Prinzessin der Finsternis von Yatimu (Atemu x Teana) ================================================================================ Kapitel 17: Erklärungen ----------------------- Atemu war den ganzen Tag im Eiltempo geritten, ohne Pause. Sie hatten noch nicht einmal was gegessen und Teana fiel es schwer mit ihm Schritt zu halten. Inzwischen war es schon nach Mittag und ihr war schwindlig, weil sie weder gegessen noch getrunken hatte und die Anstrengung in der heißen Sonne einfach zu groß war. „Atemu ich kann nicht mehr“, versuchte sie ihn zu stoppen. Er hielt kurz an, sah sich nach ihr um und wartete bis sie ihn erreicht hatte. „Nur noch ein Stück, Teana, es ist nicht mehr weit. Wenn wir bis in die Nacht reichen schaffen wir es bis dorthin!“, meinte er. Teana wurde nur noch weißer im Gesicht, was Atemu, trotz seiner Eile aber nicht entging. „Ist dir nicht gut?“ Sie schüttelte den Kopf und stieg vom Pferd. Dann übergab sie sich. Der Pharao war sofort bei ihr, hielt sie fest. „Tea?“, rief er. „Ist schon gut“, erklärte Teana als sie wieder Luft bekam. „Ich brauche nur etwas Ruhe und etwas zu essen“ Atemu nickte eifrig und lief sofort zu den Pferden, um zu holen, was sie brauchten. Teana setzte sich einfach auf den Boden und atmete tief durch. „Hier“. Dankend nahm Teana die Nahrung und auch Atemu setzte sich zu ihr um etwas zu essen. Erst jetzt spürte er, wie hungrig er war. Plötzlich hielt Teana inne und sah ihn an. Als Atemu dies bemerkte schaute er sie ebenfalls, aber mit einem fragenden Blick, an. „Du verheimlichst mir etwas“, stellte sie fest. „Wie kommst du darauf?“, fragte der Pharao und kam ins Schwitzen. Wenn die Prinzessin erst einmal Verdacht geschöpft hatte, dann konnte man sie nur schwerlich wieder davon abbringen. „Ach, komm schon, Atemu hör auf! Was soll das? Willst du mich wieder anlügen? Das hat schon beim ersten Mal nicht geklappt und ein zweites Mal klappt es schon dreimal nicht!“ Atemu hörte nur allzugut in ihrer Stimme, dass sie wütend war. „Ich will dich nicht belügen!“, entgegnete er. „Dann sag mir, verdammt noch mal, die Wahrheit“ Hilflos schaute sich Atemu in der Gegend um. Sie befanden sich nicht gerade an einem besonders interessanten Ort. Sand, hier und da ein paar Gewächse, einige Gräßer. „Es sind nicht die Sklavenhändler die uns verfolgen, oder?“ Teana Stimme wurde nun wieder ruhiger. „Nein“. „Wer dann?“ Atemu überlegte einen Moment, ob er ihr tatsächlich alles beichten sollte. Er hatte Angst vor ihrer Reaktion. Aber sie hatte Recht: Beim ersten Mal, als er sie angelogen hatte, hätte er sie beinahe verloren. Das wollte er kein zweites Mal riskieren. „Rachid“, antwortete er ihr. Sie brauchte einen Augenblick um den Namen zuordnen zu können. „War das nicht der König von Kusch, dem Land, das ich einst regierte?“ Atemu nickte. „Aber er hat mich doch erweckt! Warum verfolgt er mich dann?“ „Weil die Finsternis nur sterben kann, wenn du es auch tust“ „Wie bitte?“ „Ich verstehe es auch nicht so richtig. Aber nachdem wir uns gestritten hatten, da bin ich in die Finsternis hinein gegangen. Dort traf ich jemanden oder etwas mit dem Namen Zorg. Dieser erklärte mir, dass ich dich erst töten müsse ehe ich die Finsternis besiegen könne und das er mich zusehen lassen würde wie meine Welt untergeht, das er denkt, dass ich nicht in der Lage bin das zu tun. Ich habe es den anderen erzählt und sie hielten es für richtig dich zu töten. Deshalb bin ich dir auch nachgeritten, weil ich dich davor beschützen wollte“, fasste Atemu zusammen. Besorgt sah er in das Gesicht Teana. Es war vollkommen schockiert und wieder aschfahl geworden. Ihre Augen starrten ihn an ehe sie zu Boden flogen. Sie stand auf: „Wenn das so ist, dann musst du es tun. Du musst mich töten!“ Jetzt schoss auch Atemu in die Höhe und schrie lauter als beabsichtigt: „Spinnst du?“ „Ich will nicht für den Untergang der Welt verantwortlich sein und auch nicht für deinen Tod!“, erwiderte sie verzweifelt. Atemu ging zu ihr und hielt sie an den Oberarmen fest. „Hör zu, wir werden eine andere Lösung finden!“ „Die gibt es nicht!“, brüllte ihm Teana entgegen und stieß ihn von sich. „Kapierst du das nicht?“ „Du willst sterben, ja? Dann sterbe ich mit dir, Tea, denn ohne dich kann und will ich ganz sicher nicht weiterleben, hörst du?“ Atemus Stimme zitterte und sie war heißer genau wie Teana. Beide hatten sie nun Tränen in den Augen und sahen sich an. „Nein, bitte!“, es war ein bitterliches Flehen, das die Kehle der Prinzessin verlies und fast nicht zu hören war. „Ich will dich nicht noch einmal verlieren!“ „Und ich dich nicht. Und genau deswegen, darfst du die Hoffnung nicht aufgeben, okay? Du musst daran glauben. Hab doch Vertrauen, es wird alles gut werden“, sagte Atemu, selbst zweifelnd an seinen Worten, an die er doch so gern glauben würde. Teana warf sich in seine Arme, weinte laut los und drückte ihn so fest an sich, als gäbe es kein Morgen. Aber auch Atemu hielt sie fest und auch ihm floss eine einzelne Träne die Wange hinab. Es musste einen anderen Weg geben… Es musste… „Haben wir euch endlich gefunden!“, erklang eine Stimme von oben. Weder Atemu noch Teana hatten bemerkt, wie sich einige Reiter genähert hatten. Nun waren sie von Rachid und seinen Leuten umzingelt. Er und die Männer lachten höhnisch als Atemu und Teana sichtlich erschrocken auseinanderfuhren. Atemu hielt lediglich Teanas Hand. „Was ist? Keine Begrüßung, kein nettes Wort für einen alten Freund?“, heuchelte Rachid, während er von seinem Pferd abstieg. Er erntete von Atemu nur abwertende Blicke. „Es tut mir Leid euch in eurem… Liebesspiel zu stören, aber wir haben wenig Zeit. Bevor wir hier lange herumreden, stelle ich dir eine Frage, Atemu: Wirst du Teana hier und jetzt töten?“ Atemu schaute ihn wütend an: „Ich werde ihr niemals ein Haar krümmen!“ Rachid holte ein Messer hervor und spielte damit. „Schade“, meinte er. „Dann werde ich es wohl tun müssen!“ Er wandte sich an seine Männer: „Ergreift sie“. Sofort stellte sich Atemu vor Teana, immer noch ihre Hand haltend. Er war bereit für den Kampf, aber er hatte keine Chance. Gegen so viele Soldaten, konnte selbst Atemu nicht ausrichten. So fest er konnte hielt er Teanas Hand und sie seine. Doch lange konnte er sie nicht halten. Während Atemu von den Männern zu Boden gerungen wurde, wurde die Prinzessin von Soldaten umzingelt. Sie bildeten einen Kreis, indem nun Teana und Rachid standen. „Eigentlich wollte ich den Plan meines Meisters gehorchen und sie von dir töten lassen. Das wäre wirklich echt lustig geworden, wenn du im Anschluss erfahren hättest, das Zorg dir nur Müll erzählt hat. Durch die Tötung Teanas- Prinzessin der Finsternis hält man die Finsternis nicht auf! Nein, man setzt sie erst richtig frei! Aber du musstest ja unbedingt den fürsorglichen Geliebten spielen! Tja, dann muss ich sie wohl eben selbst töten“. „Also warst du von Anfang an auf Zorgs Seite!“, schrie Atemu. „Entschuldige, Pharao, aber ja. Ich wollte, dass Teana wieder ins Leben geholt wird, weil Zorg, mein Meister es mir befohlen hat. Weißt du, er hat nämlich nur alle 3000 Jahre die Chance zu voller Macht zu gelangen.“, erklärte Rachid. „Wieso?“, wollte Teana wissen. „Ich gewähre dir deinen letzten Wunsch und erkläre es dir. Am Anfang, als der Schöpfer des Lichts und der Dunkelheit geboren wurden gab es einen furchtbaren Streit um die Herrschaft der Erde. Das Licht gewann, bannte die Finsternis und herrschte von nun an über die Welt. Doch die Dunkelheit sann auf Rache. Lange wartete Zorg, die Verkörperung der Dunkelheit auf die Möglichkeit, wieder an die Macht zu kommen. Das Licht hatte ihm seine Energie genommen und in einer Phenole verschlossen. Die einzige Möglichkeit die Zorg blieb, war diese Phenole zurück zu bekommen. Egal wie. Und so schmiedete er einen Plan: Er setzte einen Menschen darauf an, er sollte die Phenole stehlen. Als Gegenleistung würde er seine verstorbene Frau wieder zum Leben erwecken. Menschen sind ja so bestechlich und tun alles, wenn sie verzweifelt sind! Zorg hatte den richtigen Menschen ausgewählt, es gelang ihm unauffällig die Phenole zu stehlen. Doch als ihm klar wurde, dass Zorg die Abmachung nicht einhalten würde beziehungsweise nicht konnte, da wurde ihm auch klar, dass er einen riesigen Fehler gemacht hatte. In einem Kampf versuchte er die Phenole zurück zu gewinnen, um seinen Fehler wieder gut zu machen. Aber natürlich hatte er gegen die Macht der Finsternis keine Chance. Doch durch den Kampf hatte die Schöpferin des Lichtes von dem Diebstahl erfahren und kam rechtzeitig um das Ganze zu stoppen. Die Phenole wieder in den Händen beschloss das Licht, dass die Macht der Finsternis, dort wo sie war, ganz und gar nicht sicher war. Also wählte die Schöpferin einen Stern aus, der ein unendlich langes Leben auf der Erde leben sollte mit der Energie der Finsternis in dessen Herzen versteckt, sodass Zorg nicht in der Lage sein würde diese Energie jemals wieder zu finden. Doch es ging etwas fürchterlich schief. Im Herzen des Sterns brach die Phenole auf und vergiftete das Herz. Doch als das bemerkt wurde war es schon zu spät. Der Stern war schon als Mensch geboren worden. Als eine Prinzessin von Kusch, die von nun an den Namen Teana tragen sollte“ Jetzt war selbst aus Atemus Gesicht die Farbe gewichen und Teana starrte Rachid an. „Ja, meine Kleine. Du bist wahrhaftig ein Stern. Deshalb konntest du auch nicht sterben, als du dich nach dem Tod des Hauptmannes selbst töten wolltest. Du lebst Ewig, aber du bist in einen tiefen Schlaf gefallen, aus dem du nur alle 3000 Jahre erwachen konntest“. „Warum?“, wollte Teana wissen. „Nun als dein Herz vergiftet wurde, dachte man dass du keine Gefühle mehr haben könntest. Doch leider haben sich da alle geirrt, sogar die Schöpfer des Lichtes und der Dunkelheit. Irgendwie hat es dieser Hauptmann geschafft, dass du dich in ihn verliebst. Und so konnte nur derjenige dich erwecken, dem du vertrautest. Leider können Menschen erst alle 3000 Jahre wieder geboren werden“ „Dann bin ich also doch die Wiedergeburt des Hauptmannes“ „Ihr habt die gleichen Seelen. Die Unterschiede, die sich zwischen euch feststellen lassen, sind nur Umfeld bedingt. Je nachdem wo und wie ihr aufwachst, verändert sich ein Teil eures Charakters“, erklärte Rachid. „Das letzte Mal, als die Finsternis die Länder verschluckte, habt ihr sie nicht aufgehalten sondern lediglich verzögert. Da Zorg wusste, dass er nun keine Chance mehr hatte Teana zu töten, weil sie sich ja irgendwo unter der Erde im Tiefschlaf befand, zog er sich zurück und wartete bis Atemu wiedergeboren wurde. Er schickte mich um ihn zu dir zu führen, Prinzessin und der Arme ist mir prima in die Falle gegangen“ „Deshalb wusstest du so genau über das Grab Bescheid!“, stellte Atemu grummelnd fest. Rachdi nickte. „Entschuldige, aber wir haben nun wirklich genug Zeit vertrödelt. Ich muss dich jetzt leider töten, Teana“ Die angesprochene wich ein paar Schritte zurück. „Eine Frage habe ich noch“, hielt Atemu Rachid zurück. „Das ist dann aber die Letzte. Stell sie!“ „Warum arbeitest du für Zorg?“ „Ganz einfach. Die Herrschaft des Lichts ist langsam langweilig und außerdem habe ich an der Seite von Zorg viel mehr Privilegien!“, grinste Rachid. „Du hattest wirklich Recht“, antwortete Atemu. „Menschen sind ja so bestechlich und tun alles, wenn sie verzweifelt sind!“ Rachids Gesichtszüge froren ein, als er das hörte. Wir konnte sich dieser Pharao so etwas erlauben? Die Wut kroch ihm durch den Körper, lies ihn aggressiver werden denn je. Ohne ein weiteres Wort ging er auf Teana zu und rammte ihr das Messer mit voller Wucht in die Brust. Teana keuchte auf. Diese Handlung war so Überraschend gekommen, dass sie keine Zeit gehabt hatte zu handeln. „Teana! Nein!“, brüllte Atemu und versuchte sich gegen die Griffe der Männer zu wehren. Rachid zog das Messer zurück, während Teana auf die Knie sank und sah sie herablassen von oben herab an. „Das ist also die große Prinzessin der Finsternis!“, schüttelte er den Kopf bevor er sich wieder auf sein Pferd setzte. „Kommt Männer, lasst uns dem Meister von unserem Triumpf berichten. „Und was ist mit dem Pharao?“ „Lasst ihn hier liegen! Er kann uns nicht mehr gefährlich werden“. Atemu wurde noch einmal geschlagen, getreten und hart in den Sand gestoßen, dann stiegen die Männer ebenfalls auf und ritten davon. ------------------------------------------------------------------------------------ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)