Herbsttag von Mao-Sakura (lebe das Leben mit all seinen Problemen) ================================================================================ Prolog: Seelenspiegel --------------------- Ihre heile Welt zerbrach, da war sie gerade mal zehn. Ihr Seelenspiegel bekam von einem Moment auf den nächsten, tausende großer Risse und ehe sie sich versah, zersprang er in tausende Splitter. Sie weinte, sie flehte, sie hoffte, sie betete doch es half alles nichts. Ihr wurde das Herz heraus gerissen. Die Person der sie am meisten Vertraute hinterging sie. Es würde nie mehr so werden wie früher. Langsam setzten sich die Splitter wieder zusammen, ihr Seelenspiegel reparierte sich, auch wenn haarkleine Risse zurück blieben. Ihr Leben ging von da an Bergab. Sie wurde gemobbt und wusste nicht warum. Sie fand einfach keine richtigen Freunde mehr, alle schienen sie zu hassen. Und sie konnte nichts tun. Hilflos musste sie mit ansehen, wie ihr Seelenspiegel ein zweites Mal zerbrach, wieder wurde ihr Herz heraus gerissen und sie wünschte sich nichts sehnlicher als den Tod. Doch er kam nicht. Das einzige was sie am Leben hielt, war die Hoffnung auf ein neues Leben. Kapitel 1: Das neue Leben ------------------------- Hastig lief die junge Frau durch die fast leeren Straßen der Millionenmetropole. Der Wind riss an ihrem schwarzen Trenchcoat und die gelben und rostroten Blätter wirbelten um sie herum. Ihre blauen, langen Haare flatterten im Wind und die dunkelblaue Tasche schlug im Rennen gegen ihre Oberschenkel, sie würde sicherlich wieder blaue Flecken von den Ecken der Bücher bekommen. Nachdenklich sahen ihre fliederfarbenen Augen hoch zum Himmel, der sonst so graue Herbsthimmel war von einer dunklen Wolkenfront durchzogen, dunkles Donnergrollen kündigte ein heftiges Gewitter an. Gerade als sich die ersten Tropfen ihren Weg zur Erde bahnten, erreichte sie die Eingangstür des Mehrfamilienhauses, in welchem sie eine kleine Wohnung im zweiten Stockwerg hatte. Langsam ging sie die Treppen zu ihrer dunkelbraunen Haustür hoch, gedankenverloren zog sie ihren Schlüsselbund aus der Tasche und schloss auf. Sie zog ihre Stiefeletten aus und stellte sie unter den Kleiderhacken, an welchem sie ihren Trenchcoat hängte. Hinata strich ihren schwarzen Rollkragenpullover glatt und zupfte ihren dunkelblauen Rock gerade, darunter trug sie eine Schwarze Leggins, mit den Füßen schlüpfte sie in ihre weichen hellblauen Hausschuhe. Sie hob die drei Briefumschläge auf und ging sie durch. Zwei legte sie auf die helle Kommode, die vor ihr stand, den letzten wog sie nachdenklich in ihrer Hand. Sollte sie ihn öffnen oder doch lieber gleich wegwerfen? Er war leuchtend weiß, schwer und sah sehr teuer aus. Seufzend öffnete sie den Briefumschlag und zog das schwere, leuchtend weiße, geprägte Briefpapier heraus. Es war wieder einmal ein Brief ihrer Mutter, die sie wieder einmal bat zurück zukommen, wieder einmal erfolglos. Ihre Mutter flehte sie an, doch wieder nach Hause zu kommen, ihr Vater habe es ja nicht so gemeint. Sie würde sich sicherlich wieder mit ihm vertragen und alles würde wieder gut werden, so wie früher. Kurz sie sollte sich bei ihrem Vater entschuldigen und sich ihm unterwerfen so wie früher. Seufzend legte sie den Brief zur Seite. Sie hatte ihre Mutter schon immer über alles geliebt, doch sie konnte nicht einfach zurück kehren als sei nichts gewesen. Es würde nie mehr so wie früher werden. Nachdem ihr Cousin Neji das Familienunternehmen verlassen hatte und zu seiner Freundin Tenten in eine andere Stadt gezogen war, wurde der Druck auf sie noch größer. Sie solle die nächste Nachfolgerin werden, sie sollte das Familienunternehmen leiten. Man hatte sie nie gefragt ob sie es wollte. Sie hatte sich jahrelang von ihrem Vater unterdrücken lassen, hatte auf ihn gehorcht, ihm nicht widersprochen, sie war gefangen im goldenen Käfig. Doch diese Zeiten waren nun vorbei. Sie wollte frei sein, dafür hatte sie gekämpft. Und sie würde weiterkämpfen, sie würde nicht aufgeben. Sie war jemand und nicht nur eine Puppe, mit der man machen konnte, was man wollte. Sie war Hinata Hyuga und sie würde auf eigenen Beinen stehen. Das hatte sie sich geschworen. Doch alleine hätte sie das nie geschafft. Erst als sie sich ihrer Freundin Tenten und ihrem Cousin Neji anvertraute, konnte sie dem Wahnsinn entkommen. Es war abends und wieder einmal machte ihr Vater ihr einen Vortrag über ihr Verhalten, nie bekam sie auch nur ein nettes Wort oder ein Lob von ihm. Hinata rannte in ihr Zimmer, schloss sich ein und weinte stundenlang in ihr Kissen, bis es ganz nass war. Sie konnte es einfach nicht mehr ertragen, es würde sie zerstören. Bei jedem Wort wurde ihr Herz ein bisschen mehr herausgerissen, ihr Seelenspiegel bekam immer tiefere Risse. Irgendwann würde er ganz zerspringen. Oft schon hatte sie daran gedacht ihrem Leben ein Ende zu setzten. Einfach zu sterben, aber jedes Mal bekam sie Zweifel, es würde Leute geben, die um sie trauern würden. Das konnte sie ihnen nicht antun. Erst als sie etwas Musik hörte, konnte sie sich beruhigen und wieder klar denken. Dann kam sie zu einem Entschluss, sie musste weg. Weg von ihren Eltern, weg von dem Druck, weg von den Bestimmungen, weg, weg, weg, nur weg. Hinata stand auf, nahm ihre Tasche und steckte ihr Handy, ihre Geldbörse und ihren Zeichenblock mit einigen Stiften ein. Leiste schlich sie aus ihrem Zimmer, welches direkt neben dem ihrer Eltern war. Leise, ängstlich schlich sie die Treppe hinunter, darauf bedacht ja keinen Lärm zu machen und ihre Eltern womöglich noch aufzuwecken. Als die letzte Stufe knarrte, zuckte Hinata ängstlich zusammen. Angestrengt lauschte sie nach oben, erst als sich mehrere Minuten lang nichts tat, traute sie sich weiter zu gehen. Hinata nahm ihre dünne hell beige Sommerjacke von dem Wandhacken und zog sie an, dann schlüpfte sie in die schwarzen Leinenturnschuhe. Leise klimperte der Schlüssel, als sie ihn hervorzog und die Tür aufschloss, sie öffnete die Tür ein Stück und schlüpfte hindurch, leise zog sie die Tür wieder zu. Schnell rannte sie durch die Einfahrt in die Stadt hinein zu einem Taxi. Beinahe panisch schon riss sie die Tür auf und wies den Fahrer an sie zum örtlichen Bahnhof zu bringen, schnell überflog sie den Bargeldbetrag in ihrem Portemonnaie, zum Glück hatte sie genügend dabei. Als das Taxi vor dem Bahnhof hielt, bezahlte sie den Fahrer und rannte dann zu dem nächsten Fahrplan. Schnell suchte sie nach New York, wo Tenten mit Neji zusammen lebten und kaufte ein Ticket. Ihr Zug fuhr schon in fünf Minuten los. Hinata rannte hoch zum Gleis 5, dort stand ihr Zug abfahrbereit. Hinata beeilte sich und stieg schnell ein, erschöpft lies sie sich auf einen der weichen Sitze fallen. Unentschlossen kaute Hinata auf ihrer Unterlippe Zweifel beschlichen sie, ob sie nicht doch lieber umkehren solle? Wenn sie Glück hatte, würden ihre Eltern nichts bemerken. Nein! Nein! Sie wollte nicht mehr zurück! Erst als der Zug sich langsam in Bewegung setzte, fiel die Last von ihr ab. Hinata holte ihr Handy und ihr Headset aus der Tasche und steckte die Kopfhörer in die Ohren. Leise hörte sie Musik und schaute aus dem Fenster, so konnte sie wenigstens unangenehmen Fragen und Gesprächen aus dem Weg gehen. Hinata fuhr erschrocken zusammen, als sie angesprochen wurde. »Ist hier noch frei?«, fragte ein Junge mit braunen wuscheligen Haaren. Langsam nickte Hinata, zuerst dachte sie es seien ihre Eltern. Das sie ihre Flucht bemerkt hatten, dass sie ihr gefolgt waren und sie nun wieder zurück nach Hause holen wollten. Ihr rasender Herzschlag beruhigte sich allmählich und sie wurde immer müder, je weiter sie sich von Olean entfernte. Hinata merkte nicht einmal mehr, wie sie mit dem Kopf gegen die Scheibe sank, auch nicht, wie der fremde Junge sie neugierig musterte. Sie fuhr fünf Stunden, dann wurde sie sanft an der Schulter geschüttelt. »Hey du! Aufwachen, wir sind da.« Langsam öffnete Hinata die Augen. Gähnend stellte sie fest, dass der Zug gehalten hatte, der fremde Junge stand vor ihr. »Du kommst alleine klar oder?«, fragte der Junge. Hinata nickte schüchtern und der fremde Junge verschwand. Eilig sammelte Hinata ihre Sachen zusammen. Am Grand Central Terminal musste sie feststellen, dass es sechs Uhr morgens war. Hinata kramte den kleinen Notizzettel aus ihrer Tasche, wo Tentens Adresse drauf stand, damit ging sie zum nächsten Taxi. Sie nannte der Fahrerin die Adresse, es dauerte ganze zwei Stunden bis sie vor Tentens Haus stand. Hinata musste während der Fahrt in der Rushhour ein paar Sätze mit der Fahrerin sprechen. Die Fahrerin hatte sie gefragt, warum ein so junges Mädchen, ganz allein vom Bahnhof in die Innenstadt von Greenwich Village wollte. Hinata hatte schüchtern geantwortet, dass sie Verwandte besuche, was zum Teil ja auch stimmte. Endlich stand sie vor Tentens Haus. Hinata ging hoch in den zweiten Stock, unschlüssig blieb sie vor einer Tür mit dem Breiten Namensschild ‚Tenten Ama, Neji Hyuga‘ stehen. Ob sie klingeln sollte? Vielleicht schliefen sie ja noch. Aber um Acht Uhr? Neji war ja eigentlich ein Frühaufsteher, wie Tenten. Nach einigem hin und her klingelte Hinata schließlich doch. Keine fünf Sekunden später öffnete Tenten ihr die Tür. Erstaunt sah sie Hinata an. Sie hatte sich zwar schon Gedacht, dass es nicht mehr lange dauern würde bis Hinata bei ihr auftauche, aber es war trotzdem überraschend. »Hinata. Komm doch rein«, bat Tenten die junge Frau freundlich herein. Hinata zog ihre Jacke und ihre Schuhe aus und folgte Tenten in die kleine Küche, wo Neji auf einen der drei Stühle saß. Dieser sah erstaunt auf, als er seine Cousine erblickte. Hinata ließ sich schüchtern auf einen freien Stuhl fallen, ihr Blick war auf den Boden gerichtet. Tenten die sich neben sie setzte, legte ihr einen Arm um die Schulter, spätestens jetzt konnte Hinata nicht mehr. Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen und tropften an ihrem Kinn hinunter, sie wollte sie zurück halten, versagte aber klaglos. Sie konnte nicht mehr. Schluchzend warf sie sich Tenten in die Arme. Diese strich ihr beruhigend über den Rücken. »Ist ja gut. Alles wird gut. Hörst du? Jetzt bist du in Sicherheit.« Die Minuten verstrichen und Hinata fasste sich allmählich wieder. Beschämt blickte sie zu Boden. Neji stand wortlos auf und ging in eines der andern Zimmer, wenige Sekunden später kam er mit einem Taschentuch wieder, welches er Hinata ebenso wortlos reichte und sich wieder zu ihr und Tenten an den Tisch setzte. Hinata nahm es mit einem leisen danke entgegen. Sie trocknete ihre Augen und putzte ihre Nase. »So und nun erzähl mal«, forderte Tenten sie auf. Hinata begann stockend von dem Abend zu erzählen, wie sie weinte und dann abgehauen war. Wie sie mit dem Zug nach New York gefahren war, den fremden Jungen ließ sie allerdings aus. Als sie geendet hatte, umschloss Tenten fest ihre Hand. »Keine Sorge Hinata. Nach dem Frühstück fahren wir zurück nach Orlean und holen deine Sachen!« Hinata sah sie zweifelnd an. »Aber wo soll ich den wohnen?« »Natürlich hier! Wo sonnst denn auch?« »Aber deine Wohnung ist doch viel zu klein für uns drei.« Wiedersprach Hinata ihr. Tenten überlegte kurz, ihre Wohnung war wirklich zu klein für drei Personen. »Ach was! Ich ziehe solange zu Neji bis du was eigenes gefunden hast und du schläft in meinem Zimmer.« Beschloss Tenten. Erschrocken sah Hinata zu Neji, der auffordernd mit dem Kopf nickte. Auch er war einverstanden, was sollte er auch groß wiedersprechen? Es war ja schließlich Tentens Wohnung. »Okay, ich werde versuchen so schnell wie möglich was eigenes zu finden«, versprach Hinata ihrer Freundin. Die schüttelte nur mit dem Kopf. »Ach lass dir ruhig Zeit. Neji wohnt ja schließlich auch schon seit einem Jahr bei mir.« Tenten grinste zu Neji, der leicht entsetzt guckte. »Und außerdem ziehe ich sowieso gerade zu Neji um, du musst dir also keine Gedanken machen Hinata«, beruhigte sie Hinata. Neji zog erstaunt die Augenbrauen hoch, dann lächelte er wissend. Hinata sah irritiert zwischen den beiden her. Waren sie etwa? Hatten sie es etwa geschafft? Bevor Hinata nachfragen konnte, erhielt sie die Antwort. Neji stand auf und umarmte Tenten von hinten und hauchte ihr einen sanften Kuss auf ihr Haar. Hinata lächelte glücklich. Ja sie hatten es geschafft. Sie waren endlich zusammen gekommen. Wie Tenten gesagt hatte fuhren sie nach dem Frühstück zu dem Grand Central Terminal oder wie ihn die New Yorker liebevoll nannten Grand Central Station. Sie stiegen in den Zug und waren am frühen Nachmittag in Orlean. Von dort fuhren sie mit dem Taxi zu dem Hyuga Anwesen. Hinatas Mutter schloss ihre Tochter weinend in die Arme, sie hatte schon die schlimmsten Befürchtungen, als sie bemerkte, dass ihre Tochter nicht mehr da war. Ihr Vater schimpfte sie aus, wie hätte sie es wagen können einfach mitten in der Nacht abzuhauen. Neji ging dazwischen, als seine Schimpfpredigt gar nicht mehr enden wollte. Und sein Onkel gerade dazu übergehen wollte Hinata auf ihr dummes, gefährliches Verhalten aufmerksam zu machen. Mit knappen Sätzen erklärte Hinata, dass sie ausziehen würde. Sie hatte gewusst, dass ihr Vater ungehalten über ihr Vorhaben reagieren würde, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie Ohrfeigte. Neji stellte sich schützend vor Tenten und Hinata, die sich geschockt ihre wunde Wange hielt. Tenten hat dem ganzen dann ein Ende bereiten indem sie Hiashi zurechtwies und Hinata am Arm packte und sie hoch in ihr Zimmer zog, Neji folgte ihnen. Hiashi würde es nicht noch einmal Wagen seiner Cousine etwas zu tun und sollte er die Hand gegen seine Tenten erheben, dann war die Welt zu klein für sie beide. Oben in Hinatas Zimmer angekommen, sah er wie die beiden jungen Frauen Hinatas Sachen in einige riesige Koffer packten. Dabei wurden sie von Hinatas Mutter unterbrochen, die weinend ihre Tochter anflehte zu bleiben, sie sei doch noch zu jung für die große weite Welt, mit all ihren Gefahren. Hinata jedoch entgegnete ihr bloß grimmig, dass sie mit achtzehn Jahren alt genug sei und das sie es nicht mehr in dieser Familie aushielt. Sie sah wie sie ihre Mutter verletzte und es tat ihr weh, aber sie hatte keine andere Wahl. Sie wusste, dass es keinen anderen Weg für sie gab. Nachdem drei riesige Koffer, zwei Taschen und drei Rucksäcke mit all ihren Sachen gefüllt waren, verließen die drei das Hyuga Anwesen und fuhren mit dem Taxi zum Bahnhof. Während Tenten die Tickets kaufte, verlud Neji das Gepäck. Hinata saß am Fenster und schaute nachdenklich hinaus. Sie fragte sich wie ihr Leben nun wohl verlaufen würde, ob sie endlich etwas Glück hatte. Ob sie glücklich werden würde. Nichts wünschte sie sich mehr als jemanden zu haben, wie Neji Tenten hatte. Jemanden der sie vor allem beschützen würde, sie so mochte wie sie war, mit all ihren Macken. Sie wusste, jetzt fuhr sie in ein neues Leben. Hinata wohnte die nächsten vier Wochen bei Tenten und Neji bis sie eine kleine Wohnung drei Straßen weiter fand. Sie trafen sich immer am Wochenende und Neji und Tenten zeigten ihr ganz New York. Sie fuhren das Empire State Building hinauf und schauten sich Manhattan bei Nacht an. Durch Tenten und Neji, hatte sie schon nach wenigen Tagen viele gute Freunde gewonnen. Und nun stand sie vor ihre Kommode und sah in den Spiegel und eine junge schöne Frau mit entschlossenen fliederfarbenen Augen sah ihr entgegen. Hinata musste lächeln und die junge Frau im Spiegel erwiderte ihr lächeln. Entschlossen knüllte sie den Brief zusammen, nahm die anderen beide von der Kommode und ging in die Küche. Dort entsorgte sie als erstes den Brief ihrer Mutter und öffnete die anderen beiden. Das eine war eine Zusage für die Universität die verspätet kam, da Hinata schon seit zwei Wochen auf die Universität ging und dort Kunst und Design Studierte. Das andere war ein Brief von ihrer Bank, in welchem stand, dass nur noch sie an ihre Konten gehen konnte. Zufrieden ordnete sie die beiden Briefe ab. Hinata ging zu dem Kochnische und setzte heißes Wasser auf. Sie holte sich ihre Lieblingstasse, eine hellblaue die ihr Tenten zum achtzehnten Geburtstag geschenkt hatte auf dem die japanischen Schriftzeichen für Stärke drauf gezeichnet waren und das Cappuccino pulver aus dem Hängeschrank. Hinata tat drei gehäufte Löffel von dem Pulver in ihre Tasse und goss dann das heiße Wasser drauf. Langsam rührte sie den Cappuccino um und ging mit der heißen Tasse in ihr kleines Wohnzimmer. Nachdenklich sah sie nach draußen, es Regnete in Strömen. Dunkles Donnergrollen erschütterte den Stadtteil und grelle Blitze zuckten über den Himmel. Hinata war heilfroh das sie es noch rechtzeitig ins trockene geschafft hatte, gerade heute hatte sie ihren Regenschirm vergessen. Sie sah dem Gewitter noch ein bisschen zu, dann setzte sie sich in die Küche und trank genüsslich ihren Cappuccino. Als auch der letzte Tropfen ihre Kehle hinunter gerannt war, leckte sich Hinata über die Lippen um den Geschmack nicht zu verlieren. Schnell spülte sie die Tasse ab und stellte sie auf die Spüle. Dann öffnete sie ihre Tasche und zog einen Zeichenblock heraus. Heute sollten sie ein selbst Portrait anfertigen, welches möglichst sehr emotional werden sollte. Hinata sah auf das leere Papier, ein lauter Donnerschlag ertönte. Früher hätte sie sich erschrocken, aber nun war sie selbstbewusster geworden. Da hatte sie auch schon eine Idee. Schnell flog ihr Bleistift über das Papier erst konnte man nur wage erkennen was es darstellen sollte, doch dann gliederte sich die Person immer deutlicher heraus. Schließlich sah man Hinata, mit ihren langen, blauen Haaren, wie sie in Ninjakleidung ein Kunai dem Betrachter entgegenstreckte. Entschlossen beinahe bedrohlich funkelten ihre Augen. Sie stand auf einer Wiese hinter ihr tobte ein Sturm, eher ein Gewitter, der Wind ließ ihre Haare wehen. Zufrieden betrachtete Hinata ihr Werk. Sie legte ihren Bleistift zurück und schloss ihren Block und tat ihn mit dem Stift zurück in die Tasche. Hinata sah nach draußen, dass Gewitter hatte sich verzogen und die Sonne schiente wieder. Hinata nahm ihre Tasche und ging in den Flur, wo sie wieder ihre schwarzen Stiefeletten und ihren schwarzen Trenchcoat anzog. Sie öffnete die Schublade der Kommode und holte einen hellvioletten Regenschirm heraus, diesmal würde sie ihn nicht vergessen. Hinata verließ ihre Wohnung, schloss sie ab und ging zur Spring Street Station, von dort fuhr sie mit der U Bahn bis zur 168th Street und von dort mit dem Bus zur 79 Street Crosstown, dann ging sie die restlichen paar Meter zur Madison Avenue. Insgesamt brauchte sie knapp dreißig Minuten. Hinata wollte zu einem ganz bestimmten Café, wo schon seit einigen Tagen eine Kellnerin für den Nachmittag gesucht wurde. Hinata brauchte dringend einen Job, ansonsten würde sie die Wohnung nicht halten können. Doch bis jetzt war sie nur immer daran vorbei gelaufen und hatte sich nicht getraut nachzufragen. Sobald sie sich dem Café näherte, wurden ihre Hände feucht und sie begann zu schwitzen und Zweifel beschlichen sie, auch wenn sie sich immer einredete, dass sie nichts schlimmeres als ein nein antworten konnten. Heute aber würde sie es schaffen, sie würde nachfragen. Immer wieder redete sie sich ein, dass es nicht so schlimm war, wenn sie ablehnen würden. Hinata schluckte, wie sollte sie auch nur einen vernünftigen Satz zustande bringen? Warum musste sie auch so schüchtern sein? Konnte sie nicht wenigstens einmal in ihren Leben selbstbewusst sein, so wie viele andere? Hinata schüttelte mit dem Kopf. Nein sie würde es schaffe, sie würde jetzt dorthin gehen und nachfragen. Entschlossen machte sie sich auf den Weg, nur ein paar Meter trennte sie von dem Café dem ‚Inuzuka In‘. Kapitel 2: ‚Inuzuka In‘ ----------------------- Entschlossen setzte Hinata einen Fuß vor den anderen. Je näher sie den Café kam, desto nervöser wurde sie. Sie würde jetzt keinen Rückzieher machen, sie wollte diesen Job. Hinata stand vor dem Café tief atmete sie die Luft ein. Ihr Herz raste, sie fing an zu zittern. Hinata schluckte. Vielleicht wäre es besser sich erst einmal hinzusetzten und dann zu fragen. Mit zitternden Knien ging Hinata zu einem der runden Tische, die draußen stand und setzte sich hin. Außer ihr saß nur ein älteres Ehepaar an einem der Tische, die anderen waren leer. Nervös schaute sie sich die Karte an. Als eine Frau im mittleren Alter, mit braunen wuscheligen Haaren und braunen Augen auf sie zu kam. An ihrer Schürze, die sie umhatte, konnte Hinata erkennen, dass sie zu den Bediensteten des Cafés gehörte. »Guten Tag. Was kann ich Ihnen bringen?«, fragte sie freundlich. »Ähm, ich nehme einen Latte Macchiato, danke«, antwortete Hinata ebenso freundlich. Die Bedienung verschwand wieder im Café. Hinata schaute zu dem Ausruf, der an der Innenwand des Fensters des Cafés klebte. Sie suchten immer noch eine Kellnerin, wenn sie sich bloß trauen würde zu fragen. Hinata sah auf, als ein Junge mit braunen wuscheligen Haaren auf seinem Skateboard schnell an ihr vorbei fuhr. Geschickt umfuhr er die Tische und Stühle, die vor dem Café standen und grüßte das alte Ehepaar. Er trat auf das hintere Ende seines Boards, so dass es den Boden berührte und das vordere Ende des Skateboards hochsprang. Der Junge sprang ab, dass Skateboard schnellte nach oben und er fing es mit einer Hand auf. Er war ein typischer Streetskater, er trug schwarze Chucks, ein weißen Pullover und verwaschene Jeans. Der Junge ging in mit seinem Skateboard in das Café. Hinata schaute an dem Ausruf vorbei und sah, wie er mit der Bedienung redete. Sie konnte nicht hören was sie sprachen, aber anhand der Gestik und Mimik, konnte sie erkennen, dass die Bedienung ihm einen Befehl erteilte. Murrend zog er sich eine Schürze an und nahm den Latte Macchiato mit, der auf der Theke stand. Irgendwo her kannte sie diesen Jungen. Sie hatte ihn schon einmal gesehen, wo wusste sie aber nicht mehr. Hinata schaute schnell auf den Ausruf, als der Junge nach draußen auf sie zu trat. Lächelnd stellte er den Latte Macchiato vor ihr ab. »Hey, du bist doch das Mädchen aus dem Zug.« Erstaunt sah Hinata auf. Es war der Junge, der neben ihr im Zug saß. Schüchtern nickte sie. »Hi ich bin Kiba«, stellte er sich vor. »Hinata«, antwortete Hinata verlegen. Der Junge folgte ihren Blick und blieb an dem Ausruf hängen. »Kennst du jemanden, der hier kellnern würde?«, fragte er sie direkt. Schüchtern nickte Hinata. »Ja. Ich würde gerne hier arbeiten. Wenn das denn ginge.« Kiba grinste sie an. »Klar geht das, wenn du willst kannst du gleich anfangen, nachdem du deinen Latte ausgetrunken hast.« »Danke«, war alle was Hinata erleichtert herausbrachte. »Ach was, ich muss dir danken, bis jetzt hat sich nämlich noch niemand bei uns gemeldet«, grinste Kiba sie an und ging dann zu dem alten Ehepaar und nahm ihre Bestellung auf. Schnell trank Hinata ihren Latte Macchiato aus und als Kiba mit den Kaffee für das Ehepaar wieder kam, war sie schon fertig. »Ok, dann komm mal mit. Ich zeige dir alles«, forderte Kiba sie auf. Hinata stand auf, sie nahm ihre Tasche und das leere Glas mit und folge Kiba in das Café. Rechts von ihr standen Tischgruppen bis hinten an die Wand, links von ihr war eine große Theke und dahinter ein Regal mit mehreren Spirituosen. Neben dem Regal war eine Tür, sowie hinten an der Wand. »Also hier können die Gäste drinnen sitzen und dort haben wir die Theke«, erklärte Kiba ihr. Kiba ging hinter die Theke und holte eine Schürze aus einem der unteren Regale und gab sie Hinata. Hinata nahm sie entgegen. Sie zog ihren Trenchcoat aus und legte ihn und ihre Tasche erst einmal auf einem der Barhocker, dann band sie sich die Schürze um. Sie folge Kiba hinter die Theke, wo er weiter erklärte. »Hier sind die sauberen Gläser, Tassen und Teller, hier ist das Besteck. Dort sind die Eislöffel. Hier ist eine kurze Liste der Eissorten und Eisspezialitäten, die wir haben«, Kiba deutete auf zwei vollgeschriebene Blätter. Daneben lag noch ein weiteres, wo die ganzen Getränke draufstanden. Hinata sah geschockt von den drei Listen zu Kiba, der grinste sie aufmunternd an. »Keine Sorge das kriegst du schon hin«, munterte er sie auf. »Ich wäre mir da nicht so sicher«, wiedersprach Hinata unsicher. »Ach was, hinter den Namen steht ja immer was drin ist und am Bild kannst du ja erkennen, wie in etwa es aussieht«, beruhigte Kiba sie, dann deutete er auf die Tür neben dem Regal. »Hier geht es nach draußen, wenn du also mal eine Pause brauchst.« Er nahm Hinatas Jacke und ihre Tasche und ging zu der Tür hintan an der Wand. »Ich hänge deine Sachen hier in den Flur.« Als Kiba wieder kam, sah er nach draußen und Hinata folgte seinem Blick, der an einem jungen Pärchen hängen blieb. Dann sah er grinsend zu Hinata, er drückte ihr einen Notizblock und einen Stift in die Hand. »Na dann mal los.« Hinata ging zu dem Pärchen. »Guten Tag, was kann ich Ihnen bringen?«, fragte sie nervös, ihr Knie zitterten. »Wir hätten gerne zwei Eiskaffee«, bestellte der Mann. Hinata nickte schüchtern und ging zurück, wo Kiba schon auf sie wartete. »Zwei Eiskaffee.« »Ok dann komm mal her. Ich zweige dir wie man den besten Eiskaffee von ganz New York macht.« Hinata ging zu Kiba hinter den Tresen. Hinata versuchte sich alles zu merken. Sie nahm sich ein Glas und fing an. Kiba half ihr ab und zu und gab ihr Tipps. Als dann beide Eiskaffees fertig waren, brachte Hinata sie nach draußen zu den Pärchen. Hinata kellnerte den ganzen Tag bis das „Inuzuka In“ schloss. Am Abend half Hinata noch Kiba beim spülen. »Sag mal wieso bist du damals um ein Uhr nachts mit dem Zug von Olean nach New York gefahren?«, fragte Kiba. Hinata schluckte, sollte sie es ihm sagen? »Ich habe meinen Cousin besucht.« »Mitten in der Nach?« »Ich. Also. Ja.« »Aber du hättest doch auch den acht Uhr Zug nehmen können?« »Nein das hätte dann nicht mehr funktioniert.« »Aber jetzt wohnst du hier in Manhattan oder?« »Ja. Endlich.« Verwirrt sah Kiba zu Hinata, ihre sonnst so leuchtenden Augen waren stumpf geworden. Sie atmete einmal tief durch. »Es ging nicht, weil mich meine Eltern sonst daran gehindert hätten.« »Du bist von Zuhause abgehauen?!« »Ja, ich habe dann einige Zeit bei meinem Cousin und seiner Freundin gewohnt, jetzt habe ich eine eigene Wohnung.« Kiba sah wie traurig sie wurde und beschloss nicht weiter nach zu fragen. »Ich hätte auch gerne eine eigene Wohnung, aber meine Mutter ist der Meinung, dass ich mir erst was eigenes suchen soll, wenn ich fertig studiert habe.« Neugierig sah Hinata auf. »Du studierst? Ich auch.« »Ja ich studiere Medizin, ich möchte nämlich Arzt werden. Und was studierst du?« »Ich studiere Kunst und Design. Gehört euch das Café?« »Ja meiner Mum, du müsstest sie heute eigentlich gesehen haben, sie hat bedient, bevor ich gekommen bin. Morgen stelle ich sie dir vor. Heute Abend ist sie oben bei meiner Schwester Hana, sie ist Tierärztin und wohnt über dem Café. Meine Mum und ich wohnen ein paar Häuser weiter«, erklärte Kiba. »Heißt das ich habe den Job?« »Natürlich hast du den Job«, lachte Kiba und stellte die letzte Gläser zurück in den Schrank. Kiba holte Hinatas Sachen und Hinata nahm sie lächelnd entgegen. Sie zog ihren Trenchcoat an und hängte ihre Tasche um. Kiba brachte sie noch bis nach draußen. »Bis morgen Hinata.« »Bis morgen Kiba.« Dann ging Hinata zurück zu der Bushaltestelle und fuhr mit dem letzten Bus zur U Bahn Station, welcher sie bis nach Greenwich Village brachte. Die letzen paar Meter lief sie zu ihrer Wohnung. Hinata ging fröhlich summend die Treppe zu ihrer Wohnung hoch. Oben angekommen stutzte sie. Tenten und Neji saßen auf den Treppenstufen, welche hoch zum dritten Stockwerk führten. Als sie Hinata sahen, standen beide auf und Tenten lief zu ihrer Freundin und umarmte sie. »Hey na hast du den Job?« »Ja. Aber was macht ihr hier?« »Och wir dachten wir sehen mal vorbei.« »Wir kommen zum kochen und zum Film anschauen«, erklärte Neji, wo bei der bei den Worten Film anschauen eine Grimasse zog, fragend sah Hinata zu Tenten. Die ob die Tasche auf, die sie auf den Boden gestellt hatte und zog eine DVD aus der Tasche und hielt sie Hinata hin. Hinatas Augen wurden groß, Tenten hatte ihren Lieblingsfilm ‚Das Haus am See‘ mitgebracht. Hinata umarmte ihre Freundin glücklich. Dann schloss sie auf und die drei gingen rein. »Und was kochen wir zusammen?«, fragte Hinata, als sie sah, dass Tenten schon alle Zutaten mitgebracht hatte. »Ich habe mir gedacht, wir kochen mal was Japanisches, lass dich überraschen.« Während Tenten die Zutaten alle auspacke, dämmerte es Hinata was sie heute Abend essen würden, Sushi. Damit behielt sie recht, während sie und Tenten das Sushi zubereiteten, deckte Neji den Tisch. Als Hinata und Tenten das Sushi zu dem Tisch brachte, standen dort statt drei Trinkgläser, drei Sektgläser. Fragend sah sie zu ihrem Cousin, der lächelte geheimnisvoll. Hinata und Tenten setzten sich zu Neji an den Tisch und dieser zog auf einmal eine Sektflasche hervor. »Für was ist die denn?«, fragte Hinata erstaunt. »Dafür, dass du dich endlich getraut hast zu fragen und das du den Job hast«, grinste Tenten sie an. Neji öffnete die Flasche und schenkte ihnen ein. Tenten hob ihr Glas. »Darauf das Hinata ihr neues Leben genießen wird.« Sie stießen an und fingen an zu essen. Als sie fertig mit essen waren, wollte Hinata alles abräumen, doch Tenten hielt sie zurück. »Lass das mal Neji machen. Zeig mir mal deine Zeichnungen.« Während Neji das Geschirr abräumte und in die Spülmaschine tat, holte Hinata ihren Zeichenblock. Staunend sah sich Tenten die Bilder an. »Wow. Hinata die sind echt spitze geworden.« Hinata errötete. »Ach was, die anderen in meinem Kurs sind genauso gut.« »Ach was, dass sagst du doch nur weil du verlegen bist.« Sie wurden von Neji unterbrochen, der sie aus dem Wohnzimmer rief. »Hinata. Tenten. Kommt ihr?« Die zwei gingen zu Neji und setzten sich auf das Sofa. Neji legte die DVD rein und kuschelte sich zu Tenten, die sich an ihn lehnte. Hinata sah lächelnd zu den beiden, dann begann der Film. Tenten und Neji gingen nachdem der Film fertig war und Hinata fiel todmüde in ihr Bett. Kapitel 3: Akamaru ------------------ Die Sonne ging gerade über Manhattan auf und tauchte die Metropole in ein goldrot. Ein neuer Tag begann. Blinzelnd öffnete Hinata ihre Augen. Voller Enthusiasmus warf sie ihre Decke zurück und stand auf. Sie war so optimistisch wie schon lange nicht mehr, fröhlich summend suchte sie sich einige Sachen aus ihrem Kleiderschrank und ging unter die Dusche. Als sie wieder aus dem Bad kam, hatte sie eine schwarze Röhrenjeans, ein grünes Top und eine blaue Kapuzenjacke an. Ihre Haare trug sie wie gewohnt offen. Hinata ging in die Küche, wo ein schneller Blick auf die Uhr ihr sagte, dass sie eine halbe Stunde zu früh war. Schulterzuckend nahm Hinata dies zu Kenntnis. Summend schaltete sie das Radio an und sang mit Avril Lavigne zusammen Skater Boy, während sie eine Schüssel Cornflakes zubereitete. Nachdem sie gefrühstückt hatte, ging Hinata in ihr Zimmer und holte ihren Zeichenblock. Summend zeichnete sie grobe Skizzen von Tenten, Neji und sich, wie sie zusammen auf einer Wiese im Central Park lagen. Als sie mit ihrer Skizze fertig war, schnappte sie sich ihre Tasche, in welche sie den Zeichenblock hineintat und ging in den Flur, wo sie ihre Stiefeletten und ihren Trenchcoat anzog. In Hochstimmung verließ sie ihre Wohnung und ging in die nahe gelegene Universität. Es war noch früh am morgen und die kalte Morgenluft lies Hinata zittern. Sie saß draußen vor der Universität auf einer Bank. Langsam füllte sich der Hof, die meisten Studenten gingen in die warmen, verlockenden Aufenthaltsräume. Nur wenige trotzten der Kälte. »Dein Name war Hinata, oder?«, fragte ein blasser, lächelnder Junge mit schwarzem Haar, der sich zu ihr auf die Bank setzte. »Ja und wer bist du?« »Mein Name ist Sai, ich war krank, als du in meinen Kurs kamst. Kein Wunder also, dass du mich nicht kennst. Ich wollte dich fragen, ob du nicht-« »Hey! Hi Hinata, Guten morgen Sai.« Sai wurde von Ino unterbrochen, die auf sie zu kam. Sie setzte sich ohne auf Sai zu achten, auf dessen Schoß. Hinata lachte amüsiert auf, als sie Sais verdutztes Gesicht sah. »Morgen Ino. Sai was wolltest du sagen?« Wandte sich Hinata an den immer noch perplexen Sai, gerade als dieser zu einer Antwort ansetzten wollte, wurde er erneut von Ino unterbrochen. »Er wollte dich fragen, ob du nicht Lust hast nach der Uni mit uns in den Park zu gehen?« »Klar, aber wer kommt den alles mit?« »Na ja soweit ich weiß, du, Sai, ich, Tenten, Neji, Sakura, Temari, Shikamaru, Gaara, Matsuri und Naruto, der wollte aber noch einen Freund aus dem Medizin Kurs mitbringen.« Hinatas Augen weiteten sich, bis auf Tenten, Neji und Ino kannte sie die ganzen anderen noch gar nicht. Ino sah ihren besorgten Gesichtsausdruck. »Du wirst sehen die sind alle total nett und ein bisschen verrückt, aber das passt schon.« Bevor Ino zu jedem was erzählen konnte, klingelte es und Hinata ging mit Sai zu ihrer Vorlesung von ihrem Sensei Kurenai. Da alle Vorlesungssäle besetzt waren, mussten sie in ihren Kursraum gehen. Zwei Stunden diskutierten sie über Michel Angelo und Leonardo da Vinci. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und ehe Hinata sich versah, war es bereits Mittag und sie hatte ihr letze Stunde bei Sensei Anko, die ihre Hausaufgaben, das selbst Portrait, begutachtete. Dabei nahm sie kein Blatt vor den Mund und kritisierte fast jede Zeichnung. Als sie bei Sai vorbeikam, der am anderem Ende des Raumes saß, erhielt dieser lediglich ein gut und das obwohl er ein grandioses Bild gemalt hatte, wie Hinata fand. Hinata war ein bisschen neidisch auf Sais selbst Portrait. Er stand ganz ruhig und entspannt auf einem Felsen der aus der Erde ragte. Zwischen ihm waren zwei Bestien. Ein großer dunkler Drache, der sein Maul weit aufriss und ein fauchender Tiger der seine Pranke mit ihren ausgefahrenen Krallen auf ihn richtete. Als Anko bei ihr vorbei kam, wurde Hinata ganz unruhig, sie hoffte, dass Anko sie nicht zu sehr kritisieren würde. Anko betrachtete sich ihre Zeichnung. Mit einem gut ging sie weiter zum nächsten. Irritiert sah Hinata hinter ihrer Sensei her. Gut, sie hatte gut gesagt, vielleicht war sie doch nicht so schlecht wie sie dachte. Glücklich grinste Hinata über ihre Selbsterkenntnis. Die letzte Stunde zog sich und Hinata sehnte nichts sehnlicher als das Klingeln herbei. Dann endlich war es soweit und ein schriller Ton erlöste sie, Anko erinnerte die Studenten noch an die zu erledigende Hausaufgabe und wünschte ihnen noch einen schönen Tag. Eilig packte Hinata ihre Zeichensachen zusammen und ging zur Tür, wo Sai schon auf sie wartete. Mit Sai zusammen, ging Hinata in den Washington Square Park. Er führte Hinata zu einem Denkmal, auf dessen Stufen einige Studenten saßen. Unter ihnen waren auch Tenten, Neji und Ino. Diese winkte die Neuankömmlinge herbei. Tenten, die neben Neji saß und ein rosahaariges Mädchen rückten beiseite, sodass Hinata bequem zwischen sie passte. Neben der Rosahaarigen, saß ein Mädchen mit braunen Haaren. Sai setzte sich auf die unterste Stufe, auf der außer ihm noch keiner saß. Ino saß eingequetscht zwischen einem blonden Mädchen mit vier Zöpfen, einem rothaarigen Jungen und einem Jungen mit schwarzen Haaren, die zu einem Zopf zusammengebunden waren. »Hi du musst Hinata sein. Ich bin Sakura Haruno. Tenten und Neji haben schon gesagt, dass du ab jetzt auf unsere Uni gehst.«, erzählte das Mädchen Hinata, mit den kurzen rosa Haaren. »Stimmt. Ich gehe seit ungefähr zwei Wochen auf die Uni und studiere Kunst und Design.« »Kunst und Design? Dann bist du ja mit Sai in einem Kurs.« Hinata nickte zustimmend. »Ja das bin ich.« »Sag mal, kennst du eigentlich überhaupt jemanden von unserer Clique außer Neji, Tenten und Sai?« Hinata nickte zustimmend. »Ino kenne ich auch schon seit einigen Tagen.« »Tja Hinata, da sich hier scheinbar keiner Vorstellen möchte, übernehme ich das mal. Also das hier ist Matsuri, sie studiert Wirtschaft und Verwaltung«, Sakura wies auf das braunhaarige Mädchen neben sich. »Und das hier sind Temari und Gaara Sabakuno, sie studieren beide Literatur und Geschichte und das ist Shikamaru Naara, er studiert Mathematik.« Sakura zeigte auf das Mädchen mit den vier Zöpfen, ihren rothaarigen Bruder und den Jungen mit den schwarzen Haaren. »Und wie immer haben sie nicht zugehört«, seufzte Sakura genervt. Da drehte sich das Mädchen mit den blonden Zöpfen zu ihr um. »Klar haben wir zugehört Sakura! Hi Hinata.« »Hallo Temari.« »Sag mal Neji, musst du heute auch wieder arbeiten?«, fragte Shikamaru, wobei er das Arbeiten besonders Betonte und eine Grimmasse dabei zog. »Ja um fünf Uhr und du?« »Dito. Zum Teufel aber auch. Hätte ich gewusst, dass Choji das ‚Akimichi‘ meinte, als er mir sagte, er hätte einen Job für mich, hätte ich nicht zugesagt.« Erstaunt sah Hinata zu ihrem Cousin. »Du arbeitest?« »Ja ich Kellnere im ‚Akimichi‘, einem Restaurant. Wir sind mit Choji Akimichi, dem Sohn des Restaurantführers befreundet. Wenn du Glück hast, wirst du ihn in den Semesterferien sehen. Er studiert gerade in Frankreich die Gourmet Küche, während seines Studiums reist er durch die verschiedensten Kulturen«, erklärte Neji seiner Cousine. »Und wann musst du arbeiten Hinata?«, fragte Tenten die Freundin. » Heute um Drei.« Fragend drehte sich Ino zu Hinata und Tenten um. »Wo arbeitest du denn?« »Ich kellnere seit gestern im ‚Inuzuka In‘.« Entsetzt sah Ino sie an. »Oh Gott du ärmste-« »Na so schlimm bin ich aber auch nicht!« Erschrocken drehte sich Ino nach vorne und auch Hinata sah auf. Vor ihnen standen zwei Jungen, ein Blondschopft und Kiba. Beide trugen mehrere kleine Päckchen in ihren Armen. »Hi Hinata.« »Hallo Kiba.« »Hä? Ihr kennt euch?«, fragte der Blondschopf seinen Freund. »Ja das ist Hinata Hyuga. Sie kellnert seit gestern in unserem Café.« »Hyuga? Sag mal bist du etwa mit Neji Hyuga verwandt oder so?« »Ja, er ist mein Cousin.« »Echt jetzt? Wow du ärmste, mit dem Eisklotz verwandt zu sein, muss echt hart sein. Na ja ich bin Naruto Uzumaki.« Entsetzt sah Neji zu Naruto, Hinata kicherte vergnügt. »Hallo Naruto. Neji ist gar nicht so schlimm.« Neji lächelte Hinata an. »Stimmt, früher war er viel schlimmer«, lachte Tenten, worauf sie einen Seitenknuff von Neji bekam. »Hey Naruto, Kiba. Habt ihr alles dabei?«, fragte Sakura neugierig. »Äh ja ich glaube schon. Aber machst du nicht gerade eine Diät?« »Wie bitte?! Soll das etwa heißen ich bin zu dick!«, rief Sakura empört aus. Wütend sprang sie auf. Naruto ging sicherheitshalber ein paar Schritte zurück. »A-aber nein! So war das doch nicht gemeint. Ich war nur so Überrascht. Wir haben alles dabei o-oder Kiba?«, ängstlich schielte Naruto zu Kiba hinüber. Dieser nickte kurz zur Bestätigung. Sakura beruhigte sich wieder und setzte sich hin, wobei sie Naruto einen prüfenden Blick zuwarf. Shikamaru seufzte entnervt auf. »Leute, müsst ihr immer so stressen? Naruto gib Sakura ihr Essen und uns auch.« »Ist ja gut, hetz mich doch nicht so«, maulte Naruto, er und Kiba teilten die Päckchen an alle aus. Auch Hinata bekam ein Päckchen von Naruto überreicht, welches sie überrascht annahm. »Ich war so frei und habe dir was mitbestellt«, erklärte Tenten. Hinata bedankte sich bei ihr und Naruto und öffnete das Päckchen und zum Vorschein kam eine dampfende Nudelsuppe. Kiba und Naruto setzten sich zu Sai. Eine Weile später hatten alle ihre Nudelsuppe gegessen und genossen die letzten Sonnenstrahlen. »Hinata hast du Lust mit uns morgen Abend ins ‚Moonlight‘ zu gehen?«, fragte Ino. »Hey Ino, das ist eine super Idee. Davor gehen wir mit Hinata mal so richtig shoppen. Dann können wir uns auch schon um zwölf Uhr bei dir treffen«, schlug Temari vor. »Dann ist es also beschlossene Sache. Am Samstag bei Ino!«, beschloss Sakura. Überrumpelt sah Hinata von einer zur anderen. Tenten die ihren überraschten Blick bemerkte, klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. »Gewöhn dich schon mal dran, so schnell sind die drei immer.« Entsetzt atmete Hinata aus. »Ich will eure Shoppingpläne ja nicht unterbrechen, aber Hinata und ich müssen los«, wandte sich Kiba an die wild planenden Mädchen. »Was?! Aber wir haben doch erst kur nach zwei!« rief Ino entsetzt aus. »Schon, aber wir brauen dreißig Minuten bis wir in Upper East sind und dann muss ich noch Akamaru holen. Hana wollte ihn sich mal heute Nachmittag ansehen«, erklärte Kiba der Blondine. »Okay. sehen uns morgen bei mir und wehe du kommst nicht! Ich weiß wo du wohnst und wenn nötig schleife ich dich mit Gewalt mit«, drohte Ino ihr lachend. Hinata versicherte Ino, dass sie kommen würde und verabschiedete sich von den anderen. Mit Kiba ging sie zur Union Square Station, mit welcher sie nach Upper East fuhren. Während der Fahrt redeten sie nicht viel, beide hingen ihren eigenen Gedanken nach. In Upper East liefen sie zu Tsume‘ Wohnung, die nur einige Straßen von dem Café entfernt war. Es war ein kleines Haus mit großem Garten. Kiba zog den Haustürschlüssel aus seiner Hosentasche und schloss auf, sofort war ein freudiges Hundegebell zu hören. Erschrocken blieb Hinata in der Tür stehen. Kiba indes wurde von einem großen Labrador Retriever begrüßt. Hinata blieb ängstlich stehen, Panik beschlich sie. Kiba der ihr zögern bemerkte, drehte sich zu ihr um. »Was ist Hinata? Komm rein.« Hinata machte unsicher einen Schritt in die Wohnung, panisch versuchte sie wieder die Kontrolle über ihren zittrigen Körper zu bekommen. Als der Hund sich interessiert zu ihr wand und sie neugierig beschnüffelte, versteifte sie sich augenblicklich. Kiba der ihre Reaktion bemerkte, versicherte Hinata. »Du brauchst keine Angst haben, das ist Akamaru. Der tut dir nichts, dass ist der friedfertigste Hund, den ich kenne.« »Du kannst ihn ruhig streicheln«, ermutigte Kiba sie. Langsam streckte Hinata ihre rechte Hand nach dem großen Hund aus. Als ihre Fingerspritzen sein Fell berührten, stupst Akamaru sie auffordernd an, erschrocken zog Hinata ihre Hand schnell zurück. »Entschuldigung.« »Für was entschuldigst du dich?«, fragte Kiba sie überrascht. »Ich will keine Angst vor Hunden haben, aber ich bekomme es einfach nicht in den Griff«, erklärte Hinata ihm. Kiba nickte, teilweise konnte er sie verstehen. Er nahm die dunkle Leine von der Garderobe und schnallte sie an Akamarus braunem Halsband an. Sie gingen nach draußen und Kiba schloss wieder ab. Langsam gingen sie los. Hinata ging links von Kiba, während Akamaru rechts neben ihm lief. »Warum hast du eigentlich so große Angst vor Hunden?«, fragte Kiba. »Ich hatte eigentlich schon immer Angst, aber seit ich vor vier Jahren von einem Hund gebissen wurde, ist es richtig schlimm geworden. Ich bekomme panische Angst, immer wieder sage ich mir, dass ich keine Angst zu haben brauche, aber es klappt einfach nicht«, erzählte Hinata betrübt. Kiba nickte, er konnte sie verstehen. Im Gegensatz zu ihr, aber war er mit Hunden aufgewachsen. Er hatte schon seit Kindesbeinen an mit ihnen gespielt, er hatte gelernt sie zu verstehen. Nach einiger Zeit der Überlegung, machte Kiba ihr den Vorschlag. »Was hältst du davon, wenn Akamaru und ich dich therapieren?« Überrascht sah Hinata zu ihm auf. »Wir könnten uns nachmittags treffen und ich könnte dir zeigen, dass du keine Angst zu haben brachst. Zumindest nicht vor Akamaru. Stück für Stück können wir dir die Angst nehmen.« »Das wäre schön.« »Okay, dann kommst du einfach übermorgen so um elf Uhr zu mir«, schlug Kiba vor. Überrascht willigte Hinata ein. Sie Bogen um die Ecke und sahen das Café, welches sich auf der anderen Straßenseite befand. »Geh doch schon mal rein, ich bringe nur schnell Akamaru in den Garten.« »Okay.« Hinata ging in das Café, wo zwei Frauen an der Theke standen und sich miteinander unterhielten. Abgesehen vom Alter, sahen sie sich sehr ähnlich. Hinata schlussfolgerte, dass es sich um Kibas Mutter und Schwester handeln musste. Hinata blieb einige Meter von ihnen entfernt stehen. Erst als Kiba aus dem Seiteneingang hineintrat und ein paar Worte mit den beiden Frauen wechselte und schließlich Hinata heranwinkte, ging sie zu ihnen. »Mum, Hana, dass ist Hinata Hyuga. Hinata das ist meine Mutter Tsume und meine Schwester Hana Inuzuka«, stellte Kiba sie einander vor. Tsume reichte Hinata die Hand. »Herzlich Willkommen in New York. Ich hoffe es gefällt dir hier?« »Manhattan ist sehr schön. Danke.« Auch Hana reichte Hinata die Hand, die sie auch entgegennahm. »Wenn Kiba zu viel nervt, kannst du es ruhig sagen«, sagte Hana neckend. »Als ob ich nerven würde«, schmollte Kiba beleidigt. »Kiba, ich nehme Akamaru mit in die Praxis, dann kann ich ihn auch gleich mal impfen«, wechselte Hana das Thema. »Viel Spaß noch ihr zwei.« Verabschiedete sie sich von ihnen. Auch Tsume verabschiedete sich von ihnen und verließ mit Hana das Café durch den Seitenausgang. Kiba nahm seine und Hinatas Jacke und brachte sie in den Flur, während Hinata die Schürzen holte. Sie gab Kiba eine rote Schürze mit dem schwarzen Schriftzug des Cafés am unteren Saum, welche er dankend entgegennahm und band sie sich um. Hinata band sich ihre ebenfalls um und nahm einen Notizblock sowie einen Kugelschreiber und ging nach draußen, wo wieder das alte Ehepaar vom Vortag saß. »Guten Tag, was kann ich Ihnen bringen?« »Zwei Kaffee bitte. Sind Sie die neue Aushilfe hier?«, fragte die Frau. Hinata wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Kiba schon für sie antwortete. »Ja. Das ist Hinata.« Hinata, die Kiba nicht bemerkt hatte, zuckte erschrocken zusammen. »Guten Tag, Kiba.« »Hallo Frau Tsukawa, Her Tsukawa.« »Hallo Kiba. Wie oft haben wir dir schon gesagt, dass du uns ruhig Takeo und Ayame nennen kannst!«, wies ihn Takeo Tsukawa zurecht. »Ja, ich werde es mir merken«, versprach Kiba verlegen. »Sag Kiba. Wann backt Tsume wieder einen ihrer sagenhaften Apfelkuchen?«, fragte Ayame Tsukawa. Kiba zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, seit dem sie in Hana‘ Praxis aushilft, hat sie keine Zeit mehr.« »Zu schade aber auch«, seufzte die alte Dame. »Sag ihr und deiner Schwester einen schönen Gruß.« »Mach ich«, versprach Kiba, bevor er mit Hinata zurück ging. Etwas später brachte Hinata den beiden ihren frisch, dampfenden Kaffee. Takeo bezahlte die zwei Kaffee gleich und gab Hinata auch noch ein großzügiges Trinkgeld. Während des Nachmittages, fühlte sich das Café mit vor allem jungen Leuten. Ein paar blieben draußen sitzen, doch der Großteil flüchtete in das angenehm warme Café. Hinata und Kiba hatten keine Zeit miteinander zu reden. Erst gegen Abend, als sich das Café zunehmend geleert hatte, fanden sie Zeit für ein Gespräch. »Morgen Abend sehen wir uns oder?«, fragte Kiba. »Ich denke schon«, antwortete Hinata zögernd. Allein der Gedanke an die morgige Shoppingtour, bereitete ihr ein mulmiges Gefühl. Kiba der ihre Gedanken zu erraten schien, lachte amüsiert auf. »Ziehe morgen lieber bequeme Schuhe an. Bei Temari und Ino, kann da so eine Shoppingtour mehrere Stunden dauern.« »Oh Gott«, entfuhr es Hinata. »Ach wenn du es gar nicht mehr aushältst, dann komm einfach mit Tenten hier her. Das macht sie immer, wenn es ihr zu viel wird«, schlug Kiba vor. Hinata lächelte ihn glücklich an, so hatte sie auch schon mal einen Zufluchtsort vor Ino und Temari, falls es wirklich so ausarten sollte. »Und weißt du schon wie du mich therapieren willst?«, fragte Hinata zögernd. »Ich habe schon eine Idee, aber die verrate ich nicht! Ich muss doch sichergehen, dass du auch kommst«, lachte er. Hinata lächelte dankbar. Eine Stunde später, saß sie in der U-Bahn und dacht über ihr Leben nach. Wie es sich verändert hatte und wie sie sich verändert hatte. Früher war ihr gesamtes Leben schwarz-weiß gewesen, es gab nur sie und der Rest und der Rest hasste sie. Nur die grauen Nuancen bildeten die Ausnahme, dazu gehörten ihre Mutter, ihre Schwester, Neji und Tenten. Und nun waren das schwarz-weiß und auch die grauen Nuancen verschwunden. Stattdessen erleuchtete ihr Leben in hellen, warmen und zuversichtlichen Farben. Mit jedem Tag kamen neue Farbnuancen hinzu, die ihr Leben erstrahlen ließen. Aber nicht nur ihr Leben hatte sich weiterentwickelt, auch sie hatte sich verändert. Sie war nicht mehr das kleine, gehorsame und folgsame Mädchen. Sie war Hinata Hyuga, die Freunde, einen Job, eine kleine Wohnung und ein Studium hatte. Sie war glücklich. Sie würde ihren eigenen Weg gehen und nichts würde sie aufhalten, auch wenn das hieß, dass sie ihre Mutter und ihre kleine Schwester zurücklassen musste. Aus einem der seltenen Telefonate, wusste sie, dass Hanabi sie hasste. Ihre Schwester konnte ihr Handeln nicht verstehen, wie sollte sie auch? Sie war ja schließlich der Augenstern ihres Vaters. Hanabi machte nie etwas falsch und wenn ja, dann waren die anderen daran schuld. Doch dafür konnte sie ja nichts. Später, wenn Hanabi alt genug ist, wird sie sie vielleicht verstehen und ihr sogar vergeben. Aber jetzt war es noch zu früh. Hinata aber würde warten. Die Durchsage holte sie aus den Gedanken zurück. Sie hatte die Spring Station erreicht. Hinata packte ihre Sachen zusammen und verließ die U-Bahn. Als sie endlich in ihrer Wohnung war, erledigte sie als erstes ihre Hausaufgaben. Anko hatte die gesamte Zeit über berühmte Architekten, Designer und Bildhauer geredet. Nun sollten sie ein Bauwerk aus einem früheren Jahrhundert zeichnen. Hinata blätterte ideenlos in einigen Zeitschriften, die sie sich noch schnell in einem Kiosk gekauft hatte. Ein Artikel über die französische Burgenstadt Carcassonne in der Südfranzösischen Präfektur Départements Aude, wecke ihr Interesse. Fasziniert betrachtet Hinata das Bauwerk des dreizehnten Jahrhunderts. Sie nahm das Heft mit und zeichnete in ihren Zeichenblock einen Palast, umgeben von einer großen, hohen Mauer und einigen Zinntürmen. Sie scharrierte das ganze noch und legte dann alles zurück. Hinata machte sich noch ein schnelles Abendessen, in dem sie einige Scheiben Leberkäse in der Pfanne anbriet und mit Spiegelei sowie getoastetem Toaste aß. Nachdem sie fertig war, spülte sie das Geschirr und die Pfanne ab, trocknete es und tat es in die Schränke zurück, ehe sie in das Wohnzimmer ging und durch die Fernsehkanäle zappte, bis sie einen interessanten Actionfilm fand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)