Cursed Passionate Kiss von Moonsoul ================================================================================ Kapitel 5: Blutkuss ------------------- “Asle! Asle!", rief die kleine Nami während sie durch die Gänge hüpfte. Auf einmal sah sie wie Rayne um die Ecke bog. Grinsend lief Nami zu ihr. “Na kleine was machst du hier so allein?” “Ich Spiel mit Asle verstecken. Aber ich kann ihn einfach nicht finden. Onkel Sels Schloss ist viel zu groß.” “Das darf ich jetzt eigentlich nicht tun aber…” Rayne sah sich geheimnisvoll um, ob niemand zuhörte, “…Ich hab da vorne einen weißen Schwanz um die Ecke flitzen sehen.” “Rayne du bist die Beste.” Nami schenkte Rayne ihr niedlichstes Lächeln, als sie nach einem Küsschen auf die Wange, in die Richtung ging die Rayne verraten hatte. Lächelnd setzte Rayne ihren Weg fort. Nami hingegen flitzte um die Ecke und fand kurze Zeit später Aslerate. “Hab dich Onkel.” Liebevoll nahm Aslerate seine kleine Nichte auf den Arm. “Da hab ich wohl verloren.” “Ja hast du!”, neckte sie ihn lachend. “So aber jetzt müssen wir noch etwas tun, sonst bekommen wir mit Selian Ärger, wenn er wieder zurückkommt.” “Ich will aber nicht! Das ist so öde!” “Ich weiß Nami aber wenn du dich beeilst, spielen wir nachher weiter.” “Hm…” “Ok wenn du fleißig bist gehen wir nachher bei und machen einen Ausritt.” “Na gut, aber nur weil ich dich so lieb hab.” Geschickt sprang die Kleine aus Aslerates Arm und ging mit ihm an der Hand zum Unterricht. Vor der Tür knuddelte sie ihn noch einmal, bevor sie eintrat. “Ach ja, wie sich doch alles verändert hatte”, dachte Aslerate sich kurze Zeit später, als er in seinem Arbeitszimmer saß. Dieses Zimmer hatte Selian ihm vor drei ein halb Jahren einrichten lassen, damit er seine Ausbildung zu Ende bringen konnte. Jetzt nutzte er es nur noch zum Briefe beantworten oder wenn er in Ruhe lesen wollte, denn seid Nami bei ihnen war bekam er davon nicht mehr viel. In sich hinein schmunzelnd dachte er daran wie es ihm gelang Selian zu überreden. Aber schlussendlich hatte er zugestimmt, weil Aslerate mit Tränen in den Augen gebettelt hatte. Nami ist die Tochter von Aslerates Halbschwester, welche hingerichtet wurde. Sie hatte unter dem Druck ihres Mannes, den eigenen Vater vergiftet. Eigentlich wäre Nami verstoßen worden, doch so ein Unmensch war Helan nicht. Dankbar hatte dieser Aslerates Vorschlag angenommen das die Kleine in Zeranes aufwachsen und leben konnte, wo niemand von der Tat ihrer Eltern wusste. Selian ist selbst heute immer noch nicht begeistert davon. Jedoch hatte Aslerate schlagkräftige Argumente gehabt. Außerdem war er mit der Erziehung von Nami so beschäftigt, dass er nicht auf dumme Ideen kommen konnte. Auf einmal klopfte es an der Tür. “Ja?” “Prinz Aslerate wir haben hier eine Nachricht von ihrem Bruder.” “Danke legen sie ihn auf den Tisch ich kümmere mich gleich darum”, sagte Aslerate gelassen, doch als der Rabe den Raum verlassen hatte, war dies vergessen und er riss ihn sofort auf. Er erkannte, dass es sich um Mekeshs Handschrift handelte und begann begeistert zu lesen. Hy Aslerate, Ich hoffe es geht dir gut. Seit unserem letzten Treffen Sind Mittlerweile schon dreieinhalb Jahre vergangen und So hatte ich mir gedacht, es wäre schön, wenn du zu meinem achtzehnten Geburtstag vorbei kommen könntest. Aber wenn es nicht geht, kann Ich das gut verstehen, immerhin musst du dich auch, um Nami kümmern. Wie geht es ihr eigentlich? Sieht sie Samary ähnlich? Ich hoffe ich höre bald von dir und wir sehen uns schnellstmöglich Wieder! Viele liebe Grüße auch von Emaria Mekesh Sich im Stuhl zurück lehnend dachte Aslerate nach. Es stimmt schon er hatte Mekesh , nicht mehr gesehen seid er Nami in Kesuar abgeholt hatte und Selian wird noch einige Tage unterwegs sein. So beschloss er der Einladung zu folgen und wollte es sogleich mit Rayne besprechen. Pfeifend lief er die Gänge entlang, zu Raynes Büro. Unterwegs lies er seine Gedanken immer wieder um die letzten Jahre kreisen, denn dank Mekeshs Brief war er daran erinnert worden, wie sehr sich sein Leben doch verändert hatte. Jetzt wusste er was es bedeute glücklich zu sein und er bereute keinen Tag, dass er damals Selian gefolgt war. Ohne es bemerkt zu haben, stand er bereits einige Minuten später vor Raynes Tür. Vorsichtig klopfte er an und wurde sogleich hereingebeten. “Asle mit dir hab ich nicht gerechnet! Ist was passiert?” “Nicht direkt. Ich hab einen Brief von Mekesh bekommen, das ich ihn mal besuchen sollte und ich dachte mir da Selian ja gar nicht da ist…” “Das kannst du dir abschminken! Er macht mich einen Kopf kürzer, wenn du nicht da bist oder schlimmer noch, dir etwas passieren sollte.” “Aber Rayne ich will doch nur meinen Bruder besuchen und meinetwegen komm mit.” “Kann ich nicht immerhin muss sich einer um alles kümmern wenn Selian weg ist.” “Dann geb mir Wachen mit!” “Nein!” “Dann hau ich eben heute Nacht ab!” “Das wagst du nicht.” “Doch und wenn Selian das hört bist du zwei Köpfe Kürzer.” “Also gut. Aber du bekommst zwei Dutzend Wachen mit, und wenn irgendetwas passieren sollte, haust du so schnell es geht ab!” “Einverstanden.” “Du machst mich fertig, als wenn ich nicht schon genug zu tun hätte.” “Aber du tust es doch gerne”, neckte Aslerate sie mit herausgestreckter Zunge und musste sich in Deckung bringen, denn plötzlich kam ein Buch geflogen. Rasch floh Aslerate lachend aus der Tür. “Asle!”, freute sich Nami riesig als Aslerate in den Raum trat. “Na meine Kleine. Warst du fleißig?” “Sie war heute sehr motiviert und hat alles schnell durchgearbeitet.”, berichtete Namis Lehrer. “In Ordnung dann ist für heute Schluss wir haben nämlich, noch was vor”, beschloss, Aslerate und bekam dafür von Nami ein dankbares Lächeln. Der Lehrer gab sich geschlagen und packte seine Sachen zusammen. Als er hinaus war, wollte Nami ganz aufgeregt wissen, was sie jetzt so Wichtiges vorhatten. “Wir gehen deinen Onkel Mekesh besuchen.” “Wer ist das?” “Mein kleiner Bruder.” “Gut wann fahren wir los?” “Sofort es ist schon alles organisiert.” “Juhu!”, schrie Nami auf und sprang ihm auf den Rücken. Lachend tat Nami so als wäre Aslerate ihr Pferd, welcher es sich gerne gefallen lies, doch auf dem Schlossplatz lies er wieder Ernsthaftigkeit einkehren. “Es wäre alles vorbereitet und wir könnten aufbrechen.” “In Ordnung lassen sie uns keine Zeit mehr verlieren.” Alle stiegen auf die Pferde und Nami nahm vor Aslerate platz. “Passt auf euch auf! Und Aslerate denk an meine Worte.” “Ja! Mach ich”, versprach Aslerate mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme. “Komm mir nicht so oder ich sperre dich ein.” “Zu spät!” Aslerate gab dem Pferd einen leichten Stoß in die Flanken und ritt schnell davon, doch die Wachen kamen ihr nicht so einfach davon. “Ihr wisst hoffentlich, was euch blüht, wenn ihm etwas zustößt!” “Ja!”, bestätigten alle gleichzeitig, bevor sie Aslerate folgten. Rayne sah ihnen nach und wusste das sie das hätte nicht erlauben dürfen. “Ich hoffe nur das Selian davon nichts mitkriegt!” Die Wachen brauchten eine Weile bis Aslerate und Nami eingeholt hatten. Sie ritten schweigend weiter, bis es Nami zu langweilig wurde. “Du Asle?” “Was ist süße?” “Wieso waren wir noch nie zu besuch bei Onkel Mekesh?” “Hatte mehrere Gründe. Zum einen warst du noch zu jung und naja der andere Grund war das Selian es nicht wollte.” “Warum wollte Onkel Sel es denn nicht? Kann er Onkel Mekesh nicht leiden?” “Hm… Wüste eigentlich nicht warum. Sie kennen sich noch nicht einmal.” “Warum dann Asle?” Aslerate dachte nach und begann zu lächeln, “Ich denke er wollte einfach nichts riskieren.” “Was denn?” “Ist nicht so wichtig. Jetzt lernst du ihn ja kennen.” “Wie ist er denn so?” “Was soll ich sagen hm…” Er dachte eine Weile nach und als es Nami zu lange dauerte begann sie ihn zu piksen. “Hey.” Durch seine Ausweichversuche fiel Nami fast runter und deswegen stellte sie das gepiekse ein. “Dann kann ich ja endlich erklären”, nickte Aslerate sie mit ausgestreckter Zunge an, “Also Mekesch musst du dir wie ein großes Baby vorstellen.” “Wieso?” “Er heult ständig, ist eine riesen Klette und knuddelt einen ständig! Aber trotzdem ist er mein kleiner naiver Bruder, den ich über alles liebe.” “Genauso wie Onkel Sel.” Aslerate hustete und bekam eine Leichte röte ins Gesicht. “Nein nicht so.” “Okay.” Sie lächelte vor sich hin und pfiff vor Vorfreude. Liebevoll lächelnd gab Aslerate ihr einen Kuss auf den Hinterkopf. Als es dunkel wurde, bauten sie an der Grenze ihr Lager auf. “Warum können wir denn nicht weiter?” “Nami es ist doch schon dunkel und du solltest schlafen!” “Aber ich bin nicht müde!” “Mäuschen jetzt geh schon schlafen.” Beleidigt krabbelte Nami ins Zelt und Aslerate setzte sich zu den Wachen ans Feuer. “Prinz Aslerate sie sollten jetzt auch schlafen, wir haben morgen noch einiges vor uns.” “Ich bin nicht müde und wollte ohnehin noch etwas essen.” Der Wächter reichte ihm noch etwas und Aslerate knabberte nachdenklich daran. “Warum findet Rayne es als gefährlich das ich meinen Bruder besuche?” Die Raben sahen sich unsicher an, ob sie darauf antworten durften, doch dann entschloss einer sich dazu es zu tun, “Weil Korjo immer noch frei ist, schätz ich mal.” “Aber was hat das mit mir zu tun?” “Soviel weiß ich auch nicht nur besteht natürlich die Möglichkeit der aus Rache an Meister Selian, ihnen etwas antun könnte.” Bevor Aslerate dazu was sagen konnte schlangen sich kleine kalte Hände von hinten um seinen Hals. Aslerate zuckte zusammen und die Raben sprangen erschrocken auf, doch es war nur Nami. “Asle ich kann nicht schlafen.” “Warum denn nicht?” Zärtlich nahm er seine Kleine in den Arm. “Ich hab Angst.” “Wovor denn, wir sind doch bei dir.” “Mir macht dieses Geraschel Angst und die Äste sehen im Mondlicht unheimlich aus.” Sie klammerte sich immer doller an Aslerate. “Was hälst du davon, ich komme mit und lass dich die ganze Nacht nicht los.” “Okay.” “Also dann gute Nacht.” Langsam stand Aslerate mit Nami auf und gingen zusammen ins Zelt. Was er dadurch nicht mitbekam, war das der Rabe der ihm die Informationen gab von seinen Kollegen zusammen geschissen wurde, weil dieser einfach Aslerate geheime Informationen gegeben hatte. Somit hatte dieser die ehrenvolle Aufgabe die erste und längste Nachtwache zu halten. Mit Erschrockenem quieken schreckte Nami am nächsten Morgen hoch, denn sie hatte ein lautes knacken gehört. “Hng… warum schreist du so?”, nuschelte Aslerate in sein Kissen. “Da draußen ist irgendetwas.”, erklärte Nami panisch. “Das bildest du dir nur ein.” Doch damit sollte Aslerate nicht recht behalten. Plötzlich fasste etwas an ihr Zelt und er setzte sich kerzengerade auf. “Wer ist da?”, fragte er unsicher und zog Nami zu sich ran. “Prinz Aslerate sie sollten langsam aufstehen.” Erleichtert atmeten beide auf. “Ja werden wir sofort.” Sie beeilten sich, denn Nami wollte nicht noch eine Nacht im Wald verbringen. Wie ein auf geschrecktes Hühnchen lief Nami hin und her und trieb sie an, denn sie wollte nun endlich ihren Onkel kennen lernen. “Asle!” Mekesh kam auf ihn zugeraunt und die beiden Brüder fielen sich in die Arme. “Ich hätte nicht damit gerechnet das du wirklich kommst.” “War auch nicht so einfach Rayne davon zu überzeugen.” “Aber Selian hat dich einfach gehen lassen?”, fragte Mekesh ungläubig, “Sonst hat er meine Briefe immer mit sehr netten Absagen beantwortet.” “Naja er weiß nichts”, gab Aslerate verlegen zu, “Selian ist gerade unterwegs und kommt erst in einer Woche wieder und da werde ich längst zurück sein.” “Dann ist ja gut. Aber verrat mir mal, wer die Kleine ist.” “Das ist Nami, Samarys Tochter.” “Das wusste ich schon aber das sie mittlerweile so groß ist hätte ich nicht gedacht.” “Sie ist immerhin bereits drei Jahre und fünf Monate alt.” “Puh, wie die Zeit vergeht.” “Das musst du sagen, wirst immerhin bald Heiraten. Warum habt ihr eigentlich so lange gewartet?” “Wir wollten es so. Ist jetzt auch egal.” Er lies seinen Bruder stehen und ging an ihm vorbei zu Nami. “Hallo ich bin Mekesh.”, sprach er Nami vorsichtig an, die ihn unsicher ansah. “Du hast nicht viel Erfahrung mit Kindern Mekesh.” Mit einem Lächeln nahm Aslerate seine Kleine auf den Arm, so dass sie mit Mekesh auf Augenhöhe und dieser kein Riese mehr für sie war. “So Nami das ist dein Onkel Mekesh. Er ist manchmal ein wenig Unsensible aber sonst ganz lieb.” Aslerate kitzelte sie am Bauch und Mekesh beobachtete es grinsend. “Ich entschuldige mich Nami. Kannst du mir noch mal verzeihen?” “Nein!”, sagte sie und war auf einmal tot ernst und brachte damit Mekesh ins Wanken. “Nami sei nicht so gemein zu ihm!” “Bin ich gar nicht.” “Und warum verzeihst du ihm nicht?” “Weil er mir Angst macht.” “Och das war keine Absicht von ihm. Er ist halt noch ein Kind.” “Mehr als ich?” “Manchmal schon.” Nami begann zu lachen und grinste ihren Onkel an. “Asle ich versteh euch nicht.” “Ist doch nicht schlimm Onkel Mekesh.” Sie lies sich von Mekesh auf den Arm nehmen und knuddelte ihn herzlich. Mekesh freute sich sehr darüber, dass es Samarys Tochter so gut ging und anscheinend in einem liebevollen Zuhause aufwuchs. “Prinz Mekesh ihr Bruder ist da”, sprach sie ein Diener an. “Ich weiß steh ja hier”, warf Aslerate ein und winkte ihm lächelnd. “Entschuldigen sie Prinz Aslerate ich mein König Helan.” Mit aufgerissenen Augen drehte Aslerate sich um. “Helan ist auch hier?” “Eigentlich sagte er, er könne nicht aber anscheinend konnte Geras ihn doch überzeugen.” “Lass uns hin!” “Los komm.” Mekesh packte Aslerate, doch der machte sich schwer. “Ich komme gerne mit aber Nami darfst du nicht immer vergessen!” “Endschuldige Nami, verzeih mir ich bin ja noch total unerfahren.” “Püh!” Sie ging einfach beleidigt davon und lies Mekesh, mit dem lächelnden Aslerate, einfach stehen. “Was hab ich jetzt wieder falsch gemacht?” “Sie will dich doch nur ärgern.” Beide folgten der Kleinen, “Sie ist sehr schlau für ihr Alter!”, stellte Mekesh fest. “Ja ich bin auch total stolz auf sie.” “Man hast du dich verändert.” “Was meinst du?” “Naja, wenn du dich mit ihr beschäftigst, bekommst du so ein besonderes Lächeln.” “Ach quatsch! Doch du bist so väterlich oder sollte ich eher mütterlich sagen?”, neckte Mekesh ihn und Aslerate sprang ihn spielerisch an. “Was macht ihr da?”, fragte Geras der gerade, mit Helan und einem kleinen Jungen, den Gang betreten hatte. “Die streiten sich”, erklärte Nami. Geras hockte sich zu ihr hinunter und lächelte: “Du bist bestimmt Nami.” “Ja bin ich.” “Weißt du auch worüber?” “Nein ich bin vorweg gegangen.” “OK was hältst du davon, wenn wir was essen gehen und sie ihr Spiel alleine spielen lassen.” “Was essen wir denn?” “Hast du einen Wunsch?” “Ja etwas mit Pilzen Asle hat die alle aus dem Schloss verbannt.” Geras lachte. “Kann ich mir gut vorstellen er hasst sie.” “Aber kein Rind das schmeckt nicht. Bäh!” Sie streckte die Zunge raus. Geras lachte. “Komm wir sehen mal ob wir deine Wünsche erfüllen können.” Geras ging mit den beiden Kindern und lies die drei Brüder alleine. “Also wenn ihr euch weiter streitet, kann ich auch gerne gehen.” “Tus nicht Helan!”, schrien Mekesh und Aslerate gleichzeitig und fielen ihm um den Hals. “Und ich dachte ihr hättet euch verändert”, stellte Helan fest, als sie sich weigerten ihn loszulassen. Auf einmal fiel Aslerate auf das Nami nicht mehr da war und lies seinen Bruder sofort los. “Wo ist sie?” “Fällt es dir auch mal auf? Hast ja lange gebraucht! Aber keine Panik sie ist mit Geras und Gazuel auf Essens suche gegangen.” “Wer ist Gazuel?” “Stimmt davon weißt du ja noch gar nichts”, stellte Helan auf Aslerates nachfrage hin fest. “Gazuel ist mein Sohn.” “Toll. Aber sagt mal warum kriege ich nichts mit? Soweit wohnen wir jetzt auch nicht auseinander und Helan schickst du nicht Julias andauernd durch die Gegend?” “Ja schon aber ich fand alles andere wichtiger und außerdem war Gazuel als Baby sehr krank. Die Ärzte waren sich nicht sicher ob er überlebt.” “Geht es ihm jetzt gut?” “Schon dank Selian.” Aslerate spitzte die Ohren, “Was hat Selian damit zu tun?” “Er hat für mich ein Medikament geschickt.” “Das er mir das nicht erzählt hat wird er büßen!” “Hey ich hatte ihn darum gebeten.” “Trotzdem und jetzt erzähl lieber was es in Kesuar Neues gibt?” “Hm... eigentlich nicht viel. Dank der Kooperation unser dreier Länder haben wir eine große Streitmacht und keiner will sich mehr mit uns anlegen.” “Ist schon praktisch”, stellte Mekesh fest. “Aber das wusste ich auch schon vorher. Ich will jetzt alles wissen und wehe du hörst wieder auf Selian!” “Der Rest ist nur politischer Quatsch außer vielleicht das meine Frau wieder schwanger ist.” “Das ist doch schön.” Freute sich Aslerate, sah seinem Bruder jedoch an das er es ihn nicht gleich tat. “Was denn? Warum freust du dich nicht? Ich dachte du liebst sie.” “Tu ich ja auch, ist nur gerade stressig. Außerdem muss ich andauernd an Gazuel denken, als er klein war.” “Das wird schon.” Aslerate legte ihm verständnisvoll den Arm um die Schulter, „Und sonst wird Selian dir sicher wieder helfen.“ “Onkel Geras weißt du, wo wir was zu essen finden?” “Nein. Kenn mich hier nicht aus und nenn mich nicht Onkel, so alt bin ich noch nicht!” “In Ordnung.” “Ach Nami das ist dein Cousin Gazuel.” “Geras?” Nami zog ihn zu sich runter, um ihn ins Ohr zu flüstern. “Was ist ein Cousin?” Mit einem Lächeln ging Geras in die Hocke. “Du magst es wohl nicht zuzugeben, wenn du etwas nicht weißt.” Sie blickte beleidigt zur Seite. “Nami ich verrat dich schon nicht. Cousin bedeutet, dass er der Sohn von deinem Onkel ist.” “Ok, aber sag mal wer hat den Namen ausgesucht. Ich find der klingt blöd!” Geras begann zu lachen. “Da gebe ich dir recht, aber die Frau von deinem Onkel fand ihn süß. Ärger ihn jetzt nicht deswegen.” “Werd ich schon nicht.” “Bist ein liebes Mädchen.” Er streichelte ihr über den Kopf und stand wieder auf. “Du Gazuel?”, sprach Nami ihren Cousin vorsichtig an, bekam jedoch keine Antwort. “Nami er ist erst ein einhalf und außerdem sehr schüchtern.” “Schade wollte ihm nur sagen, dass ich was zu Essen rieche.” “Hast wohl eine gute Nase Nami?” Sie lächelte nur und führte Geras zur Küche, wo sie Vorbereitungen für das abendliche Festmahl, zu Mekeshs Geburtstag, im vollem Gange war. “Bitte verlassen sie die Küche, dies ist kein Kinderspielplatz!”, schnauzte der Küchenchef, sobald sie den Raum betraten. “Wir wollen nur etwas zu essen”, erklärte Geras ruhig und sachlich, doch der Chef war zu sehr im Stress. “Raus hier!” “Ich will was zu essen!”, schrie Nami und begann zu heulen. Sofort kamen zwei Hasen herbei gerannt und drückten Geras etwas in die Hand mit der Bemerkung, das es die Zeit bis zum Festmahl überbrücken dürfte. Sie gingen wieder hinaus und Geras setzte sich in eine Ecke. “Du kannst auf Befehl weinen Nami?” “Ja aber erzähl es nicht Asle, damit kommt man so schön durch.” Sie nahm sich grinsend etwas den dem Essen. “Ich werde es für mich behalten”, versprach er und half Gazuel beim Essen. “Geraf if maf dif”, stellte Nami mit vollem Mund fest. “Das finde ich ganz toll aber man spricht nicht mit vollem Mund!” Sie schluckte runter: “Entschuldigung!” Die Beiden lächelten und auf einmal erhob Gazuel das Wort. “Nami... Toll” “Find ich auch”, stimmte Geras zu und legte ihm den Arm um. Nami hingegen aß schweigend weiter. Sie wusste nicht, was sie von ihrem kleinen Cousin halten sollte. “Nami hier bist du”, rief Aslerate, als er sie nach Langer suche endlich fand, und atmete sichtlich auf. “Asle!” Nami sah fröhlich auf. Hinter Aslerate kamen auch ihre beiden Onkel. “Das ist die kleine Nami?”, fragte Helan nachdem er seinen Sohn auf dem Arm hatte. “Ich bin nicht klein!” “Das sagt man doch nur so zu Kindern.” “Hm…, dann ist er aber der winzige Onkel Mekesh”, flüsterte Nami ihrem neuen Freund Geras zu, der daraufhin laut loslachen musste. “Da haben sich zwei gefunden”, stellte Helan, bei dem Anblick der Beiden fest. “Tja wie der Onkel so die Nichte oder ging der Spruch anders?”, neckte Mekesh ihn und bekam dafür von Helan einen Knuff in die Seite. Bis zum Abend machten sie einen Spaziergang über das weite Gelände von Feras. Zwischendurch trafen sie auch auf Mekeshs Verlobten, Emaria. Was Aslerate feststellen musste, war das sie im Grunde vollkommen in Ordnung war. Sogar lachen konnte man mit ihr. Am Abend wurde ein großes Fest für Mekesh gegeben und Aslerate hatte so ein wenig Zeit für Nami. “Und was denkst du?” “Hm... Onkel Mekesh ist lustig, aber am liebsten mag ich Geras.” “Mehr als mich?", fragte Aslerate und war geschockt über Namis Antwort. “Ja...vielleicht. Ich find ihn toll und seine Kleidung sieht sogar noch besser aus als die von Onkel Sel.” Aslerate musste nun doch lachen. “Geras und seine Kleidung. Lass bloß nichts drauf, kommen da reagiert er allergisch drauf.” “Bei dir vielleicht! Mich mag er anscheinend.” “Dir ist etwas raufgefallen und du lebst noch?” “Anscheinend. Oder gibt es jetzt doch Geister?” Aslerate lächelte glücklich und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. “Ich bin stolz auf dich!” “Hm?” “Du bist so schlau.” “Tja das ist wohl wahr.” Sie kicherte. “Außerdem bin ich froh das du gesund bist!” “Was bist du heute so drauf?” “Ach Helan hat mir da etwas erzählt nicht so wichtig.” Er drückte sie enger an sich. “Menno, das war wieder viel zu kurz”, maulte Mekesh als sie nach zwei Tagen wieder abreisen wollten. “Ich kann nichts dafür! Du weißt das Selian nichts weiß und ich hab es schon einen Tag verlängert. Rayne wird toben vor Wut und wenn Sel schon zurück ist einen Kopf kürzer sein.” “Na gut aber warte nicht wieder drei Jahre, bis wir uns wieder sehen!” “Nein ich komm auf jedenfalls zur Hochzeit.” Mit einer Umarmung verabschieden sie sich voneinander. “Nami du musst dich auch von Geras trennen.” “Ich will aber nicht!”, protestierte sie und klammerte sich an Geras Bein. “Wir sehen uns doch wieder und dann bring ich dir auch was mit. Bist doch jetzt meine Freundin.” Er bückte sich zu ihr hinunter und drückte sie. “Na gut. Aber wehe du vergisst es!” “Werde ich nicht und jetzt ab sonst, gibt es von Selian oder Rayne nur noch mehr Ärger.” Sie gab ihm eine Kuss auf die Wange und hüpfte dann zu Mekesh, der ihr aufs Pferd half. Winkend ritten sie davon. “Asle das hat spaß gemacht! Wir sollten sie öfters besuchen.” “Werden wir. Aber erst mal lass uns nach Hause kommen.” In der Abenddämmerung kamen sie am Schloss wieder an und Aslerate streckte sich ausgiebig. Plötzlich nahm er ein Rascheln hinter sich war, doch schrieb er es dem Wind zu. “So dann wollen wir mal rein und Rayne beruhigen!” “OK”, Nami hüpfte neben ihm her und Aslerate freute sich, denn sie so fröhlich zu sehen lies sein Herz mit ihr hüpfen. Als sie nur noch mit zwei Wächtern, der Rest kümmerte sich um die Pferde, auf dem Platz waren trat auf einmal jemand anderes aus dem Dickicht. Aslerate erstarrte zur Salzsäule. “Ko... Ko... Korjo”, stotterte Aslerate. “Hast du mich vermisst Kleiner?” Die Wächter stellten sich ihm in den Weg, doch fehlten ihnen dadurch kurzerhand die Köpfe. Geschockt zog er die total verängstigte Nami hinter sich. “Wer ist denn die Kleine da?” “Wag es nicht sie anzufassen!” “Was willst du machen? Selian ist unterwegs und Rhayne macht gerade einen Kontrollritt.” “Ich werde nicht zulassen, dass du ihr was tust!” “Das schaffst du eh nicht.” Mit einigen schnellen Schritten stand er direkt vor Aslerate und hob ihn mit der Hand an der Kehle hoch. “Asle!”, schrie Nami verzweifelt. “Lauf! Mir passiert schon nichts.” Ohne lange nachzudenken, tat es Nami, denn Aslerate hatte es ihr immer eingebläut, sich in Sicherheit zu bringen. “Schade es hätte sicher viel spaß mit dir gemacht!” “Bitte sie hat dir nichts getan.” Aslerate liefen die Tränen übers Gesicht. “Soviel ist sie dir Wert, dass dir sogar dein eigenes Leben egal ist?” Darauf sagte Aslerate nichts. “Mir gleich! Ich wollte eh nur dich.” Plötzlich zog Korjo Aslerate wie ein Schutzschild vor sich und hielt ihm eine Schwert an die Kehle. “Ah… Die Süße schön dich wieder zu sehen”, begrüßte Korjo Rhayne die auf den Platz kam. “Lass ihn los!”, schnauzte sie und griff nach ihrem Bogen. “Das solltest du nicht tun oder ich schlitz ihm gleich hier die Kehle auf!” Um seine Drohung zu untermauern, erhöhte er den Druck seines Schwertes gegen Aslerates Kehle. “Was willst du?” “Ich nehme in hier mit! Das wäre doch lustig. Würde zu gerne wissen was Selian dann tut.” Rhayne sprang vom Pferd und bereute es sogleich, denn Korjo schnitt jetzt in Aslerates Fleisch. “Rhayne lass es gut sein. Nur kümmere dich bitte um Nami.” “Ach Nami heißt die Kleine!” Korjo lief zusammen mit ihm rückwärts. “Asle das kann ich nicht!” “Rhayne bitte!” Nach einigen Metern hörten die Drei ein Rascheln, Korjo lies ihn plötzlich los und stürmte ins Gebüsch. “Was ist... “, wunderte sich Aslerate, wusste jedoch Sekunden später, warum er das getan hatte, denn Nami hatte sich nur ins Gebüsch verkrochen. Anscheinend wollte sie in der Nähe bleiben, um vielleicht doch zu helfen. “Korjo bitte. Tu mir was immer du willst aber bitte lass Nami los. Bitte!”, bettelte Aslerate heulend. „Wenn das so ist, dann solltest du jetzt ganz artig sein.” Korjo lief rückwärts und zog die völlig verängstigte Nami mit sich. “Korjo lass sie frei!”, rief Rhayne von hinten und hatte ihren Bogen auf Anschlag. “Nein Rhayne nicht!”, schrie Aslerate und sprang, ohne nachzudenken in ihren Pfeil. “So war das nicht geplant”, dachte sich Korjo und nutzte das Chaos um mit Nami zu verschwinden. Von allem bekam Selian nichts mit, denn er war noch einige Kilometer entfernt. Seine Laune war auf dem Tiefpunkt denn die Verhandlungen waren nicht gerade erfolgreich gewesen. Jetzt beeilte er sich nach Hause zu kommen, denn Aslerate würde seine Stimmung heute Abend schon aufheitern. Er bemerkte immer wieder, wie sehr sein kleines Kätzchen ihn veränderte, das ihm jemals eine Person wichtig werden würde, hätte er seit seiner Verwandlung nicht gedacht. Aber das würde er niemals zugeben. Vor lauter Vorfreude auf sein Kätzchen lächelte er ein wenig. “Das wird ein Spaß”, dachte Selian sich, als plötzlich ein Rabe in seinen Blick auftauchte. Für normale Menschen wäre er noch nicht zusehen aber Selian konnte ihn dank seiner deutlich besseren Vampir Augen sehen. Der Rabe wirkte abgehetzt und panisch. In Selian regte sich der Gedanke, dass etwas im Schloss passiert sein könnte. Mit harten Flankenstößen trieb er sein Pferd an, bis der Rabe auf seiner Höhe war. “Meister!”, keuchte der Wächter, während er einen Herzinfarkt zu haben schien. “Was ist passiert?” “Korjo… Schloss”, bekam er gerade noch heraus, doch mehr brauchte Selian nicht. Einen Augenschlag später war Selian für den Raben verschwunden und er konnte sich entspannen. Rhayne lief panisch auf und ab. “Wie soll ich das Sel erklären?”, schoss es ihr die ganze Zeit durch den Kopf, denn das Aslerate verletzt wurde, war ihre Schuld. Plötzlich tauchte Selian hinter ihr auf und fragte ohne Umschweife: “Wo ist er?” “Wer?” “Wer wohl Korjo!” “Aso der ist weg.” “Wie konnte das passieren?” “Er hat Nami mitgenommen. Außerdem war hier ein riesen Chaos.” “Wieso? Ich dachte du hast die Soldaten unter Kontrolle!” “Deswegen war es nicht.” “Weswegen dann?” “Asle wurde verletzt!” “Wie?” “Er hat meinen Pfeil abbekommen. Es war nicht mit Absicht.” Selian packte Rhayne an der Kehle und drückte sie gegen die nächste Wand. “Das kann kein Versehen gewesen sein!” “Selian lass uns das später klären.” “Warum?” “Asle verblutet!” Diese Aussage gab Selian ein Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren, doch lies er es sich nicht anmerken. “Wo ist er?” “Oben.” Er lies Rhayne los und folgte ihm so schnell sie konnte, doch er war trotzdem lange vor ihr oben. Die Tür stieß er hart auf, so das ein lauter Knall zu hören war, als die Tür an die Wand knallte. Aslerate lag auf dem Bett und sah noch blasser aus als sonst. Das Bett war mittlerweile blutrot gefärbt. Langsam ging Selian zu ihm. “Sel”, hauchte Aslerate schwach und hatte sichtlich mühe wach zu bleiben. “Ich bin ja hier.” Sanft legte Selian ihm die Hand auf die Stirn und setzte sich neben ihm. “Selian es tut mir wirklich leid”, wiederholte sich Rhayne die gerade den Raum betrat. “Raus!” Mit einer Handbewegung flog Rhayne aus dem Raum und die Tür schlugt laut zu. Sel... Rhayne... keine Schuld.” “Doch hat sie ich hab ihr vertraut. Sie sollte dich beschützen und hat versagt!” “Nein... ich... Reingesprungen... Nami...“ “Ich hol sie zurück!” “Schön!” Zittrig strich Aslerate mit der Hand über Selians Wange. “Ich... liebe... dich.” Seine Hand fiel aufs Bett. Selian musste mit anhören wie Aslerates Atmung flacher und sein Herzschlag langsamer wurde. Bevor er nachdachte Schnitt Selian sich mit dem Fingernagel eine Ader auf hielt seinen blutenden Arm an Aslerates Mund. Gleichzeitig biss er Aslerate in den Hals, achtete aber darauf nicht zu viel zu trinken. Sofort schloss sich Aslerates Wunde und sein Herz hörte auf zu schlagen. “Wach bitte wieder auf!”, schoss es Selian durch den Kopf, doch diesen Gefallen tat Aslerate ihm nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)