Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte von Setsuko_Jiyu (Was Cola Flaschen und Schokoladennikoläuse mit dem Weihnachtsmann zu tun haben) ================================================================================ Kapitel 1: Was Cola Flaschen und Schokoladennikoläuse mit dem Weihnachtsmann zu tun haben ----------------------------------------------------------------------------------------- Ein Beitrag zum Wettbewerb: How Santa got his red Suit „Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte“ oder „Was Cola Flaschen und Schokoladennikoläuse mit dem Weihnachtsmann zu tun haben“ Eines Morgens, es war der 23. November in einem Jahre vor nicht allzu langer Zeit, da erwachte ein armer, von Arbeitslosengeld und Wohnhilfe, lebender Mann mit Namen Santa Claus in seinem ein Zimmer Apartment in der Kennsingteen Road im Stadtbezirk Manhattan. Es war ein grauer und verregneter Tag, wie so oft in den letzten Wochen kamen weder anfängliche Weihnachtsgefühle im gesamten Staate New York auf, noch hatte sich das passende Wetter dazu gemeldet. Müde und mit verquollenen Augen schälte er sich aus seinem Bett. Seinen Unterhalt und die Miete verdiente er sich mit kleinen Aushilfsjobs bei einem lokalen Blättchen, da die Hilfe vom Staat allein, niemanden das Essen bezahlen konnte und das nächst größere Essen würde wahrlich anstehen. Er hatte dieses Jahr den Fehler begangen, seine Familie zu sich einzuladen. Was er dabei vergessen hatte zu erwähnen war, dass er ein armer Schlucker war, der auf 12m² lebte und sich von Dosenfleisch und Ravioli ernährte. Wunderbare Aussichten auf ein gelungenes und möglichst enttäuschendes Fest. Er wollte sich nicht die Blicke seiner Eltern vorstellen. Er war immerhin weit über 40 und nicht einmal verheiratet. Was für eine Blamage. Aber von solchen Dingen ließ er sich nicht den Morgen verderben. Das war etwas, was er seit Jahren gut verstand damit umzugehen. Einfach den alten kabellosen Jammerkasten auch Fernseher genannt, angestellt, ein kühles billiges Bier, Marke hergestellt in Taiwan angesetzt und schon begann die Verdrängung. Was ja an und für sich auch sehr praktisch war. Santa grummelte missgelaunt. Dabei liebte er Weihnachten, bzw. hatte es immer getan, früher verstand sich und nun heute, da war es ihm fast schon egal. Na ja seine Eltern kamen, ein Grund mehr dieses Fest sich seit Jahren doch mal wieder im Kalender rot an zustreichen. Doch dafür hatte er jetzt keine Zeit. Er musste Fotos für eine Schokoladenfabrik schießen, die mit ihren super neuen Nikoläusen ganz große Kassenschläger werden wollten. Neues Design, neuer Geschmack und noch mehr Chemikalien, so leuchtete nicht nur der Weihnachtsbaum am heiligen Abend. Die Stunden zogen sich dahin wie zäher Sirup auf frischen Pfannkuchen. Wenn er so darüber nachdachte, in seinem Bauch regte sich so einiges. Er sollte vielleicht eine Mahlzeit zu sich nehmen, doch auf Schokolade hatte er keine Lust. Zu blöd das er hier in einer Schokoladenfabrik war. Chips oder gar Sandwichs würde er hier sicherlich nur finden, wenn sie mit Schokolade überzogen wären. Oh nein, ganz furchtbare Vorstellung. „Hey Claus, komm rüber und träum nicht in der Gegend rum!“ Sein Abteilungsleiter Billy Newport war ebenso mitgekommen. Er fand das Santas Arbeitsmoral nachzulassen schien, weswegen er diesen sorgfältig überwachte. Gutes Personal und Arbeitskräfte waren so schwierig zu finden, vor allem wenn man ihnen nur einen Hungerlohn bezahlte. Santa schoss noch ein paar Fotos von fliegenden Plastikrentieren und steckte dann seine Kamera weg. Gemütlich packte er sich einen, wohlbemerkt Schokolade freien. Müsliriegel aus und stopfte ihn leicht schmatzend in seinen Mund, wobei er sich auf einem der vielen künstlichen Schneehügel aus Pappmaschee niedergelassen hatte. Dabei bemerkte er nicht wie sich von hinten langsam ein kleiner Schokoladennikolaus an ihn heranschlich. Auf einmal zwickte Santa etwas in seinen linken Arm und leise fluchend sprang er auf. Der Müsliriegel fiel ihm herunter und versehentlich trat er auf diesen, verlor entgültig sein Gleichgewicht und stürzte taumelnd in den Pappmascheehügel hinein, der unter seinem Gewicht ächzend zu Bruch ging. Sofort kamen einige Firmenleiter und Abteilungsleiter auf ihn zugestürzt und versuchten ihn aus dem Hügel zu befreien. Nach einer geschlagenen halben Stunde hatten sie Santa herausbekommen und nach Hause geschickt. So saß er nun daheim herum und starrte trübsinnig aus dem Fenster. Das Wetter war schlechter geworden und seine Laune sank proportional dazu mit in den Keller. „Was für eine schöne Zeit...“, hörte er sich selbst sarkastisch murmeln, während er die Wunde auf seinem Arm betrachtete. Er hätte schwören können, das sie kurzzeitig rot aufgeleuchtet war. Doch nachdenken war ihm jetzt noch weniger lieb als eine bevorstehende Erkrankung. Also ging er ins Bett. An einem weiteren schönen Tag: die Luft war grau und dick erfüllt von Abgasen und der Himmel schwarz wie die Nacht, erwachte unser Santa weniger übelgelaunt als normaler weise aus seinem Tiefschlaf. Müde rieb er sich über sein vollbehaartes Kinn und stutzte. Eilig rannte er ins Bad und besah sich das Missgeschick. Ihm war ein weißer Vollbart über Nacht gewachsen, das war doch nicht möglich! Aber auch seine Haare waren alle weiß! Ihm wurde langsam schwindelig und vorsichtig stützte er sich ab. Er sah verwirrt an sich herab und hätte beinahe aufgeschrieen. Er hatte mehr als 20 Kilogramm zu genommen, so sah es jedenfalls aus! Ein riesiger Bauch wippte unter seinem Hemd hervor und irgendwo überkam ihn die Lust auf Milch und Kekse. Als dann auch noch ein seltsames Geräusch ertönte und ein grüner Elf hinter ihm erschien glaubte er für den Bruchteil einer Sekunde ohnmächtig zu werden und festzustellen, dass alles irgendwo nur ein Traum war. „Morgen Santa! Endlich seit ihr wach! Wir haben viel zu tun!“ Der Elf wuselte nur um ihn herum, als ob es kein Morgen gäbe. Verwirrt sah er diesem eine Weile dabei zu. „Ich bin aber nicht der, für den du mich hältst.“ Er glaubte langsam zu wissen was hier vor sich ging! „Doch du bist der Weihnachtsmann... na ja noch nicht ganz und eigentlich auch nicht für lange! Der Echte wurde vergiftet, zu viele Kekse und kann dieses Jahr nicht das Weihnachtsfest retten also wurdest du auserkoren!“ Er endetet mit seiner dramatischen Rede und langsam verstand Santa, nicht mehr und nicht weniger als vorher. Wieso sollte er Weihnachten retten? Der Elf kicherte nur und mit einem Mal verschwand sein gekachelter Fußboden unter seinen Beinen und er fand sich in einer großen Vorhalle wieder. Die um ehrlich zu sein, einfach nur geschmacklos und kitschig eingerichtet war. So viel Weihnachten ertrug doch keiner. „So das ist unsere Fabrik Santa! Hier wird alles produziert und du lieferst es aus! So wie immer...“ Der Elf kicherte ein wenig zu fröhlich und Santa wurde es mehr als mulmig. „Aber ich kann nicht! Ich bin nicht der Weihnachtsmann... ich kann mich nur daran erinnern, gebissen worden zu sein... von einem... Schokoladennikolaus... oh meine Gott, ich bin doch komplett verrückt geworden!“ „Alles okay Santa, das geht allen so. Ruh dich aus, esse ein paar Kekse und trink etwas Milch, dann klappt es schon.“ Der arme Santa ließ sich in einen Sessel drücken und völlig irritiert ein paar Kekse bringen. Die er auch aß, allerdings nicht ohne sich darüber zu wundern, wieso. Das war ihm alles viel zu hoch hier. Entweder er stand unter Drogen oder die Mafia hatte ihn geschnappt und er war längst in der Hölle gelandet. Das die aber so aussah... er bekam nur vom hinsehen schon Würgereize. Okay er würde das Spiel hier mitspielen aber nur so lange wie er musste und bis seine Eltern kamen, dann würde er hier abhauen, wenn er bis dahin wusste, wie das ging. Wochen lang hatten sie ihn getriezt und gequält. Sie hatten ihn die Kamine rauf und runter geschickt mit dicken Paketen und Säcken. Hanteln an denen ganze Miniautos hingen, sollte er stemmen und er wurde auf eine Keks und Milchdiät gesetzt. Das Leben konnte doch so ungerecht sein. Irgendwie fühlte er sich wie Rocky als er den 80 Schornsteinsimulator hinter sich hatte. Nur hatte er keine Treppe, die er besteigen sollte, sondern ein Dach. Was ja auch fast das gleiche war. Er wurde aufgemotzt und bekam einen ordentlichen Weihnachtsmann look verpasst. Auch prügelte man ihm fast alle Namen der Kinder dieser Welt ein. Ob er sich das merken konnte war fraglich aber was tat man nicht alles für Weihnachten. Na ja er tat das nicht für dieses Fest, nein er hatte ein Auge auf eine der süßen Köchinnen geworfen, die zu seiner Verzückung keine Elfe war und ihm immer die Kekse brachte. Seine Mama Santa, wie er sie immer nannte. Scharfes Bienchen und was für begabte Hände. Er sprach natürlich nur vom Backen und Kochen. Jeder, der an was anderes dachte, sollte dieses Jahr die Rute bekommen. Für sie rettete er Weihnachten und na ja für all die Kinder und bla, bla, bla... Ein lautes Poltern am Morgen des 24. Dezembers riss den angehenden Weihnachtsmann aus seinem Bett. Die Elfen waren in Hochstimmung. Überall wurden Geschenke verschleppt und geschleppt und Rentiere geputzt und gestriegelt. „Guten Morgen Santa!“ Seine Lieblings nervtötende Elfe war erschienen. „Morgen Quill... Alles bereit für Weihnachten?“ „Ja Sir, ihre Eltern wurden in Kenntnis gesetzt, sie wären Krank und ihr alter Arbeitgeber hat sich entlassen, weil sie gestern nicht zur Arbeit kamen.“ „Ah na ja macht nichts.“ Santa grinste innerlich ein wenig. „Aber verrat mir doch mal eins... wie soll ich das schaffen innerhalb einer Nacht so viele Geschenke zu verteilen?“ Irgendwo hatte nun auch die Nervosität bei ihm Einzug gehalten. Er hatte seit Wochen nur noch als Weihnachtsmann gelebt, geschuftet und gearbeitet. Dennoch war er auf den großen Tag nicht wirklich vorbereitet. „Das macht nichts Santa, Nervosität ist gut außerdem haben wir noch die Geheimwaffe!“ Nun war Santa hellhörig geworden. Elfen und der Weihnachtsmann... hatten die also doch vor die Welt ins Chaos zu stürzen? Irgendwo glaubte er zwar nicht mehr dran, aber Vorsicht war besser als Nachsicht. Glaubte er immer. „Ja ihr Anzug! Der legendäre Weihnachtsmannanzug! Es gibt ihn nur einmal und wenn sie diesen Tragen, dann können sie alles schaffen!“ Diese Elfen und ihr Optimismus. „Zauberanzug oder wie? Na ja gut, wenn du meinst...“ Quill hatte ihm erzählt, dass vor vielen Hunderten von Jahren ein Mann ebenso zum Weihnachtsmann wurde wie er selbst. Nur das ihn kein mutierter Schokoladennikolaus biss, sondern er aus einer vergifteten Flasche Coca Cola trank, die ihm vom Osterhasen untergeschoben war. Ein paar Wochen später war ihm dieser Anzug gewachsen und er hatte das Weihnachtsfest vor einem bösen grünen Kobold retten müssen. Da war er doch froh, nur Geschenke zu verteilen. Wie sich das wohl anfühlte, wenn einem ein Anzug aus der Haut herauswuchs? Wissen wollte er es sicherlich nicht. In diesem Moment; er schwebte mehr als tausend Meter über dem Boden, da fragte er sich, wo er all diese Drogen herbekommen hatte für diesen Trip. Physikalisch unmöglich und technisch sowieso. Aber es schien ihn nicht zu stören und er wünschte sich in diesem Augenblick, als er die vielen Sterne und hell erleuchteten Häuser betrachtete, mehr aus seinem Leben gemacht zu haben. Aber er saß hier auf einem Schlitten im rotem Anzug, dem sie dem kranken Weihnachtsmann regelrecht von der Haut hatten schälen müssen und verteilte Geschenke und es gefiel ihm auch noch. Der Weihnachtszauber hatte sein Herz erfüllt und sein lautes, frohes Lachen erklang weit über den endlosen Wolken. Er liebte Weihnachten und die Verbitterung die sein Herz einmal umschlossen hatte, war wie weggeblasen und so wünschte er sich in diesem Moment nur ein einziges Geschenk vom Weihnachtsmann, das er wohl nie bekommen würde. Fast hatte er es geschafft. Es waren nur noch zwei Päckchen zu verteilen und der Morgen war noch nicht angebrochen. Mit seinen Rentieren landete er auf dem letzten Dach. Erst als er im Haus selbst war, erkannte er es. Es war sein altes Zuhause, das Haus seiner Eltern, das sie vor einigen Jahren verkauft hatten. Vorsichtig sah er sich um. Nein, das konnte doch nicht sein! “Ah guten Morgen mein Schatz!“ Seine Mutter stand in ihrem Morgenmantel auf einer der Türschwellen und sah zu ihm herüber. So jung hatte er sie gar nicht in Erinnerung. Verwirrt sah er zu ihr. „Konntest du es nicht erwarten, deine Geschenke jetzt schon zu öffnen? So was macht man aber nicht.“ Lächelnd kam sie auf ihn zu und sie war um einiges größer als er. Verwirrt sah er nun an sich herab. Er war ein Knirps! Gerade einmal 8 Jahre alt. „Dann zeig mal was du da schönes vom Weihnachtsmann bekommen hast“ Verwirrt sah er auf die zwei Geschenke und den einen Brief herab. Vorsichtig öffnete er diesen. ~Lieber Santa, ich hoffe dir gefällt deine neue Kamera und du hast viel Spaß damit. Ich würde dir raten demnächst besser in der Schule aufzupassen und unbedingt mit Sindy Richmond auszugehen, die du in der 12 Klassen kennen lernen wirst. Ach ja und studiere nicht Physikwissenschaft, sondern Fotografie. Frohe Weihnachten, Dein Santa Claus~ Santa stutzte kurz über diesen Brief dann lächelte er seine Mutter an und stopfte ihn schnell in seine Hosentasche. „Ich weiß, wie der Weihnachtsmann an seinen roten Anzug gekommen ist!“, lachte er und ließ sich von seiner Mutter in den Arm nehmen. „Er hat aus einer vergifteten Coca Cola Flasche getrunken, die ihm der Osterhase gegeben hat!“ Seine Mutter lachte schallend und schloss ihren Sohn fest in ihre Arme. „Dann will ich dir das mal glauben Santa... frohe Weihnachten mein Schatz.“ Ende~ Ich hoffe es gefiel ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)