Auch Dämonen haben Angst von Tongari ================================================================================ Fear ---- Ich wusste nicht dass jemand wie ich so etwas empfinden würde. Angst. Ich sah mich um. Kein Ausweg, keine Chance, nichts. Ich wurde umstellt von Kreaturen, die ebenso Stark, wenn nicht sogar stärker als ich waren. Ich wusste nicht ob ich Gewinnen würde, geschweige denn überleben. Die Angst wuchs weiter in mir. Und dann setzten diese Monster erneut zum Angriff an. Ich schloss die Augen und hoffte, dass es schnell vorbei gehen würde. Doch das tat es nicht. Ich schien bewusstlos gewesen zu sein, den als ich meine Augen wieder öffnete, befand ich mich an Ketten gefesselt, an der Wand eines durchweg finsteren Raumes wieder. Ich wollte mich losreißen, was normalerweise eine Kleinigkeit für mich war, doch ich hatte keine Kraft. Ich spürte wie mir kalter Angstschweiß den Nacken herunter lief. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich hilflos. Ich wollte hier weg. Ich wollte zu meinem Meister, Ciel. Ich war schwach. Ich fühlte mich…Menschlich... Ich hörte Schritte, die immer näher kamen und schließlich vor mir hielten. Ich wollte aufsehen, doch ich konnte nicht. Dann spürte ich wie jemand seine Hand auf meine Stirn legte und schon Sekunden später wurde mir der Kopf gegen die Wand, an der ich hing, geschlagen. Als ich aufschreien wollte, versagte meine Stimme. Ich fühlte warmes Blut, das mir über den Nacken lief, als der Mann mich losließ. Nun sah ich hoch. Ich erschrak als ich in das Gesicht meines Gegenübers blickte. Bard! Was hatte er vor? Wieso war er hier? Ich war verwirrt. Immer noch konnte ich es nicht fassen und sah Bard ungläubig an. Konnte das wirklich er sein? Nun fing er an mich diabolisch anzugrinsen. „Du wirst dafür bezahlen!“ sagte er mit einer Kälte in der Stimme, die sogar mir fast unheimlich war. Ich spürte die Unsicherheit in mir. Ich hörte erneut Schritte die näher kamen. Zwei Gestallten traten ins Licht, das nur mich und Bard umgab. Warum? War mein einziger Gedanke. Nun standen auch Mey-Rin und Finnian vor mir. Auch sie hatten ein diabolisches Grinsen im Gesicht. Plötzlich holte Mey-Rin eine Schrotflinte hervor und richtete sie gegen meinen Oberkörper. Da man mir mein Jackett und Hemd ausgezogen hatte, fror ich, als der kalte Stahl meine Haut berührte. Ein Schuss ertönte und ein unglaublicher Schmerz durchfuhr meinen gesamten Torso. Ich spürte wie mein Körper immer schwächer wurde. Die Sicht vor meinen Augen verschwamm. Der Schmerz wurde unerträglich. Ich verlor das Bewusstsein. Was war hier los? Wieso waren sie hier? Einige fragen fluteten meinen Verstand. Ein paar Stunden vergingen, zumindest schien es so. Als ich die Augen wieder öffnete, spürte ich immer noch diesen Schmerz. Zum Glück nicht mehr so wie vorhin. Es war kein Mensch zu sehen oder zu hören, also versuchte ich mich loszureißen, doch außer dass ich mir die Fesseln weiter ins Handgelenk schnitt, war es zwecklos. Noch nie war ich in so einer Aussichtslosen Situation wie dieser. Die Angst packte mich erneut. Ich konnte es einfach nicht glauben was hier geschah, was hier gespielt wurde. Meine Gedanken waren wie leer gefegt. Ich fühlte nichts außer dem Schmerz und der Kälte, die mich erfüllte. Es war eine lange Zeit verdammt ruhig gewesen. Zu ruhig, sodass ich fast schon dachte Taub zu sein. Doch dann erklungen erneut Schritte. Ich horchte auf, da mir der Klang der Schuhe auf dem Boden wohl bekannt war. Ich sah hoch und blickte sogleich in das Gesicht meines Meisters. Ciel! Ich war geschockt. Nicht auch noch er. Mit einem Mal holte Ciel mit seinem Stock aus und schlug in mir mitten ins Gesicht. Ein leises Keuchen entwich meiner Kehle. Als ich wieder zu ihm aufsah, blickte ich in ausdruckslose und kalte Augen. Ich spürte dass etwas nicht stimmte. Aus heiterem Himmel standen nun auch Mey-Rin, Bard und Finnian vor mir. Alle starrten mich aus leeren Augen an. Nun trat Finnian vor. Mit einer unglaublichen Kraft versetze er mir einen gewaltigen Schlag in den Magen. Der Schmerz war unerträglich, als ich spürte wie einige Rippe unter dem Druck Nachgaben. Ich schrie auf und merkte, wie Blut mir den Rachen hinauf lief. Ich wusste nicht wie lange ich das noch aushalten würde. Ein Klatschen ertönte. Ein mir Wildfremder Mann stand plötzlich hinter ihnen und grinste amüsiert. „Wie ist es so, Schmerzen zu spüren wie ein Mensch? Schön nicht war?“ Er trat auf mich zu, ging an Mey-Rin und Bard vorbei und stand nun genau vor mir. Ich hatte kaum noch genug Kraft. Der Fremde hob mir den Kopf am Kinn leicht an, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. Sein Gesicht war rau und vernarbt und seine Stimme kalt und dunkel. „Nun zeige ich dir wie man leidet, Sebastian.“ Er stieß meinen Kopf nach hinten und ließ von mir ab. Dann kamen Ciel und die anderen wieder näher. Ciel war der erste der erneut auf mich einschlug. Ich wollte mich wehren, doch nicht einmal dazu hatte ich noch genügend Kraft. Ich spürte nur noch Schmerzen, die sogar für mich unerträglich waren. Allmählich spürte ich wie die Hand des Todes anfing, nach meinem Körper und meiner Seele zu dürsten. Finnian sollte den Finalen Schlag ausüben. Er ballte eine Faust und schon rammte er sie mir in den Magen. Ich brüllte laut und mit einem Mal schlug ich meine Augen auf. Ich war überrascht. Ich lag auf dem Boden in meinem Zimmer in der Villa. Was war das? Verwirrt sah ich mich um. Mir lief kalter Schweiß über die Stirn. Ein Traum? Schien so. Ich spürte keine Schmerzen. Zumindest nicht äußerlich. Nur eins machte mir etwas Sorgen. Was war, wenn der Zorn von Bard und den anderen, den ich zu spüren bekommen hatte, wahr war? Ich sah auf meine Hände und bemerkte dass sie zitterten. Ich versuchte mich zu beruhigen, doch mir kamen immer und immer wieder diese Szenen in den Kopf. Was war los mit mir? Ich lebte nun schon so lange und es war das erste Mal das ich so etwas fühlte. Angst. Mit einem Mal kam Finnian in mein Zimmer gestürmt, hob fast die Tür aus den Angeln. „Was ist passiert? Ich habe es poltern gehört. Geht es dir gut?“ fragte er besorgt. Ich nickte. Dann stand ich auf und klopfte mir den Staub von der Hose. Kurz nach Finnian kam auch Mey-Rin reingestürzt. Beide schienen sich Sorgen um mich zu machen. Ich fühlte eine art Erleichterung in mir, die beiden so zu sehen. Es war also nur ein Traum… Oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)