Vita en Tempis von Mephysto ================================================================================ Kapitel 19: Im Raum der Wünsche ------------------------------- @crazydp: Um die Frage geht es ja letztendlich oder? Wie sich Draco entscheiden wird, musst du abwarten^^ Aber es dauert ja nicht mehr lang. „Ich frage mich, wie die darauf gekommen sind“, murrte Draco, als sie zu ihrem Gemeinschaftsraum gingen. „Beachte sie einfach nicht“, sagte Tom. „Aber ich will den Kerl umbringen, der dafür verantwortlich ist!“ Tom lachte, ein sehr angenehmer Laut. „Ich werde Nott noch einmal fragen. Vielleicht spuckt er was aus. Und mit Callon sollten wir uns auch noch unterhalten.“ Draco nickte, konnte den Vorfall aber immer noch nicht so ganz verdauen: „Wie kommen die bloß darauf? Was wollen sie damit bezwecken?“ „Das Ziel war wohl, doch unbeliebt zu machen“, Tom legte die Stirn in Falten. Er hatte schon einen Verdacht. Als er Draco ansah, konnte er an dessen Gesicht erkennen, dass dieser seine Vermutung teilte. „Er scheint zuviel Freizeit zu haben“, sagte Tom grollend und Draco hob eine Braue: „Dann bist du schuld.“ „Bitte?“ „Du hast ihm doch verboten, dir überallhin folgen zu dürfen.“ „Der Kerl wird immer lästiger!“, Draco konnte ein rotes Funkeln in Toms Augen sehen und er schluckte unwohl. „Du weißt, dass bei Mord ein Schulverweis das mindeste ist, was dir passieren kann?“ Tom sah ihn an, um etwas zu erwidern, doch er bemerkte, dass Draco es nicht im Scherz gesagt hatte. „Dann werde ich es wohl verschieben müssen.“ Draco nickte langsam und beschloss, diesem Vorfall keine weitere Beachtung zu schenken. „Ich frage mich, warum es ausgerechnet Calolon sein muss. Er muss in dem ganzen involviert gewesen sein, sinst wäre die Sache in sich zusammengefallen.“ „Zumal die Schüler mir zutrauen, wirklich etwas mit ihm zu haben. Keiner, der ein bisschen Geschmack hat, würde mit so einem ausgehen. Ich meine, der Kerl hat keinen Stil!“, empörte sich Draco und Tom grinste verhalten. Diesen Ausdruck mochte der Blonde lieber als das zornige Funkeln. „Mit wem würdest du denn ausgehen?“ „Mit dir“, diese Worte waren schnell aus seinem Mund herausgeschossen und Draco schlug sich die Hand auf die Lippen.Tom sah ihn überrascht an: Was hast du gesagt?“ Eine Antwort blieb dem Blonden erspart, denn eben kam Lestrange um die Ecke und sprach ihn an: „Kann ich mal mit dir reden?“ „Klar“, Draco war froh aus dieser peinlichen Situation entkommen zu können. Unsicher warf Lestrange einen Blick zu Tom, dann sah er wieder schnell zu Draco: „Wäre es möglich, mit dir allein zu reden?“ Der Blonde nickte und Tom wandte sich ab: „Wir sehen uns dann gleich.“ Er drehte sich um und ging die Treppe hoch. Draco verstand: Tom wollte zum Raum der Wünsche. „Also was gibt es so dringendes?“, fragte er Lestrange. „Ich glaube, Avery steckt hinter dem Gerücht.“ „Wie kommst du darauf?“ „Ich hab ihn letztens in Hogsmead gesehen. Zusammen mit Nott und Callon in den 'Drei Besen'.“ „Und warum erzählst du das mir?“ „Ich glaube, Riddle würde“, Lestrange zögerte, „ich glaube, er würde sehr heftig reagieren.“ Draco nickte verstehend, dann wandte er sich ab, bevor er noch einmal stoppte: „Danke, dass du es mir gesagt hast.“ „Na ja“, grinste Lestrange verlegen, „du bist ziemlich cool und Avery sollte nicht immer so leicht wegkommen. Und außerdem sprichst du mit mir.“ Draco hob eine Augenbraue: „Wie meinst du das?“ „Die anderen behandeln mich immer wie ein Kind oder so, aber du bist richtig nett. Für einen Slytherin“, fügte er noch schnell hinzu. Draco musterte ihn. Lestrange war wirklich zu gut für die Schlangen, aber auf irgendeine Art mochte er ihn trotzdem. Der Blonde konnte ihn sich nicht als kaltherzigen Todesser vorstellen und Draco kannte eine Menge. „Ich muss los“, sagte er, „deinen Aufsatz sehe ich mir beim Frühstück an.“ Lestranges Gesicht hellte sich auf: „Danke, ich kann jede gute Note gebrauchen.“ „Was haltet ihr davon?“, fragte Ron, als sie beim Abendesssen in der Großen Halle waren. „Ich glaube das nicht“, sagte Hermine entschieden und widmete sich ihrem Teller. „Malfoy wäre nicht so dumm und ließe sich erwischen“, meinte Harry, „und wenn, dann wäre es bestimmt ein Mädchen aus Slytherin.“ „Na ja“, Ron sah zweifelnd zum Ravenclaw-Tisch hinüber, „aber dieser Callon hat doch zugegeben, dass die beiden was am Laufen haben.“ Harry folgte Rons Blick und beobachtete den Jungen. Er wusste, dass Callon Vertrauensschüler war und fragte sich, was diesen geritten haben soll, dass er sich eventuell auf Malfoy einließ. Auf jeden Fall würde das bedeuten, dass Malfoy keinen Geschmack hatte oder er suchte sich seine Partner nicht nach dem Äußeren aus. Callon war durch und durch durchschnittlich. Das lockige, braune Haar war nicht sonderlich spektakulär und sein Gesicht besaß keine Ausstrahlung. Plötzliche Stille senkte sich über die Große Halle, als Malfoy und Riddle eintraten. Diese beachteten die Veränderung der Akkustik nicht und setzten sich. Nach kurzer Zeit begann ein Gespräch an dem Tisch und jeder Schüler in der Halle sah zu den Slytherins hinüber. Harry bemerkte, dass sogar einige Lehrer sehr interessiert und neugierig wirkten. Dumbledore war eine der wenigen Ausnahmen. Er unterhielt sich seelenruhig mit dem jungen Flitwick. „Ich würde da nur zu gern Mäuschen spielen“, sagte Ron und Harry nickte. Malfoy wirkte über die Anschuldigungen sehr überrascht und der Gryffindor fragte sich wie der Blonde sich da rausreden wollte. Offenbar hatte er es geschafft, denn Riddle und Malfoy erhoben sich und Riddles Worte wurden durch die stille Halle zum Gryffindor-Tisch getragen: „Draco war mit mir unterwegs und zwar nicht auf dem Astronomieturm. Noch weitere Fragen?“ Dann verließen die beiden die Halle und der Geräuschpegel stieg. Sofort schoss Harry ein Gedanke durch den Kopf und er stand auf. „Wir sehen uns im Gemeinschaftsraum“, danach folgte er Malfoy und Riddle. Sie waren auf dem Weg zum Slytherin-Gemeinschaftsraum und unterhielten sich. Vorsichtig schlich Harry näher. Eilig durchsuchte er seine Taschenund warf sich dann den Tarnumhang über. Unbemerkt lief er direkt hinter den beiden her und lauschte ihrem Gespräch. Malfoy beschwerte sich gerade: „Keiner, der ein bisschen Geschmack hat, würde mit so einem ausgehen. Ich meine, der Kerl hat keinen Stil!“ Also war an der ganzen Sache wirklich ncihts dran. Dann blieb nur noch die Frage, wo Malfoy und Riddle in der vergangenen Nacht gewesen waren. Er hatte also eine Ahnung, die eng mit der Verbotenen Abteilung verknüpft war. „Mit wem würdest du denn ausgehen?“, Harrys Kopf ruckte hoch, als er Riddle sprechen hörte. Dieser sah zu Malfoy, der prompt antwortete: „Mit dir.“ Harry fragte sich, ob er sich verhört hatte und im selben Moment stellte Riddle die Frage: „Was hast du gesagt?“ Malfoy glühte rot, wurde aber von Lestrange gerettet, der in diesem Augenblick um die Ecke kam. Er wollte mit Malfoy reden, also verabschiedete sich Riddle und wäre fast mit Harry zusammengestoßen. Dieser sprang zurück und warf einen Blick zu Malfoy. Er entschied, dass Riddle interessanter war und lief ihm nach. Der Slytherin ging die Treppe hoch und Harry fragte sich, was Riddle dort wollte. Der Slytherin-Gemeinschaftsraum lag in den Kerkern und nicht in – Harry stutzte – siebten Stock. Überrascht starrte Harry auf die leere Wand, auf der eine kleine braune Tür erschien. Riddle wusste schon vom Raum der Wünsche? Und was wollte er dort? Riddle sah den Gang hinunter und Harry nutzte die Gelegenheit, um sich direkt hinter den anderen zu stellen. Der Schwarzhaarige öffnete die Tür und beide betraten den Raum.Harry sah sich um. Das Zimmer war klein und gemütlich. Vor einem großen Kamin standen zwei bequeme Sessel. Über dem Kamin prangte das Banner von Slytherin. Riddle ging darauf zu und trat dann in den leeren Kamin. Er schien dort etwas zu suchen und kam nach ein paar Minuten mit zwei Bücher hervor. Harry versuchte einen Blick auf die Titel zu werfen, doch Riddle hielt die Bände so dicht an seinen Körper, dass man nicht einmal die Farbe erkennen konnte. Der Schwarzhaarige setzte sich in einen der Sessel und entfachte mit seinem Zauberstab ein Feuer im Kamin. Er schlug eines der Bücher auf und las. Vorsichtig und leise schlich Harry hinter ihn, um etwas lesen zu können. Er erhaschte nur ein Wort, ehe sich die Tür zum Raum öffnete: Horkruxe. Malfoy setzte sich in den Sessel neben Riddle und sah diesen unsicher an: „Kann ich das Buch haben?“ Riddle schwieg einen Moment, ehe er das Buch laut zuklappte. „Ich denke, wir sollten vorher reden.“ Sofort stieg dem Blonden die Röte ins Gesicht: „Was meinst du?“ Riddle packte die Bücher auf den Boden und musterte ihn mit einem stechenden Blick. Der Blonde rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Harry beugte sich interessiert vor. „Worüber möchtest du denn reden?“, fragte Malfoy nervös. „Stell dich nicht dumm!“, verlangte Riddle, „Du weißt, wovon ich rede. Du hast gesagt, du würdest mit mir ausgehen.“ Malfoy starrte auf seine Hände und schwieg. „Warum hast du das gesagt?“ „Ich weiß nicht, was du hören willst.“ „Wie wär's mit der Wahrheit?“, meinte Riddle gereizt. „Ich hab nur gescherzt“, sagte der Blonde ausweichend und Harry sah ihm an der Nasenspitze an, dass er log. Tom auch: „Lüg mich nicht an!“ Malfoy zuckte bei der zischenden Stimme zusammen. Er schluckte nervös. „Es war nur eine Eingebung. Ich meine, du hast geantwortet und ich hab geantwortet.“ Riddle sah ihn an, aber Malfoy vermied es, ihm in die Augen zu sehen. Harry verdrehte die Augen. Er wollte nicht das hier hören, sondern wissen, was es mit den Büchern auf sich hatte. Doch er musste sich noch gedulden. Riddle erhob sich abrupt und stellte sich direkt vor Malfoy. Die Stille wog schwer zwischen den Beiden und Harry wand sich unter dem Tarnumhang. Er mochte die Atmosphäre nicht. Riddle hob seine Hand und Harrys Körper spannte sich an. Würden die Beiden sich jetzt schlagen? Der Slytherin legte einen Finger unter Malfoys blasses Kinn und zwang den Blonden, ihm in die Augen zu sehen. „Was hat dich dazu veranlasst, mich zu wählen?“ Malfoy starrte in Riddles dunkle Augen. Er konnte seinen Mund nicht dazu bringen sich zu öffnen. Harry blickte auf die Szene vor ihm und er bemerkte, dass Malfoy sich plötzlich noch mehr anspannte. Die grauen Augen weiteten sich unmerklich und Harry fühlte eine leichte, bekannte Magie. Dann fiel ihm wieder ein, dass Voldemort ein begnadeter Legilimentor war. Riddle durchforstete Malfoys Gedanken. Draco sah sich außer Stande auch nur einen Finger zu rühren. Er fühlte Toms Magie in sein Gehirn eindringen. Der Schwarzhaarige benutzte Legilimentik. Der Blonde wusste, wie er sich dagegen wehren konnte, aber er wagte es nicht. Reglos sah er mit an, wie verschiedene Erinnerungen von ihm und Tom vor seinem inneren Auge erschienen. Als letztes konnte er sie beide wieder in der Bibliothek sehen, als Tom sein dunkles Mal berührte. Wieder schoss ihm die Röte in die Wangen, denn er wusste, dass auch Tom das warme, angenehme Gefühl im Bauch spürte. Dann zog sich Tom aus seinen Gedanken zurück und blickte ihn wieder an. Mit Erleichterung bemerkte Darco, dass ein warmes Glimmen in Toms Augen zu sehen war. „So ist das“, murmelte Tom und ein schmales, zufriedenes Lächeln wurde sichtbar. Draco wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Er hatte keine Ahnung, was Tom jetzt dachte und ihn beschlich die Angst, dass Tom ihn nun missgünstig betrachten würde. „Was- ich mein“, Dracos Wangen färbten sich noch röter, „was hast du jetzt vor?“ Tom schwieg einen Augenblick, dann fragte er: „Ist es schändlich für einen Reinblüter, solche Gedanken zu haben?“ Draco zögerte: „Nicht in meiner Zeit.“ Toms Lächeln wurde breiter. „Sehr gut.“ „Warum?“ Tom kniete sich hin: „Dann brauch ich kein schlechtes Gewissen zu haben.“ Dann legte er seine Hand in Dracos Nacken und zog dessen Gesicht zu seinem. Ihre Lippen trafen sich. Vollkommen überrascht stand Harry mit offenem Mund unter seinem Tarnumhang und beobachtete die Szene vor ihm. Er zwinkerte mehrmals, doch Riddle und Malfoy küssten sich noch immer. Es war kein Kuss wie Harrys mit Cho. Die beiden Slytherins pressten einfach nur ihre Lippen aufeinander. Nervös sah sich Harry um. Er wollte hier raus. Er konnte wirklich viel vertragen, aber es gab Dinge, die nicht sein mussten. Der Gryffindor ging zur Tür und holte seinen Zauberstab hervor und richtete ihn auf das Buch in Malfoys Schoß. Dann flüsterte er leise „Wingardium Leviosa“. Das Buch schwebte nur kurz in der Luft und Harry ließ es auf den Boden fallen. Vom Geräusch aufgeschreckt fuhren Malfoy und Riddle auseinander und bemerkten nicht, dass sich die Tür kurz öffnete und schloss. Vor dem Raum der Wünsche riss sich Haary den Tarnumhang vom Körper und atmete tief durch. Er musste zu Ron und Hermine! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)