Unterdrückte Gefühle von Zero_Kiryu ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: Unterdrückte Gefühle Autor: Zero_Kiryu Serie: Inu Yasha Teil: 1/1 Pairing: Surprise Surprise! ^,^v Disclaimer: Nix eigene Charas, nix Geld Kommentar: Ein Oneshot, den ich vor einer gefühlten Ewigkeit geschrieben habe! ^^ Ich bin mal gespannt, wie gut er ankommt, sollte sich noch jemand für Inu Yasha interessieren. *g* Unterdrückte Gefühle So lange habe ich darauf gewartet. Unendlich lange. Was für Qualen musste ich durchleiden, bis ich mir bewusst wurde, was ich wirklich wollte. Wen ich wirklich wollte. Du siehst mich als Weiberhelden, doch das liegt längst hinter mir. Du hältst mich für jemanden, der ich schon so lange Zeit nicht mehr bin. Denn ich habe entdeckt, was ich will. Dich. Ich will dich in meinen Armen halten, will dich beschützen, obwohl du viel stärker bist und ich deinen Schutz viel öfter in Anspruch nehmen muss. Ich liebe dich, mein starker Krieger. Doch du hast eine andere erwählt. Schon vor langer Zeit. Komme ich dagegen überhaupt an? Immerhin bin auch ich ein Mann. Und ich weiß nicht, wie du dazu stehst. Wirst du mich auslachen, wenn ich dir sage? Wirst du mich verstoßen? Oder wirst du – wie ich es schon tausendmal in meinen Träumen gesehen habe – in den Arm nehmen und festhalten? Ich wünsche es mir so sehr, doch weiß ich auch, dass du unerreichbar bist. Nie werde ich dich berühren können, wie ich es mir wünsche. Und wenn doch, was würdest du dazu sagen? Vermutlich würdest du mich mit deinem Schwert niederstrecken. Ich strecke die Hand nach dir aus. Du bist so wunderschön, wenn du schläfst. Leicht berühre ich dein Ohr und sehe, wie du lächelst. Gefällt dir das? Ich kraule dein Ohr und höre, wie du leise schnurrst. Ich merke, wie ich lächle. Doch plötzlich vernehme ich ein Geräusch. Ich sehe auf und erstarre. Wie viel hat sie gesehen? Was wird sie machen? „Miroku? Was tust du da?“ Ich stehe wie von der Tarantel gestochen auf und verlasse das Haus, in dem wir in dieser Nacht untergekommen sind. Sie folgt mir. Doch ich laufe immer weiter. Ich will nicht mit ihr sprechen. Sie wird mir nur Vorwürfe machen. „Miroku! So warte doch!“ Plötzlich packt sie mich an der Schulter und zwingt mich, stehen zu bleiben. Sie hat mich eingeholt! Wie hat sie das geschafft? Ich sehe sie nicht an, sondern setze mich ins Gras, wende ihr meinen Rücken zu. Sie bleibt noch eine Weile stehen und beobachtet mich. Ich ertrage ihren Blick in meinem Rücken nicht. Doch dann hat sie ein Einsehen mit mir und setzt sich neben mich. Weit genug entfernt, damit ich mich nicht unwohl fühle. „Liebst du ihn?“, fragt sie mich leise. Ich starre das Gras vor meinen Füßen an und hoffe, dass sie geht, wenn ich nicht antworte. Stattdessen legt sie mir eine Hand auf die Schulter. Ich wende ihr meinen Kopf zu und bemerke ihren traurigen Blick, der mich mitfühlend streift. Ich wollte sie nicht traurig machen. Ich lege meine Hand auf ihre und schiebe sie von meiner Schulter. „Du musst mich nicht bemitleiden. Das habe ich nicht verdient.“ Doch sie rückt näher. Legt ihren Kopf auf meine Schulter. „Wie lange schon?“, fragt sie schließlich in die entstandene Stille hinein. Ich seufze und antworte: „Zu lange.“ Sie nimmt meine Hand und drückt sie. „Willst du es ihm nicht sagen?“ Ich schüttle den Kopf. „Warum nicht?“ Ich lache bitter. „Er würde mich nur auslachen und mich dann meiden. Das könnte ich nicht ertragen!“ „Was macht dich da so sicher?“ „Er liebt eine andere.“ „Ja, aber ...“ „Nichts aber. Selbst wenn ich eine Frau wäre, würde er sich nicht für mich interessieren.“ „Aber du bist keine Frau!“ „Ja ...“ Ich senke den Kopf und seufze resigniert. „Sag es ihm!“ „Niemals!“ Sie sieht mich böse funkelnd an. „Doch! Oder soll ich dich ‚Feigling‘ nennen?“ „Mach doch, es stimmt ja auch.“ Sie steht auf und zieht mich mit sich. Unwillig lasse ich mich von ihr zum Haus zurückzerren. Ich will dir nicht unter die Augen treten. „Lass uns das verschieben. Er schläft.“ „Wer schläft?“, höre ich mit einem Mal deine Stimme hinter uns. Ich drehe mich zu dir um. Du stehst da wie ich dich kenne – und liebe. Stolz und selbstgerecht. Du könntest mich niemals lieben. Einen Feigling. „Was ist los, Mönch? Hat es dir die Sprache verschlagen?“ Du kommst auf mich zu. Ich spüre, dass sie meinen Arm losgelassen hat. Heimlich hat sie sich aus dem Staub gemacht. Ich seufze und sehe dich an. Du bist so wunderschön! Könnte ich dich doch nur in den Arm nehmen! Einen halben Meter von mir entfernt bleibst du stehen. Dein Gesichtsausdruck verrät mir, dass du mir nicht traust. Du blickst mich skeptisch an. „Was hast du? Hat Sango dich etwa abgewiesen? Eine Ohrfeige hat sie dir aber anscheinend nicht verpasst.“ Neugierig beäugst du meine Wange. Das ist es? Deswegen bist du so vorsichtig? Ich lache. Doch es ist kein fröhliches Lachen. Du bist so weit von mir entfernt, dass es meine Brust zuschnürt. Wenn du nur wüsstest. Doch ich kann es dir nicht sagen. Du würdest es nicht verstehen. Ich wende mich von dir ab und gehe ins Haus zurück. Du folgst mir. Doch als ich mich schlafen lege, nimmst auch du deinen Schlafplatz neben mir wieder ein. Warum bist du mir so nah und doch so fern? Was würde ich darum geben, wenn du dich jetzt an mich kuscheln würdest! Doch meine geheimsten Gebete werden nie erhört werden. Ein paar Monate später sind wir immer auf der Suche nach den Splittern des Juwels der Vier Seelen. Ich beobachte dich ständig, kann meinen Blick nicht von dir wenden. Ich zerbreche bald an meiner Liebe zu dir. Sango sagt, ich soll dir sagen, was ich für dich empfinde. Aber das kann ich nicht. Ich habe Angst vor deiner Reaktion. Du siehst in mir sicher nur einen Weggefährten. Doch das reicht mir nicht. Wenn ich dich nicht ganz haben kann, dann will ich dich auch nicht mehr sehen. Wann mir der Gedanke gekommen ist, weiß ich nicht. Ich werde die Gruppe bald verlassen. So kann es nicht weiter gehen. Ihr alle ahnt davon nichts. Es ist vielleicht auch besser so. Mit dem Loch in meiner Hand bringe ich euch alle nur in Gefahr. Ich muss meinen Kampf selbst ausfechten. Ein paar Tage später sehe ich meine Chance gekommen, euch zu verlassen. Ihr schlaft, während ich Wache halte. Ich vergewissere mich, dass kein Dämon in der Nähe ist, dann packe ich so leise wie möglich mein Hab und Gut zusammen. Ich bleibe noch kurz vor dir stehen und betrachte dich, wie du an den Baum gelehnt im Sitzen schläfst. Leb wohl, mein Liebling! Ich beuge mich wider besseres Wissen zu dir herunter und berühre deine Lippen mit meinen. Ganz sanft. Es ist mehr ein Hauch, als ein wirklicher Kuss. Dann kraule ich noch kurz dein Ohr und präge mir dein Schnurren ein. Ich werde dich vermissen! Schweren Herzens werfe ich noch einen letzten Blick auf die anderen, bevor ich mich in den dunklen Wald schleiche und euch verlasse. Eine halbe Stunde später bleibe ich stehen. Schweiß rinnt mir von meinem Kinn und tropft auf meine Kutte. Als ich ihn mir abwische, bemerke ich, dass es kein Schweiß, sondern Tränen sind. Ich wische sie energisch weg und lehne mich an einen Baum. Was habe ich nur getan? Sie werden mich sicher suchen. Aber das ist mir egal. Jetzt kann ich nicht mehr zurückkehren. Ich setze meinen Weg fort. Wenig später komme ich an einer Lichtung vorbei. Das Mondlicht erhellt den Platz. Dann bemerke ich die Gestalt, die auf der anderen Seite steht. Ich gehe näher heran und warte ab, was sie macht. Ist es ein Dämon? Doch dann beginnt sie zu sprechen und ich traue meinen Ohren nicht. „Hast du wirklich geglaubt, du könntest dich einfach so aus dem Staub machen?“ „Inu ... Inu Yasha?!“ Du bist es wirklich! Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Du kommst auf mich zu. Ich kann dein Gesicht nicht erkennen, aber sicher bist du sehr wütend. Kurz vor mir bleibst du stehen. „Wo willst du hin, Miroku?“, fragst du mich leise. Irre ich mich, oder klingt deine Stimme plötzlich belegt? „Ich bin euch nur eine Last.“ „Unsinn! Wie kommst du darauf?“ Du klingst wütend. „Miroku?“ „Hm?“ „Komm mit zurück! Die anderen schlafen noch. Sie haben nichts bemerkt.“ Ich ertrage deine fürsorgliche Stimme nicht. Ich schüttle den Kopf und will an dir vorübergehen. Doch du packst meinen Arm. „Du kommst mit zurück!“, herrscht du mich an. Doch das bestärkt meinen Entschluss, es nicht tun, nur noch. Ich schüttle deinen Arm ab und gehe weiter. Eine Sekunde später spüre ich Erde in meinem Gesicht. Du hast mich zu Boden geworfen! Ich drehe mich um. Du hockst auf mir und starrst mich wütend an. „Was soll der Scheiß?“ Ich versuche mich von deinem Gewicht zu befreien, doch du bleibst unnachgiebig. „Miroku! Antworte mir endlich! Was zum Teufel ist bloss in letzter Zeit los mit dir?“ Ich seufze resigniert. Warum muss es auf diese Weise geschehen? „Hör zu, Inu Yasha. Der Grund warum ich weg will, ist ...“ Weiter komme ich nicht. Du presst eine deiner Pranken auf meinen Mund und bedeutest mir still zu sein. Du hast Witterung aufgenommen. Ein Dämon muss in der Nähe sein. Und tatsächlich: Ein paar hundert Meter weiter finden wir ihn. Wir besiegen ihn gemeinsam. Er hatte einen Juwelensplitter bei sich, den wir an uns nehmen. Du bist mit seinem Blut beschmiert. Als du es abgewaschen hast, entdecke ich eine Wunde an deinem Arm, die dir der Dämon zugefügt hat. Ich reinige die Wunde gründlich und verbinde dich. Dir so nahe zu sein, macht mich schwindelig. Wenn ich dich doch nur einmal umarmen dürfte. Du beobachtest mich neugierig. „Können wir jetzt zurückgehen?“, fragst du mich. Ich senke traurig den Kopf. „Du musst allein gehen. Ich werde nicht mit dir kommen!“ Du packst meinen Arm. „Nein! Du kommst mit!“ Du zerrst mich hinter dir her. Doch ich wehre mich gegen deinen Griff. „Inu … Yasha … lass mich …. los!“ Unvermittelt bleibst du stehen. Ich pralle gegen deinen Rücken. Du drehst dich zu mir um. In deinen Augen kann ich Unsicherheit sehen. Deine Frage ist nur mehr ein Flüstern. „Ist es wegen … mir?“ „Was?“ „Willst du meinetwegen weg?“ Ich nicke. „Ich verstehe.“ Du lässt meinen Arm los. „Das musst du nicht. Ich meine, …“ Ich seufze und frage dann: „Du erwiderst meine Gefühle nicht, oder?“ Du senkst den Kopf, bewegst ihn von links nach rechts und zurück. Diese Geste zerbricht mir das Herz, doch ich zwinge mich, weiter zu sprechen. „Ich hab es fast geahnt. Deswegen wollte ich weg. Ich ertrage es nicht, dich jeden Tag zu sehen und zu wissen, dass es für uns keine Zukunft gibt!“ Ich lächle traurig und äußere meinen sehnlichsten Wunsch: „Inu Yasha? Darf ich dich einmal umarmen? Nur ein einziges Mal, damit ich weiß, wie es sich anfühlt?“ Du nickst. Ich trete zu dir und lege meine Arme um dich. Ich drücke dich fest an mich und kann deinen Herzschlag spüren. Es schlägt regelmäßig, zeigt keine Reaktion, als ich meinen Kopf auf deiner Schulter niederlasse. Du legst deine Hände auf meinen Rücken. Es fühlt sich so gut an. Weil ich weiß, das es das erste und letzte Mal ist, dass ich dir so nahe bin, nutze ich die Gunst der Stunde und gebe dir einen Kuss, als ich meinen Kopf wieder anhebe. Ein zärtlicher Kuss. Nicht mehr. Ich möchte nur gerne die Erinnerung an deine Lippen bewahren können. Du wehrst dich nicht dagegen. Ich danke dir, indem ich deinen wundervollen Körper noch ein letztes Mal eng an mich drücke. Als ich mich wieder von dir löse, sehe ich dich nicht an. Ich weiß, dass es dir peinlich ist. Schweigend machen wir uns auf den Weg zurück zu den anderen. Ich gehe neben dir. Du hast den Kopf immer noch gesenkt, doch auf einmal spüre ich, wie deine Hand die meine ergreift. Uns an den Händen haltend gehen wir weiter. Ich bin dir dankbar für diese kleine Geste. Sobald wir wieder bei den anderen sind, ist es vorbei und ich muss fortan mit meinen Erinnerungen an diesen Augenblick leben. Ich danke dir innerlich, dass du dies erkannt hast. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich dich in diesem Augenblick für deine Rücksichtnahme liebe. Aber ich bin froh, dass du nun über meine Gefühle Bescheid weißt. Die Ungewissheit ist endlich verschwunden. Ein seltsames Gefühl des Friedens macht sich in mir breit. Ich will es dir sagen. Nur einmal. Auch wenn du nicht antworten wirst. „Inu Yasha?“ „Hm?“ „Ich liebe dich!“ ~+~ Ende ~+~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)