一緒 に von Yuku ================================================================================ Kapitel 1: coincidence ---------------------- Etwas verwundert blickte er in das Gesicht des blonden Mannes vor sich, welcher schuldbewusst zu dem Jüngeren sah. „Es tut mir Leid, Kouyou.“ Ganz begreifen konnte dieser die Worte des Größeren aber immer noch nicht. Er stand weiter vor dem anderen, wobei sein Griff um die Hand des Älteren immer weiter nachließ. Reita wollte sich trennen...? Aber warum...? Sicher... in letzter Zeit hatte es hier und dort gekrieselt, aber der Braunhaarige hatte nicht damit gerechnet, dass dies ihn und seinen Liebsten auseinander führen würde. „Es ist einfach... ich will dich nicht anlügen oder soetwas...“, erklärte dieser nun leise, nickte etwas. „Ich.. ich liebe dich einfach nicht mehr... Und ich will dir nichts vorspielen.“, man sah dem Sprechendem an, dass es ihm nicht leicht fiel, diese Worte auszusprechen, da er genau wusste und in der Mimik des Jüngeren noch dazu sehen konnte, wie sehr er dem anderen damit weh tat. „Aber... Ich versteh das nicht...“, entgegnete Uruha endlich etwas – allerdings heiser. Er hatte das Gefühl gleich zu ersticken... hatte einen Kloß im Hals. „Hab... hab ich irgendetwas falsch gemacht...?“, wollte er nun leise wissen, woraufhin Akira nur traurig den Kopf schüttelte. „Du hast nichts falsch gemacht...“, entgegnete er ruhig, ließ nun endgültig die Hand des anderen los. „Wenn man es so betrachtet... Dann bin ich der jenige, der unsere Beziehung kaputt gemacht hat... Ich hätte dich schon früher verlassen sollen... Aber ich wusste nicht so recht wie... und ich wollte dir nicht weh tun... Ich glaube einfach, dass wir uns nichts mehr geben können... Ich glaube, dass du jemand anderen als mich verdient hast...“, er sah sich etwas hilfesuchend um, wobei der kleinere Mann wieder vollkommen sprachlos war.Das was der andere dort sagte, war doch gelogen... das stimmte doch nicht. Sicher... Aus ihrer Beziehung war langsam die Luft rausgewesen... Aber eigentlich hatte er gedacht, dass das an den umgelegten Arbeitszeiten beider lag... er verstand nicht, dass sich Reita ganz von sich aus die Schuld zusprach – er konnte ja nicht ahnen, dass da noch mehr kommen sollte. „Ich... ich wollte dich nicht betrügen.... Ich hatte aber immer häufiger Angst, dass ich mich nicht zurückhalten kann... Ich... Mensch. Ich hab mich in einen Neuen verliebt. Es tut mir wirklich Leid...“ Dieses Gespräch war nun fast eine Woche her. Gerade als Uruha Karten für den Freizeitpark besorgt hatte... hatte der andere die Gelegenheit genutzt sich zu trennen... Einerseits schmerzte es immernoch, wenn er daran dachte – und das passierte ihm als frisch Getrennter natürlich noch ziemlich oft - andererseits war er Akira dankbar, für seine Ehrlichkeit und all das, was er ihm geschenkt hatte. Er fand es schön, dass der Blonde nun eine neue Liebe erleben konnte, auch wenn das für ihn selbst bedeutete, allein zu sein. Jeder andere wäre wohl kaum in der Laune gewesen, nach einer Trennung dennoch auf den Rummel zu gehen. Doch Kouyou tat es aus Trotz. Er wollte sich beweisen, dass er auch ohne seinen Ex-Schatz etwas unternehmen konnte... und er wollte den Rat des anderen befolgen, neue Menschen kennenlernen... denn das linderte bekanntlich Liebeskummer. Der Braunhaarige war sich nicht sicher, ob es funktionieren würde, aber er wollte es versuchen. Er seufzte etwas, sah sich dann mit seiner Sonnenbrille vor den Augen um. Uruha trug eine dunkle Jeans, ein fast weinrotes Muskelshirt und ein weißes offenes Hemd darüber. „Gut...“, machte er nun etwas nachdenklich, kramte in seiner schwarzen Umhängetasche, aus welcher er die beiden Karten hervorzog. Vielleicht konnte er eine der beiden Karten noch umtauschen...? Der junge Mann stellte sich also in der Schlange an, sah sich noch etwas um, ehe er doch wieder nur etwas nachdenklich auf seine Schuhe blickte. Eigentlich fühlte er sich nach den ersten Tagen heftigen Trennungsschmerzes wieder ganz gut. Besser zumindest, als er eigentlich gedacht hatte. Gedankenverloren legte er nun beide Karten auf die durchsichtige Plastikunterlage, woraufhin der alte Mann aufsah, seine Brille etwas zu recht rückte. „Für die beiden Herren dann also?“, fragte er nun, sah zu Uruha und dann hinter diesen – schräg hoch. Vollkommen verdattert blickte dieser nun hinter sich – wo er einen etwas größeren schwarzhaarigen Mann erblickte – einen ausgesprochen gutaussehender Mann. Immer noch etwas verwirrt, sah er hoch zu dem Fremden, welcher zu grinsen begann, dann einfach einen Arm um die Hüfte Uruhas legte, seine andere warme Hand dann auf die des anderen, welche immernoch die Karten auf der Plastikunterlage festhielt. „Genau.“, ertönte eine männliche aber angenehme Stimme, dann wurde der wahrscheinlich Jüngere einfach weiter geschoben, bis die beiden innerhalb des Parkes waren. Nun riss sich der Braunhaarige los, wandte sich das erste mal erfolgreich ganz zu dem anderen um. „Keine eigene Karte, der Herr...?“, wollte er nun mit bissiger Stimme und bösem Blick wissen, verschränkte die Arme vor der Brust, sein Gegenüber grinste allerdings einfach nur. „Keine Begleitung, der Hübsche...?“, kam dann die prompte Erwiderung, welche ihre Wirkung hatte; Uruha war etwas sprachlos, mit solcher Direktheit hatte er nicht gerechnet... allerdings musste er gestehen, dass ihm soetwas imponierte, er mochte direkte Menschen, die sagten was sie wollen... „Nein... Aber wenn du dir schon meine zweite Karte aneignest... dann musst du nun wohl den Tag hier mit mir verbringen.... Und einen Ausgeben wirst du mir als meine Begleitung doch auch, nicht...“, er grinste, vorallem als er das kurze Spiel der Miene des Größeren beobachten konnte. Erst schien er verwirrt, über den plötzlichen Stimmungswechsel, dann schien ihm der Gedanke aber zu gefallen und er nickte leicht. „Natürlich... Wie man das als echter Gentleman eben macht...“, er grinste wieder – was ihm natürlich auch noch ausgezeichnet stand – konnte seinen Arm dann doch wieder nicht von der Hüfte des anderen fernhalten. Diesmal ließ der Braunhaarige es aber auch zu. „Als Gentleman wirst du dich mir doch bestimmt auch richtig vorstellen...“, entgegnete der Braunhaarige nun, ging dann bereits in eine Richtung los, wobei der andere ihm einfach folgte – eben neben ihm her ging. Im ersten Moment hatte Kouyou den aufdringlichen Fremden einfach abblitzen lassen wollen... doch dann hatte er sich daran erinnert, warum er eigentlich hier war... Und na ja. Im Grunde war Initiative ja auch echt anziehend... Außerdem hatte dieser gutaussehende Mann – mit dem Namen Yuu, wie sich heraus stellte – doch nur etwas flirten wollen... und dazu sollte er nun Gelegenheit genug kriegen. Schließlich war Uruha single – und das durfte er doch wohl auch nutzen. Er bekam Aoi – oder eben Yuu – wirklich überredet ihn zu begleiten, wohin es an diesem Tag auch gehen sollte... Ob er nun zu einem Schießstand wollte – was ihm der Ältere im ersten Moment nicht hatte glauben wollen, da Uruha eben wirklich nicht den Eindruck machte, als würde er auf soetwas abfahren – oder ob es darum ging sich an einen der Cocktailstände zu stellen, er begleitete ihn einfach, wobei der etwas kleiner Gebaute feststellen konnte, dass es sich mit dem anderen wirklich gut reden ließ. Er war zwar keine Moralapostel und ob er Uruha wirklich bei seinen Problemen helfen konnte wusste er nicht – aber bisher hatte er dieses Thema sehr großräumig aber geschickt ausgelassen... Er wollte an einem nun so nett gewordenen Tag nicht über solch ein trauriges Thema sprechen. Als sie nun jedoch in der Spätnachmittagssonne in das Riesenrad einstiegen – in welches der Braunhaarige unbedingt noch hatte reingewollt – kam dieses Thema doch unausweichlich zur Sprache. Der Schwarzhaarige saß ihm gegenüber, sah ihn eine ganze Weile nachdenklich schweigend an. „Weißt du noch, was ich dich heute vormittag gefragt habe?“, wollte er nun leise wissen, lächelte den – wohl nicht nur in seinen Augen – wunderhübschen Mann auf der anderen Sitzbank an. Dieser hob etwas grübelnd eine seiner gezupften Augenbraue, schlug ein Bein über das andere. „Ob ich schwul bin vielleicht...?“, wollte er nun auflachend wissen, grinste den anderen an. Was dieses Thema anging – so hatten sie schon alles Erdenkliche geklärt... nur das Beziehungstechnische war eben ausgespart worden. Sie wussten beide von einander, dass sie sich in der gleichen Szene befanden, nicht nur was den Musikgeschmack oder den Kleidungsstil anging... Für einen Schwulen war es aber doch wohl keine Problem, mit einem anderen Schwulen befreundet zu sein... Denn obwohl Aoi wirklich sehr, sehr sexy war – quasi genau den Geschmack des Jüngeren traf – hatte vorallem dieser mit sich selbst ausgemacht, dass er einen richtigen Freund haben wollte... nicht einfach eine Bettgeschichte. Momentan war ihm das einfach nichts... Der Größere grinste ebenso, stützte sein Kinn dann auf seiner Hand auf. „Eigentlich mein ich eine von davor...“, er streckte sich leicht, strich seine dunkle Jacke dann zurecht, „Warum du zwei Karten hattest, wenn du allein gegangen bist...“, der Angesprochene sah nun wieder auf, richtete sein Haar, ehe er wirklich etwas ernster als zuvor dreinschaute. „Nun ja. Ich wollte eigentlich mit jemand anderem zusammen hierher kommen... Aber... er war dann leider verhindert, also wollte ich mich erkundigen, ob die Karten umtauschbar sind... aber da bist du mir dann ja zuvor gekommen...“, erklärte er nun ruhig, sah dann etwas aus dem Fenster. „Dein Freund...?“, augenblicklich blickte er wieder zu dem Schwarzhaarigen, machte große Augen. Er fühlte sich ertappt, sah dann aber fast etwas melancholisch auf den Boden des Wagons. „Ich führe keine Beziehung... Das hatten wir doch schon geklärt...“, er grinste, versuchte auf diesem Weg seine Tränen zurückzuhalten. Der Schwarzhaarige beugte sich etwas nachdenklich weiter vor. „Noch etwas, was ich nicht verstehen kann... Du bist so hübsch... Da müsste dir doch die halbe Szene hinterher laufen...“, fand Aoi, sah in das schöne Gesicht des jungen Mannes. Dieser wurde sogar etwas verlegen, in seiner emotionalen Phase gerade, wandte den Blick ab. „Na ja... Meistens die nicht so... Attraktiven, die es dann nicht mal bemerken...“, er verdrehte die Augen, was Yuu auflachen ließ. „Nein... Ich glaube, du kannst alle haben. Auch die Attraktiven...“ Der Braunhaarige blickte nun wieder zu dem Schwarzhaarige, seufzte leise. „Ja... ich hatte auch einen, sehr, sehr hübschen Freund...“, nun klang Uruha nicht nur traurig, sondern man sah es ihm auch an. Besorgt setzte sich der Ältere noch etwas weiter auf, erhob sich dann ganz um sich vor den anderen zu knien, welcher nun die Hände vor sein Gesicht hielt. „Hey... Was hast du denn... Hab ich was Falsches gesagt?“, wollte er nun leise wissen, legte vorsichtig seine Hand auf den gekrümmten Rücken des anderen. Er hatte dem anderen... doch nur ein Kompliment machen wollen... „Nein...“, flüsterte der Jüngere nun leise, sah auf, wobei er bei dem besorgten Gesicht des anderen einfach zu lachen beginnen musste. „Was hast du denn...? Du siehst ja aus, als hätte ich gerade einen Heulkrampf bekommen...“, er schmunzelte, setzte sich dann wieder ordentlich auf. „Ich...“, er hielt einen Moment inne, atmete dann einmal ganz tief durch. „Mein Freund hat mich vor einer Woche verlassen...“, erklärte er nun, woraufhin der Schwarzhaarige nur noch besorgter schaute. „Tut mir Leid, da hab ich ja einen wunden Punkt getroffen...“ Kouyou war allerdings schon wieder am Lächeln. „Ach was... Ich bin ja eigentlich schon fast darüber hinweg... Die Beziehung war sehr... es war ruhig zwischen uns geworden... Im Grunde ist es also richtig so... Und da er sich eh neu verliebt hat wäre es sowieso aussichtslos gewesen...“, er nickte stätig bei seiner Erklärung, legte seine Hand dann auf die Stelle, an der sich sein Herz befand, „Dagegen komm ich nicht an... Da kann ich so hübsch aussehen, wie ich will... Wenn sich sein Herz gegen mich entscheidet... Dann ist es besser so, als wenn er mich belogen hätte...“ Sein Begleiter allerdings sah weiter etwas traurig lächelnd drein. „Du versuchst dich mit dieser Erklärung zu trösten, oder...?“, fragte er nun leise nach, woraufhin der Braunhaarige leicht nickte. „Du hast Recht...“, gestand er traurig seufzend, woraufhin sich die warmen Arme Aois um ihn schlangen. „Du kannst ruhig... zeigen, wenn du traurig bist.“, flüsterte er nun. Uruha seufzte wieder. Bei so einer süßen Geste konnte man doch gar nicht anders; er ließ sich einfach nach vorne fallen, ließ sich von dem Schwarzhaarigen im Arm halten, schweigend, bis die Fahrt zu Ende war. Es fühlte sich gut an. Es fühlte sich gut an gehalten zu werden, es fühlte sich schön an. Es fühlte sich so schön warm an. „Na? Hattest du viel zu tun...?“, der Ältere grinste, stellte seinen schon begonnenen Kaffee auf dem hellen Tisch ab. Seine Verabredung ließ sich seufzend gegenüber von ihm nieder. „Du hast ja keine Ahnung, wie voll die Bahnen heute waren.“, Aoi begann zu lachen. „So voll wie immer...?“, er grinste und Uruha hob eine seiner Hände um beim Kellner einen Latte Maciato zu bestellen. „Na ja... Doch schon.“, er grinste schlug dann seine Beine übereinander, blickte auf den Tisch zwischen ihnen. „Du wartest schon lange, oder...?“, er seufzte, entschuldigte sich dann leise. Der Schwarzhaarige schüttelte leicht den Kopf. „Ach was! Ist erst der dritte Kaffee...“, nun begannen beide zu lachen. Kouyou und Yuu trafen sich nun seit ihrer ersten Begegnung oft nach der Arbeit um zusammen etwas zu Unternehmen, zur Mittagspause oder einfach am Wochenende um etwas Feiern zu gehen. Der Braunhaarige hatte in dem anderen wirklich einen neuen Freund gefunden. Einen sehr, sehr guten Freund. Der Schwarzhaarige war zwas hier und dort sehr direkt – vorallem wenn es ums Flirten ging – andererseits war er aber sehr, sehr zärtlich, umsorgend und warmherzig. Uruha hatte das Gefühl mit ihm wirklich über alles reden zu können. Sie vertrauten sich gegenseitig... denn auch Aoi hatte in Kouyou einen wundervollen Menschen gefunden. „Hast du mit deinem Vorgesetzten gesprochen...?“, wollte der Braunhaarige nun wissen, nahm dann dankend seine Bestellung in Empfang. Der Schwarzhaarige nickte stolz. „Er will sich meine Idee nochmal anschauen!“, Uruha begann zu strahlen. „Ich hab dir doch gesagt, dass das klappt!“, jubelte er nun, lächelte den anderen an. „Du hast Recht... Ohne dich hätte ich das nicht nochmal versucht...“, der Ältere grinste, strich sich dann durchs Haar, wobei er weiter den schönen Mann vor sich ansah. Er fand ihn nicht nur hübsch, er fand den Braunhaarigen wunderschön. Uruha war wunderhübsch, hatte einen zauberhaften Charakter. Er ermutigte den Älteren, brachte ihn zum lachen. In den letzten zwei Wochen war er wirklich wieder fröhlich geworden und Yuu war unglaublich glücklich darüber. Es war nicht so, dass er daraufhin arbeitete den anderen von seinem Exfreund abzulenken. Er wollte nur, dass er nicht mehr traurig war, ein Lächeln stand dem Braunhaarigen nämlich noch viel, viel besser, als eine so ernste oder melancholische Miene. Sicher, für Aoi war Uruha schon längst nicht mehr nur ein Freund. Aber er wusste dies auch. Andererseits wollte er ihre schöne Freundschaftsbeziehung nicht aufs Spiel setzen. Der Jüngere hatte ihn einfach von anfang an verzaubert, und Yuu fühlte sich einfach nicht im Stande, sich dagegen zu wehren. Er wollte sich nicht wehren. Dazu war das Gefühl in seinem Bauch, in seinem ganzen Körper viel zu schön... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)