一緒 に von Yuku ================================================================================ Kapitel 2: actor ---------------- Mit kritischer Mine sah der junge Mann auf das Tangtop in seiner Hand. Es war definitiv zu grün. Sicher, dem anderen standen im Grunde jede Farbe, aber dieses grasgrün, mit dem hellgrünen Aufdruck war einfach nicht passend. Er schüttelte den Kopf, hing das Ding dann wieder zurück, schüttelte leicht den Kopf, bevor er sich nachdenklich seufzend durch den Nacken und durch sein schwarzes Haar strich. „Duu...?“, er sah auf, blickte sich um, dann weiteten sich seine Augen ein Stück, er staunte, bevor er zu grinsen begann. „Siehst du immer so heiß aus, wenn du neue Sachen anprobierst?“, er schnurrte auf, wobei seine Stimme eine rauen Ton bekam – Uruha brachte dies zum Erschaudern, bevor er verlegen zu lachen begann. „Na ja... kommt drauf an.“ Er lachte erneut. Yuu grinste, machte dann einige Schritte auf den anderen Mann zu, sah sich nochmal genauer an, wie sich die enge schwarze Hose, aus ledernem Stoff, an die langen graziösen Beine schmiegte. Er sah wieder hinauf zu den schönen braunen Augen, lächelte dann zur Abwechslung mal ganz lieb. „Nein, ehrlich. Die Hose steht dir gut...“, er nickte, strich seinem Freund durchs Haar. Er wünschte – ja, dass stimmte. Er wünschte sich, der gutaussehende Braunhaarige wäre sein fester Freund gewesen. Doch dem war nicht so... und vermutlich würde er es auch nie sein. Viel zu tief war ihre Freundschaft bereits verankert, obwohl sich die beiden jungen Leute erst knapp eineinhalb Monate kannten. Höchstwahrscheinlich konnte es niemand nachvollziehen; warum er nichts sagte, wieso er einfach so ausharrte, sich immer wieder dagegen entschied etwas an dieser – ihrer – Situation ändern zu wollen... Es war einfach schön. Es war friedlich... und außerdem konnte er dem anderen so wohl immer noch näher sein als wenn sie sich nicht so nahe gestanden hätten. Yuu wagte es gar nicht erst, den Gedanken daran zu verschwenden, Kouyou würde irgendetwas anderes in ihm sehen können, als einen guten Freund. Sicher, er wusste, dass er ihn gutaussehend fand, sie machen sich ja oft genug Komplimente, doch das war doch quasi eine liebevolle Geste von Seiten des Jüngeren... weiter nichts. Wieder fuhr er sich durchs Haar. „Kou-chan? Bist du hier irgendwo..?“, er hob eine seiner Augenbrauen, schritt durch die schmale Gang zwischen den Umkleidekabinen, von welchen nur wenige mit einem Vorhang verdeckt waren. Viele waren offen.... Dabei war Samstagvormittag doch eine perfekte Zeit um Shoppen zu gehen – so wie es der 30-jährige und der Braunhaarige taten. Kurz nach der Frage bewegte sich einer der Vorhänge und raschelte, dann war bereits die Hand des Gesuchten zu erkennen, wunk mit seinen schwarz lackierten Fingernägeln in Aois Richtung. Dieser begann zu grinsen, machte sich nun die wenigen Schritte auf bis dorthin, dann hielt er dem Braunhaarigen seine Tasche hin – oder besser die gefundenen Sachen, die sich dieser noch an sich anschauen sollte. Uruha begann zu lachen, nahm die Kleidungsstücke vergnügt an, sah sich dann kurz um, ehe er große Augen machte. Kurz darauf wurde er blass, was den Älteren in Verwirrung stürzte. Doch bevor er etwas fragen konnte, hatte ihn der Braunhaarige bereits mit in die kleine Holzzelle gezogen und den Vorhang zugezerrt. Nun standen sie nahe aneinander gedrängt und Yuu konnte nicht anders, als den anderen fragend anzuschauen – ihm wurde nämlich der Mund zugehalten. „Was ist los?“, wollte er nun etwas angespannt – immer noch verwirrt, aber leise wissen, sah zu dem anderen hinunter. Wenn sie so wie jetzt nur wenige Milimeter voneinander trennten, machte ihn das dann doch etwas nervös. Der Braunhaarige sah immer noch nicht sonderlich besser im Gesicht aus – aschfahl. „Da... da... da war Akira...“, wisperte er nun, sein Gegenüber verstand nur leider kaum. Nicht nur, dass sich Aois Konzentrationsvermögen bei dieser Körpernähe etwas einschränkte, weil sich ihre Oberkörper berührten und er den fein definierten Nacken und schönen Hals – die zarte Haut an ihm nur noch genauer sehen konnte. Die süßen Ohren des anderen... die vielen glänzenden Ringe in ihnen... und dann auch noch diese umwerfenden dunkelbraunen Augen... wobei diese ihn momentan etwas panisch ansahen, er schien hektisch – schien fieberhaft nachzudenken, während seinem verträumten Begleiter endlich auffiel, dass er sich mal erkundigen sollte, wer dieser Akira überhaupt war. Alle möglichen Leute könnten damit gemeint sein... er persönlich kannte einen Akira nur vom Hören-Sagen. „Wer ist Akira...?“, entgegnete er nun leise, sah sich unsicher um, dann blickte er wieder zu Kouyou hinunter. Dieser seufzte. „Reita.. ist mein Ex...“, Aoi biss sich auf die Zunge – Uruha tat es auch, ohne dass sie sich abgesprochen hatten. Da sie jedoch in entgegengesetzte Richtungen davon blickten, fiel es nicht auf und angespannte Stille war entstanden. „Und jetzt...?“, Yuu sah sich unsicher um, blickte dann ernst zu seinem heimlichen Schwarm. Er wusste zu gut, dass dieser immer noch an seinem Liebeskummer und der vergangenen Trennung zu knabbern hatte. Nun schwieg er angespannt, bevor er wieder zu dem Schwarzhaarigen hinauf sah. „Yuu...? Kannst du mir einen Gefallen tun?“ Der Schwarzhaarige blinzelte einen Moment, um wieder voll und ganz da zu sein, dann begann er nach einigem Zögern zu nicken. „Dann tu bitte so, als wären wir ein Paar.“ Ungläubig fiel der Blick Aois auf den Braunhaarigen, suchte ihn irritiert ab, konnte beobachten, wie der junge Mann so nahe vor ihm unsicher auf seiner Unterlippe herumknabberte. „Das... das war jetzt zu viel verlangt, oder?“, wisperte er nun betreten, sah auf die Erde, da die Spiegel umher seinen Blick nur wieder zurück geworfen hätte. Dann jedoch – nach weiteren beinahe unendlichen Minuten – begann der Ältere zu nicken, seufzte verlegen und strich sich durch seinen Nacken. Dann hing ihm bereits der Braunhaarige um den Hals und ihm wäre wohl schwindlig von dem umwerfenden Parfum geworden, wenn sich der etwas Kleinere nicht wieder gelöst hätte. Aoi wusste nicht einmal, warum er dem anderen diesen Gefallen tat. War es nicht sehr eigennützig? So konnte er dem anderen Nahe sein, ohne sich erklären zu müssen... unverschämt nahe... Aber wollte er das? Wollte er denn überhaupt, dass Uruha sich ihm hingab, ohne einen solchen Grund? Ohne aufrichtige Gefühle. Es war doch eher, weil er ihm keinen Gefallen abschlagen konnte, weil er es hasste, wenn sich der anderen schlecht fühlte – weil er wusste, wie dieser immer noch litt, sollte er diesen Reita mit seinem neuen Freund sehen. Wieso auch immer – er tat es einfach. Grinsend verließ er nun die Kabine, nachdem sich der Braunhaarige wieder von ihm gelöst hatte. Er strich sich durch’s Haar und blickte dann wieder zu dem Braunhaarigen. „Probierst du die noch schnell an?“, er deutete auf die – zuvor ja mitgebrachten – Kleidungsstücke auf den Bügeln, warf seinen Blick dann jedoch wieder auf die Schönheit vor sich, welche sich an ihn ran kuschelte und dabei leise zu schnurren begann. Yuu spürte genau, wie sich die Arme langsam um seinen Hals schlangen und sich der etwas kleiner Gebaute enger an ihn zog. „Gleich..“, seuselte Uruha ihm zu und Aoi hatte das Gefühl er würde in wenigen Sekunden ein lautes Rummsen hören und mit höllischen Kopfschmerzen feststellen, dass er aus seinem Bett gefallen war. Es wäre alles nur ein ziemlich seltsamer Traum gewesen... aber es würde nie dazu kommen dass – doch, es kam dazu. Er schluckte innerlich, äußerlich hatte sich sein Grinsen weiter über sein Gesicht gezogen. Der Braunhaarige in seinem Arm hatte die Augen geschlossen und damit begonnen sachte seine Nase an der Yuus zu reiben. „Ruha-chan?“, der Jüngere löste sich so schlagartig, dass es Aoi viel schlimmer vorkam als sich den Hinterkopf am Nachtschrank zu stoßen. Er blinzelte, folgte dann dem Blick des Braunhaarigen, zu einem blonden Mann. Einige Sekunden sah er ihn schweigend an, er sah ihn abschätzend an, bevor der Mann wieder zu sprechen begann: „Tatsächlich!“, er schien guter Dinge und der Schwarzhaarige war sich sicher, dass dieser Akira einen Schlag ins Gesicht verdient hatte. Es kam ihm unausgesprochen taktlos vor, seinen Ex einfach so wieder zu begrüßen, wo man der war, der ihn verlassen hatte – und noch dazu wusste, dass er den jungen Mann hatte aus allen Wolken fallen lassen. Er brummte leise, als Uruha Anstalten machte, sich von ihm zu lösen, dieser begann zu kichern, gab dem Ältesten nun einen Kuss auf die Nase. Zur Besänftigung – und genau diese Wirkung hatte er auch. Ganz langsam ließ der Schwarzhaarige die Arme vom Rücken Kouyous sinken, blickte dabei zu ihm und lächelte etwas schräg. Nachdem dieser sich ganz von ihm gelöst hatte, sah der Schwarzhaarige zu, wie sich das frühere Paar kurz in die Arme schloss... und hätte er nicht in der Geste des Blonden lesen können, dass diese Nähe rein freundschaftliche Bedeutung hatte – er hätte ihn wirklich geschlagen. „Bist du alleine hier?“, fragte Uruha nun etwas leiser als davor, gesellte sich wieder zurück zu seinem Scheinfreund und tastete hinter seinem Rücken nach dessen Fingern um ihre Hände miteinander zu verbinden. „Oh nein...“, Reita begann zu lachen, so wie er es früher auch immer getan hatte. „Ich bin mit Ruki hier...“, er nickte grinsend in Richtung einer geschlossenen Kabine. Uruha nickte etwas steif. „Ruki... das ist dein neuer...?“, es rasselte und die Kabine ging auf, dann stand ein – mit Verlaub – Zwerg mit hellbraun-blondem Haar vor Kouyou. „Jaaa~ Genau der bin ich.“, er grinste, klammerte sich dann an den Arm des Größeren, dieser nickte verschmitzt und Uruha fühlte sich... irgendwie schlecht. An diesen laufenden Meter hatte er seinen... gut nun nicht mehr – Reita verloren? Gut... der Kleine war hübsch... Aber so klein. Akira musste sich mit Sicherheit hinunter beugen um seinen neuen Liebsten überhaupt küssen zu können – und genau das tat dieser jetzt auch; direkt vor ihren Augen. Ein angestrengtes Seufzen kam von Aoi und damit war Uruha wieder eingefallen, dass dieser auch vorhanden war – schließlich hatte er diesem gerade vor Anspannung die Fingernägel in den Handrücken gedrängt. Uruha blickte zu ihm hoch, dann schaffte er es endlich ein Lächeln aufzusetzen. „Ach...“, er blickte zu Reita, nachdem er aus den Augenwinkeln gesehen hatte, dass sich die beiden blonden Schöpfe wieder voneinander gelöst hatten. „Genau... du hast mir noch gar nicht deine Begleitung vorgestellt...“, Reita zwinkerte und wieder konnte sich der Dunkelhaarige nur schwer ein Knurren verkneifen. Uruha begann zu kichern. Doch irgendwie konnte Aoi ihm nicht glauben, dass er wirklich gerade fröhlich war. „Das ist Aoi...“, er machte eine künstliche Pause und schmiegte sich enger an den Schwarzhaarigen, welcher ihn daraufhin sanft anlächelte, bevor er die Arme um ihn schloss. „Mein neuer Freund...“, er lehnte sich an die Brust des anderen und zu seiner Verwunderung war es der Zwerg, welcher dem Blonden zuvor kam; er quietschte aufgeregt los: „Oh wie toll!“, dabei hing er sich wieder an den Arm des Exlovers, welcher zu schmunzeln begann, dann Aoi leicht zunickte. Eine Geste, welche diesen wieder in Verwirrung stürzte. Das Nicken war definitiv an ihn gerichtet gewesen... er... war das so eine Art ‚Viel Glück‘ gewesen? Er grinste leicht. Irgendwie machte es ihn glücklich. Er hatte den Segen des Exfreundes seines Schwarms... das ironische nur: Er war eigentlich überhaupt nicht mit ihm zusammen. Er seufzte in Gedanken, dann verabschiedete sich das andere Pärchen bereits wieder. Sie wollten noch weiter shoppen... Und wenn Aoi so darüber nachdachte... passte es echt gut zu Ruki. Und jetzt, wo er sie live gesehen hatte... Er hätte auch, wenn er nicht in Uruha verliebt gewesen wäre gefunden, dass der Kleine und der Große, die beiden Blonden, echt gut zueinander passten... „Danke nochmal...“, der Braunhaarige sah auf die Erde, strich sich dann schmunzelnd durch’s Haar. Aoi jedoch schwieg, nickte nur leicht, bevor er dem anderen grinsend die Tür aufhielt. „Darf dein Freund nicht mit zu dir rein, wenn er dir schon all deine schönen neuen Kleider die Treppen hoch getragen hat?“ Uruha grinste, dann nickte er jedoch geschmeidig: „Na ja... aber nur, weil er heute so gut aussieht...“, er lachte, warf seine Haare zurecht, bevor er vor dem Schwarzhaarigen die Wohnung betrat. Er wusste, das Aoi verstanden hatte, wofür das Danke gewesen war... und er wusste auch, dass er dem Schwarzhaarigen wohl oder übel Rede und Antwort stehen musste... Denn irgendwie hatte er gemerkt, dass sich sein Begleiter bei der ganzen Scheinfreund-Aktion nicht so wohl gefühlt hatte... und das, obwohl sie die Nummer weiter abgezogen hatten – auch, nachdem Reita und dieser Ruki wieder verschwunden waren. Kurz darauf saßen sie zusammen um Wohnzimmer auf der Couch. Uruha nickte still an seinem Glas und Aoi blickte sich um, bevor er seufzend einen Arm um den Braunhaarigen legte. Die Stimmung war gespannt... komisch... und der Schwarzhaarige wollte die Stille endlich durchbrechen... Auch wenn die Thematik für keinen der Beteiligten ein angenehmes Feld war. „... Sagst du mir, wieso ich dein Freund sein sollte?“ Er sah Kouyou ernst an, und dieser sah genauso zurück, bevor er seufzend den Kopf hängen ließ. Er stellte das Glas weg, nachdem er den letzten Schluck mit Schwung geleert hatte. „Na ja... Ich... ich wollte ... ich will ihm zeigen, dass ich auch ohne ihn kann. Dass Uruha auch ohne Reita glücklich sein kann...“ Aoi war überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sein Freund so offen mit der Wahrheit herausrücken würde. Er schwieg, strich dem beinahe gleich großen sanft über den Arm. „Und bist du das...? Kann Uruha ohne Reita glücklich sein..? Kann er das schon?“ Wieder brach Stille aus... doch sie wurde schneller unterbrochen als zuvor. Der Braunhaarige begann zu schluchzen, nachdem sich Tränen in seinen Augen gesammelt hatten. Dann stürzte er sich wimmernd in die Arme des Schwarzhaarigen. „Nein...“, gab er schluckend von sich und es brach dem Schwarzhaarigen das Herz. Er wollte den anderen nicht so sehen... Er sollte nicht wieder wegen diesem blonden Kerl so weinen... nie, nie wieder sollte er das. Auch Uruha wollte nicht weinen... Aber er tat es trotzdem. Wieso er? Wieso hatte er gegen einen kleinen quietschenden Zwerg verloren? War er nicht niedlich genug? Reita hatte doch immer gesagt, dass er kleine Kinder nicht mochte... war Ruki also eine Ausnahme? Er hatte ihm immer Komplimente für seine schönen langen Beine gemacht... war das gelogen gewesen? Er schluckte bitter, bevor er wieder zu Aoi blickte: „Yuu...?“, der Angesprochene sah auf, „Findest du mich attraktiv?“ „Was?“, der Schwarzhaarige blinzelte leicht, dann machte er wirklich große Augen. Der Jüngere hatte sich mit einem Satz auf seinen Schoß geschwungen, schlang die Arme um ihn und schmiegte seine Nase schnurrend an die Schläfe Aois. „Na: Bin ich sexy für dich...?“ Und wie er das war! Gott! Und wie! Der Schwarzhaarige biss sich auf die Unterlippe, dann nickte er jedoch wahrheitsgemäß. „Klar bist du das, Ruha... das hab ich dir doch schon ganz oft gesagt...“, flüsterte er nun und irgendwie hatte er gewusst, dass ihn seine Ehrlichkeit einmal in schreckliche Situationen bringen würde... Er hatte jedoch nie damit gerechnet, dass die Situation so süß schmecken konnte – obwohl sie ihn innerlich zu zerreißen drohte. Uruha hatte die letzte Distance zwischen ihnen überwunden. Er hatte seine Lippen nicht gerade unleidenschaftlich auf die des Langhaarigen gelegt... und bevor dieser ganz begriff, was geschah, waren sie beide bereits in ein tiefes inniges Zungenspiel verflochten. Uruha küsste ihn. Er küsste seine Lippen, er spielte mit seiner Zunge – wetteiferte mit ihr. Yuu hatte sich so etwas erträumt – er war auch nur ein Mann – aber er wollte nicht... er wollte nicht, dass ihn Uruha begehrte, wenn dieser traurig war. Er wollte den anderen nicht begehren, wenn dieser an jemand ganz anderes dachte. Er wollte ihn nicht berühren, wenn sich Uruha jemand anders an seine Stelle wünschte. Seine Finger fuhren über den Oberschenkel Uruhas und dieser kicherte in den Kuss, bevor er sich löste. Er grinste Aoi lasziv an, dann drückte er dessen Finger weiter nach hinten, auf seinen Hintern. „Berühr mich, Aoi..“, bat er dann leise, leckte sich über die Oberlippe und seinem Grinsen nach zu urteilen, konnte man in Aois Gesicht lesen, wie ihm langsam das Herz in die Hose rutschte... und sein gesamtes Blut auch. Er schluckte trocken, dann stieß er den Braunhaarigen fort. „Hör auf, Uruha.“, seine Stimme war ruhig. Und genau dies, schien auch den Jüngeren wieder zu wecken. Die Stimme klang... monoton und doch... unglaublich wütend. Sie machte Uruha Angst, Aoi könnte ihn hassen... er hatte wirklich Angst, sodass er sich von allein etwas zurückzog, den anderen jedoch immer noch verständnislos ansah. „Aber... Magst du mich etwa nicht?“ Aoi schluckte. Natürlich mochte er Uruha... mehr sogar. Er liebte den Braunhaarigen mit Leib und Seele. Er wollte ihn besitzen. Er wollte, dass Uruha ihn wollte... dass Uruha von ihm gewollt werden wollte. Es gab nichts, was er sich sehnlicher wünschte... aber nicht so. „Du magst mich nicht so!“, unterstellte ihm der gutaussehende Schönling nun mit weiniger Stimme... und er klang nicht nur weinerlich und verletzt, sondern auch böse – zickig. Aoi strich sich seufzend durchs Gesicht und Haar, dann streckte er die Arme nach dem Kleineren aus, doch er wich zurück. „Nein... Ganz im Gegenteil. Ich mag dich sehr, Kouyou...“, er machte kurz eine Pause, nahm die Hand zurück, denn Uruha starrte sie an, wie ein giftiges Insekt; „Viel mehr als das sogar... DU bist mir viel zu wichtig, um so etwas ... um dir so etwas anzutun... Ich kann das nicht. Nicht, wenn du an jemand anderen denkst.“ Der Braunhaarige starrte zu seinem Freund. Mittlerweile war es fast stockfinster im Raum. Er biss sich auf die Unterlippe. Er fühlte sich schuldig... Er hatte versucht, seinen besten Freund zu verführen... um nicht mehr an seinen Liebeskummer denken zu müssen. Um doch nur wieder an Reita zu denken. Das war grauenvoll. Er war grauenvoll. Er war unehrlich. Er hatte heute der ganzen Welt etwas vorgemacht... aber vor allem... sich selbst. Aoi war ihm wichtiger, als alles andere auf dieser Welt. Yuu hatte ihm gerade quasi gesagt, dass er ihn liebte... mit allem, was er je für den Braunhaarigen getan hatte, hatte er es bewiesen... und Uruha? Er, er nutzte ihn so scharmlos aus... Er... er würdigte nicht eine dieser Gesten... er hatte Aoi fast wie eine Nutte ge- nein – missbraucht. Er hätte ihn benutzt, ohne noch eine weitere Sekunde darüber nachzudenken. Wieder kullerten die Tränen und er merkte, wie ihm der Ältere wieder näher kam, um ihn in den Arm zu nehmen... Doch diese Nähe verdiente er nicht. Nein! „Bitte geh...“, nuschelte er nun und er spürte den verwirrten Blick Aois auf ihn. Doch er unterbrach ihn, als dieser nachfragen wollte: „Geh einfach! Hau ab!“, er schrie ihn an, unter Tränen – doch er brüllte. Uruha spürte, wie sich der Schwarzhaarige nach einigen Sekunden erhob. Er spürte die sanften Lippen des Älteren auf seiner Stirn. Die, die er zuvor hatte ganz anders berühren können. Dann herrschte wieder Stille und Kouyou konnte nur anhand der Schatten erraten, dass der andere den Raum verlassen habenmusste. Das nächste, was er hörte, war die Tür, die ins Schloss fiel. Dann war er allein. Allein mit all seinen Tränen... und den einzigen Menschen, der es je geschafft hatte ihn zu trösten, in dessen Armen er je Trost gefunden hatte, hatte er rausgeworfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)