Vita en Tempis von Mephysto ================================================================================ Kapitel 9: Quidditch -------------------- @crazydp: Ach, der Harry, der hat Voldemort bisher überlebt, da wird er Avery auch überstehen^^ Unkraut vergeht nicht! Draco hatte Tom stirnrunzelnd nachgesehen. Was hatte der Andere bei ihm gesucht? Doch nicht etwa den Ring? Ahnte Tom etwas? Zum Glück hatte er Vorkehrungen getroffen und bei seinem letzten Besuch auf der Toilette den Ring in seine Hosentasche gesteckt. Dort konnte Tom nicht suchen. Trotzdem erschien ihm dieses Versteck zu unsicher. Überlegend sah sich Draco im Schlafsaal um. Dann fiel sein Blick auf sein Kopfkissen. Die einfachsten Verstecke waren die sichersten, also legte er den Ring unter das Kissen. Später am Abend betrat der Rest den Schlafsaal. Draco saß in seinem Bett und las. Er blickte auf, als sich Tom in sein eigenes begab. „Hast du was erreicht?“, der Blonde klang desinteressiert und blätterte eine Seite um. „Ich habe eine Spur“, doch Draco sah nicht auf, „ich brauche nur noch den letzten Beweis.“ Nun schaute Draco zu ihm: „Und was willst du dann mit deinem Wissen anfangen?“ „Das kommt darauf an, was es für mich einbringt.“ „Ein wahrer Slytherin“, murmelte Draco und las wieder. Er sah keine Veranlassung sich vor Tom zu fürchten. Der Ring war sicher. In der Nacht sah Tom an die Decke des Himmelbetts. Die anderen schliefen tief und fest. Langsam und leise richtete er sich auf und griff nach seinem Zauberstab. „Lumos“, flüsterte er und schob seine Bettvorhänge zur Seite, dann verharrte er kurz, doch keinen der Schlafenden schien das kleine Licht zu stören. Lautlos glitt Tom von seinem Bett und schlich zu Dracos. Er öffnete nur einen kleinen Spalt der grünen Vorhänge, um sich zu vergewissern, dass der Blonde schlief. Danach wandte er sich dem Koffer vor dem Bettende zu. Bevor er ihn auch nur berührte, flüsterte er „Alohomora“. Tom hatte Glück: Draco schien sein Gepäck nicht weiter geschützt zu haben. Den Zauberstab klemmte er sich zwischen die Zähne und wühlte dann in den Untiefen des Gepäckstücks. Ab und zu hielt er inne, um zu prüfen, ob noch keiner aufgewacht war. Nach zehn Minuten gab Tom auf. Er konnte den Ring einfach finden. Er erhob sich und schüttelte seine Füße aus, die bei der Aktion eingeschlafen waren. Dann sah er neben Dracos Bett. Vielleicht hatte der Blonde seinen Ring ja im Nachttisch untergebracht. Tom hielt seinen Zauberstab über die Nachttischplatte, aber es lag nur ein Buch darauf. Er wollte nach der Schublade greifen, aber ein Geräusch zu seiner Linken hielt ihn davon ab. Er sah zu den verschlossenen Vorhängen und öffnete sie einen Spalt. Draco drehte sich gerade auf die andere Seite und zog das Kissen unter seinen Kopf. Tom wollte sich abwenden, als er etwas glitzern sah. Er schob den Stoff noch ein wenig mehr zur Seite und hielt die Spitze des Zauberstabs direkt an Dracos Kopf. Unter dem Kopfkissen lugte etwas Silbernes hervor. Mit einem triumphierenden Grinsen nahm er den Ring und schlich wieder zu seinem Bett. Nachdem er die Vorhänge fest verschlossen hatte, musterte er den Ring eingehend. Er besaß das Familienwappen der Malfoys und den Wahlspruch: Seulment l'honeur. Tom konnte es gar nicht erwarten, dass der nächste Morgen anbrach. Er hatte ein paar Fragen an Draco. Genervt vergrub Draco seinen Kopf unter dem Kissen, als Avery laut fluchte. „Mensch, Avery!“, kam es von Lestranges Bett, aber Avery entgegnete nur: „Klappe! Kannst du beim nächsten Mal deine Schuhe aus dem Weg nehmen?“ „Ich-“ „Ruhe!“, rief Tom und drehte sich auf die andere Seite. Sofort schwiegen die Beiden. Draco seufzte lautlos. Er schielte zu seiner Uhr. Es war noch gut eine Stunde bis sie aufstehen mussten, aber Schlaf würde er jetzt nicht mehr finden. Der Blonde erhob sich und schmiss dabei sein Kissen dabei aus dem Bett. Mit einem Knurren warf er es zurück und stutzte dann. Er durchsuchte das ganze Bett, sah darunter nach und tastete den Boden ab. „Suchst du was?“, flüsterte Lestrange und sah ihm interessiert zu. „Geht schon“, murmelte Draco und griff nach seinem Zauberstab, „Accio Ring.“ Zu seiner Verwunderung kam der Ring nicht von seinem Bett, sondern schoss zwischen Toms Bettvorhängen hervor, was der gar nicht bemerkte. Er schlief weiter. „Was soll das denn?“, fragte Lestrange verwundert und wollte einen Blick über Dracos Schulter werfen, doch der Blonde erhob sich schnell und ging zu Toms Bett. Lestrange und Avery erblassten: „Nicht!“ Draco riss die Vorhänge auf und starrte wütend auf Tom hinunter. „Wach auf!“, verlangte Draco und die Jungen hinter ihm schnappten nach Luft. Verwirrt strich sich Tom ein paar Haare aus der Stirn, dann sah er die Drei an seinem Bett. Sofort war er hellwach und richtete sich auf. „Was soll das?“, er sah seine Kameraden kalt an. Lestrange und Avery wichen ein wenig zurück, doch Draco beugte sich noch ein wenig vor. „Ich habe dir gesagt, du sollst meine Sachen in Ruhe lassen!“ Tom hob eine Augenbraue: „Was meinst du?“ Draco hielt ihm seinen Ring unter die Nase: „Wie kommt der in deinen Besitz?“ Überrascht sah Tom ihn an, dann wurde seine Miene neutral: „Ich habe ihn gefunden.“ „Du hast ihn gestohlen!“, zischte Draco und ergriff Tom an seinem Pyjama-Kragen: „Halt dich von meinen Sachen fern!“ Tom zeigte sich wenig beeindruckt: „Und wenn nicht?“ Draco stieß ihn heftig zurück und erhob sich: „Stupor!“ Dann nahm er seine Sachen und ging ins Bad. Fluchend hielt sich Tom seine blutende Nase. „Zeig mal“, Avery näherte sich ihm, doch Tom stieß ihn zornig bei Seite: „Fass mich nicht an!“ Knurrend stand er auf. Er griff nach seinem Zauberstab und richtete ihn auf die eigene Nase. Gerade als diese geheilt war, trat Draco aus dem Bad, holte seine Schultasche und verschwand. „Soll ich-“, fragte Avery vorsichtig, aber Tom starrte ihn mit kalter Wut an: „Du sollst gar nichts!“ Er ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen und die zurückgebliebenen sahen sich unwohl an. Den ganzen Tag über schwiegen sich Tom und Draco an. Sie saßen zwar in jedem Fach nebeneinander, aber die Spannung war deutlich zu spüren. Anfangs hatte Avery über Draco hergezogen, aber nachdem Tom ihm nachdrücklich erklärt hatte, dass ihm das auf die Nerven ging, schwieg der Slytherin, doch das zufriedene Grinsen ließ sich nicht aus seinem Gesicht wischen. Am Nachmittag blieb Draco im Gemeinschaftsraum vor einem Aushang stehen. Der Quidditch-Kapitän der Slytherins gab bekannt, dass jeder Interessierte drei Stunden vor dem Abendessen zum Quidditch- Feld kommen sollte. Lestrange blieb neben Draco stehen und sah wehmütig zum Aushang. „Da würde ich gerne mitmachen.“ Draco schwieg und Lestrange fuhr fort: „Ich hab keine Talent für Quidditch.“ „Warum macht er die Auswahlspiele nicht am Wochenende?“, fragte Draco. „Dem Kapitän sind seine Wochenenden heilig“, antwortete Lestrange im amüsierten Ton. „Kannst du Quidditch?“, Avery war plötzlich hinter ihnen aufgetaucht. „Ich war Sucher in meiner Mannschaft“, sagte Draco reserviert und wandte sich ab. Er würde schon gern mal wieder Quidditch spielen oder einfach auf einem Besen fliegen. Der Sport fehlte ihm. „Gegen mich hättest du keine Chance!“, meinte Avery überzeugt. Draco sah ihn zweifelnd an: „Hat sich keiner mehr freiwillig gemeldet, dass sie dich haben spielen lassen?“ „Ich bin ein guter Sucher!“, Avery ballte die Fäuste und richtete sich vor ihm auf, doch Draco gab sich unbeeindruckt: „Ich werde dir deinen Glauben lassen.“ Dann ging er an ihm vorbei, um seine Tasche im Schlafsaal zu lassen. Bevor er jedoch die erste Treppenstufe berühren konnte, hielt Avery ihn zurück: „Komm heute runter zum Quidditchfeld. Wer den Schnatz zuerst fängt, gewinnt!“ Genervt drehte sich Draco um: „Mein Besen ist nicht hier.“ „Lestrange leiht dir sicher seinen, oder?“, Avery blickte zu Lestrange, der sofort nickte. „Dann bis heute Abend!“ Der Himmel war schon rot von der untergehenden Sonne. Fast das gesamte Haus Slytherin befand sich auf den Rängen des Quidditchfeldes. Die Kunde von Averys Herausforderung an den Austauschschüler hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Draco war wie verabredet pünktlich mit Lestranges Besen in der Hand erschienen und starrte Avery an. Der grinste nur und wandte sich dann an den Kapitän: „Du machst den Schiedsrichter oder?“ Der stämmige Junge nickte und schwang sich dann auf seinen Besen. Draco tat es ihm gleich und stieß sich sofort vom Boden ab. Avery zögerte und nickte dann den beiden Treibern zu, die zwar auf dem Boden blieben, aber ihre Schläger griffbereit hatten. Danach begab sich auch Avery in die Luft und flog einmal kurz über das Feld. Beide Sucher sahen sich in die Augen und warteten darauf, dass der Kapitän den Schnatz freigab. Sobald der goldene Ball verschwunden war, glitten die Augen suchend über das Feld. Angestrengt beobachtete Draco jede kleine Bewegung und jedes Blitzen. Er würde Avery nicht gewinnen lassen! Tom verließ die Bibliothek mit einem Stapel Bücher in der Hand und ging zum Slytherin-Gemeinschaftsraum. Dort würde er sich dann in Ruhe an seine Verwandlungshausaufgaben setzen. Eigentlich hatten Draco und er geplant am Nachmittag mit dem Partnerprojekt zu beginnen, aber da sie den Tag über nicht miteinander kommuniziert hatten, herrschte die stille Vereinbarung der eigenen Wege zu gehen. Tom betrat den Gemeinschaftsraum und sah sich verwundert um. Nur ein paar Erstklässler saßen vor dem Kamin und spielten Zauberschach. „Wo sind die anderen?“, er legte die Bücher auf einen Tisch und sah die Jüngeren an. „Auf dem Quidditch-Feld.“ Tom nickte und schlug eines der Bücher auf. Quidditch interessierte ihn nicht. Die Zeit verging und er hatte den Aufsatz zur Hälfte fertig geschrieben, als ein paar Schüler in den Raum gestürmt kamen. „Wir haben ein Problem!“ Tom sah nicht einmal auf: „Was?“ „Avery hat die Treiber auf den Neuen gehetzt und keiner traut sich dazwischenzugehen!“ Nun blickte Tom die Schüler an: „Was ist passiert?“ „Avery hat den Neuen zu einer Art Duell herausgefordert, aber die Treiber sollten sich nicht einmischen und jetzt traut sich keiner was zu sagen!“ „Avery hat gedroht, uns zu verhexen, wenn wir was machen!“, sagte ein Mädchen. Tom erhob sich und schritt an ihnen vorbei hinaus. Manchmal fand er seine Pflichten als Vertrauensschüler lästig. Als er am Quidditch-Feld ankam, sah er, was die Schüler meinten. Avery saß zufrieden auf seinem Besen, während die Treiber nun für jeden offensichtlich die Klatscher zu Draco beförderten. Dem gelang es immer weniger auszuweichen. Der Kapitän, der eigentlich für Recht und Ordnung sorgen sollte, war gelandet und sah den Treibern zu. Die Zuschauer starrten gebannt auf die wilde Verfolgungsjagd, einige hatten sogar ihre Zauberstäbe in der Hand, aber keiner besaß den Mut einzuschreiten. „Stopp! Sofort!“, rief Tom von unten aus und jeder hielt in seiner Bewegung inne. Nur die beiden Klatscher nicht, die direkt auf Draco zurasten. Der sah einen aus den Augenwinkeln näher kommen und zog den Besen hoch, doch der schwarze Ball krachte gegen den Stiel und das Holz zerbarst. Draco verlor die Kontrolle und der andere Klatscher schlug in seinen Bauch. Er stürzte in die Zuschauerränge und spürte die harten Sitzkanten in seinem Rücken, sein Kopf stieß gegen eine Sitzfläche. Die aufgeregten Stimmen verzerrten sich zu einem Tosen und die aufgeregten Mienen verschwammen zu einem Wust wilder Farben. Dann sah er nur noch Schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)