Prinzessin der Finsternis von Yatimu (Atemu x Teana) ================================================================================ Kapitel 15: Hoffnung... ----------------------- Teanas schlief friedlich am Feuer, während Atemu neben ihr saß. Er hatte ihr erzählt, was er erlebt hatte. Allerdings hatte er einige wichtige Informationen unterschlagen. Zum Beispiel hatte er ihr nicht erzählt, dass er sie töten musste um die Finsternis zu besiegen. Und über seine Gefühle zu ihr hatte er auch nichts gesagt. Teana hatte sich während seiner Erzählung an ihn gelehnt und war irgendwann eingeschlafen. Atemu hielt Wache. Er konnte auch gar nicht schlafen bei dem Gedanken an die Sklavenhändler, die noch hinter ihnen her waren. Er sah hinauf in den Himmel. Die Sterne funkelten am Himmel. Alles war ruhig und die Nacht war kühl. Langsam begann Atemu zu frösteln. Er versuchte sich von Teana zu lösen ohne sie zu wecken und suchte nach ihren Decken. Eine wickelte er um die Prinzessin. Einen Augenblick lang verharrte Atemu auf dem schlafenden Antlitz Teanas. Sie war so niedlich, wenn sie schlief. Ihre Atmung ging gleichmäßig und ruhig. Atemu strich ihr sanft über die braunen Haare und versank in Gedanken. Es stand für ihn fest: Er würde sie beschützen und ihr nichts von der drohenden Gefahr erzählen. Das würde sie beunruhigen und so wie er sie kannte, würde sie sich zusätzlich die Schuld für das Unheil, dass die Finsternis mit sich brachte, geben. Nein, das konnte er nicht. Aber wo konnten sie hin? Es gab keinen sicheren Ort. Bisher war so ein Ort für Atemu immer in Ägypten gewesen, seinem zuhause. Doch nun schien diese Heimat so unendlich weit entfernt. Er dachte über seines Vaters Entscheidung nach. Der ehemalige Pharao war gegen seinen Sohn gewesen. Er war dafür gewesen Teana zu töten. Wütend konnte Atemu auf seinen Vater jedoch nicht sein. Im Gegenteil, er verstand ihn sogar. Denn er wusste, dass sie eigentlich alle Recht hatten. Das Opfer eines Menschenlebens musste nun einmal gebracht werden, wenn dadurch viele Menschen gerettet wurden. Oder? Atemu wusste nur, dass er Teana niemals ausliefern würde. War es egoistisch? Er wusste es nicht, aber er fühlte ganz tief in sich, dass Teana zu töten eine falsche Lösung war. Aber sie nicht zu töten, war auch nicht die richtige. Der Pharao seufzte. Sein Kopf schien platzen zu wollen, bei all den Gedanken die ihn durchströmten und der Gedanke, dass sie einen sicheren Ort brauchten, den sie nicht hatten, machte es nicht besser. Es war zum Verzweifeln. Ein Müdigkeitsgefühl kroch Atemu durch Mark und Bein, aber schlafen durfte er einfach nicht. Es war zu gefährlich. Seine Augen fielen zu und er öffnete sie blitzartig wieder. Heftig schüttelte er sich um wieder wach zu werden. Herzhaft gähnte er uns stützte sich mit den Unterarmen auf seinen Knien ab. Nur einmal die Augen schließen. Ganz kurz… Wumms. Kaum hatte Atemu die Augen geschlossen flog er mit Lichtgeschwindigkeit durch die Wüste, einige Städte, Dörfer. Immer weiter flog er, konnte nicht anhalten, nicht umkehren. Als er auf einen Felsen zuflog schloss er sie Augen. Und dann machte er plötzlich halt. Langsam öffnete er erst ein Auge, dann das andere. Er stand in einer Höhle, eine Höhle, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Es war dunkel darin und doch war es hell. Vor ihm erstreckte sich ein kleiner See, der so klar war, dass die Wände der Höhle seine Spiegelungen reflektierten. Es waren auch einzelne Büsche und Sträucher vorhanden. Der Boden war mit hellem feinem Sand bedeckt und obwohl Atemu nicht darauf stand, sondern immer noch in der Luft schwebte, wusste er, wie sich dieser Sand unter den Füßen anfühlte. Auch sonst kam ihm alles unheimlich bekannt vor und auf einmal fiel es ihm ganz heiß ein. Es war der Ort in Libyen, von dem der Hauptmann Teana erzählt hatte. Der Ort, den er ihr einmal zeigen wollte. Aber vor allen Dingen war es ein sicherer Ort. Nun wusste Atemu, wo sie hingehen konnten. Hier würde sie keiner finden! Von einem Moment auf den anderen saß Atemu wieder am Feuer neben der schlafenden Teana. Es war wohl nicht viel Zeit vergangen, aber von seinem Traum wusste Atemu noch alles. Obwohl… War es überhaupt ein ‘Traum‘ gewesen? Egal, darüber wollte Atemu jetzt nicht nachdenken. Hastig packte er die Sachen zusammen und weckte zuletzt die Prinzessin. „Hey, aufwachen Tea!“, flüsterte er ihr zu, während er sanft ihre Schulter berührte. Sie gähnte einmal und schlug dann die Augen auf, die vor Müdigkeit immer noch mit Tränen gefüllt gewesen waren. „Ist es schon Morgen?“, fragte sie, noch immer nicht ganz wach. „Nein, aber wir müssen los. Bitte steh auf und mach dich fertig. Ich weiß jetzt, wo wir hingehen“. „Wohin denn?“, wollte sie verwirrt wissen, schließlich wusste sie ja nicht, dass sie nicht nach Ägypten zurückkommen. „Weißt du noch, dass ich dir mal von einem Ort in Libyen erzählt habe? Ich möchte ihn dir zeigen, in Ordnung?“ Mit einem Mal war Teana hellwach. „Ich dachte, du bist nicht der Hauptmann den ich kannte“, bohrte sie nach. Atemu überlegte einen Moment. „Bin ich auch nicht. Hör zu, ich weiß nicht wieso, aber offenbar habe ich ein paar Erinnerungen in mir, die damals dein Atemu hatte“. „Nur Erinnerungen?“, wollte Teana leise wissen und blickte zu Boden. „Wie bitte? „Schon gut“. „Magst du den Ort sehen, Tea?“, fragte er dann, trat an sie heran und hob ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste. Ihr Gesichtsausdruck war nachdenklich, doch plötzlich änderte sich das: „Natürlich möchte ich den Ort sehen!“, rief sie strahlend aus und der Pharao konnte nichts anderes als zu lächeln. „Gut. Sobald du fertig bist, brechen wir auf“. Aknumkanon stand im Thronsaal. Sein Bruder Aknadin, neben ihm und er redete auf ihn ein. Doch plötzlich wurde er rüde von dem ehemaligen Pharao unterbrochen: „Schweig Aknadin!“ Erschrocken hielt der Angesprochene ein. Aknumkanon jedoch wurde wieder ruhig. „Es ist nicht meine Entscheidung, Bruder, willst du das denn nicht verstehen. Ich bin nicht mehr Pharao“. „Aber euer Sohn handelt falsch, weil er sich durch seine Gefühle dieser Prinzessin gegenüber blenden lässt“, widersprach Aknadin. „Ich sagte bereits Rachid, dass ich nicht gegen meinen Sohn handeln werde. Er hat eine Entscheidung getroffen und ich vertraue ihm. Er wir Ägypten und auch die anderen Länder retten“. „Er ist blind vor Liebe“, wiederholte Aknadin. „Liebe…“, wiederholte der ehemalige Pharao. „Das ist vielleicht jetzt genau das was wir brauchen“. Rachid, war eilig dorthin zurück gekehrt, wo sich die restlichen Truppen seines Landes versammelt hatten. Er war wütend, voller Zorn darüber, dass Aknumkanon ihm jede Hilfe, Teana zu finden und zu töten verwehrt hatte. Andererseits war es ihm egal. Er würde sie selbst finden! Wenn Atemu sich ihm in den Weg stellen wollte, dann musste eben auch er sterben! „Mein Armband“, rief Teana und bückte sich nach unten. „Ich dachte schon, dass ich es nie wieder finden würde!“ Atemu trat an ihre Seite und betrachtete das Armband. Er lächelte. Es war das Band gewesen, dass ihn zu der falschen Erkenntnis von Teanas tot gebracht hatte. Jetzt allerdings konnte er nur noch darüber lächeln. Er sah sich um. Einige Meter entfernt, lagen die Überreste, die der Löwe übrig gelassen hatte und die jetzt ein Festmahl für die Geier waren. Jetzt, wo fast nur noch Knochen von der Beute übrig waren konnte er auch erkennen, was der Löwe erlegt hatte: Es war eine einfache Antilope gewesen! Atemu dankte Ra dafür, dass es nun doch nicht Teana gewesen war, die der Löwe zerfleischt hatte. Etwas angewidert zog er an Teana, immer noch zerrissener Kleidung. „Lass uns weiter gehen“. Teana nickte fröhlich und ging weiter neben ihm her. Nachdenklich besah sie sich das Armband und blickte dann zu Atemu. „Was ist?“ fragte sie dieser. Wieder ging ihr Blick zu dem Armband. Dann blieb sie stehen und hielt es ihm lächelnd entgegen. „Ich möchte es dir schenken“, sagte sie. Atemu blickte sie ungläubig an. „Nimm schon“ Wie ihm befohlen nahm Atemu das Armband entgegen. „Danke. Aber warum schenkst du es mir?“ Diese Frage musste einfach gestellt werden. Teana senkte den Kopf ein Stück und ging dann weiter. „Es ist mir sehr wichtig. Ich weiß, es hat keinen besonders großen Wert aber… Es ist das einzige, was mir noch von meinen Eltern geblieben ist. Mein Vater hat es mir gemacht“. „Dein Vater?“ Teana nickte und sah in den mittlerweile hellblauen Himmel. „Als ich noch ganz klein war, da fertigte er das Band für mich an. Er meinte es würde mir dabei helfen, mein Herz und meine Seele zu reinigen, damit ich wieder klare Gedanken und Entscheidungen treffen kann. Er meinte, als Prinzessin würde ich es einmal brauchen. Damals habe ich das nicht verstanden, schließlich war ich noch sehr klein. Dann sind meine Eltern gestorben. Ich habe sie sehr geliebt, weißt du? Sie sind für unser Land gestorben und das war auch der einzige Grund, warum ich als Prinzessin weiterhin regierte. Sie hätten es gewollt. Ich wünsche mir nichts mehr als das, wo auch immer sie sind, sie jetzt stolz auf mich sind“. „Das sind sie bestimmt!“, meinte Atemu. „Naja, auf jeden Fall hat mir das Armband immer sehr geholfen und ich glaube, du kannst jetzt seine Unterstützung mehr gebrauchen als ich. Deshalb möchte ich, dass du es von nun an trägst“. „Aber ich denke, es ist das einzige, was du von deinen Eltern besitzt“. „Schon. Es ist mir sehr wichtig, aber ich denke, dass ich es dir anvertrauen kann“ „Das kann ich doch nicht annehmen“ „Wenn es dir unangenehm ist, dann gib es mir zurück, wenn du es nicht mehr brauchst. So lange, pass gut drauf auf“. „Das werde ich! Versprochen!“ ------------------------------------------------------------------------------------ Ich hoffe es hat euch gefallen und alle Fragen haben sich aufgeklärt^^ Dankeschön für all eure lieben Kommis und für eure Rückmeldung zum Thema Happy-end! Bis zum nächsten Kapi SlG Yatimu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)