There's a jinx on it 2 von Light_Shelter (HP x DM) ================================================================================ Kapitel 3: Terrae misseu ------------------------ Light Shelter und Kellykatz There’s a jinx on it 2 Chap 3 Doch als wäre die Ironie nicht schon perfekt genug, kamen plötzlich die anderen Slytherin auf Harry zu und klopften ihm – Draco gingen gerade die Augen über – kameradschaftlich auf die Schulter. „Gut gemacht, besser hätten wir es nicht anstellen können!“, sagte Pansy Parkinson schneidend. „Toll Potter! Unser Haus in allen Ehren, aber du hast Gryffindor besser niedergemacht, als jemals sonst. Wirklich klasse!“, setzte Millicant Bullstrode noch einen oben drauf. Der Sarkasmus war deutlich zu hören und Harry sanken die Schulten. Mit tödlichem Blick lenkte er die Schritte der Slytherins, die ihm auch eine miese Gratulation verpassen wollten, in eine andere Richtung. Trotzdem waren sie noch recht aufsässig. Nun lächelte Draco stolz. Na gut. Zumindest meinten es seine Kameraden alles andere als ernst. Es gefiel ihm sogar, dass Potter und seiner Gryffindorsippe hiermit offiziell vor Augen geführt wurde, dass er doch nicht das kleine unschuldige Lämmchen war, für das er sonst immer gehalten wurde. Doch Hermine war außer Stande sich zu regen. Aber nicht wegen Sprachlosigkeit oder sonst irgendeiner aussetzenden Gehirnfunktion. Sie hatte ihren Verstand sogar noch durchaus gut unter Kontrolle, das war nicht das Problem. Nein…. NEIN! Auf ihrer Stirn pochte eine Zornesader, ihre Fäuste ballten sich, sodass ihre Handknöchel weiß hervortraten, ihre Zähne verbissen sich auf ihrer Unterlippe, ein leichtes, ja kaum wahrnehmbares Zittern durchfuhr ihren Körper: sie war über alle maßen stinkesauer – gelinde gesagt. Und wenn sie sauer war, wurde sie plötzlich still. Sie schnaufte nur und stapfte an Harry vorbei. Ihr Blick verriet ihm, dass es das noch nicht gewesen war und es schauderte ihm. Doch seine jugendliche Toleranz gegenüber anstehenden Standpauken ließ es ihn auch gleich wieder vergessen. Mit größtmöglichem Abstand ging er an Draco vorbei, dessen schmieriges Grinsen gekonnt ignorierend. Er gesellte sich zu Ron, denn Harry wollte sich gerade keinen zu geistigen Ergüssen aussetzen und da war er bei diesem rothaarigen Schwachkopf genau an der richtigen Adresse. „Harry! Das war unglaublich! Äh… äh… Moment… Mein Hinterkopf qualmt…“ Harry bekam ein diebisches Grinsen. „Hast du wieder zu sehr nachgedacht?!“, sagte er scherzhaft, doch Ron sah ihn todernst an. „Meinst du wirklich?“, fragte er ihn besorgt. Harry sah fassungslos zu Ron. Indessen kam Draco mit unheilvollen Schritten auf seine Klasse zu, die immer noch zeitweilig einige laute Kommentare über Harrys Taten vernehmen ließ. Langsam befand Draco, dass sich die Häuser wieder gemäß ihrer Etikette zu teilen hatten. Also hielt er erst ein paar vereinzelte Slytherin an ihren Roben zurück und damit vom Gehen ab und überholte sie dann mit erhabenen Schritten. Auf diese Weise brachte er wenigstens ein bisschen professionellen Abstand zwischen die beiden Häuser und nach und nach ließen ihn die anderen sogar vor, sodass er die Gruppe in einer ihm gerechten Geschwindigkeit anführte. Den Ersten, den er erwischte, auf seinen Arsch zu starren, der nicht Harry Potter hieß, war tot. Moment, auch WENN er Harry Potter hieß, war er tot. Ob er wollte oder nicht, aber Dracos Blick wanderte ganz automatisch zu dem Jungen mit der Blitznarbe. Sie hatten den Ausgang passiert und waren jetzt auf dem Weg ins Gewächshaus, um Kräuterkunde zu praktizieren. Das einzig Gute an der Sache war, dass sie dazu tatsächlich ihre Zauberstäbe nicht brauchen würden. Hmmm… Also dieser rabenschwarze Haarschopf konnte einen schon wirklich ganz schön hypnotisieren. Ein ausgesprochen hübscher Haarschopf mit ausgesprochen hübschen Haarsträhnen, die man bestimmt ausgesprochen hübsch anfassen konnte, während man etwas sehr… uh… Delikates tat. Und diese Augen. Wirklich zum dahin schmel- Okay, was war hier los? Tickte er noch ganz richtig?! Und überhaupt! AUGEN?! Auf dem Rücken?! Harry hatte sich unverhohlen frech grinsend zu ihm umgedreht und fixierte sein Gesicht mit diesen grünen Smaragden, die jemand so Perfides wie er eigentlich gar nicht haben dürfte. Draco tat so als hätte er den Blick gar nicht bemerkt (sinnlos, da etwas spät) und als würde er den Kakaofleck auf Goyles Krawatte sehr viel interessanter finden als einen Blickkontakt mit Potter. Als die beiden Häuser schließlich das Gewächshaus betraten, war von der euphorischen Stimmung des vorangegangenen Kleinkriegs nichts mehr zu merken. Die Slytherins wirkten unterkühlt wie eh und je und sammelten sich als geschlossene Einheit an der Wand den Gryffindors gegenüber. Draco war zu sehr damit beschäftigt, seine Füße anzugucken als den bohrenden Blick auf sich zu spüren… Jaja… er merkte ja überhaupt nichts. Er konnte das alles leugnen… Es hatte Potter einen monstermäßigen Schub von Selbstzufriedenheit und Genugtuung gegeben. Harry hatte ja schon immer die sachte Ahnung, dass er zur Unwiderstehlichkeit neigte, doch nun wurde es ihm unmissverständlich vor Augen geführt. Der Kleine war ja fast im Boden versunken, als Harry sich zu ihm umgedreht hatte, natürlich so umwerfend, wie er es nur konnte. Und nun standen sie hier, auf engsten Raum, die Luft wie zum Zerschneiden dick, die Gefahr im Nacken und Aug in Aug mit dem Feind… aber Aug in Aug? Nicht im Geringsten! Moment… sah Harry da richtig??? Draco sah sich auf die Füße wie so ein kleiner Schüchterner Schuljunge… aber das war er ja auch – auf eine gewisse, irritierende, erregende Art und Weise. Oh man… der konnte einem echt den Kopf verdrehen. Und während Harry so schön seiner Gedanken frönte, bemerkte er nicht, wie sein Gesichtsausdruck sich von leicht hingerissen bis zur kompletten Geistesabwesenheit, da Blutmangel, änderte. „Harry! Könntest du wenigstens jetzt an was anderes denken!“, zischte Hermine in dieser wuterzeugenden Art und trat ihm ins Schienbein. „Aua! Das tut ganz vielleicht auch weh?!“, schnauzte er zurück und sah nach, ob seine makellose Haut auch nicht ruiniert wurde…. Denn sonst… nein, nichts.. da hatte sie noch mal gerade so Glück gehabt! „Warum richtest du dein überspitztes Rechtsempfinden nicht gegen diesen plumpen Haufen voller Idioten da drüben?!“, sagte Harry genervt und zeigte mit dem Daumen auf die Slytherins. Goyle knabberte gerade an den Fingernägeln und Crabbe schien irgendetwas in seine Ohren zu suchen. Tief in seinen Ohren… Doch bevor auch Hermine wieder etwas zur ihrer Verteidigung anbringen konnte, betrat auch schon Professor Sprout das Gewächshaus und Hermines Strebersyndrom zwang sie zum Schweigen. „Guten Tag, Klasse.“, sagte sie in gewohnt überschwänglichen Ton. Harry vermutete schon seit einiger Zeit, dass sie gewisse Pilze bevorzugte. Ein Grund weshalb sie ziemlich hoch in seinem Lehrerranking stand. „Guten Tag, Professor Sprout.“, sagte der noch lernwillige Teil der Klassen (Hermine und, weil sie zusammen waren, Ron und ein nicht nennenswerter Rest). „Heute werden wir behandeln, wie man verschiedene Bodenarten unterscheidet und welche Wirkung diese auf das Pflanzenwachstum und möglicherweise auf das Pflanzenverhalten und –befinden haben.“, erklärte sie gutmütig ihrer Klasse. Natürlich hörte keiner hin, da sie sich viel lieber und ganz erwachsen, wie sie waren, Grimassen schnitten. Oh, man spürte förmlich, wie reif diese Klasse für ihr Alter war. ~ Nach ein wenig vergangener Zeit waren sie auch schon alle dabei, die Bodenproben, die sie bekommen hatten, auf ihre Konsistenz und magischen Eigenschaften hin zu untersuchen. Es wurden kleine Grüppchen gebildet, die zusammenarbeiten sollten. Warum Hermine und Ron immer noch darauf bestanden, mit ihm eine Gruppe zu bilden, war nach den letzten Vorfällen sogar Harry ein Rätsel. Professor Sprout ging prüfend durch die Reihen. „Wie ich sagte, schön aufpassen, dass keine der Erde an eure Haut kommt, man weiß nie, was so passieren kann. Also schön eng die Handschuhe einstellen!“, sagte sie und verwies noch einmal auf die Schnalle am Handschuhbund. Ron war voll in seinem Element – Buddeln!!! Harry schüttelte grinsend den Kopf. Ach, dieser rothaarige Schwachkopf, ja ja… Und während die Jungs so schön spielten, warf Harry wieder einen verstohlenen Blick zu Draco rüber, dar sich nun leider, oder erfreulicherweise, nur von hinten zum Besten gab. Und wieder schweifte der Schwarzhaarige ab… in unendliche Weiten… „Boa! Geht das schon wieder los?!“, schnaufte Hermine und gestikulierte wild mit ihren dreckigen Händen. Dabei knallte eine gegen Harrys voll mit schmoddrigen Dreck gefüllte Hand und durch die nun weitergegebne kinetische Energie flog der Klumpen Mist genau auf den Hinterkopf eines Slytherins… „Gut gemacht, Miss Oberlehrerin...“, sagte Harry und sah sie beleidigt an. Der Slytherin – bei näherem Hinsehen entpuppte er sich im Übrigen als Blaise, der ganz allmählich anfing, diesen Tag zu hassen – war auch nicht allzu begeistert von dem Erdklumpen, der ihn im Nacken getroffen hatte. Sogar Lain sah ein, dass es hier unangebracht war, irgendeinen Kommentar abzugeben… Blaise Augen sprühten Funken. Draco hatte von der ganzen Aufregung nichts mitbekommen… also fast nichts. Jetzt realisierte er natürlich auch, dass sein selbsternannter bester Freund aufgehört hatte, im Dreck zu wühlen und das Pottergrüppchen mit Mörderblicken erdolchte. Er schickte Harry also auch einen gezielten Vernichterblick – nur so provisorisch. War ja klar, dass die wieder Ärger machen mussten. Blaise nahm etwas von der Kastanienerde und zermanschte sie in seinen Händen zu einem Ball. Hmm… würde er tatsächlich in Erwägung ziehen, zu… Er schmiss den Klumpen. Harry duckte sich in letzter Sekunde und der Dreckball traf Ron. Draco beobachtete mit weit geöffneten Augen, wie die Haarfarbe des Rotschopfes unter den Erdkrumen allmählich ein sattes Grün annahm und – was noch sehr viel Schrecklicher war – wie dieser mit einem gekonnten Griff nach seiner Erde langte und sie mit lautem Gebrüll Richtung Slytherin schmiss. Wenn sich irgendwas nicht vertrug, dann waren es Malfoys blonde, wohlgepflegte Haare und der Gedanke daran, dass sie nicht nur ruiniert, sondern ERGRÜNT werden könnten! Draco fühlte instinktiv – die fliegende Erde im Blick – nach seinem Zauberstab… und griff ins Leere! Mist, da war ja noch was gewesen! Dadurch verpasste er auch im Gegensatz zu den danebenstehenden Slytherins das Ausweichen. Er bekam die Erde direkt ins Gesicht. DAFÜR WÜRDE WIESEL STERBEN! Spuckend und wild fluchend befreite Malfoy sich von dem Dreck, bis nur noch eine feine dunklere Schmierschicht auf seinen Wangen zurückblieb. Harry musste unweigerlich an Goldmarie denken… Draco eher an Pechmarie. Oh Gott! Oh Gott! Ohgottohgottohgottohgottohgott!!! Er starrte auf die blonden Haarsträhnen in seinem Sichtfeld und wartete auf das Schlimmste. Sogar die anderen Slyths hielten angespannt den Atem an und warteten auf das Donnerwetter des Jahrhunderts. „Ha-“ Die Menge wich hektisch zurück. „tschü.“ Nur ein Niesen. Ein ganz kleines, winziges, vollkommen malfoyunähnliches Niesen, das ihm grinsende Blicke einbrachte. Er wollte gerade jemanden anfauchen, ihn nicht so blöd anzusehen… „Hatschü!“ Aber schon entkam ihm der nächste Nieser. Seine Nase begann schon fast schmerzhaft zu kribbeln und seine Augen füllten sich mit Tränen. „Tschü!!!“ Verdammter Mist! „Tschü!!!“ Das war DEMÜTIGEND! Draco bekam langsam Panik! Und Harry musste lächeln. Wie niedlich war das denn?! Wie der kleine versuchte, sich zu artikulieren und ihm dabei immer wieder kleine Nieser entwichen. Harry wollte ihn am liebsten umarmen und beschützen. „Was geht hier vor?!", kam Madam Sprout nun dazwischen, eine Tat, die sich bald rächen würde. "Um Merlins willen! Mr. Malfoy, was ist geschehen? Mr. Weasley...!", rief sie, als sie sah, dass sich die Erde hübsch auf ihrer Haut verteilt hatte. Normalerweise bewies Madam Sprout bei solchen Situationen Ruhe und bewahrte einen kühlen Kopf, doch das änderte sich als ein Crabbe laut "Ach seien Sie doch ruhig!", rief und einen Klumpen Schlamm auf sie warf. Niemand wusste vorher, welche Erde das war, geschweige denn dass sich dieser dicke, dumme Slytherin daran erinnern konnte. Mit einem lauten Platsch landete der mit Wasser vermengte Haufen auf der armen Frau Lehrerin. Alles war plötzlich still, alle Augen waren auf sie gerichtet. Mit einem Mal begann sie wie wild zu zucken und Schaum quoll ihr aus dem Mund. Dann verschwand alles wieder und ohne ein Wort kippte sie nach vorn... und blieb regungslos. "Was hast du gemacht, du inkompetenter Schwachmat?!", brüllte Hermine vor Wut. "Das werde ich Professor McGonagall sagen!" "Schnauze, Schlammblut! Das wirst du nicht!", rief Lain und warf Hermine auch eine Ladung zu. Natürlich reichte Hermines körperliche Unterentwickeltheit nicht aus, um ihr auch nur im geringsten Maße ausreichend Reaktionsvermögen bereitzustellen. Mit anderen Worten: Lain traf sie mitten ins Gesicht. Kleine, rote Pünktchen begannen auf Hermines Haut zu sprießen und explodierten schließlich unter kleinen, zischenden Flammen. Schmerzverzogen hielt sie sich ihre Hände im Gesicht und duckte sich zwischen einigen Blumentöpfen weg. Doch Ron, der große Rächer, hatte sich auch schon bereitgestellt, und kurz nachdem seinen erdenen Ball losgefeuert hatte, entbrannte zwischen den feindlichen Klassen eine neue Flamme tiefster Wut und noch tieferen Hasses. Und das nur, weil Harry einen Blick auf Dracos formvollendeten Po geworfen hatte... womit hatte er das nur verdient?! Doch Harry konnte sich keine weiteren Gedanken machen, Taten mussten geschehen! Und mit seinen uns am besten bekannten Reflexen eines Weltmeistersuchers in Spe wich er geschickt den Bällen aus, selbst war er natürlich zielsicher. Und wieder zahlten sich die harten Quidditchtrainingsstunden aus. Wie ein Computersüchtiger Teenie vor GTA ballerte er seine Gegner nieder. Einer bekam auch eine neue Haarfarbe verpasst wie Ron, ein anderer bekam diese hässlichen Feuerpusteln und ein erneuter Treffer brachte drei weitere Niesanfälle. Denn mit zunehmender Wurfkraft erweiterte sich auch der Bereich, in dem der Schlamm herumspritzte. So kam es, dass sich viele der Symptome in unterschiedlichsten Ausprägungen immer wieder neu kombinierten. Draco war mehr als nur bemüht, unter seinen ständigen Niesern den Geschossen auszuweichen – zumal sein Interesse an grünen Haaren aus gewissen eitlen Gründen noch immer nicht geweckt worden war. Seine Sicht war verschleiert und er wich mehr oder weniger nur instinktiv aus, ohne wirklich verschont zu bleiben. Wenigstens seine Haut konnte er weitestgehend bedeckt halten, sodass er die Zauberkraft nicht abbekam. Dann, genauso plötzlich wie sein Niesen angefangen hatte, endete es abrupt. Es riss Draco fast nach hinten vor lauter Verwunderung - Freiheit! Erlösung! Er konnte sein Glück kaum fassen! – begriff aber gerade noch rechtzeitig, dass es gerade dabei war, zerstört zu werden und duckte sich unter einem Überschallgeschwindigkeitsgeschoss hinweg. Verdammt noch mal! Das war alles Potters Schuld! Draco wusste zwar nicht, woher der erste Wurf gekommen war, aber er war sich ohnehin SICHER, dass es nur das Narbengesicht gewesen sein konnte. Während neben ihm einmal mehr eine blutige Schlacht stattfand und das Getümmel einen schon fast ohrenbetäubenden Lärm verursachte, suchten seine Augen nach dem Übeltäter. Er brauchte auch gar nicht lange, um Potter zu finden. Mit katzenhafter Grazie und mit seinen ach so guten Reflexen protzend wich der Schwarzhaarige einem Geschoss nach dem anderen aus. Draco hätte sich am liebsten auf der Stelle übergeben als er die schmachtenden Blicke der Gryffindorweiber bemerkte, die Harrys Bewegungen mit solcher Intensität verfolgten, als wollten sie ihn auffressen. Die hatten ja keine Ahnung! Die wussten nichts von Potters verdorbenem Charakter! Und dass der sich nie entscheiden konnte, ob er jemanden nun geil fand oder ekelhaft! Urrrrgh! Draco kochte schon wieder vor Wut! Ohne weiter darüber nachzudenken griff er in den nächstbesten Blumentopf und klaubte einen Erdklumpen zusammen, der sich gewaschen hatte. „Hey, Süßer!“, rief er dann quer über das Schlachtfeld. Harry erstarrte mitten in der Bewegung und drehte sich mit weit aufgerissenen Augen zu ihm um. Die Überraschung war ihm mehr als nur anzusehen. Und seine Paralyse auch. Wie praktisch! Draco schmiss den Matsch zielsicher auf Harrys linke Wange. Oh nein! Harry wurde von einem mutantösen Schlammball getroffen! Wie von einer Wespe gestochen wischte er sich den Dreck aus dem Gesicht. Ron, der in dem Moment Harry erblickte stockte das Blut in den Adern. Mit halbgeöffneten Mund starrte er auf das Opfer des Draco Malfoy. „Oh Gott, Harry, was ist mit dir geschehen?!“, rief Ron mit zittriger Stimme und konnte kaum noch hinsehen. „Was, Ron! Was hab ich da?!“, schrie Harry panisch zurück und suchte hinter einer umgeschmissenen Bank Schutz. Nun hatten sich auch einige Gryffindors zu den beiden gewandt. Aus der Menge kam Seamus hervor getreten und kniete sich zu Harry herunter. Seamus selbst hatte lila Haare, es schien ihn aber nicht weiter zu stören. „Oh man Ron…“, sagte er genervt und kratze ein wenig Erde von Harrys Wange, der schon halb am Hyperventilieren war. „Das ist ganz normale Erde!“ „Oh… ach so…“, sagte Ron, der sich neben sie gehockt hatte, kleinlaut und lächelte Harry verlegen an. „Ron!“, zischte Harry wütend. Wegen dieses rot… grünhaarigen Trottels, hatte er sich nun zum Deppen gemach Das würde ihm mal wieder lange Zeit vorgehalten werden! „Warum kannst du nicht einfach mal nachdenken, bevor du etwas machst, hä?!“, fauchte Harry und wollte gerade vor Wut Erde auf ihn schmeißen. Draco hatte sich dieses kleine, lustige Schauspiel mit Vergnügen angesehen. Doch in diesem Moment schwang die Tür auf und eine sehr wütende Professor McGonagall (oder sollte man sie besser McGonnaKILL nennen?) stand auf dem Absatz. Eine Zornesader brannte ihr auf der Stirn und sie hatte wie gewohnt ihre Lippen geschürzt. „Hören Sie sofort auf mit diesem Unfug!“, schimpfte sie laut und sofort blieb jeder in seiner Bewegung stehen. Professor McGonagall blickte sich ungläubig in dem ganzen Chaos um. Was war nur aus den Zeiten, in denen jede Klasse diszipliniert dem Unterricht folgte, geworden…? Sie fand einfach keine Worte für dieses Desaster. „Zweihundert Punkte Abzug, für beide Häuser!“, sagte sie nur leise und ging auf Professor Sprout zu. Hinter ihr kam nun Hermine zum Vorschein, die selbstsicher und ohne jedes Schuldbewusstsein in den Raum sah. „Verlassen Sie alle umgehend die Gewächshäuser! Und lassen Sie sich im Krankenflügel behandeln!“ Professor McGonagalls Worte kamen stoßweise und gepresst, doch sie versuchte sich im Zaum zu halten. Na große Klasse! Während die Punkte der Slytherins nun ungefähr einen Stand von fünf erreicht hatten, lagen die Gryffindors wohl im Minusbereich, den sie nie wieder aufholen würden, wenn Dumbledore am Ende des Jahres nicht wieder eine seiner berühmten Überraschungspunkteverteilungen für Harry zum Besten gab. Diesmal blieb die Freudenstimmung verständlicherweise aus. Verletzte gab es auf beiden Seiten genug und dreckig waren sie auch noch alle. Die Wut aufeinander hatte sich bei niemandem gelegt – im Gegenteil, sie wurde durch die ganze Aktion nur noch angefacht. Der noch unversehrte Teil der Schüler ging gleich zum Zimmer, wo sie dann Verwandlung haben sollten. Und Harry zählte zu den wenigen Glücklichen. Draco übrigens auch... so halbwegs. Auch wenn man ihn als seicht traumatisiert bezeichnen konnte, weil er nun Zeuge wurde, wie Lain - mit ziemlich brutal aussehender klaffender offener Wunde an der Stirn - hinter McGonagalls Rücken Hermine an den Haaren festhielt und sie Blumentopferde fressen ließ... was praktischerweise auch ihre Schreie dämpfte. Memo an ihn, niemals ein Slytherinmädchen bei irgendwem auch immer verpetzen. Er wandte sich schaudernd von diesem grausamen Spiel ab und zog Blaise, der schon wieder widerwärtig zufrieden aussah, weil er dachte, seine Liebste täte alles nur für ihn, mit sich. Niemand hatte im Allgemeinen Aufruhr bemerkt, dass die Granger sich davongeschlichen hatte, um Hilfe zu holen... wie konnte man nur dem eigenen Haus so in den Rücken fallen? Geschah ihr jetzt ganz recht! Hermines leises Gurgeln rückte immer weiter in die Ferne je näher Draco dem Ausgang des Gewächshauses kam und so langsam konnte er sich auch schön einreden, dass er überhaupt nichts gehört hatte. Was war das doch eigentlich für ein herrlicher Tag...? Wenn er nur nicht so verdammt SAUER gewesen wäre! Harrys kleiner Panikanfall war zwar ganz amüsant gewesen, hatte dem Malfoyerben aber keinesfalls die Befriedigung beschert, die er sich erhofft hatte. Am Ende dachte Potter noch, dass Draco ihn absichtlich mit dem harmlosen Schmodder beworfen hatte! Verflucht nochmal! Und dabei hätte Draco viel lieber mit angesehen, wie sich die Haut des Schwarzhaarigen ganz langsam und schmerzhaft von dessen Gesicht abschälte und er unter qualvollen Schreien verendete... und seine letzten Worte wären gewesen 'Vergiiiiib mir...' und Draco hätte euphorisch und majestätisch auf ihn hinabgesehen und gelacht. Ha! HARHARHARRRRR! ...Okay, seine Phantasie ging mit ihm durch. Im Schulhaus angelangt, begab sich der Slytherinprinz erstmal gemächlich zu der Toilette. Er könnte ja wenigstens halbwegs sauber im Verwandlungsunterricht auftauchen, schließlich musste er sich irgendmöglich von dem anderen zweitklassigen Gesindel abzeichnen. Außerdem hatten sie durch den „verkürzten“ Kräuterkundeunterricht noch eine Menge Zeit bis Verwandlung losging. Dass er Blaise immer noch mit sich schliff, bemerkte er in seinem Eifer gar nicht. "Wo gehen wir hin?!", fragte der Untergebene etwas nervös und Draco blinzelte irritiert. Sehr bemüht, sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen, antwortete er langsam und geduldig. "Ich nenne es 'Waschen', Blaise. Wa.Schen. Schon mal gehört? Soll ganz gut sein." Unterwürfig tänzelte Blaise hinter ihm her. Na, so war es brav. Warum konnte Potter nicht auch so brav sein? Am Ende überlegte sich Draco noch, lieber mit dem Slytherin was anzufangen. Das stellte er sich immerhin wesentlich unkomplizierter vor. Und Blaise war wenigstens nicht angewidert von ihm... Hmpf! So allmählich begann Draco so richtig zickig zu werden. Er würde kein Wort mehr mit Potter reden, ehe der sich nicht ausdrücklich vor ihm auf die Knie geworfen und sich bei ihm in aller Demut entschuldigt hatte! ...also nie mehr! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)