Gegen jede Vernunft von TeZ (Was, wenn du es nicht darfst...?) ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Kapitel 12: Als wir in den Gemeinschaftsraum gingen, bot sich uns ein wahrhaftig erschreckendes Bild. Blaise saß mit einem Buch im Sessel vorm Kamin und las wahrhaftig. Ich blickte über seine Schulter, während Draco seinen Besen in den Schlafsaal räumte; er weigerte sich strikt, ihn im Besenschrank zu verstauen, weil ihn dort ja jemand klauen könnte. Blaise las ein dickes und wahrscheinlich auch kompliziertes Buch über die Anwendungen von Jasminwurzeln in Zaubertränken. Seit wann las er so was? Einige Sekunden stand ich nur hinter Blaise, dann ging ich um den Sessel herum und setzte mich in den daneben. Blaise blickte aus seinem Buch auf und bemerkte mich. Schnell klappte er das Buch zu. „Du liest?“, fragte ich leicht verblüfft. „Ja.“ Blaise seufzte, stopfte sich das Buch fast unter den Po, als er es hinter sich schob und meinte: „Staubtrocken. Lawrence hat es mir empfohlen und das kommt ja jetzt dumm, wenn ich’s nicht lesen. So hab ich wenigstens einen Vorwand dafür ihn noch mal zu treffen, um ihm zu erzählen wie ich’s fand. Aber das ist so langweilig! Kannst du’s nicht lesen und mir dann erzählen, wie es war?“ Blaise blickte mich ganz bettelnd an. Ich lächelte. Irgendwie sah er richtig niedlich aus. Plötzlich hörten wir Draco lachen. Er war wieder herunter gekommen, scheuchte mich jetzt aus dem Sessel auf, damit er sich setzten konnte und zog mich einfach auf seinen Schoß. Ich hatte nichts dagegen. Ich hatte mich daran gewöhnt und genoss es richtig. „Taylor soll für dich lesen? Nee mein Lieber, Morgan ist deine Eroberung. Was mich verwundert… wart ihr gar nicht miteinander im Bett, dass du so schnell da bist?“ Wieder wurde ich rot. Musste das jetzt hier, im Gemeinschaftsraum sein? Ich war ja doch recht offen erzogen worden… aber es war mir einfach von Grund auf peinlich, so was in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Blaise anscheinend gar nicht. „Nee. Irgendwie… ich wollte ihn noch gar nicht. Ich wollte nicht seinen Körper. Klar, er sieht verdammt gut aus, aber… nein, ich will seinen Körper nicht. Nicht nur. Ich will… Mann, es war so schön einfach bei ihm zu sitzen. Er… oh, ich war mal drüben bei ihm, weil er mir was in seinem Buch gezeigt hat und… oh Mann, er hat so geduftet… und wenn er dich dann aus seinen blauen Augen anguckt und ganz schüchtern und lieb lächelt… und wenn er wieder so was Intelligentes, Schüchternes, Liebes sagt…“ Blaise lächelte uns beide an, dann fragte er: „Na, wo wart ihr eigentlich?“ „Auf dem Quidditchfeld.“ Blaise sah mich verwundert an: „Ach, bist du jetzt doch mal geflogen?“ „Ähm…“ Jetzt im Nachhinein war mir das ganze ein bisschen peinlich. „Wir sind zusammen geflogen!“, erklärte Draco. „Hat Taylor sich nicht getraut? Wie süß!“ Blaise beugte sich rüber und wuschelte mir liebevoll durchs Haar. Etwas pikiert strich ich meine Frisur glatt. Blaise war also in letzter Zeit weniger mit uns zusammen, dafür verbrachte er mehr Zeit in der Bibliothek, wo er sich an Morgan ranmachte. Draco war der Meinung, dass Blaise viel, viel vorsichtiger mit dem Jungen umging, als mit jeder seiner früheren Eroberungen. Ich gönnte es Blaise ja, dass er es jetzt ernst mit einem Partner zu meinen schien und dass er jemanden gefunden hatte, der ihm das auch wert war, aber irgendwie vermisste ich es, an die Brust des Älteren gedrückt zu werden. Klar, Draco nahm mich auch in den Arm, war da, hielt mich fest, aber… es fühlte sich anders an. Gut anders, aber anders. Zurückhaltender. Nicht so… fürsorglich, eher… ich konnte es nicht genau bestimmen. Blaise Umarmungen waren warm und simpel. Mit Draco fühlte sich das alles komplizierter an. Aber es war trotzdem schön. Nur eines fand ich schlecht. Bei Blaise hatte ich immer gewusst, dass ich so weit gehen konnte, wie ich wollte. Ich durfte ihn immer und überall umarmen und er nahm mich dann in seinen Arm und hielt mich fest. Wie war das bei Draco? Ich merkte, dass ich begann mich nach ihm zu sehnen. Vielleicht auch einfach nach jemandem zum in den Arm nehmen und kuscheln. Aber ich wollte nicht zu weit gehen. Ich wurde wieder unsicherer mit den vertraut geglaubten Berührungen, hatte Hemmungen, mich einfach gegen ihn sinken zu lassen. Eines Abends, als wir wie immer schon im Schlafsaal waren um zusammen auf einem Bett zu sitzen – Blaise hatte heute sein erstes, geplantes Date, bei dem er und Morgan sich nicht nur zum Lesen treffen wollten – hatte Draco mich auf seinen Schoß gezogen und ich hatte mich nicht wie sonst üblich gegen seine Brust gelehnt. „Taylor, was ist mit dir?“ „Ich…“ Konnte ich ihm jetzt sagen, dass ich mich nach unkomplizierter Nähe sehnte? Nicht nur aneinanderschmiegen, sondern richtiges, echtes, einfaches Kuscheln? Oder hielt er mich dann für… keine Ahnung, ich wollte gar nicht wissen, für was er mich dann hielt. „Nichts.“ „Hey.“ Draco nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste meine Stirn. Ich spürte Tränen auf meinen Wangen. „Was ist denn los mit dir, Kleiner? Sag’s mir doch. Du weißt doch, dass du uns alles erzählen kannst, nicht?“ Ich nickte, wischte mir über die Augen und fragte: „Kannst… kannst du mich in den Arm nehmen und einfach mal ein bisschen… also… nicht nur so… also…“ „Taylor, was willst du?“ Ich schwieg, senkte den Blick und flüsterte kaum hörbar: „Einfach kuscheln…“ Draco seufzte, hob mein Gesicht, sodass ich ihm in die Augen blicken musste und fragte dann: „Wie lange schon?“ Schweigend senkte ich meinen Blick wieder. „Ach, doch so lang?“ Draco lachte ein wenig traurig, dann zog er mich ganz, ganz fest in seine Arme, drückte mich an seine Brust und flüsterte: „Ich würde doch alles tun. Warum fragst du nicht einfach? Keine Angst, dich lacht keiner aus. Ich würde dir schon sagen, wenn mir was unangenehm ist. Ich weiß zwar nicht so genau, was du grad von mir willst…“ „Ist auch kompliziert…“ „… aber ich probier einfach mein Bestes. Wie immer.“ Draco hielt mich ganz sanft in seinen Armen, wiegte mich ein wenig hin und her und summte vor sich hin. Mir war so schön warm. Und im Moment fühlte es sich hier in Dracos Armen einfach total richtig an. Als würde ich hierhin gehören. „Du siehst schön aus in meinen Armen, Taylor.“ Was meinte er damit? Dasselbe wie ich? Na gut, eigentlich konnte es mir egal sein. Es klang, als fände er es gut, dass ich hier war und das war mir eigentlich das Wichtigste. Dass er gut fand, wie ich war. Und ich ihm nicht im Weg stand oder irgendwie sonst Kummer bereitete. „Taylor, wenn du einfach nur kuscheln willst, dann sag mir einfach bescheid. Ich bin doch da.“ Einige Minuten vergingen und ich schlief beinahe ein wenig ein. Draco war so warm. „Dreh dich mal ein bisschen“, bat er plötzlich. Ich wollte nur schlafen. „Wie denn?“, gähnte ich trotzdem. „Müde?“ Draco dirigierte mein Bein, sodass ich rittlings auf seinen ausgestreckten Beinen saß und das Gesicht an seine Brust pressen konnte. Ich nickte wieder. Ich war so schläfrig. Doch Draco wollte anscheinend noch reden. „Sag mal… mit Blaise kuschelst du doch normalerweise auch einfach so, oder?“ Ich war müde. Kaum achtete ich auf meine Worte. „Blaise will berührt werden. Aber bei dir bin ich mir immer so unsicher. Ich will dich nicht verärgern oder gar verlieren.“ Der Blonde lachte leise. „Wirst du nicht. Ich hab dich doch lieb so wie du bist.“ „Wirklich?“ Draco antwortete nicht, küsste sanft mein Haar und rutschte ein wenig mehr in die Horizontale. Umständlich stopfte er sich ein Kissen unter den Nacken, dann lagen wieder beide Hände auf meinem Rücken, eine streichelte meinen Nacken, die andere lag knapp über meinem Po. Es machte mir nichts aus. Erstens schlief ich halb und zweitens wurde ich eigentlich ganz gerne von Menschen die ich mochte berührt. Und die durften das dann auch so sehr sie wollten. In dieser Nacht schlief ich auf Dracos Brust. Ich spürte immer mehr, wie wichtig Draco mir wurde. Ich sah ihn gerne. Ich spürte ihn gerne. Und ich bedauerte jede Minute, die er nicht bei mir war. Zum Glück war das sehr selten. Blaise war im Moment voll mit Morgan beschäftigt. Er schien den Kleinen wirklich abgöttisch zu lieben und erfüllte ihm jeden Wunsch. Auch die, die der Junge gar nicht hegte. Blaise tat einfach alles um Morgan glücklich zu machen. Langsam begann er für mich sogar Lawrence zu werden, denn er kam jetzt oft zu uns in den Schlafsaal, wo wir alle zusammen saßen, Draco und ich zusammengekuschelt und Lawrence und Blaise zusammengekuschelt. Lawrence war ein angenehmer Gesprächspartner, höflich, bedächtig und intelligent. Doch je öfter ich Lawrence und Blaise zusammen sah, desto mehr machte ich mir Gedanken. Blaise liebte Lawrence, das war klar, und Lawrence schien Blaise auch sehr, sehr gerne zu haben, aber… was war mit mir? Draco und ich, wir waren doch nur Freunde, oder? Warum verhielten wir uns dann ähnlich wie die beiden Verliebten? Dann, am letzten Tag vor den Ferien, passierte etwas, was mich wirklich verunsicherte. Draco und ich machten Hausaufgaben im Gemeinschaftsraum, als mir auffiel, dass ich mein Verwandlungsbuch, das ich für meinen Aufsatz brauchen würde, im Schlafsaal vergessen hatte. Also ging ich es holen. Pfeifend ging ich hinauf und drückte die Tür auf. Ich erstarrte. Blickte verunsichert auf die Szene die sich mir bot. Blaise und Lawrence saßen auf Blaise Bett, Lawrence auf dem Schoß des Dunkelhäutigen, und die beiden küssten sich. Ich hatte schon oft Menschen küssen sehen, klar, aber… es war seltsam, Blaise dabei zu sehen. Ich konnte mir nicht mal erklären warum. Die beiden lösten sich voneinander, dann sah Blaise mich und rief ein wenig erschrocken: „Taylor?“ „Ja… ich… ähm… ich wollte… mein… mein Verwandlungsbuch…“ Lawrence vergrub das Gesicht an der Schulter des Schwarzhaarigen und murmelte etwas. Blaise begann zu lachen, dann sah er mich an, der ich immer noch starr in der Tür stand. „Ihr seid euch verdammt ähnlich ihr zwei!“ Blaise vergrub die Hand in den blonden Locken, dann meinte er grinsend: „Euch ist immer alles peinlich.“ Schnell holte ich mein Buch und raste wieder hinunter in den Gemeinschaftsraum. Draco zog mich auf seinen Schoß und gab mir ein kleines Küsschen auf die Wange. Ich wurde scharlachrot. Draco runzelte die Stirn. „Nanu? Sonst hast du doch nichts dagegen.“ „Ich hab nichts dagegen…“, murmelte ich und vergrub das Gesicht an seiner Halsbeuge. „Ich hab nur grade Lawrence und Blaise oben knutschen sehen…“ Der Blonde lachte und streichelte meinen Hinterkopf. „Ist schon okay, Taylor. Die tun dir nichts!“ „Das weiß ich, danke!“, murmelte ich etwas säuerlich. Der Blonde lachte wieder. Am Abend saßen Draco und ich alleine auf Dracos Bett und kuschelten, da Blaise bei seinem Süßen übernachten wollte. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was sie taten. Draco lag jedenfalls auf meinem Schoß und schlief bereits halb. Ich streichelte sanft jede Linie seines Gesichts. Immer wieder fiel mir auf, wie schön seine Lippen waren. Ich wusste, dass er nichts dagegen hatte, wenn ich sie berührte. Als ich wieder mal einen Finger auf die volle Unterlippe legte, küsste er ihn sanft. Ich kicherte leise, weil es kitzelte. Dann nahm ich meinen Finger wieder weg. Sanft fuhr ich über seine Stirn. Draco seufzte zufrieden. Ich konnte einfach den Blick nicht von seinen Lippen nehmen. Der Kuss der beiden Männer am Nachmittag kam mir wieder ins Gedächtnis. Blaise Augen waren geschlossen gewesen, seine Hände um die Hüften des Blonden geschlungen. Er hatte echt glücklich ausgesehen. Wie sich das wohl anfühlte? Draco schnurrte fast, als ich seine Wangen streichelte und seine Schläfen massierte. Ich lächelte ein wenig, wegen des versonnenen Gesichtsausdrucks, den der Blonde präsentierte. So schön. Ich biss mir auf die Unterlippe. Mann… Draco… ich riss den Blick von den roten Lippen. Folgte der Linie des Halses. Vorsichtig und ohne nachzudenken strichen meine Hände hinterher. Die blasse Haut seiner Kehle war weich. Ich spürte seinen Puls. Draco räkelte sich ein wenig unter meinen Händen. Der Halsausschnitt seines Hemds zog mich wie magisch an. Ich musste einfach mit den Fingern daran entlangfahren. Draco griff herauf und ich wollte sofort und erschrocken von meiner eigenen Courage die Hände wegziehen, doch Draco knöpfte nur sein Hemd auf. „Weiter…“ Wieder streichelte ich hinunter. Dracos Hals… sein Schlüsselbein… die Brust… meine Hände zitterten vor Angst und Ehrfurcht. Er war so wunderschön! Ich traute mich kaum ihn anzufassen. Und tat es trotzdem, weil ich wusste, dass er es wollte. Ich malte Muster auf seiner Brust. Sie hob und senkte sich unter mir. Zart streichelte ich ihn. Draco seufzte leise wohlig. „Draco?“, fragte ich leise und unsicher. Der schlug sofort die Augen auf und sah mich an. Ernsthaftigkeit in seinem Blick. „Was ist los, dass du so ernst klingst, Kleiner?“ „Ich… also, ich hab nachgedacht, Draco… und… weißt du, das hat mich verunsichert…“ „Taylor“ Draco klang ein wenig genervt, setzte sich auf und drehte sich zu mir, das Hemd halb herabgerutscht, „Sag was los ist!“ „Also… glaubst… glaubst du nicht, dass unsere Beziehung der von Lawrence und Blaise ähnelt? Ich… also, das verunsichert mich, ich weiß nicht, Draco, was… was ist das?“ Ich konnte sehen, wie Draco sich auf die Unterlippe biss. Er atmete tief durch. Draco krabbelte auf mich zu, setzte sich auf meinen Schoß und drückte mich gegen das Kopfende. „Taylor. Ich… weißt du, ich hab das schon länger bemerkt und…“, er brach ab. Er war mir so nah! Sein Atem streichelte meine Haut. Ich konnte jede der schönen, langen Wimpern sehen. Seine Lippen… die nackte Haut… ohne es wirklich zu wollen, legte ich die Hände um Dracos Hüften und hielt ihn fest, so nah auf mir. „Taylor, ich glaube, dass da gerade irgendetwas total schief läuft…“, murmelte Draco, dann küsste er mich einfach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)