Wenn Träume war werden von YellowFriedChicken (Ich bin auf ewig dein) ================================================================================ Kapitel 4: Zweisamkeit ---------------------- Am nächsten Tag in der Mittagspause saß Severus wieder allein unter der alten Buche und durch wälzte sein Zaubertränkebuch. Er seufzte, als er wieder einmal ein Rezept verbesserte. In seinen Augen war dieses Buch zu nichts zu gebrauchen, so wie die Anleitungen lauteten, war es kein Wunder, dass über der Hälfte er Schüler die Kessel um die Ohren flog. Doch plötzlich wurde er hellhörig. Er hörte, wie sich Mädchenstimmen in seine Richtung bewegten und eine unter ihnen lies sein Herz wild schlagen. Lilys Stimme würde er unter Tausenden ausmachen, ach was dachte er, unter einer Million! Zaghaft blickte er über den Rand des Buches, das er auf seinen angewinkelten Beinen abgelegt hatte, hinweg. Lily und ihre beiden besten Freundinnen näherten sich im kichernd in ein Gespräch vertieft. „Oh, Severus!“ Als er seinen Namen hörte zuckte er unwillkürlich zusammen. Lily lachte ihn an und kam winkend auf ihn zugerannt. Was sollte das auf einmal, schienen ihre Freundinnen zu denken, die zunächst verwirrt und dann abfällig in seine Richtung blickten. Doch Lily lies sich davon nicht beirren, kniete sich vor ihn und legte ihre Hände auf seine Knie. „Na, was machst du hier?“ Ihr Gesicht strahlte heller als die Sonne und so stammelte er seine Antwort nur. „Ich… äh, ich arbeite an der Hausarbeit in Zaubertränke.“ „Oh, zeig mal her!“ Sie nahm sein Buch und grübelte einen kurzen Moment über seinen unzähligen Notizen. „Hm… die Wolfswurzel zerdrücken, anstatt zerhacken, da drüber habe ich auch schon nachgedacht.“ Er betrachtete ihr nachdenkliches Gesicht versonnen. „Die zerkleinerte Schlangenhaut schon vor den Morcheln?“ „Ja, dann hat sie mehr Zeit durchzuziehen, so wie es da steht, kann sie ihre Aromen kaum entfalten.“ „Klingt logisch.“ Dann legte sie das Buch an die Seite, schob seine angewinkelten Beine auseinander und setzte sich so vor ihn, dass sie sich bequem mit dem Rücken an seiner Brust anlehnen konnte. Severus riss überrascht die Augen auf, genauso wie Lilys Freundinnen. „Wenn wir gemeinsam die Hausarbeit lösen geht es schneller und Slughorn wird von unseren Ideen bestimmt begeistert sein, oder Sev?“ „Lily was machst du da?“ Es war die kleinere ihrer beiden Freundinnen die sprach. „Was ist?“ Lily schaute frech zu ihr hoch. „Hast du was dagegen, dass ich bei meinem Freund sein will? Ihr könnt ruhig schon weitergehen.“ Bei diesen Worten schwoll seine Brust vor stolz an und er musste sich ein triumphierendes Lachen unterdrücken. „Wer außer mir ist hier mit Lily Evans zusammen?“ Diese arrogante Stimme lies Severus augenblicklich zornig zusammenfahren. Hinter den beiden Mädchen tauchten James Potter und seine drei dummen Freunde Sirius Black, Remus Lupin und Peter Pettigrew auf. Alle vier schauten mit einem Mal entsetzt auf die beiden hinab. „Schniefelus und Lily?“ Es war der schwarzhaarige Sirius Black, der mit einem Finger auf sie zeigte. „Hast du was dagegen Black? Außerdem ist sein Name Severus!“ Lilys Tonfall klang heruasfordernd. „Bist du verrückt dich mit einem Todesser abzugeben?“ Potter war hervorgetreten und blankes Entsetzen stand in seinem Gesicht. „Er ist kein Todesser!“ Lily schob Severus‘ rechten Ärmel hoch und deutete auf seinen schneeweißen Arm. „Oder siehst du hier etwa das dunkle Mal?“ Er war so gerührt von ihrer Verteidigung, dass er entschlossen seine Arme um sie schlang. Genüsslich sah er, wie die Augen von diesem widerlichen Potter vor Zorn funkelten. „Und wer was gegen uns beide hat geht jetzt besser!“ Sie schmiegte sich, als sie das sagte genüsslich in seine Arme. Keiner der Umstehenden wollte das akzeptieren, dennoch gingen sie grummelnd davon. „Nun lass uns mit der Hausarbeit weitermachen.“ Entschlossen griff sie zu Buch und Pergamentrolle und begann schon damit wieder über seinen Notizen zu brüten. In ihrer darauf folgenden restlichen Zeit in Hogwarts waren Lily Evans aus Gryffindor und Severus Snape aus Slytherin unzertrennlich. Niemand war über ihre Beziehung erfreut, nahm sie jedoch notgedrungen hin. Regelmäßig trafen die beiden sich in dieser Zeit nachts, wobei Severus nie diese eine bestimmte Grenze bei ihr überschritt, da er Lily nicht noch einmal verängstigen wollte. Aber auch tagsüber in der Öffentlichkeit küssten sie sich immer mal wieder, wobei sie Entsetzen von den Umstehenden einheimsten. Von nun an saßen sie auch in allen Fächern, die sie gemeinsam belegt hatten, nebeneinander und so entwickelten sie sich in Zaubertränke zu einem unschlagbaren Team. Die Zeit verging rasch und ehe sie sich versahen, hatten sie ihr siebtes Jahr in Hogwarts hinter sich gebracht. Die letzten Prüfungen waren erfolgreich abgeschlossen und das letzte große Ereignis stand ihnen bevor, die Verteilung der Abschlussurkunden und der Ball. Nach und nach fanden sich alle Abgänger in der großen Halle ein und Professor Dumbledore rief nach und nach die Leute nach vorne, um ihnen ihre Urkunden zu überreichen. „Black, Sirius!“ Lässig stolzierte der schlaksige Junge nach Vorne und holte sich seine Urkunde ab. „Evans, Lily!“ Severus‘ Herz machte einen Aussetzer, als er sie grazil wie eine Elfe zu Dumbledore gehen sah. Sie trug ein grünes Samtkleid, das hervorragend zu dem Slytheringrün passte und einen unglaublichen Kontrast zu ihrem dunkelroten Haar bildete. „Hervorragende Leistung meine Liebe.“ Dumbledore schüttelte ihre Hand. „Ich erwarte noch Großes von Ihnen.“ „Danke Professor.“ Sie lächelte stolz und zwinkerte liebevoll in Severus‘ Richtung, bevor sie sich wieder an den Gryffindor-Tisch setzte. Kurze Zeit später wurde auch er selbst aufgerufen. „Snape, Severus!“ Etwas unsicher und dennoch stolz trat er zum Schulleiter hervor. „Auch du hast hervorragenden Abschluss, Severus. Ich würde mich freuen, wenn du eines Tages Professor Slughorn ablösen könntest.“ Seine Brust schwoll an vor Stolz. „Es wäre mir eine große Ehre Porfessor, ich werde mein Bestes geben!“ Nach und nach wurden die restlichen Urkunden verteilt und ein letztes Mal deckten sich für sie die langen Tische mit allerhand Köstlichkeiten. Nachdem alle gesättigt waren, gebot Professor Dumbledore ihnen aufzustehen und mit einer kurzen Bewegung seines Zauberstabes lies er die Tischreihen verschwinden. „Habt Spaß Kinder! Tanzt, lacht und genießt eure letzten Momente in Hogwarts! Aber ich würde mich freuen, einige von euch einmal wieder zu sehen. In guten Absichten versteht sich.“ Bei seinen letzten Worten schaute er eindringlich zu dem Slytherin-Tisch. Severus schluckte einmal kräftig, doch dann kam auch schon Lily auf ihn zugerannt. „Komm Sev, lass uns tanzen!“ Sie schliff ihn mitten auf die Tanzfläche, doch eigentlich war ihm gar nicht nach tanzen zu mute, denn er musste nervös an einen kleinen Beutel denken, den er in einer Tasche seines Festumhangs verstaut hatte und auf dessen Inhalt er ein ganzes Jahr gespart hatte, denken. Doch Lily fing schon an mit ihm über die Tanzfläche zu wirbeln. „Irgendwie werde ich Hogwarts vermissen.“, obwohl sie nach Außen hin fröhlich wirkte, klang ihre Stimme traurig. „Ja, denn jetzt beginnt der Ernst des Lebens.“ „Das meine ich nicht.“ „Woran denkst du dann?“ „An unsere nächtliche Treffen.“ Er lachte kurz auf. „Darüber wollte ich sowieso noch mit dir reden.“ „Ach ja?“ „Ja, hier.“ Er löste seine rechte Hand von ihrer Hüfte und griff in die Innentasche seines Festumhangs und hielt ihr dann den kleinen Lederbeutel hin. „Was ist das?“ „Mach es auf und du wirst sehen.“ Hastig löste sie die dünne Kordel und riss ihre Augen weit auf, als sie den Inhalt hervorholte. Seine Stimme war leicht verlegen. „Also, ich wollte dich fragen-“ „Oh ja ich will dich heiraten Severus Snape!“ Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und überhäufte ihn mir Küssen, sodass alle Umstehenden begannen die beiden anzustarren. „Hey, hey warte! Ich muss dir doch erst den Ring anlegen!“ Vorsichtig löste er ihre Hand von seinem Nacken und schob ihr den Ring über. Es war ein silberner Ring, in dem ein roter und ein grüner Edelstein eingesetzt waren. Plötzlich brach Beifall um die beiden herum aus, waren in der Vergangenheit alle gegen ihre Beziehung gewesen, freuten sich nun alle das erste Mal für sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)