Du wirst mich vergessen von SamuelBlack (Kleiner Two-Shot über Alice und Tarrant(MadHatter)) ================================================================================ Kapitel 1: Rückkehr ------------------- Rückkehr Wenn sie aus dem Fenster blickte, sah sie den Hund ihrer Nachbarn im Schatten liegen. Wie jedes Mal wurde ihr klar, dass auch sie nichts als ein Hund war, der gelobt und getadelt wurde. Hier in dieser Welt. Der Hund ihrer Nachbarn wurde Tag und Nacht, bei Sonne und Regen draußen an der Kette gehalten. Er konnte nicht über die Felder toben, für einen Moment frei sein. Nein, das war ihm nicht möglich, nicht in dieser Welt. Und bei ihr war es genau so. Sie konnte nicht frei sein, wurde in die Gesellschaft gezwängt, ihr wurde gesagt, wie sie sich zu verhalten hatte, wie sie sich kleiden sollte. Aber nur hier. Ihr Weg führte sie weiter durch das Haus bis zu einem Käfig mit einem grünen Wellensittich. Er war das Geburtstagsgeschenk ihrer Mutter. Aber sie hasste ihre Mutter dafür. Vögel sind freie Wesen, wie konnten sie in einen Käfig gesperrt werden. Auch hier zog sie einen Vergleich. Sie war in dieser Welt, in diesem Käfig gefangen, konnte nicht frei sein. Doch es gab einen Ort, an dem sie frei war. Doch wusste sie nicht, ob sie zurückkehren konnte. Vorsichtig öffnete sie den Käfig, nahm den Vogel auf ihren Finger und lächelte. Sie hatte ihm versprochen, ihn nicht zu vergessen. Tarrant. Deshalb trug auch ihr Wellensittich diesen Namen. Sein leuchtendes Grün erinnerte sie immer wieder an die strahlenden Augen des Hutmachers. Inzwischen bereute sie, damals seinen Vorschlag nicht angenommen zu haben. Inzwischen waren ganze 5 Jahre vergangen. Sie kehrte aus China zurück, glücklich, auch in dieses Land Handelswege aufgeschlagen zu haben. Dennoch verließ sie dieses Gefühl von Einsamkeit nicht. Ihre Mutter versuchte alles, um sie zu verheiraten. Doch ihre Tochter fand schon bald heraus, dass ihr Herz nur für einen einzigen schlug. Und dies versuchte sie, ihrer Mutter klar zu machen. ~Flashback~ „Mutter?“, fragte das junge Mädchen aufgeregt. „Was ist, meine Liebe?“ „Ich… muss dir gestehen, dass ich mich verliebt habe“ Ihre Mutter sah sie gespannt an. „Wer ist er?“ „Nun… er ist… ein Hutmacher“ Der Blick ihrer Mutter verfinsterte sich. „Ein Hutmacher? Ein HUTMACHER? Du sollst dir einen Mann suchen, der vernünftig Geld verdient und sich nicht auf deinem Vermögen ausruht!“ ~Flashback Ende~ So ging es immer weiter. Sie hatte gar keine Möglichkeit, ihre Mutter zu überzeugen. Deshalb sprach sie mit ihrer Schwester darüber. Und war so zu einer Entscheidung gekommen. Sie würde zurückkehren. Zurück in diese fabelhafte Welt und vor allem zurück zu ihm. Vorsichtig setzte sie den Vogel zurück in den Käfig. Ihre Mutter gestattete ihr einen Besuch bei Lord Ascot. Inständig hoffte sie, dass der Kaninchenbau offen war. Die Kutschfahrt war angenehm und schnell. Lord Ascot begrüßte sie freudig, sie jedoch entschuldigte sich und mit der Begründung, das letzte Mal wohl etwas im Garten verloren zu haben, eilte sie in das Labyrinth. Sie erinnerte sich an den Weg. Ihr Herz pochte voller Vorfreude. Aber auch Nervosität breitete sich in ihr aus. Was, wenn das Kaninchenloch nicht mehr offen war, was, wenn sie nie wieder in diese wundervolle Welt zurückkehren konnte. Eilend betrat sie den Wald. Schon von Weitem erkannte sie den alten Baum, bei dem das Loch war. Ihr Schritt beschleunigte sich immer mehr. Endlich war sie da. Vorsichtig stieg sie mit den Füßen zuerst in das Loch. Doch anstatt auf einen geschlossenen Bau zu treffen, baumelten ihre Füße in der Luft. Sie musste lächeln. Nun sprang sie. Bereit, für immer dort zu bleiben. Kapitel 2: Tarrants Wahnsinn ---------------------------- Tarrants Wahnsinn Als Alice die Augen öffnete, fand sie sich in diesem wundervollen Land wieder. Vorsichtig sah sie sich um, beobachtete die sprechenden Blumen und einen blauen Schmetterling, der direkt auf sie zuflog. Sie streckte ihre Hand aus und lächelte. „Absolem“ „Meine liebe Alice, du bist also zurückgekommen ins Unterland“, auch Absolem lächelte. Alice nickte. Es war so schön, wieder hier zu sein. „Was führt dich hier her?“ „Nun ja… meine Mutter versucht mich krampfhaft zu verheiraten…“ Absolem unterbrach sie. „Aber du hast dein Herz schon an jemand anderes verloren“ Verwirrt und mit einem kleinen Rotschimmer sah Alice den blauen Schmetterling an. „Woher weißt du das?“ „Alice, meine Liebe, ich spürte schon vom ersten Moment an, schon als du das erste Mal bei uns warst, dass du ihn liebst. Ihr seit füreinander bestimmt“ Das Gesicht der jungen Frau hellte sich auf. „Heißt das…?“ Doch Absolem erhob sich wieder in die Lüfte. „Das, meine liebe Alice, findest du bitte selbst heraus“ Die Blonde sah Absolem hinterher. In ihr kribbelte alles. Nun plagte sie nur noch eine Frage. Wo war Tarrant? Er war der Hutmacher der Königin, also sollte sie dort als Erstes nachfragen. Schließlich hatte sie auch die Pflicht, sich in Miranas Königreich anzumelden, wenn sie eintraf. Während Alice durch das Unterland lief, fühlte sie sich freier als jemals zuvor. Die Kette der Gesellschaft hatten sich von ihr gelöst und der Käfig, der ihre Freiheit einschränkte, war zerstört. Es fühlte sich so wunderbar an. Sie wollte dieses Gefühl nie wieder vermissen. Und das würde sie auch nicht, wenn sie denn im Unterland bleiben konnte. Schneller als erwartet kam sie im Schloss der weißen Königin an. Eilig lief sie die Stufen hinauf. Vor der Tür zur Königin stoppte sie. Die Pik Zehn sah sie an. „Ich möchte zur Königin“ Die Karte erkannte Alice natürlich sofort und gestattete ihr den Zugang in die Halle. „Alice“, Mirana war verblüfft, die Heldin des Unterlandes anzutreffen. „Eure Hoheit“, Alice verbeugte sich leicht. „Aber nicht doch, Alice, nenn mich Mirana, das weißt du doch“ Die weiße Königin lächelte. „Was führt dich hier her?“ Alice druckste etwas herum und sah sich im Raum um, ob die beiden allein waren. Sie wusste, dass sie Mirana vertrauen konnte. Und sie sollte auch die Erste sein, die von ihren Gefühlen erfahren würde. „Ich habe Probleme mit meiner Mutter… aber das ist nicht der Hauptgrund“ Mirana sah Alice lächelnd an und nickte leicht, um sie zum Fortfahren zu bewegen. „Der eigentliche Grund, warum ich hier bin… ist… das ich… mich verliebt habe…“ Mirana lächelte noch mehr. „… in Tarrant“ „Alice, ich danke dir für deine Offenheit“, Miranas Lächeln verschwand, „allerdings muss ich dir etwas nicht ganz angenehmes mitteilen“ Alice wurde blass. Irgendetwas war mit Tarrant geschehen. War die rote Königin zurückkehrt und hat ihn köpfen lassen? Oder gab es ein noch mächtigeres Monster als den Jabberwocky? Oder aber Tarrant hat sich mit einer Anderen verlobt! Der Blonden war angst und bange. „Seit du weg gegangen bist, hat sich Tarrant sehr verändert. Er ist nicht mehr so, wie er mal war. Er ist viel schlimmer“ Alice hörte ihr gespannt zu und das Gefühl nahm langsam ab. Er war also noch am Leben, was für ein Glück. Und es gab auch keine Andere. „Sein verrückt sein hat immer mehr zugenommen, sodass wir ihn gar nicht mehr aus dem Turmzimmer lassen konnten. Er ließ sich nicht beruhigen. Ich bin so froh, dass du da bist, Alice. Du bist wohl die einzige, die ihn zur Vernunft bringen kann“ Alice nickte und rannte aus der Halle hinaus und die Treppe hinauf, die ins Turmzimmer führte. Sie steckte voller Tatendrang. Vor der Tür hielt sie an. Sie wusste nicht, was sie in diesem Raum erwartete. Doch sie nahm sich zusammen und öffnete leise die weiße Pforte. Dort war er, die roten Haare noch zerzauster als sonst. Etwas Unverständliches murmeln saß er an dem Schreibtisch und bewegte wohl einen Bleistift über ein Blatt Papier. Alice konnte den Anblick kaum ertragen. Tarrant war ein Gefangener seiner selbst, ein Gefangener seiner Verrücktheit. Sie war den Tränen nahe. Vorsichtig schritt sie in das Zimmer, in dem man nicht einmal den weiß gefliesten Boden erkennen konnte. Alles war mit Stoffen überfüllt, Hüte, die nicht vollendet waren. Skizzen, die zerrissen wurden. An einigen Stellen fand Alice rote Fäden, die sich, nachdem sie sie aufgehoben hatte, als Tarrants Haare herausstellten. „Tarrant?“, fragte sie vorsichtig und ging auf den Hutmacher zu. Je näher sie ihm kam, desto mehr verstand sie den Satz, den er murmelte. „Du wirst mich vergessen. Du wirst mich vergessen. Du wirst mich vergessen…“ „Tarrant“, Alice legte ihm eine Hand auf die Schulter, „ich habe dich nicht vergessen, ich bin zurückgekommen“ Der Hutmacher zuckte zusammen und unterbrach sein Mantra. Er sah Alice an. „Alice“, flüsterte er leise. Seine Augen nahmen für einen Moment ein grünen Schimmer an, färbten sich jedoch sofort wieder orange. Er sah zornig aus. „Was willst du hier?“ „Aber Tarrant -“ „Nichts aber! Du bist doch nur ein Produkt meiner Fantasie, um mich zu beruhigen, so wie das auch schon Mirana und Mally versucht haben! Wie oft willst du noch hier auftauchen und mich zum Wahnsinn treiben?! Verschwinde!“ „Tarrant!“ Doch auch das sonst so ausdrucksstarke Aussprechen seines Namens brachte Alice nicht weiter. Der Hutmacher fluchte immer weiter. Wie konnte sie ihn nur beruhigen, ihm zeigen, dass sie die echte Alice war. Sie hatte eine Idee, jedoch wusste sie nicht, ob… Sie begann mit sich selbst zu reden. Du hast den Jabberwocky erschlagen, Alice. Dann bekommst du das doch auch hin! Sie sah Tarrant in die orange glühenden Augen und küsste ihn. Sie steckte all ihr Gefühl in diesen Kuss und bemerkte ihre Erfolge. Tarrant wurde ruhiger. Letztendlich wehrte er sich gar nicht mehr gegen den Kuss, schloss seine Augen und erwiderte ihn. Alice legte sanft die Arme um seinen Nacken, während er seine Hände an ihrer Taille platzierte. Kurz darauf unterbrach sie den Kuss und sah Tarrant an. Langsam öffnete er seine Augen, die endlich wieder in diesem wundervollen Grün strahlten. So, wie sie Alice in Erinnerung hatte. „Alice“, flüsterte Tarrant, „du… bist es wirklich“ Die Blonde lächelte. „Natürlich, und ich bin wieder hier. Für immer, wenn du das willst“ „Fü… für immer?“, Tarrants Blick war erstaunt, dennoch leuchteten seine Augen voller Freude. Alice nickte. „Ich muss dir etwas sagen, Tarrant. Es war ein Fehler, diese Welt zu verlassen… dich zu verlassen. Weil… mir ist klar geworden…“, Alice brach ab und senkte den Blick. Tarrant legte vorsichtig seine Hand unter ihr Kinn und zwang sie so, ihn wieder anzusehen. Dann lächelte er. Alice wäre am liebsten geschmolzen. „Ich… ich liebe dich, Tarrant“ Und Tarrants Lächeln wurde größer, seine Augen begannen noch mehr zu strahlen. Er umarmte Alice, hob sie hoch und wirbelte mit ihr durch Zimmer, ohne Acht auf die ganzen Stoffe zu geben. „Alice, du glaubst gar nicht, wie sehr ich darauf gewartet habe“, antwortete er ihr. „Ich liebe dich auch“ Nachdem er sie wieder abgesetzt hatte, nahm sie seine Hand. „Komm“ Verwirrt folgte er ihr. Alice rannte mit Tarrant die Stufen hinunter und hinaus in den königlichen Garten. Sie wurden vom Grinser und Mirana beobachtet. „Ich habe es dir gesagt, Grinser. Die Liebe kann jeden Wahnsinn heilen“ Die Katze nickte nur. Alice lachte und begann plötzlich zu schreien. „Ich liebe den königlichen Hutmacher! Hört ihr, ich liebe Tarrant Hightopp!“ Und sie rannten weiter, um die Nachricht im ganzen Unterland zu verbreiten. Nein… sie hatte ihn nicht vergessen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und, wie hat euch das Ende gefallen? Ich finds richtig toll^^ Finde auch, des eine meiner besten Storys ;) Habt ihr Lust, dass es weiter geht? Wenn ja, dann schreibt mir wie! Oder ne ganz andere Idee zu dem Pairing und ihr wollt, dass euch jemand so eine Story schreibt und widmet? ^^ Ich stelle mich gerne bereit, wenn die Story nicht länger als max. 5 Kapis lang wird =) Wenn ja, schreibt mir ne Mail ;) Bis zur nächsten Story oder vllt einer kleinen Fortsetzung von dieser hier ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)