Mein Herz schlägt nur für dich von Turtok11 (AaMl) ================================================================================ Kapitel 5: Schlechte Neuigkeiten -------------------------------- Also ging Misty am nächsten Tag ins Krankenhaus, um sich einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen. Die Daten mussten aber noch ausgewertet werden, sodass die Ergebnisse der Untersuchung erst 2 Wochen später vorlagen. Während dieser 2 Wochen kam es bei dem orangehaarigen Mädchen zu keinem weiteren Herzstechen oder anderen gesundheitlichen Problemen. So konnte Misty also beruhigt ins Krankenhaus gehen um sich ihre Untersuchungsergebnisse abzuholen. Sie gab Ash noch einen Kuss, zog sich die Schuhe an und ging los. Draußen schien die Sonne und es war herrlich warm. Die Taubsi saßen auf den Bäumen und trällerten ihr Liedchen, am Straßenrand spielten ein paar Kinder mit einem Fukano und auch sonst war alles wunderschön. Gut gelaunt ging Misty durch die Schiebetür des Krankenhauses, geradewegs zum Sprechzimmer von Dr. Mamuto. Vorsichtig klopfte sie an der Tür. „Herein!“ Klang eine dumpfe Stimme aus dem Inneren, woraufhin die 22-jährige das Zimmer betrat. „Hallo Herr Mamuto, ich bin hier um meine Untersuchungsergebnisse abzuholen.“ Daraufhin verfinsterte sich die Miene des Doktors. „Setzen sie sich nur erst einmal hin, Frau Ketchum.“ Etwas verunsichert kam Misty der Aufforderung nach und nahm gegenüber von Dr. Mamuto Platz. Dieser schlug eine Mappe auf und begann in einem sehr ernsten Ton zu reden: „Frau Ketchum, ich muss ihnen leider eine schlechte Mitteilung machen. Sie haben Kardiomyopathie im Endstadium, eine Herzkrankheit, die mit starkem Herzstechen, Luftnot und Schlaffheit einhergeht.“ Der Schock saß, mit starrem Blick schaute Misty auf die Mappe und konnte erst nach einer Weile vorsichtig eine Frage formulieren. „Was heißt das jetzt konkret für mich?“ „Es tut mir leid ihnen das sagen zu müssen, aber wir werden eine Herztransplantation vornehmen, andernfalls werden sie in ca. einem Monat sterben.“ Dr. Mamuto wartete auf eine Reaktion, doch Misty sagte nichts mehr, die trockenen Worte des Doktors waren einfach zu niederschmetternd, stattdessen starrte sie weiter auf die Mappe. „Da ist noch ein Problem… es gibt derzeit kein Spenderherz, da der Spender die gleiche Blutgruppe wie sie haben muss, leider ist diese aber nicht gerade die Häufigste. Wir würden Ihnen sehr gerne helfen, uns sind aber in diesem Fall die Hände gebunden. Sobald wir ein Herz haben, werden wir ihnen aber Bescheid geben und sie umgehend operieren. In der Zwischenzeit sollten sie sich nicht all zu sehr anstrengen oder zu sehr aufregen, vermeiden sie auch jeglichen Stress… Das ist jetzt sicherlich ein ziemlicher Schock für sie, aber kann ich ihnen vielleicht noch irgendwie helfen oder haben sie noch Fragen?“ Doch wieder reagierte Misty nicht auf den Doktor. „Na gut, falls es schlimmer wird, kommen sie bitte umgehend bei uns vorbei. Soll ich ein Taxi für sie rufen?“ Doch mehr als ein Kopfschütteln brachte das orangehaarige Mädchen nicht zu stande. Stattdessen starrte sie immer noch fassungslos auf die Mappe mit den Untersuchungsergebnissen, welche ihr jetzt von Dr. Mamuto überreicht wurde. Dann öffnete er ihr die Tür und Misty verließ wortlos das Krankenhaus. Ihr Weg führte sie wieder vorbei an den spielenden Kindern und an den zwitschernden Taubsi. Doch sie nahm das Alles gar nicht mehr wahr. Sie setzte einfach nur einen Fuß vor den anderen ohne sich irgendetwas dabei zu denken. Irgendwann betrat sie dann auch ihr Haus, wo Ash gerade mit den Kindern am Tisch saß und spielte. „Mutti, willst du mitspielen?“ Fragte der kleine Tim. Doch Misty ging an ihnen vorbei, dabei glitt ihr die Mappe aus der Hand und viel zu Boden. Sie schien das allerdings gar nicht zu bemerken und ging geradewegs ins Schlafzimmer. „Papa, was ist mit Mutti?“ Wollte Ashley wissen. „Mit Mutti?!… ähm… ich schätze sie ist etwas übermüdet. Ja genau, sie konnte diese Nacht ganz schlecht schlafen und ruht sich nun ein wenig aus. Deswegen muss ich heut auch die Hausarbeit für Misty übernehmen. Wenn ich damit fertig bin, können wir ja weiterspielen. Jetzt könnt ihr ja erst einmal ein bisschen mit Pikachu draußen spielen.“ Seine Kinder konnte Ash damit beruhigen, doch das gelbe Elektropokémon wusste genau, dass etwas nicht stimmte. Zu gut kannte es seinen Trainer nach all den Jahren. Mit einem traurigen „Pika Pikachu“ ging es an ihm vorbei, um sich dann Tim und Ashley anzuschließen, welche schon vorausgegangen waren. „Danke Pikachu, dass du schon wieder einspringst. Du bist ein echter Freund!“ Ash betrachtete nun die Mappe, welche Misty zuvor fallen gelassen hatte. Aus dieser lugte ein weißer Zettel hervor. Der schwarzhaarige Junge zog ihn vorsichtig heraus, um ihn dann zu lesen, doch schon nach den ersten Zeilen musste er sich setzen, da seine Knie zu weich waren, um noch länger stehen bleiben zu können. Als Ash dann fertig war, legte er den Zettel wieder in die Mappe. Wirklich begreifen konnte er allerdings noch nicht, was er da gerade gelesen hatte und genau wie Misty zuvor, starrte nun auch er vor sich hin, denn es schien alles so unreal. So, als wäre alles nur ein böser Traum aus dem er gleich wieder erwachen würde. Dies ging eine ganze Weile so, bis er dann doch ins Schlafzimmer ging. Dort entdeckte er seine Frau, wie sie auf der Bettkante saß und einfach nur vor sich hinstarrte. Ash setzte sich nun neben sie und auch er starrte weiter vor sich hin. Da saßen die Beiden nun, keiner sagte ein Wort und keiner rührte sich. Die Zeit schien still zu stehen, als würde dieser Moment nie vergehen. Doch nach 10 Minuten war es Ash, welcher sich als erster rührte. Vorsichtig drehte er sich zu Misty, dann legte er seinen Arm um sie. „Misty, ich will dich nicht verlieren… du darfst mich nicht verlassen.“ Sagte Ash in einem verzweifelten Ton. Misty hingegen rührte sich immer noch nicht. Also begann Ash erneut zu sprechen: „Wir beide werden das gemeinsam durchstehen. Du wirst sehen, schon bald wirst du wieder vollkommen gesund sein, das verspreche ich dir!“ Nun kullerten Tränen über Ashs Gesicht und auch Misty begann zu weinen. Sie lehnte sich an Ashs Schulter und klammerte sich fest an ihn. „Ich hab Angst, Ash! Was, wenn es kein Herz für mich geben wird? Was wird dann aus uns? Was wird aus den Kindern? ... Du musst dich gut um sie kümmern!“ Bei den letzten Worten klang in Mistys Stimme die Hoffnungslosigkeit durch. „An so was darfst du gar nicht denken! Schon bald wirst du ein Spenderherz bekommen, man wird dich operieren und dann geht alles wieder seine gewohnten Bahnen.“ Ash nahm Mistys Gesicht in seine Hände, dann schauten sie sich in ihre tränenschweren Augen. Vorsichtig bewegten sich nun beide aufeinander zu, bis sich ihre Lippen sanft berührten. Dieser Kuss war ein ganz besonderer, denn er ließ das junge Pärchen für einen Augenblick in eine andere Welt entschweben, eine Welt ohne Sorgen und ohne Leid, in der es nur Glück und Liebe gibt! „Ash …danke, dass du für mich da bist und mich jetzt nicht alleine lässt!“ Dieser wischte sich seine Tränen aus dem Gesicht und lächelte Misty an. „Ich werde immer für dich da sein! Du wirst sehen, dass du nie alleine bist, denn du hast ja …MICH!“ Nun konnte auch Misty ein wenig lächeln. Doch sie suchte auch weiterhin die Geborgenheit von Ashs Armen. „Du hast vorhin gesagt, dass wir das gemeinsam hinbekommen. Meinst du das wirklich so oder wolltest du mich nur beruhigen?“ „Natürlich meine ich das so. Ich werde nachher gleich zu Rocko gehen, denn der hat noch gute Kontakte zu einigen Krankenschwestern. Vielleicht können die uns ja weiterhelfen.“ Wieder musste Misty Lächeln. „Ach ja, Rocko und die Mädels. Das waren noch Zeiten! Auf unseren Reisen war immer alles so schön und unbeschwert. Komisch, an was man so denkt, wenn man kurz vor dem Ende steht.“ „Jetzt hör schon auf Misty, wenn du wieder fit bist, dann machen wir wieder mal eine Reise. Die wird genauso schön wie die alten. Bloß das wir die Kinder dabei haben, was ja auch ganz nett sein kann.“ „Das wäre schön! So jetzt will ich noch ein bisschen was im Haushalt machen, das wird mich vielleicht ablenken und Ash …es ist schön dass es dich gibt!“ Daraufhin verließ sie das Zimmer und nur ihr Mann blieb nachdenklich zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)