Kurzgeschichten à la carte von Black-Rose-Mii (Mii geht unter die Schreiberlinge) ================================================================================ Unerwartetes Glück zum neuen Jahr --------------------------------- Wichtel FF für Thema: Neujahr (nur mit einer anderen Tradition) Viel Spaß^^ ~oOo~oOo~oOo~oOo~oOo~oOo~~oOo~oOo~oOo~oOo~oOo~oOo~ 20:00 Uhr: Es war schon dunkel, doch durch den Schein der Straßenlaternen leuchtete der Schnee, sodass die zwei Gestalten den Weg zu dem kleinen Haus mühelos fanden. Sie klingelten kurz und warteten. Das Mädchen hatte braune, kurze Haare und eine Flasche in der Hand. Der Junge hatte dunklere, etwas längere Haare, sie waren locker zu einem Zopf gebunden. Ein weiterer Junge öffnete die Tür. Er hatte kurze, blonde Haare. „Mike, Jacky! Ihr seid früh, das wisst ihr?“ „Natürlich. Wir wollten doch vorglühen.“ Das Mädchen, Jacky hieß sie, hielt jetzt die Flasche mit Met hoch. Grinsend gingen beide ins Haus und setzten sich gleich auf das Sofa im Wohnzimmer. „Na, schon fleißig Feuernahrung gesammelt?“ Der Junge, Mike, schaute sich den kleinen Haufen von unbrauchbaren Dingen an. Er wühlte darin herum und zog einen alten Kassettenrekorder heraus. „Was zum Teufel sucht das Ding hier?“ „Meine Mutter wollte es schon die ganze Zeit loswerden. Da kommt das kleine Feuerchen doch ganz gelegen,“ mischte sich der blonde Junge namens Roy ein. „Wozu dient das noch mal?“ „Ich glaube, so verabschiedet man sich von den Sorgen und lästigen Gegenständen des letzten Jahres," meinte Jacky nachdenklich. „Als ob man das nicht einfach verkaufen könnte.“ 23:00 Uhr: Die Stunden vergingen, die Flasche war leer. Alle drei gingen, mit voll gepackten Taschen und lachend, auf einen großen Platz zu. Holz war aufgestapelt, Musik spielte und Jugendliche lachten aufgeregt, wobei einige sich schon mit Feuerzeugen und Streichhölzern dem Holzhaufen näherten. Einer hatte sogar einen Bunsenbrenner in der Hand. Das Feuer loderte auf und überragte sogar das nebenanstehende Gebäude. Es war hatte die Größe eines Klassenzimmers, die Höhe der Flamme nicht mitgerechnet. Die halbe Stadt war versammelt, obwohl es alle nur Jugendliche waren. Erwachsene und kleine Kinder teilten die Liebe zu dieser Tradition nicht. Nun kamen die ersten mit voll gepackten Taschen dem Feuer näher und warfen ihre ungeliebten Gegenstände in die Flammen. Auch unsere Drei beteiligten sich daran. Roy, der blondhaarige Junge mit dem Kassettenrekorder, war ein geborener Tollpatsch. Da war es kein Wunder, dass er, als er das alte Ding seiner Mutter in das Feuer werfen wollte, sich fast verbrannt hätte. Hätte Mike ich nicht zurückgezogen. „Hast du den Verstand verloren, Roy?! So nah wie du warst, hätte dir sonst was passieren können!“ „Was schreist du mich dann so an? Du bist doch sonst nicht so besorgt um meine Gesundheit!“ „Na und? Jetzt aber schon. Ist es etwa falsch sich um einen Freund zu sorgen?“ Verwirrt schaute Roy ihn an. War er immer so? Seit der Weihnachtsfeier hatte er sich verändert. Die Beziehung zwischen den beiden hatte sich verändert. Auch Jacky hatte sich verändert. Obwohl sie schon immer auf den Klassenschwarm stand, war sie, seit auch er sich für sie interessierte, viel glücklicher. Was Roy ganz und gar nicht gefiel. 23:58 Uhr: Zwei Minuten vor dem neuen Jahr. Die Stimmung war zum zerreißen gespannt. Jetzt schrieben alle etwas auf Zetteln. „Wozu ist dieser Brauch gut?“ fragte Mike nun. „Man schreibt seine Wünsche auf und verbrennt ihn nach Mitternacht, damit man den Wunsch erfüllt bekommt.“ „Ich bin aber nicht abergläubisch.“ „Und warum machst du das dann?“ Schweigen. Roy blickte Mike fragend an, mit einer hochgezogenen Augenbraue. Mike wurde daraufhin rot und schaute weg. Warum war er plötzlich so schüchtern? Oder war er wütend? Nein, dafür war er nicht der Typ. War es wegen Roy? Jedenfalls sah irgendwie süß aus, so rot... Nein, nein, nein! Falsche Gedanken, ganz falsch! ...Oder? 23:59 Uhr und 50 Sekunden: Jetzt starrte jeder auf die Uhr. 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1... Ein lauter, freudiger Aufschrei und alles flog durch die Luft was nicht Niet und Nagelfest war. Schals, Hüte, Schuhe und alle Wünsche wurden in das Feuer geschmissen. Es waren so viele Zettel, dass die Flammen deutlich wuchsen, wenn auch nur für einen Moment. Alle Jugendlichen versammelten sich zu einer großen Masse. „Jetzt kommt mein Lieblingsmoment!“ Jacky schwärmte schon und betete inständig den richtigen Namen zu bekommen. „Wieder so ein dämlicher Brauch. Wer will denn wissen, dass die Person die man bekommt, den Wunsch erfüllen soll?“ „Mike, du Spielverderber! Glaub doch mal an das Schicksal.“ Roy grinste schadenfroh. Er liebte es, wenn Jacky auf Mike böse war. Aber obwohl auch er nicht abergläubisch war, wollte er unbedingt die richtige Person bekommen, denn dieses Jahr wünschte er sich eine Freundin. Jetzt wurden Bälle hochgeschmissen, Papier wäre im Wind weggeflogen. Sie fielen wieder runter und jeder versuchte einen zu erhaschen. Jacky fing einen Baseball, Mike einen Tennisball und Roy bekam einen Fußball an den Kopf. Jacky schrie freudig auf. „Ich hab’s, ich hab’s!!“ „Was hast du?“ „Ihn! John. Ihr wisst schon, der Klassenschwarm!“ Hüpfend wie ein kleines Kind sprang sie ihm entgegen und umarmte ihn, wobei er sie mit einem Grinsen hochhob. „Da hat sie ihr Glück...“ Roy schaute traurig in ihre Richtung. Er war enttäuscht, aber nicht so enttäuscht wie er dachte. Dann schaute er zu Mike. Dieser starrte entgeistert auf seinen Ball. Man konnte nicht erkennen ob er nun froh oder traurig war. Nun schaute er zurück, sodass die beiden sich ansahen. „Was ist?“ „Was steht bei dir?“ Er hatte einen gefühllosen Ton in seiner Stimme. Nun schaute Roy auf seinen Ball und ihm wäre beinahe das Herz stehen geblieben. „Ich habe dich...“ Beide schauten sich verwirrt an. „Was hattest du dir gewünscht?“ „Liebe.“ Roy schüttelte den Kopf. „Ne, oder? Da sieht man, dass das Schwachsinn ist!“ Oder? ... Mike wurde rot, Roy auch. „Warum? Vielleicht ist da doch was dran.“ „Wa - Was?!“ „Nichts, ich hab nichts gesagt.“ Mike legte seinen Arm um Roy und lächelte zufrieden. Der jedoch verstand so langsam was er meinte. Auf diesen Schock nahm er sich eine weitere Flasche Met und trank großzügig. Jetzt verstand er auch warum er nicht so enttäuscht war als Jacky ihn nicht bekommen hat. Er mochte Mike mehr als ihm lieb war. Er hoffte nur an diesem Abend nicht zu viel zu trinken... Na dann, frohes neues Jahr! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)