lose Seiten von Trollfrau (One-Shot-(WB-Beitrags)-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 58: Die schleierhafte Wahrheit -------------------------------------- Und nun stand sie hier, Prinzessin Violetta. Wie nahezu jeden Morgen betrat sie den großen Saal und starrte in den ovalen Spiegel, welcher sich dort befand. Einer der wenigen, welche in diesem Schloss überhaupt existierten. Ihre Augen waren sicherlich rotgeweint, doch diese zu sehen, war ihr nicht vergönnt. Auch wenn sie sich noch so viel Mühe gab und jeden noch so kleinen Fitzel in der glatten Fläche absuchte, fehlte dort etwas Entscheidendes. Ihr eigenes Spiegelbild. Seit sie denken konnte, suchte sie dieses vergeben. Keiner konnte sich dies erklären. Ihr Vater hatte die verschiedensten Leute unter Stillschweigen zu Rate gezogen, doch keiner hatte eine Erklärung dafür. Zumindest keine, welche nicht als Hexerei abgetan wurde. Welch schrecklicher Gedanke. Sie, eine Hexe? Nicht auszudenken, wenn dies ans Licht käme. Wenn das Volk davon erfuhr. Wo ihr die Leute, welche hier lebten, doch allesamt gutgesonnen waren. Keiner hegte einen Kräuel gegen sie. Jedermann liebte die Prinzessin, doch keiner in der Stadt wusste von dieser Tatsache. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, wenn sie daran dachte, was sie heute erwarten würde. Hatte sich doch ihr Vater in den Kopf gesetzt, sie trotz dieser unerklärlichen Begebenheit zu verheiraten. Vor wenigen Wochen war sie volljährig geworden und somit war es das gute Recht des Königs, dies zu tun. Und die Wahl war ihm auch recht leicht gefallen. Der Sohn des Königs aus dem Nachbarreich sollte der Zukünftige werden. Unstimmigkeiten untereinander hatten ihren Vater dazu bewogen, genau diesen Schritt zu tun. Frieden stand an oberster Stelle. Noch über Violettas Angst, enttarnt zu werden und ihren eigenen Wünschen. Seufzend wand sie sich ab und der Tür zu. Leopold war der Name, des Prinzen, den sie heiraten sollte, aber das war auch das Einzige, was sie über ihn wusste. Er und sein Vater waren zwar bereits hier gewesen und auch auf dem Ball zu Ehren ihres achtzehnten Geburtstages war er zugegen, doch Violetta hatte sich auch vor diesem Fest gedrückt und es vorgezogen, ihr Zimmer nicht zu verlassen. Wie ihr Feste, dieser Art mittlerweile ein Graus waren. Wo sie diese doch als Kind immer so geliebt hatte. Musik, Spielleute, Turniere, den Trubel in den Gassen, doch davon war nichts mehr geblieben. Lieber schloss sie sich ein und war allein, als dass sie enttarnt wurde. Sie wollte nicht auf dem Scheiterhaufen brennen. Sie war nicht schuld an der Tatsache, kein Spiegelbild zu haben. Ihre Augen waren feucht, als sie den Saal verließ. Was konnte sie nur tun? Welchen Ausweg hatte sie noch, heute am Tag der Abreise? Beim bloßen Gedanken daran, wurde ihr Schlecht. Sollte sie vielleicht weglaufen? Sollte sie sich eines der Pferde nehmen und fliehen? Irgendwohin, wo sie keiner kannte? In ein anderes, fremdes Land? Eines, wo es niemanden interessierte, ob sie ein Spiegelbild besaß, oder nicht? Gab es ein solches Land überhaupt? Eine der Kammerfrauen kam ihr mit vollen Händen geschäftig entgegen, doch auch ihr Blick war düster. Wusste sie doch vom Leiden der Prinzessin. Nur wenige hier, in diesem Haus wussten es. Dieses Wissen hatte keine dieser Mauern hier jemals verlassen. Das Beste für alle wäre es, wenn dies so bliebe, aber war das noch möglich? Konnte sie dies auch im anderen Reich geheim halten? Immer wieder machte sich dieses flaue Gefühl in ihrem Magen breit. Sie konnte dort nicht hin. Ausgeschlossen! Nur knapp nickte sie Mira zu, dann machte sie auch bereits kehrt und lief eilig über den Gang, der sie zur Küche führte. Sie würde sich ein paar Lebensmittel zusammensuchen und dann verschwinden. Im Allgemeinen Drunter und Drüber, welches hier ohnehin bereits herrschte, hatte sie sicherlich ein leichtes Spiel. So hoffte sie zumindest. Doch bereits hier sollte sich ihre Erwartung nicht erfüllen. In der Küche herrschte ebenfalls geschäftiges Treiben. Die Reise dorthin würde mit der Kutsche sicherlich mehr als einen ganzen Tag dauern und so waren auch hier Bedienstete bereits damit beschäftigt, Lebensmittel zusammenzustellen, für die Fahrt. Unruhig stand Violetta daneben und wusste nicht, was sie tun sollte. Würde sie sich bereits verdächtig machen, wenn sie ihnen dabei zur Hand ging? Oder sich selbst etwas zusammenstellte? Unschlüssig sah sie von Einem zum Anderen, entschied sich dann jedoch dazu, sich einfach ein paar Äpfel zu nehmen. Dann verschwand sie wieder. Vielleicht würde es auch reichen, wenn sie ein paar Silbertaler einstecken würde. Auf dem Markt könnte sie sich immer noch das Nötigste besorgen. Sich eines der Pferde zu nehmen, war zwar zunächst ein guter Gedanke gewesen, doch dabei war ihr die Tatsache nicht bewusst gewesen, dass auch hier die Bediensteten umher eilten, da die Kutsche angespannt wurde und somit auch die besten Pferde für sie nicht frei waren. Und unbemerkt kam sie jetzt ohnehin nicht in die Ställe. Seufzend verharrte sie hinter der Mauer und dachte nach. Kam sie hier doch nicht schnellstmöglich fort, wie sie es sich in den Kopf gesetzt hatte? Hatte sie überhaupt eine Chance, ungesehen zu verschwinden? Resigniert verließ sie den Hof und verschwand im Rosengarten. Hier war sie allein. Allein, mit den schönsten Blumen, die sie kannte. Dann würde sie eben zu Fuß verschwinden! Das war die einzige Möglichkeit, die sich ihr in dieser ausweglosen Situation noch bot. Aber unerkannt zu bleiben würde wohl eine ernsthafte Herausforderung darstellen. Über den Gesindeeingang gelangte sie schließlich in die Stadt. Tief zog sie sich die Kapuze ihres Mantels ins Gesicht, um auch ja nicht erkannt zu werden. Sie musste hier weg. Erst recht, weil auch hier überall dieser Aufruhr herrschte. Sie durchlief nur die dunkelsten Gassen und in ihrer Verzweiflung verließ sie schließlich die Stadt und folgte dem Weg in den Wald hinein. Ihre Hoffnung, unterzutauchen war jedoch nicht mehr, als das laue Lüftchen des heutigen Morgens. Wenn sie wenigstens für ein paar Tage unauffindbar wäre. Vielleicht würden sich ihre Eltern derartige Sorgen machen, dass sie die Hochzeit von selbst absagten. Ob diese Möglichkeit bestehen könnte? Oder würde sie ihr Vater womöglich gewaltsam dazu bringen? Sie zu dieser Hochzeit zwingen? Ihre Augen wurden feucht und Tränenbäche bahnten sich ihren Weg. Würde er das wirklich tun? Des Friedens willen? Violetta war sich dem nicht mehr sicher. Der Pfad wurde schmaler und je weiter sie ihm in den Wald folgte, desto unwegsamer wurde er. Dornenbüsche zu beider Seiten brachte sie immer wieder dazu, anzuhalten, weil sich der Mantel ständig darin verfing und ihre Augen waren so nass, dass sie ohnehin kaum erkannte, wohin sie lief. Was sollte sie nur tun und vor allem wo sollte sie hingehen? Pferdegetrappel war es schließlich, welches sie zusammenfahren ließ, als sie ein weiteres Mal am Stoff zerrte. Selbst der Saum ihres Kleides war nun bereits durch zahlreiche Löcher ruiniert. Eine wie sie gehörte eben nicht hier her. Die Hufschläge wurden lauter. „Heja!“, hörte sie einen der Reiter rufen. Nur knapp warf sie ihnen einen Blick zu. Es waren keine Männer ihres Vaters, wie sie zunächst befürchtet hatte. Doch sie näherten sich weiter in gleichbleibendem Tempo. „Da vorne!“ So schnell sie konnte, versuchte sich Violetta endlich zu befreien, dann raffte sie ihr Kleid und versuchte zu verschwinden, doch die Beiden waren schneller heran, als sie gedacht hatte. Rasch waren sie aus dem Sattel gesprungen und kamen auf sie zu. „So allein im Wald, meine Schöne...?“ Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Schnell wand sie den Blick ab und suchte nach einem Ausweg. Sollte sie vielleicht um Hilfe rufen? Was hatte sie sich nur dabei gedacht, davon zu laufen? Ihr Versuch, zu fliehen scheiterte, als eine Hand fest nach ihr griff. „Nicht so schnell, Mädchen!“ Violetta zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht. Dass sie hier im Wald überfallen wurde, war wohl das Letzte, mit dem sie gerechnet hatte. Sie war allein und unbewaffnet. Wie also sollte sie sich gegen zwei Männer wehren? „Lasst mich gehen...“ Mit einem Ruck hatte er ihr die Kapuze vom Kopf gerissen. Seine Augen wanderten über ihr Gesicht, aber wie es schien, wusste er nicht, wen er hier gerade vor sich stehen hatte. Aber war das gut? „Du siehst aus, als hättest du Geld. Her damit!“ Den gezückten Säbel hielt er ihr dabei an die Seite. „Nun mach schon Mädchen, oder willst du sterben?“ Sein hämisches Grinsen ließ es der Prinzessin ganz elend werden. Mit zitternden Fingern suchte sie nach ihrem Lederbeutelchen in ihrem Mantel. Sie war so aufgelöst, dass es ihr selbst wie eine Ewigkeit vorkam. „Jetzt beeil dich!“ Der Erpresser begann sich unsicher umzusehen. Erwartete er etwa, dass jeden Augenblick hier jemand eingreifen könnte? „Nimm die Finger von ihr, Hannes! Was glaubst du, wer du bist?!“ Eine Frau trat wie gerufen, hinter ihnen aus den Fichten heraus und ihr finsterer Blick erschreckte den Angesprochenen und seinen Begleiter. „Die alte Hexe!“, stieß er aus und die Pferde wurden unruhig, dass er schließlich von Violetta abließ, um ihre Reittiere einzufangen, bevor diese im wilden Galopp davon stürzten. Der Erpresser machte einen Satz zurück. Dabei stieß er die Prinzessin von sich, so dass sie über Wurzeln und Geäst vorwärts stolperte und unsanft aufschlug, ohne dass sie sich hatte abfangen können. „Macht, dass ihr fort kommt!“ Drohend hob die Alte ihren Stecken in die Luft und murmelte anschließend etwas, was Violetta nicht verstand. Die Pferde scheuten ein weiteres Mal und weigerten sich, ihren Weg fortzusetzen, was die Reiter schließlich dazu brachte, kehrt zu machen. Zurück in die Stadt. Ein Stein fiel der Prinzessin vom Herzen, als sie die Beiden schnell davonreiten sah. „Seid Ihr verletzt?“ Die Alte trat heran, um ihr aufzuhelfen, dabei sah sie endlich Violettas Gesicht. „Prinzessin?“ Ihr Gesicht und ihr Mantel waren verschmutzt worden, als man sie gewaltsam umgeworfen hatte, aber ihre Retterin hatte sie dennoch sofort erkannt. „Was macht Ihr hier alleine im Wald?“ Violetta schluckte. Die Alte hatte sie erkannt? Das Entsetzen war ihr, wie es schien, förmlich ins Gesicht geschrieben und sie war gänzlich außerstande, zu antworten. „Kommt erst einmal mit.“ Ihr wurde aufgeholfen, doch ein Laut des Schmerzes entwich Violetta, als sie wieder zum stehen gekommen war. Hinkend folgte sie ihrer Retterin, bis zu einer unscheinbaren Hütte, die sich nicht weit entfernt befand und welche wohl ihr Zuhause war. „Seid Ihr verletzt?“ Violetta versuchte gerade zu stehen, doch ein weiteres Mal fuhr ein stechender Schmerz in ihrem Fuß. „Ich denke, dass mit meinem Knöchel etwas nicht in Ordnung ist.“ Unruhig sah sie sich in ihre Hütte um, doch einen Spiegel konnte sie hier nirgends sehen. „Dann sollte ich mir diesen am besten gleich einmal ansehen.“ Sie deutete auf ihr Nachtlager. „Setzt Euch.“ Violetta tat, wie ihr geheißen und beobachtete die Alte dabei, wie sie im Ofen ein paar Scheite nachlegte. „Lauft Ihr vor etwas davon?“ Ihr liebenswürdig, unwissendes Lächeln, mit welchem sie näher kam, hatte auf seltsame Weise etwas Beruhigendes. Violetta senkte den Blick. „Vor einer Hochzeit, gute Frau“, gab sie ihr Wahrheitsgemäß zur Antwort und befreite sich anschließend von ihrem Stiefel. Die Alte ließ sich ihr gegenüber auf dem klapprigen Schemel nieder und besah sich den Knöchel. Genau beobachtete sie die faltigen Finger der Alten, wie sie ihr damit behutsam den Fuß abtastete. „Es scheint nichts gebrochen zu sein“, sagte sie schließlich. „Ihr seid lediglich unsanft umgeknickt. Nichts Schlimmes also.“ Dann sah sie ihr wieder direkt in die Augen und griff das zuvor besprochene Thema erneut auf. „Gefällt Euch der Bräutigam nicht, Prinzessin?“ „Ich weiß nicht, wie mein zukünftiger Ehemann aussieht. Ich habe Prinz Leopold noch nicht gesehen.“ Als sein Name fiel, horchte die alte Frau auf. „Prinz Leopold sagt Ihr?“ Etwas Merkwürdiges schwang bei diesen Worten in ihrer Stimme mit. „Ja“, erwiderte Violetta. „Mein Vater will mich verheiraten, um endlich Frieden zwischen unseren Ländern zu erreichen. „Soso“, murmelte die Alte daraufhin und trug auf ihren Fuß eine Salbe auf, welche sofort eine angenehme Wärme ausstrahlte. Anschließend verband sie den Fuß der Prinzessin. Dann erhob sie sich und streckte die steifen Glieder. „Wollt Ihr etwa keinen Frieden, Prinzessin?“ Ihre Augen fixierten sie genau. „Doch, natürlich, aber ich...“ Sollte sie ihr die Wahrheit sagen? Schnellstens unterdrückte sie diesen Gedanken. Der erwartungsvolle Blick der Alten schien ihr förmlich in die Seele zu sehen. „Ich kann nicht. Ich schätze, ich bin noch nicht so weit“, waren schließlich die Worte, welche Violettas Mund verließen. Die Alte lächelte verständnisvoll. „Es ist vollkommen normal, dass man sich vor einem so großen Schritt, wie einer Hochzeit fürchtet. Als meine Hochzeit bevor stand, war ich auch fürchterlich nervös. Ein neues Leben steht eben davor. Eine große Veränderung. Eure Aufregung ist also keineswegs etwas Schlechtes.“ Als sich die Vettel abwand, um ihre Salbe und die übrigen Verbände wieder zu verstauen, ließ Violetta die Schultern hängen. Als ob dies der einzige Grund ihrer Angst war. Bei ihr war das um einiges verzwickter. Doch noch bevor sie diesen Gedanken erneut ausweiten konnte, saß ihr die alte Frau erneut gegenüber. „Gebt mir Eure Hand“, forderte sie. Violettas Blick fiel unsicher auf ihre Hand, die sie ihr entgegenhielt. War sie dort auch verletzt? Die Prinzessin besah sie sich selbst, was ihre Retterin dazu brachte, sie sich einfach zu nehmen. Dann drehte sie diese auf den Handrücken und schaute diese ganz genau an. Ein bisschen verwirrt wurde ihr nun doch endlich klar, was die Alte vorhatte. „Könnt ihr mir die Zukunft aus der Hand lesen?“ Die Alte lächelte. „Ich kann es gerne versuchen, wenn Ihr mir erlaubt.“ Violetta schenkte ihr ein Lächeln. „Aber ja.“ Vielleicht bekam sie auf diese Weise geholfen. „Das hier“, sagte sie schließlich „ist die Lebenslinie.“ Mit dem Finger fuhr sie auf dieser entlang. „Ein langes Leben steht Euch bevor.“ Sie drehte die zierliche Hand ein Stück. „Und ich sehe eine große Kinderschaar.“ Dabei blicke sie auf. „Nun zumindest sehe ich mindestens vier.“ Violettas Herz schlug schneller. Ein langes Leben? Das hörte sich doch gut an. Viel besser als der Gedanke, an den Scheiterhaufen. Aber konnte das wirklich stimmen? Sie glaubte nicht an Wahrsagerei. „Werde ich glücklich sein?“ „Oh ja, Prinzessin. Ihr werdet diesen Weg nicht bereuen und eine wichtige Aufgabe meistern.“ „Eine wichtige Aufgabe?“ verwirrt sah Violetta auf. „Was es genau ist, kann ich nicht sagen, aber sie wird eine große Veränderung mit sich bringen.“ Die Alte sah ihr fest in die Augen. „Ihr seid etwas ganz Besonderes.“ Violetta wurde es plötzlich heiß und sie entzog ihre Finger dem Griff der Alten. Etwas Besonderes? Meinte sie etwa die Tatsache, dass sie kein Spiegelbild besaß? Stand ihr das bereits in die Hand geschrieben? Und ihr kam wieder in den Sinn, dass sie dieser Hannes Hexe genannt hatte. Konnte sie womöglich wirklich mehr sehen, als Andere? Ihr wurde plötzlich warm. Nahezu unangenehm. Die Alte begann sie zu mustern. Hatte Violetta etwa bereits einen roten Kopf? „Prinzessin?“ Eine Männerstimme von draußen ließ Beide zusammenfahren. „Prinzessin Violetta?“ Ihr Blick fiel unruhig auf die Alte. „Soll ich nachsehen?“, bot sich diese an, und erhob sich auf ihr Nicken hin schließlich. Sie lief ans Fenster und spähte hinaus. „Hannes hat zwei der Soldaten Eures Vaters hier her geführt“, sagte sie schließlich und wand sich vollends der Prinzessin zu. „Wollt Ihr immer noch weglaufen?“ Violetta senkte den Blick. Nach dem, was ihr die Alte alles gesagt hatte, war sie sich nicht mehr sicher. Wenn sie nun recht hatte, mit dem, was sie ihr Prophezeit hatte? Vielleicht hatte sie sich auch alles viel schlimmer ausgemalt, wie es überhaupt werden könnte. Sie schlüpfte in ihren Stiefel und erhob sich. Erneut erklang die sie rufende Stimme. „Ich denke, ich werde es darauf ankommen lassen.“ Knapp lächelte sie, dann wand sie sich auch bereits zur Tür. „Habt Dank für alles, gute Frau.“, sagte sie und kramte in ihrer Manteltasche. Die Hausherrin folgte ihr, lief schließlich an ihr vorbei und öffnete die Tür. „Sie ist hier, Sir“, rief sie gut hörbar und hatte somit augenblicklich die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich gezogen. Doch noch bevor sich Violetta auf ihr Personal konzentrierte, griff sie die Hand der Alten und legte sämtliche Silbermünzen hinein, welche sie mitgenommen hatte. Ihr Blick hing überrascht an den Talern in ihrer Hand, doch sie wagte es nicht, der Prinzessin zu widersprechen. „Vielen Dank.“ Sie machte einen Knicks. Dann sah sie der Prinzessin fest in die Augen. „Gebt gut acht auf Euch und vertraut der Kraft, die in Euch steckt. Ihr werdet Eure Aufgabe schon meistern.“ Dann wand sie sich jedoch den Wachen zu und fügte gut hörbar hinzu: „Und schont Euren Fuß.“ gewidmet: den beiden Charmantsbolzen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)