Kill von Natsuki13 ================================================================================ Kapitel 1: Der Mord ------------------- Der Mord °Also, warum noch mal habe ich den Job angenommen?° Sie stand vor einem Luxushotel, gehüllt in einen schwarzen Ledermantel. Ihr Blick war gen Dach des Wolkenkratzers gerichtet. Laut den Informationen, die sie erhalten hatte, befand sich die Person, die sie brauchte, auf dem vierzigsten Stock des Gebäudes. °Yukio Nakamura, fünfundvierzig Jahre alt, Oppositionsführerin. Seit achtzehn Jahren in der Politik tätig, davon neun in der Opposition. Hält nichts von der momentanen Regierung Japans und versucht mit allen Mitteln, eine Revolution hervorzurufen. In den zwei Jahren als Oppositionsführerin hat sie es geschafft, manchen hohen Tieren auf eine wunde Stelle zu treten. So ist es vorherzusehen gewesen, dass sie sich so viele Feinde schaffte. Dessen ist sie sich allerdings bewusst und geht daher ohne persönliche Leibgarde, die aus vier Leibwächtern besteht, nicht ausser Haus. Ihre einzige Schwäche: Frauen.° Die junge Frau musste erneut seufzen. °Wenn ihre Anhänger aus dem Volk nur wüssten, dass ihre geliebte Yukio eine Männer verachtende Lesbe ist, würden sie die Frau nicht mehr so anhimmeln.° Sie gab zwar zu, mit einigen Entscheidungen der Regierung ebenfalls nicht einverstanden zu sein, doch Nakamura übertrieb masslos. °Eine Revolution, mit der als Anführerin…°, dachte sie voller Verachtung. °Und ich dachte, die Zeiten des Leninismus und der Bolschewiki seien schon längst vorbei.° Obwohl… diese Frau hatte sich dafür einsetzt, dass die einfacheren Angestellten wie Bau- oder Mienenarbeiter einen höheren Lohn bekamen, und das war wiederum gut. Aber eigentlich war sie dort nicht um das Verhalten der Zielperson zu kritisieren, sondern um ihre Arbeit zu erledigen. Also konnte sie es noch lange drehen und wenden, dies würde nichts an der Tatsache ändern, dass sie nun in das Hotel gehen musste, was sie nach einem viel sagenden Seufzen auch tat. Das Klingeln des Telefons ertönte in unmittelbarer Nähe von seinem Ohr. Murrend drehte er sich um und versuchte das nervende Geräusch zu ignorieren. Das war definitiv die falsche Entscheidung gewesen, denn kaum verstummte das Gerät, schon fing es wieder an wie verrückt zu trällern. Schliesslich nahm er den Hörer doch noch ab: "Telefon, Fluch der Menschheit… Osa?" "Na endlich!", ertönte es am anderen Ende der Leitung. "Ich dachte schon, ich muss dir einen persönlichen Besuch abstatten, damit du endlich erwachst." "Hör auf zu meckern, du klingst ja glatt wie meine Oma. Und jetzt sag mir endlich, was los ist, sonst lege ich auf.", murrte der Mann, denn er war alles andere als begeistert von der Tatsache, um halb vier Uhr morgens geweckt zu werden. "Wir haben eine Leiche. Und was für eine." Ein Teil seines Ärgernisses war weg. "Wer?" "Yukio Nakamura." Nun hatte ihn der Schlaf endgültig verlassen, der Hörer wäre ihm fast aus seiner Hand geflogen. "Willst du mich verarschen?" "Keines Falls. Der Chef will dich in einer Viertelstunde hier sehen." "Ähm… Und wo ist hier?" "Das Plaza-Hotel." "OK, bin …" Er sah schnell auf die Uhr. "… in zwanzig Minuten bei euch." Dann legte er den Hörer ab. Schnell und doch leise fing er an, sich anzuziehen. Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine Bewegung. "Musst du wieder gehen?" Eine junge Frau sah zu ihm, ihre ernsten Augen durchbohrten ihn selbst in der Dunkelheit des Zimmers. Auch ihre Frage zeigte keinerlei Emotionen. Es war eine sachliche Erkundigung der Tatsachen. "Ja.", lautete die kurze Antwort. Dies war das Letzte, was sie zu einander sagten, abgesehen von einem: "Wir sehen uns, Süsse.", als er aus der Tür der Wohnung stürmte, die Autoschlüssel in der Hand haltend. Erschöpft schmiss sie sich auf ihr Bett. Dieser Auftrag gehörte nicht gerade zu den besten, die sie gehabt hatte. Nicht, dass sie ihre Arbeit schlecht erledigt hätte, doch der Job hatte ein unangenehmes Gefühl hinterlassen… ___________ Auf dem richtigen Stockwerk angekommen verliess die junge Frau den Fahrstuhl. Sofort wurde sie von den Securities empfangen. Auf eine Begrüssung dieser Art war sie, natürlich, vorbereitet, zeigte dies aber nicht. "Lasst mich durch!", meinte sie genervt. "Yukio erwartet mich." "Wir müssen Sie aber dennoch durchsuchen.", erwiderte einer der Muskelprotze. Sie machte ein angewidertes Gesicht, ganz wie ihre Rolle dies verlangte. Während sie nach Waffen und sonstigem durchsucht wurde, tat sie so, als wurde sie sich jeden Moment übergeben müssen. "Na endlich.", gab sie von sich, als sie die Prozedur hinter sich hatte. Natürlich wurden bei ihr keine Waffen gefunden, sonst hätte man sie nicht einmal ins Hotel reingelassen. Empört stolzierte sie zur Umkleide. Unterwegs begegneten ihr mehr als nur leicht bekleidete Frauen in allen ausdenkbaren Kostümen: Geishas, Griechinnen, Göttinnen, Hula-Tänzerinnen, Ägypterinnen… In der Umkleide angekommen, nahm sie ihre Verkleidung hervor: Ein orientalisches Tanzgewand mit praktisch durchsichtiger Hose und einem bauchfreiem Top mit einem tiefen Ausschnitt. Ein Schleier ergänzte ihr Outfit. Den Mantel und ihre normale Kleidung hatte sie in ihrer Stofftasche verstaut. Erst dann verliess sie ihren momentanen Aufenthaltsraum und schritt des sicheren Schrittes auf die grosse Halle zu. Ohne auch nur etwas zu zögern lief sie geschmeidig durch die offene Tür. Sie hatte schon vorher eine vage Vorstellung dessen, was sie da erwarten würde, doch DAS übertraf alles, was sie sich zusammengereimt hatte. Soweit das Auge reichte, war der ganze Boden mit Kissen und weichen Teppichen übersäht. Tiefe, bunt verzierte orientalische Tische waren mit Abstand die einzigen Möbelstücke. Mitten in der Halle befand sich ein grosser Springbrunnen aus weissem Marmor und um den herum… und um den herum waren halb- und ganz nackte Frauenkörper zu sehen, die sich miteinander vergnügten. Zu zweit, zu dritt und mehr. Kurz, es war eine riesige Orgie mit nur Frauen als Teilnehmer. Doch was am meisten überwältigend war, war die Tatsache, dass ein gewisses weisses Pulver vorhanden war, welches zwischen den Anwesenden grosszügig verteilt wurde. °Kokain.°, lautete ihre stumme Schlussfolgerung. Etwas zog an ihrem Hosenbein und zwang sie nach unten zu schauen. Ihr Blick auf fiel auf eine junge Frau, die mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht einmal achtzehn geworden war, also praktisch ein Mädchen. Ihre Augen sahen die Neuangetroffene sehnsüchtig und voller Verlangen an. Knapp dreissig Zentimeter von ihnen entfernt befanden sich drei weitere Frauen, die sich ausgiebig miteinander vergnügten und lauthals stöhnten. Etwas weiter weg, vielleicht einen halben Meter, befand sich ein Tischlein mit allerlei Flaschen, die alle verdächtig nach verschiedensten Arten alkoholischer Getränke rochen. Sanft liess sie sich zum Mädchen nieder und fragte es, während ihre Hand über dessen feines Gesicht fuhr: "Hat man dich alleine gelassen?" Die durch Drogen und Alkohol verschleierten Augen brannten von Verlangen, als die Minderjährige nickte. "Komm, ich leiste dir Gesellschaft.", meinte die Frau darauf und lächelte dabei ganz sanft. So liess sie sich mit dem Mädchen auf die Kissen nieder und spielte zuerst mit dem und dann auch noch mit den anderen drei Frauen mit. Auf diese Weise wollte sie sich in die Richtung einer Tür bewegen, welche in einen weiteren Raum führte: In das Gemach der "Bienenkönigin". Auch wenn sie immer wieder heisse Finger erregter Frauen auf ihrer Haut spürte, sie die stöhnenden Gestalten selber liebkostete, verlor sie nie das Ziel aus ihren Augen: Die besagte Tür. ___________ Er gähnte ausgiebig und von ganzem Herzen. Auch wenn er seinen Job gerne machte, hasste er es, mitten in der Nacht auf die Beine gezogen zu werden. Na ja, war auch nicht das erste Mal. "Also, was haben wir da Schönes?", fragte er seinen Arbeitskollegen und besten Freund seit der Schulzeit. "Yukio Nakamura, fünfundvierzig Jahre alt, politische Oppositionsführerin." Der Neuangekommene kratzte sich den Hinterkopf. "Na, da haben wir aber eine Bescherung." Er ging in die Hocke vor der Toten. Yukio lag auf dem Bauch, die Augen aufgerissen, der Mund offen. Die langen, schwarzen Haare verdeckten ihr Gesicht. Das Opfer war fast nackt, ein leichter, halbdurchsichtiger Rock stellte ihre gesamte Kleidung dar. "Hat man schon eine Vermutung, was der Todesgrund sein könnte?" Die Leiche wies keine sichtbaren Verletzungen auf. "Mit Sicherheit werden wir dies erst am Montag wissen…" Er sah auf: "Komm schon, Kyo, ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass du eine Vermutung hast. Also, raus mit der Sprache." Der Genannte seufzte leicht. "Wirbelsäule." Und als sein Freund verstand, was er, Kyo, damit gemeint hatte, ergänzte der noch. "Ihr wurde die Wirbelsäule gebrochen." Zu sagen, dass sein Freund überrascht und ungläubig war, war leicht untertrieben. "Sieh mich nicht so an, Zero. Du hast mich nach meiner Meinung gefragt, also habe ich dir auch eine Antwort gegeben." "Ja, ja, schon gut." Mit diesen Worten war das Gespräch beendet und die beiden jungen Männer machten sich an die Arbeit. ___________ Endlich hatte sie es geschafft, zur Tür des Gemachs der "Bienenkönigin" zu gelangen. Man dürfte sie nur mit ihrem Spitznamen ansprechen, sonst würde man noch Verdacht schöpfen. "Cleopatra erwartet mich.", sagte sie mit einer selbstsicheren Stimme und kurz darauf wurde die junge Frau ins Schafzimmer geführt. Um drei Uhr würde Nakamura die grosse Halle betreten und sich mit dem Rest vergnügen. Sie hatte also noch knapp zwei Stunden, um ihre Arbeit erledigen zu können. Nun, das würde mehr als nur reichen. Yukio lag auf einem riesigen Doppelbett, in dem locker fünf Personen Platz gefunden hätten. Die Oppositionsführerin hatte einen breiten, vergoldeten Kragen, die Arme mit breiten Armbändern verziert. Ein halbdurchsichtiger Rock bedeckte ihre Hüfte, wobei man aber mehr sah, als man sollte. Ihre Haare hatte Yukio sich in ägyptischen Stil machen lassen: Lang, gerade, mit goldenem Schmuck verschönert. Eigentlich war sie sehr schön, auch wenn man ihr ihre Jahre durchaus ansehen konnte. Dies war sogar fast besser so, denn die Jahre unterstrichen ihre Reife und ihre Erfahrung. Sie müsste immer noch viele Verehrer haben. Die junge Frau, die erst ins Zimmer eingetreten war, ging auf die Liegende zu, darauf bedacht, möglichst geschmeidig auszusehen. In ihren Augen loderte das Feuer der Begierde, sobald sie Yukio erblickte. "Cleopatra.", hauchte sie voller Sehnsucht und Verlangen. Sie blieb vor dem Bett stehen. Doch dann brach sie plötzlich auf ihren Knien zusammen und sprach erneut zu Yukio, während ihre Finger zittrig über das Lacken fuhren. "Oh Cleopatra, ich flehe dich an, erweise mir, Sheherazade, die Ehre, dich massieren zu dürfen." Ein prüfender Blick durchbohrte sie und liess sie erschaudern. Um nicht aufzufliegen, machte sie das, was sie normalerweise bei Männer tat: Ihr Atem wurde schwer und zittrig, ihre hervorgehobene Brust hob und senkte sich in unregelmässigen Abständen. Ihr ganzes Auftreten zeigte ihre Erregung, ihre Lust, ihren Wunsch… Die Oppositionsführerin sah zu den Frauen an der Tür. "Macht die Tür zu. Ich will bis drei Uhr nicht gestört werden.", sagte sie mit einer befehlenden Stimme, wobei die Angesprochenen sofort gehorchten. Dann wurde die junge Frau von Yukio mit einer Handbewegung zu sich gerufen. Auf allen vieren krabbelte die Gerufene zu ihrer Cleopatra. Eine zarte Bewegung ihrer Finger öffnete den Verschluss des breiten Goldkragens um den Hals der Fünfundvierzigjährigen. Mit einer weiteren Bewegung nahm sie den Kragen ganz weg und entblösste damit Yukios Oberkörper vollständig. "Leg dich hin, meine Königin.", trällerte sie mit einer samtweichen Stimme, während ihre Finger über die Schultern der Zielperson wanderten, mit ihrer Brust spielten. Anscheinend war Yukio von dieser Behandlung angetan, denn sie legte sich hin, ohne etwas zu sagen. Die junge Frau nahm ein Fläschchen mit Massageöl, welches auf dem Nachttischchen stand. °Hm? Rose? Na, die hat vielleicht Kohle…° Sie entschied sich dafür, keine Gedanken mehr über das Vermögen ihrer Zielperson zu verschwenden, und machte sich an die Arbeit. Sie goss sich aus der Flasche ein wenig Öl auf ihre Handfläche verteilte es dann auf beiden Händen: Das Öl musste warm sein, bevor man mit der Massage beginnen konnte. Als die Flüssigkeit die Temperatur ihrer Hände angenommen hatte, fing sie mit der Massage an. Sanft und entspannt glitten ihre Hände über den Rücken Yukios. Mit jeder weiteren Bewegung spürte sie, wie die Zielperson unter ihr sich mehr und mehr entspannte. Ungefähr zehn Minuten später liess die Oppositionsführerin ein wohliges Seufzen von sich hören. Das war ein gutes Zeichen. Es vergingen noch zwanzig Minuten, als die junge Frau fühlte, dass ihre Hände nicht mehr so gut über den Rücken Nakamuras fuhren. Zur Sicherheit massierte sie sie noch weitere fünf Minuten, bis sich das Öl vollständig in die Haut Yukios eingesaugt hatte. °Jetzt!°, dachte sie… ___________ "Sag mal, Kyo, wie bist du überhaupt auf die Idee mit der Wirbelsäule gekommen?", fragte Zero, während er sich die Leiche ansah. "Wie du selber siehst, weist sie keine sichtbaren Verletzungen auf." Er ging ebenfalls in die Hocke und zeigte mit dem Finger auf das Gesicht des Opfers. "Und trotzdem ist da etwas Blut an ihrem Mund. Siehst du?" Sein Freund nickte. "Solche Ringsäle sind immer da, wenn entweder die Lunge oder der Magen verletzt ist, das wissen wir beide gut genug. Aber Yukio hat nichts dergleichen." "Vielleicht wurde sie auch vergiftet?", schlug Zero vor, dem die Wirbelsäule-Theorie zu mystisch war. "Erstens, die Securities haben alle Frauen durchgesucht, die hierher gekommen waren. Sie hätten das Gift sofort entdeckt. Und zweitens: Kennst du irgendwelches Gift, das innere Blutungen verursacht?" Da musste sich der junge Mann geschlagen geben. "OK, die Version können wir uns abschminken. Na dann, lass mal hören, was du dir da zusammengereimt hast." "Als ich noch den Judo-Unterricht besuchte, erklärte der Sensei uns mal, dass es eine spezielle tödliche Technik gibt, die mit nur zwei kleinen Bewegungen zum Bruch der Wirbelsäule führt, wobei auch der Rückenmark zerrissen wird. Dann kommt es vor, dass etwas Blut sichtbar wird bzw. aus dem Mund hervortritt." Er zog sich Gummihandschuhe an und fuhr sachte über den Rücken der Toten. "Saubere Arbeit.", kommentierte er. "Man spürt nicht die geringste Unebene bei dem Rückgrad." ___________ Mit einer schnelle Bewegung und steifen Finger durchbrach sie die Wirbelsäule ihres Opfers beim siebten Rückenwirbel entzwei. Ohne auch einen Moment zu zögern, packte sie den abgebrochenen Teil und zog diesen oberhalb des anderen Teils. So verharrte sie anschliessend. Ihre angespannten Gesichtsmuskeln zeigten, dass sie in dem Moment ganz genau lauschte, ob jemand etwas bemerkt hatte. Doch das einzige, was zu ihren Ohren gekommen war, waren die Lust erfüllten Geräusche von neben an. Als sie sich sicher war, niemand hätte sie gehört, brachte sie die Wirbeln in ihre ursprüngliche Position. Nun war es an der Zeit, zu verschwinden. Ihre Tasche hatte sie mit sich in Yukios Gemach mitgenommen. Für Aussenstehenden war das Massageöl der Grund dafür, also hatte sich niemand gewundert. Den wahren Hintergrund für ihr Handeln kannte keiner ausser ihr selbst und so sollte es auch sein. Schnell wurde aus im Zimmer verfügbaren Mitteln ein Seil konstruiert. Mit dessen Hilfe kletterte sie zum Fenster oberhalb dieses Raumes. Diese Suite war von Anfang an für diese Nacht reserviert. Von da aus war es ein Kinderspiel, das Hotel unbemerkt zu verlassen. ___________ "Wann wurde sie eigentlich gefunden?", erkundigte sich Zero, bevor er einen kräftigen Schluck von seinem Kaffee nahm. "So um die halb drei. Vielleicht auch Viertel vor. Die Angaben sind ungenau, da es hier keine einzige Uhr gibt.", lautete Kyos Antwort. "Auf jeden Fall haben wir davon um zehn vor drei erfahren. Da ich heute mit der Nachtschicht dran gewesen bin, bin ich es halt gewesen, der als erstes hier war. Um die zwanzig nach drei kam der Untersuchungsführer. Der verlangte dann dich." "Aha.", machte Zero mit wenig Begeisterung. "Und wer ist der Untersuchungsführer?" "Der Eisprinz." "Auch das noch.", meinte der Ermittler noch begeisterter, als er es schon vorher war. Der Eisprinz hiess in Wirklichkeit Takuro Inuyo. Allerdings nannte ihn man nur dann so, wenn man ihm gegenüber stand. Hinter seinem Rücken hiess er "der Eisprinz" – wegen seiner ständig seriösen Miene, den kalten Augen und der emotionsloser Stimme. Takuro selbst wusste über den Spitznamen Bescheid, machte sich aber nichts daraus. Es war ihm egal, wie man ihn nannte. Wichtiger war, dass er und die Leute, mit denen er arbeitete, ihre Arbeit gut machten. "Wo ist er denn jetzt?" "Der versucht die ganzen verscheuchten Hühner zusammen zu bekommen." Damit meinte Kyo die Horde praktisch nackter Lesben. Sie alle mussten verhört werden, doch solange sie Panik schlugen, war dies so gut wie unmöglich. "Na dann wünsche ich ihm viel Glück.", seufzte Zero. "Eins sag ich dir, mit diesem Fall werden wir noch grau." "Pass damit auf, was du sagst, sonst wird es noch wahr.", ermahnte ihn Kyo mit einem ironischen Unterton. "Du weisst doch, wie man es so schön sagt: Mal nicht den Teufel an die Wand." Nach diesem Kommentar machten sich die beiden Männer wieder an die Arbeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)