Don't leave me... von TemariShikamaru (KibaIno) ================================================================================ Kapitel 1: Don't leave me... ---------------------------- Schlagwörter: Liebe, Herbst, Tod, Tag, Leben Don't leave me... "Oh mein Gott", kam es von mir und ich starrte fassungslos auf das Stück Plastik, das ich in meinen Händen hielt. Ich wusste nicht so ganz genau, ob ich mich freuen sollte... oder eben nicht. Aber egal, ob Freude oder nicht, Fakt war, dass ich schwanger war. Wollte mir jedenfalls dieses komische Ding weismachen. Falsch lag es wohl aber eher nicht, denn die fünf anderen Schwangerschaftstests kamen zu dem gleichen Ergebnis. Früher hatte ich es immer für unmöglich gehalten, dass ich einfach so schwanger werden würde, so ganz aus versehen. Jetzt wusste ich es allerdings besser. Wenn man nämlich vergaß, die Pille zu nehmen und dann vergaß, dass man es vergessen hatte, ja, dann war es wohl möglich, dass man zwei Wochen später über der Kloschüssel hing und sich doch noch mal Gedanken über die Verhütung machte... beziehungsweise, dass man schnellstmöglich in den nächsten Supermarkt ging, sich fünf verschiedene Schwangerschaftstests kaufte, hoffte, dass diese einem ein "Nicht schwanger" anzeigten und man doch nur eine Magendarmgrippe hatte - obwohl man nicht verhütet hatte - und man doch noch mit einem, oder zwei, blauen Augen davongekommen war. Tja, nichts, da. Statt einer Magendarmgrippe, einem oder zwei blauen Augen, hatte ich nun wohl ein mikroskopisch kleines Kind in mir. Und wie man sich nun denken konnte, war es auch alles andere als geplant gewesen, das Kind. Ich hatte ja nichts dagegen, aber ich wusste nicht wie er darüber dachte. Natürlich würde er mich nicht dazu zwingen oder wollen, dass ich abtreiben würde... aber das hieß ja noch nicht zwangsweise, dass er es haben wollte und sich darüber freute... Ich wollte schon Kinder haben und er auch, hatte er mir gesagt. Aber eben irgendwann einmal. IRGENDWANN, aber doch nicht jetzt. Wenigstens waren wir schon seit gut einem Jahr glücklich verheiratet. Besser als in dieser Liebesschnulze, die ich mir vorgestern im Fernsehen angesehen habe. Da waren die Hauptpersonen nämlich keine drei Wochen zusammengewesen, als sie ihm feierlich eröffnete, dass sie schwanger war. Er war überglücklich, sie heirateten schnell in Vegas und Friede - Freude - Eierkuchen und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute, glücklich und zufrieden mit sich und der Welt. Im Film war also alles möglich. Selbst wenn es alles andere als realistisch war... Ich sollte aufhören, darüber nachzudenken. Das war schließlich nur ein Film gewesen. Das hier aber, war das wahre Leben. Und im wahren Leben gab es nicht immer ein Happy End. Ach, was dachte ich da? Das hörte sich ja fast schon so an, als wenn ich wissen würde, dass er das Kind nicht wollen würde. Tat ich aber nicht. Ich wollte nicht weiter nur dasitzen und darüber nachdenken. Ich wollte es ihm am liebsten gleich sagen. Dann würde ich seine Reaktion schon sehen. Das dumme war nur... dass ich es ihm nicht sagen konnte. Nicht, dass ich mich nicht trauen würde, nein, das war nicht das Problem. Er war nur nicht da, sondern auf Mission. Er hatte gesagt, dass er spätestens an unserem Hochzeitstag wieder da sein würde, allerspätestens. Und der war morgen. Hoffentlich würde er noch davor kommen, an unserem Hochzeitstag wollte ich es ihm ja nicht unbedingt sagen, nicht, wenn ich nicht wusste, wie er reagieren würde. Ach, warum musste das Leben nur immer so furchtbar kompliziert sein? Mir tat schon der Kopf weh und wenn das so weiter ging, dann war ich mir sicher, dass ich noch schwere Depressionen bekommen würde, ehe er wieder da war. Kurzerhand beschloss ich, Hinata einen Besuch abzustatten. Immerhin hatte sie schon zwei Kinder und war mit dem Dritten schwanger, im sechsten Monat, um genau zu sein. Ich meinte mich erinnern zu können, dass Naruto und ihr erstes Kind auch nicht wirklich geplant war. Grund genug sie zu fragen, wie sie es ihm gesagt hatte und was er dazu gemeint hatte. Ich zog mir noch schnell Mantel, Schal, Mütze und Handschuhe an, bevor ich mich auf den Weg machte. Es war schon deutlich kälter geworden in den letzten Wochen. Kein Wunder, es war bereits Ende Herbst. Die Blätter an den Bäumen waren alle bereits rot, gelb oder braun und waren größtenteils schon heruntergefallen. Bald würde wohl auch der erste Schnee fallen. Obwohl ich mich dick eingepackt hatte, fror es mich und deshalb war ich auch froh, dass die beiden nicht weit weg wohnten, gerade mal fünf Minuten zu Fuß. Ich klingelte kurz und Hinata öffnete schon nach ein paar Sekunden die Tür. "Ähm... Hallo, Hinata. Kann ich reinkommen?" "Klar doch...", meinte sie und blickte mich fragend an. "Was ist denn los?" Sie hatte gleich bemerkt, dass etwas war. Ich hatte auch nicht wirklich etwas anderes erwartet. Sie merkte immer auf den ersten Blick, wenn etwas mit einem war. Ich ging mit ihr ins Wohnzimmer und wir setzten uns auf das Sofa. "Möchtest du Kaffee?" "Nein... lieber Tee." Kaffee war wohl nicht gerade das beste, nicht in meinem "Zustand". Sie holte schnell zwei Tassen aus der Küche, setzte sich wieder neben mich und schenkte uns den Tee mit der Thermoskanne, die auf dem Wohnzimmertisch stand, ein. Sie nahm ihre Tasse und ich meine. Nachdem sie einen Schluck genommen hatte, sah sie mich mit einem Blick an, der mich aufforderte zu erzählen, was ich auf dem Herzen hatte, sofort. "Ist... ganz schön ruhig hier", bemerkte ich, anstatt zu erzählen, weshalb ich eigentlich hergekommen war. "Ja... TenTen und Neji passen auf Ryo und Ayaka auf. Naruto ist einkaufen gegangen." Anstatt weiter nachzuhacken, sagte sie gar nichts. Anscheinend fand sie es doch besser, mir Zeit zu geben, bis ich selber mit der Sache rausrückte. "Also... sag mal, Ryo, euer erstes Kind... war ja nicht so direkt geplant gewesen...", sagte ich keine fünf Minuten später, "wie hast du es ihm denn gesagt, dass du das schwanger bist? Und wie hat er reagiert?" Als sie mich ansah, konnte ich in ihren Augen sehen, was sie dachte. Sie dachte, dass ich schwanger war. Aber anstatt, ihren Gedanken auszusprechen, war sie so lieb und antwortete auf meine Fragen: "Also... na ja... wie ich es ihm gesagt habe? Der richtige Moment hat sich zufällig ergeben, weißt du? Er hat mir nämlich gesagt, dass er gerne Kinder haben würde... und dann habe ich ihm halt gesagt, dass ich schwanger war... Reagiert hat er... überrascht im ersten Moment, im zweiten war er überglücklich und hat mich stürmisch umarmt." "Wow, das war ja ein Zufall...", meinte ich, nachdem sie zu Ende erzählt hatte. Daraufhin legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. "Kiba wird nicht anders reagieren. Er wird überglücklich sein, da bin ich mir sicher, ganz sicher." Ach, so war das also, allein durch meine Frage, war sie sich schon sicher, dass ich schwanger war. Gut, Unrecht hatte sie da ja nicht. Und es war mir lieber, wenn sie es so sagte, als wenn sie fragen würde, um ehrlich zu sein. "Du hast Recht, ich mache mir einfach zu viele Sorgen. Danke." "Ist doch selbstverständlich...", erwiderte sie, stoppte aber als man im selben Moment hören konnte, wie jemand die Tür aufschloss. "Oh, Naruto ist wieder da." Ich stand auf. "Dann werde ich mal gehen." "Du kannst gerne noch bleiben!", versicherte Hinata ihr, aber ich versicherte ihr, dass ich noch zu tun hätte und verabschiedete mich. "Hallo Naruto und tschüss", meinte ich zu ihm, als wir uns auf dem Flur begegneten. "Ähm, hallo Ino... und tschüss Ino...", entgegnete er mir überrascht, doch bevor er noch irgendetwas hinzufügen konnte, hatte ich bereits die Tür hinter mir geschlossen und war draußen. Nach dem Gespräch mit Hinata fühlte ich mich gleich viel besser. Ich machte mir so gut wie keine Sorgen mehr. Ich stellte mir vor, wie schön es wäre, wenn wir erst unsere eigene kleine Familie hatten. Es würde wunderschön werden. Als ich wieder zu Hause war, ließ ich mir ein warmes Bad ein. Während ich mich dann darin entspannte, träumte ich vor mich hin. Ich träumte davon, wie wir das Zimmer einrichten würden, ihm oder ihr laufen und sprechen beibringen würden, unserem Kind die Welt zeigen würden. Es war eine schöne Vorstellung. Und meine Sorgen, die mich vorher so geplagt hatten, schienen auf einmal ganz weit weg. In diesem Moment schien alles so perfekt. Auch als ich mich ins Bett kuschelte, war alles noch perfekt. Am nächsten Tag jedoch... Ich wachte erholt auf. So gut hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen. Ich war glücklich und mit mir und der Welt einfach zufrieden. Das war ein gutes Gefühl, ein unglaublich gutes Gefühl. Seine Rückkehr konnte ich kaum noch erwarten. Ich konnte kaum erwarten es ihm endlich erzählen zu können. Das Leben war schön. Später am Tag, wurde ich von Tsunade gerufen. Ich dachte, dass sie mir einen Auftrag geben wollte, aber... alle Aufträge konnte ich nicht annehmen, immerhin war ich jetzt schwanger. Im Zweifelsfall, musste sie sich deshalb wohl dann jemand anderen suchen. Als ich in das Büro trat, war das erste, was ich wahrnahm, dass sie sehr angespannt war... besorgt. Was war nur los? "Da bist du ja", begrüßte sie mich leise und in einem traurigen Tonfall. "Ja... also, falls es sich um eine Mission handelt, weshalb ich hier bin, dann..." Sie unterbrach mich, bevor ich zu Ende reden konnte. "Keine Mission." "Was... ist es dann?" Ich musste schlucken. Ganz plötzlich überkam mich ein ungutes Gefühl und mir wurde schwindelig. Das hatte aber nichts damit zu tun, dass ich schwanger war. Sie antwortete mir nicht, sondern hielt mir lediglich einen Briefumschlag hin, der recht mitgenommen aussah. Meine Hände zitterten, als ich ihn in die Hand nahm und obwohl ich ihn am liebsten gar nicht lesen wollte, öffnete ich den Umschlag, auf dem mein Name stand, und faltete das Blatt Papier auf. Liebe Ino, Es war... ganz eindeutig Kibas Handschrift. "Was hat das zu bedeuten?", fragte ich leise und unsicher. Tsunade antwortete nicht und vermied es mich mir in die Augen zu sehen. Auf einmal kam mir alles ganz unwirklich vor und gar nicht mehr so perfekt wie vor ein paar Sekunden. Irgendetwas war passiert... aber definitiv nichts Gutes. Ich hatte Angst. Auf der einen Seite wollte ich den Brief lieber erst gar nicht lesen, auf der anderen Seite wusste ich, dass ich den Inhalt früher oder später sowieso erfahren würde. So gesehen wohl lieber früher. Es tut mir leid. Ich kann dir gar nicht sagen... Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll. Es gibt so vieles, das ich dir noch sagen wollte. Zu viel, als dass ich es in ein paar Zeilen schreiben könnte. Ich komme am besten gleich zur Sache. Du weißt doch noch, wie ich dir gesagt hatte, dass diese Mission, auf der ich mich gerade befinde, ganz ungefährlich ist? Das ist... war sie eigentlich auch. Jetzt ist sie jedoch alles andere als ungefährlich. Wir sind umzingelt von feindlichen Ninjas. Sie werden uns in weniger als zwei Stunden angreifen. Sie haben uns zwei Möglichkeiten gegeben: 1. Wir verraten Konoha und geben ihnen alle Informationen, die sie verlangen, 2. Sie töten uns. Du weißt genau, dass Möglichkeit eins unmöglich ist. Und es gibt keinen Zweifel, dass sie nicht hoffnungslos in der Überzahl sind oder ihre Drohung nicht wahrlassen werden würden. Ino, ich hätte so gerne Kinder mit dir gehabt, sie mit dir großziehen können. Ich wünschte, ich hätte mit dir alt werden können. Ich liebe dich mehr, als dass Worte es ausdrücken könnten. Es tut mir so unendlich leid. Dein dich über alles liebender, Kiba "Ist er... ist er...", brachte ich nur stockend und mit bebender Stimme hervor. Mir wurde ein wenig schwarz vor Augen, und mein ganzer Körper fühlte sich taub an. Ich konnte... wollte nicht glauben, was ich gerade gelesen hatte. Das war eine Lüge. Das konnte nicht war sein. Das war nicht möglich. Das... "Nun ja... nicht direkt...", entgegnete die Hokage ihr zögernd. Mir wurde schlecht. Nicht direkt? Was sollte das denn heißen? Ich sprach meine Gedanken laut aus. "Was ist mit ihm?!" Ich hätte geschrien und wäre hysterisch geworden, wenn mir nicht so elendig zumute gewesen wäre. "Er ist im Koma und lebt, aber... es sieht nicht gut aus", erklärte sie mir. "Ich.... will sofort zu ihm", sagte ich fest entschlossen. Tsunade nickte. "Natürlich." Sie befohl irgendjemanden, den ich nicht kannte, mich ins Krankenhaus zu bringen. Sie hatte wohl Angst, ich könnte zusammenbrechen; hatte ich übrigens auch. Er brachte mich dann auch ins Krankenhaus und in das Zimmer, in dem Kiba lag. Als ich alleine mit ihm war, ging ich näher an das Bett heran. Mein Körper wollte weg. Weg von den Maschinen, an denen er hing, weg von dem, was ich nicht wahrhaben wollte. Mein Verstand wollte dagegen bleiben, also blieb ich. Er brauchte mich. Ich durfte ihn jetzt nicht alleine lassen. Ich streichelte seine Hand leicht mit meinen kalten Fingerspitzen. Ich traute mich kaum ihn zu berühren, aus Angst, es könnte durch die leichteste Erschütterung zu Ende mit ihm sein. Er sah so unglaublich zerbrechlich aus. Wenn es doch nur besser aussehen würde... dann würde vielleicht alles wieder gut werden... "Hey... kannst du mich hören?" Er antwortete nicht. Natürlich nicht. Das regelmäßige Piepen der einen Maschine beruhigte mich auf eine Weise. Das hieß, dass er noch lebte und das war gut. "Ich bin hier. Du bist nicht alleine", versicherte ich ihm flüsternd. "Du musst jetzt aufwachen... du darfst mich nicht alleine lassen, du darfst mich nicht an unserem ersten Hochzeitstag verlassen, hörst du?" Keine Reaktion. Träne rollten über meine Wange und fielen auf seine Hand. Nun wusste ich, wie es sich anfühlte, wenn die Welt in Trümmern vor einem lag. Denn genau das tat sie jetzt. Es verstrich eine Stunde nach der anderen und ich stand einfach nur bei ihm, sah ihn an, hoffte, er würde bald aufwachen. Ich legte meine Hand auf seine Wange, vorsichtig. Es war unmöglich für mich, mir vorzustellen, dass ich ihn vielleicht nie wieder küssen würde, nie wieder in den Arm nehmen könnte. Langsam fing die Sonne an, unterzugehen und ihre Strahlen ließen das weiße Zimmer rot erscheinen. "Tu mir das nicht an...", flüsterte ich mit tränenerstickter Stimme. Ich stand auf und ging in Richtung Tür, denn die Besuchszeiten waren bald vorbei und ich wollte nicht, dass irgendjemand mich so sah; nicht mit diesem tränenüberströmten Gesicht. Das Piepen begleitete mich, bis ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, doch dann... kam aus dem Räum plötzlich ein langgezogenes Piepen. Ich erstarrte - mein Herz hat sicher einen Schlag ausgesetzt - und die Ärzte mussten mich zur Seite stoßen, um ihn in die Notaufnahme bringen zu können. Ich dachte, es wäre nur eine Bruchsekunde vergangen, in der ich einfach nur dagestanden war und nicht mehr denken konnte, in Wirklichkeit waren es zehn Minuten gewesen. Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, torkelte ich zur Information. Dort angekommen, legte ich meine Arme auf, damit ich nicht zusammenbrach. "Geht es Ihnen gut?!", kam es sofort von der Krankenschwester, die hinter der Information saß. Dumme Frage. Natürlich ging es mir NICHT gut, wie sollte es?! Eigentlich hätte ich sie für die Frage anschnauzen müssen, obwohl ich wohl ganz ohne Frage einen kränklichen Eindruck machte. Ich sagte nur einen Namen. "Kiba... Inuzuka." "Was?", fragte sie irritiert. "Mein Mann... Er ist in der Notaufnahme." Erst sah sie mich komisch an, dann schien sie mir aber doch zu glauben, denn sie wendete sie dem Bildschirm ihres Computers zu und tippte wie wild. "Ja... er ist auf der Notstation." Schönen Dank auch, soweit war ich auch schon. "Wenn Sie uns Ihre Telefonnummer geben, können wir Sie benachrichtigen, wenn es etwas neues gibt... natürlich können Sie auch im Wartezimmer Platz nehmen und warten", erklärte die Krankenschwester mir. "Ich werde warten." Noch bevor sie mir irgendein Beruhigungsmittel anbieten konnte, drehte ich mich um und setzte mich ins gegenüberliegende Wartezimmer. Außer mir war niemand im Wartezimmer, was auch ganz gut so war. Ich ließ auf einen Stuhl in der Ecke fallen, vergrub mein Gesicht in meinen Händen und weinte hemmungslos drauf los. Ich hätte es verhindern können. Ich hätte ihn von der Mission abhalten können. Ich... hätte ihn aufhalten müssen. Wenn ich das nur getan hätte... dann würde er jetzt nicht dort, in der Notaufnahme liegen! Und Tsunade hätte die Situation besser abschätzen müssen, als sie ihm die Mission gegeben hatte. Ihr Teamführer hätte bemerken müssen, dass sie von feindlichen Ninjas umzingelt werden und sofort etwas dagegen unternehmen müssen. So vieles hätte man dagegen tun müssen... aber nichts war tatsächlich getan worden. Und jetzt würde er wahrscheinlich... nein... Energisch wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, auch wenn es nichts brachte, weil bereits neue auf meinem Gesicht herunterliefen und es nicht danach aussah, als wenn der Tränenfluss enden würde. Aber egal. Ich durfte nicht aufgeben. Positiv denken. Er musste es schaffen. Er WÜRDE es schaffen. Er würde nicht aufgeben, sicher nicht. Das durfte er nicht; das konnte er nicht tun. Ich hätte niemals gedacht, dass der Tod mir einmal so nahe sein würde. Ich sah auf die Uhr, aber jetzt, da die Zeit vergehen sollte, verging sie nicht. Das war ja nicht auszuhalten! Diese Ungewissheit... war schrecklich. Und dieses lange, eintönige Piepen... ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Das durfte es doch nicht gewesen sein, das konnte es doch nicht schon gewesen sein! Das Schicksal... wie konnte es nur so kalt sein und ihn mir wegnehmen wollen? Meine Augen waren geschlossen und wenn ich meinen Blick durchs Wartezimmer schweifen ließ, konnte ich die Gegenstände auch nur mehr erahnen. Ich legte meinen Kopf in den Nacken. Es kamen nun keine Tränen mehr aus meinen Augen, denn mir fehlte einfach schlichtweg die Kraft zum Weinen. Es kam mir so vor, als wenn ich schon mindestens drei Jahre hier wartete, derweil waren es nur drei Stunden. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Es war sicher schlecht, weil es solange dauerte. Es war andererseits aber sich gut, dass sie anscheinend immer noch eine Möglichkeit sahen, ihn zu retten. Die zweite Vermutung gefielt mir besser, von daher, war ich überzeugt, dass die Länge ein gutes Zeichen war. "Frau Inuzuka?", hörte ich eine Stimme. Sie kam von der Tür des Wartezimmers und als ich hinsah, war dort ein Arzt im weißen Kittel. Er nahm seine Maske ab und lächelte mich an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)