Neville Longbottom mal etwas anders^^ von Yukido (oder Wie man den dunklen Lord am besten um den Finger wickelt!) ================================================================================ Kapitel 1: 1*Überredungskünste ------------------------------ -Nevilles Pov- „Ich werde mich Voldemort anschließen und ihn für sie ausspionieren!“ Neville sah fest in diese blauen Augen. Blaue Augen, die ihm das Gefühl gaben bis auf den Grund seiner Seele sehen zu können. Der Direktor wusste nicht was er darauf erwidern sollte. Es kam selten vor, nein es kam sonst nie vor, dass Professor Dumbledore sprachlos war, doch er hatte es geschafft. Mit einem Blinzeln erwachte der Schulleiter aus seiner Starre und nahm sich fahrig einen Zitronenbrausebonbon. Während er das Papier abwickelte beruhigte er sich langsam wieder und sah dann gefasst über seine Halbmondbrille hinweg auf den vor ihm sitzenden Schüler. Neville hatte sich stark zusammenreißen müssen, um nicht zu kichern und seinen ernsten und unnachgiebigen Blick aufrecht zu erhalten. Einen total verwirrten und sprachlosen Dumbledore sah man, schließlich nicht alle Tage, und dass dieser nun durch sein ernstes Auftreten schon wieder etwas konfus wirkte machte es nicht besser. Der Direktor versuchte seine Verwirrung zu überspielen und hielt ihm die Zitronenbrausebonbonschüssel hin. „Auch einen?“, fragte er freundlich lächelnd. Ohne eine Miene zu verziehen schüttelte Neville leicht den Kopf. Er wusste, dass sein Verhalten den Direktor misstrauisch machte und keinen Augenblick später spürte er, wie sich die Verwirrung langsam in Skepsis umwandelte. Niemand kannte ihn so wie er sich gerade gab. Niemand kannte einen ernsten Neville, der seine Standpunkte ohne Zögern und Stottern vertrat. Sicher war das zum Teil Show. Er war weder ein ernster noch ein kalter Mensch, doch auch er wurde Erwachsen. Er beschloss den Direktor etwas zu beruhigen, denn er spürte, dass er anfing sich Sorgen zu machen. Ja ... er konnte spüren was andere empfanden. Diese Fähigkeit war angeboren und hatte ihm, seit sie sich bei ihm bemerkbar gemacht hatte, das Leben schwer gemacht, ihn verunsichert und ihn vom Unterricht abgelenkt. Erst diesen Sommer hatte er endlich gelernt damit um zu gehen. Dank einem Buch, dass er in einem Laden in der Winkelgasse gefunden hatte, beherrschte er nun perfekt Okklumentik und konnte seine Fähigkeit gezielt einsetzen. Er wusste, dass er, wenn er es dem Direktor erzählt hätte, schon längst Hilfe bekommen hätte, doch erstens wollte er diese Hürde allein bewältigen und zweitens wollte er es für sich behalten, damit er sich nicht in irgendeine bescheuerte Ministeriumsakte eintragen musste. Er hatte entschieden, dass es von Vorteil war, wenn niemand davon wusste, denn wenn man von etwas nichts wusste konnte man sich auch nicht da gegen wehren. So gemein es auch klingen mochte er war froh, dass er sich so entschieden hatte und Dumbledore nichts ahnte, denn so war es viel leichter zu bekommen was er wollte. Er konnte seine Mitmenschen beeinflussen, weil er auf ihre Gefühle eingehen konnte. Langsam entspannte er seine Muskeln, so dass er nicht mehr stocksteif da saß, auch sein Blick wurde nachgiebiger und schließlich lächelte er verlegen. Sofort bemerkte er, wie sich auch sein Gegenüber etwas entspannte, dass war ein vertrauteres Bild für Diesen. „Tut mir Leid, wenn ich sie geschockt haben sollte Professor!“, sagte er schuldbewusst und kratzte sich am Kopf. Sein Professor lächelte beruhigend, ohne zu bemerken, dass er es war der beruhigt wurde. „Nicht so schlimm!“, sagte er sanft, doch dann wurde sein Blick ernst, wie zuvor der Nevilles. „Aber du weist hoffentlich, dass ich das nicht erlauben kann, selbst wenn ich wollte!“ Nevilles Gesicht nahm wieder härtere Züge an. „Tut mir Leid, dass so sagen zu müssen, aber ich bin volljährig, Professor, und werde mich von ihnen nicht davon abhalten lassen, mich in diesem Krieg nützlich zu machen! Außerdem wissen sie, dass ich das verdammte Recht dazu habe, mich an Bellatrix Lestrange zu rächen! Ich werde sie töten! Allein schon dafür, dass sie Harry, Sirius genommen hat! Ich weiß noch nicht wie, aber ich werde sie alle rächen und dafür muss ich erst mal in ihre Nähe!“ Neville spürte, wie erschrocken Dumbledore über seinen plötzlichen Ausbruch war. Als er sah wie Dumbledore etwas erwidern wollte fuhr er ihm aufgebracht über den Mund. „Und kommen sie mir jetzt nicht damit, dass Rache etwas Schlechtes ist!“ Der Direktor sah in unergründlich an, doch Neville spürte seine Zerrissenheit. Einerseits spürte er Verständnis gemischt mit tiefer Traurigkeit, sowie Mitgefühl, und dann waren da noch Sorge und die Missbilligung seines Vorhabens, Rache zu üben. Er wusste, dass Dumbledore ihm vertraute, so wie er fast jedem vertraute, doch er war nicht dumm. Er atmete einmal tief durch, um den Anschein zu vermitteln, dass er sich beruhigte, dann sah er entschuldigend und flehend auf. „Bitte! Ich möchte das hier nicht ohne ihre Zustimmung durchziehen! Sie wissen doch, wie es sich anfühlt seine Eltern zu verlieren! Bitte, helfen sie mir! Wenn sie mir nicht trauen, durchleuchten sie meinetwegen meinen Schädel, oder verwenden sie Veritaserum, wenn sie denken, ich sei nicht stark, schlau oder wiederstandsfähig genug, um das zu durchzuziehen, dann werde ich ihnen das Gegenteil beweisen, und wenn sie mir das aus moralischen Gründen nicht erlauben wollen, werde ich es, wie schon gesagt ohne sie durchziehen!“ Zum Ende hin war sein Blick wieder unnachgiebig geworden. Resignierend strich Dumbledore sich übers Gesicht. „Ich sehe, ich kann dich nicht von deinem Vorhaben abbringen...,“, streng sah er Neville in die Augen. „aber ich werde dir nur unter einer Bedingung meine Zustimmung geben! Du wirst weiterhin zur Schule gehen, wirst lernen und zusätzlich noch Privatunterricht nehmen, um deine Verteidigung zu stärken! Die Wochenenden, Freistunden und Ferien kannst du dann anderweitig nutzen“, nachdem er ein Nicken Seitens Neville erhalten hatte, seufzte er und fuhr fort. „Gut! Nach dem Mittagessen wirst du dich zu Professor Snapes Büro begeben! Er wird dich zu Voldemort bringen und sein Möglichstes versuchen, um dich zu beschützen! Geh jetzt! Ich werde Snape davon unterrichten.“ Neville war gerade an der Tür angelangt, da hielt ihn der Direktor noch einmal auf. „Noch eins Neville, wie auch immer du gedenkst Voldemort davon zu überzeugen dich aufzunehmen, leiste dir bitte keinen Fehler! Ach und Neville, pass auf dich auf!“ Mit einem dankbaren Lächeln verabschiedete er sich und zog dann die Tür hinter sich zu. Auf dem Weg nach unten schlich sich ein zufriedenes Grinsen über sein Gesicht, welches allerdings schnell einen nachdenklichen Zug annahm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)