Angel Falls von TinaChan (Schicksalshafte Begegnung / Neji x TenTen) ================================================================================ Kapitel 6: Von einem Blumenstrauß und Eckzähnen ----------------------------------------------- * Von einem Blumenstrauß und Eckzähnen * Jetzt hockte ich schon über drei Stunden auf dem Sofa und war noch immer zu keinen Ergebnis gekommen, was mit dieser merkwürdigen Schule los war. Irgendwann hörte ich draußen eine Autotür zuschlagen. Dann wurde die Haustür aufgeschlossen und ich hörte ein freudiges Bellen. Rose stürmte hinein und sprang an mir hoch. Hinter ihr waren meine Grandma und danach mein Grandpa eingetreten. Beide trugen Tüten auf den Armen. "Ihr wart aber lange weg." sagte ich ein bisschen vorwurfsvoll, milderte es aber durch ein Grinsen ab. Mein Grandpa lächelte mich an "Immerhin müssen wir hier doch bald einen Geburtstag feiern." Dabei sah er zu meiner Grandma hinüber. Oh verdammt. Das hatte ich ja total vergessen. Morgen hatte doch Grandma Geburtstag und ich hatte noch kein Geschenk! Was nun? Da half nur eins. Ich musste noch mal los ziehen. Ich machte meinem Grandpa unauffällig ein Zeichen. Er nickte mir zu. "Ich gehe noch ein bisschen raus Grandma, Grandpa!" Mein Grandpa nickte "Aber sei zum Abendessen wieder da" Ich nickte und überlegte kurz. Aber Rose schien keine Lust zu haben. Also lugte ich einmal in die Einkaufstüten und schnappte mir einen Muffin. Dann zog ich mir eine dünne Jacke von einem Haken an der kleinen Garderobe im Flur und fuhr mir noch einmal durch die Haare. Die Dutts löste ich noch schnell, dann verschwand ich aus der Tür. Ich überlegte, wo ich in diesem kleinen Ort schon mal ein Geschäft gesehen haben könnte. Mit zusammengekniffenen Augen blickte ich mich auf der wie leer gewischten Straße um. Wo sind denn auf einmal alle? Dann viel mir ein, dass es ja einen Kiosk neben meiner Schule gab. Ich machte mich auf den Weg dorthin. Ein kalter Luftzug wischte über mein Gesicht und spielte mit meinen Haaren. So etwas genoss ich voll und ganz. Was für ein schöner Abend. Dann trat ich aus einer Seitenstraße an meiner Schule, die Schule hinter meinem Rücken beachtete ich gar nicht. Ich wusste ja, dass dort nichts war. Der Kiosk hatte noch geöffnet. Ein Glück. Schnell ging ich hinein, um der Dunkelheit der Dämmerung zu entgehen. Der Kiosk war hell erleuchtet. Ich brauchte nicht lange, um mich zu entscheiden, denn es gab nicht so viel Auswahl in dem kleinen Laden. Trotzdem fand ich nach kurzem Suchen etwas, dass nicht nur mir sondern auch meiner Grandma gefallen würde. Es war ein bunter Blumenstrauß. Ich bezahlte ihn und trat mit einem Bimmeln des Windspiels an der Tür des Ladens wieder auf die Straße hinaus. Ich blieb geschockt stehen. Das vermeintlich leere Internat war hell beleuchtet. Jedenfalls von Außen. In den Klassenräumen konnte ich kein Licht erkennen. Dafür liefen jetzt aber Personen auf dem Hof herum und auch auf dem Bürgersteig schienen Personen zu dem Gebäude unterwegs zu sein. Die Schüler der Kingston. - Kingston war der Name des Internats- Komisch. Es war doch schon später Abend. Irgendwie kam es mir vor, als hätten alle diese Schüler etwas gemeinsam. Langsam wurde es echt unheimlich. Ich war zwar neugierig, wollte aber gleichzeitig so schnell wie möglich nach Hause. Langsam wechselte ich die Straßenseite und senkte meinen Kopf, als ich an ein paar Schülern vorbei kam. Ich spürte ihre Blicke auf mir. Unwillkürlich wurde ich ein Schritt schneller. Plötzlich fühlte ich mich irgendwie verfolgt. Ich ließ den Blumenstrauß fallen und trat in irgendeine Seitengasse. Ich war hier noch nie lang gegangen aber es war mir egal. Aus den Augenwinkeln, sah ich dunkle Augen aufblitzen. Als ich schon dachte, meine Verfolger würden mich einholen, tat sich die Gasse plötzlich auf und ich stand auf einem freien Platz. Naja nicht ganz frei. In der Mitte gab es einen Brunnen und auf der anderen Seite des Brunnens sah ich eine weitere Gasse. Doch auf einmal schienen auch von dort Augenpaare zu kommen. Ich drehte mich um und ging rückwärts immer weiter Richtung Brunnen. Jetzt sah ich meine Verfolger etwas deutlicher. Aber richtig scharf, nahm ich nur die Augen war, die vor Spaß und Verlangen – ja Verlangen nach was? - blitzten. Mein Herz geriet ins Stolpern. Das konnte doch nicht sein. Ich stieß mit den Beinen gegen den Brunnenrand und verlor das Gleichgewicht. Mit einem Platsch landete ich in dem eiskalten Wasser. Ein kleiner Schrei entfuhr mir, als ich mit dem Kopf unter Wasser tauchte und mir den Kopf auf den harten Betonboden stieß. Verstört setzte ich mich im Wasser auf und strich mir eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Ich sah alles nur noch verschwommen. Undeutlich nahm ich war, wie sich eine Gestalt zu mir hinunter beugte. Sie hatte dunkle,fast schwarze Augen. Die Gestalt hob mich aus dem Wasser und hielt mich. Nur ob ich mich darüber freuen sollte, wusste ich nicht. Langsam beugte die Gestalt den Kopf zu mir runter. Jetzt sah ich sie richtig. Die spitzen Eckzähne. Oh mein Gott.. Was war das bloß? Kurz bevor das Gesicht über meiner Kehle schwebte, hallte eine glasklare Stimme durch die Nacht, die ich überall erkennen würde. "Halt Sasuke! Lass sie in Ruhe." Mir entfuhr ein Seufzer. Immer verschwommener nahm ich alles war. Neji. Das war so ziemlich das Einzige was ich in diesem Moment dachte. Das Gesicht, das vorher mein Blickfeld ausgefüllt hatte, entfernte sich wieder daraus und ich wurde vorsichtig auf den Boden gelegt. "Wie kannst du es wagen, meine Befehle zu missachten? Ich habe euch ausdrücklich gesagt, dass ihr sie nicht anrühren sollt!" Der schien ja ganz schön sauer zu sein. "Tut uns Leid Neji. Sie roch so verführerisch. Das nächste Mal reißen wir uns zusammen." Wie verführerisch riechen? Was meinte er damit? Langsam schwand meine Sicht und ich glitt in ein ruhiges schwarzes Meer. Ich war bewusstlos, als Neji mich auf die Arme nahm –die anderen Schüler, die mich zuvor verfolgt hatten waren wundersamerweise verschwunden und zum Internat zurück gekehrt- und aus der Gasse brachte. Er lehnte mich gegen einen Baum und auch den Blumenstrauß, den ich wohl verloren hatte, legte er ins Gras neben mich. Dann schaute er mich einen Moment lang an und lächelte. Er sagte etwas "Nein, nicht in dieser Nacht und wenn es nach mir geht auch in keiner Anderen." Natürlich war ich immer noch bewusstlos, als Neji aufstand und sich ein paar Meter entfernte, um sich hinter einer Hausecke zu verbergen.Ein paar Minuten später wachte ich jedoch auf. Mit einem Ruck setzte ich mich gerade hin. Mit einer Hand hielt ich mir den Kopf, der ganz schön dröhnte. Was war überhaupt passiert? Ich wusste alles nur noch verschwommen und im Moment hatte ich auch gar keine große Lust mich zu erinnern. Denn als ich neben mir den Blumenstrauß erblickte, fiel mir ein, dass ich eigentlich schon längst wieder zu Hause sein wollte. Ich lehnte mich noch einmal gegen den Baumstamm und atmete tief durch, dabei fuhr ich mir mit der linken Hand immer wieder durch die Haare. Was war bloß passiert? Und was war das für ein Geheimnis, dass sich um das Kingston drehte? Irgendwann würde ich es herausfinden. Aber jetzt musste ich erstmal irgendwie nach Hause. Ich stand auf und klopfte mir die Hände an meiner Jeans ab. Nanu? Warum waren meine Klamotten denn so nass? Und meine Haare? Achja... ich bin ja in einen Brunnen gefallen. Mein Kopf schien noch nicht wieder richtig fit zu sein. Das musste wohl eine ganz schöne Beule sein. Was erzählte ich denn jetzt Grandpa und Grandma? Die Wahrheit bestimmt nicht. Sonst würde Grandpa wieder so ausrasten. Ich entschloss mich einfach zu sagen, ich wäre gestolpert und sei in eine Pfütze gefallen. Das würden sie mir hoffentlich glauben. Und wenn ich Neji das nächste Mal sah, würde ich ihn zur Rede stellen. Auf dem Weg nach Hause drehte ich mich nicht noch einmal um. So bemerkte ich den Schatten nicht, der mir lautlos folgte und erst verschwand, als ich sicher vor meiner Haustür stand. Als ich klingelte öffnete Grandpa. "Entschuldigung das es so lange gedauert hat. Kannst du die bitte ins Wasser stellen? Ich bin in eine Pfütze gefallen und möchte mir etwas Trockenes anziehen." Ich überrumpelte meinen Grandpa förmlich, dass konnte man ihm ansehen. Außerdem nahm er nur wortlos den Strauß und nickte. Dann ließ er mich vorbei. Rose kam angelaufen und schnupperte an meiner Jeans. Sie roch die fremden Gerüche. "Komm mit meine Kleine. Wir gehen hoch." Als ich an der Küche vorbei ging sah ich Grandma, die gerade dabei war, das Abendessen zu machen "Ich möchte heute nichts Grandma. Trotzdem danke!" Ohne ein weiteres Wort und ohne auf eine Antwort zu warten ging ich die Treppe hoch in mein Zimmer. Ich ließ mich aufs Bett fallen und starrte an die Decke. So verharrte ich einige Sekunden. Dann stand ich wieder auf und suchte mir meinen Schlafanzug zusammen. Nach einer heißen Dusche, legte ich mich sofort ins Bett. Irgendwie ging es mir nicht so gut. Mein Kopf dröhnte und ich hatte Bauchschmerzen. Ohjee ich hoffte Grandma würde nicht noch einmal nach mir schauen. Eine ganze Weile lag ich noch auf meinem Bett und starrte an die Decke. Immer wieder ließ ich den Abend Revue passieren, bis ich dann irgendwann einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)