Strangers von Mayonnaise (Wenn Segen zum Fluch wird) ================================================================================ Kapitel 4: Eine späte Erkenntnis -------------------------------- Chapter Four - „Mensch Tenten musst du dein Müsli immer auf dem ganzen Tisch verteilen“ Rasch wischte ihre Mutter den Tisch sauber. Tenten beäugte dies skeptisch. Sie verstand nicht wie jemand schon so früh am Morgen so hektisch und aufgebracht sein konnte, vielleicht lag es an ihrem über ausgeprägten Putzfimmel oder es waren die Wechseljahre. „Ich muss los“, trällerte die Brünette fröhlich und war auch keine zwei Minuten später aus dem Haus verschwunden. An der Schule angekommen begrüßte sie auch gleich ihre stets lächelnde Freundin. „Sag mal“, sie stockte kurz, doch begann weiterzureden als Hinata ihr einen fragenden Blick zuwarf. „Ist mit Sakura alles in Ordnung? Sie war gestern so seltsam und meinte irgendetwas von Hinterhalt und Belly und Temari“, haspelte Tenten noch immer verwirrt wegen des gestrigen Geschehnisses. „Sakura? Warum sollte sie so etwas erzählen? Die steckt doch mit denen unter einer Decke oder etwa nicht?“. Statt eine Antwort zu bekommen, kamen nur weitere Fragen auf und Tenten winkte lächelnd ab. Doch auch während des Unterrichts zerbrach sie sich den Kopf darüber. Endlich läutete die Glocke und verkündete somit das Ende der letzten Stunde für diesen Tag. „Kommst du Hinata?“ Tenten schien es eilig zu haben, was ihr ungeduldiges hin und her laufen verriet. „Geh’ doch schon mal vor, ich muss noch ein paar Aufgaben durchgehen“, murmelte die Angesprochene ruhig. Ein eifriges Nicken später war ihre Freundin auch schon verschwunden. Hinata sah ihr noch ein paar Minuten schmunzelnd hinterher, jedoch warteten ihre Aufgaben auf sie, welcher sie sich seufzend zuwandte. Nach einiger Zeit der Ruhe, vernahm sie leise Schritte aus der Richtung des Flures. Vielleicht war es nur der Hausmeister, doch als sie ein dumpfes Geräusch vernahm, verwarf Hinata den Gedanken wieder. Sie schluckte schwer und schritt Richtung Tür. Vorsichtig öffnete sie diese und warf einen Blick auf den leeren Flur. Ein ungewohntes Bild, da dieser sonst von Schülern geflutet war. „Ha-hallo?“ Das Hallen ihrer eigenen Stimme hörte sich unheimlich für sie an und sie beschloss die Tür wieder zu schließen. Hinata atmete erleichtert aus, schrie kurz darauf aber auf, als sie ein Klappern hörte. Ruhig Hinata, da ist nichts. Du machst dich nur völlig verrückt. Das ist nur die Heizung. Das schüchterne Mädchen fragte sich, wieso sie die Aufgaben ausgerechnet hier erledigte. Schließlich war ihr bewusst, dass sie ein ziemlicher Angsthase ist. Schnell huschte sie wieder auf ihren Platz und im nächsten Moment riss jemand die Tür auf und kam auf sie zu gerannt. Starr vor Schreck sah sie diesen Jemand an, welcher niemand anderes als Naruto war. Dieser Idiot verstand es aber auch einem einen gehörigen Schrecken einzujagen. „Hey Hinana, was machst du denn hier?“ Hinata! Na was wohl, Äpfel pflücken? Wo hatte dieser Kerl manchmal nur sein Gehirn? Ihre Sachen lagen doch auf ihrem Tisch, ein einziger Blick hätte gereicht um zu erkennen was sie tat. Jedoch reicht sein Denkvermögen dafür wohl nicht ganz aus. „Hinana? Ist alles ok mit dir?“, fragte der Blonde mit einem besorgtem und sogleich verwirrtem Unterton. Er bekam aber keine Antwort, worauf er wie wild mir seiner Hand vor Hinatas Gesicht rumwedelte. Kopfschüttelnd begann Hinata wieder einigermaßen zu sich zu kommen. „Hinata! Und mit mir ist alles in Ordnung.“ „Puh das ist gut, du sahst eben so aus als hättest du ein Gespenst gesehen.“ War der Typ wirklich dümmer als Brot? „D-du hast mir einen ordentlichen Schrecken eingejagt!“, platze es aus ihr. „Hä, warum das denn?“ Ok er war definitiv dümmer als Brot! „Nun ... erst die Schritte, dann das dumpfe Geräusch-“ Er unterbrach sie. „Ach das hast du gehört? Ich bin gegen einen Boiler gelaufen ... manno tat das weh!“ Er rieb sich die Stirn und verzog das Gesicht. „A-aber?“ Sie verstand gar nichts mehr. Was machte er hier und wie zur Hölle kann man gegen einen Boiler rennen, der versteckt an einer Wand war? „Ich hab mich vor dem Hausmeister versteckt. Na ja ich hatte was vergessen und als der endlich weg war bin ich halt dagegen gerannt.“ Naruto sah sie an als wäre es das Normalste der Welt und setzte sich neben sie. Verwirrt stopfte sie ihre Sachen in ihre Tasche – natürlich spürte sie, dass er sie anstarrte. „Uhm, ich geh dann besser mal.“ Sie stand auf, wurde aber am Handgelenk festgehalten. Als sie sich umgedreht hatte, stand er auch schon vor ihr. „Weichst du mir aus?“ Diesmal klang seine Stimme anders, viel ernster. „W-was?“, presste sie hervor. Sie verstand nicht, was er von ihr wollte. „Du sagst mir nicht mehr hallo-“ „Ich sag dir nie hallo.“ „Du sitzt nicht mehr neben mir-“ „Ich saß noch nie neben dir.“ „Argh, wir laufen uns nicht mal mehr über den Weg!“ „Das sind doch a-auch nur Zufälle.“ „Mensch Hinata!“ Seine Stimme klang so ernst, dass sie zusammenzuckte. Was machte er sich daraus? Sonst hat er sich doch auch nie um sie geschert. Unbewusst wanderte ihre freie Hand zu ihrem Mund und legte sich schützend davor. Hatte sie etwa Angst? Der Blonde sah ihren Gesichtsausdruck und hasste sich für sein Verhalten. Er lockerte seinen Griff und Hinata zog ihre Hand zu sich. „Es tut mir leid. Es tut mir alles leid.“ Er wendete sich von ihr ab. „Ich hab dich in all den Jahren nicht beachtet, obwohl du für mich da warst.“ Sie horchte seiner nun rau klingenden Stimme und begann zu verstehen, was er meinte. Sie hatte immer ein offenes Ohr für ihn gehabt, obwohl er sie nie beachtete. Was sollte sie dazu sagen? Dies war wohl zweifelsfrei ein emotionaler Moment, wobei sie viele Augenblicke für emotional hielt. Blitzschnell drehte sich der Blondschopf zu ihr und schloss sie in seine Arme. Das war zu viel! Früher raste ihr Herz schon als er mit ihr sprach und jetzt nahm er sie einfach in die Arme. Ein Lächeln stahl sich auf Hinatas Lippen. „Schon gut Naruto“, flüsterte sie mit ihrer liebevollen Stimme. Als sie sein Gesicht sah, bemerkte sie sein breites Grinsen. Der ändert seine Laune aber schnell. „Hey, hast du Lust mit mir ins Café zu gehen?“ Nickend bejahte sie seine Frage und sie machten sich auf den Weg zur Einganstür. Freudig griff Naruto nach der Türklinke und drückte diese runter, doch sie öffnete sich nicht. „Hey was soll das jetzt?“ Er begann wie ein Verrückter an der Klinke zu rütteln, gab es aber, nachdem Hinata ihm gesagt hatte, dass dies nichts werden würde, auf. „W-was machen wir denn jetzt?“, fragte sie den Blondschopf ängstlich. Er dachte nach und kam zu dem Endschluss, den Hinterausgang zu nehmen. Trotz des grandiosen Einfalles wurden die Zwei erneut enttäuscht, da auch diese Tür verschlossen war. „Was fällt diesen Arschlöchern ein uns hier einzusperren? Dieser blöde Hausmeister hat mich anscheinend doch bemerkt und extra abgeschlossen!“ Ok das war nun wirklich absurd, warum sollte ein Hausmeister das tun? Aber andererseits war er Naruto und nicht gerade die Freundlichkeit und Höflichkeit in Person. Kopfschüttelnd verwarf Hinata den Gedanken wieder und überlegte. „Die Notausgänge!“ „Klasse Idee Hinata!“, schoss es grinsend aus ihm, worauf die Angesprochene leicht errötete. Sie machten sich auf den Weg zu den Notausgängen, wurden aber erneut enttäuscht. „Was bringen Notausgänge wenn sie verschlossen sind?“ Im Gegensatz zu Naruto versuchte Hinata Ruhe zu bewahren, was sich mit solch einem temperamentvollen Kerl an der Seite als schwierig erwies. Beide beschlossen wieder ins Klassenzimmer zu gehen. Seufzend nahm Hinata auf einem der Stühle Platz, während Naruto zum Fenster ging und es öffnete. „Warum sind alle Türen abgeschlossen und die Fenster nicht? Dann könnten wir auch so raus kommen, das ist doch bescheuert!“, beschwerte er sich. „Das ist es! So gehen wir nach draußen!“ „Hä wie?“ Er hatte es doch gerade selber gesagt. Entweder hatte er ein irre kurzes Kurzzeitgedächtnis oder er war einfach nur total verblödet. „Geschafft!“ Grinsend wandte er sich Hinata zu. „Schade, jetzt ist es schon fast neun und alle Cafés haben zu“, schmollte Naruto und gab innerlich erneut dem Hausmeister die Schuld. „Das macht doch nichts, wir können ein anderes Mal dort hin.“ Das mochte er an ihr. Ihren Optimismus und das sie fast immer eine Lösung fand. „Oder ich lade dich auf eine Nudelsuppe ein.“ Verwirrt blickte sie ihrem Gegenüber in die Augen. „Aber jetzt haben doch alle Läden zu.“ „Ich rede ja auch nicht von irgendeinem Restaurant.“ Grinsend nahm er ihre Hand und machte sich auf zu seiner Wohnung. Nicht viel später waren sie auch schon angekommen. Er öffnete die Tür und bat Hinata herein. Dafür, dass er einen reichen Onkel hatte, war es in seiner Wohnung ziemlich unordentlich. Es störte Hinata aber keinesfalls, im Gegenteil. Sie fand es sogar irgendwie besser, besser als aufgeräumt. Es mag komisch klingen, aber jemand bei dem ein Angestellter immer für Ordnung sorgte, vermisste doch manchmal das alltägliche Chaos. „Setz dich ruhig, ich mach nur eben die Nudelsuppen.“ Gesagt, getan. Sie setzte sich auf sein Sofa, während er die Suppen zubereitete. Hinata war noch nie bei ihm zuhause gewesen. Sie hatte es sich ganz anders bei ihm vorgestellt, ordentlicher und spießiger. Obwohl Naruto keinesfalls ein Spießer war. Kurze Zeit später kam er auch schon mit zwei Schalen zurück und stellte sie auf dem Tisch ab. „Ich hoffe dich stört die Unordnung nicht zu sehr.“ Ein peinlich berührtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Hinata schüttelte den Kopf. „Nein. Es ist doch gemütlich.“ Sie war wirklich eine liebenswerte Person. Er verstand nicht, warum er sie vorher nie bemerkt hatte. Sie war doch so ... schön. Ihre dunklen Haare und ihre strahlenden Augen, ihr Lächeln aber war wohl das Schönste an ihr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)