Liebst du mich, oder hasst du mich? von BlackHoney (Rin x Sess (wird überarbeitet)) ================================================================================ Kapitel 7: Nachtgeflüster ------------------------- Hallo liebe Leser, es hat lang gedauert, aber nun geht es weiter. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen. lg ****************************************************** Die angenehm warme Nachtbrise strich sanft um mein Gesicht und wirbelte meine schwarzen Haare auf. Ich konnte nicht schlafen. Zu viele Gedanken geisterten durch meinen Kopf und verwehrten mir es, meine ersehnte Ruhe zu finden. Also hatte ich mich ans Fenster gestellt und lies mir den Nachtwind ums Gesicht wehen. Es war nun bereits über zwei Wochen her das Sesshomaru mir befohlen hatte das Schlossgelände nicht zu verlassen und ich hatte mich daran gehalten. Trotz allem war ich wütend auf den Daiyokai, denn seit dem Abend an dem ich Sesshomaru im Bad überrascht hatte war er wie vom Erdboden verschluckt. Laut Saika hatte er irgendetwas außerhalb des Schlosses zu regeln. Saika war in den zwei Wochen zu etwas wie einer Freundin geworden und Jaken, nun ja er war eben Jaken. Er war immer noch die selbe großmäulige kleine Kröte wie früher aber trotzdem hatte ich ihn irgendwo gern. Die alte Meckerziege. Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Wenn ich jedoch an den Zwischenfall im Bad zurückdachte schoss mir immer noch die Röte ins Gesicht. Obwohl ich schon über zweihundert Jahre lebte, hatte ich noch nie einen Mann nackt gesehen oder der gleichen. Wie könnte es auch anders sein. Die Menschen hatten Angst vor mir sobald sie bemerkten dass etwas mit mir nicht stimmte. Sie dachten ich hätte meine Seele an den Teufel verkauft. Abfällig schnaubte ich. Was für ein Unfug. Die meisten Dämonen dagegen sahen mich als Missgeburt der Natur an. Weder das Eine noch das Andere. Weder Mensch noch Yokai. Vermutlich war ich für sie noch weniger wert als ein Mensch. Ob ich für Sesshomaru das auch war? Wusste er vielleicht schon damals, dass etwas mit mir nicht stimmte? Hatte er mich deshalb in diesem Dorf zurückgelassen? In den zwei Wochen war mir aber klar geworden, dass, wenn ich ehrlich war ich hier nicht weg wollte. Ich war es Leid geworden alleine durch das Land zu ziehen, nicht zu wissen wonach ich eigentlich auf der Suche war. Sesshomarus Anwesenheit gab mir etwas zurück von dem ich dachte es schon lange verloren zu haben. Beständigkeit. Sicherheit. Auch wenn er derzeit durch Abwesenheit glänzte. „Rin.“ Erschrocken drehte ich mich um und sah in die Augen von Sesshomaru. Ich hasste es wenn er wie aus dem Nichts auftauchte. In letzter Zeit war ich eindeutig viel zu oft in Gedanken versunken. „Ihr seid zurück. Wo wart ihr?“ Fragte ich neugierig. Der Hundedämon starrte mich nur kühl aus seinen goldenen Augen an. Keine Antwort. Verärgert verzog ich mein Gesicht. Weg war die wehmütige Stimmung und vergessen war mein gedankliches Eingeständnis dass ich mich bei Sesshomaru wohl fühlte. Er brachte mich dadurch, dass er nie antwortete, wirklich noch zur Weißglut. Gerade als ich ihn lauthals anschreien wollte stand er in Sekundenschnelle vor mir. Aus einem Reflex heraus wollte ich zurück weichen wäre jedoch rückwärts aus dem Fenster gefallen wenn er mich nicht am Arm gepackt hätte und mich zurück gezogen hätte. Durch den Schwung landete ich an seiner Brust und wurde schlagartig rot und wollte mich aus seinem Griff befreien. Doch dieser war felsenfest und Sesshomaru war scheinbar nicht gewillt mich loszulassen „Lasst mich los!“ Fuhr ich ihn kratzbürstig an. Doch der weißhaarige Dämon dachte gar nicht daran. Ich spürte seine krallenbesetzte Hand an meinem Hinterkopf. Ein paar Sekunden lang versuchte ich mich noch zu befreien, gab jedoch schließlich meinen Widerstand auf. Ich verstand ihn nicht. Seit zwei Wochen war er verschwunden und nun benahm er sich so...untypisch für ihn. „Wirklich? Ich hatte nicht den Eindruck als hätte dich an meinem Körper etwas gestört.“ Wenn das überhaupt möglich war vertiefte sich die Röte in meinem Gesicht noch eine Nuance. Zusammenhanglos begann ich irgendwelche Wörter zu faseln. „Also...ich…äh…nein...also... so war das nicht… ich meine...“ Ich spürte, dass seine Brust leicht vibrierte. Ich bekam große Augen. Lachte er etwa? „Ich habe dir etwas mitgebracht.“ Überrascht wollte ich aufsehen doch war der Yokai vor mir, schon wieder verschwunden und ich kippte fast nach vorne. Ich hasste es, wenn er das machte! Wie bestellt und nicht abgeholt stand ich nun auf der Stelle. Erst jetzt realisierte ich seine Worte. Er hatte mir etwas mitgebracht. Ich sah mich um und entdeckte auf meinem Bett eine Schriftrolle. Wo kam die den her? Wann hatte Sesshomaru…? Verwirrt setzte ich mich auf mein Bett und begann zu lesen. Mit jedem Wort wurde mein Blick ungläubiger. Wenn es stimmte was dort geschrieben stand, dann war diese Schriftrolle die Antwort auf all meine Fragen die ich bezüglich meiner Herkunft und meiner Kräfte hatte. Ich konnte es nicht fassen. Sesshomaru wanderte durch die Gänge seines Schlosses und scheuchte hier und da einen Diener der ihm über den Weg lief, davon. Rin verstand ihn nicht. Er wusste, dass sie nicht verstand wieso er sie damals zurücklassen musste. Er ahnte schon damals, dass sein Biest Rin längst auserwählt hatte. Sie war gerade mal acht und nun ja ein Menschenmädchen eben. Ein Mensch. Er hielt es für besser sie in diesem Dorf zurück zulassen. Als hätte er sich jemals auf einen Menschen eingelassen geschweige denn sie -wenn sie alt genug gewesen wäre- als Gefährtin akzeptiert. Er schnaubte lautlos. Doch nun hatte sich alles geändert. Sie war schließlich kein Mensch mehr. War nie einer. Wieso hatte er das nicht damals schon bemerkt. ************************************ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)