Vita en Tempis von Mephysto ================================================================================ Kapitel 31: Wiedersehen ----------------------- @Genesis_Rhapsodos: Es wird noch nicht aufgeklärt werden, was in dem Päckchen war^^ Draco war überhaupt nicht überrascht, dass sie zum Anwesen der Malfoys appariert waren. Schließlich hatten Tom und er abgemacht, dass sie sich genau dort treffen würden. Es war ein seltsames Gefühl mit seinem Sohn im Arm durch das schmiedeeiserne Tor zu schreiten. Scorpius verhielt sich noch immer sehr ruhig, aber er klammerte sich fest an Dracos Robe und sah sich aufmerksam um. Auch Draco konnte seine neugierigen Blicke nicht verbergen. Trotz allem war die Zeit vergangen, doch der parkähnliche Garten hatte sich kaum verändert. Die Pflanzen und Bäume waren gewachsen. Zwei schwarze Gestalten hielten sich vor der Eingangstür auf und beobachteten Draco misstrauisch. Scorpius drängte sich enger an seine Brust und verbarg das Gesicht in seinem Hals. „Also ist der junge Malfoy endlich zurückgekehrt“, sagte die eine Gestalt ein wenig spöttisch, „und er hat sogar ein Souvenir mitgebracht. Ich bin gespannt, was seine Lordschaft dazu sagen wird.“ Draco lächelte maliziös und hob den Kopf: „Er wird sehr erfreut sein.“ Dann stolzierte er vorbei und betrat nach sechs Jahren wieder sein Elternhaus. Genauso wie der Garten hatte sich auch die Villa kaum verändert. Das Treppenhaus erstrahlte immer noch im marmornen Glanz und seine Mutter hatte wie immer dafür gesorgt, dass sich frische Blumen in den Vasen befanden. Nur die Atmosphäre war ein wenig düsterer geworden. Überall liefen schwarzgekleidete Figuren herum und unterhielten sich leise. Ab und zu warfen sie Blicke zu dem riesigen Wohnzimmer. Zielstrebig ging Draco genau dort hin. Die verwunderten Blicke der anderen folgten ihm. „Warte mal, Bürschchen!“, einer der Todesser ergriff ihn an der Schulter. Draco schenkte ihm nur einen kurzen Blick und erkannte den Mann sofort. Er lächelte kalt: „Hallo, Theodor.“ Überrascht zog der Schwarzhaarige seine Hand zurück: „Draco? Also waren die Gerüchte richtig. Der Dunkle Lord hat die anderen ausgeschickt, um dich zu holen.“ „Offensichtlich“, Draco verlagerte sein Gewicht ein wenig und hob Scorpius ein wenig höher. Theodors Blick fiel auf den Jungen. „Du hast ein Kind mitgebracht?“ „Das ist mein Sohn“, Draco strich dem Kleinen durch die Haare. „Wo warst du?“, fragte Theodor neugierig. „Das ist nicht wichtig“, meinte Draco nur und wandte sich der Tür zu. „Der Dunkle Lord wird es wissen wollen.“ „Der Dunkle Lord weiß es.“ ‚Zumindest hoffe ich, dass er es nicht vergessen hat‘, dachte er und öffnete die Tür. Das Feuer im Kamin und einige Kerzen erhellten den Raum. Die Ecken waren düster und die Gestalten vor dem Feuer schemenhaft. Ein großer Ohrensessel stand vor der Lichtquelle. Ein Schatten hob sich von der Lehne ab und Zischen drang an Dracos Ohren. Sofort sah Scorpius zu dem Feuer und Draco spürte die Aufregung und freudige Erwartung seines Sohnes. Die Anwesenden drehten sich zu den beiden. Fünf Todesser standen bei Tom und blickten ihnen erwartungsvoll entgegen. Draco erkannte ein paar. Sein Vater und Professor Snape waren unter ihnen. Gemächlich schritt er zu ihnen. Er konnte noch Mulciber, Goyle und Theodors Vater ausmachen. Genau diese schickte Tom weg, sodass Draco letztendlich nur seinem Geliebten, seinem Vater und seinem alten Lehrer gegenüberstand. „Draco!“, Lucius Malfoy schien seinen Augen nicht zu trauen. Zögerlich trat er an seinen Sohn und musterte misstrauisch den kleinen Jungen. „Hallo, Vater.“ „Wie kommst du hierher?“, eingehend betrachtete Lucius den jüngeren Mann und nahm all die Veränderungen in sich auf. Mit den Jahren hatte er nicht wirklich geglaubt, seinen Sohn noch einmal wieder zu sehen. „Und wer ist dieses Kind?“ „Dein Enkel Scorpius“, Draco sah zu seinem kleinen Jungen, „sag Guten Tag zu deinem Großvater, Scorpius.“ „Guten Tag“, murmelte Scorpius schüchtern und verbarg sein Gesicht teilweise in dem Nacken seines Vaters. Der Mann war so groß und einschüchternd. „Mein Enkel!“, Lucius wurde blass und Draco betete, dass er jetzt nicht in Ohnmacht fallen möge. Er sah zu Snape, der auch sehr erstaunt wirkte und die Lippen zu einem schmalen Strich verzog. Grüßend nickte er dem Mann zu. Sein Lehrer war alt geworden. Bei Lucius Malfoy fielen die grauen Strähnen nicht auf, doch von Snapes schwarzen Haaren hoben sie sich deutlich ab und verliehen ihm einen noch strengeren Ausdruck. Die Kinder in der Schule mussten ja Angstzustände vor ihm bekommen. Draco lächelte innerlich bei diesem Gedanken und wandte sich dann Tom zu. Er sah genauso aus, wie er ihn in seiner Erinnerung hatte. Der Schädel war kahl und die Augen zu unheimlichen Schlitzen geformt. Neugierig beugte sich Scorpius vor: „Nagini!“ Die Schlange hob ihren Kopf und Draco schloss schnell den Abstand. Auch Tom erhob sich, mit der Schlange um die Schultern. Diese streckte dem Jungen ihren Kopf entgegen. Begeistert streichelte Scorpius das Tier. Erschrocken wollten Snape und Lucius Malfoy eingreifen. „Draco, nimm das Kind da weg!“, der Professor wollte den Blonden schon ergreifen, doch Tom war schneller. Er nahm den Jungen auf den Arm und strich ihm durch die Haare. Scorpius sah ihn nachdenklich an, dann hellte sich das Gesicht auf: „Papa!“ Draco lächelte erleichtert. Es wäre schrecklich gewesen, wenn Scorpius Angst vor seinem Vater hätte. Snape und Malfoy sahen den Jungen verwundert an. Niemand von ihnen hatte das Wort verstanden und jeder dachte, dass es eine Beleidigung gewesen war, doch Lord Voldemort sah den Jungen nur stolz an und nahm ihn Draco ab. „Mein Sohn.“ „Draco, was geht hier vor?“, flüsterte Malfoy. „Wie ich sehe, haben die Trottel euch wenigstens sicher hierher bringen können“, Tom setzte sich mit seinem Sohn in den Sessel und Nagini zischelte dem Kind seicht ins Gesicht. Scorpius lachte hell auf und unterhielt sich leise mit der Schlange. „Genau so wie wir es abgesprochen“, Draco beschwor sich ebenfalls einen Sessel und setzte sich den beiden gegenüber hin. Unwohl weitete Lucius seinen Kragen. Draco konnte sich doch nicht so unverfroren benehmen! Snape hob überrascht eine Augenbraue, als er bemerkte, dass Scorpius zufrieden die Schlange streichelte und keinerlei Angst vor dem Dunklen Lord zu haben schien. Seit wann war Lord Voldemort denn kinderfreundlich? „Ist viel passiert seit ich weg war?“, fragte Draco und lehnte sich zurück. „Nichts, was-“, aufgeregt stürmte ein junger Todesser ins Zimmer, stoppte aber auf halbem Wege. Er senkte schnell den Kopf. „Mein Lord“, stammelte er leise, „wir haben Ollivander hergebracht.“ Draco sah Tom entsetzt an: „Ollivander?“ Tom stand auf und setzte seinen Sohn vorsichtig auf den Boden, dann schritt er zu dem Todesser: „Ich komme.“ Schnell erhob sich der Blonde und griff nach Toms Arm: „Du hast nicht aufgehört oder? Ich dachte, die Horkruxe seien genug.“ „Es ist immer besser, eine Alternative zu haben“, und dann ging er. Draco schnaubte nur und verschränkte die Arme vor der Brust: „Wie schön!“ „Draco Malfoy!“, sagte Lucius, sobald Voldemort das Zimmer verlassen hatte, „Kannst du mir bitte sagen, was das alles zu bedeuten hat?“ „Man könnte meinen, du freust dich nicht über meine Rückkehr, Vater“, Draco trat zum Kamin und ließ sich dort in den Sessel fallen. Lächelnd strich er der Schlange über den Kopf und beobachtete seinen Sohn, der jetzt mehr Interesse an dem Medaillon zeigte. „Draco, du warst sechs Jahre lang verschwunden. Ohne eine Nachricht! Und dann tauchst du plötzlich hier wieder auf. Deine Mutter ist vor Sorge fast verrückt geworden! Und dann noch dieses Kind!“ „Dieses Kind ist dein Enkelsohn, also sprich nicht so abfällig über ihn!“, Draco sah seinen Vater warnend an, „Und sein Name ist Scorpius!“ „Und wer ist die Mutter des Jungen?“ „Das muss dich nicht interessieren.“ Lucius sog scharf die Luft ein. Sein Sohn hatte sich in den letzten Jahren sehr verändert. „Im Übrigen wäre ich dir sehr verbunden, wenn du kurz auf deinen Enkel aufpassen würdest“, Draco erhob sich, „ich möchte gern mit dir reden, Onkel Severus.“ Er trat zu einer weiteren Tür, um in einen kleinen Salon zu gehen. Lucius sah seinem Sohn verzweifelt hinterher: „Und was soll ich mit dem Jungen jetzt machen.“ „Nagini ist doch da, es passiert schon nichts.“ Zweifelnd sah Snape zu seinem Patensohn. Hoffentlich war die Schlange nicht hungrig. „Also was geht hier vor sich?“, verlangte er zu wissen, sobald Draco die Türen sicher hinter sich verschlossen hatte, „Du scheinst dich mit dem Dunklen Lord seltsamerweise gut zu verstehen.“ Draco lächelte leicht und lehnte sich an einen Tisch: „Ich denke, für die genaueren Hintergründe musst du Potter fragen. Er wird dir sicher nur zu gern Auskunft geben.“ „Also ist es wahr“, stellte Snape fest, „du bist wirklich mit Potter und den anderen in der Vergangenheit gewesen.“ „Es war klar, dass Dumbledore dich als Ordensmitglied einweihen würde.“ Snapes Haltung versteifte sich sofort: „Du weißt, was du da sagst, Draco?“ „Natürlich. Ich brauche Dumbledores Hilfe, in gewisser Hinsicht.“ Unwohl sah der Professor zur Tür. „Keine Sorge, Tom und die anderen werden nichts erfahren. Sie sind abgelenkt.“ „Mit Tom meinst du… den Dunklen Lord?“ „Ja. Ich möchte, dass du diesen Brief“, er holte einen Umschlag aus der Hosentasche hervor, „Professor Dumbledore gibst.“ Zögernd nahm Snape ihn entgegen. „Keine Sorge, er ist nicht verflucht. Und auch nicht magisch verschlossen. Du kannst ihn gern vorher lesen.“ Schweigend steckte der Lehrer den Umschlag in seinen Umhang, dann sah er wieder zu seinem Patensohn: „Was genau hat es mit diesem Jungen auf sich? Weshalb kann er Parsel sprechen?“ Dracos biss sich auf die Lippe und wurde leicht rot: „Ich weiß, das klingt ein bisschen merkwürdig, aber… Scorpius ist mit… ähm… Tom verwandt.“ Stille. „Aber der Junge ist dein Sohn?“ Der blonde Mann nickte leicht und sah dann auf. Er befürchtete, dass der Ältere gleich in Ohnmacht fiel, so blass wie er aussah. „Das glaube ich nicht“, hauchte der Mann und setzte sich, „wo hast du dich da nur reingeritten, Draco?“ „Tja, es wird noch ein wenig komplizierter werden in Zukunft, fürchte ich“, erwiderte der Mann und begann zu erzählen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)