Living alone von Tonksi (Nightmares will always be there ~ Eine verzweifelte Geschichte) ================================================================================ Prolog: Kindheitstrauma ----------------------- Ich erwache aus einem unglaublichen Alptraum. Meine Haare kleben mir vollkommen zerzaust im Gesicht und meine Augen schmerzen, brennen. Höchstwahrscheinlich sind sie gerötet. Wovon? Von den Tränen, die nun auch mein Gesicht bedecken. Ich hebe meine Hand, wische mir die Nässe aus dem Gesicht und spüre wie meine Lippen und mein Rachen nach Wasser schreien. Ich setze mich auf und streife mein Nachthemd glatt. Der erste Griff gilt meiner Wasserflasche um die Trockenheit zu beseitigen, der zweite meiner Decke um diese um meinen Körper zu schlingen. Langsam erfüllt mich die Wärme der Decke, doch nur wenige Sekunden später sind die bilder wieder da. Und in mir verkrampft sich etwas, es fühlt sich an als würde etwas zerbrechen und dann herrscht in mir Panik. Mein Herz rast und eine Angst erfüllt mich, die einer Todesangst gleicht. Ich schreie, probiere mir die Seele und die Angst aus dem Leib zu schreien. Doch es hilft nicht. Ich greife nach einem Kuscheltier, ein Bär. Klein, weiß mit Flügeln. Er ist alt, ich habe ihn als Baby bekommen, ich drücke ihn an mich. Höre draußen die Sirenen und das Surren eines Helikopters und die Panik breitet sich aus. Fast holt mich die Ohnmacht ein, da werde ich ruhiger. Spüre Arme um mich und atme tief durch. Leise flüsternde Worte, die mir die Sonne am Ende des Tunnels wieder zeigen und der Schlaf übermannt mich. Traumlos ~ friedlich. Kapitel 1: Eingeholt -------------------- 10 Jahre später holt mich der Traum wieder ein, nein ... kein Traum, Gedanken, Tagträume. Egal. Aber es ist da... der selbe Ablauf, die selben Bilder. Ich probiere sie zu verdrängen, doch sie holen mich ein. Ich bleibe stehen, mitten auf der Straße. Ich nehme das hupen der Autos nicht wahr. Weiß nicht wo ich mich befinde und drifte ab. ~ ein Baby, sorglos und lachend in den Armen einer Mutter ~ ein Kleinkind, mit einem Ball spielend, wehende Blätter und das Lachen von Freunden ~ ein zu großer Ranzen für den Rücken einer Sechsjährigen die sich zu einem großen Gebäude begab ~ ein lachendes, glückliches Mädchen das in ihren Armen die Unterlagen der Schule hielt ~ ein Kleid, eine Mappe, ein strahlendes Lächeln und das Gefühl des Erfolgs ~ eine arbeitende Jugendliche, die den Stress und die Probleme auf den Schultern mit sich herumtrug, ebenso wie den Aktenkoffer in der Hand ~ eine Dame mittleren Alters, alleine in einer Bar, Cocktails trinkend, während sich der Rest der Bar vergnügte ~ graue Haare, Strähnen und das nahende Alter im Gesicht einer erfahrenen Frau ~ ein Krückstock der beim Gehen hilft, während sich die Dame den Rücken hält ~ ein Rollstuhl und ein zitterndes Bündel, der Leib einer alten Frau in den letzten Atemzügen ~ ein Grab und ein Name .... Mein Name Der Schreck bringt mich in die Realität zurück, ich spüre wie Autos dicht an mir vorbeifahren. Höre das Hupen und springe zum Gehsteig, die letzten Meter stolpere ich. Mein Herz rast erneut, ich weiß nicht was es mehr strapaziert. Doch wieder spüre ich diese enorme Panik in mir. Doch sie steigt nicht auf, sie versiegt. Ich zittere und doch setzte ich meinen Weg fort. Probiere den Traum und die Ereignisse drum herum zu vergessen, verdränge es und schiebe es weit zurück. Kapitel 2: Weiter leiden ------------------------ Mit der Zeit, kamen auch andere Gedanken. Am Anfang standen Freunde, eine glückliche Zeit doch am Ende stand die Einsamkeit. Und bis jetzt hatte das Mädchen niemanden. Freunde ~ ja zur genüge, sie war ein geselliger Mensch und liebte es sich mit ihren Freunden zu umgeben, in die Stadt zu gehen oder anderen Schabernack zu treiben. Doch nie gab es jemanden an der Seite des heranwachsenden Mädchens, der sie in den Arm genommen hätte, ihr Liebesgeständnisse zugeflüstert hätte oder ihr gar einen Kuss geschenkt hätte. Die Verzweiflung trat ein. Würde sie ihr Leben allein bleiben, doch sie war noch jung, ein Hoffnungsschimmer, sie musste nicht allein bleiben. Doch mit den Jahren kam der Zweifel und mit diesem die vollkommene Verzweiflung. Der Schmerz und die Angst allein zu bleiben. Doch sie war nicht allein, sie hatte Freunde, Beschützer, Eltern ... doch keiner gab ihr das was sie benötigte, keiner gab ihr Zuneigung, nach der sie sich so verzehrte. Sie verliebte sich des Öfteren, doch immer in die falschen Personen. Sie probierte sich einigen Leuten zu nähern, doch immer mit dem Ergebnis weggestoßen zu werden. Sodass sie sich zurückzog, sich nicht mehr öffnete und alleine ihren Kummer in sich hineinfraß. Sie wollte ihn für sich behalten, ebenso wie ihre Sehnsucht nach Liebe. Gut konnte sie es verbergen, doch immer wenn sie sich auf eine Person einließ, kamen ihre Gefühle hervor und verschlangen sie. Epilog: Endlos -------------- Die Tränen müssten längst getrocknet sein, doch ich spüre sie immernoch auf meinen Wangen, der Stich in der Brust müsste längst wieder einem normalen Gefühl gewichen sein, doch er bleibt. In mir die Angst, die Angst ewig in dieser Welt zu leben. Und ein weiterer Gedanke erscheint, der mir mehr denn je zusagt. ~ Ein offnes Fenster, der Wind wie er an mir vorbeiweht und das Gefühl zu fallen. Und wenn der Boden erreicht wird, hat alles ein Ende. Ein Leben und auch meine Sehnsucht ~ Ich verscheuche den Gedanken, aufs Neue, schon zu oft hatte ich ähnliche Gedanken. Doch ich weiß eines, dieser Sprung würde mein Leben zwar beenden, mich meiner Probleme entledigen aber auch alles verschwinden lassen, was schön war und ist. Freundschaften die aufgebaut wurden, gepflegt wurden ... sie wäre Vergangenheit. Und der Gedanke, Menschen weinen zu sehen, denen ich keine Sorge bereiten will ~ schlimmer als der stechende Schmerz. So entschließe ich mich zu bleiben. Entschließe mich dazu den Schmerz und die Verzweiflung hinzunehmen um weitere Jahre damit zu leben. Um Personen nicht im Stich zu lassen die mich vielleicht brauchen. Und wieder zweifele ich an mir, zweifele daran das ich benötigt werde. Ich mache mir vorwürfe, sehe in mir nur schlechtes..... und nichts hat ein Ende. ~Endless~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)