Vivez le Disneyland von mizuki_aono (Zu viele Pairings um sie alle aufzuzählen...) ================================================================================ Kapitel 5: Schwedische Gardinen ------------------------------- Schwedische Gardinen „Meinst du nicht das das Ding zum schwimmen ein bisschen zu seicht ist?“, fragte Axel den immer noch keuchenden Xemnas vor sich am Boden. Der Brunnen neben ihnen war höchstens einen halben Meter tief, das Wasser würde ihm also nur bis zu den Knien gehen und war zum Schwimmen nun wirklich nicht geeignet. Wobei das kleine verwitterte Messingschild mit der Aufschrift „kein Trinkwasser“ auch nicht gerade für seine Aktion von eben sprach. „Er kann noch nicht mal schwimmen.“, sagte Saïx, der sich soeben zu ihnen gesellt hatte. Xemnas drehte sich im Sitzen zu ihnen um und sein Blick fiel augenblicklich auf das Vanilleeis in Saïx' Hand. Wenn Blicke töten könnten, wäre das arme Ding auf der Stelle geschmolzen. Es war immerhin daran schuld, dass er sich hier in aller Öffentlichkeit zum Deppen machte. „Echt nicht?“, fragte Axel überrascht. Erst jetzt bemerkte der Rothaarige das gelbe Eis in Saïx Händen. „Wo hast du das denn her?“ Der Luna Deviner folgte seinem Blick. „Das?“, fragte er und zeigte auf das schmelzende Gebilde. „Das hat mir Namine vorhin gegeben. Es war eigentlich für dich, aber da sie dich nicht mehr finden konnten hat sie es mir überlassen.“ Axel starrte ihn unverwandt an. „Das ist MEIN Eis?!“, fauchte der Pyromane. Seine Haare stellten sich noch wirrer auf als sonst. Er kochte innerlich vor Wut. Nicht auf Saïx. Namine. Wenn er diese kleine Hexe in die Finger bekam. Nicht nur, dass sie ihm seinen besten Freund ausgespannt hatte, nein. Jetzt hatte sie ihm auch noch das Eis genommen. Das war zu viel. Axel warf seine Faust in die Luft, stierte dabei in den blauen Himmel über ihm und schrie stumme Rache-schwüre. „Entschuldigt mich. Ich muss jemandem Feuer unterm Hintern machen.“, sagte er, als er sich zu gehen umwandte. „Axel.“, hielt ihn Xemnas auf, der sich gerade vom Boden erhob. Augenblicklich blieb der Angesprochene mitten in der Bewegung stehen und sah seinen Vorgesetzten fragend an. „Was…“ Er stockte kurz. Seine Aufmerksamkeit wurde schon wieder von einem eisschleckenden Saïx gestört. Kurzerhand zog er ihm die gefrorene Köstlichkeit aus dem Mund und warf sie hinter sich in den Brunnen. Saïx verfolgte verwirrt seine Flugbahn bevor es mit einem `plopp´ im Wasser landete. „Was wolltest du eigentlich hier?“ Axel dachte kurz über die Frage nach bis er sich aus seiner starre löste. „Ach ja.“, meinte er und wurde plötzlich ernst. „Superior, wir haben ein Problem.“ Xemnas zog die Augenbrauen hoch. Ein Problem? Xemnas hatte 13 Probleme, die er alle namentlich benennen konnte. 14, wenn man seine Libido mitrechnete. Als Niemand hatte man zwar keine Gefühle mehr, was aber nicht bedeutete, dass sich gewisse körperliche Bedürfnisse nicht ab und an mal zu Wort meldeten. Xemnas verschränkte die Arme vor seiner Brust und war wieder ganz der Anführer seiner Organisation. Zu seiner Rechten flankierte ihn Saïx, der ebenfalls schlagartig in seine Rolle als `No. 2´fiel. „Was ist passiert?“ „Hey, Officer, kommen sie schon. Lassen Sie mich hier raus.“ Xaldin hing an den Gitterstäben seiner Zelle und krakelte seit einer geschlagenen Stunde immer wieder das Selbe. „Wann kapierst du endlich, dass das niemals passieren wird?!“, brummte Xigbar, der hinter ihm auf einer Pritsche lag. Er hatte es sich so gut wie möglich bequem gemacht und versucht sich die Zeit mit einem Nickerchen zu vertreiben. Das Einzige, was ihn dabei störte, war Xaldin und sein ewiges Geplärr. „Ich bin zu hübsch für den Knast.“, rief dieser nun, was sein Zellengenosse mit einem belustigtem Grunzen kommentierte. „Warum? Hast du Angst, dass sich irgendjemand an deinem Hintern vergeht, während du dich in der Dusche nach der Seife bückst?“, lachte Xigbar. Xaldins griff um die Stäbe wurde härter. Langsam drehte er den Kopf und warf seinem Kollegen einen mörderischen Blick zu. „Irgendjemand?!“, fauchte er. „Seit wann redest du von dir selbst in der dritten Person? Außerdem hättest du mich ruhig vorwarnen können. Mir tut immer noch alles weh, weißt du das?!“, keifte er und erinnerte sich schmerzlich an das Geschehnis vor ihrer Abreise. Xigbar dagegen zuckte nur müde mit den Schultern. „Was dich nicht umbringt…“ Am liebsten wäre Xaldin ihm sofort an die Gurgel gesprungen. Doch genau in diesem Moment kam ein Beamter um die Ecke und sperrte doch tatsächlich ihre Zelle auf. Die beiden Männer starrten ihn verwirrt an. „Sie dürfen gehen.“, sagte der Uniformierte in der Tür teilnahmslos. Die beiden Niemande sahen sich verwundert an. Ihnen schwante böses. „Die Kaution für die beiden beträgt jeweils 30.000.“ Xemnas zückte sein Scheckbuch und setzte den Kugelschreiber an der ersten Zeile an. „In Taler?“, fragte er während er schrieb. Sein Gegenüber sah ihn skeptisch an. Schon zwei komische Vögel, die er da vor sich hatte. Die Haare und erst der auffällige Dialekt. Keine Ahnung wo sie herkamen, aber einheimische waren sie nicht. „In Euro.“, antwortete er trocken. Xemnas hielt kurz inne und warf dem Mann vor ihm unbemerkt einen undefinierbaren Blick zu. Nach einer kurzen Pause schrieb er aber dennoch weiter. Hinter ihm stand Saïx und überschlug die Summe gerade im Kopf. Als er zum Ergebnis kam lief er blass an. Sofern das bei seinem Teint noch möglich war. Stumm setzte Xemnas seine Unterschrift unter die Entlassungspapiere und den gedeckten Verrechnungsscheck. Mit einer fließenden Bewegung riss er ihn aus dem Block und reichte ihn dem Justizvollzugsanstaltsbeamten hinter dem Tresen. Aus dem Nebenraum hörte man das Knacken eines Schlosses und das quietschende Geräusch von aneinander reibendem Metall. Kurze Zeit später schoben sich zwei schuldbewusst dreinblickende Gestalten durch die Tür und blieben hinter Xemnas stehen. Der Anführer der Organisation drehte sich langsam zu ihnen um, wobei er die Arme vor der Brust verschränkte. Der Blick mit denen er sie jetzt strafte war schlimmer als jede Gerichtsverhandlung. Für Xigbar und Xaldin waren die Minuten des Schweigens die reinste Folter. Schließlich hörten sie Xemnas wütend ausatmen. Noch einmal versuchte er sich seinen Text zurecht zu legen, doch Angesicht dessen, warum die beiden Einsaßen, war es ihm einfach nicht möglich. Stattdessen brachte er die Tatsache kurz und schmerzlos auf den Punkt. „Ihr habt Mickey Maus erschlagen.“, sagte er mit zusammengekniffenen Augen. „Niedergeschlagen.“, kam es kleinlaut von Xaldin. Saïx blätterte kurz durch eine Kopie des Polizeiberichts und nickte dann zustimmend. „Korrekt.“ „Das tut nichts zur Sache!“, keifte er ungewollt Saïx an. „Ich will wissen warum?!“ Wieder meldete sich Xaldin mit etwas festerer Stimme als zuvor. „Naja, du hast doch selbst gesagt, dass dir die Maus auf den Sack geht. Und da dachten wir…“ er beendete den Satz nicht, da ihm im Nachhinein auch kein plausibler Grund einfiel, warum sie es getan hatten. „Aber doch nicht in dieser Welt.“, erwiderte Xemnas und fuhr sich wild durch die Haare. „Der war doch noch nicht einmal echt.“ „Das erklärt, warum die Sau nich geblutet hat.“, sagte Xigbar und kratzte sich am Kinn. Gleich darauf zuckte er auch schon wieder zusammen. Xemnas warf ihm einen Blick zu, bei dem sogar die Hölle zugefroren wäre. „Wie auch immer.“, seufzte er und schüttelte den Kopf. „. Eine Bestrafung kann ich mir später überlegen. Erst mal zurück zum Hotel“ Er drehte sich um und ging auf Saïx zu, der schon in der offenen Tür wartete. „Ähm, Superior. Das könnte etwas problematisch werden.“, sagte er gepresst. „Wieso?“, fragte er, als er neben ihm stand. Doch da sah er schon, was der Luna Deviner gemeint hatte. Am unteren Treppenabsatz vor der Tür stand eine Horde Kinder. Wütende Kinder. Hinter ihm tauchten Xigbar und Xaldin auf. „Oh, Scheisse!“, sagten die beiden im Chor und sprachen genau das aus, was Xemnas durch den Kopf schoss. Ihr Kommentar stellte sich jedoch sehr schnell als fataler Fehler heraus. Die Meute hatte sie bemerkt. Das war gar nicht gut. Natürlich, sie waren vier kampferfahrene Männer. Aber kein Kampf mit den Herzlosen oder dergleichen hätte sie darauf vorbereitet. „Ihre Befehle, Sir?“, fragte Xigbar, offenbar auch mit der Situation überfordert. Xemnas schluckte. Das war wieder einer dieser Momente, in denen er es hasste Anführer zu sein. Einen Befehl wollte er. Großartig. Fieberhaft überlegte er, was er angesichts ihrer Lage an Befehlen geben konnte. Kurzerhand entschied er sich für das, was ihm am sinnvollsten erschien. „LAUFT!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)