Digimon Destiny von Kiripurin (season 6) ================================================================================ Kapitel 29: Diskussion im Lehrerzimmer -------------------------------------- Nayuta betrat das Klassenzimmer und hielt kurz inne bevor er zu seinem Platz ging. Rico war schon da, wie immer wenn er kam. Bei ihrem gestrigen Treffen waren sie zerstritten auseinander gegangen und er hatte jetzt Bedenken, wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte. Er schluckte einmal und setzte dann seinen Weg fort. Wortlos nahm er auf seinem Stuhl Platz und begann seine Sachen aufzupacken. Er hatte beschlossen seinen besten Freund einfach zu ignorieren. Der Junge wagte einen kurzen Blick zu ihm hinüber und es sah so aus, als ob er schlafen würde. Rico hatte den Kopf auf seinen Oberarm gelegt und hatte ihn den Fenstern zugewandt, also nicht in Nayutas Richtung. Anscheinend waren sie sich einig, sich keine Beachtung zu schenken. Nachdem er gestern das Café verlassen hatte, war er noch ein bisschen in der dunklen Stadt herum gegangen. Erst um Mitternacht hatte er sich dann entschlossen heim zu gehen und hatte das dann auch unauffällig getan. Niemand hatte bemerkt, dass er zurück gekommen war und in der Früh war er auch der erste gewesen, der aufgestanden war. Also hatte er sich mit seinem Familien-Problem noch nicht auseinandersetzen müssen. Aber mit seinem Kumpel wurde er leider jeden Tag in der Schule konfrontiert. Er konnte sich nicht einfach wegsetzen, da nirgends ein anderer Platz frei war, aber das hätte er sowieso nicht getan. Er würde sicher nicht derjenige sein, der ging und nachgab, nein, er würde stark bleiben und einfach so tun, als ob er gar nicht da wäre. Zur selben Zeit im gleichen Raum, erblickte Hime Shunichi bei ihrer Klassentür, der sie zu sich herwinkte. Sie erklärte Alice kurz, dass sie zu ihm ging, stand auf und marschierte zu ihm hin, etwas steif, da ihr unwohl war, mit ihm zu reden. „Hi, was gibt’s?“, wollte sie von ihm wissen und ging ein Stück zur Seite, von der Tür weg, um den Leuten nicht den Weg zu versperren, die eintreten wollten. „Du klangst gestern am Telefon irgendwie niedergeschlagen, ist alles okay?“, erkundigte er sich und sah sie besorgt an. „Ja, mir geht’s gut, mach dir keine Sorgen“, meinte sie und lächelte ihn dabei an. Dabei stimmte das gar nicht. Als er ihr erzählt hatte, dass er nun weniger Zeit mit ihr verbringen würde, hatte sie nicht verhindern können, dass sie zu weinen begonnen hatte. Deswegen hatte sie auch so schnell aufgelegt, aber anscheinend war das nicht früh genug gewesen. „Du lügst mich an“, bemerkte er und setzte ein ernstes Gesicht auf. „Nein, ich lüg dich nicht an, wirklich“, verteidigte sie sich, doch er wollte ihr nicht glauben. „Hey, ich kann verstehen, dass du das nicht gut heißt, was ich dir gestern gesagt habe, ich finde das auch nicht okay.“ „Shunichi, es ist nichts“, log sie weiter und hoffte, dass er ihr bald glauben würde, denn sie war kein Naturtalent im Lügen, „Du hast jetzt eine Freundin und da ist das ganz normal.“ „Aber gestern …“ „Gestern war nichts“, unterbrach sie ihn und warf nebenbei einen Blick auf die große Uhr, die am Gang hing, um festzustellen, wie spät es war, „Die Stunde fängt gleich an, du solltest zurück in deine Klasse gehen.“ „Oh, du hast Recht“, stimmte er ihr zu, nachdem er es ihr gleich getan hatte, musste aber noch eine Sache loswerden, „Nach der Schule gehen wir gemeinsam nach Hause. Da erzählst du mir dann, was bei dem Gespräch mit Alice rausgekommen ist.“ „Ja, gut“, sagte sie nichts dagegen, da sie wusste, dass es sowieso keinen Sinn machte, ihm zu widersprechen und sie außerdem nicht das Recht dazu hatte. Er verabschiedete sich von ihr und verschwand dann um die Ecke. Sie ging zurück in ihre Klasse und kurz darauf kam auch schon der Lehrer. Doch sie hörte nicht zu, was er zu sagen hatte. Shunichi schwirrte in ihrem Kopf herum und deswegen konnte sie sich auch nicht auf irgendetwas Schulisches konzentrieren. Nayuta und Rico redeten bis zum Schulende nichts miteinander, nicht einmal ein Wort der Verabschiedung kam ihnen über die Lippen. Beide blieben stur, denn keiner sah ein, wieso er sich bei dem andere entschuldigen sollte. Nayuta war immer einer der letzten, die die Klasse verließen und normalerweise wartete sein bester Freund auf ihn, doch heute war er schon gegangen. Es regte ihn auf, dass er von Rico ignoriert wurde, mehr als ihm lieb war. Er war eben nicht der Mensch, zu dessen Fähigkeiten das Gemeinsein zählte. Aber man musste Prioritäten setzen und seine waren, dass man in einer Freundschaft nicht alles durchgehen lassen durfte. Rico sah das hingegen etwas anders. Ihm ging gerade die ganze Welt am Arsch vorbei und wenn sein bester Freund meinte, dass er zu der ganzen Welt dazu gehören wollte, war das seine Sache. Er brauchte sowieso niemanden, er kam auch ganz gut alleine zurecht. Plötzlich wurde er, als er gerade einmal ein paar Schritte aus dem Gebäude getan hatte, angerempelt. Das passierte nicht selten, da immer viele Schüler gleichzeitig das Schulhaus verlassen wollten. Für gewöhnlich ignorierte er das einfach, doch heute war er so schlecht drauf, dass er sich umdrehte und den Typen, wie er feststellte, wütend ansah. „Pass gefälligst auf, ja?“, drohte er ihm und ballte seine Hände zu Fäusten. „Drohst du mir?“, fragte der Kerl und stellte sich so nahe vor ihm hin, dass ihre Köpfe nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren, um zu zeigen, dass er keine Angst vor ihm hatte. „Hör zu, ich hab heute einen schlechten Tag“, erklärte er ihm und ließ sich auf die Provokation ein, „Also verschwinde einfach.“ „Yota, lass gut sein, leg dich nicht mit ihm an“, meinte einer seiner Freunde, die daneben standen und zu hoffen schienen, dass das hier bald geklärt sein würde. „Wieso? Glaubt ihr etwa, dass ich vor Rico Angst habe?“, wollte er wissen, ließ mit seinem Blick aber nicht von seinem Gegenüber ab. „Du hörst besser auf deine Freunde“, riet er ihm, da er selbst spürte, wie gereizt er war. „Das werde ich nicht tun“, bemerkte Yota, legte seine Hände auf Ricos Schultern und schubste ihn anschließend, „Zeig mir was du drauf hast, na komm.“ Das ließ er sich natürlich nicht gefallen und auch nicht zweimal sagen. Sofort stürmte er nach vorne und schlug dem Typen ins Gesicht. Er taumelte nach hinten, doch der Digi-Ritter setzte gleich zum nächsten Schlag an. Da konnte er sehen, was es hieß, sich mit ihm anzulegen, noch dazu, an einem Tag wie diesen. Honoka und Yukiko kamen gerade bei der Menschenmasse, die sich wieder einmal um die Prügelei gebildet hatte, vorbei. Da die Rosahaarige kein Mädchen war, das so etwas einfach ignorierte und weiter ging, drängten sich die zwei durch die angehäuften Schüler und konnten schon bald erkennen, wer an der Aufregung beteiligt war. „Hey, das ist ja Rico!“, meinte Honoka verwundert und sah ihre Freundin dabei entgeistert und besorgt an, „Wir müssen was tun!“ „Was willst du denn machen?“, wollte sie wissen und blickte mitleidig zu dem Angesprochenen hinüber. „Na dazwischen gehen!“ „Meinst du, dass er sich von dir aufhalten lassen wird?“ „Keine Ahnung, aber ich werde es auf jeden Fall versuchen!“, erklärte sie und marschierte schon los, bevor Yukiko noch irgendetwas sagen konnte. Das Mädchen wurde von allen seltsam angestarrt, als sie in den gebildeten Kreis stieg, aber das war ihr egal. Sie konnte an Ricos Blick erkennen, dass es ihm nicht gut ging und dass er sehr aufgebracht war. Solche Augen machten ihr Angst und besonders in seinem Gesicht, sah sie die nicht gerne, weil die Wut, die sie widerspiegelten, eine Seite an ihm zeigte, vor der sie sich sehr fürchtete. Also entweder der Typ, mit dem er sich prügelte, beziehungsweise den er verprügelte, hatte etwas getan, was ihm sehr nahe gegangen war oder Rico hatte noch gestern oder heute in der Schule etwas sehr Schreckliches erlebt und war jetzt so gereizt, dass er sich einfach abreagieren musste. Egal was es war, das hier musste schnell beendet werden. „Rico, hör auf!“, forderte sie ihn auf und trat noch einen Schritt weiter in den Kreis hinein, „Rico!“ „Wow, sieh mal, da gibt es ja einen Menschen, der sich um dich schert“, bemerkte Yota und setzte dabei ein selbstsicheres Grinsen auf. Doch Rico ließ sich davon nicht irritieren und schlug weiter auf ihn ein. Erst als sich Honoka hinter ihn stellte und sich an seinen Oberkörper klammerte, hörte er nach einer Weile auf und blickte keuchend auf sein am Boden liegendes Opfer herab. „Yota! Alles in Ordnung?“, fragte ihn einer seiner Kumpels, der sich zu ihm hinunter gebeugt hatte und legte ihm eine Hand auf die Schulter, doch der Junge wollte seine Hilfe nicht. „Ich wurde gerade verprügelt, wie kann da alles in Ordnung sein?“, wollte er von ihm wissen und schüttelte genervt seine Hand ab. Ricos Herzschlag verlangsamte sich wieder und in ihm kehrte langsam wieder Ruhe ein. Seine Pupillen wurden wieder größer, seine Gesichtszüge weniger angespannt und er wurde sich bewusst, was er gerade getan hatte. War es falsch gewesen? Nein, das wurde ihm schlagartig bewusst, er bereute nichts und deswegen drehte er sich entschlossen um, schüttelte Honoka von sich ab und marschierte durch die Menge, die ihm natürlich aus Angst den Weg freigemacht hatte. Honoka ließ sich aber nicht so schnell abwimmeln. Kaum hatte sie bemerkt, dass er sich fortbewegte, hatte sie schon wieder sein Handgelenk ergriffen und folgte ihm. Jetzt würde sie ihn auf keinen Fall alleine lassen. Als ihre beste Freundin sah, dass die beiden verschwanden, beschloss sie ihnen hinterherzugehen, aber natürlich nicht Mitten durch den noch immer gebildeten Kreis, sondern außen herum. Immerhin musste ja nicht jeder mitbekommen, dass sie auch anwesend war … Herr Takakaze beobachtete das ganze Geschehen vom Fenster des Lehrerzimmers aus. Er hatte erst mittbekommen, dass dort eine Prügelei stattgefunden hatte, als sie schon fast zu Ende war und deswegen war er auch oben geblieben und hatte sich diesmal herausgehalten. Komischerweise war er der einzige Lehrer gewesen, der dem Ereignis Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Die anderen ließen sich nicht von ihrer Arbeit ablenken. Irgendetwas lief hier an dieser Schule schief. „Rico hat sich schon wieder geprügelt“, bemerkte er und drehte sich zu seinen Kollegen um, von denen aber keinerlei Reaktion kam, „Sollten wir nicht irgendetwas dagegen unternehmen?“ „Nein, lassen Sie ihn, wir können da nichts tun“, erklärte ihm Herr Ogawa ohne aufzusehen. „Wieso nicht?“, verstand er nicht und lehnte sich gegen das Fensterbrett. „Wissen Sie denn nicht, dass Dai Yurioka sein Vater ist?“, erkundigte sich nun Frau Yamaguchi, die ihren Stift zur Seite legte und Herr Takakaze nun anblickte. „Doch, sicher weiß ich das, Dai Yurioka ist schließlich einer der brillantesten Politiker ganz Japans, der sich sehr für spezifische Schulbildung einsetzt.“ „Und was tut er für unsere Schule?“, fragte sie weiter, woraufhin nun auch andere Lehrer unauffällig mit lauschten. „Er sponsert doch immer unsere schulischen Veranstaltungen.“ „Und noch dazu wirft er ein gutes Licht auf unsere Schule. Seine Kinder werden schließlich hier unterrichtet“, brachte sich nun wieder Herr Ogawa ein, konzentrierte sich aber weiterhin auf seine zu verbessernden Hausaufgabenhefte. „Ja, das weiß ich alles, aber ich kann Ihnen leider nicht ganz folgen, fürchte ich“, musste Herr Takakaze gestehen und kratzte sich verlegen am Kopf. „Stellen Sie sich einmal vor, was passieren würde, wenn wir versuchen, Rico zu von der Schule zu werfen“, meinte Frau Fukazawa, die nun aufstand, um sich einen Kaffee zu holen, „Sollten wir Erfolg damit haben, ist ja alles schön und gut, aber glauben Sie, dass Dai Yurioka das so einfach zulassen würde? Er würde alles daran setzen, dass Rico auf dieser Schule bleibt, immerhin macht es sich nicht gut in seinem Lebenslauf, wenn dort steht, dass er von der Schule geflogen ist. Sollte er seine Meinung durchbringen, würde das nur wieder unnötige Kosten für die Schule aufbringen, ohne das wir irgendetwas damit erreicht hätten. Und sollten wir es doch schaffen, Rico von der Schule zu schmeißen, würden wir uns damit nur den Hass von seinem Vater zuziehen und dann wird er nicht mehr alles sponsern und vielleicht sogar unserer Schule schlechte Kritik geben.“ „Aber er hat doch auch noch eine Tochter, Alice Yurioka, die mit Rico in dieselbe Klasse geht, wenn ich mich nicht täusche. Wenn er unsere Schule sabotieren will, würde das doch auch sie betreffen“, diskutierte er weiter, woraufhin Herr Ogawa ein Seufzen entfuhr. „Er würde sie doch ebenfalls von der Schule nehmen und wissen Sie was das dann noch dazu bedeuten würde?“ „Dass keine Schüler hochangesehener Leute mehr auf unsere Schule gehen und dann sind wir nur noch eine Schule wie jede andere“, beantwortete Frau Yamaguchi für Herr Takakaze seine Frage. „Eigentlich habe ich gar nicht an einen Rausschmiss gedacht, sondern eher nur an eine Suspendierung“, erklärte er und verschränkte nur die Arme, „Außerdem sollten wir auf jeden Fall einmal mit einem Erziehungsberechtigten sprechen, vielleicht ist ja zu Hause bei den Yuriokas etwas vorgefallen, weswegen er so ist.“ „Die Mühe können Sie sich sparen“, erklärte Herr Ogawa, während er gerade ein Heft schloss und sich das nächste zur Hand nahm, „Glauben Sie denn tatsächlich, dass das noch keiner versucht hätte? Herr Mitzuki schätzt Dai Yurioka sehr, die beiden sind befreundet und Sie kennen doch unseren Schulleiter. Er versucht jedem Konflikt aus dem Weg zu gehen.“ „Und was soll man sonst tun?“ „Nichts, davon sprechen wir ja die ganze Zeit“, antwortete ihm Frau Fukazawa, die mittlerweile wieder zu ihrem Platz zurückgekehrt war, „Wir können nur hoffen, dass sich Rico irgendwann ändert.“ „Hören Sie …“, begann nun Frau Yamaguchi und sah ihn eindringlich an, „Sie sind neu an dieser Schule und deswegen verstehe ich auch, dass Sie nicht ganz einsehen, was hier vor sich geht, aber …“ „Ich werde trotzdem zu ihm gehen“, meinte er und machte sich schon auf den Weg zu Tür, „Nur weil Rico der Sohn seines Freundes ist, darf man ihn nicht anders behandeln als alle anderen Schüler.“ Die Lehrer entgegneten ihm nichts mehr und ließen ihn einfach gehen, auch wenn jeder einzelne von ihnen genau wusste, dass das nur Zeitverschwendung war. Aber was wollte man so einem jungen dickköpfigen Lehrer schon einreden? „Rico, warte doch, nicht so schnell!“, bat Honoka, die Mühe hatte, bei Ricos Tempo nachzukommen. „Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“, fragte er, während er sich zu ihr umdrehte, stehen blieb und ihre Hand abschüttelte. „Warum bist du denn so grob?“, wollte sie etwas verängstigt von ihm wissen und umgriff mit der einen Hand das Handgelenk der anderen. „So bin ich immer, verstehst du das endlich? Ich prügle mich mit Menschen, die mich schief ansehen! Es gibt keinen Grund mich zu mögen und meine Nähe zu suchen!“, schrie er und sah sie böse an, „Halt dich einfach von mir fern!“ „Aber … aber Rico …“, stotterte sie nur herum und blickte dann unsicher zu Boden, „Nein, ich weiß, dass du nicht so bist.“ „Doch, sieh es endlich ein!“, widersprach er ihr und wandte ihr den Rücken zu. Honoka wusste nicht, was sie sagen sollte, also sah sie ihm einfach hinterher, wie er sich immer weiter von ihr entfernte. Nein, sie konnte und wollte das nicht einsehen. Auch wenn sie gekränkt von seinen Worten war, würde sie nicht aufgeben. Sie würde ihn nie aufgeben. Ricos zu Fäusten verkrampften Hände lockerten sich wieder nach ein paar Metern, die er gegangen war. Sein wütender und ernster Blick wandelte sich zu einem traurigen nachdenklich um. Dieses Mal bereute er es nicht, dass er sie angeschrien hatte. Sie hatte es nicht verdient, aber das musste sein. „Mach es dir doch nicht so schwer …“, murmelte er leise in sich hinein, sodass sie es auf keinen Fall mehr hören konnte. Yukiko, die bei der Hälfte des Gesprächs bei den zweien angekommen war, war etwas entfernt von ihnen stehen geblieben, um sie nicht zu stören. Jetzt ging sie auf ihre beste Freundin zu und blieb direkt neben ihr stehen. Das rosahaarige Mädchen zeigte aber keinerlei Reaktion auf ihre Anwesenheit. Sie starrte einfach nur Rico nach, mit einem niedergeschlagenen Gesichtsausdruck. Yukiko überlegte, ob sie irgendetwas sagen sollte, aber ihr fiel nichts ein, egal wie lange sie darüber nachdachte. Honoka hatte ihr heute am Morgen von ihrem gestrigen Date berichtet und nach ihren Erzählungen nach, war Rico ganz nett und freundlich gewesen. Bis auf den Kuss, den sie, wie sie gesagt hatte, bereute, war alles gut gelaufen. Wieso war er dann jetzt so gemein zu ihr? Sie würde alles dafür geben, für ihre Freundin irgendwelche aufbauenden Worte zu haben, sie trösten zu können oder sie irgendwie von Rico abzulenken, aber das war nicht gerade ihre Stärke. Sie hasste sich dafür, dass sie nie wusste, was sie sagen sollte … Herr Takakaze klopfte an das Büro des Schulleiters und wartete, bis er hineingebeten wurde. Entschlossen öffnete er die Tür, schloss sie wieder hinter sich und ging auf Herr Mitzuki, der ihn etwas verwirrt ansah, zu. „Was gibt es, Herr Takakaze?“, erkundigte er sich und richtete nervös seine Krawatte. Ihm war nicht entgangen, dass der normalerweise coole und gelassene Herr Takakaze sehr ernst wirkte. Er selbst hasste es, irgendwelche Probleme zu diskutieren und das hier sah ihm ganz danach aus. Er versuchte zwar, sich nichts anmerken zu lassen, doch das gelang ihm nicht gut. „Es tut mir leid, wenn ich einfach so herein platze“, begann er zu erklären, als er vor seinem Schreibtisch stehen geblieben war, „Aber ich muss mit Ihnen reden, über Rico Yurioka.“ „So weit ich weiß, unterrichten Sie ihn in keinem Schulfach, was also veranlasst Sie dazu, mit mir über ihn sprechen zu wollen?“, fragte er und hoffte, dass es nichts Negatives sein würde, was er sich aber leider nur schwer vorstellen konnte. „Der Junge prügelt sich ständig und wo er sich aufhält, gibt es nur Ärger. Alle haben Angst vor ihm und gehen ihm aus dem Weg. Ich kenne seine Geschichte von damals seit kurzem und eigentlich wollte ich ihm eine Chance geben, aber seitdem enttäuscht er mich nur. Ich habe mir gedacht, dass wir vielleicht …“ „Jeder hat mal eine schlechte Fase“, unterbrach Herr Mitzuki ihn und spielte mit seinem Kugelschreiber, „Er wird sich schon wieder beruhigen und was den Vorfall vor einem Jahr betrifft, hat es nicht den Anschein, als ob es sich wiederholen würde.“ „Das sagen Sie doch nur, weil Sie Dai Yurioka schätzen und ihn nicht verärgern wollen!“, wurde er etwas lauter und gestikulierte dabei heftig mit seinen Händen, „Bei jedem anderen Schüler wären Sie doch nicht so nachsichtig, dabei sollten Sie das als Schuldirektor doch sein, Gleichberechtigung für alle!“ „Ich verbiete Ihnen, in so einem Ton mit mir zu reden!“, ließ er sich das nicht gefallen und blickte ihn böse an, „Denken Sie nach, bevor Sie mir hier irgendwelche Sachen vorwerfen, ansonsten sind Sie ihren Job schneller los, als sie denken! Sie sind noch in der Probe-Phase und es gibt genügen andere Lehrer, die sich um ihren Platz reißen!“ „Aber wir könne doch nicht …“ „Nichts aber! Dieses Thema haben wir vor ihrer Anwesenheit schon oft genug durchgekaut und ich habe keine Lust, mich wieder damit zu beschäftigen, wenn sich schlussendlich eh nichts ändert!“, erklärte er ihm, woraufhin Herr Takakaze schwieg, da er nicht riskieren wollte, dass der Schulleiter seine Drohung wahrmachen würde, „Und jetzt verlassen sie mein Büro, ich hab noch genügend wichtige Dinge auf meinem Schreibtisch liegen, um die ich mich kümmern muss.“ „Hab verstanden …“, entgegnete er ihm nur und wandte sich zur Tür, um das Büro zu verlassen, „Auf Wiedersehen.“ „Auf Wiedersehen“, verabschiedete er sich ebenfalls und sah ihm nach, bis die Tür wieder geschlossen war. Er seufzte und lehnte sich erschöpft bei seinem Sessel zurück. Er konnte sich nur gut erinnern, was für einen Trubel es damals gegeben hatte und das wollte er jetzt auf keinen Fall noch einmal durchmachen. Vor allem hatte er auch Angst, was Dai dann zu ihm sagen würde, immerhin war er ja ein Freund und Freunden fiel man nicht einfach so in den Rücken. Wie angekündigt traten Hime und Shunichi gemeinsam den Heimweg an. Das Mädchen ging die ganze Zeit mit gesenktem Kopf neben ihm her. Sie schämte sich noch immer, weil sie ihm misstraut hatte und jetzt war eine Entschuldigung angebracht, aber sie wusste nicht, wie sie anfangen sollte … „Hime, bitte rede mit mir, ich halt das nicht aus, einfach schweigend neben dir her zu trotten“, erklärte Shunichi, woraufhin sie ihren Kopf hob und ihn anblickte. Sie war überrascht, als sie in sein besorgtes Gesicht blickte. Was hatte er denn? Er hatte doch Yui … Warum machte er sich dann so viele Gedanken, wie es ihr ging? Weil es eben Shunichi war und er immer mit anderen Mensch mitfühlte, wen es ihnen schlecht ging. „Es tut mir leid, in letzter Zeit bin ich total neben der Spur …“, entschuldigte sie sich, wobei es heute aber bestimmt nicht nur bei einer Entschuldigung blieb, „Und du machst dir solche Sorgen um mich, obwohl ich so gemein zu dir war …“ „Hey, Hime, du bist meine beste Freundin, natürlich mach ich mir Sorgen um dich, wenn du so schweigsam bist und ich nicht weiß, warum“, entgegnete er ihr und umgriff sanft ihre Hand, doch sie zog ihre schnell wieder weg. „Das solltest du doch bleiben lassen, oder?“, wies sie ihn zurecht, setzte aber ein krampfhaftes Lächeln auf, „Nicht dass deine Freundin wieder böse wird.“ „Du hast Recht …“, stimmte er ihr zu und blickte betrübt zu Boden. „Du hast übrigens letztens richtig gelegen und ich falsch …“, fing sie nun an zu erklären, damit sie es so schnell wie möglich hinter sich brachte, „Alice hat wirklich gelogen, Ryan war nicht schuld.“ „Das tut mir leid, ich kann verstehen, dass dir das zu schaffen macht“, meinte er und schaute sie nun wieder mitleidig an, „Ich sollte mich zwar jetzt eigentlich freuen, weil ich schließlich nicht von meinem besten Freund belogen wurde, aber wenn es dir dadurch schlecht geht, kann ich das echt nicht.“ „Du sollst kein Mitleid mit mir haben, du sollst böse auf mich sein, immerhin habe ich dir misstraut. Wenn ich daran denke, wie ich dich angegangen bin … es tut mir so leid.“ „Ich kann nicht böse auf dich sein und jetzt hör endlich auf, so einen Blödsinn zu reden!“, entgegnete er ihr etwas gereizt, woraufhin sie ihn unsicher ansah, „Was ist los mit dir in letzter Zeit? Wo ist die aufgeweckte, immer gut gelaunte Hime hin?“ Hime wandte nur wieder ihren Blick ab und sah zur Seite. Sie konnte ihm ja wohl schlecht sagen, dass sie eifersüchtig auf Yui war und dass sie sehr wohl etwas dagegen hatte, dass er jetzt weniger Zeit mit ihr verbringen würde. Dann würde er doch gleich merken, dass sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle für ihn hegte. „Du musst einsehen, dass du jetzt eine Freundin hast und die mehr Aufmerksamkeit von dir verdient als ich.“ „Das beantwortet nicht meine Frage.“ „Diese Hime gibt es noch, keine Sorge und sie wird auch bald wieder da sein, das verspreche ich dir“, meinte sie und lächelte ihn nun an. „Dann ist ja gut“, gab er sich mit dieser Antwort zufrieden und rempelte sie anschließend leicht mit der Schulter an. „Hey!“, regte sie sich spaßhalber auf, doch er grinste sie nur an. Das Mädchen ließ das aber nicht einfach auf sich sitzen. Sie holte Schwung mit ihrer Schultasche und landete einen gezielten Treffer auf seinem Oberschenkel. Shunichi war aber nicht gewillt, es dabei zu lassen und so brach noch ein Kampf der Schultaschen aus. Sie lachten viel und Hime verdrängte Yui ganz aus ihren Gedanken. Wenn sie doch nur wieder kleine Kinder sein konnten … Damals war alles so einfach gewesen, es gab nur sie und ihn und von Liebe war gar nicht die Rede gewesen. Sie fragte sich, ob wohl irgendetwas anders wäre, wenn sie ihn nicht lieben würde. Wahrscheinlich aber schon. Nayuta öffnete leise die Tür seines Hauses und sah langsam nach links und rechts, bevor er eintrat. Was genau veranlasste ihn eigentlich dazu, sich in sein eigenes Haus einzuschleichen? Er konnte schließlich nicht ewig weglaufen, irgendwann würde er wieder mit seinem Vater reden müssen, aber jetzt war es auf jeden Fall noch zu früh dafür. Also holte er einmal tief Luft, richtete sich gerade auf und marschierte in das Gebäude. Zielstrebig ging er auf die Treppen zu, die zu seinem Zimmer führten, doch plötzlich konnte er ein Geräusch aus der Küche wahrnehmen. Schnell aber leise huschte er die Stiegen hinauf, noch bevor ihn irgendjemand zu Gesicht bekam. In seinem Zimmer angelangt, griff er sofort unter sein Bett und holte eine große Tasche hervor. Er stopfte sie mit Dingen voll, die er so zum Leben brauchte, bis sie voll war und verließ dann wieder den Raum. Gestern in der Nacht hatte er nämlich noch einen Entschluss gefasst: Er musste ein paar Tage wo anders hin. Er konnte jetzt nicht einfach wieder zu Hause leben, ohne dass sich irgendetwas änderte. Also hatte er heute in der Schule Ayato gefragt, ob er vielleicht ein zwei Nächte bei ihm übernachten konnte und der hatte mit Freude zugestimmt. Rico hatte er natürlich nicht fragen können, immerhin waren sie ja gerade zerstritten. Warum genau hatten sie sich eigentlich einen so ungünstigen Zeitpunkt dafür ausgesucht? Aber egal, er musste sich damit abfinden. Wie das Ganze weiter gehen würde, wusste er nicht, er war völlig ratlos. Der Junge hoffte nur, dass sich alles irgendwann wieder einrenken würde. „Naokimon, was meinst du?“, fragte Alice seinen Digimon-Partner, der neben ihr auf dem Bett lag, „Mag mich Ryan wirklich? Oder bin ich einfach nur ein Spielzeug für ihn, wie alle anderen Mädchen auch?“ „Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen, Alice“, entgegnete es ihr und sah sie nachdenklich an, „Versprich mir, dass du vorsichtig bist, ich traue diesem Kerl irgendwie nicht.“ „Also meinst du, ich sollte mich von ihm fern halten und ihn einfach vergessen?“ „Ja, ich will nicht, dass du traurig bist und er macht dich traurig.“ „Ich will das ja eigentlich auch nicht und ich weiß besser als jede andere, dass er ein Arsch ist, aber trotzdem … als er mich geküsst hat, hab ich mich so zu ihm hingezogen gefühlt, dass ich ihn am liebsten gar nicht mehr losgelassen hätte …“ „Ach Alice, ich würde dir ja gerne helfen, aber ich bin ein Digimon und kenne mich nicht wirklich mit solchen Dingen aus“, erklärte es ihr und lies traurig seine Ohren hängen. „Schon gut, das erwarte ich ja auch gar nicht von dir“, meinte sie und streichelte ihm sanft über den Kopf. „Bekomme ich Leckerlies? Ich hab schon so lange keine bekommen …“, bat es und blickte sie treuherzig an. „Ja, na klar“, lachte sie und erhob sich kurz darauf vom Bett. „Juhu!“, freute es sich und düste schnell in die Küche. Naokimon hatte wahrscheinlich Recht. Das Beste würde sein, wenn sie sich einfach von ihm fern hielt, dann konnte ihr nichts passieren. Und Hime hatte schließlich auch gesagt, dass sie nicht glaubte, dass er ehrlich zu ihr gewesen war. Aber nichts desto trotz konnte sie nichts gegen die Gefühle tun, die in ihr immer stärker wurden, jedes Mal wenn sie ihn sah. Ryan und Shunichi saßen gerade beim Café um d‘ Ecken. Es war bereits später Nachmittag und Shunichi hatte seinem besten Freund alles bezüglich Alice‘ Lügengeschichte erzählt und gemeint, dass er sich jetzt keine Sorgen mehr darum machen musste. „Und was willst du jetzt tun?“, fragte ihn der Schwarzhaarige, woraufhin er von seinem Gegenüber aber nur verwirrt angesehen wurde, „Na mit Alice meine ich.“ „Was soll ich schon tun? Erwartest du irgendetwas Bestimmtes von mir?“ „Naja, lässt du sie jetzt in Ruhe, oder machst du einfach weiter, oder ist dir irgendeine andere glorreiche Idee gekommen?“, erklärte er ihm, woraufhin Ryan nicht lange nachdenken musste. „Ich lass sie in Ruhe, jetzt, wo ich weiß, dass sie genauso ist, wie alle anderen auch, hab ich kein Interesse mehr an ihr“, antwortete er ihm und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. „Also hast du doch nur mit ihr gespielt und es war Eigennutz …“, stellte er fest und sah ihn finster an. „Ach komm schon, was dachtest du denn? Dass ich mich jetzt unsterblich in Alice verliebt hätte?“, fragte er, um ihm zu verdeutlichen, wie absurd das klang, „Sie hasste mich und das hat mich gereizt es einmal bei ihr zu versuchen. Aber sie hat nachgegeben und deswegen ist sie nicht besser als alle anderen Mädchen.“ „Ich kann zwar nicht gutheißen, was du tust, aber sobald du damit bei ihr aufhörst, misch ich mich da auch nicht weiter ein“, gab er sich damit zufrieden und erhob sich von der Bank, „Ich muss mal wohin.“ „Jaja, lass dir ruhig Zeit.“ Ryan beobachtete, wie sein bester Freund aufstand und Richtung Toiletten verschwand. Als er ihn nicht mehr sehen konnte, griff er in seine Hosentasche und holte sein Handy hervor, das zuvor während ihres Gespräches vibriert hatte. Als er auf den Display blickte, stellte er fest, dass er eine SMS von onetimegirl bekommen hatte. „Hey, wie geht’s dir denn so? Hast du deine Probleme mit dem einen Mädchen schon geklärt?“, schrieb sie, woraufhin er sofort antwortete. „Ja, alle sind gelöst, zumindest denke ich, dass es so ist …“ Ryan schickte die SMS sofort ab und hoffte, dass sie ihm etwas zurück schreiben würde, bevor Shunichi wieder kam. Er hatte gerade Lust mit ihr zu schreiben, aber falls sein bester Freund zurück kommen sollte, würde er sicher fragen, mit wem er da schrieb und anlügen wollte er ihn nicht, also musste er sein Handy wegpacken, wenn er wieder kommen sollte. „Und was hast du jetzt schlussendlich gemacht?“, entgegnete sie ihm glücklicherweise bald und ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Nichts … ich werde sie einfach in Ruhe lassen …“ „Du läufst weg, ist dir das klar?“ „Ich laufe nicht weg! Ich habe es schließlich mit ihr versucht, was sollte ich denn sonst noch tun?“ „Wenn du meinst … Ich glaube aber, dass du es nach einer Zeit bereuen wirst.“ „Du bist gemein, weißt du das?“ „Wieso? Ich sage doch nur die Wahrheit.“ Als Ryans Blick durch das Café schweifte, entdeckte er Shunichi, der auf dem Weg zu ihm war. Er wirkte irgendwie nachdenklich. Schnell ließ der Weißhaarige sein Handy wieder in seiner Hosentasche verschwinden und widmete sich seinem besten Freund, der bereits wieder Platz genommen hatte. „Du hast jetzt aber ziemlich lange gebraucht.“ „Ein Klo war verstopft und es waren einige Leute angestellt“, erklärte er und trank den letzten Schluck aus seinem Becher, „Gehen wir dann?“ „Ja. Hey, zahlst du und ich gehe inzwischen eine rauchen?“, schlug er vor und streckte ihm das Geld für seinen eigenen Kaffee entgegen. Shunichi hieß es nicht wirklich gut, dass er rauchte, eigentlich hatte er sogar ziemlich viel dagegen. Also war ihm bewusst, dass wenn er ihm vorschlagen würde, nicht während seiner Anwesenheit zu rauchen, er zustimmen würde. Außerdem konnte er so ungestört mit onertimegirl schreiben. „Ist gut“, meinte er, klang aber nicht wirklich glücklich und irgendwie bekümmert. Das aber ignorierend, drückte Ryan ihm das Geld in die Hand und verließ anschließend das Gebäude. Draußen angekommen zündete er sich eine Zigarette an und wandte sich dann wieder seinem Handy zu. „Kannst du nicht einfach ein Mensch sein, der ganz in meiner Nähe ist?“ „Worauf willst du hinaus?“ „Du bist so klug und hast immer einen guten Rat auf Lager, außerdem verstehst du mich und das können nicht viele Menschen von sich behaupten. Am liebsten hätte ich dich einfach hier bei mir, dann müsste ich mir über andere Mädchen nicht so viele Gedanken machen …“ „Du magst mich so sehr, obwohl du mich noch nie in deinem Leben gesehen hast. Findest du das nicht ein bisschen naiv?“ „Naiv? Mag sein … aber egal wie du aussiehst oder was für ein Mensch du wirklich bist, wenn du mir solche Sachen schreibst, muss mindestens ein kleiner Teil von dir der sein, den ich schon immer gesucht habe“, gab er ein, hielt aber inne, bevor er die Nachricht sendete. Hatte er das gerade wirklich eingegeben? Waren sie hier in einem Kitsch-Film oder was? Schnell löschte er den Satz wieder und ersetzte ihn durch ein anderen. Schon alleine bei dem Gedanke daran, dass er im Stande war, so etwas zu schreiben, wurde ihm übel. „Naiv? Mag sein … aber egal wie du wirklich im wahren Leben bist, dass was du mir schreibst, bedeutet mir was, auch wenn du es nicht ernst meinen solltest.“ „So, ich bin da“, erklärte Shunichi und richtete sich noch einmal seinen Schal, „Du bist aber noch nicht weit mit der Zigarette.“ Ryan warf einen fragenden Blick auf die angesprochene Zigarette, die er in der Hand hielt. Hatte er jetzt wirklich so lange mit dieser SMS herum geschissen, dass Shunichi währenddessen schon gezahlt hatte und er ganz aufs Rauchen vergessen hatte? „Oh, sorry, ich werf sie eh weg …“, entgegnete er ihm, warf sie zu Boden und trat anschließend darauf. „Danke“, meinte er und war etwas überrascht darüber, dass sein Freund so nett war, „Hör zu, ich …“ Plötzlich piepste ihr D-Maak, was ihn somit vom Reden abhielt und beide nahmen es gleichzeitig aus ihren Hosentaschen und blickten auf den Display. Anschließend sahen sie sich skeptisch an. „Wer ist dran?“, fragte Ryan und wurde anschließend von ihm mit hochgezogenen Augenbrauen angesehen. „Rate einmal“, antwortete er ihm nur, woraufhin der Weißhaarige genervt seufzte. „Na gut, dann gehen wir’s an ...“, bemerkte er und setzte sich in Bewegung, „Warum müssen wir eigentlich immer die nervigen Digimon haben?“ War jetzt eine kleine Umstellung, nicht mehr aus der Ich-Ansicht zu schreiben, aber ich glaube, ich bin wieder halbwegs gut drinnen ^^ Ich hoffe, dass die Szene im Lehrerzimmer nicht allzu verwirrend war, ein paar Informationen über die Lehrer zum besseren Verständnis kann man dann aus der Personenliste entnehmen =) Das Kapi ist wieder ein bisschen länger, konnte mich aber nicht zurück halten XP Kiripurin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)