Für immer Achtzehn von Schreibfee_86 ================================================================================ Kapitel 2: Vor oder zurück? --------------------------- Ich blickte ihn aus meinen goldbraunen Augen bittend an. Skeptisch zog er eine Augenbraue hoch. Doch entspannte sich sein Gesicht und ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Dann komm schon.“ Murmelte er, doch ich hörte ein Lächeln heraus. In normaler Geschwindigkeit hatte er sich in Bewegung gesetzt. Ich sprang einmal kurz in die Luft und schloss dann zu ihm auf. In letzter Zeit war ich immer öfter in dem kleinen Ort Forks, zu sehr zog mich die Sehnsucht zu meinem Vater. Natürlich durfte ich nicht mit ihm sprechen und er durfte mich auch nicht sehen, aber ich konnte ihn sehen. Sehen das er da war. Jedoch stimmten mich diese Besuche eher traurig. Natürlich war es schön ihn zu sehen, aber meinem Vater ging es gar nicht gut. Er war immer noch nicht darüber hinweggekommen, dass ich verschwunden war. Es gab keine Lebenszeichen von mir, aber meine Leiche hatte auch niemand gefunden. Wie auch, dachte ich bitter. Charlie gab nicht auf, er suchte weiter nach mir. Fahndete in den unterschiedlichsten Städten. Überall hingen Plakate an den Straßenlaternen. Wer hat dieses Mädchen gesehen? Doch natürlich hatte mich niemand gesehen. Schon von weitem konnte ich das Licht in dem Haus brennen sehen. Doch dann stockte ich. Etwas war anders. Ich hielt meine Nase in den Wind und nahm eine ganze Reihe neuer Gerüche auf. Verwirrt schaute ich zu Aiden, der ebenfalls angespannt neben mir verharrte. „Andere Vampire!“ knurrte er leise. Er wollte bereits zum Sprung ansetzten, doch ich hielt ihn zurück. „Warte.“ Hauchte ich atemlos. Ein Gedanke durchfuhr meine Glieder. Die Cullens. Ich konnte keine Angst spüren die von Charlie ausging. Behutsam trat ich noch zwei Schritte vor. Ich hatte einen guten Blick auf das Haus und die Einfahrt. Ein schwarzer Mercedes stand dort, hinter meinem Transporter. Und wieder durch strömte mich ein Gefühl der Ohnmacht. Das durfte nicht wahr sein. Was machten sie hier? Und wer von ihnen war hier? War er auch dabei? Innerlich tobte ein Kampf in mir, die eine Seite schrie erfreut auf, als ich den Wagen sah. Endlich waren sie wieder da. Doch auf der anderen Seite zerbrach mein Herz erneut und wieder zerriss das schwarze Loch mein inneres. Es war als würde ich unter Wasser sein, jegliches Geräusch wurde von dem Wasser gedämpft. Ich konnte nicht kämpften, nicht atmen. Starr stand ich da und starrte auf die schwarze Limousine. „Es sind zwei.“ Brummte Aiden und wand seinen Blick nicht vom Haus. Seine Stimme riss mich wieder zurück an die Oberfläche. Erschrocken schnappte ich nach Luft. Aiden sah mich prüfend an. „Wir können gehen.“ Sagte er ruhig und griff nach meiner Hand. „Nein!“ sagte ich entschlossen und meine Stimme hatte plötzlich an Kraft gewonnen. Aiden konzentrierte sich und horchte. Ich versuchte es ebenfalls. Ich hörte, dass sich Charlie heute noch niedergeschlagener anhörte als sonst. Weinte er? „Sie haben sie gefunden.“ Hörte ich seine raue Stimme. „Nein.“ Erschrocken ging ich zwei Schritte auf das Haus zu. Nein, Dad, ich bin hier… ich bin nicht die, die sie gefunden haben, schrie mein Verstand. „Charlie, das tut uns alles so wahnsinnig leid.“ Hörte ich eine weiche Sopranstimme. Man konnte ihre Fassungslosigkeit gerade zu aus ihrer Stimme heraus hören. Alice. „Alice, ist da!“ brachte ich heraus. Wieder ging ich einen Schritt auf das Haus zu. Die Versuchung war so groß. Mein Vater war nur ein paar Schritte von mir entfernt. Ich konnte ihn in nur wenigen Sekunden von seinem Leid erlösen und alles wäre wieder gut. Alice war da. Alice, die mir wie eine Schwester und beste Freundin zugleich war. Doch sie hatten mich nicht mehr gewollt. Ich verharrte in der Bewegung und trat wieder einen Schritt zurück. Ich spürte Aidens Hand auf meiner Schulter. Er spürte die Zerrissenheit in mir „Wenn wir irgendwas für dich tun können, lass es uns wissen.“ Carlisle. Und wieder war ich der Versuchung gefährlich nahe. Ich könnte einfach hineingehen. Ein warmes Gefühl durchströmte mich, bei dem Gedanken an den väterlichen Vampir. Plötzlich zog mich Aiden zurück. „Sie haben uns gehört.“ Sagte er erschrocken und blickte zwischen mir und dem Haus hin und her. „Sie werden niemandem etwas tun.“ Sagte ich und griff beruhigend nach seiner Hand. Doch er sah mich verständnislos an. „Hast du schon vergessen, was sie dir angetan haben? Warum du jetzt das bist?“ fragte er mich und wies mit einer fahrigen Handbewegung auf meinen Körper. „Das ist nicht ihre Schuld.“ Zischte ich. „Wir müssen gehen.“ Sagte er jetzt plötzlich in voller Eile. Doch meine Glieder wollten sich nicht bewegen. Ich wollte sie wieder sehen. Ihre schönen Gesichter, die anmutigen Bewegungen. Die Familie, zu der ich gehören wollte – für immer. Sie waren mir so nah. Ich wollte sie nur noch einmal sehen. Und plötzlich waren all das Leid und die Schmerzen vergessen. Aiden packte mich am Arm und zog mich einige Schritte tiefer in den Wald hinein, als ich plötzlich eine Bewegung vor uns ausmachen konnte. Elizabeth. Mit schreckensweiten Augen starrte sie uns an. „Was ist los? Warum seid ihr immer noch hier?“, zischte sie leise und hob fragend die Hände. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)