Prinzessin der Finsternis von Yatimu (Atemu x Teana) ================================================================================ Kapitel 12: Mitten in der Dunkelheit... --------------------------------------- Abrupt zog Teana die Zügel an und blieb stehen. Verwirrt sah sie ihn an. „Du erinnerst dich nicht mehr?!“ Es war eine Frage und eine Feststellung zugleich. „Ich…“, wollt Atemu beginnen, aber Teana lies ihn kein einziges Wort sagen. „Wieso?“, fragte sie ihn. „Teana, ich…“ „Du bist nicht Atemu, oder? Ich wusste es, ich habe es die ganze Zeit geahnt!“ Ihr stimme zitterte und wurde von Mal zu Mal lauter. „Nein“, antwortete ihr Atemu. Jetzt war es an der Zeit die Wahrheit zu sagen. Doch Atemu hatte Angst, furchtbare Angst. Warum, wusste er nicht. „Ich bin jedenfalls nicht der Atemu, den du von früher kennst“ Teana starrte ihn entsetzt an. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn kurz darauf aber wieder. Ihr fehlten schlich und einfach die Worte. „Wir vermuten, dass ich eine Art Wiedergeburt von ihm bin. Aber in dieser Zeit bin ich kein Hauptmann mehr, sondern Pharao von Ägypten und auch sonst bin ich… ganz… anders“. Die Traurigkeit, die er eben noch in Teanas Gesicht hatte lesen können verwandelte sich schlagartig in pure Wut! „Dann hast du mich also die ganze Zeit belogen?“ Keine Antwort, nur ein schuldbewusstes Schweigen. „Ist dir klar, was du mir da angetan hast? Nicht nur dass du mir Liebe vorspielst… Ich dachte, ich hätte mein Leben zurück. Jetzt zerfällt wieder alles! Warum, warum hast du mich geweckt? Für deinen Beischlaf? Oder hat es dir einfach so Spaß gemacht mit mir zu spielen?“ Sie sprach nicht mehr, sie schrie. Sie schrie und es war ein verzweifelter Hilferuf. „Nichts davon. Ich musste es tun, um mein Land zu schützen. Alles was ich von dir wollte war, zu erfahren, wie ihr damals die Finsternis besiegt habt. Ich wollte dir nicht weh tun!“ Atemus Worte waren, im Gegensatz zu Teanas, schuldbewusst und sehr, sehr leise. „Ach was? Ich habe eine Nachricht für dich. Du hast mir nicht wehgetan! Du hast mich kaputt gemacht! Ich hoffe, ich sehe dich nie wieder!“, mit diesen Worten wendete sie ihr Pferd und ritt davon, hoffend, dass Atemu ihre Tränen nicht gesehen hatte. Sie war stark! Sie kam allein zurecht! Und nichts anderes sollte Atemu von ihr denken. „Teana“, hörte sie ihn rufen, aber sie reagierte nicht. Nach einem Moment des Zögerns ritt er ihr nach, doch er holte sie nicht ein. Denn auf einmal war sie hinter ihm: Die Finsternis. Die Menschen liefen in Strömen an ihm vorbei, schrien vor Panik. Die Kinder klammerten sich voller Angst an ihre Mütter, sogar die Tiere flohen vor der Dunkelheit. Atemu staunte nicht schlecht, als er die riesige schwarze Wand sah, die sich vor ihm erhob. Sie war unendlich hoch und so breit, dass kein menschliches Auge das ganze Ausmaß dieser Finsternis erahnen konnte. Atemu sah hinein in die Finsternis. Es war nichts zu erkennen, nur schwarz. Ein so intensives Schwarz, wie er es noch nie gesehen hatte. Jetzt war es so weit. Mit oder ohne Teanas Hilfe: Er musste dort hinein! Die Zügel schon in der Hand, hielt er plötzlich inne. Es war so seltsam. Eben gerade, als er sich mit Teana gestritten hatte, da hatte er solch Angst gehabt. Doch bei dem Gedanken gleich in die Finsternis zu reiten, wurde es ihm allerhöchstens mulmig zumute. Wieso? Er beschloss, dass nun nicht die Zeit war darüber nachzudenken und ritt direkt auf die Dunkelheit zu. Doch plötzlich scheute sein Pferd, stieg und warf Atemu beinahe von seinem Rücken. Der Pharao versuchte noch einmal, sein Pferd zum Vorwärtslaufen zu bringen, aber es half nichts. Zu stark war der Instinkt des Pferdes, der Gefahr meldete. Also stieg Atemu ab. Wohl oder übel musste er selbst hineinlaufen und das tat er. Schwarz umfing ihn. Hüllte ihn ganz uns gar ein. Er sah nichts, hörte nichts, roch nichts. Es war, als ob er jegliche Sinne verloren hätte. Da! Etwas rührte sich in der Dunkelheit, er konnte es fühlen. Ein unbehagliches Gefühl machte sich in ihm breit. Angst kroch in ihm hoch. Plötzlich konnte er sein Herz schlagen hören. Es war so laut wie Trommelschläge und die Schläge wurden immer schneller. Orientierungslos lief Atemu hin und her, suchte verzweifelt nach einem Ausweg, fand aber keinen. Und dann, als er stehen blieb, verstummten die Trommelschläge seines Herzens ganz. Er hörte sich nur noch atmen. Er wusste nicht, wohin er gehen sollte. Gab es denn hier überhaupt einen Weg? Langsam ging Atemu in die Knie und lies seine Hände über den Boden streichen. Sand! Atemus finger gruben sich hinein, während er überlegte. War die Finsternis eine andere Welt, als er kannte oder war sie nur wie die Nacht, die der tatsächlichen Welt nur die Farben nahm? Würde er gegen ein Haus oder etwas anderes stoßen, ginge er nur weit genug? Er wollte es herausfinden und so richtete er sich wieder auf und lief durch die Finsternis, dieses Mal jedoch ohne Furcht. Die Panik hatte ihn aus ihren Fängen gelassen, er war ganz ruhig, doch er fand nichts, wogegen er hätte stoßen können. Plötzlich hörte er etwas. Es klang als wäre es weit weg, käme aber immer näher. Er Spürte, wie sich etwas näherte und plötzlich stieg ihm ein furchtbarer Gestank in die Nase. Da kam ihm eine Idee! „Erscheine Soldat des schwarzen Lichtes!“, befahl er und er konnte fühlen, dass sein Monster plötzlich neben ihm stand. Doch er sah es nicht. Es war sinnlos. „Mühe dich nicht ab“, sprach plötzlich eine dunkle Stimme und Atemu zuckte zusammen. „Wer spricht da?“, wollte er wissen. „Ich habe schon lange darauf gewartet, dich wieder zu treffen. Und dieses Mal werde ich dich ein für alle Mal vernichten“, redete die Stimme weiter, ohne auf Atemus frage ein zugehen. „Wer bist du?“, fragte Atemu. „Oh, hast du mich schon vergessen? Mein Name ist Zorc, aber viel wichtiger ist, dass du jetzt hier bist, umzingelt von den namenlosen Geschöpfen der Dunkelheit“ „Namenlose Geschöpfe der Dunkelheit?“, murmelte Atemu vor sich hin. Natürlich, das mussten diese Kreaturen gewesen sein, die aus der Frau heraus gekrochen kamen und wegen denen sich Atemu bei Teana verraten hatte. Teana… „Gib dir keine Mühe. Bald werde ich das ganze Land verschluckt haben und alle Menschen vernichtet haben“ „Vorher vernichte ich dich!“, rief Atemu, zornig darüber, dass etwas oder jemand seine geliebte Welt vernichten wollte. „Das kannst du nicht, du hast es schon einmal versucht!“ „Und das letzte Mal hat es schon funktioniert. Und Teana weiß wie“. „Nein, hat es nicht. Das letzte Mal wurde die Finsternis aufgehalten, aber keiner wusste warum“ „Aber sie ist vernichtet worden!“ „Ich bin noch hier. Schon vergessen?“, höhnte die Stimme. „Aber…“ „Damals wurde ich nur weg gesperrt, nicht vernichtet“. „Dann werde ich dich eben diesmal vernichten!“ „Das kannst du nicht!“ „Wieso nicht“ „Meine Lebenskraft ist an einen Menschen gebunden. Und jetzt rate einmal an welchen?“ Atemu wusste es sofort und es gefiel ihm gar nicht! „Teana“, murmelte er. Ein Lachen erklang aus der Dunkelheit. „Ganz genau. Sie konnte damals nicht sterben, weil ich es auch nicht konnte. Sie wie ich, wir beide können uns nicht selbst vernichten. Aber du kannst es. Töte Teana, dann vernichtest du auch mich“ Entsetztes Schweigen war alles was von Atemus Seite zur Finsternis drang. Wieder ein Lachen. „Ich weiß, dass du das nicht kannst, deswegen ist es auch unmöglich für dich mich zu besiegen“ „Warum ich“, wollte Atemu wissen. „Mein beziehungsweise Teanas Herz ist von außen unzerstörbar. Nur jemand der hineingelangen kann, kann sie auch töten. Und da sie nur dich in ihr Herz gelassen hat, bist du leider der Einzige, der sie töten kann, was du aber nicht tun wirst, weil du zu schwach bist. Ein einfacher kleiner Mensch eben“ Abermals erklang das Lachen. „Deshalb hat sie niemanden an sich ran gelassen. Sie wusste es!“, stellte der Pharao fest, doch Zorc wiedersprach, immer noch lachend: „Die kleine Prinzessin weiß gar nichts. Sie hat bloß einen guten Instinkt, weil ich dafür gesorgt habe, dass sie schnell jegliche geliebte Menschen verliert“ Das Wort „Geliebte“ war ausgespukt. Es war höhnisch und sarkastisch und außerdem war es voller Hass ausgesprochen worden. Atemu empfand Mitleid für Teana. Sie hatte alles verloren und nun, nun hatte sie gerade geglaubt ein verlorenes Leben zurück gewonnen zu haben und er… Wie sie sich nun fühlen musste? „Tja, Atemu, da hast du leider Pech gehabt“ „Ich bin nicht der Atemu, den du kennst“ „Oh doch, du bist es! Dieselbe Seele, der ich nun schon vor etlicher Zeit gegenüber stand. Schade eigentlich, dass es so schnell enden musste“ Atemu knurrte und machte sich bereit angegriffen zu werden. „Versuch es doch!“, rief er. Einen Moment lang herrschte Stille, ehe Zorc plötzlich sagte: „Nein. Ich habe eine bessere Idee. Ich werde dich zurück schicken. So hast du wenigstens eine Chance Teana zu töten. Doch tust du es nicht und ich weiß, dass du es nicht tust, dann musst du den Untergang deiner Welt eben mit ansehen“ Noch einmal erklang ein schallendes lautes Lachen. Atemu musste sich die Ohren zu halten. Dann hörte er nur doch wie die Stimme sagte: „Wir werden uns wieder sehen… bald…bald“ Sie wurde immer leise und plötzlich fühlte Atemu wie ihn etwas von hinten ansprang und ihm etwas gegen den Schädel donnerte. Er verlor das Bewusstsein. Das erste, was er hörte war sein Name. Es war Teana Stimme, die ihn zitternd aussprach und am liebsten hätte er ihr etwas geantwortet, aber er konnte einfach nicht. Er war zu schwach. Er spürte aber, dass sie da war, dass sie Angst um ihn hatte und sie spürte ihre Hand auf seiner. Es tat gut. „Atemu war unser letzte Hoffnung“, sprach Kani. „Das war es, wir können die Finsternis nicht besiegen“ „Er hat versagt“, meinte einer der Soldaten. Teana, die vor Atemus Bett hockte stand plötzlich auf, packte den Mann am Kragen und donnerte ihn mit voller Wucht gegen die Wand. „Versagt? VERSAGT? Er wird sterben, weil er es gewagt hat gegen die Finsternis zu spielen. Er hat alles getan, um Euer Leben zu retten, also beschimpft ihn gefälligst nicht als Versager. Alle im Raum bekamen augenblicklich und seit langem wieder Angst vor der Prinzessin. So ein Wutausbruch hatte sie schon lange nicht mehr gehabt. „Prinzessin, bitte…“, versuchte sie Kani zu besänftigen, doch Teana lies den Soldaten nur unsanft zu Boden fallen um sich nun an Kani zu wenden. Ihr Fäuste waren schon geballt, als von einem Augenblick auf den anderen ihr ganzer Zorn verflog: „Teana“ Es war nur ein leises Keuchen, was Atemu von sich gab aber verständlich war es. „Raus!“, fauchte Teana die anderen an und um sie nicht noch einmal zu verärgern gingen sie. Teana jedoch lief geschwind wieder zu Atemus Bett und ließ sich davor fallen. Er sah schlimm aus! Sein Körper war mit Beulen übersät, einige waren sogar schon aufgegangen. Teana kümmerte das jedoch nicht. Sie strich ihm mit der Hand über den Kopf und sah ihn liebevoll an. „Teana“, wiederholte Atemu noch einmal. „Ich bin hier“, flüsterte sie. „Ich sterbe“, sagte er. „Nein! Nein, du wirst wieder gesund und alles wird gut! Bitte!“ Es war ein Flehen. Atemu lächelte. „Ist schon gut“, krächzte er. „Aber du musst von nun an ohne mich weiterleben“ „Nein!“, rief Teana aufgebracht. „Das kann ich nicht!“ „Doch du kannst!“ „NEIN!“, schrie sie ihn an. „Ich kann, will und werde nicht! Du wirst jetzt sofort wieder gesund hörst du! Ich befehle es!“ „Der Tod nimmt keine Befehle an. Selbst die einer Prinzessin nicht“ Über Teanas Gesicht liefen die Tränen in Strömen. „Bitte“, piepste sie. „Lass mich nicht allein“ „Wenn ich das zu entscheiden hätte ließe ich dich niemals mehr allein. Das weißt du doch!“ Sie nickte, während er ihr mit der Hand über die Wange fuhr. „Versprich mir bitte, dass, wenn ich aufhöre zu atmen, du aus dem Zimmer gehst und Kani holst, damit er die namenlosen Kreaturen vernichten kann. Schüttelte heftig den Kopf und schluchzte, doch Atemu gab nicht auf: „Bitte, meine Prinzessin, versprich es mir!“ Plötzlich begann er zu husten und zu würgen. Sein Körper begann sich zu winden, seine Knochen zu brechen. Er schaffte es nicht die Tränen zurück zu halten und auch Teana war dazu nicht mehr im Stande. Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn ein allerletztes Mal. „Ich liebe dich“, gab sie zitternd und weinend von sich. Es war etwas, was sie niemals sagen wollte und dennoch tat sie es nun in diesem Augenblick, in dem sie ihn verlor! Er sollte es wissen. Und als sie ihm wieder in die Augen sah, wusste sie, dass er nun einen glücklichen Tod starb. Er lächelte, als wollte er sagen: „Danke, ich liebe dich auch!“ Sein Mund bewegte sich, doch aussprechen konnte er es nie. Denn in diesem Moment tat Atemu seinen letzten Atemzug und starb in Teanas Armen. Sie sah ihn ein letztes Mal an. Sie holte tief Luft. Sie hatte es ihm versprochen. Woher sie die Kraft nahm, das wusste sie nicht. Sie spürte nur, wie ihr Beine sie aufrichteten und sie nach draußen trug, wo Kani schon wartete. Sie brauchte gar nichts sagen. Während Kani das Zimmer betrat sank Teana an der Wand herab und versank im Fluss ihrer Tränen, wissend, dass sie alles verloren hatte. ------------------------------------------------------------------------------- Hi Leute!^^ und wie fandet ihrs??? Also der Anfang und den Streit zwischen Teana und Ati find ich jetzt nicht soooo toll gelungen... Aber am Ende wars dann ok... Klingt vielleicht ein bisschen blöd, aber als ich die Vergangenheit geschrieben hab musst ich heulen *drops*^^ Also ich hoffe ihr hattet Spaß dran. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)