Vita en Tempis von Mephysto ================================================================================ Kapitel 14: Das Dunkle Mal -------------------------- @kleines-sama: Hach, ich muss sagen, ich liebe deine langen Kommentare und ich finde es total toll, dass du dir die ganze Mühe mit den Kapiteln machen willst. Natürlich geht das für mich in Ordnung. Ich bin dir sogar überaus dankbar, denn so kann ich den Gedankengang der Leser nachvollziehen und mich noch weiter verbessern. Da du die folgenden Kapitel ja schon kennst, brauche ich zu deinen Anmerkungen ja eigentlich nichts zu sagen. Wenn du natürlich trotzdem ein Statement von mir zu bestimmten Dingen haben willst, kann ich das gern tun. Du musst mir nur Bescheid sagen^^ @eva-09: Danke für das Kompliment^^ @crazydp: Nun, es ist meine Absicht, dass man nicht vorher sehen kann, was passiert^^ Wäre ja sonst langweilig oder? Zwei Monate später hatte es Harry immer noch nicht geschafft mit Malfoy zu sprechen. Der Blonde war selten allein anzutreffen. Meist begleitete Riddle ihn und sollte er sich dann doch einmal von seiner schlimmeren Hälfte getrennt haben, drückte sich Harry vor dem Gespräch. Auf der einen Seite wusste er, dass dieses Gespräch nötig war, auf der anderen Seite hätte er am liebsten die Vergangenheit selbst um einen einzigen Menschen erleichtert. Doch ein Vorfall in der Bibliothek änderte seine Meinung. Als er diese vor wenigen Minuten betreten hatte, saß Malfoy an dem Tisch in der hintersten Ecke und blätterte ein Buch durch. Vor ihm stapelten sich beschriebene Pergamentrollen. Gerade holte Harry tief Luft, um sich auf das folgende Gespräch vorzubereiten, als er eine Person aus den Augenwinkeln sah. Es war Tom Riddle! „Das Thema scheint dich wirklich sehr zu interessieren“, Tom setzte sich Draco gegenüber, „du liest fast nur noch Bücher über Zeitreisen.“ „Stört dich das?“, der Blonde blätterte um und runzelte die Stirn. „Morgen ist der Ausflug nach Hogsmead“, überging Tom die Frage. „Ja.“ „Bitte?“ „Ich habe 'ja' gesagt“, meinte Draco und legte das Buch bei Seite, „seit dem ersten Wochenende fragst du mich, ob wir zusammen hingehen.“ Tom grinste: „Stimmt, aber die anderen fragen mich immer noch.“ „Du bist Vertrauensschüler, siehst gut aus und bist Jahrgangsbester. Was hast du erwartet?“, murmelte Draco und legte gereizt weitere Bücher zur Seite. Tom wollte etwas sagen, aber er wusste nicht, wie er seine Gedanken in Worte fassen sollte. Es war jetzt schon November und der Regen peitschte gegen die Fenster. Er kannte Draco erst seit dem Beginn des Schuljahres und doch empfand er dessen Anwesenheit als so angenehm, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass sie nach diesem Jahr wieder getrennte Wege gingen. Im Gegensatz zu den anderen Slytherins war Draco ehrlich zu ihm und nahm kein Blatt vor den Mund. Die anderen kuschten vor ihm, doch der Blonde war der einzige, der sich nichts sagen ließ. Er kannte nicht diese zutiefst dunkle Seite in Tom, aber der Schwarzhaarige wusste, dass er nur mit Draco über seine Gedanken sprechen konnte. Ein tiefes Seufzen riss ihn aus seinen Gedanken. Missmutig starrte Draco den Bücherstapel an. „Nichts gefunden?“ Draco murrte nur: „Seit Wochen such ich und finde nichts.“ Tom beugte sich vor: „Vielleicht suchst du nur an der falschen Stelle.“ Auf den verwirrten Blick des Blonden hin nickte er zu dem nichtbeleuchteten Teil der Bibliothek: die verbotene Abteilung. „Ich glaube zwar nicht, dass ich dort finde, was ich suche, aber ein Blick kann nicht schaden oder?“, antwortete er leise und die beiden grinsten sich an. „Heute Nacht?“, schlug Tom vor und Draco nickte. Dann lehnte er sich zurück und lockerte seine Krawatte. „Ich verstehe nicht, warum die das Schloß in einen Ofen verwandeln, nur weil draußen ein paar Tropfen zu sehen sind“, meckerte er und krempelte sich den rechten Hemdsärmel hoch. In diesem Moment heulte der Wind und Tom hob eine Augenbraue: „Vielleicht nehmen die den Sturm ernster als wir.“ „Vermutlich“, lachte Draco, wollte den anderen Ärmel auch hochkrempeln, stockte aber mitten in der Bewegung. Tom bemerkte es und sah ihn neugierig an: „Was hast du?“ „Nichts“, murmelte Draco und schnappte schnell nach einem Buch. „Das glaube ich dir nicht!“, Tom nahm ihm das Buch aus der Hand und griff nach Dracos Handgelenk. Er sah dem Blonden in die Augen: „Ich frage mich, was mit deinem Arm los ist.“ Draco wollte die Hand an sich ziehen: „Nichts. Was soll damit sein?“ Auf einmal fiel Tom auf, dass der Blonde immer darauf geachtet hatte, dass niemand seinen linken Arm entblößt sah. Entschlossen zog der Schwarzhaarige Dracos Arm zu sich und öffnete die Knöpfe am Handgelenk. Dann schob er den Stoff hoch und sog die Luft ein. Auf dem blassen Unterarm war ein schwarzes Zeichen eingebrannt. Eine Schlange kam aus dem Mund eines Schädels hervor. Draco schluckte nervös. Tom starrte noch immer gebannt auf das Dunkle Mal und er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er wollte den Arm wieder zurückziehen, doch der andere hielt ihn weiterhin fest. „Was ist das?“ „Das... es“, unruhig biss sich Draco auf die Lippe. „Es ist wunderschön“, vorsichtig strich Tom über das Zeichen. „Was?“, krächzte Draco und zu seiner Schande bekam er Gänsehaut. Tom inspizierte intensiv das Mal und fuhr die Konturen mit dem Zeigefinger nach. Draco versuchte sich zu räuspern. Plötzlich war ihm noch wärmer. Er sprüte förmlich wie seine Wangen rot wurden. „Tom?“, fragte er leise und der andere sah ihn an. Draco zog seine Hand aus seinem Griff und nahm ein paar Bücher: „Ich bring die schnell weg.“ Als Draco zwischen den Regalen verschwunden war, wurde Tom klar, was er getan hatte. Ein Schauer durchlief ihn, die Nackenhaare stellten sich auf und seine Wangen färbten sich zartrosa. Er sollte das schnell klären. Tom stand auf. Harry dachte, er würde einen Herzinfarkt bekommen, als er das dunkle Mal auf Malfoys Unterarm sah. Es sah zwar nicht so aus, als hätte Riddle dieses schon erfunden, aber er musste schnell mit dem Blonden reden. Also ergriff er die Gelegenheit und folgte Malfoy unauffällig. Dieser hatte gerade die letzten Bücher zurückgestellt und drehte sich um. „Verdammt, Potter!“, zischte er und griff sich an die Brust, „Was willst du?“ „Ich muss mit dir reden“, sagte Harry leise, „über Riddle.“ Malfoy schnaubte: „Ich wüsste nicht, was wir zu besprechen hätten!“ „Es ist wichtig!“, meinte Harry nachdrücklich, doch der blonde sah ihn nur kalt an: „Weißt du, genau das ist dein Problem, Potter. Bei dir ist alles wichtig. Dass die Leute das vielleicht nicht hören wollen, interessiert dich nicht.“ „Kannst du mir einfach mal zuhören, Malfoy?“, fragte Harry genervt. Er hatte das hier schnell über die Bühne bringen wollen. „Geh doch zum Schlammblut und Blutsverräter. Die hören dir bestimmt gerne zu“, Malfoy drehte sich um, doch Harry ergriff ihn an der Robe: „Nenn sie nicht so!“ Der Blonde atmete tief ein: „Was kann ich tun, um dich loszuwerden?“ „Mir zuhören“, verlangte Harry und sah sich um, ob jemand ihren Disput bemerkt hatte. Dabei übersah er Riddle, der in Hörweite war und das Gespräch gebannt verfolgte. „Also gut“, seufzte Malfoy, „beeil dich.“ „Du darfst dich nicht mehr mit Riddle abgeben. Er ist gefährlich.“ „So etwas in der Art sagtest du schon einmal und wenn das alles-“ „Nein“, Harry sah sich noch mal nervös um, „du änderst die Zukunft und du musst damit aufhören.“ „Ich verstehe nicht ganz, Potter. Du unterhältst dich auch mit den Schülern. Außerdem habe ich nichts getan, was in irgendeiner Weise die Zukunft ändern könnte.“ „Du hast ihm das dunkle Mal gezeigt“, flüsterte Harry aufgeregt. Instinktiv umfasste Malfoy seinen linken Unterarm: „Selbst wenn“, er versuchte seinen üblich arroganten Ton, „was sollte das ändern?“ „Er ist Voldemort“, seine Stimme war kaum zu hören, aber der Blonde verstand. „Wir sind in der Schulzeit von Voldemort.“ „Unmöglich“, keuchte Malfoy und strich sich fahrig durch das Haar. Der Mann, der seine Eltern bedrohte, sollte- Das kann nicht wahr sein! Tom war auf keinen Fall der dunkle Lord! „Du musst dich irren!“, verlangte er, doch Harry schüttelte den Kopf: „Ich weiß, dass er es ist.“ „Und das konntest du mir nicht früher sagen, was?“, der Blonde sah ihn mit einer Art verzweifelter Wut an. „Ich- ich dachte“, begann Harry, doch Malfoy unterbrach ihn hysterisch: „Warum müsst ihr Gryffindors immer denken?“ Harry wollte etwas erwidern, doch der Blonde drehte sich um: „Ich muss hier raus!“ „Malfoy!“, doch da war der Slytherin schon verschwunden. Stirnrunzelnd sah Tom Draco nach. Dann verzog er scih schnell wieder zu ihrem Tisch und tat so als würde er lesen. Der Schwarzhaarige verließ auch die Bibliothek und Tom war mit seinen Gedanken allein. Er musste das Gespräch analysieren, es überdenken. Zunächst war er überrascht gewesen, dass der Andere den Namen Voldemort kannte. Im letzten hatte er beschlossen, dass er einen Namen brauchte, der anderen Angst einjagen konnte. Tom Vorlorst Riddle klang nicht gerade furchteinflößend, sondern erschreckend normal. Außerdem wollte er den Namen seines inkompetenten Vaters ablegen. Das war die letzte Verbindung zu dem Muggelhaus Riddle. Die Familie hatte er ja schon getötet. Also hatte er aus seinem Namen einen anderen kreiert, doch das hatte er noch keinem gesagt. Er wollte es zunächst nur mit Draco diskutieren, wenn der passende Augenblick da war. Nun kam er zum nächsten Punkt. Beide, dieser Schwarzhaarige und Draco, kannten Lord Voldemort. 'Wir sind in der Schulzeit von Voldemort.' Toms Blick fiel auf die Bücher. Daher kam also Dracos Interesse für Zeitreisen. Er suchte einen Weg zurück. Und plötzlich ergab vieles für ihn einen neuen Sinn. Die Maske als Austauschschüler, die ständige Verwechslung der Namen, wenn sich die vier begegneten (der Schwarzhaarige war also ein Potter) und Dracos Wissen über das Schloß und die Familien. Tom stand auf und griff nach seinen und Dracos Sachen. Er würde mit dem Blonden reden. Noch waren längst nicht alle seine Fragen geklärt. Avery kochte. Tom hatte alles und jeden immer auf Abstand gehalten und plötzlich fasste er diesen blonden Bastard an! Wütend verließ er die Bibliothek und stieß dabei fast diesen Austauschschüler aus Gryffindor um. Der schien die Szene zwischen Maxwell und Tom auch mitbekommen zu haben und wirkte wenig erfreut darüber. Avery ballte die Hände zu Fäuste. Er musste etwas tun, um Draco zu zerstören, ohne das Tom es mitbekam. Am besten wäre es, wenn er den Blonden irgendwie in Verruf bringen konnte und ihn bei den Slytherins unbeliebt machte. Dann würde auch Tom sich nicht mehr mit ihm abgeben. Nachdenklich biss er sich auf die Lippe. Er hatte schon eine Idee, er musste nur noch ein paar Vorbereitungen treffen. Eilig rannte Avery in den Slytherin in den Gemeinschaftsraum. .:nächstes Kapitel: Fragen und Wünsche:. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)