Afraid to shoot strangers! von thelastbird (Ein Transporter auf Abwegen .. [ Zorro x Sanji ]) ================================================================================ Kapitel 10: And I'm going down, yust for you. [ For you i'll lie in hospital.] ------------------------------------------------------------------------------ So, ihr Lieben. :3 Ja, ich habe schon ewig nichts mehr hochgeladen - das lag daran, das ich ganz vergessen hatte, das ich in einem anderen Forum schon mehrere Teile hochgeladen hatte, hier aber nicht. Ich bin auch nicht besonders aktiv bei Animexx, von daher - verzeiht mir. :x Sollte es noch 2 - 3 Leute hier geben, die sich dafür interessieren: Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe, die nachfolgenden Kapitel gefallen euch. (: (An dieser Stelle ein ganz liebes Danke an "Cookie_Toast"! ♥) und jetzt - viel Spaß beim Lesen! - - - - - - - - - - Chopper klappte seinen Arztkoffer zu und betrachtete mich aus seinen ruhigen, kleinen Knopfaugen. "Er ist vollkommen überanstrengt, das ist alles. Seine Wunden sind nicht sonderlich tief, und auch die blauen Flecke sind nichts weiter Ernstes. Er scheint gerade so um eine Gehirnerschütterung herum gekommen zu sein." Ich ließ mich auf den Sessel sinken, den ich soweit neben das Bett geschoben hatte das ich den Blonden gut im Blickfeld hatte und nickte müde. "Ja, gut. Danke." Neben mir trat Frankie unruhig von einem Bein auf das Andere. "Wie lange wird er wohl noch schlafen?" Chopper sah fast ein bisschen ärgerlich aus, als er antwortete. "Ich bin Arzt, kein Hellseher, du Nase. Ich habe keine Ahnung. Vielleicht nur ein paar Stunden, vielleicht einen Tag, vielleicht zwei. Er ist nicht in der besten Verfassung. Er muss eine unglaublich weite Strecke gelaufen sein." Ich nickte langsam, musterte eingehend das schlafende Gesicht des jungen Mannes im Bett. "Du musst die Verbände spätestens heute Abend wechseln, Zorro. Sei dabei vorsichtig, sie könnten durch das Blut an der Haut ein wenig kleben. Aber im Normalfall sollte das ohne große Probleme klappen.", erklärte mir Chopper fachmännisch, während Frankie immer unruhiger wurde und ich immer kälter. In mir hatte sich in den letzten Stunden eine Wut aufgebaut, die ich nicht richtig einordnen konnte; sie bezog sich nicht auf Sanji, der jetzt leise seufzend das Gesicht verzog, dann aber ruhig weiter schlief. Viel mehr hatte ich das dringende Bedürfnis, die Männer, die ihm das angetan hatten, so lange schön grausam zu foltern, bis ich sie im Hinterhof verscharren konnte. Ich wollte ihnen tausend Mal mehr weh tun, als sie ihm weh getan hatten. Und ich hätte einiges dafür gegeben, diesen Racheplan in die Tat umsetzen zu können. Aber ich war Transporter und hatte ein Gesicht zu wahren. Man konnte sich schließlich nicht einfach mal rächen gehen, nur weil das Päckchen freiwillig nen Abgang gemacht und dabei ordentlich auf die Fresse bekommen hatte. "Du musst nicht hier bleiben, Frankie. Ich schaff das schon." Der Cyborg schnaufte leise und verdrehte die Augen. "Ich bleib nicht, weil ich dir mentale oder körperliche Unterstützung leisten will, ich weiß das du das gut selbst hin bekommst. Ich will nur die Infos. Nur die verdammten Infos." Natürlich wollte Frankie das, die ganze Firma wollte die, schließlich waren sie unsagbar wertvoll. Sanji wusste unter Garantie Dinge, die wir nur nach monatelanger Spionage heraus gefunden hätten. Dafür sah er aber auch aus wie vom Laster überfahren. "Ich rufe an, okay? Ihr erfahrt sofort alles, wenn ich es weiß. Aber es bringt nichts, hier zu warten, das weißt du." Er wusste es. Er nickte mir mit fast müdem Gesicht zu. "Ich bin eh total im Eimer. Die dumme Rennerei hat mich total platt gemacht." Ja, ihn auch, dachte ich fast geistesabwesend, während ich Sanji erneut mit einem vorsichtigen Blick musterte. Ich hatte das erste Mal das Gefühl, das er wirklich zerbrechen könnte, wenn ich jetzt zu unsanft mit ihm umging. Vorher, als es ihm schlecht gegangen war, hatte mich das nicht sonderlich interessiert – ich hatte zwar aufgepasst, das er mir nicht wegstarb, und das er nicht allzu schwerwiegende Wunden davon trug, aber im Großen und Ganzen hatte ich mir sonst keine Gedanken gemacht. Aber irgendwas hatte sich verändert. Und das war ganz sicher nicht gut. "Oh verdammt." Ich legte mir beide Hände auf das Gesicht und stöhnte, beachtete den Köter nicht weiter der sich zwischen meine Beine wuselte. Und wieder saß ich untätig rum, 10 Minuten, 20, dann eine halbe Stunde, schließlich fast eine Stunde, ohne wirklich irgendwas zu tun außer bei jedem Geräusch Sanjis aufmerksam zu werden und sonst den Hund zu kraulen. Es war absoluter bullshit, an seinem Bett zu wachen wie eine alte Glucke. Sanji war stabil, sein Zustand war weit über dem Berg, im Grunde befand er sich schon im grünsten Tal, er musste eben nur schlafen und sich ausruhen. Und doch konnte ich nichts anderes tun als dort sitzen, den Hund kraulen und ihn ansehen. Ich hatte das Gefühl, das er sich sonst wieder davon machen würde – dann aber, ohne wieder zurück zu kommen. Und das war echt das Letzte, was meine Nerven jetzt noch verkraften konnten. Nach einer guten Stunde hatte ich einen Krampf in der Hand, der Hund fast eine kahle Stelle an seinem Bauch und mein Nacken knackte unliebsam, als ich mich seufzend aufrichtete. Chopper hatte mir gesagt, das er vielleicht sogar 2 Tage schlafen würde. Und für diese Zeit brauchte ich einfach eine vernünftige Beschäftigung. Ich kramte aus dem Schrank meine Waffen; die, die zu Hause geblieben waren legte ich nach kurzer Untersuchung allerdings direkt wieder weg, ich nahm schließlich nur die an mich, die Sanji hatte mirgehen lassen. Sie sah ein wenig ramponiert aus, als wäre er nicht sonderich pfleglich damit umgegangen, aber das konnte man ja auch nicht von ihm verlangen, er kannte sich mit Schusswaffen nun mal nicht aus. Ich betrachtete sie vorerst nur Äußerlich, kontrollierte den Abzug, sah nach ob sie vernünftig gesichert war und ob nirgendwo großartige Schmauchspuren zu finden waren. Dann klappte ich das Magazin aus und ließ die Kugeln mit ein wenig schütteln in meine Hand fallen. Ich beachtete sie vorerst nicht, kontrollierte das Metall genauer, stellte fest das kein Schuss abgegeben worden war und nickte zufrieden. So hatte sich der Blonde wenigstens nicht noch weiter ins Unglück geworfen. Tote riefen immer die netten Männer auf den Plan, die für die Sicherheit der Bürger garantieren sollten. Und schnüffelnde Bullen waren echt die Letzten, die ich in dieses Haus lassen wollte. Erst dann fiel mir das auf, was mich verblüfft die Stirn runzeln ließ. Die meisten Kugeln in meiner Hand waren vollkommen normal, sie stammten aus dem Vorrat aus dem Hauptquartier, Ace hatte sie mir mal gegeben und sonderlich viele hatte ich bis jetzt noch nicht nutzen müssen. Nur zwei vielen vollkommen aus diesem gewöhnlichen Rahmen heraus. Ich konnte erst nicht sagen, woran es lag, sie sahen einfach anders aus, glänzten mehr, schienen eine andere Form zu haben. Vor allem aber lagen sie auch ganz anders in der Hand, nachdem ich jeweils eine normale und eine nicht von mir stammende Kugel in der Hand gehalten hatte. Ich schielte zu Sanji, der immernoch tief im Traumland schien. Der Kerl gab mir immer neue Rätsel auf. Und ich wusste schon, wer sie mir beantworten durfte. Vorsichtshalber untersuchte ich auf seine Kleidung, die wir ihm ausgezogen hatten, bevor wir ihn ins Bett gelegt hatten. Er hatte fürchterlich geschwitzt und die Decke war warm genug, da musst er nicht auchnoch Kleidung zunässen die ich dann alle 2 Stunden wechseln durfte. Aber hier fand ich – außer Blutflecken, die ich vorher nicht gesehen hatte – nichts Neues oder interessantes. Natürlich wäre es jetzt meine erste Aufgabe gewesen, Ace oder zumindest Frankie anzurufen. Es war eine Neuigkeit – eine, die ich mir nicht erklären konnte, aber definitiv eine Neuigkeit, die man berichten sollte. Sie konnte von äußerster Wichtigkeit sein. Aber ich tat es nicht; ich dachte nicht mal eine volle Sekunde daran, irgendwen anzurufen. Ich wollte erst aus seinem Mund hören, was er zu all dem zu sagen hatte. Shawn ließ ein leises Bellen hören, wofür ich ihn mit einem Schlag auf die Nase bestrafte. "Sei bloß ruhig! Sanji versucht zu schlafen!" Der Hund winselte leise, dann blickte er sehnsüchtig in Richtung Tür. Ich erhob mich, seufzte, schlenderte zur Tür und öffnete sie ihm – er schoss hinaus, als würde es um sein Leben gehen. Wahrscheinlich stand er auch kurz vor der Explosion. Im Wohnzimmer angekommen beschloss ich, mich erstmal duschen zu gehen, um in Ruhe nachdenken zu können. Einen kühlen Kopf bewahrte man nun mal am besten unter einer kalten Dusche, also schlenderte ich ins Bad, sah beim vorbeigehen nochmal kurz nach Sanji, striff dann Shirt, Hose und Boxershorts von mir ab und stellte mich unter den eiskalten Strahl. "Brrrah. Heilige Scheiße.", schnaufte ich, versuchte meine Körperteile unter Kontrolle zu halten, die bei dieser Kälte unangenehm zuckten, sich aber langsam daran gewöhnten. Ich fragte mich, wie das alles hatte so kommen können und schloss nachdenklich die Augen. Die ganze Situation war skuril, verrückt, total bescheuert. Das Päckchen, das ich vor weniger als zwei Wochen noch durch die Fleischwolf hätte jagen sollen, hatte sich auf meine Seite geschlagen, hatte sich von mir pflegen lassen, war als Frau verkleidet an meiner Seite spionieren gegangen, war auf meinem Schoß eingeschlafen (ein unangenehmes Pochen in meiner Brust erinnerte mich, das ich daran besser nicht zu oft denken sollte), hatte sich in einer Nacht- und Nebelaktion davon gemacht und kam vollkommen zerkloppt und blutend wieder zurück, in der Hosentasche eine Waffe die mit fremden Kugeln geladen war. Wie oft im Leben passierten solche Vorkommnisse direkt hinter einander? Ich korrigierte mich seufzend – in einem normalen Leben wäre mir sowas wahrscheinlich nie passiert. So Geschichten gabs ja nicht mal im Kino. Ich stellte mir mit einem Lächeln ein normales Leben vor, ein Leben ohne rebellierende Päckchen und schnelle Autos, ein Leben ohne Waffen und ohne große Gangster mit kleinen Problemen. Klar, irgendwie kam mir die Vorstellung jetzt schrecklich langweilig vor. Aber wenn ich von Anfang an normal gelebt hätte – ich hätte das jetzt und hier nicht vermisst. Oder? Oder hätte mir etwas gefehlt? Wäre ich ewig mit einem leeren Gefühl herum gelaufen, ohne jemals heraus zu finden was diese Lücke füllen konnte? Ich schüttelte schnaufend den Kopf und verteilte die kalten Tropfen damit quer durchs Badezimmer. Was für seltsame Gedanken ich hatte, seitdem ich hier mit ihm war. Das war doch echt nicht mehr auszuhalten. Genau wie das Wasser, das mir mittlerweile die Zehen taub gewaschen hatte. Ich schaltete es aus, griff nach einem Handtuch im Regal, entstaubte es seufzend und begann mich abzutrocknen. Es war verdammt lange her, das ich in meiner eigenen Wohnung gewesen war, und ich vermisste langsam den sauberen Boden, die mit Weichspüler gewaschenen Handtücher und mein gemütliches Doppelbett für extra viel Wälzfreiheit. Es war zwar ganz nett hier, besser als andere Verstecke in denen ich mich schon aufgehalten hatte, aber so lange Zeit war ich noch nie von meinen eigenen 4 Wänden entfernt gewesen. Im Gegensatz zu meinen Freunden wechselte ich nämlich nicht jedes halbe Jahr die Wohnung, ich empfand es als überflüssig, ich war ein Profi und wusste es somit zu verhindern das jemand meinen Aufenthaltsort vollkommen problemlos ausfindig machen konnte. Ich legte mir das Handtuch über die Schulter, nachdem ich mich mehr schlecht als recht abgetrocknet hatte, pulte mir das restliche Wasser aus dem Ohr, trat aus dem Bad - Und fiel fast rückwärts wieder hinein, als mein Blick aufs Bett fiel und ich beobachten konnte, wie Sanji aufrecht darin saß und sich verschlafen gähnend die Augen rieb. Als wäre nichts gewesen, als hätte er einfach nur ziemlich lange geschlafen. Ich vergaß vollkommen das ich splitternackt im Türrahmen stand, ich konnte nur mit großen Augen starren, während der Blonde wohl noch ganz in Ruhe seine Umgebung realisierte, bevor er sein Gesicht zu mir umwandte, erst kreidebleich wurde, dann puterrot. Ich konnte es ihm nicht verübeln, an seiner Stelle wäre ich wohl auch rot geworden, wenn er nackt aus dem Bad gekommen und mich wie ein Wahnsinniger angestarrt hätte. Ich klappte in einem Akt zelebrierter Selbstbeherrschung meinen Mund wieder zu, bedeckte meine Männlichkeit eher dürftig mit einem Handtuch – es war klein, also das Handtuch, nicht die... Männlichkeit – und fuhr mir kurz eher hilfesuchend durch die nassen Haare, bevor ich langsam durch den Raum auf den Schrank zuschlenderte und frische Kleidung dort heraus zog. "Du bist schon wach?! Ich hatte damit gerechnet, das du länger schläfst. Jetzt habe ich kein Essen für dich.", sagte ich mit möglichst fester Stimme, um ein Gespräch in Gang zu bringen. Ich hätte ihn auch anschreien und meine Infos verlangen können. Aber mir war gerade gar nicht danach. "Ist nicht so tragisch, ich hab eh keinen Hunger.", nuschelte er leise, ich hörte wie er versucht aufzustehen, dabei stöhnte er allerdings schmerzvoll auf. "Lass es, Sanji. Mir scheint, dein Körper ist lieber ans Bett gefesselt, so oft wie du Zeit darin verbringen musst.", gluckste ich leise und dachte an seine Fußverletzungen zurück, als ich ihn ständig durch die Gegend hatte tragen müssen. Er ließ sich zurück ins Kissen sinken und schnaufte. "Wie lange... habe ich geschlafen?" Ich sah kurz auf meine Armbanduhr. "Hm. Nicht wirklich lange. Vielleicht 5 – 6 Stunden." Ich drehte den Kopf, beobachtete wie er anfing seinen Körper zu untersuchen und dabei mit verzogenem Gesicht zusammen zuckte. "Du solltest da nicht so viel dran rum fummeln.", ermahnte ich ihn. Er sah auf, fast erschrocken das ich noch mit ihm redete, und nickte langsam. "Ja." Er ließ die Decke wieder auf seinen Körper fallen und ich spürte seinen Blick im Nacken, während ich ein älteres Brötchen aus der Tüte heraus kramte und nach etwas Trinkbaren für den Blondschopf suchte. "Jetzt mach dir doch keine Umstände, ich komm schon zurecht Lorenor." Ich sah ihn resignierend an. "Sanji, du hast Verletzungen, die wirklich unschön sind. Du solltest essen und trinken, um wieder zu kräften zu kommen." Sein müder Blick wandte sich ab, ein Rotschimmer bildete sich auf seiner Nase, den ich mir nicht erklären konnte. Ihm brauchte nun wirklich nichts mehr peinlich sein. Ich hatte ihn blutend quer durch einen Wald geschleift, da war das hier der reinste Sommerspaziergang gegen. Ich schmiss mich auf meinen Ohrensessel reichte ihm das Brötchen und eine kleine Flasche Mineralwasser und beobachtete, wie er das Essen fast gierig verschlang, ohne die Flasche auch nur anzurühren. Nachdem er auch das Wasser bis auf den letzten Schluck getrunken hatte, sah er mir in die Augen und nickte leicht. "Dankesehr.", murmelte er und reichte mir die Flasche, die ich ungeachtet hinter mir über die Rückenlehne warf. Shawn kratzte an der Tür. Ich reagierte nicht darauf, auch wenn sich Sanji, neugierig wie er war, fast den Hals ausrenkte, um sehen zu können was an der Tür vor sich ging. "Meinst du nicht, du bist mir eine kleine Erklärung schuldig?" Er sah mir in die Augen, fest, kein bisschen verunsichert, und wenn ich einen Hut aufgehabt hätte, ich hätte ihn wohl vor dem Blondschopf gezogen – ich hätte in dem Moment sicher Angst vor mir gehabt, so an seiner Stelle. Aber er schien sich seiner Sache sicher. Ich wusste nicht, ob mich das beruhigen oder verunsichern sollte. "Ja... ja, das bin ich wohl.", murmelte er leise. Er packte sich mit einer Hand in den Nacken, seufzte leise. Jetzt war er doch ein klein wenig rot geworden – er schien wohl doch nicht so unglaublich sicher zu sein, wie er versuchte auszustrahlen. "Ich... hab mich allein auf die Socken gemacht.", presste er zwischen seinen Lippen hervor, als sei es Schwerstarbeit. Eine noch recht gut zu dämmende Wut flammte in mir auf. Ich ballte eine Hand zur Faust. "Und wie bist du bitte auf diese vollkommen hirnrissige Idee gekommen?", fragte ich mit der entspanntesten Stimme, die ich in petto hatte. Sein Blick wurde langsam nervöser. Er schien zu spüren, das ich böse wurde. "Mir ist eben heute Nacht eingefallen, das Enel mal was von einer Kirche erzählt hat, die er als Stützpunkt nutzen will." "Und anstatt mich zu wecken um mir diese freudige Nachricht zu erzählen und dich mit mir zusammen auf den Weg zu machen, hast du dir lieber eine Waffe von mir genommen, bist los und hast offensichtlich ordentlich kassiert?!" Meine Stimme war zu einem gefährlichen Knurren herab gesunken. Sanjis Augen huschten nervös durch mein Gesicht, kurz über den Fußboden, dann wieder über meine versteinerten Gesichtszüge. "... ja.", murmelte er jetzt überflüssigerweise und brachte damit bei mir ein Fass zum überlaufen. Ich sprang auf, durch die Wucht der Bewegung verschob sich der Sessel ein Stück nach hinten und machte ein furchtbares Geräusch auf dem Holzboden. "Sag mal Sanji .. bist du eigentlich von allen guten Geistern verlassen?! Bist du total wahnsinnig oder so? Ich meine, hat man dir ins Gehirn geschissen?" Er runzelte, jetzt auch böse werdend die Stirn. "Nicht das ich wüsste, nein.", knurrte er jetzt patzig. "Doch, offensichtlich schon!", donnerte ich weiter. Er zuckte kaum merklich zusammen. "Denk doch mal nach! Verdammt, das war doch kein gemütlicher Spaziergang, du bist doch nicht einen fröhlichen Kindergeburtstag besuchen gegangen! Das sind Verbrecher, Schwerverbrecher ums genau zu sagen, ein Wunder das sie dich nicht sofort getötet haben!" Moment mal. Alles zurück, marsch marsch. "Wieso haben sie dich eigentlich nicht getötet?", fragte ich nun mit deutlich anderem Tonfall nach, obwohl es mir einen Kloß im Hals bereitete, allein die Vorstellung ließ mich übel aufstoßen. Sanji lachte bitter. "Sie sagten, ich solle dir ausrichten, das du sie eh nie bekommen würdest.", murmelte er jetzt. Seine Augen huschten über die Bettdecke, schienen irgendwie halt zu suchen, an irgendwas. Ich würde ihm diesen Halt nicht geben. "Verdammt Sanji!", fluchte ich nochmal laut, riss in meiner jetzt doch aufkochenden Wut den Schrank fast um als ich mit der Faust dagegen donnerte und den Hund anbrüllte, als ich ihn herein ließ, er solle sofort aufhören zu nerven, oder ich würde ihn kochen und essen. "Ich weiß das es ein Fehler war, okay?", murmelte Sanji jetzt und fuhr dem ängstlichen Tier durchs Nackenfell. "Das war nicht nur ein Fehler, das ist einfach saudumm gewesen.", ergänzte ich. Er sah mich mit einem unergründlichen Blick an. Ich starrte müde zurück. "Dir hätte sonst was passieren können.", murmelte ich jetzt leise und sprach damit genau das aus, was mich schon die ganze Zeit so unsagbar wütend gemacht hatte. Die Kerle hätten ihn töten können, und selbst dann wären sie noch nett gewesen. Plötzlich spürte ich eine bandagierte Hand auf meinem Bein. Ich starrte sie ein paar Sekunden überrascht an, dann hob ich den Kopf und sah in Sanjis Augen, die aber immernoch so undefinierbar leuchteten wie vorher. Ich sträubte mich dagegen, sie von mir hinunter zu wischen, doch ich tat es schließlich mit einem Seufzen. Er schien das nicht als Beleidigung aufzufassen, viel mehr lächelte er leicht. "Ich... wollte eben nicht, das dir was passiert." Die Röte, die augenblicklich in mein Gesicht schoss, verdeckte ich damit, das ich so tat als sei ich ziemlich genervt und mir den Nasenrücken mit einer Hand rieb. "Sanji, wenn du mich geweckt hättest dann wäre dir auch nichts passiert. Dann würde es uns beiden gut gehen." Ein Seufzen drang an mein Ohr. Ich beobachtete, wie sich der Blondschopf wieder ins Bett fallen ließ. Er schien nicht weiter darüber reden zu wollen. "Spann mich nicht so auf die heiße Folter. Was hast du denn jetzt rausfinden können?", fragte ich ihn schließlich, nachdem ich ihm geholfen hatte sich so hinzusetzen das er nicht ständig zusammen zuckte vor Schmerz. Er sah auf und lächelte mich irgendwie ziemlich seltsam an. "Na ja. Sie waren da, wie du sehen kannst. Aber sie sind abgehauen. Ich hab das Nummernschild ihres Pick-ups." Ich hob die Augenbrauen. "Wo?" Er deutete lachend auf seinen Kopf. "Genau hier drin, Dummerchen." Ich runzelte ärgerlich die Stirn. "Du solltest nicht das Recht haben, MICH Dummerchen zu nennen, Dummerchen.", antwortete ich schließlich grinsend. Er legte den Kopf auf die Seite und stöhnte. "... ja, hast Recht.", murmelte er schließlich. Ich zupfte aus unserem Allzweckschrank einen Zettel und einen Stift. "Ich höre." Sanji diktierte, und nachdem ich das Kennzeichen aufgeschrieben hatte zückte ich mein Handy. Die Nummer von Ace befand sich mittlerweile auf der Schnellwahltaste 1. "Lorenor?" Ich grinste. "Wer denn sonst?" Ace ließ ein Schnauben hören. "Man kann momentan echt nicht wissen, wer einen von wo so anruft. Also, was gibt es?" Ich ließ mich erneut in den Sessel sinken und drehte den Kopf, das ich beobachten konnte wie die Sonne langsam hinter den Dächern versank. Wie schnell doch die Zeit vergangen war. "Ich hab hier ein Kennzeichen." "Ein Kennzeichen. Na du bist mir ja ein Toller." Ich knurrte erboßt auf. "Ace, verscheißer mich nicht! Ich hab es von Sanji, es ist das Kennzeichen des Pick-ups von der Gruppe hinter der wir her sind." Ich hörte wie er in die Tasten haute. "Na dann schieß mal los." Ich las ihm die Buchstaben und die Nummern laut vor. "Okay, danke.", sagte mein Boss schließlich nach einer kurzen Pause. "Ich werde das dann gleich überprüfen. Wie geht es unserem Rebellen denn?" Ich seufzte und schlielte zu dem Blonden, der im Bett lag und mein Telefonat mithörte, während der Hund sich neben ihn ins Bett getrollt hatte. "Den Umständen entsprechend gut. Er hat gegessen und getrunken. Es geht Berg auf." Ace schnaubte. "Ich hoffe, du hast dem Verrückten die Leviten gelesen?" Ich bejahte das, auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entsprach. "Sehr gut. ... und was wollt ihr jetzt tun?" Ich hob die Augenbrauen. "Wie meinen?" "Na in dem Versteck könnt ihr nicht bleiben. Die wissen unter Garantie, wo ihr jetzt seid. Nicht nur wir sind Profis, bedenke das, Lorenor." Ich stöhnte auf. Das hatte ich ja gar nicht bedacht. "Ja, wo sollen wir denn hin?", fragte ich leicht überfordert. Ace schien da auch nicht so richtig was zu wissen. "Wie lange wird Sanji außer Gefecht sein?" Ich überlegte kurz. "Vielleicht 2 Tage. Ist n zäher Bursche.", murmelte ich. Sanji lächelte darauf. "Ich denke, ich werde morgen den Standort des Pick-ups haben. Wir sollten dann nicht warten. Sanji kann dann bei dir in der Wohnung bleiben, du machst den Job dann mit Frankie." Ich nickte. "Ja, okay, ist kein .... Momemt. MEINE Wohnung?" Ace ließ ein schnauben hören. "Hast du ne bessere Idee? Ja, deine Wohnung." Um Himmels willen. War der wahnsinnig? "Aber Ace, ich ..." "Nichts da. Deine Wohnung, ende. Ihr benehmt euch wie Laien, ihr werdet behandelt wie Laien. Ich rufe morgen nochmal an." Und damit hatte er aufgelegt. Ich warf das Telefon neben mich, schloss die Augen und stöhnte. "Was ist los...?", erkundigte sich Sanji vorsichtig. "Nichts.", brachte ich hervor. "Aber du..." Ich sah ihn ernst an. "Ich erkläre dir alles morgen, okay? Fürs Erste will ich jetzt einfach nur noch schlafen." Er nickte leicht, dann schloss auch er die Augen. "Ja, ich auch.", seufzte er. Wir schwiegen kurz. "Lorenor?" Ich nickte, ohne die Augen zu öffnen. "Hmja?" - "Danke das du mich gerettet und verarztet hast." "Das ist Chopper gewesen, nicht ich." "Und danke, das du mich den ganzen Weg hierhin getragen hast." Ich wurde wieder rot, was man in der vortschreitenden Dämmerung aber zum Glück nicht sehen konnte. "Ist doch klar. Und jetzt kein Danke mehr." Ich hörte ihn wieder seufzen. "Ich bin froh, das ich noch lebe." Ein Lächeln huschte auf meine Lippen. "Das bin ich auch. Gute Nacht." "Gute Nacht, Lorenor." Ich spürte, wie kurz bevor ich eingeschlafen war Sanji seine Hand wieder auf mein Bein legte und es so leicht kraulte, das es kaum zu spüren war. Und diesmal ließ ich ihn stumm gewähren. Ich fragte ihn weder nach den fremden Patronen, noch wechselte ich ihm die Verbände. Doch während ich Letzteres vergaß, hatte ich auf Ersteres einfach keine Lust. - - - - - - Lasst mich wissen, ob es euch gefallen hat. :) Ganz liebe Grüße; das Monsterschaf. ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)