Destiny Of Eternity von Minerva_Noctua (Warum immer wir? (KaRe u.a.)) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- DESTINY OF ETERNITY Hallo! Das ist nun der kurze Prolog der Geschichte. Ich habe das erste, viel längere Kapitel fertig und das Zweite fast. Immerhin^^°. Wann ich das nächste Kapitel hochlade, kommt darauf an, wie gut der Prolog ankommt. Ich hoffe er wird neugierig machen. Mehr gibt es dazu im Moment eigentlich nicht zu sagen. Viel Spaß beim Lesen! PROLOG: Eigentlich existierten die Bladebreakers nicht mehr. Sie hatten sich getrennt, um stärker zu werden und dabei in ihre alten Teams zurückgefunden. Nur als sie die BEGA besiegen mussten, schlossen sie sich kurz unter einem anderen Namen zusammen. Das wusste auch der Mann, der gerade dabei war sieben Briefumschläge aus der Schublade seines Sideboards zu nehmen und anfing sauber gefaltetes Briefpapier darin zu verpacken und mit Briefmarken zu versehen. Zufrieden betrachtete er am Schluss die Briefe und ging mit wankendem Schritt, der für einen rundlichen Mann, wie er einer war, normal war, zur Tür seines Büros. Allerdings streckte er den Kopf nur hinaus und bat freundlich seine Sekretärin: „Könnten Sie das bitte umgehend zur Post bringen! Das wäre sehr wichtig!“ Mit einem zarten Lächeln auf den Lippen nickte die junge Frau und begab sich schleunigst auf den Weg, ohne sich noch unnötig aufzuhalten. Sie war hübsch und fleißig, allerdings auch sehr schüchtern, was sie nicht oft reden ließ. Langsam schloss der schon etwas ältliche Mann wieder die Tür. Er war mit seiner Sekretärin wirklich zufrieden. Sie war selten krank und erledigte immer alles zufriedenstellend, blieb am Abend auch mal länger, wenn es sein musste und war nie zu faul ihm auch seine Extrawünsche zu erfüllen. Einer davon war beispielsweise, dass er die gute Frau jetzt zur Post schickte, obwohl in zwei Stunden sowieso ein Postbote kommen würde. Und das tat sie alles ohne murren. Auch in dem geschäftigen Japan fand man so eine Arbeitskraft nicht mehr so selbstverständlich wie früher... Mit einem Ruck löste sich der Mann von seiner Bürotür und wankte zu seinem Stuhl zurück. Dabei nahmen seine graublauen Augen einen nachdenklichen Ausdruck an. Es würde nicht mehr lange dauern bis die nächste Meisterschaft vor der Tür stand. Genau gesagt sieben Monate. Natürlich wollten seine Schützlinge wieder starten, allerdings wahrscheinlich nicht so, wie er sich das wünschte. Deswegen hoffte er nur, dass seine Entscheidung auf Verständnis stoßen würde. Es ging nicht anders... An seinem Schreibtisch angelangt, stützte er sich nun auf seinen Ellenbogen ab und sah zu dem vor sich hinstarrenden Jungen, der links neben einem großen mit Ordnern gefüllten Schrank saß. Mit verschränkten Armen und übereinander geschlagenen Beinen hatte er sich die ganze Zeit über nicht bewegt. Nur an seinem leicht auf- und absenkendem Brustkorb erkannte man bei genauem Hinsehen, dass in ihm Leben schlummerte. Als der Blick des Mannes nun den Körper des Jungen berührte, schnellten seine rubinroten Augen wie die eines Raubtieres hoch und bohrten sich in die des gütigen Mannes. Doch dieser ließ sich nicht abschrecken: „Ich habe alles in die Wege geleitet. Nun müssen wir nur noch abwarten.“ „Das dauert zu lange!“, kam ein scharfes Zischen von dem Jungen, wobei seine Augen kurz gefährlich aufblitzten. Aber das brachte den betagten Mann nicht aus der Ruhe, ganz im Gegenteil. Sein Blick nahm einen weichen Ausdruck an, als er sagte: „Ich kann verstehen, dass du aufgebracht bist. Aber mehr kann ich nicht tun. Es wäre das Beste, wenn ich dich nun in das alte BBA Wohnappartement bringe. Ich werde mich dann, sobald ich etwas Neues in Erfahrung bringe, bei dir melden.“ Er war schon im Inbegriff aufzustehen, bis er barsch aufgehalten wurde: „Nein, ist gut. Ich finde den Weg noch alleine dorthin.“, spuckte der Junge mehr aus als dass er es sprach, stand auf und öffnete ohne einen weiteren Blick die Bürotür. Doch kurz bevor er verschwunden war, vernahm er noch hinter sich: „Pass bitte auf dich auf, Kai!“ „Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Dickenson. Mich bringt so schnell nichts um.“ Mit diesen ironisch anmutenden Worten schloss sich die schwere Bürotür und Mr. Dickenson blieb alleine in seinem Büro zurück. ____________________________________________________________________________________________________________________ Viel war es bis jetzt freilich nicht. Ist ja auch nur der Prolog. Über Kommentare würde ich mich natürlich trotzdem riesig freuen^^! Wer eins hinterlässt, bekommt auch eine ENS, wenn es weitergeht. Bye Minerva Kapitel 1: Letters ------------------ 1. KAPITEL: LETTERS Jetzt geht es ausnahmsweise Mal schnell mit dem nächsten Kapitel. Die Länge ist ganz passabel. Danke für die Kommentare^^. Enjoy reading! Where no words can be spoken, there’re always words to be written. In einem Dorf in den Chinesischen Bergen: China war ein großes Land. Mit noch größeren Problemen, die von Politik und Wirtschaft verursacht wurden. In dem kleinen Dorf in den Bergen war, von Kommunismus und Armut weit entfernt, die Welt, wie sie sein sollte. Nur die regelmäßigen Steuereintreibungen ließen die Bewohner die Außenwelt nicht vergessen. Heutzutage gab es kaum noch Orte, an denen das Leben ruhig und unbeschwert verlaufen konnte. Eigentlich war der Kurier diesen Anblick gewöhnt, kam er doch jeden Monat, um Briefe mit den geschuldeten Steuerbeträgen und dergleichen Abgaben einzusammeln und sonstige Post anzunehmen beziehungsweise abzuliefern. Dennoch versetzte ihn das autarke Dorf jedes Mal in Stauen, wenn er mit seinem alten Wagen die schlechten Feldwege angerüttelt kam. Als er das erste Mal dieses Dorf belieferte, was ihn mehr als verstimmt hatte, da der Weg der weiteste und aufreibendste von allen Botengängen war, hatte er eine verfallene oder zumindest eine mittelalterliche Anhäufung von Baracken erwartet. Er stellte früh genug fest, dass dies in keinem Fall der Wahrheit entsprach. Das Dorf war groß und die Häuser wohl gepflegt. Es schmiegte sich geradezu in das größere Tal zwischen den Wäldern, die an den Bergen verliefen bis es zu steil für Bäume wurde und Gebüsch und Gestein das restliche Stück bis zu den Gipfeln übersäte. Der Anblick dieses Paradieses war dem Kurier die lange Fahrt allemal wert. Er fühlte sich für diese paar Stunden befreit von der Hölle, die sich immer mehr in der Außenwelt ausbreitete. Doch an die Probleme der Weltpolitik wollte er jetzt nicht denken. Der Wagen rüttelte erneut sehr stark, als er in ein Schlagloch fuhr und runterschaltete. Gleich würde er das Dorf erreicht haben und erfahrungsgemäß konnte es passieren, dass Vieh oder auch Kinder plötzlich aus dem Gebüsch auf die “Straße“ sprangen. Nach einer weiteren Biegung und erneuten Schlaglöchern fuhr er ins Dorf ein und stellte seinen Wagen an der gewohnten Stelle ab. Gemächlich stieg er aus und streckte erst einmal seine steifen, durchgeschüttelten Glieder, bevor er die Heckklappe öffnete, um die zuzustellenden Briefe hervorzukramen. Normalerweise regte er sich auf, wenn mal etwas durcheinander kam, doch hier gab es ohnehin seine eigenen Gesetze. Mit einem lauten Krachen fiel die Heckklappe zu, als er sich schließlich auf dem Weg zum Haus des Dorfältesten machte. Es gab hier keine verwaltenden Organe im eigentlichen Sinne. Bürokratische Angelegenheiten, soweit welche vorhanden waren, wurden vom Dorfältesten in seinem Haus durchgeführt. Versammlungen, soweit er wusste, wurden am Dorfplatz oder im Tempel abgehalten. //Irgendwie rückständig//, schoss es dem Mann durch den Kopf. Doch es war dennoch faszinierend, das konnte und wollte er nicht leugnen. Die Straßen waren jetzt gegen Nachmittag leer. Um diese Zeit arbeiteten die Bewohner auf den Feldern etwas außerhalb des Dorfes. Es war Spätsommer und es hieß die Äcker zu bestellen und die Saat für das nächste Jahr auszubringen. Das Haus des gesuchten Mannes war eigentlich nicht mehr als eine größere Hütte, die aber keinesfalls einen maroden Eindruck machte. Das Holz, aus der sie gebaut war, war dunkel und glatt. Zögerlich klopfte der Kurier an der Holztür und wartete einen Augenblick. Wie gewohnt öffnete sich die Tür nach einiger Verzögerung und heraus trat ein alter, zerbrechlich aussehender Mann, der Mitte 70 sein musste, wie der Kurier schätzte. Mit den gewöhnlichen Höflichkeitsfloskeln wurden die Briefe ausgetauscht und so verabschiedete man sich auch mit den selben freundlichen Worten. Zufrieden begab sich der Kurier zu seinem Wagen zurück, verstaute die angenommenen Briefe im Heckraum und setzte sich mit einem leichten Lächeln hinters Lenkrad, bevor er den Motor anließ und mit einem letzten Blick auf das Dorf den Weg zurück in die Zivilisation wagte. Ja, dieser Ort hatte irgendetwas Magisches an sich wie auch die Leute, die hier lebten. Don’t you believe This is paradise? Don’t you know What it means to live? In seiner Hütte sitzend, ging der Dorfälteste die gekommenen Briefe durch. Die meisten waren wie immer Informationsblätter und Steuerbescheide, doch einer stach ihm ins Auge. Interessiert klaubte der alte Mann den Brief zwischen den anderen hervor und las die Aufschrift: An Raymond Kon. //So, so, ein Brief für Ray//. Mysteriöserweise stand nirgends von wem er stammte. Für gewöhnlich bekam Ray nur Briefe von der BBA. Es half nichts. Er müsste warten bis Ray vom Feld zurückkam. Es schickte sich schließlich nicht, fremde Briefe zu öffnen. Gegen Abend trudelten allmählich die Dorfbewohner ein und brachten mit ihren lauten Stimmen und ihrem Gekicher wieder Leben in den Ort. Mit einem gutmütigen Lächeln spähte der alte Mann aus der Haustür und beobachtete die vorübergehenden Leute, welche ihm freundlich zunickten und grüßten. Denn wenn dieser Mann eines ausstrahlte, dann war es Weisheit und Autorität. Suchend schweifte sein Blick durch die Menge, als er auch endlich den gesuchten Zopf erhaschte. „Ray!“ Spähend reckte er seinen Hals weiter nach draußen, als er die gesuchte Person bereits erblickte. Lächelnd schritt ein schwarzhaariger Junge aus der Menge hervor. Seine golden schimmernden Augen huschten lebendig durch die Menge bis zu dem alten Mann, der von ihnen respektvoll angestrahlt wurde. „Was kann ich für Euch tun?“ Die Stimme des Jungen klang ruhig und anerkennend. „Komm kurz zu mir, ich habe etwas für dich.“ Mit diesen Worten drehte sich der Mann um und machte Ray deutlich ihm zu folgen. „Setz’ dich.“, bot der Dorfälteste dem Jungen mit einer Handbewegung an. Mit geschmeidigen Bewegungen ließ sich Ray auf einem Sitzkissen nieder und wartete geduldig, bis der Dorfälteste es ihm gleichtat. „Ich habe heute einen Brief für dich erhalten, allerdings steht nicht drauf von wem der ist.“ Mit diesen Worten übergab er dem jungen Chinesen den Brief. Mit gewisser Neugier beobachtete der alte Mann, wie Ray den Umschlag interessiert öffnete und ein Blatt Papier herausholte. Die Neugier verwandelte sich jedoch in Besorgnis, als er die immer tiefere Sorgenfalte auf der Stirn des Jungen erkannte. „Schlechte Neuigkeiten?“ Er konnte es sich nicht verkneifen. „Nicht direkt.“ Ray sah kurz auf: „Der Brief ist von Mr. Dickenson. Er bittet mich umgehend nach Tokio zu kommen. Es sei sehr dringend. Genaueres würde ich vor Ort erfahren.“ Der weise Mann runzelte leicht die Stirn: „Willst du sofort aufbrechen?“ „Hmm, ich werde mit der Warenlieferung morgen früh aufbrechen. Wenn es Euch recht ist.“ Der Dorfälteste musste schmunzeln, als er meinte: „Du tust sowieso was du für richtig hältst. Ich habe keine Zweifel an deinen Plänen.“ Überrascht funkelten Rays Augen auf, bevor sie einen weichen Ausdruck annahmen: „Vielen Dank.“ Der Alte nickte. „Wo sind eigentlich meine Enkelkinder?“, wollte er dann von seinem Gegenüber wissen. „Sie haben geholfen die Geräte heim zu tragen.“ „Gut. Dann sag’ ihnen bescheid und schick’ sie mir anschließend her.“ „Mach’ ich“, nickte Ray, „Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Damit erhob sich der Schwarzhaarige, steckte den Brief in eine seiner Hosentaschen und nickte dem alten Mann nochmals zu, bevor er die Tür hinter sich schloss. „Mariah! Jetzt komm’ endlich!“ Genervt stand ein robust gebauter Junge vor dem Haus, in dessen geöffneter Tür, immer noch seine Schwester mit der Eigentümerin schwatzte. Ungeduldig beobachteten seine dunklen Augen, wie sich Mariah verabschiedete und zu ihm rannte: „Sei doch nicht immer so unhöflich, Lee.“ „Unhöflich? Du tratschst an jedem Haus eine halbe Stunde und wirfst mir nach vier Stück Unhöflichkeit vor?“ Die letzten Worte brüllte Lee nahezu. Abwehrend hob Mariah ihre Hände: „Schon gut, schon gut! Ich übertreibe es vielleicht ein bisschen...“ „Vielleicht??“ „Hey Leute!“ Überrascht drehte sich Lee um, sodass seine schwarze Mähne nur so um ihn wehte. „Ray?“ „Raay! Wie schön dich noch einmal zu sehen!“, flötete Mariah und sprang elegant wie eine Katze auf Besagten zu. Lee konnte bei diesem Getue nur die Augen verdrehen. „Ich dachte du wolltest baden gehen?“ Rays Augen blitzten auf, als er von der Pinkhaarigen vor ihm abließ und sich seinem Freund zuwandte. //Aufmerksam wie immer//, schoss es ihm durch den Kopf, bevor er erklärte: „Ich war noch bei unserem Dorfältesten. Er rief mich zu sich, um mir einen Brief zu übergeben.“ Sein Gesichtsausdruck wurde ernst: „Ich muss mit euch sprechen.“ Kurze Zeit später saßen die drei auf einer der zahlreichen Felsvorsprünge, die die Berge um das Dorf hervorbrachten. Es war mittlerweile schon dunkel geworden. In den Häusern konnte man schwaches Licht durch einige Fenster erkennen. Die Luft war frisch und der Himmel klar. Ray schloss kurz die Augen. Er liebte diesen Ort. Hier war noch alles unberührt und rein. Er seufzte: Irgendwann würde der Zeitpunkt kommen, an dem ihnen nichts anderes übrig bleiben würde, als um dieses Paradies zu kämpfen. Er erschauderte bei dieser Vorstellung. Lee, der ihn aufmerksam musterte wurde langsam ungeduldig: „Was willst du nun mit uns besprechen?“ Ray schreckte unmerklich hoch: „Ja. Ich habe eine Nachricht von Mr. Dickenson bekommen. Er sagte, er wolle mich unbedingt so schnell wie möglich in Tokio sehen. Warum, das würde ich dann vor Ort erfahren.“ „Stand da nicht noch mehr? Gilt das nur für dich?“ Mit besorgten Augen blickte Mariah zu dem Jungen, doch Ray schüttelte nur den Kopf: „Mehr weiß ich nicht.“ „Wann gehst du?“, fragte Lee seinen alten Freund mit dem Wissen, dass dieser schon eine Entscheidung getroffen hatte. „Ich werde morgen früh mit Tsuchao in die Stadt fahren.“ Lee nickte: „Dann verabschieden wir uns morgen früh. Entschuldige mich, ich gehe mich jetzt waschen. Mariah, du solltest auch kommen!“ „Ich komme gleich nach!“, lächelte das pinkhaarige Mädchen ihren Bruder an. Lee zog eine Augenbraue in die Höhe, sagte aber nichts mehr, sondern sprang mit kräftigen Sätzen die Felsen hinab zum Dorf. Eine angenehme Ruhe breitete sich auf dem Felsvorsprung aus. Beide sahen sie in das Tal, jeder in seinen Gedanken. There’re some places in the world Worth to be seen. Others glad to be unseen Living in freedom. „Ray?“ Es war so leise, dass es kurz dauerte bis Ray realisierte: „Ja?“ „Musst du unbedingt weg?“ Sie wusste wie dumm diese Frage war, aber Mariah konnte den Gedanken nicht ertragen wieder von dem Tiger getrennt zu sein. Ray blickte zu ihr, sah wie sie ihren Kopf zu ihm wand, ihn mit Augen aus schimmerndem Bernstein anfunkelte. Dieser Anblick ließ ihn stocken. Mariah ließ sich jedoch einfach in seine Arme fallen. Lag nun so mit ihrem Rücken auf seinem Schoß, blickte ihm direkt in die überraschten Augen, die kurz darauf einen weichen Ausdruck annahmen. „Ich werde ja so bald wie möglich wiederkommen.“ Er hauchte es nur, als hätte er Angst die Ruhe um sie herum zu stören. „Hmmh.“ Müde schloss Mariah ihre Augen, verbarg nun so die schimmernden Bernsteine, welche Ray so faszinierten. Ohne zu wissen was er tat, beugte er sich langsam herunter, bevor seine Lippen Mariahs Hauchzart berührten. Never let you go This is where you belong to This is where you’re bound to Never go away Am nächsten Morgen stand Ray vor dem Eselskarren mit allerlei Waren wie eingelegtes Gemüse, Eier oder Geflügel. Schweren Herzens drehte er sich noch einmal zu seinen Freunden, die sich von ihm verabschieden wollten. Nach einigen Ermahnungen und guten Wünschen der Dorfmädchen und einigen zweideutigen Anmerkungen der Jungen, wandte sich der Junge seinem Team zu. „Sag’ nichts mein Freund. Lass einfach mal was von dir hören und vergiss uns nicht.“ Erstaunt blickten die goldenen Augen des Tigers seinen Kumpel an, verwandelten sich dennoch schnell in einen schelmischen Glanz, als Lee zu Ende gesprochen hatte. Kameradschaftlich reichten sie sich die Hände. Dann wandte er sich zu dem pinkhaarigen Mädchen, welches ihn erneut besorgt musterte: „Pass’ gut auf dich auf, Ray!“ Mit diesen Worten umarmte sie ihn. Doch nur kurz, da Ray sie etwas wegdrückte, ihr zunickte: „Das werde ich.“ Nachdem sich Ray auch von Kevin und Gary – wobei Letzterer ihn beinahe erdrückt hätte – verabschiedet hatte, ging er schlussendlich zu Tsuchao, einem älter aussehenden, kräftigen Mann, der schon etwas ungeduldig wurde, verstaute seine Tasche und ließ sich neben dem Mann auf dem Karren nieder. Rüttelnd setzten sie sich in Bewegung. Ray seufzte, als er sich ein letztes Mal umsah, um seinen Freunden zu winken. Die Gemeinschaft war stark und seine Heimat wertvoll. Er konnte sich nicht mehr vorstellen wie es gewesen war, als er das Dorf damals hinter sich gelassen hatte mit dem Vorhaben nicht mehr zurückzukommen. Nun, es war wohl trotzdem die beste Entscheidung in seinem Leben gewesen, dennoch konnte er sich heute nicht mehr denken, dass ihn irgendetwas woanders so halten könnte, dass er nicht mehr hier leben wollen würde. There’s nothing to hold you From being there There’s nothing to be more Worth to keep you away This is paradise. In New York, Amerika: Es war ein Gebäude wie jedes andere in Manhattan. Groß, klobig und modern. Doch in diesem befand sich keine Anwaltskanzlei oder ein Betrieb im eigentlichen Sinne. Hier wurde für die PBB geforscht, entdeckt und entwickelt. Mittlerweile war New York die größte wissenschaftliche Niederlassung geworden, da die Wissenschaftler nach dem Kampf mit der BEGA fast einem Neuanfang gegenüberstanden. Außerdem war es in einem Weltzentrum wie diesem, leichter Forschernachwuchs anzuwerben als in der Wüste. You wanna be free? You wanna be alive? New York’ll show ya A land of milk and honey. In einem der Räume lümmelte ein Junge auf einem Holztisch, welcher umrundet von Stühlen in der Mitte des sonst leeren Büros, stand. Der Junge trug ein grünes T-Shirt mit gelber Aufschrift: Sunny Boy und eine orange Latzhose, dessen Ärmel an seiner Hüfte verknotet waren. Fingerlose Handschuhe mit einem gelben Blitz auf der Oberfläche schützten seine Hände. Mit einer hielt er einen grünen iPod nano, dessen Ohrstöpsel von einer blonden Mähne verdeckt wurden. Müde waren seine blauen Augen halb geschlossen, während ihn die Musik beschallte. Es war bereits später Nachmittag. Die Sonne ließ lange Schatten entstehen, verwehrte damit, dass Licht in diesen Raum gelangen konnte und somit eine düstere Atmosphäre entstand. Der geschätzt 16 Jahre alte Junge hörte nicht die Schritte, die immer lauter auf dem künstlichen Boden widerhallten und näher kamen. Erst als er gedämpft seinen Namen hörte, erwachte der Junge aus seinen Tagträumen und betrachtete die Person im Türrahmen: „Ja?“ „Ich habe hier einen Brief für dich, Max.“ Die junge Wissenschaftlerin vor ihm schwenkte den Brief in der Luft. Vom langen sitzen steif geworden, erhob sich Max und nahm lächelnd den Umschlag entgegen. „Nanu, da steht ja gar kein Absender.“ „Ja, aber Mrs. Tate meinte, ich solle ihn dir trotzdem aushändigen.“ Neugierig beobachteten ihre braunen Augen den Sohn ihrer Vorgesetzten. „Hat meine Mum gesagt, wann sie fertig sein wird?“, fragte er die Mechatronikerin lächelnd. „Sie meinte, du solltest schon vorgehen.“ „Ach so.“ Kurze Zeit später war Max wieder für sich und riss den Brief mit dem Zeigefinger auf. Zum Vorschein kam ein weißes Blatt Papier, auf welchem Max von Mr. Dickenson gebeten wurde so schnell wie möglich nach Tokio zu kommen. Genaueres würde er vor Ort erfahren. Er runzelte die Stirn. Es musste sich um etwas extrem wichtiges handeln, wenn noch nicht einmal seine Mum etwas davon wusste. Normalerweise erfuhr er immer von ihr, wenn es Neuigkeiten von der BBA gab. Nun gut, er würde dann wohl schauen, dass er noch morgen einen Flug bekam. Max sprang vom Tisch. Zuerst würde er Heim gehen und mit seinem Dad darüber sprechen, bis seine Mutter endlich kommen würde. Seine Lippen formten ein Grinsen. Tokio! Yeah! Da würde er endlich wieder Tyson, Kenny, Hilary und vielleicht auch Daichi sehen! Das war schließlich schon ein Jahr her und es hatte sich viel verändert in dieser Zeit. Das würde sicherlich ein Spaß werden! Darauf freute er sich schon jetzt! You don’t feel Lifetime running away Where’s no limit That’s New York! In Tokio, Japan: „Tyson!!!“ Missmutig stülpte gerufener sein Kissen über den Kopf. Doch seine Hoffnung, er könnte vielleicht doch noch weiterschlafen, löste sich in dem Augenblick auf, als er hörte wie sein Großvater die Tür aufriss und auf ihn zustampfte: „Aufwachen Grünschnabel! Es ist fast 8.00 Uhr!“ Schwer stöhnend bewegte sich etwas unter dem Deckenhaufen und hervor kam ein verschlafenes Gesicht, dessen Anblick den Großvater selber zum Gähnen brachte. Ohne ein weiteres Wort drehte sich der vielleicht Mitte 60 Jahre alte Mann um und verließ zügig das Zimmer. Tyson, der die neue Lage nicht realisierte, blieb einfach bewegungslos liegen. Er hörte nicht, wie sich sein Großvater auf das Bett zuschlich. Mit einem diabolischen Grinsen schüttete er den Inhalt des Bechers in seiner Hand auf das Gesicht seines faulen Enkels. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Tyson bemerkte, warum es hier auf einmal so feucht und seltsam kühl wurde... „Ahhh! Großvater, was soll das?!“ Entsetzt sprang der Junge aus dem Bett und schüttelte seine nachtblauen Haare, dass die Wassertropfen nur so durch das Zimmer flogen. „Hahaha! Kreisch’ nicht rum wie ein Mädchen, sondern mach’ dich bereit!“ Mit diesen Worten sprang der gelenke Mann mit einem Bambusschwert auf den überfordert dreinblickenden Jungen zu. Hektisch schaute sich dieser um, befand aber, dass es hier nichts gäbe, mit dem er sich wehren könnte und rannte wie von der Tarantel gestochen davon. „Komm’ zurück, Hosenscheißer!“ „Wuaaaahh!“ „Tysooon!!“ You remember me, don’t cha? You remember my victory, don’t cha? Here I am and listen what I say: There’s no challange without me! Der Postbote vor dem Haus war verunsichert. Überaus verunsichert. Er stand hier auf der Straße vor einem Torbogen, welcher die Sicht auf das Haus und den Eingang, wo er hinmusste, freigab. Nicht, dass er sich davor fürchtete zu dem Haus zu gehen. Mit seinen zwei Monaten, die er schon im Dienst war, war er über solcherlei „Ängste“ schließlich bereits hinaus. Allerdings reichten diese zwei Monate nicht aus, um zu wissen, wie man reagieren sollte, wenn aus dem zu beliefernden Haus schreie kamen, die sich anhörten als würde jemand gefoltert werden. Okay, das war ein Dojo, aber.... Nach einigem hin und her nahm sich der tapfere Kerl zusammen und schritt ohne links und rechts zu gucken zum Eingang. Er atmete tief ein, als er seinen unruhigen Zeigefinger auf die Klingel zu bewegte. Hey ya, Listen to me! I show ya What fun’s like! Als die Klingel ertönte, erfolgte ein aufatmen seitens Tyson. Jetzt war er gerettet! Wie ein geölter Blitz rannte er zur Haustür, wissend, dass sein Großvater ihm nicht folgen würde. Das tat er schließlich nie, wenn er nicht sicher war, wer vor der Tür stand. Waren es Bekannte, war es seinem Opa egal, was sie von ihm hielten, wenn er Tyson durch das Haus hetzte etc. Bei Fremden, nun ja, da war er ein ganz anderer Mensch. Ein Gentleman wie er im Buche stand. Tyson grinste. Sein Opa wollte sich nicht noch einmal blamieren wie damals, als nach so einer Hetzjagd eine bestimmte elegante, ältere Dame vor der Tür stand... Voller Enthusiasmus und Dankbarkeit für seinen Retter öffnete der Blauhaarige die Tür und blickte in ein pickliges Studentengesicht. Eine Weile passierte nichts, doch dann weiteten sich die Augen des jungen Mannes und seine schmalen Lippen formten sich zu einem entsetzten Schrei. Augenblicklich stolperte er die Stufe hinunter und rannte torkelnd und schreiend wie am Spieß vom Grundstück auf die Straße und immer weiter bis das Geschrei verstummte. Irritiert blickte Tyson dem Postboten hinterher. „Was war denn los, Grünschnabel? Ich hörte ein Gejaule, da geht es einem ja durch Mark und Bein!“ Der alte Mann stand nun hinter seinem Enkel und blickte zur Tür hinaus. „Keine Ahnung.“ Immer noch perplex starrte Tyson nun auf den Boden, erkannte den weißen Briefumschlag. „Hmm? Von wem ist der?“ Neugierig wie immer musterte sein Opa den Brief, doch Tyson schlüpfte nur an ihm vorbei und riss im Gehen den Umschlag auf, während er mahnte: „Der ist für mich Opa, also geht der dich gar nix an!“, betonte er die letzten Worte. So eine Provokation nahm der temperamentvolle Alte natürlich nicht einfach hin und sprang mit einem Kampfschrei erneut auf seinen Enkel zu. Doch kurz bevor er ihn traf, sah er, dass Tyson stehen blieb, keine Reaktion zeigte und stoppte den Schlag mit dem Bambusschwert knapp über dem Kopf des Jungen. „Mr. Dickenson will mich sprechen. Wann, soll mir Hiro sagen.“ „Aha, also ist Hiro wohl bei ihm. Hab’ mich schon gefragt, wo der Bengel die ganze Zeit steckt.“ Tyson nahm das nicht so locker wie sein Opa. Hiro war vor vier Monaten einfach verschwunden. Das einzige was sie wussten, war, dass er wieder eine „Mission“ hatte. Für was und wen, darüber hatten sie keine Informationen erhalten. Aber wie es schien, hatte die BBA ihn darum gebeten. Das war mehr als seltsam. Der Großvater sah die Verwirrung in den brauen Augen seines Enkels. Da half nur eins: „Mach’ dich bereit, Tyson!!“ Geschockt realisierte Tyson, was sein Großvater vorhatte: „Ahh, nein nicht!“ Doch da war es schon zu spät... Look at me now And you won’t see a winner. Look at me later And you won’t see a loser. Irgendwo auf Hokkaido, Japan: Okay, er war ja ein geduldiger Mensch. Aber wie zum Geier sollte er seine Arbeit machen, wenn die Adresse auf dem Brief oder vielmehr das Haus, für das dieser bestimmt war, nicht mehr existierte?! Wütend starrte der Briefkurier mitten in der Pampa auf den Rest einer abgebrannten Baracke. Es war ja schon ein Kraftakt gewesen hier her zu finden, aber das schlug dem Fass endgültig den Boden aus! In seinen 35 Jahren als Postbote hatte er nie so eine Frechheit erlebt, geschweige denn einen Brief nicht ordnungsgemäß zugestellt. Der rüstige Mann streckte die Brust raus: Und das würde auch so bleiben! Zwei Tage später in Tokio, Japan: Es war spät abends und so dauerte es einige Zeit bis jemand ans Telefon ging, dass die Ruhe im Hause Kinomiya störte. „Kinomiya, Guten Abend.“ Das hatte man ihm antrainiert. „Tyson? Ich bin’s Hiro. Ich...“ „Hey, lässt du auch mal wieder was von dir hören!“, unterbrach Tyson seinen Bruder beleidigt. „Tyson, es tut mir leid, aber...“ „Nichts aber! Du bist einfach abgehauen! Und hör’ auf mich wie ein Kind zu behandeln!“ Er hatte sich Sorgen gemacht. „Ja, hör’ mir zu. Es ist sehr wichtig!“ Hiro hoffte sein ernster Tonfall würde den Jüngeren mit seiner Vorwurfstirade bremsen. „Hm?“ Es schien zu funktionieren. „Morgen um 10.00 Uhr musst du bei Mr. Dickensons Büro sein.“ „Warum?“ Tyson musste sich beherrschen. „Das erfährst du dort.“ „Warum diese Geheimniskrämerei?“, schrie er letztendlich doch in den Hörer. „Tyson, bitte.“ Tut-Tut Schwer seufzend legte Hiro auf. Er wusste, dass der Kleine Recht hatte. Aber er konnte nicht anders handeln. Morgen würde Tyson auch verstehen warum und ihm vergeben. Das hoffte Hiro zumindest... Am nächsten Morgen im BBA Hauptsitz in Tokio, Japan: Es war kurz vor 10.00 Uhr, als Tyson den Flur entlang Richtung Mr. Dickensons Büro lief. Als er um die letzte Ecke bog sah er eine Gruppe, die um eine Milchglastür stand. Der erste, der ihn bemerkte quietschte auch schon erfreut auf: „Tyson! Lange nicht gesehen, mein alter Freund!“ Und schon fand sich angesprochener auf dem Boden und blickte auf einen gelben Haarschopf: „Max?“ „Hallo Tyson! Schön dich wieder zu sehen.“ Immer noch etwas überrumpelt blickte Tyson auf und begegnete einem goldenen Augenpaar, das ihn erfreut musterte. „Ray, du auch?“ „Hey, ich habe dich vermisst und wie begrüßt du mich?“, schmollte Max gespielt, als er sich von seinem Freund löste und ihm auf half. Tyson schüttelte kurz den Kopf, als ob er sich so wachrütteln wollen würde, bevor sich seine Lippen zu einem frechen Grinsen verformten. „Hey Leute! Natürlich freu’ ich mich euch wieder zu sehen!“ Mit diesen Worten sprang Tyson auf die beiden zu und riss sie zu Boden. Doch diese Lachsalven brachen ab, als sich jemand lautstark vor ihnen räusperte. Aus dem Konzept gebracht schauten die drei gleichzeitig auf. Ray war der erste der eine Reaktion zeigte: „Chef, Hilary!“ Doch zu mehr kam er nicht, da Tyson sich wie wahnsinnig auf die beiden stürzte und sie, trotz Protestgeschreie, ebenfalls zu Boden riss. Now look at us! There we are Different like water and fire. But standing together as one! Das Gezeter endete erst, als die große Türe aufschwang und ein dutzend Augenpaare auf das Gewusel vor ihnen starrte. Peinlich berührt entknoteten sich die Freunde und standen hastig auf, um die Leute vorbei zu lassen. Verlegen grinsend schauten sie den Angestellten hinterher bis sie verschwunden waren, bevor die Freunde erneut in Gelächter ausbrachen. Nur Hilary und Kenny waren nicht ganz so begeistert von der Situation. „Ich sehe, ihr seid guter Laune.“ Diese Worte ließen die Freunde zusammenzucken. Alle blickten nun in den Raum und erkannten den rundlichen Mann, der ihnen freundlich zulächelte. „Mr. D.!“ Freudig scharrten sie sich um den Mann. „Es freut mich euch wieder zu sehen! Ich hoffe ihr hattet eine gute Reise?“, fragte er und schaute beim letzten Teil des Satzes auf Ray und Max. Die beiden konnten nur nicken, da sich Tyson schon wieder einschaltete: „Warum haben sie uns denn nun zu sich gerufen?“ „Ja.“, wandte sich auch Max zu dem Leiter der BBA, „Meine Mum wusste davon nichts. Warum diese Geheimnistuerei?“ Der Mann nickte ernst, doch kaum wollte er den Mund aufmachen und etwas sagen, da sah er auch schon die erwartenden Personen in sein Vorzimmer treten. Die anderen folgten seinem Blick: „Kai! Hiro!“ Überrascht starrten sie die Neuankömmlinge an, welche ihre Freude nicht zu erwidern schienen. Während Hiro einfach gestresst dreinschaute, wirkte Kai als umhülle ihn ein ungewöhnlich dicker Eismantel. Bevor sie auf die neue Situation reagieren konnten, mischte sich Mr. Dickenson ein: „Nun, da alle außer Daichi da sind, der wohl nicht gefunden werden konnte, können wir beginnen. Folgt mir bitte in mein Büro.“ Damit war die Begrüßung für den rundlichen Mann beendet und er drehte sich um. Der Rest folgte ihm etwas missmutig, aber dennoch gespannt, um was es nun ging. Sie konnten nicht ahnen, dass das, was ihnen Mr. Dickenson zu berichten hatte, ihr Leben gehörig auf den Kopf stellen würde. ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Liedtexte passen hoffentlich dazu und sind korrekt. Das Ende ist gemein, aber ansonsten wäre es zu lang geworden. Der Stil war etwas anders als sonst, denke ich. Der Fokus liegt auf den Bladebreakers und es würde mich freuen, wenn ich sie gut einführen konnte. Über Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen^^! Bye Minerva Kapitel 2: Open your eyes ------------------------- 2. KAPITEL: OPEN YOUR EYES Meine lieben Leser und fleißigen Kommischreiber, endlich habe ich das 2. Kapitel überarbeitet und nun, dank eurem Zuspruch, ist es da. Es tut mir leid, dass ich nicht jedem auf seinen Kommentar antworten konnte. Ich möchte vor allem Rouraito danken: Deine Kommentare sind der Wahnsinn und ich danke dir sehr für deine aufbauenden Worte! Bevor es nun weitergeht, möchte ich anmerken, dass der Inhalt an einigen Stellen nicht meine Einstellung ect. darlegt, sondern aus der Storyline und den Figurenkonstellationen resultiert. Aber nun genug der Vorrede: Enjoy reading! ____________________________________________________________________________________________________________________ Open your eyes Be careful I’m coming! Don’t show you to me! In Mr. Dickensons Büro in Tokio, Japan: Der rundliche Mann deutete auf einige Sessel in einem Nebenraum seines Büros: „Setzt euch, bitte.“ Die Jugendlichen nahmen um den großen, aus Eichenholz gefertigten Tisch auf schwarzen Sesseln platz. Kai und Hiro setzten sich neben Mr. Dickenson an das Kopfende. Neugierig sahen alle zu dem nun angespannt wirkenden Mann. Er faltete die Hände, als er begann: „Ich habe euch hier herbestellt, weil ihr die einzigen seid, die ich um diesen Gefallen bitten kann. Es ist geheim und von größter Wichtigkeit, dass keiner außer euch davon erfährt.“ Er machte eine kurze Pause, blickte in die verwirrten Gesichter. Sie konnten sich nicht vorstellen, was so bedeutsam sein sollte, dass es solcherlei Vorsichtsmaßnahmen bedurfte. Mr. Dickenson seufzte, ehe er fortfuhr: „Damit ihr alles versteht muss ich weiter ausholen, also bitte hört mir erst zu, bevor ihr Fragen stellt.“ Das klang ungewöhnlich ernst. Langsam aber sicher wurde es den Freunden flau im Magen. Sie hatten den BBA-Leiter selten so zerknirscht erlebt. Und das hatte dann auch nie etwas Gutes bedeutet. „Wie ihr vielleicht wisst ist in Russland momentan Wahlkampf. Die Gegner sind Nikolai Ivanow aus der kommunistischen Partei und Vladimir Rybak aus der demokratischen Partei. Eigentlich wäre das für Russland eine Chance aus dem Teufelskreis auszubrechen, aber die Russen tendieren eher zu Ivanow. Natürlich will die Oberschicht ihre Macht nicht aus der Hand geben und versucht daher die Demokraten zu sabotieren, welche die Korruption bekämpfen wollen und in diesem Fall auch könnten.“ „Und was hat das mit uns zu tun?“ Tyson war genauso verwirrt wie seine Freunde. Was sollte das? Der Mann schaute kurz auf: „Eigentlich hat Ivanow schon gewonnen. Das wäre ja nicht unser Problem, wenn nicht ein alter Bekannter, Voltaire Hiwatari, hinter diesem Mann stünde.“ Er sah wie die Freunde nach Luft schnappten. „Ich dachte, der wurde weggesperrt.“, sprach Ray den Gedanken aller aus. „Das war er auch, aber bei so hohen Tieren kann man machen was man will. Wenn man bedenkt, dass der ehemalige Chef des KGB Präsident war, auch nach seiner Amtszeit die Zügel in der Hand hielt und Ivanow ebenfalls ein Zögling von ihm ist...“ Müde strich sich der Mann über die Augen, ehe er fortfuhr: „Die russische Regierung dient sich selber, nicht dem Volk. Voltaire hatte, soweit wir in Erfahrung bringen konnten, auch mit dem KGB zu tun und kennt alle wichtigen Leute. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er sich wieder in den Sattel schwingt und erneut mitmischt.“ „Und was bedeutet das alles?“ Pures Unverständnis stand in den Gesichtern der ehemaligen Bladebreakers geschrieben, wobei Tysons Augen immer wieder zu seinem Bruder und Kai fanden, die sich regungslos anhörten, was Mr. D. zu sagen hatte. „Die Organisation, die Voltaire nun betreibt, führt auch wissenschaftliche Forschungen bezüglich Bit Beast und den Menschen, der sie quasi beherrscht, durch. Sie fanden heraus, dass es nicht nur Menschen gibt, die Bit Beast mit Hilfe von Gegenständen zum Einsatz bringen können, sondern auch welche, die in der Lage sind, diese Wesen von ihrem Gegenstand zu trennen, wodurch sie sich materialisieren können.“ „Noch einmal für die Blöden unter uns“, hackte Max nach, „Soll das heißen, es ist möglich, dass Draciel oder irgendein anderes Bit Beast in Fleisch und Blut neben mir stehen könnte? Mit all seinen Fähigkeiten?“ Die Augen der Bladebreakers weiteten sich bei der Vorstellung. „Genau. Und er wäre noch viel mächtiger als er es mit dem Blade je sein könnte.“ „Wow.“ Mehr brachte Tyson nicht heraus. Die Anderen waren sprachlos. „Die Zerstörungskraft wäre immens. Das wäre als ob man eine Naturgewalt besäße und diese auch beherrschen könnte.“ Mr. Dickenson holte tief Luft, ehe er weitersprach: „Die Menschen, die das Talent dazu haben so ein Wesen zu befreien, fallen durch eine winzige genetische Besonderheit auf, die diese Leute alle gemeinsam haben und sind so zu identifizieren. Jetzt versuchen Voltaire und seine Anhänger natürlich diese Menschen zu finden und so viele mächtige Bit Beasts wie möglich zu sammeln, um die Weltherrschaft übernehmen zu können. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass es denkbar ungünstig ist, wenn ein bedeutsames und einflussreiches Land wie Russland hinter ihm und diesem Vorhaben steht. Die Aussicht auf Erfolg ist erschreckend groß.“ „Das hört sich nach dem dritten Weltkrieg an, was Sie da sagen, das wissen Sie schon?“, brachte Ray zweifelnd heraus. Was konnte man unberechenbar starken Wesen schon entgegensetzen? Atombomben? Eine denkbar ungute Lösung. Das konnte doch alles nicht wahr sein! „Ja, ich weiß.“, bestätigte der BBA-Leiter resigniert. Eine bedeutungsschwangere Stille breitete sich im Raum aus, als die Freunde das eben gehörte noch einmal durchgingen, es zu verstehen versuchten. „Und was haben wir nun mit der ganzen Sache zu tun?“, wollte Hilary schließlich wissen, wobei sie beinahe flüsterte. „In sieben Monaten findet die vierte Weltmeisterschaft statt. Es gibt Beweise, dass Voltaire ein Team mit Personen diesen Talents hinschicken wird und es nicht nur den Titel, sondern auch die Bit Beasts der Gegner holen lassen will.“ Ray, Max, und Kenny sogen tief die Luft ein, während Hilary die Hände vor den Mund schlug und Tyson wütend auf den Tisch: „Dann müssen wir das verhindern! Wir lassen uns doch nicht so einfach ins Boxhorn jagen!“ Mr. Dickenson schüttelte den Kopf, während Hiro leicht über die Aussage seines kleinen Bruders lächelte: „Das ist nicht so einfach wie du dir das vorstellst.“ Jetzt meldete sich auch Ray zu Wort: „Wenn sie verlieren, dann werden sie zumindest in ihrem Vorhaben gebremst und einige der mächtigsten Bit Beasts auf unserer Seite bleiben.“ „Ja, überdies werden wir uns mit unseren Teams noch besser und gezielter als sonst darauf vorbereiten und die Wahrscheinlichkeit, dass einer von uns siegt steht dadurch auch nicht schlechter.“, schaltete sich auch Max ein. „Wie stark können sie schon sein? Um mit ihrer Sammelaktion erfolgreich zu sein, müssen sie sich schließlich bis zum Finale an die Regeln halten, sonst fliegt ihr Plan doch auf.“, gab Kenny zu bedenken. Der alte Mann seufzte auf, als er in die entschlossenen Gesichter seiner Zöglinge blickte und schüttelte fast traurig erneut den Kopf: „Das mag in gewisser Weise stimmen, aber die Dinge sind komplizierter als ihr denkt...“ „Ihr könnt nicht zu euren Teams zurückkehren.“, unterbrach Hiro Mr. Dickenson und brachte es auf den Punkt. „Aber...“, wollte Ray schon einwenden, wurde mit einer barschen Handbewegung jedoch gestoppt. „Ihr habt uns noch gar nicht gefragt, woher wir diese Informationen haben.“ Hiro legte eine Pause ein. Die Freunde sahen sich kurz an: stimmt. „Wie bereits erwähnt, können Voltaire und Pack die Leute, die die Fähigkeit besitzen Bit Beast zu befreien, aufspüren. Jetzt verhielt es sich so, dass ausgerechnet Bryan, Tala und Kai zu diesen gehören.“ Schockiert blickten die Bladebreakers zu Kai, welcher mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen da saß und zuhörte. „Sie wurden gefangen genommen und man wollte sie von dem Vorhaben überzeugen, sie zwingen sich anzuschließen. Um es kurz zu machen: Es gelang ihnen zu fliehen. Natürlich blieb das nicht lange unbemerkt und sie wurden verfolgt, daher beschlossen sie sich zu trennen. Tala haben sie erwischt und Bryan inzwischen unbestätigten Angaben zufolge auch. Kai gelang es bis über die Grenze nach Lettland zu kommen, von wo aus er Mr. Dickenson kontaktiert hat und dieser daraufhin mich. Ich bin umgehend dorthin und danach sind wir über Umwege nach Tokio geflogen. Nach einigen Gesprächen sind Mr. Dickenson und ich zu dem Entschluss gekommen, dass wir euch involvieren müssen.“ Hiro blickte bei diesen Worten prüfend auf den Russen neben sich, welcher jedoch unbewegt blieb. Dann sah er zu den Jugendlichen, die ihn teils fassungslos und ungläubig, teils besorgt anstarrten. „Da hast du aber ganz schön was mitgemacht.“, sagte nun Ray sanft an Kai gerichtet, der daraufhin die Augen aufschlug, jedoch stumm blieb. „Leider müssen wir davon ausgehen, dass Kai verfolgt wird und daher des Schutzes bedarf. Aus diesem Grund und weil ich denke, dass ihr als ein Team die größte Chance habt zu gewinnen, möchte ich, dass ihr zusammen an der WM teilnehmt und aufeinander aufpasst.“, erklärte der BBA-Leiter. „Reicht das denn aus? Ich meine, wenn nur wir Kai beschützen?“, fragte Kenny kleinlaut zu dem Graublauhaarigen blickend, der die Augen wieder geschlossen hielt. Mr. Dickenson fuhr sich mit einem Taschentuch über die Stirn: „Wir können es uns nicht erlauben mehr Leute einzuweihen, da wir leider Gottes davon ausgehen müssen, dass es Spitzel gibt, die nur auf Informationen warten.“ „Spitzel... Also ist das eine richtig ernste Sache.“, sinnierte Max leise. „Müssen wir da nicht auch vor Wanzen Angst haben?“, fragte Hilary alarmiert. Der alte Mann nickte: „Wir haben vorhin erst das Büro überprüft. Aber freilich müssen wir davon ausgehen. Deswegen habe ich auch Briefe an euch geschickt und Hiro hat Tyson noch mal von einem Wegwerfhandy aus angerufen. Das schien uns sicherer, als wenn ich mich bei euch alle so kurz hintereinander melde.“ „Aber ich verstehe das nicht ganz“, fuhr Tyson auf, „Kai ist zwar der Enkel Voltaires und so weiter, aber es gibt doch bestimmt mehr Menschen, die das können. Kommt es denn da auf einen an? Versteht mich nicht falsch, aber ist der Aufwand nicht ein wenig groß?“ Erwartungsvoll sah er zu den drei Personen vor sich, doch bevor Hiro antwortete, kam zum ersten Mal seit sie saßen Bewegung in den graublauhaarigen Jungen vor ihnen. Dieser griff in seine Tasche und warf plötzlich etwas zu Tyson, der den Gegenstand überrumpelt auffing. Neugierig lehnten sich die Anderen zu dem Weltmeister, welcher eine ovale, schwarz glänzende Schatulle in der Hand hielt. Vorsichtig öffnete er diese und was die Freunde darin erblickten, ließ sie erneut den Atem anhalten. Auf dunkelblauem Samt lag eine Silberkette mit Bit-Chip-Anhänger. Und auf diesem Anhänger war ein schwarzgefiederter Phönix zu erkennen. „Das ist doch...“, begann Tyson erstaunt. „Woher hast du ihn?“, richtete nun Max das Wort an Kai. Dieser stieß den Atem aus, klang so kühl wie eh und je: „Er befindet sich seit der ersten Weltmeisterschaft in meinem Besitz.“ „Das ist in sehr böses Bit Beast, Kai.“ Tyson sah ihn ernst an und warf ihm die Schatulle zurück. Die rubinfarbenen Augen blickten kalt drein: „Du wolltest wissen, warum sie sich so eine Mühe wegen mir machen, nicht? Das ist der Grund. Ich bin der Einzige der Black Dranzer kontrollieren kann. Zum Freisetzen allein brauchen sie mich freilich nicht, da gibt es andere auch.“ Die Freunde schauten schweigend zu Boden, bis Ray schließlich die Stille durchbrach: „Es gibt also auch den Fall, dass man ein Bit Beast befreien kann, es aber nicht kontrollieren?“ Kai nickte. „Das ist aber wahnsinnig gefährlich, wenn diese Menschen die Kontrolle verlieren.“, fügte Hilary hinzu. „So schnell verlieren sie nicht die Kontrolle. Das machen die sorgfältig.“ Der Graublauhaarige verschränkte seine Arme wieder vor der Brust. „Versteht ihr jetzt“, mischte sich Hiro wieder ein, „warum die Sache so heikel ist? Black Dranzer ist eines der mächtigsten Wesen auf der Welt. Die schlecken sich die Finger nach diesem Bit Beast. Und es ist außerordentlich ärgerlich für Voltaire, dass es sich in unserem Besitz befindet.“ „Hey, wir reden hier immer noch von Kai und nicht von irgendeiner Sache, die man hin und her schiebt!“, mahnte Max säuerlich. Hiro lehnte sich innerlich seufzend zurück und Kai verzog nach diesem Ausruf seine Lippen zu einem bitteren Lächeln. It’s no game we’re playing Dark days will come Open your eyes Watch it! „Zurück zu unserem Vorgehen“, begann Mr. Dickenson, „Wir haben für die sieben Monate einen Trainingsort für euch gefunden, wo ihr euch austoben und leben könnt, ohne Gefahr zu laufen, entdeckt zu werden.“ „Und wo soll dieser ominöse Ort sein?“ Tyson konnte sich keinen Platz auf der Welt vorstellen, wo sie so abgeschottet sein könnten. Außer natürlich in den Wäldern Sibiriens oder im Amazonas. „Wir haben da eine kleine unbewohnte Insel im Pazifik gefunden, die geeignet ist.“ Nun, diese Möglichkeit gab es natürlich auch noch. Tyson blickte den alten Mann, wie seine Freunde, ungläubig an: „Das ist doch nicht ihr ernst?“ „Doch, allerdings. Ich habe einem sehr guten Freund eine Nachricht mit der Bitte zukommen lassen, auf dieser Insel eine Wohnmöglichkeit und Vorräte für diese Zeit zur Verfügung zu stellen.“ Der sachlich nüchterne Ton des Mannes ließ die Bladebreakers umso mehr staunen. „Und was ist mit medizinischer Versorgung?“, wandte Kenny sogleich ein. „Was sollen wir über ein halbes Jahr lang essen, wenn keiner kommt?“, wunderte sich Tyson. „Gibt es da überhaupt sanitäre Anlagen?“, wollte Hilary wissen. „Wie halten wir Kontakt? Haben wir da überhaupt ein Netzt?“ Ray blickte skeptisch drein. „Was sollen wir unseren Eltern und Teams erzählen?“, fragte Max besorgt. Mr. Dickenson hob beschwichtigend die Hände: „Ganz ruhig. Wir haben uns da natürlich etwas überlegt. Zu allererst zu der medizinischen Versorgung. Es wird selbstverständlich alles bereitgestellt, was für eine Erste Hilfe von belang ist und auch alltägliche Dinge, wie Pflaster, Jod ect. wird in Unmengen vorhanden sein. Sanitäre Anlagen beschränken sich auf Abwassergruben, Meerwasser und Regentonnen. Nahrungsmittel werden dort sein und Hiro wird euch immer wieder frisches Essen bringen, wenn er zur Kontrolle vorbeikommt. Trinkwasser wird euch selbstverständlich en masse bereitgestellt. Durch ein spezielles Funkgerät und ein Mobiltelefon für Notfälle werden wir jederzeit erreichbar und innerhalb von einer halben Stunde mit dem Hubschrauber zur Stelle sein können. Untereinader könnt ihr euch mit Walkie-Talkies verständigen. Und es gibt einen Generator für Strom. Es wird sicherlich kein Luxusaufenthalt, aber ich denke es wird funktionieren.“ Sprachlos wurde er angesehen. Was sollten sie denn auch schon zu so was sagen? Andere Frage: Hatten sie denn eine andere Wahl? „Was Teams und Verwandte angeht, so muss euch klar sein, dass keiner außerhalb dieses Raumes etwas erfahren darf. Diese ganze Sache muss geheim bleiben.“, fuhr Hiro fort. „Was soll das heißen? Was sollen wir denn sagen?“, wollte Max endlich wissen. Tysons Bruder schloss kurz die Augen: „Ihr sagt ihnen, dass ihr beschlossen habt als Bladebreakers an der nächsten WM teilzunehmen - weil Mr. Dickenson es so wollte oder nicht, bleibt euch dabei überlassen, solange es glaubwürdig klingt. Und dass ihr zu einem Trainingscamp aufbrecht, von dem aus ihr bis zum 25. März, dem Beginn der World Championchips in Auckland, Neuseeland, nicht erreichbar seid.“ „Wir sollen unsere Teams also verraten und unsere Angehörigen belügen.“, fasste Ray trocken zusammen. „Das ist leider wahr. Es gibt keine andere Möglichkeit.“, bestätigte Mr. D. resignierend. Schweigen hüllte die Freunde ein. Don’t you understand? This world is about to die. Open your eyes You’ll see the end. „Was sollen wir packen?“, fragte Tyson nach einer unendlich lang gefühlten Zeit entschlossen. Mr. Dickenson lächelte und auch Hiro verschränkte die Arme zufrieden hinter dem Kopf. Das war mal wieder typisch. Sogar seine Freunde konnten ein Schmunzeln nicht verhindern, trotz der schweren Lage. „Na ja,“ begann der BBA-Leiter, „ihr werdet nahe dem Äquator sein und bis Dezember ist dort Regenzeit, aber es wird eher warm sein. Wir stellen allerdings auch passende Kleidung zur Verfügung und wir müssen euch noch gegen Tod und Teufel impfen lassen, bevor es losgeht.“ Ergeben blickte Max zu seinem Mentor: „Und wann reisen wir ab?“ „In drei Tagen um 4.00 Uhr morgens an einem Waldstück in der Nähe, wo ihr damals für den Kampf gegen die BEGA trainiert habt.“ Alle atmeten tief ein. Sie hatten keine andere Wahl. Sie mussten es durchziehen. Ihre Freunde und Eltern würden es sicherlich zu gegebener Zeit verstehen können, ihnen verzeihen. „Und was ist mit Daichi?“ Kenny sah zu dem alten Mann. „Wenn wir ihn auftreiben können, schicken wir ihn nach.“ Die Freunde nickten. Mr. Dickenson seufzte tief: „Es tut mir so leid, dass ich euch da mit reinziehe.“ „Ach, sie können doch nichts dafür! Ist doch selbstverständlich, dass wir helfen.“, grinste Tyson aufmunternd, die anderen nickten zustimmend. Dann standen sie auf. „Kann ich bei dir wohnen Ty?“ Ray wollte ungern ins Hotel. „Ja klar, Alter! Ich glaube, wenn wir sieben Monate aufeinander hocken sollen, schadet ein bisschen Übung nicht.“ „Stimmt.“, schmunzelte der Chinese leicht. „Oh je, das wird furchtbar! Wie soll ich meinen Eltern das nur beibringen?“, bangte Hilary, wobei Max ihr ein schwaches Lächeln schenkte: „Bei mir wird es nicht besser. Mum wird ausrasten! Aber ich denke, ich hetze sie auf Mr. Dickenson.“ Er drehte sich zu dem Mann und lächelte ihn verschmitzt an. Dieser bedauerte sich selbst bei diesem Gedanken. Wenn die ganzen Mütter auf ihn losgingen, würde es für ihn gefährlich werden. „Kommt bitte morgen um 14.00 Uhr alle zu Tyson. Ich werde euch dort impfen.“, erinnerte sich Hiro. „Na toll! Ich hasse Spritzen.“, jammerte der Weltmeister sofort. Max lachte: „Wenn es nur das ist, Kumpel, dann wird die nächste Zeit purer fun für dich!“ „Hey, es könnte schlimmer sein als eine Insel. Das wird wie campen!“ „Aber sieben Monate campen ist schon heftig.“, ergänzte der Chef mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Das würde reines Überlebenstraining werden. Ein Alptraum für ihn und seinen empfindlichen Computer. Mit Gesprächen wie diesen gingen sie aus dem Besprechungsraum. Wenn sie das Büro verlassen haben würden, würden sie so tun müssen, als hätten sie sich einfach so aus purer Lust dazu entschlossen wieder zusammen zu kämpfen. Nichts anderes durfte nach außen dringen. Bevor Tyson die große Tür öffnete, drehte sich Ray plötzlich um und begegnete roten Augen: „Und wo kommst du unter?“ „In einem BBA Wohnappartement.“ Kai ignorierte die auf ihm ruhenden Augen und wich ihren Blicken desinteressiert aus. „Alleine?“, hackte der Schwarzhaarige nach. „Ich dachte, dass sei schlecht?“, mischte sich nun auch Hilary besorgt ein. Scheinbar genervt drängte sich Kai wortlos zur Tür und verschwand aus dem Büro. Tyson wollte gerade ob des rabiaten Verhaltens protestieren, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er erkannte seinen Bruder, der beschwichtigend mit dem Kopf schüttelte: „Er hat viel durchgemacht. Nehmt es ihm nicht allzu übel.“ Kenny seufzte: „Schon, aber wenn er so bleibt, dann werden die nächsten Monate auch in diesem Punkt kein Zuckerschlecken.“ Alle Beteiligten stimmten ihm im Stillen zu. Are you brave enough To face me? Devil’s breed will get you Are you ready? Bei Tyson in Tokio, Japan: Schwer seufzend saß Ray auf der Veranda von Tysons Haus. Vor ihm lag ein kleiner Stapel weißer Bögen und ein Füller. Er hatte vorsorglich mehr Blätter mitgenommen. Es war ihm ein Rätsel, wie er seinen Freunden begreiflich machen sollte, dass er nicht mehr zurückkam. Mariah. Sie würde sehr verletzt sein. //So ein verdammter Mist!//, fluchte er in Gedanken und raufte sich entgegen seiner Gewohnheit die Haare. Er nahm den Füller und ein Blatt, legte sich auf den Bauch und begann einfach zu schreiben. Es half alles nichts. Er konnte lediglich beten, dass sie ihm verzeihen würden. Das war schließlich auch nicht das, was er wollte. Und so schrieb er: Meine lieben Freunde, was ich euch hier mitteile wird bei euch auf großes Unverständnis stoßen. Ich habe heute beschlossen, dass ich mit Tyson, Max, Kai und womöglich auch Daichi (Kenny und Hilary mit eingeschlossen) an der nächsten Weltmeisterschaft in sieben Monaten teilnehmen werde. Der Grund meiner Entscheidung liegt darin begründet, dass Mr. Dickenson uns darum bat. Er will nach der BEGA ein Team präsentieren, dass die Publicity und den Vorbildcharakter hat, den Grundgedanken des Beyblade-Sports zu vermitteln. Ganz überzeugt bin ich von der Sache nicht, wie ich zugeben muss. Dennoch steht mein Entschluss fest. Bis zum Beginn der WM werden wir in ein Trainingscamp fahren, von wo aus es fast unmöglich sein wird uns zu erreichen. Wegen der Presse, wie Mr. D. meinte. Ich hoffe inständig, dass ihr mir verzeiht. Der Gedanke euch bei der WM gegenüberzustehen freut mich allerdings sehr! Ihr werdet mir fehlen und ich wünsche euch eine gute Zeit. Liebe Grüße, Ray Dieser Brief war grauenvoll, nichtsdestotrotz wollte er keinen zweiten Versuch mehr starten. Besser würde es keinesfalls werden. Mariah konnte er auch nicht explizit erwähnen, da er nicht sicher war in wieweit die Anderen etwas davon wissen sollten. Er war letztendlich selber noch verwirrt und konnte nicht genau bestimmen, was da zwischen ihnen war und wie weit das ging. Ray seufzte. Mit einem Ruck stand er auf und suchte sich ein Briefkuvert. Please try to understand. It isn’t what I expected, either. Sometimes we are doomed To follow an unknown fate. Bei Max in Tokio, Japan: Es war ungewöhnlich für den blonden Jungen die stille Wohnung zu betreten. Nicht wie sonst kam sein Vater, um die Tür zu öffnen oder ihm von einem anderen Zimmer aus einen Gruß zuzurufen. Max war alleine. Vor gut fünf Monaten hatte sein Vater es geschafft sich von Japan zu trennen und einen geeigneten Geschäftsführer zu finden, der das Geschäft leitete, während der Besitzer außer Lande war. Sein Dad lebte endlich wieder mit ihm und seiner Mum unter ein und demselben Dach, arbeitete in der FE-Abteilung der PPB mit. Das Haus in Japan blieb der Zweitwohnsitz. So kam es auch, dass Max’ Eltern tausende Kilometer von ihm entfernt waren und zum ersten Mal in seinem Leben war er ehrlich froh darüber. Es ersparte ihm den Stress sich direkt rechtfertigen zu müssen und die Schmach ihnen ins Gesicht zu lügen. Zwar änderte es nichts an der Lüge an sich, aber mit der Distanz fiel es ihm um ein deutliches leichter. Er würde auch ein Telefonat scheuen und stattdessen, feige wie er dies bezüglich war, ein Brief schreiben. Max würde darin erklären, dass die Möglichkeiten, die sich in einem abermaligen Zusammenschluss der Bladebreakers eröffneten sehr verlockend seien und es nach der Katastrophe von vor einem Jahr ein Kick für die Beyblade-Fans sein würde die Bladebreakers zusammen gegen die anderen prädestinierten Teams kämpfen zu sehen. Die Logik war zwar nicht schlüssig und seine Eltern nicht dumm, aber was sollte Max auch anderes sagen, nachdem er von sich aus nie auf die Idee gekommen wäre die PBB All Stars zu verlassen? Der Herausforderung eine vernünftige Erklärung hierfür zu finden, sollte sich gefälligst Mr. Dickenson stellen. Wütend ließ sich der Amerikaner auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Es war nicht sonderlich staubig, da jede Woche eine Putzfrau kam, die das Geschäft reinigte und danach auch noch schnell die darüber liegende Wohnung abstaubte. Tief seufzend schloss Max die Augen. Erst einmal müsste er den durch den Flug verlorenen Schlaf zumindest ein wenig nachholen, ehe er auch nur in der geistigen Lage sein könnte einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Sauer auf Mr. D. zu sein, brachte rein gar nichts. Er konnte nichts für diese Probleme. Sie zu lösen aber, ja, dafür brauchte er ihn und seine Freunde. Das hatte sich keiner von ihnen ausgesucht. //Ich frage mich nur, warum es wieder uns trifft.// Irgendwie war es immer an ihnen irgendwelche Verrückte davon abzuhalten Dummheiten zu machen und Unheil zu bringen. Und jedes Mal wurde der Beyblade-Sport dabei als Instrument benutzt. Der Erfinder des Sports hätte das bestimmt nicht gut geheißen. Und er selbst hätte es sich zwei Mal überlegt, ob er sich gerade in diese Sportart hineingesteigert hätte, wäre ihm zuvor gesagt worden, was auf ihn zukommen würde. //Ja!//, beschloss Max nach kurzer Bedenkzeit. Er hätte dieselbe Entscheidung getroffen. Aber hallo! Are you sure That your eyes see clear? Then you are some kind Of a warrior. Irgendwo in Russland: Das Gebäude lag viele Meter unter der kalten Erde. Seine Gänge waren weiß und das grelle künstliche Licht ließ diese gespenstisch und surreal wirken. Außer dem Surren der Neonröhren war es totenstill. In einigen Räumen blinkten Lichter auf und Piepstöne von Computern und ähnlichen Gerätschaften waren ganz leise zu hören. Ansonsten herrschte gähnende Leere. Diese abstruse Friedlichkeit wurde plötzlich von einem markerschütternden Schrei zerrissen. Eine Neonröhre flackerte kurz auf. Dann war alles wieder ruhig. Bei Kenny in Tokio, Japan: Seine Mutter wusste die Mimik und Gestik ihres Sohnes zu lesen, als seien alle Informationen, die man auch nur daraus erschließen könnte in großen Druckbuchstaben auf seiner Stirn zu finden. So fiel ihr auch sofort auf, dass ihn etwas stark beschäftigte, als Kenny das Familienrestaurant betrat. „Hallo mein Schatz! Wie war es bei Mr. Dickenson?“ Aus seinen Gedanken gerissen, blickte er erschrocken in die munteren braunen Augen: „Ähm, ..., ja, Mr. Dickenson und die anderen sind zu der Übereinkunft gekommen, dass wir bei den World Championchips wieder als Bladebreakers antreten.“ Irritiert zog die lebhafte Frau ihre Stirn kraus: „Aber ich dachte Max, Ray und Kai sind bei ihren Teams zufriedener!“ „Ja, aber..., nach der BEGA sind wir in dieser Konstellation in gewisser Weise ein Aushängeschild für die BBA. Außerdem ist es eine Herausforderung... und... ja.“ Kenny verspürte einen unermesslichen Drang dazu zu verschwinden. Er ertrug es nicht zu lügen. Wohl der Grund dafür, dass er auch ein miserabler Lügner war. Und der skeptische Blick seiner Mutter trug letztendlich nicht wirklich zu seinem Wohlbefinden bei. „Na ja, ich muss noch viel vorbereiten. Wir fahren nämlich irgendwo für sieben Monate zum trainieren hin.“, sagte er hastig und lief die Treppe eilig hinauf. Seine Mutter blieb noch ein paar Sekunden reglos hinter dem Tresen stehen, warf sich dann ein Geschirrtuch über die Schulter und stutzte verwundert: „Sieben Monate?“ Sacrifices are necessary To save The ones who know What we are used to be Bei Hilary in Tokio, Japan: Etwas lustlos packte die junge Japanerin ein dickes Buch in einen von drei geöffneten und noch fast leeren Koffern. Sie hatte sich umgehend daran gemacht für das „Exil“, wie sie es empfand – und was es irgendwo auch war – kaum, dass sie nach Hause gekommen war, zu packen. Sie war innerlich zu unruhig, um nur dazusitzen und Löcher in die Luft zu starren. Außerdem gehörte sie zu den Menschen, die erstens viel und zweitens früh einpackten. Bis zum Aufbruch in drei Tagen würde sich die Füllung der drei Koffer bestimmt noch zehntausend Mal ändern, aber wenigstens hatte sie so genug Zeit zu überlegen, was wichtig war und was da bleiben konnte. Platz boten die „Köfferchen“ freilich nicht für all die Dinge, die sie mitnehmen wollte. Es war immer wieder ein Dilemma. Doch nicht nur das Packen, sondern auch ihre Eltern machten ihr zu schaffen. Zwar hatte sie zuvor mit ihrer Mutter gesprochen und soweit alles glaubwürdig rübergebracht, aber ihr Vater würde da nicht so einfach ruhig zu stellen sein. Er war ein Skeptiker, wie er im Bilderbuche stand und dazu noch ein Kontrollfreak. //Irgendwoher muss es ja kommen...//, dachte Hilary, der diese Eigenschaft von ihren Freunden des Öfteren vorgehalten wurde, trocken. When you open your eyes You’ll grow up and learn How unimportant Some things are. Bei Tyson in Tokio, Japan: Etwas müde starrte er an seine Zimmerdecke. Es war Nacht und seit einigen Stunden still im Haus, sein Großvater im Bett. Er lag im Dojo und Ray einen Meter neben ihm. Es erschien ihm kollegialer, wenn sie beide auf dem Boden schliefen, denn Tysons Bett war für sie beide zu klein. Daichi passte da mit ihm schon kaum herein. Es war nicht so, dass Tyson die ganzen Neuigkeiten von heute Morgen beunruhigten oder übermäßig beschäftigten. Er wusste selbst nicht ganz, was ihm den Schlaf raubte. Denn sogar eine Erklärung für Großvater blieb ihm erspart, da Hiro ebenfalls nach Hause gekommen war und seinem kleinen Bruder das Gespräch mit dem alten Herrn abgenommen hatte. Hiro war ohnehin viel besser darin Leuten einen Bären aufzubinden, sinnierte Tyson trocken und zog eine beleidigte Schnute, die lediglich die Decke des Raumes zu sehen bekam. Why? You ask. Because it is always about the same I answer. „Kannst du nicht schlafen?“ „Ich bin nicht so müde.“ Tyson blickte in die halbgeöffneten Augen seines Freundes, als er seinen Kopf drehte. Ray lag eingerollt auf der Seite und strich sich mit dem Handrücken gähnend über die Augen. Tyson seufzte auf: „Ich frage mich, was das für Leute sind, die nur an Macht denken können.“ „Welche mit Realitätsverlust und zu viel Ehrgeiz.“ „Nein, das sind dumme, böse Menschen ohne Gewissen.“ Ray lachte leise: „Das ist eine sehr kindliche Sicht der Dinge.“ „Was soll das heißen?“, deutlich schwang ein gereizter Unterton in dieser Frage mit. Der Schwarzhaarige erhob beschwichtigend eine Hand: „Es ist schwer zu begreifen, was in diesen Leuten vorgeht, aber was wissen wir schon über all diese Menschen, die dort mitarbeiten? Vielleicht sind viele auch nur Opfer.“ Er war zu müde, um vernünftig argumentieren zu können. „Aber Voltaire und Boris sind böse.“, gab sich Tyson nicht zufrieden. In seiner Wertevorstellung war kein Platz für Ansprüche, die über Leichen führten. „Ja.“ Ray lenkte ein. Er wusste, dass man Menschen nicht rein nach ihren Handlungen beurteilen durfte, solange man die Umstände nicht kannte. Das Voltaire grausam zu Kai, seinem Enkel, gewesen ist und war, stand außer Frage. Und dass Boris ein Arschloch war auch. Dumm, waren sie leider beide nicht. Sonst wären sie jetzt nicht hier und stünden vor einem Problem, dessen Ausmaße sie, so befürchtete Ray, gar nicht in der Lage waren zu begreifen. Im BBA-Wohnappartement: Die Stille um ihn herum erschien so laut, dass er sich die Ohren zuhalten wollte. Doch die letzten Fetzen an gesundem Menschenverstand hielten ihn zurück. Er saß im dunklen auf einer Couch, die Arme fest um die angezogenen Beine geschlungen, wippte er ganz leicht vor und zurück. Hinter seinen fest geschlossenen Lidern spielten sich Szenen ab, Bilder voller Schrecken und Angst manifestierten sich, quälten ihn. Schmerzhaft krallten sich seine Finger in seine Haare, während stumm Tränen seine Wangen herabliefen und die Bilder mit sich zu nehmen versuchten. Am nächsten Tag kurz vor 14.00 Uhr bei Tyson in Tokio, Japan: „Und wie haben eure Eltern unsere Wiedervereinigung aufgenommen?“, fragte Max nach einer langen Schweigeminute, die sie im Kreis sitzend im Dojo verbracht haben. „Opa ist wie immer enthusiastisch.“ Tyson schüttelte bei dem Gedanken an dessen Anspornsreden den Kopf. Sein Großvater machte aus allem einen Wettbewerb, egal wie dieser aussehen mochte. „Meine Eltern haben es verständnislos akzeptiert. Aber ich denke Mr. Dickenson wird noch von ihnen hören.“, meinte Kenny etwas zerknirscht ohne den Blick von seinen Händen zu lösen. Hilary nickte: „Bei mir ist es in etwa genauso. Und bei dir, Max?“ „Ich habe einen Brief geschrieben. Meine Mum wird ausrasten.“ „Bei mir ist es nicht anders. Lee und die anderen werden mich höchstwahrscheinlich wieder als Verräter sehen.“ „Na ja, ...“ Tyson wurde durch Hiro unterbrochen, der plötzlich mit einem Medizinkoffer ins Dojo platzte: „So, da sind jetzt die ganzen Spritzen drin. Jeder bekommt drei. Zwei für den Impfstoff und eine Aufbauspritze, damit es euch nicht zu sehr schlaucht.“ Max verzog skeptisch sein Gesicht: „Und was ist da alles drin?“ „Das willst du nicht wissen.“, erwiderte der junge Mann und zog dabei eine Spritze auf. „Verträgt sich das auch alles?“ Hilary wäre lieber zu einem Arzt gegangen. „Ja, aber ihr solltet euch danach schonen und am besten schlafen, damit ihr morgen fit seid.“ „Morgen???“, kam es von allen synchron. „Ja, was dachtet ihr?“ Hiro blickte die Jugendlichen verständnislos an. „Na, übermorgen. Du sagtest wir hätten drei Tage.“, erklärte Ray. „Ach so, da war gestern schon mit eingerechnet.“ Hiro tat, als wenn es keinen Unterschied machte, ob sie nun einen Tag hin oder her abreisten. Den Bladebreakers wurde bei dem Gedanken jedoch etwas flau. Bei aller Spontaneität und Flexibilität, sie hätten gerne noch einen Tag gehabt, um sich von allen Annehmlichkeiten zu verabschieden und sich auf den Kontaktverlust, zu jeden den sie kannten, einzustellen. Hiro bedeutete Max, dass er der erste sei und gab ihm je eine Spritze in die Schulter. Die Aufbauspritze musste in den Po. Obwohl nur eine winzige Stelle freigelegt wurde, graute es Hilary davor, dass ihr ehemaliger Coach das machte. Zu sehen war für die anderen ja nix, da sie mit dem Oberkörper zu ihnen stehen würde, aber... „Wo ist eigentlich Kai? Muss er nicht auch geimpft werden?“, fiel Tyson plötzlich auf, als sich sein Bruder ihm näherte. „Der wurde schon vor ein paar Tagen geimpft. Und jetzt halt still und stell dich nicht so an!“ Genervt stach Hiro zu – natürlich nicht minder vorsichtig – trotzdem wimmerte Tyson auf, wofür er von allen ein Kopfschütteln erntete. „Wie kann man nur Angst vor Spritzen haben!“, lachte Max, was ihm eine beleidigte Grimasse seitens seines Freundes einbrachte. Dieser allzu bekannte Ausdruck ließ die Spannung von ihnen abfallen und die Freunde brachen in Gelächter aus. Tysons Gemotze darüber wurde schlichtweg ignoriert. Although you are Hard to defeat Don’t believe You understand In der Nähe des ehemaligen Trainingslagers der G-Revolution, Japan: Tyson, Max, Kenny, Ray, Hilary und Kai standen zusammen mit Hiro und Mr. Dickenson um vier Uhr früh auf einer Lichtung und beobachteten den Landeanflug eines Helikopters. Hinter ihnen standen zwei Vans in denen ihr Gepäck lag und das sie nun in den Hubschrauber kriegen mussten. Während die Jungs alle einen mehr der weniger großen Koffer – Kenny brauchte zwei, wegen der ganzen Elektronik - bei sich hatten, schleppte Hilary drei riesige und schwere Exemplare mit sich. „Oh man! Was hast du da drin? Dein Zimmer?“ Verständnislos hievte Tyson den letzten Koffer in den Laderaum. „Hey! Ich muss schließlich sieben Monate in der Wildnis zubringen. Eine junge Lady wie ich braucht da eben mehr als eine Zahnbürste!“ „Die Zahnbürste hat sie aber bestimmt nicht vergessen.“, grinste Ray, während er seine eigene Tasche, die eigentlich nur für einen kurzen Besuch in Tokio ausgelegt gewesen war, in den Hubschrauber warf. Tyson lachte: „Sicherlich nicht.“ „Haha. Sehr witzig. Ich lach’ mich Tod.“ Sauer stieg Hilary in den Heli zu den anderen. Ray und Tyson folgten ihr. Alle zusammen saßen sie in der schwankenden Maschine und beobachteten nachdenklich die nächtliche Landschaft unter ihnen, die immer weiter in die Ferne rückte. Nun hatte es wirklich begonnen. Now it is time To realize You can’t run away Open your eyes or die ____________________________________________________________________________________________________________________ Es steht den wieder zusammengeführten Bladebreakers einiges bevor. Der Trip auf die Insel wird sicherlich kein Urlaub und sieben Monate zusammengepfercht dort zu leben, wird sicherlich auch nicht ganz reibungslos möglich sein. Ich hoffe, dass es verständlich ist und nicht zu weit hergeholt, was ich mir da als Anlass allen Ärgers ausgedacht habe. Dass Russland der "Böse" ist, liegt nur daran, dass Voltaire dort lebt ect. und spiegelt meine persönliche Einstellung zu diesem wunderbaren Land nicht wider. Das Kapitel war nicht sehr spannend und hat sich in Details verloren, aber mir liegt viel daran die einzelnen Charaktere und ihre persönliche Weltsicht darzustellen. Ich hoffe es gelingt mir. Für Kommentare wäre ich sehr dankbar und würden mich freuen. Es liegt mir viel daran diese Geschichte vernünftig rüberzubringen^^. Bye Minerva Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)