The Magician's Apprentice von abgemeldet (Magie) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Lord Noka und Hannah liefen die dunklen mit Schnee bedeckten Straßen Imardins entlang. Der Magier erhellte den Weg mit einer blauen, kalt-leuchtenden Lichtkugel. Eine Weile sprachen sie nicht miteinander, sondern lauschten ihren Schritten im Schnee. „Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr verschreckt.“ Hannah schüttelte den Kopf. „Ich war nur am Anfang etwas...überrascht. Ich habe so etwas noch nie gesehen.“ „Magie?“ „Nein, dass sich jemand verwandelt. Oder jedenfalls einen Teil von sich.“ Lord Noka sagte nichts. Wieder schwiegen sie eine Weile. „Der Mann, der mich...vergewaltigen wollte...Was ist mit ihm geschehen?“ „Das willst du nicht wissen.“ „Sonst würde ich nicht fragen.“ „Manchmal ist es besser, etwas nicht zu wissen.“ Wieder schwiegen sie sich an. Hannah fing an, sich die Arme warm zu reiben. Sie hatte keine Zeit mehr gehabt, ihren Mantel mitzunehmen. „Ich muss mir einen neuen Mantel nähen.“ „Hm?“ „Mantel nähen.“ „Ah. Tut mir Leid.“ Kleine Schneeflocken fielen vom schwarzen Himmel herab. Hannah blieb stehen, sah in den Himmel und öffnete ihre Handflächen. Lord Noka lief ein paar Schritte weiter, bevor er merkte, dass sie nicht mehr neben ihm war und lief zu ihr zurück. „Schnee“, sagte sie. Er starrte in die Luft. „Und die Flocken werden immer größer“, entgegnete er. Lord Noka blickte Hannah an und sah, dass sie anfing zu zittern. Er umfasste ihre Schulter. „Komm.“ Sie sah kurz zu ihm hinauf, dann liefen sie die Straße weiter entlang. Hannah rieb sich ihre mittlerweile roten Hände warm. „Die Kälte bringt mich noch um.“ Lord Noka blieb stumm. Nach einer kurzen Weile sagte er: „Der Stoff, den du verwendet hast, hält wirklich warm.“ Sie lächelte knapp, dann wurde ihre Miene wieder ernst. „Welche Straße führt nach Hause?“ „Was?“ fragte sie. „Zu dir.“ „Dazu müssen wir in die andere Richtung.“ Sie kehrten um und liefen den ganzen Weg zurück. Nach einer Weile stillen Schweigens blieb Hannah stehen. „Ich frage mich, wer hier wohnt.“ Lord Noka folgte Hannahs Blick. Sie standen vor einem großen, schwarz umzäunten Gebäude. Das Haus bestand aus Stein, die Dachziegel waren schwarz und rechts und links neben dem großen Haupteingang saß jeweils ein Gargoyle. „Sieht ziemlich unheimlich aus,“ fügte sie hinzu. „Komm.“ Sie sah ihn kurz an, dann setzten sie ihren Weg fort. Hannah konnte das Haus, in dem sie mit ihrer Schwester und ihrer Mutter lebte, bereits sehen. Ihr war kalt und sie fröstelte, dennoch sehnte sie sich nicht nach ihrem zu Hause. Sie empfand Lord Nokas Anwesenheit als angenehm, auch wenn sie nicht viel miteinander sprachen. Hannah blieb stehen. „Hier.“ Lord Noka begutachtete das Haus, dann sah er Hannah an. „Niemand da?“ Sie zuckte die Schultern. „Wahrscheinlich schläft Mutter. Es ist schon spät.“ Er nickte kaum merklich. Wieder schwiegen sie eine Weile. „Danke.“ Lord Noka blieb stumm. Hannah verbeugte sich, dann kehrte sie ihm den Rücken zu und verschwand im Haus. Mit einer kurzen handbewegung erlischte er die Lichtkugel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)