Wenn Engel Vampire lieben von Anibunny (Zerbricht das Glück?) ================================================================================ Kapitel 6: Ich werde sterben für dich ------------------------------------- Mein Körper fühlte sich schwer wie Blei an. Wo war ich nur? Ich wollte meine Augen öffnen, um mich umzusehen, doch ich konnte es nicht. Was war mit mir passiert? Nur dunkel konnte ich mich daran erinnern. Ich war mit Aaron zusammen auf der Suche nach Stephanie gewesen. An alles was darauf folgte konnte ich mich einfach nicht erinnern. Von irgendwo her konnte ich Stimmen hören. Es waren die Stimme einer Frau und die eines Mannes, die ich schon einmal gehört hatte, aber ich konnte ihnen gerade kein Gesicht zu ordnen. „Hast du es ihr gegeben?“, fragte die weibliche Stimme. „Natürlich habe ich das, aber bist du dir da auch ganz sicher. An jemanden wie ihr haben wir es noch nie ausprobiert. Was ist, wenn es gar nicht wirkt“, antwortete die andere Stimme. „Sei still!Es wird funktionieren klar. Wenn der kleine Engel erstmal aus dem Weg geräumt ist, gehört Arthur mir.“ Arthur? Wenn sie über Arthur sprachen, musste die weibliche Stimme Stephanie sein und die andere dem zu folge ihr Gefährte Pierre. Was hatten die Beiden mit mir vor und was hatten sie mir gegeben? „Geh sie jetzt holen. Es wird an der Zeit das wir gehen“, sagte Stephanie. Ich hörte wie Schritte näher kamen und ich dann hoch genommen wurde. „Entschuldigung“, flüsterte Pierre mir zu. Wusste er, dass ich bei Bewusstsein war? Oder tat es ihm einfach leid, was er tat? Er trug mich nach draußen und ich fror leicht. Kurz darauf spürte ich, wie eine Jacke über mich gelegt wurde. „Und was ist mit dem Kerl, der bei ihr war?“, fragte Pierre. „Den nehmen wir auch mit und dann kümmere ich mich gleich an Ort und Stelle um ihn“, erwiderte Stephanie und ihre Stimme klang kalt. Der Kerl, der bei mir gewesen war? Sprachen die Beiden etwa von Aaron? Ich versuchte mich zu rühren, um Aaron zu helfen, doch mein Körper gehorchte mir einfach nicht. Eine Zeit lang war es dann still und ich merkte nur, dass Pierre mich weiterhin trug. Nach einer Weile legte er mich behutsam hin und flüsterte mir etwas zu. „Ich bin gleich wieder da. Es wird alles wieder gut.“ Es war seltsam Pierre so etwas zu mir sagen zu hören. Eigentlich hatte ich den Eindruck gehabt, dass er so nicht sein könnte, nach unserem ersten Aufeinandertreffen. Doch wie es aussah, hatte ich mich in ihm getäuscht. Vielleicht tat er bestimmte Dinge ja nur wegen Stephanie. Ich hatte das Gefühl, dass sie weit aus mehr für ihn war, als nur eine einfache Gefährtin. Ich hörte wie sich Pierre von mir entfernte, dann ein leiser Schrei und es roch etwas nach Blut. Hatten sie Aaron etwa umgebracht? Bei dem Gedanken wurde mir ziemlich übel und am liebsten hätte ich mich übergeben, doch ich konnte nicht. Alles was ich konnte, war einfach da zu liegen, denn noch immer wollte mir mein Körper nicht gehorchen. Schritte näherten sich mir wieder und jemand setzte sich zu mir. „Mach dir um deinen Freund keine Sorgen. Stephanie hat ihn zwar ziemlich zugerichtet, doch umgebracht hat sie ihn nicht“, sagte Pierre. Ich war erleichtert, doch warum erzählte er mir das? „Ich weiß, dass du mich hören kannst. Bei dir ist es ganz anders als bei den Anderen. Immer wenn wir jemanden diesen Trank gegeben haben, war dieser jemand schon nach ein paar Stunden wieder wach. Doch du, du bist immernoch nicht ganz wach. Dein Geist ist es schon, aber dein Körper noch nicht.“ Von was sprach er da? Einen Trank? War es das, was sie mir gegeben hatten? Aber warum? Was wollten sie damit bezwecken? „Es wird bald so weit sein“, meinte Pierre und er seufzte leise. „So hätte es nie kommen dürfen. Ich hätte sie aufhalten müssen, doch jetzt liegt es an die Engel. Ich bin mir sicher, dass du es schaffen kannst.“ Ich verstand nicht, was genau er meinte. Meinte er etwa Stephanie? Doch wie sollte ich sie aufhalten, wenn ich mich nicht mal bewegen konnte. Zum weiteren Nachdenken kam ich gar nicht, denn ich wurde erneut hoch gehoben und ein Stück getragen. „Lass sie sofort frei“, hörte ich jemand knurren und erkannte sofort, dass es Arthur war. „Sie soll selbst entscheiden, ob sie das überhaupt will“, entgegnete Stephanie. „Los Pierre, weck sie auf und dann lass sie runter. Das wird sicher interessant werden.“ Ich wurde leicht gerüttelt und dann sachte auf die Füße gestellt. Langsam öffnete ich die Augen und konnte etwas entfernt von mir Arthur sehen. Zu gerne wäre ich zu ihm gelaufen, doch meine Füße bewegten sich nicht. „Was habt ihr mit meiner Freundin gemacht?“, fragte mein Freund wütend. „Oh eigentlich nichts großen“, antwortete Stephanie. „Ich habe mich lediglich etwas mit ihr unterhalten. Dein kleiner Engel wird jetzt seine Entscheidung treffen.“ Mit mir geredet? Das stimmte doch gar nicht oder vielleicht doch? Schließlich wusste ich ja nicht, was noch alles mit mir passiert war. Die Blondine zog ihren Dolch und reichte ihn mir. Was sollte das ganze nur? Langsam streckte ich meine Hand nach der Waffe aus und nahm sie. Erst schaute ich den Dolch eine Weile an und dann sah ich zu Arthur. Ich hatte plötzlich ein seltsames Gefühl. „Du weißt kleiner Engel, was ich dir gesagt habe, also tut es“, sagte Stephanie und ich ging von ganz alleine auf meinen Freund zu. „Maria, Schatz, was soll das alles?“, fragte er mich. Ich wusste es nicht. Ich verstand überhaupt nicht, was eigentlich mit mir los war. Was in aller Welt hatte Stephanie nur mit mir gemacht. Arthur schien ganz in Gedanken zu sein. Ich hob die Hand, in der ich den Dolch hielt und ließ sie dann auf meinen Freund niedersausen. Dieser konnte gerade noch ausweichen. „Maria was soll das Ganze? Warum greifst du mich an? Ich habe dir nichts getan. Ich will dich doch retten.“ Das weiß ich doch, dachte ich mir und versuchte einen erneuten Angriff zu verhindern. Ich musste irgendwie die Kontrolle über meinen Körper zurück erlangen, sonst würde ich vielleicht meinen Geliebten töten. Wieder schritt ich auf Arthur zu. Nein, nicht, schoss es mir durch den Kopf und ich blieb stehen. Ich musste diesen Moment nutzten, wer wusste, ob ich die Kontrolle nicht gleich wieder verlieren würde. „Meine Süße“, hörte ich Arthur flüstern. Meine Augen füllten sich mit Tränen und liefen langsam über meine Wange. „Arthur“, stotterte ich leise. „Was geht da vor sich? Das sollte nicht passieren“, fauchte Stephanie hinter mir. „Ich hatte dich gewarnt“, sagte Pierre. Meine Hand klammerte sich feste an den Dolch und zitterte etwas. Gleich würde sie sicher wieder auf meinen Freund niedersause. Jetzt war schnelles Handeln gefragt. Wenn ich Arthur schützen wollte, musste ich die Gefahr von ihm fern halten und diese Gefahr war ich. Leicht drehte ich meinen Kopf nach hinten und sah, wie Pierre seinen Revolver zog und mir leicht zu nickte. Er musste das Gleiche gedacht haben wie ich. Schwach lächelte ich und wandte mich wieder zu Arthur. „Es tut mir so Leid“, flüsterte ich und drehte mich mit aller Kraft um. Kurz darauf hörte ich einen lauten Knall und spürte eine kurzes Stechen in meiner Brust. Nur noch schwach nahm ich wahr, wie ich zu Boden sank und wie Arthur zu mir sprach. „Sei ihm nicht böse“, waren die letzten Worte die ich an ihn richten konnte. Danach fielen mir meine Augen zu und ich spürte eine angenehme Wärme in mir. In einem hellen Licht stand eine Frau mit einem freundlichen Lächeln, die mir die Hand reichte und meinen Namen rief. Sie kam mir so vertraut vor, als wäre sie schon immer bei mir gewesen. Ohne zu zögern nahm ich ihre Hand und fühlte mich seltsam glücklich. Dann wurde alles schwarz und es war vorbei. Für immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)