Avatar - Herr der Elemente von Scarlette (Licht und Schatten) ================================================================================ Kapitel 3: Die Zeit auf See --------------------------- “Hey kleine Hexe, wer hat dich eigentlich eingeladen?” drang eine Stimme, hinter ihr an Leikas Ohr. Vorsichtig lies sie das Geländer los und lies sich zurück auf den Boden rutschen. Mit einem Mal drehte sie sich der Stimme entgegen und sah einem der Jungen, aus ihrem Dorf, genau ins Gesicht. Ein Stück hinter ihm standen zwei weitere seiner Freunde. Leika kannte die drei genau. Einer der beiden Hinteren musste nun natürlich auch noch seinen Senf dazu geben:” Na hör mal sie wohnt doch immerhin bei Maya. Das heißt sie könnte noch so schlecht und unbeliebt sein und dürfte trotzdem überall mit hin.” Wütend ballte die kleine Türkishaarige eine Hand zur Faust. Maya hatte gesagt sie wäre talentiert. Maya hatte gesagt sie wäre so weit um den Anderen zu zeigen was sie kann, wieso sollte sie ihnen also auch nur ein Wort glauben. Dennoch verletzten die Worte das kleine Mädchen. Das ihnen, wie jedes Mal, schutzlos gegenüber stand. “Das ist ja gar nicht wahr. Ihr seid gemein”, versuchte sie sich verzweifelt zu wehren. Doch sofort meldete sich auch wieder der Junge zu Wort, der sie zu erst angesprochen hatte: “Natürlich ist das so und wenn du mal ganz genau nachdenkst und ehrlich zu dir selbst bist, weißt du das auch selber. Aber andererseits muss Maya dich ja überall hin mitnehmen, weil niemand im Dorf auf dich aufpassen würde, wenn sie weg wäre. Und das weiß Maya ganz genau. Sie hat also gar keine andere Wahl.” Langsam begannen sich die Augen der kleinen Leika mit Tränen zu füllen. Sollte das etwa wirklich stimmen was diese Jungs ihr sagten? Schleppte sie Maya deswegen überall mit hin? War sie ihr eigentlich nur ein Klotz am Bein? Doch dann vernahm sie die Stimme ihrer Ziehmutter, von etwas weiter entfernt auf dem Deck: “Ihr solltet euch schämen, einer Jüngeren solche gemeinen Lügen an den Kopf zu werfen, ohne das diese sich wehren kann. Ich glaube ihr solltet jetzt besser gehen.” Kaum hatte Maya zu Ende gesprochen suchten die Jungs auch schon hastig das Weite. Es war wie immer wenn Maya dazwischen gehen musste, wenn Leika gehänselt wurde. Was wohl daran lag das jeder großen Respekt vor der Weisen hatte und niemand wagte sich auch nur ansatzweise sich mit ihr anzulegen. Egal um was es dabei ging. Aber vor allem nicht, wenn es um ihre kleine Ziehtochter ging, die Maya wirklich über alles liebte. Doch diese traute sich in jenem Moment nicht einmal mehr Maya in die Augen zu sehen. Zu groß war die Angst, dass die Jungs doch die Wahrheit gesagt haben könnten. Eine kleine Träne rollte über das Gesicht des Mädchen und lies eine glitzernde, nasse Spur auf ihrer Wange zurück. Vorsichtig näherte sich Maya dem Mädchen und beugte sich zu ihr hinunter. behutsam wischte sie ihr die Träne von der Wange, ehe sie sachte das Kinn der Kleinen anhob, damit jene ihr wieder in die Augen sah. Mit zarter und beruhigender Stimme sprach sie nun zu der Kleinen: “Leika, du darfst diesen Rüpeln nicht immer alles glauben. Sie wollen dich nur ärgern. Wann verstehst du das endlich? Du könntest mir niemals im Weg sein und ich nehme dich auch nicht überall mit hin, weil ich keine andere Wahl habe. Sondern weil ich dich immer dabei haben möchte. Ohne dich würden mir eine ganzen Reisen doch nur halb so viel Spaß machen. Außerdem hast du doch so ein großes Talent was bändigen an geht, da hast du es also, genau wie alle anderen Kinder auf diesem Schiff, verdient auf das Fest zu fahren und weißt du was, dort kannst du ihnen allen beweisen, dass du eine mindestens genauso gute Bändigerin bist wie sie.” Nun zeichnete sich wieder ein Lächeln im Gesicht des kleinen Mädchens ab. Sie strahlte Maya nun förmlich an. Fröhlich sprang sie ihr um den Hals. Denn eins wusste Leika mittlerweile ganz genau: die alte Weise würde sie niemals anlügen, auch wenn die Wahrheit ihr noch so weh getan hätte. Zärtlich wuschelte die alte Damen der Keinen durch die Haare und richtete sich wieder auf. “Komm lass und mal das Schiff erkunden.”, schlug sie lächelnd vor, “Es dauert nämlich noch einen ganzen Tag und eine ganze Nacht bis wie in Xian ankommen.” “Du Maya ist Xian denn eine große Stadt?” fragte Leika auch gleich voller Interesse und folgte ihr das Deck entlang. Maya begann sofort in Erinnerungen, an das letzte Fest, zu schwelgen und erzählte begeistert: “Oh und wie. Ich glaube sogar Xian ist die größte Hafenstadt der Welt. Weißt du es liegt sehr neutral. Fast genau in der Mitte zwischen den ganzen Nationen. Wobei die Trennung der Nationen ja nicht mehr so streng gehalten wird, wie vor hundert Jahren noch. Aber dort gibt es wirklich jede Art von Bändigern. Ein kunterbunter Haufen Menschen also und wenn das Fest ist herrscht dort Ausnahme zustand. Dann laufen da tausende Menschen durch die Straßen und wirklich jeder ist auf den Beinen.” Das Lächeln der Kleinen wurde immer breiten und breiter je mehr Maya von den letzten Festen erzählte und Maya hatte sehr viel zu erzählen, denn sie besuchte das Fest jedes Jahr auf Neue und hatte daher schon viel gesehen und erlebt. Für Leika jedoch war dies das erste Mal das sie eine so große Reise antrat. Zwar waren sie, in dem Jahr das Leika nun schon bei der Weisen lebte, schon öfters mal verreist, aber noch nie über eine so große Entfernung. Daher war die Begeisterung der Kleinen nur allzu gut zu verstehen. Aber nicht nur die kleine Leika, auch die anderen Kinder des Dorfes, von denen die meisten das erste Mal überhaupt eine Reise auf sich nahmen, waren sehr aufgeregt. Weshalb es auf dem Schiff auch bis zur später Abendstunde nicht wirklich still werden wollte. Erst sehr spät in der Nacht schliefen die Letzten ein und träumten von dem entfernten Land, das sie gegen Mittag des nächsten Tages erreichen würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)