Die drei Fragezeichen und die drei Weisen! von Miyabi (Sommer in Rocky Beach) ================================================================================ Kapitel 1: 1:00 --------------- Das ist das erste, erstmal überarbeitete Kapitel zu unserem Rollenspiel ^^ Beteiligt sind meine süßen Lieblings- Detektive: und Wer etwas gegen homosexuelle Darstellung hat, sollte besser etwas anderes lesen. Die Pairings sind: Bob x Peter und Justus x Bob x Peter xD ___________________________________________________________ Es war geradezu heiß! Der erste Detektiv befand sich in der Zentrale der drei Fragezeichen, die schon seit längerem wieder unter einem haufen Schrott versteckt lag, und schaffte dort - mehr oder weniger motiviert - die längst überfällige Ordnung. Die Wärme machte es ihm nicht grad erträglicher, aber es war ein notwendiges Übel, wenn sie sich endlich wieder einem Fall widmen wollten. Dazu hatten sie in den Wochen zuvor kaum Zeit gefunden, da die Lehrer anscheinend sämtliche Tests und Arbeiten auf einmal schreiben wollten. Aber nun waren Sommerferien! Justus dachte daran, für was sie nun endlich wieder Zeit hätten: Fälle lösen, ausschlafen, zum Strand gehn, ab und zu ein kleines Eis essen.., von Tante Mathilda zum Schrottplatz aufräumen verdonnert werden, zu Lieferungen oder Abholungen mitgeschleppt werden, zu seinem persönlichem Abnehmprogramm gezwungen werden... Besonders letzteres machte seine Anfang`s gute Laune wieder ein wenig zunichte. Ja, er wurde nun wirklich auf Diät gesetzt! Und das nicht direkt von sich aus, sondern von seiner Tante, die, sehr zu Justus Leidwesen, nach einer Routineuntersuchung vom Arzt, Wind von seinen zu hohen Zucker-Werten bekommen hat. Allerdings gab ihm dieser Zwang nun den letzten Anstoß, nun endlich wirklich was zu ändern. Seitdem lief er fast jeden Tag, meist von seiner Tante gezwungen, ein paar Runden um den Schrottplatz oder schleppte mit seinem Onkel irgendwelches Zeug durch die Gegend. Aber der Erfolg blieb zu seiner Überraschung nicht lange aus. In den letzten Wochen hatte er doch tatsächlich schon mehr als 1/3 seines überflüssigen Hüftgoldes verloren. Und es ging immer schneller, da er durch die hinzugewonnende Fitness nun auch länger durch hielt. Er sah auf die Uhr. Bald sollten seine Kollegen eintreffen. Er stellte die letzten Akten wieder in den Schrank und griff sich dann den Käfig des Rabenvogels. "Für dich ist es viel zu warm hier drin, im Haus bist du besser aufgehoben." Mit ihm trat er nun aus der Zentrale und ging auf das Haus zu. Während dessen, wälzte Bob sich noch in seinem Bett herum. Er streckte sich ausgiebig und drehte sich ein letztes Mal zum dösen auf die Seite. `Der erste Ferientag!` dachte er zufrieden lächelnd. Es gab nichts besseres, als diese Gewissheit. Die Sonne schien freundlich in sein Zimmer und die Vögel zwitscherten ihren Morgengesang. Plötzlich öffnete sich seine Zimmertür. "Guten Morgen! Auch schon wach?" seine Mutter steckte den Kopf zwischen den Türspalt und lächelte. Bob nickte, während er sich ausgiebig streckte. "Wir sind dann mal weg!" "Ok, ich nehme den Schlüssel mit, wenn ich weg gehe." "Ja, tu das bitte..wir sehen uns dann heute Abend!" Die Tür wurde wieder geschlossen und Bob entschied sich so langsam in die Gänge zu kommen. Es war viel angenehmer allein im Haus zu sein, so konnte ihn niemand stören, denn das Bad blieb frei. Sein Magen machte sich bereits bemerkbar, als er aus der Dusche stieg. Er rubbelte sein blondes Haar mit einem weichen Handtuch trocken, schlang es um seine schmalen Hüften und tappste, so wie er war in die Küche. Bob öffnete den Kühlschrank und nahm sich Orangensaft, Butter und Käse aus dem Regal. Seine Mum kaufte seit einiger Zeit nur noch dieses Vollkornbrot, womit er sich nun begnügen musste. Es war auch schon lange her, dass es mal Pfannkuchen zum Frühstück gegeben hatte. Viel zu lange her, wie Bob fand. Während er sich ein paar Brote geschmiert hatte, durchflog er die Zeitung, die sein Vater wie jeden Morgen auf den Tisch gelegt hatte. Bis auf ein paar unbedeutende Unfälle, war es ruhig in Rocky Beach geblieben. Erleichtert legte sich ein Lächeln auf sein frisch gewaschenes Gesicht. Als er mit dem Essen fertig war beschloss er sich anzuziehen, abzuwaschen und dann so langsam in Richtung Schrottplatz aufzubrechen. Er griff sich einen Rucksack, verstaute darin ein paar persönliche Dinge, wie Handy, Walkman und Geldbeutel. Dann trat er aus dem Haus und ging zum Schuppen. Darin befand sich sein schönes neues Fahrrad. Sein Vater hatte es ihm zum Geburtstag geschenkt, weil er es einfach nicht mehr mit ansehen konnte, wie Bob sich auf dem alten Drahtesel abstrampeln musste. Das neue hatte eine herrliche Gangschaltung und eine coole Metalligfarbe. Bob war sehr stolz auf sein Rad. Er schwang sich auf den Sattel und machte sich auf den Weg zu Justus. Schon von Weiten vernahm er die Geräusche der Kreissäge von Titus Jonas. Es gab wohl kaum einen Tag an dem dort Stille herrschte. "Hey, Just!" Bob sah seinen Kumpel mit dem Vogelkäfig im Arm über den Platz gehen. Er ließ das Rad ausrollen, stellte es unter einen Baum ab und ging auf ihn zu. "Schon auf den Beinen? Sieht dir gar nicht ähnlich.." schmunzelte er neckisch und klopfte ihm auf die Schulter. Justus vernahm seine Stimme und drehte sich um. "Hey Bob", begrüßte er seinen Kollegen. "Sehr lustig. Ob du es glaubst oder nicht: Ich wäre auch ohne Tante Mathildas Drill heute nicht allzu spät erwacht, da ich, und da wirst du mir wohl übereinstimmen, keinen gebratenen Vogel zum Mittag haben will." Natürlich war er Bob nicht böse wegen seinem Kommentar, im Gegenteil, er freute sich seinen Kollegen zu sehn und lächelte. Auch Peter`s Morgen begann mit einem entspannten Frühstück. „Guten Morgen, Bewohner von Rocky Beach! Es ist mal wieder ein heißer Sommertag angebrochen und die Temperaturen steigen und steigen...Wir haben heute Janet Stone zu Gast, die...“ „Ja, ja...“, murmelte Peter, während er das Radio ausmachte, aus dem die leicht quäkende Stimme, der Sprecherin eines lokalen Radiosenders drang. Er stand in der Küche und hatte ein frisches Glas in der Hand, in das er kurz danach, natürlich frisch gepressten, Orangensaft goss. Während er an seinem Glas nippte, rannten wahlweise seine Mutter oder sein Vater an ihm vorbei und wirkten mit voranschreitender Zeit immer hektischer. Peter sah auf die Uhr und dann zu seiner Mutter die gerade vor ihm zum Stehen gekommen war und sich etwas gestresst, eine Locke aus der Stirn strich. „Wann geht denn euer Flieger?“, wollte Peter wissen und lehnte sich dabei gegen die Spüle, und trank sein Glas leer. „Viel zu bald, aber ich denke wir dürften jetzt alles haben...“ Peters Vater, ein großgewachsener Mann, kam zu den Beiden und legte einen Arm um die schmalen Schultern seiner Frau, die neben ihrem Mann recht klein wirkte. „Wir können dann los...“, meinte er und nach einer kleinen Verabschiedungszeremonie, die vor ihrem Bungalow stattfand, stiegen Peters Eltern in ihr Auto und fuhren Richtung Flughafen. Peter blieb alleine zurück und blinzelte kurz gegen die Sonne, bevor er sich umdrehte und wieder ins Haus zurückging. Ein bisschen alleine kam er sich nun schon vor, vor allem als er an dem Klavier vorbeilief, auf dem seine Mutter jeden Tag mindestens eine halbe Stunde spielte. Nun würde er ihr Klavierspiel also für längere Zeit nicht hören. Fast musste sich Peter eingestehen, dass er es wohl vermissen würde, irgendwie zumindest. Wenig später, nach einem kurzen Abstecher in seinem Zimmer, wo er seinen Geldbeutel und die Schlüssel einpacken musste, machte sich Peter schließlich mit seinem Fahrrad auf den Weg zu Justus. Der kühle Fartwind, war richtig angenehm und spornte Peter zu Höchstleistungen an, sodass er sein Ziel recht rasch erreichte. Mit Höchstgeschwindgkeit fuhr er den Berg hoch und bog dann etwas langsamer in die Auffahrt zum Schrottplatz ein. Noch bevor das Rad ganz zum Stehen gekommen war, hatte sich Peter schon vom Sattel geschwungen, kurvte mit dem Restschwung noch ein kleines Stück und stellte das Rad dann ab. Sein Blick wanderte suchend über den Schrottplatz und er entdeckte schließlich seine Kollegen. Sofort machte er sich auf den Weg zu den Beiden und registrierte beim Näherkommen, das Justus den Vogelkäfig mit sich herumtrug. Es war wohl etwas zu warm in der Zentrale. „Hallo.“, begrüsste er Bob und Justus, nachdem er bei ihnen angelangt war. "Hallo Peter, du auch erwacht? Ich habe fast schon erwartet das du mindestens bis Mittag schläfst.", grinste Justus fröhlich. "Na, Peter!" Justus Gruß ließ Bob grinsen. "Das wundert mich bei ihm gar nicht!" Er rempelte den etwas Größeren leicht an. Peter verzog leicht das Gesicht. Vielleicht hätte er ja wirklich bis Mittags geschlafen, aber dann hätte er seine Eltern ja schlecht verabschieden können. "Hab ich euch nicht erzählt, das meine Eltern heute nach Miami geflogen sind? ich glaub es wäre nicht gerade nett von mir gewesen, sie nicht zu verabschieden...", erklärte Peter etwas mürrisch die Tatsache, dass er schon so früh wach gewesen war. "Steht für heute eigentlich irgendwas an?", fragte er dann mal in die Runde. Justus lud sie ein. mit ins Haus zu kommen. Daraufhin folgten die Beiden dem ersten Detektiv erst einmal in das Haus der Familie Jonas. Tatsächlich war es im Haus merklich kühler, was auch der Vogel mit einem zufriedenen Krächzen bemerkte. Zumindest könnte man es für ein zufriedenes Krächzen halten. Peter zumindest fühlte sich hier drinnen reichlich wohler. Gegen Mittag konnte es zur Zeit ganz schön heiss werden. Bob wischte sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht. "Um deine Frage zu beantworten, Peter: Die Zentrale ist ja jetzt wieder relativ aufgeräumt, der Schrottplatz zum Glück auch mal - wenn man das so nennen kann, und ..", Justus legte ein wenig Endtäuschung in die Stimme, "..einen neuen Fall haben wir noch nicht." Er stellte Blackys Käfig im Wohnzimmer an einen Luftzugfreien Platz und griff sich dessen Wasser und Futternäpfe, um diese neu zu füllen. "Kommt, Tante Mathilde hat heute Morgen frische Limonade gemacht." In der Küche kramte er ein paar Gläser raus und füllte diese mit Limo. Blacky`s Näpfe füllte er auch wieder so weit wie nötig, er sollte ja nicht von zu viel Futter dick werden, und brachte sie kurz zu seinen Käfig. Dann setzt er sich in der Küche gemütlich auf einen Stuhl und genoss die frische Limonade. "Wir könnten runter zum Strand radeln, ich hab zwar nur meine Shorts an..aber das stört doch eigentlich nicht, oder?" warf Bob ein und trank einen Schluck. Die kühle Limonade tat total gut. Justu`s Tante hatte wirklich ein Händchen für Leckereien aller Art. Er hatte total Lust jetzt eine Runde schwimmen zu gehen. Jetzt war der Strand noch so ziemlich leer, denn die meisten Badegäste zogen es komischerweise vor, in der prallen Hitze der Sonne zu liegen. Bob ertappte sich dabei wie er Peter unentwegt gebannt anstarrte. Er blinzelte nervös und sah dann abwartend aus dem Fenster. Schon lange hatte er dieses Verhalten an sich beobachtet..es beunruhigte ihn zunehmend. Peter war sein Freund, genauso wie Justus! Nichts weiter! Sein Blick wanderte erneut zu dem zweiten Detektiv. `Nichts weiter!` Peter war ganz froh zu hören, dass mal kein neuer Fall anlag. Es war immerhin ziemlich heiß draußen, kein Wetter um irgendwelche Verfolgungsjagden anzufangen, oder Schlimmeres. Allerdings würde ein neuer Fall sicher nicht lange auf sich warten lassen, bisher gab es noch keinen Sommer der ruhig gewesen war. Sie schienen Unheil praktisch anzuziehen. Etwas nachdenklich nippte er an der Limonade und ließ sich dann auch Bobs Vorschlag durch den Kopf gehen. `Strand klang doch eigentlich nicht schlecht..` "Also ich wär dafür, Strand hört sich ganz gut an... was meinst du, Just?", wandte er sich an den ersten Detektiv. Auf eine Antwort wartend leerte er das Glas dann zur Hälfte. Kurze überlegte dieser und nickte dann. "Gute Idee Bob, eine Abkühlung wäre jetzt genau das Richtige." Jetzt, wo er nicht mehr so dick war, wie noch vor einigen Wochen, traute er sich auch wieder sich zu zeigen. Auch wenn er es nicht gern zu gab, so hatten ihn manche Blicke der anderen Leute, doch sehr gestört. "Musst du noch Sachen holen, oder können wir gleich los?", stellte er ihm eine Gegenfrage. Peter sah an sich herunter, griff in seine Hosentaschen und befand dann, dass er nichts anderes holen brauchte. "Ich geh mal eben in die Zentrale und hol das Radio... hab ich erst letztens wieder ein gutes zum Laufen gebracht..." Damit verschwand er mal kurz und wäre auf Grund der Wärme, die ihm entegenschlug am Liebsten wieder umgedreht, dann machte er sich allerdings doch rasch auf den Weg, um das Radio zu besorgen. Wenige Minuten später kam er damit zurück in die Küche. Das Radio stellte er auf dem Tisch ab und nahm dann sein Glas, um sich nochmal ein wenig Limonade einzuschenken. "Es wird wirklich immer wärmer draußen...", teilte er Justus und Bob mit, die gerade dabei waren ein paar Sachen einzupacken. "Ich denke eine Decke, ein paar Flaschen Saft, Obst und Knabberzeug sollten wir noch einpacken, Leute! Meine Sonnenbrille hab ich dabei!" Lässig zog er das edle Stück aus seinem Rucksack. "Für Notfälle!" er lachte über die überraschten Blicke der Anderen. Sonst war es ja immer Peter, der einen auf "cool" machte. "Bob.. diese Nummer steht dir nicht", lachte Justus auf. Schmunzelnd nahm Bob die Rüge von Justus hin. "Ich hab gedacht ich versuchs mal!". Just lief daraufhin schmunzelnd durch das Haus um die große Decke und 3 kleine Handtücher zum abtrocknen herauszukramen. Diese stopfte er dann in einen Rucksack und öffnete den Scherank mit dem Knabberzeug im Wohnzimmer: Gähnende Leere. "Tante Mathilda..", seufzte er und konnte es nicht fassen das noch nicht mal mehr Erdnüsse in dem Schrank vorhanden waren. "Ich glaub Knabberzeug fällt aus und wir müssen uns mit Obst begnügen, es sei denn wir besuchen vorher noch einen Supermarkt." Resigniert schloss es den Schrank und holte aus dem Kühlschrank drei Flaschen Saft. Immerhin hatte ihn seine Tante (noch) nicht nur auf Wasser umgestellt. Diese stopfte er dann ebenfalls zu den Handtüchern in den Rucksack. "Sonnencreme?" fragte Bob in die Runde. "Ich glaube heute ist es besser, welche mitzunehmen..ich bin gestern von der Schule heim gelaufen und als ich daheim war, war ich schon leicht gerötet." Er vermutete eine Flasche im Badezimmer und sah geschwind nach. Triumphierend kam er mit einem Lichtschutzfaktor 20 zurück. "Ok, Kollegen, wir können dann los!" Sie verließen das Haus und schleppten die Taschen zu den Fahrrädern. Peter sah zu wie Bob den Rucksack auf sein Rad schnallte und dann den Sitz noch zweimal überprüfte. "Na dann mal los!" Justus schnappte sich noch schnell seine Schlüssel und Brieftasche bevor er das Haus verließ. Dann holte er sein Fahrrad aus einem Schuppen, stieg auf und fuhr mit seinen Freunden Richtung Strand. Es wurde wirklich immer wärmer und die Sonne brannte schon richtig auf der Haut. Wahrscheinlich war auch deshalb nicht allzu viel los auf den Straßen. Nach einer nicht allzu langen Fahrt erreichten sie Rocky Beach`s kleine Strandmeile und sie hielten nach einen guten Platz Ausschau. "Wie wäre es mit dort drüben?" Er zeigte auf eine freie Fläche neben ein paar Felsen, die momentan wenigstens noch ein bisschen Schatten bot. "Klar!" Die beiden Anderen waren einverstanden. Sie hielten vor der Bucht und ließen ihre Fahrräder, an die Felsen gelehnt, stehen. Fröhlich nahm Bob die Tasche vom Gepäckträger und warf die Decke auf den fast schon heissen Sand. Es war gegen 11 Uhr, als sie sie es sich am Strand gemütlich machten und langsam begannen sich einzucremen. "Hilft mir mal jemand beim Rücken?" fragte Bob und hielt die Flasche in die Höhe. Seine freie Hand drückte den "on" Knopf des Radio`s. Der Sender tudelte einen Sommerhit nach dem anderen. Peter blinzelte der Sonne entgegen und sah entspannt aufs Meer hinaus Die Decke war schon ausgebreitet und lag im Halbschatten. Stolz blickte er zum Radio zurück. Vorher hatte das Ding auf allen Sendern gerauscht und war auch dauernd ausgegangen, bevor Peter Hand angelegt hatte. Zufrieden ließ er sich auf die Decke nieder und begann sich einzucremen. Vorerst hatte er allerdings sein Shirt ausgezogen, welches nun neben ihm lag. Als Bob seine Frage stellte, rutschte Peter zu ihm und kam seiner Bitte, nach einem "Gib her, ich machs!" nach. Die Creme war ein wenig kühl und Peter machte sich einen Spaß daraus sie nicht erst mit den Händen vorzuwärmen, sondern sie gleich direkt auf Bobs Rücken zu verteilen. "Ahh..brrr..lass das!" schreckte dieser fröstelnd auf und versuchte nach hinten zu greifen, um ihm in die Seite zu zwicken. Anscheinend hatte der Zweite Mitleid, denn jetzt begann es sich schon besser anzufühlen, wie er die Creme, in kreisenden Bewegungen auf seinem Rücken verteilte. "Mhh.." seufzt Bob und schloss die Augen. Die kräftigen Hände des Anderen taten ihm gut. Bob spürte, wie sein Herz anfing etwas schneller zu pochen. Irritiert hielt er die Luft an. "So fertig..." meinte der Größere und klappste seinem Freund auf den schneeweissen Rücken, ehe er sich wieder abwandte. Zu gerne hätte Bob diese Berührungen länger genossen, aber das konnte er natürlich nicht aussprechen. Auf die Tube wartend sah Justus zu Bob, dem gerade von Peter der Rücken eingecremt wurde. Irgentwie musste er sich vorstellen, welches Gefühl Peter gerade unter seinen Fingern hatte und wie es sich wohl für Bob anfühlte. Vielleicht weil ihm auch im selben Moment einfiel, das er schon lange keine Freundin mehr gehabt hatte, der er so nahe sein konnte. Von Lys war er nun schon Ewigkeiten getrennt und die Eskapade mit Brittany vor einigen Monaten, wollte er so schnell wie möglich vergessen. Noch heute schämte er sich in Grund und Boden, das er auf sie herein gefallen war.. Seitdem hatte er kein Mädchen mehr getroffen, an dem er auch nur ansatzweise Interesse gehabt hätte. All die Mädchen die er kennengelernt hatte waren zwar nett, sahen ab und zu auch gut aus, aber mehr war da nicht, höchstens ein bisschen flirten. Doch er blieb immer der nette Kumpel vom Schrottplatz. Es kam ihm selbst etwas seltsam vor, denn er verbrachte lieber Zeit mit seinen beiden Freunden in der Zentrale, als mit irgendwelchen anderen in der Disko oder sonstwo. Er bemerkte, dass er immer noch Bob ansah, dem irgentwie ein zufriedener Blick auf dem Gesicht lag, was ihn auch etwas schmunzeln ließ. Schnell richtete er dann den Blick zu der, nun frei gewordenen, Tube und machte sich daran sich einzucremen. Peter hatte weder Bob`s Reaktionen, noch Justu`s Blick, der unverwandt auf Bob gelegen hatte, bemerkt. Das einzige was er bemerkte, waren seine von Sonnencreme nun ganz klebrigen Hände. Es dauerte eine Weile, bis sie vollständig eingezogen war, weshalb sich Peter bäuchlings auf die Decke legte und Justus zusah, wie er sich penibel jedes Fleckchen Haut eincremte, Justus war immer sehr ordentlich. Er selbst hatte sich nur recht rasch eingecremt, was aber auch bei ihm nicht all zu schlimm war. Er hatte leicht gebräunte Haut und bekam nicht all zu schnell einen Sonnebrand, zumal sie gerade eh noch im Halbschatten lagen. Peter schloss für einen Augenblick die Augen und nahm den Geruch des Meeres und des Geräusch, das die Wellen sowie der leichte Wind verursachten bewusst wahr. Dann öffnete er die Augen wieder. "Hrm, habt ihr heute Abend schon was vor?... Ich meine, ich hab sturmfrei... das könnte man ja ausnutzen." "Also ich nicht. Ich habe Zeit. Tante Mathilda wird heute keine Chance mehr haben.", grinste er und hielt Bob nebenbei die Sonnencreme entgegen. "Bob? Könntest du mal bitte..? Ich komm nicht an den Rücken.." Der Dritte ging auf alle Viere und krabbelte zu Justus hinüber. "Ich hab auch nichts vor, warum nicht?" Der Vorschlag klang mehr als verlockend. "Ok, super!" Peter war froh nicht allein zu Hause rumsitzen zu müssen. Bob`s Hand nahm die schon schmierige Tube in entgegen und ließ ein paar Tropfen auf die andere fallen. Mit sanften Bewegungen begann Bob, seinen Freund einzucremen. Ein kurzer Schauer lief über Justu`s Rücken, als er die noch kühle Creme und Bob`s Hände bemerkte. Die Berührungen taten ungewöhnlich gut, fast schon zu gut, wie er befand, denn er musste sich beherrschen nicht genießend die Augen zu schließen oder einen wohlingen laut von sich zu geben. Stattdessen atmete er langsam durch. Fast hätte er es sich gewünscht das Bob nicht mehr damit aufhört. Als Bob seine Arme entlang strich, bemerkte dieser eine ungewöhnliche Veränderung. "Just...sag mal.." Er hielt kurz in der Bewegung inne. "Sag mal, hast du abgenommen? Irgendwie siehst du richtig gut aus..ja, ich würde sogar sagen: du siehst schlank aus!" bemerkte Bob verwundert und ging etwas zurück, um sich den Ersten mal genauer anzusehen. "Wie hast du das denn geschafft?" Der blonde Junge war sichtlich beeindruckt. "Uh, Bob... pass auf nacher wird Just noch rot, wenn du ihm solche Komplimente machst..." neckte der Zweite und legte den Kopf auf die verschränkten Arme, um noch ein wenig in der Sonne zu liegen. Seine Stimme aber ließ ihn aufhorchen und er drehte sich etwas zu seinen Freunden um. Das er auf Grund von Bob`s Kompliment doch ein wenig rot wurd, konnte er nicht verhindern, war er doch auch etwas Stolz auf sich. Er brauchte eine Sekunde um seine Gedanken wieder zu ordnen und seinen allwissenden, erklärenden Gesichtsausdruck aufzulegen. "Allerdings!", grinste er, "Ganz einfach: Gesundes Essen, keine überflüssigen Naschereien, Sport und eisernde Disziplin!" 'Und Tante Mathilda mit imaginärer Peitsche', dachte er hinzu, sprach es aber nicht aus. Dann setzt er sich gemütlich auf der Decke in eine schattige Ecke hin und sah Richtung Meer. Es würde noch einige Minuten dauern bis die Creme eingezogen war, und derweil im Schatten sein war wohl gesünder. Bob griff vergnügt grinsend nach den Weintrauben, die sie eingepackt hatten. "Mmmh.." Er verzog sich zu Peter und hielt ihm eine Traube nach der anderen hin. "Was für ein Leben~" Justus sah zu Bob, der Peter mit Trauben bediente. Er beugte sich vor und zupfte sich selbst zwei ab, um sie kurz darauf in seinem Mund verschwinden zu lassen. "Hmm, diesen Sommer sind sie besonders gut!", bemerkte er. Bob blinzelte Peter zu und richtete sich dann auf. "Ich muss da jetzt rein." Er zog seine Jeans von den Hüften und strampelte sie bei Seite. Jetzt musste er rennen, denn der Sand unter seinen Füßen war bereits heiss wie Feuer. "Kommt ihr?" Er lachte, als er sich in die Wellen fallen ließ. Kühles Nass umfing ihn und ließ ihn sich schütteln. Es war aber auch zu erfrischend, als das er wieder hätte raus gehen wollen. "Es ist herrlich! Kommt schon!" Da Peter noch zu dösig war, um sich aufzuraffen, folgte nur Justus seinem Kollegen ins Wasser. "Es scheint so als wollte unser Zweiter noch ein Nickerchen machen.", grinste er und sah dann Bob an. Gut, dann würden sie wohl erstmal zu Zweit die Abkühlung genießen. "Noch mehr Abkühlung gefällig?" Er holte mit den Armen im Wasser aus, um Bob mit einem Schwall Wasser zu überraschen, der ihn wohl auch etwas unvorbereitet traf. Das Salzwasser schlug Bob direkt ins Gesicht. "Waaahh!" Er schlug die Hände über den Kopf, um sich Deckung zu verschaffen. "Just, lass das!" Er versuchte ihm mit geschlossenen Augen näher zu kommen, doch Justus hatte sicherheitshalber schon Reissaus genommen. Bob streckte einen Arm, suchend nach ihm aus. Er verfehlte ihn einige Male, erhaschte aber dann einen Arm. Heftig riss er an ihm und zog Justus unter Wasser. Vorsichtig blinzelnd betrachtete Bob, seinen Freund der zappelnd versuchte wieder an die Oberfläche zu gelangen. Bob hatte schnell Mitleid und nahm triumphierend die Hand von Justu`s nassem Haarschopf. "Schmeckt gut oder?" Der Blonde leckte sich kichernd über die salzigen Lippen. Neckisch zwickte er dem Ersten in die Hüfte. "Uff. Bob duu..!" Grad wollte Justus sich auf ihn stürzen, als er plötzlich inne hielt und Bob ansah, als dieser sich über die Lippen leckte und kurz darauf auch dessen Finger spürte, die ihn in die Hüfte zwickten. 'Ich habe noch nicht probiert', schoss es den ersten Detektiv in den Kopf. Er konnte grad noch verhindern, das er den Satz aussprach und konnte sich nicht erklären, wo dieser Gedanke überhaupt herkam. Leicht rot werdend stellte er auch fest, was für ein Gedanke das überhaupt war. Als Bob sich plötzlich wegdrehte, sah er auch in die Richtung, in die er sah und entdeckte Peter, der in langen Zügen aus sie zu schwamm. Lange hatten sie keine Zeit mehr gehabt, einfach mal das machen zu können, was sie wollten. Desshalb genoss Justus es nun umso mehr. Bob`s Blick fand was er gesucht hatte. Peter. Als er merkte, wie nah er ihnen schon war, wurde er rot, weil er so eindeutig Ausschau nach ihm gehalten hatte. Aber wieso eigentlich? Das war doch nur Peter...sein Kumpel...sie kannten sich doch schon seit dem Kindergarten...also nichts besonderes, kein Grund rot zu werden! Während Peter auf seine Kollegen zuschwamm, bekam er mit, wie die zwei balgten, was ihn grinsen ließ. Er schwamm ein wenig langsamer als normal, brauchte so ein wenig länger und konnte Justus und Bob weiterhin mustern. Dabei fiel ihm dann auch auf, dass Bob inne hielt und zu ihm sah. Dies nahm er als Anlass, zuerst zu dem dritten Detektiv zu schwimmen und ihn dann erst mal an den Schultern zu packen und unter Wasser zu ziehen. Bob ahnte nichts, von der nahenden Gefahr. Entsetzt, durch den heftigen Ruck, mit dem Peter ihn erfasst hatte, riss er die Arme nach oben. Es half nichts, Peter war zu kräftig, um ihn einfach davon zu schubsen. Bob hielt schlagartig die Luft an, wobei seine Arme unkontrolliert durch das Wasser ruderten. Als er wieder an die Oberfläche kam, fühlte er eine unangenehme Übelkeit in sich aufsteigen. Er hatte zu viel von dem Salzwasser geschluckt. "Musst du mich so erschrecken?" röchelte Bob, während er versuchte den salzigen Geschmack aus dem Mund zu bekommen. Durch den Schwung den Peter drauf hatte, ging er gleich halb selbst mit unter, tauchte aber recht rasch wieder auf und strich sich die nassen Haare aus den Augen. Bob hatte er vorher natürlich auch wieder losgelassen und halb mit sich hochgezogen. Frech grinste er ihn nun an. „Na habt ihr ohne mich Spaß gehabt? Habt ihr Lust auf ein Wettschwimmen?“ "Du wolltest ja lieber noch eine Runde schlafen", lachte Justus, während er Bob zusah, wie sich dieser von seiner erzwungen Tauchaktion erholte. "Ich geh wieder zur Decke.." meinte der dritte Detektiv krächzend und watete langsam Richtung Strand zurück. Er brauchte jetzt dringend etwas zum runterspülen. Bob schüttelte sein nasses Haar, während er wie ermattet den rettenden Sand unter seinen Füßen spürte. Justu`s Gesichtsausdruck nahm einen leicht besorgten Ausdruck an, woraufhin er seinem Freund langsam in Richtung Strand folgte. "Alles in Ordung?", „Entschuldige…“, meinte Peter recht schuldbewusst, nachdem er gemerkt hatte, was sein ungestümes Verhalten angerichtet hatte. Fast sofort folgte der Rothaarige seinen beiden Freunden aus dem Wasser und schnappte sich dann sein Handtuch um es sich um die Schultern zu schlingen. Danach schnappte er sich den Rucksack und kramte nach der Flasche, da auch er nun den Salzgeschmack los werden wollte. Auch Justus goss er einen Becher voll ein und reichte ihm diesen. Dann schenkte er sich selbst ein und nippte an dem Getränk. Der Strand hatte sich nun merklich gefüllt und auch im Wasser tummelten sich viele Menschen. Der Lautstärkepegel war reichlich gestiegen und in der Ferne sah man einen Eiswagen, der wohl heute reichlich Umsatz machen würde. Bob wühlte im Rucksack und zerrte eine Flasche voll Saft heraus. Auf Justu`s Frage hin, hielt er ihm die Handfläche abwehrend entgegen und nahm einen großen Schluck aus der Flasche. "Uuuuaahh!" Er schüttelte sich schaudernd. "Jetzt geht es mir schon besser. Bob wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. "Alles wieder ok^^" Er streckte sich und sah umwerfend lächelnd zum ersten Detektiv. Peter saß nun schuldig drein blickend neben ihm. "Warte nur bis ich mich räche!..." drohte ihm Bob zwinkernd. Justus war erleichtert, dass es Bob ziemlich schnell wieder gut zu gehen schien und konnte nicht wiederstehn, das Lächeln zu erwiedern. "Du könntest ihn bis zum Hals im Sand vergraben. Allerdings wäre dazu wohl eine Schaufen von nöten, da der Boden hier unter dem lockeren Sand ziemlich schnell hart wird und du..." Der erste Detektiv musterte Bob verwirrt. Er schien irgendetwas Seltsames gesehen zu haben, denn mit einem Mal verfinsterte sich Bob`s Blick. Eine grau gekleidete Gestalt schlich hinter den Büschen herum. Bob hatte es genau gesehen. Da war jemand..der sie beobachtet hatte. Er war sich ganz sicher. Der Dritte kniff die Augen zusammen und versuchte die Gestalt genauer zu erkennen, jedoch gelang es ihm in Mitten des Getümmels der Badegäste nicht richtig. `Könnte es sein...nein..sicher nicht..` "Was ist los? Hast du was gesehen?" erkundigte sich Justus neugierig. Er erwartete fast schon eine Positive Antwort auf die Frage. `Bitte hab nichts Komisches gesehen’ flehte Peter innerlich, da er so gar keine Lust hatte auf seltsame Vorkommnisse, dafür war der Tag viel zu schön. Zumindest bisher. "Mh?" Wie aus weiter Ferne nahm der Dritte im Bunde, Justu`s Stimme wahr. "Ich dachte nur, ich hätte jemand Bekanntes gesehen." Gab er beruhigend zurück. Innerlich klopfte sein Herz wie wild. Seit Tagen schon hatte er das Gefühl bei jedem Schritt beobachtet zu werden. Besonders gestern, nach der Schule hatte er sich jedesmal suchend nach eine Verfolger herum gedreht. Heute Nacht hatte er lange nicht einschlafen können, da er immer wieder einen Blick aus dem Fenster geworfen hatte. Es dachte, das er Schritte im Garten gehört hatte. Es hätte aber auch der Wind sein können. Obwohl die Sonne auf seinen, bereits trockenen Rücken brannte, fröstelte ihm irgendwie. Irgendwas war im Busch...nur was? Misstrauisch sah sich Justus um. Er konnte allerdings nichts ungewöhnliches entdecken. "Jetzt hätte ich Lust auf ein Wettschwimmen!" Bob versuchte die düsteren Gedanken zu verdrängen und schnappte sich Peter`s Handgelenk. "Ich werd es dir aber nicht leicht machen!" Sie verbrachten den weiteren Tag ohne besondere Vorkommnisse und machten sich gegen Abend auf den Rückweg. "Peter? Sollen wir noch zu Hause zu Abend essen, oder gleich bei dir?" Justus kam es vor, als wäre es bereits Stunden her, dass er etwas vernünfigtes zwischen die Zähne bekommen hatte. So langsam machte sich sein Magen bemerkbar und Obst machte ihn nicht unbedingt satt. "Ich denke wir können gleich bei mir essen, meine Mutter hat Unmengen an Zeug eingekauft, damit ich auch ja nicht verhungere...", meinte Peter zwinkernd auf die Frage des ersten Detektives hin. Gemeinsam radelten sie auf ihren Drahteseln Richtung Stadtmitte. Dort hielt Bob kurz an. "Dann hol ich mal meine Sachen und wir treffen uns dann bei Peter, ok Just?" In Gedanken notierte er bereits, was er alles mitnehmen würde. "Ich denke wir bleiben schon ein paar Tage bei dir Peter oder?" Sie beschlossen solange bei Peter zu bleiben, bis dessen Eltern nach Hause zurück kommen würden. Justus nahm Bob die Tasche ab und fuhr dann weiter. "OK, wir treffen uns dann bei dir Peter! ich brauche auch noch ein paar Dinge." "Alles klar!" Justus bog in eine Seitenstraße ab und hatte schon einige Minuten später den Schrottplatz erreicht. Dort kramte er im Haus ein paar Sachen für die nächsten paar Tage raus. Wenn er was brauchte, könnte er es sich ja jederzeit holen. "Tante Mathilda? Ich bin die nächsten paar Tage bei Peter.", berichtete er seiner Tante knapp und war schon wieder auf den Weg nach draußen, bevor diese irgendwelche Einwende erheben konnte. Sofort stieg er Draussen wieder auf sein Rad und war auf dem Weg zu Peter. Nachdem Justus und Bob, sich auf den Heimweg gemacht hatten, um ihre Sachen für die kommenden Tage zu holen, fuhr Peter alleine nach Hause. Es war still in der Wohnung als er sie betrat und er war wirklich froh, dass seine Kollegen die nächsten Tage hier übernachten würden. Da ihm sicher noch etwas Zeit blieb, beschloss er sich noch kurz abzuduschen, da das Salz des Meerwassers doch ein wenig unangenehm wurde auf der Haut. Er beeilte sich, dass er nicht noch unter der Dusche stand, wenn Justus und Bob kamen und zog sich danach rasch an. Erst dann ging er in die Küche und machte eine Bestandsaufnahme was denn alles zu essen da war. Es war genug. Er beschloss einfach Justus und Bob entscheiden zu lassen, was sie zu Abend essen sollten. Bob sprang war derweil vom Sattel gesprungen und warf das Fahrrad achtlos in die Büsche des Gartens. Er schloss die Haustüre auf und trat ein. Da es so heiss war, hatte er beschlossen in Badehosen zu bleiben..doch jetzt hatte er das Bedürfnis sich umzuziehen. Zuerst wanderte er in die Küche. Der blonde Junge hatte mega Durst bekommen und fühlte sich bereits wie ausgetrocknet. Er öffnete den Kühlschrank und nahm einen paar große Schluck Wasser aus der bauchigen Flasche. "Achjaaaa..." seufzte er zufrieden und war froh, das sich seine Mutter nach einer heftigen Diskussion mit seinem Vater, doch noch FÜR eine Klimaanlage entschieden hatte. Es war angenehm kühl im Haus. Bob fröstelte bereits nach ein paar Minuten des Umgewöhnens. In seinem Zimmer begann er passende Kleidungsstücke heraus zu suchen. Da fiel ihm plötzlich ein Kästchen in die Hände. "Das ist ja.." Bob hatte schon fast vergessen, das er dieses Kästchen noch hatte. Er öffnete es behutsam. Viele bunte Papierfetzen und kleine Gegenstände kamen zum Vorschein. Alles Erinnerungen. Erinnerungen, die er mit Peter verband. Wie benommen befühlten seine Finger den Inhalt. Seine Augen nahmen einen verklärten Blick an. Doch plötzlich fühlte sich Bob merkwürdig ertappt. Hektisch schloss er das Kästchen und stopfte es wieder unter die Hemden im Schrank. Doch auch wenn das Kästchen wieder sicher versteckt war, fühlte er sich schuldig. Seine, jetzt leicht zitternden Finger hielten ein besonders düsteres Kapitel seines Lebens fest. Bob sah hinunter auf seinen Schoß. Es war ein Foto, welches Justus von ihm und Peter gemacht hatte, als sie Beide zu ihm zu Besuch ins Krankenhaus gekommen waren. Das Foto entstand vor fast genau drei Jahren. Damals hatte Bob sich im Urlaub das Bein gebrochen. Er war mit Glück im Unglück davon gekommen. Bob seufzte schwer. Ein Auto hatte ihn erfasst, als er achtlos über die Straße gelaufen war. Es hatte ihn mit aller Wucht in die Büsche geschleudert. Alles was Bob noch wusste, war, das er spät Abends in einem Krankenhaus aufgewacht war. Das erste was er sah war Peter. Sein ängstlicher, panischer Blick, als er zur Zimmertür herein gestürmt war... Bob erinnerte sich daran, als wenn es erst gestern gewesen wäre. In seinen Erinnerungen sah er Peter, wie er ihn stürmisch umarmte. Sah die Erleichterung in seinen feuchten Augen als er hörte, dass es nur ein Beinbruch und ein paar Prellungen waren, die er abbekommen hatte. Bob hatte sich nie verziehen so leichtsinnig mit seinem Leben umgegangen zu sein. Er hatte sich nie Peter`s Schmerz auf Grund dieses Vorfalles verzeihen können. Er biss sich wütend auf die Lippen. Diese Gedanken.... Auf dem Foto umarmte er ihn...voller Schuldbewusstsein, mit einem unechten Lächeln. Bob steckte das Foto in seine Tasche und machte sich dann daran, seine Sachen in eine große Tragetasche zu packen. Kapitel 2: 2:00 --------------- Da war es wieder! Bob drehte sich suchend herum. Ein Klopfen! Er hörte es doch ganz genau! Kein Zweifel möglich. Langsam ging er zur Haustür und öffnete sie. "Hallo?" Niemand war zu sehen. Er wandte sich ab und sah zum Fenster. Eilig ging er darauf zu und sah hinaus. Nichts! Er war doch nicht verrückt geworden? Bob ging hinaus und um das Haus herum. Es war niemand zu sehen. Er zuckte die Achseln und ging wieder ins Haus zurück. Nach ein paar kurzen Handgriffen, hatte er sein Hab und Gut gepackt und machte sich auf den Weg zu den Jungs. Er musste gestehen: Mit gemischten Gefühlen! Viele Nächte, die er neben Peter verbringen würde, lagen vor ihm..... Gerade als sich Peter langsam zu langweilen begann und auf Grund dessen fast schon doch angefangen hätte etwas zu Essen zu machen, klingelte es. Fast sofort war er bei der Tür und öffnete jene um, so erkannte er nun, Justus einzulassen. Bob war noch nirgends zu sehen. Nun vielleicht hatte ihn ja etwas aufgehalten. Peter schloss die Tür also wieder und folgte Justus in die Küche, wo sich der erste Detektiv erst mal an der Wasserflasche bediente. "Vielleicht hat Bob Probleme beim Klamotten aussuchen...", scherzte Peter, während er sich gegen die Arbeitsfläche lehnte. "Ich habe eine Bestandsaufnahme gemacht, was die Essensvorräte betrifft und ich denke es ist mehr als genug da. Sollen wir selbst was zaubern, oder sollen wir uns was bestellen?" Ihm war es eigentlich so ziemlich egal, ob sie nun zusammen in der Küche stehen oder sich faul hinsetzen würden und sich etwas bringen ließen. Sie hatten ja genug Zeit. Peter fragte sich bei dem Gedanken, ob das nicht glatt danach schrie, wieder einen neuen Fall zu haben. Schließlich passierte immer etwas in solchen Momenten. Das war schon Gesetz und manchmal doch sehr seltsam. "Also ich bin dafür das wir uns selber was machen. Kannst du überhaupt kochen Zweiter?" Justus konnte sich irgentwie nicht erinnern ihn jemals irgendwas kochen gesehn zu haben. Bei Bob, wusste er es zugegebener maßen auch nicht. Nach ein paar Minuten sah er auf die Uhr. So langsam sollte Bob mal eintrudeln. Allmählich bekam er das Gefühl verhungern zu müssen, wenn er nicht bald was zu Essen bekäme. Die Frage konnte Peter nicht mal genau beantworten. "Nun ja... ich hab es mal versucht... mir hat es geschmeckt... aber ich denke mal wir haben genug Zeit und genügend Kochbücher meiner Mutter... wir könnten es versuchen...", meinte er dann grinsend. "Ich denke nur, das dauert noch und wie ich deinem Gesichtsausdruck entnehmen kann... gefällt dir das wohl eher nicht, was?" In genau diesem Moment klingelte es endlich an der Tür und Peter ließ Justus kurz alleine um an selbige zu gehen. "Hallo Bob, wo warst du denn so lange..?" "Hey!" Bob trat ein. Mehr brachte er gerade nicht heraus. Er folgte dem Größeren in die Küche und legte seine Tasche im Flur ab. "Habt ihr schon was zu Essen gemacht? Mir reichen ein paar Brote." Bob war ein genügsamer Mensch, der sich mit dem Nötigsten zufrieden geben konnte. "Da bist du ja, Bob.", begrüßte auch Justus ihn. "Es sei denn, du hast irgendwo ne Pizza oder so versteckt...aber die dürfen wir dann nur unter uns teilen, Just soll seine, schon fast sportliche Figur ja noch etwas länger behalten! Nicht wahr?" Er rempelte seinen noch etwas dickeren Freund kameradschaftlich an. `Wie soll ich das nur aushalten...die ganzen Ferien..rund um die Uhr in Peter`s Nähe...?` Bob kratzte sich beunruhigt am Kopf. "Eine Ausnahme wird bestimmt erlaubt sein!", empörte sich der der erste Detektiv. "Schließlich haben wir uns den ganzen Tag - mehr oder weniger- sportlich betätigt!", belehrte er. "Aber für mich dürfte es schon eine ganze Pizza sein, ich verhungere sonst noch.. Und wenn ich die nächsten Tage nochmal einen Teller, nur mit übergesunden Nahrungsmitteln vor mir sehen muss, verzweifel ich." Die vergangenden Wochen hatte Tante Mathilda, seiner Meinung nach, ziemlich damit übertrieben. "Pizza habe ich genug hier, dann bekommt Just auch schnell was zu essen, bevor er noch 'verhungert..." meinte Peter und schaltete den Ofen an. Nachdem er die erste Pizza in den Ofen geschoben hatte, drehte sich Peter zu seinen zwei Kollegen um. "Also was machen wir nun mit dem angefangenen Abend, auf was habt ihr Lust?", fragte er und kratzte sich etwas nachdenklich am Kopf. In diesem Moment klingelte es an der Haustüre. "Erwartest du noch jemanden?" fragte der Blonde nach und sah Peter fragend an, als er sich in Richtung Flur begab, um die Tür zu öffnen. Doch bevor Peter antworten konnte, sah Bob schon, wer der Störenfried war. Skinny Norris, der Erzfeind der drei Fragezeichen. "Was willst du denn hier?" brachte Bob spöttisch über die Lippen. Verwundert folgte Justus Peter und staunte nicht schlecht, als er sah wer dort stand. "Skinny? Also dich hätte ich jetzt als allerletztes erwartet. Wir haben uns seit der Sache mit dem Campern und so weiter," er wollte nicht weiter auf die alte Geschichte eingehen, "nicht mehr gesehn. Ich hoffe du bist nicht hier weil du Ärger hast." Er lehnte sich an die Wand und wartete, was Skinny zu sagen hatte. Sie hatten ihn wirklich seit der Sache damals nicht mehr angetroffen und Justus hoffte, das Skinny sich dadurch gebessert hatte. "Also... ihn hab ich nicht eingeladen...", meinte Peter trocken und fragte sich eigentlich genau wie seine Kollegen, was der nun hier zu suchen hatte. Abwartend sah er den jungen Mann an. Skinny grinste frech und schob mit dem Fuß die Tür auf, die Bob nur einen Spalt geöffnet hatte. "Ich naja..ich wollte mal fragen, ob es bei eurem extrem geilen Verein noch einen Platz für ein neues Mitglied gibt!" Irritiert trat Bob einen Schritt zurück. "Wie? Willst du etwas damit sagen, das du bei den "Drei Fragezeichen" mit machen willst??" "Genau das! Oder duldet ihr nur Waschlappen in eurem Verein?" konterte er bissig zurück. Justus hob eine Augenbraue und stieß sich von der Wand ab, um sich direkt vor Skinny zu stellen. Zwar hatte er irgentwann mit so etwas gerechnet, aber die Antwort war klar. "Skinny, tut mir leid dir das mitteilen zu müssen," erklärte er ruhig, "aber auf Grund diverser Vorkomnisse und deinem allgemeinen Verhalten, werden wir wohl noch länger das bleiben, was wir seit Jahren sind: Die DREI Fragezeichen! Aber um dich nicht ganz zu entäuschen: Wenn wir deine Hilfe bräuchten, würde ich mich dazu durchringen, auf dich zurück zu kommen. Die Sache mit den Campern, der Lagerhalle und so weiter hat gezeigt, dass sogar in dir was Gutes verborgen sein muss. Von daher solltest du dir vielleicht überlegen, dir selber ein paar nicht ganz so zwielichtige Leute zu suchen, um mit ihnen für Recht und Ordnung zu sorgen. Es gibt immerhin genug zu tun. Solltest du mal unsere Hilfe brauchen, wären wir vielleicht dazu bereit, dir aus der Patsche zu helfen." Seit er Bob gerettet hatte, verspürte er keinen allzu großen Groll mehr gegenüber Skinny, auch wenn dieser an der eigentlichen Misere mit Schuld war. Allerdings hatte auch keiner dieses Erdbeben erwartet. "Mehr als Freundschaft kann ich dir nicht anbieten." meinte er zum Schluss und spürte dabei die leicht verwunderten Blicke seiner Kollegen auf sich. Wohl niemand hätte wirklich gedacht, das mal ein ernstes Freundschaftsangebot fallen würde. Peter wollte schon etwas recht unettes zurückkontern, als Justus schon das Wort ergriff und Skinny gegen Ende ein Freundschaftsangebot machte. Ehrlich gesagt war Peter darüber doch schon ein bisschen verwundert, sagte dann aber nichts weiter dazu. Wenn Justus so entschieden hatte, war es okay... solange er nicht auf die Idee kam, doch plötzlich ein 4. Fragezeichen aufzunehmen. Eines interessierte Peter aber dann doch noch. "Was ich noch wissen will, warum kommst du eigentlich zu mir? Wusstest du etwa, dass wir grade alle drei hier sind?" Skinny schenkte ihnen vorerst nur ein fießes Grinsen. Ungläubig starrte Bob, Justus an. Meinte er das wirklich ernst? Sie sollten mit ihm Frieden schließen? Skinny war ein dämlicher Gauner, dem nicht zu trauen war... Ob Just ihm das Angebot nur anbot, weil Skinny ihn damals gerettet hatte? Aber was, wenn er das Angebot annahm? Sollte er ihn fröhlich grüßen, wenn er ihn auf der Straße begegnete?? "Haha,..wortgewandt wie eh und je, was Justus? Aber nein danke ich enthalte mich. In eurem Deppenverein würde ich nicht für 10.000 Dollar mitmachen wollen!! Sucht ihr mal weiter nach Socken, die nach dem waschen verschwinden..oder nach davon gelaufenen Hamstern..das scheint euer Ding zu sein! Hat ja auch was gutes, dann komme ich nicht in Gefahr euch zu oft über den Weg zu laufen..ihr Homo`s!" Hämisch grinsend verpasste er Bob einen groben Stoß und schleuderte die Tür hinter sich zu. Sprachlos starrte Bob auf die geschlossene Haustür. "Was...war denn das gewesen??" Merkwürdiger ging es wirklich nicht mehr. Justus stolperte ebenfalls einen Schritt nach hinten, fing sich aber wieder. "Das meinte ich mit "allgemeinem Verhalten", wenn er entäuscht wird, schaltet sein Gehirn gern auf durchzug.", sagte der erste Detektiv sichtlich unbeeindruckt. Auch dessen "Beleidigung" ließ ihn kalt. "Was das war und warum er ausgerechnet hier aufkreuzte, frag ich mich allerdings auch. Es scheint als hätte er uns beobachtet. Vielleicht um uns zum passenden Zeitpunkt zu fragen, oder weil er wieder irgendetwas aushecken will." Langsam ging er zurück in Richtung Küche. "Ich hoffe aber, dass wir ihn nicht so bald wiedersehn werden, ich muss mir die Ferien nicht durch ihn verderben lassen und die Pizza die bald schwarz sein wird, wenn sie nicht bald raus kommt, auch nicht." Erwartungsvoll sah er durch die Scheibe des Ofens. Endlich wieder was Ordentliches! Peter starrte Skinny nach, während seine Bleidigungen in seinem Kopf nachhallten. Nachdem Skinny endlich verschwunden war, wäre der Zweite ihm nur allzugerne hinterher. Seine Hände zitterten und er war ziemlich wütend, zumal Skinny, Bob so grob zurückgestoßen hatte, dass dieser fast die teure Vase auf der Kommode hinter sich umgeschmissen hatte. Wobei Peter der Verdacht kam, das ihm die Vase ziemlich schnuppe gewesen wäre. Ein letztes mal tief durchatmend folgte er Justus schließlich in die Küche, ein "Er ist einfach ein Idiot...", vor sich hin murmelnd. Auch er warf einen Blick durch die Scheibe des Ofen`s und tippte Justus dann auf die Schulter. "Wenn du sie nicht schwarz willst, solltest du sie raus holen und nicht nur darüber sprechen..." Mit diesen Worten drückte er dem ersten Detektiv fast feierlich einen Pfannenwender in die Hand und kramte danach im Schrank nach einem Teller. Auch diesen reichte er Justus und entfernte so nebenbei die Packung von Pizza Nr. 2. Wütend biss Bob die Zähne zusammen. Was sollte diese bescheuerte Aktion? Das was Justus da gesagt hatte, kam ihm logisch vor. Irgendwie hatte er auch schon ein ungutes Gefühl in der Magengegend. `Was führst du im Schilde Skinny...was nur?` Bob folgte den Anderen nachdenklich in die Küche und reichte Justus einen Topflappen für das heisse Blech im Ofen. Auf Peter`s Murmeln hin, legte er ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. "Wir dürfen uns von ihm nicht fertig machen lassen.." sagte er in bemüht ruhigen Ton. "Ja, Just! Ich hoffe auch das wir ihn nicht so bald widersehen werden.." Das Telefon klingelte. Mit geübten Handgriffen holte Just die Pizza aus dem Ofen und packte sie auf den Teller. Dann schob er die zweite Pizza hinein. "Also wenn wir schon einen Fall bekommen, dann einen ohnen IHN.. und auch ohne eine andere Person die mindestens genauso zwielichtig ist." Er verzog das Gesicht, als er an SIE dachte. Der Gedanke an Brittany schmerzte immer noch. Mit Messer und Gabel bewaffnet setzt er sich wieder an den Tisch und begann seine Pizza ordentlich in längliche Dreiecke zu zerschneiden. Justus wollte nun keinen Ärger mehr haben, nicht nachdem der Tag doch bisher so gut war. Genüsslich biss er in ein Stück hinein und seine Laune hellte sich wieder auf. "Also mein Handy ist das nicht", sagte er, nachdem er den Bissen hinuter geschluckt hatte. "Also wenns nach mir geht... müssen wir auch keinen Fall haben...", meinte Peter mürrisch. Er war sich ziemlich sicher, dass zumindest Just, ganz gerne mal wieder einen Fall haben würde. Sonst könnte es ihm möglicherweise zu langweilig werden. Auch Peter hörte das Telefon klingeln und runzelte die Stirn. "Nun, wenn es klingelt sollte mal jemand rangehen...", meinte er und machte es sich im selben Moment auf der Tischplatte bequem. Er wollte also schon mal nicht aufstehen Seufzend drehte sich Bob herum und nahm den Hörer, des Haustelefons der Familie Shaw von der Wandhalterung. "Ich stell den Verstärker an! Damit du gleich hörst, wer es ist, Peter! Ja, hier bei Shaw?" Stille. "Hallo?? Hallo, ist da wer?" Nichts. Ratlos, sah er in die abwartenden Gesichter seiner Kollegen. Dann ertöhnte plötzlich ein ohrenbetäubender Pfeiffton aus dem Hörer, sodass Bob das Telefon ruckartig von sich warf, und es baumelnd mit dem Kabel hin und her schwang. "Ahhh!" Erschrocken rieb sich Bob sein leicht betäubtes Ohr. "Verdammt, was ist das, für ein schreckliches Pfeiffen?" Justus und Peter hielten sich ruckartig die Ohren zu. Als es wieder still wahr, stand Justus auf, nahm den Hörer in die Hand und rief hinein: "Skinny, wenn DU das bist, dann lass es! Dein Kindisches Verhalten geht mir auf die Nerven. Wenn du Ärger willst, dann musst du es nur sagen! Aber es wird nicht lustig und erst recht nicht für dich!" Ein Knacken ertönte. Der Anrufer hatte aufgelegt. Justus hing das Telefon wieder an die Wand und setzte sich wieder. "Ich hoffe jetzt ist Ruhe, ich hatte eigentlich vor meine Ferien zu genießen!", seufzte er und aß zu Ende. "Hrm.. Just, meinst du echt das war Skinny?", fragte er dann und drehte sich nebenbei zum Backofen. Die Pizza brauchte für seinen Geschmack eindeutig zu lange, aber gut halbgefroren konnte er sie ja nicht essen. Da der Pizza zugucken, wie sie langsam braun war ihn nicht wirklich interessierte, ließ er nun seinen Blick zu Bob wandern, der langsam auf sie zukam. "Du kannst dich auch setzen, Bob. Ich würde sagen, solange keine Feuerwehrsirene losgeht, werden wir uns erst mal nicht stören lassen, bis wir gegessen haben." Peters Bauch unterstützte diesen Vorschlag mit einem leisen Grummeln, was den zweiten Detektiv leicht verlegen lachen ließ. "Also einer stimmt mir schon mal zu...", meinte er. Nickend gesellte Bob sich zu den anderen Beiden, indem er sich auf einen Stuhl neben Just setzte. Sie aßen friedlich, ohne das sie noch einmal gestört wurden. Als Bob anschließend in Peter`s Zimmer ging, um sich etwas bequemeres anzuziehen, bemerkte er, dass das Fenster weit offen stand. Schnell sah er hinaus. Es war aber wieder niemand zu sehen. "Just! Peter! Kommt schnell! Irgendjemand war im Zimmer!" Bob konnte ein paar zertretene Äste unterhalb des Fensters sehen. "Der Fenstergriff ist abgebrochen..." Sein Blick wanderte in Richtung Tasche. Sie war offen. Schnell ging er in die Knie und durchsuchte sie nach fehlenden Gegenständen. Justus sah etwas entsetzt zu Peter und lief sofort in dessen Zimmer. "Was? Irgendwer ist hier eingebrochen? Aber wieso sollte jemand sowas tun?" Er sah sich um und auch aus dem Fenster. Darunter befand sich ein kleines Beet. Dann besah er sich das Fenster. "Peter? Zwei Fragen: Erstens: Fehlt etwas? Und Zweitens: Hattest du das Fenster gekippt? Ich finde es reichlich seltsam das der Fenstergriff so demoliert ist, es sieht aus, als wäre nicht gerade ein Profi am Werk gewesen." Genau wie Justus war Peter wenige Sekunden später in seinem Zimmer und starrte erst mal auf das Fenster und dann auf Bob, der in seiner Tasche wühlte. "Ich weiß nicht... vielleicht hatte ich es gekippt, ja...", meinte er dann nachdenklich und ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. So wie es schien, war noch alles an seinem Platz und nichts durchwühlt worden, eigentlich zeigte wirklich nur das demolierte Fenster und die kleinen Ästchen, das jemand im Zimmer gewesen war, der dort nicht hingehörte."Fehlt etwas Bob?" erkundigte er sich besorgt. "Bis jetzt...weiss ich das noch nicht.." "Langsam komm ich mir verfolgt vor...", meinte Peter dann und verschränkte die Arme. Erst taucht Skinny Norris bei mir auf, als wüsste er genau das wir zu dritt hier sind, dann dieser Anruf und jetzt das hier... nur das, dass hier Einbruch war... wie soll ich denn meiner Mutter erklären, dass unser Fenster einen neuen Griff braucht... oder kann man das wieder reparieren?" Vielleicht sollte Bob, den Beiden nun doch erzählen, was ihn schon ständig beschäftigte. Verwirrt sah er auf. "Mein Handy ist nicht mehr da! Es ist weg! Einfach weg! Ich weiss genau, das ich es hier in die Tasche gesteckt habe!! Es wurde geklaut! Ich bin mir ganz sicher!" Verzweifelt schüttete er den Inhalt der Tasche auf den Fußboden. Kein Handy, weit und breit. "Na super! Das war ganz neu!" Deprimiert sah er auf den Kleiderberg vor sich. "Mensch Just, wer sollte es denn bitte auf mein Handy abgesehen haben?" Es war schon Gewohnheit geworden, Justus zuerst zu fragen, da der erste Detektiv bekanntlich immer als erstes wusste, was zu tun oder zu schlussfolgern war. Bob tat ihm Leid, Justus hätte gerne was getan, was ihn sofort aufgemuntert hätte, aber ihm fiel nichts Gutes ein, jedenfalls nichts, was er als normaler Freund tun könnte. Desshalb legte er eine Hand auf seine Schulter und drückte diese etwas. "Jemand der etwas haben will, was dort drauf, beziehungsweise darin ist, also im Handy selbst. Vielleicht hast du in den letzten Tagen etwas aufgenommen oder Fotografiert, was du besser nicht getan hättest. Denk mal nach." Jeder normale Mensch, hätte bei dieser Idee mit dem Kopf geschüttelt, doch die Erfahrung hatte die Drei gelehrt, das soetwas durchaus möglich sein konnte. Peter wirkte ebenfalls betroffen, lief nun auch mal richtig zum Fenster und besah sich das ganze ein wenig genauer. Wie Justus schon vermutet hatte, war das wirklich alles anderes als professionel gewesen, allerdings macht es ihn ein wenig stutzig, das sie wirklich rein gar nichts gehört hatten. Vielleicht war das Ganze aber auch schon etwas länger her, vielleicht war es auch zur gleichen Zeit gewesen als Skinny an der Türe war. Allerdings dann konnte es Skinny zumindest schon mal nicht gewesen sein. Peter wirkte ein wenig nachdenklich, behielt seine Gedanken aber für sich... immerhin wusste er nichts genaues. Deshalb wandte er sich nun Bob zu. "War es denn gesperrt? Kann ein, ..sagen wir recht unproffesioneller, Dieb leicht an deine Daten heran, wenn er tatsächlich nach solchen auf der Suche ist?", wollte er wissen. "Mh, ich habe eigentlich noch nichts damit fotografiert! Es ist noch ganz neu..ich habe bisher nur 3 Probe Sms damit verschickt...ansonsten...mh..nur eure Nummern eingespeichert." Grübelnd packte er die Sachen zurück in die Reisetasche. "Nein, es war nicht gesperrt..es war an! Nur die Tastensperre, wird an gewesen sein. Ach, so ein Mist!" Wütend warf er die Socken zu den anderen Sachen in die Tasche. "Ob Skinny uns deshalb ablenken wollte?...Oder hat es was mit dem Telefon zu tun?" Bob wusste nicht, was das ganze überhaupt für einen Sinn haben sollte. Es war doch ein wenig zu viel Aufwand, um ein Handy zu klauen. "Das Skinny die Ablenkung war ist wohl sehr Wahrscheinlich. Ein einfacher Trick und wir alle fallen drauf herein." Er seufzte. Wie er sowas doch hasste: Als stadtbekannte, erfolgreiche Detektive aufs Kreuz gelegt zu werden. "Hmm." Der erste Detektiv ging seiner Gewohnheit nach und knetete an seiner Unterlippe. "Also, dass es um unsere Nummer geht ist auszuschließen, die bekommt man schon fast zu leicht auf anderen Wegen. Unser Unbekannter könnte es auch aus Frust geklaut haben, weil er nicht das gefunden hat, was er wirklich suchte. Es kann aber auch das Handy selbst sein. Wenn es kein allzu flaches ist, könnte man in der Hülle rein theoretisch winzig kleine wertvolle dinge verstecken. Zum Beispiel Informationen." Langsam war er wieder in seinem Element! Es gab etwas, was nach einer Lösung schrie. "Kollegen, ich glaube es gibt Arbeit!", verkündete er und sah seine Freunde an. Kapitel 3: 3:00 --------------- Peter verzog das Gesicht. `Ich wusste es...` Schließlich gab er sich geschlagen. "Na dann... wo fangen wir mit den Ermittlungen an, Just?" Er trat abermals zum Fenster und blickte hinaus. "Eigentlich dürfte zumindest der Eindringling Spuren hinterlassen haben, die kleinen Ästchen sind ja aus unserem Garten und vor meinem Fenster ist ein Beet...", sprach er weiter. "Daran habe ich auch schon gedacht, Peter. Deshalb werden wir uns jetzt nach Draußen begeben, um uns mal genauer umzusehn. Nebenbei wird uns Bob berichten, wo er das Handy überhaupt her hat. Vielleicht wurd ihm ja irgendwo etwas ins Handy getan, als er gerade nicht darauf aufpassen konnte. Dann müssen wir die Polizei verständigen, damit sie den Einbruch aufnehmen, sodass die Versicherung euch ein neues Fenster bezahlt." Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf Peter`s Gesicht. Immerhin ein Problem weniger. "Ich komme gleich nach, geht schon mal vor.." meinte Bob niedergeschlagen. "Ok, Dritter, tut mir leid, dass mit deinem Handy." Justus ging Richtung Tür und den kürzesten Weg Richtung Blumenbeet. Immer noch beeindruckt von der abenteuerlichen Interpretation stand Bob nach einer Weile einfach nur da und sah auf den durchwühlten Berg Klamotten in seiner Tasche. Manchmal fragte er sich wirklich, ob Just nicht vielleicht ein paar Krimis zu viel gesehen hatte. Vielleicht war es ja auch nur ein stinknormaler Einbruch gewesen. Der Einbrecher hatte wohl nichts wertvolleres, als sein Handy gefunden. Während Justus schon dabei war, nach Draussen zu gehen und Peter Anstalten machte, ihm zu folgen, zog Bob den kleinen Reissverschluss an der Seite der Tasche auf. Die Seitentasche war leer. Es war weg! Das Foto war weg! Das konnte doch nicht sein? Warum hatte er es überhaupt mitgenommen? Und wer sollte denn bitte ein Foto von ihm und Peter stehlen?? Verdammt! Er durchsuchte noch einmal gründlich seine Sachen. Das Foto blieb unauffindbar. "...Scheisse!" Er konnte den anderen doch schlecht sagen, dass er ein uraltes Foto von sich und Peter mit sich herum trug... Hilflos und verwirrt beschloss Bob es einfach für sich zu behalten und ging zu Justus nach Draussen. Am Beet angekommen, sah sich der dritte Detektiv um. Es gab kaum Spuren, aber die, die es gab, waren eindeutig. Ein halber Schuhabdruck in der Erde. "Also wer auch immer es war, er ist ein Freund vom festen Schuhwerk.", stellte Justus fest, der nun neben Bob getreten war. "Auch wenn ich nicht davon ausgehe: Habt ihr Gips im Haus Peter?" Peter seufzte leise, kaum waren seine Eltern mal nicht da geschah ein Einbruch und dann auch noch das kaputte Fenster, so konnte er es nicht einmal verschweigen, was er vielleicht getan hätte. Zumindest vorerst, da er seine Eltern ja nicht beunruhigen wollte, die doch eigentlich einen schönen Urlaub erleben wollten. Er war sich sicher, dass sie sich um ihn sorgen würden, wenn sie erfuhren, dass es einen Einbruch in ihr Haus gegeben hatte. Vielleicht konnte er sie aber damit beruhigen, dass er nicht alleine im Haus blieb, sondern Justus und Bob bei sich hatte. Ja genau so würde er es machen. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck trat Peter zu Justus und besah sich den Schuhabdruck. "Gips?..." Peter schüttelte den Kopf. "Nein, aber wir könnten ihn doch fotografieren oder rasch abzeichnen, das reicht doch auch, oder nicht?" So würden sie auch nichts unnötig anrühren, was den Polizisten vielleicht dann auffallen würde. Bob kratzte sich am Kopf. "ich hab meine Kamera dabei!" Er zog die kleine Kamera aus seiner Hosentasche. Aus Recherchegründen, konnte man sowas doch immer in unmittelbarer Nähe gebrauchen. Er knippste den Abdruck und reichte den Apparat an Peter weiter. "Druck das Bild gleich mal am PC aus, dann haben wir es in der Hand." schlug er überlegend vor. `Ob das Skinny war...?` dachte Bob misstrauisch, `Er hätte mich beklauen können, während das Telefon diesen furchtbar lauten Ton abgegeben hatte...aber warum sollte er..?` "Bob, du bist der Beste! Ich hätte jetzt auch wenig Lust gehabt deswegen nochmal in die Zentrale fahren zu müssen. Die Hitze scheint auch nicht so schnell verschwinden zu wollen, und jetzt wird es auch noch stündlich schwüler und schwüler." Justus sah sich nochmal um, konnte aber keine weiteren Spuren finden. Wahrscheinlich war der Einbrecher direkt von der Straße gekommen, durch den Garten gehuscht und das Fensterbrett hochgeklettert. "Kommt Kollegen, drucken wir das Bild aus und rufen Inspektor Cotter an - wenn er denn jetzt Dienst hat und nich ein anderer." Peter nahm die Kamera an sich und nickte zu Bob und Justus zu. Danach verschwanden die drei wieder im Haus. Während Justus Inspektor Cotta verständigte, saß Peter vor seinem Pc und hielt wenig später den frischen Ausdruck des Schuhabdrucks in den Händen. Es war alles recht gut zu erkennen. Bob stand abwartend im Türrahmen des Zimmer`s und ertappte sich erneut dabei, wie er Peter anstarrte. Seine Augen verfolgten jede Bewegung seines Freundes. Wie er das Foto in eine Hülle schob, wie er dabei ängstlich aus dem Fenster sah.. Bob versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, aber es gelang ihm nicht. "Schade..jetzt ist der gemütliche Abend wohl vorbei, was Peter?" Etwas traurig lächelnd sah er ihn an und setzte sich neben ihn, auf den Stuhl des Schreibtisches. Ganz in Gedanken zuckte Peter etwas zusammen, als er die Stimme seines Freundes vernahm. Er lachte nervös und drehte sich zu ihm herum. "Das kann man wohl sagen. Irgendwie fühle ich mich hier nicht mehr so sicher, wie bisher, wenn du weisst was ich meine." "Ja." Er trat einen Schritt auf den Größeren zu und kniete sich vor ihm hin, um den Drucker am Boden auszuschalten. "Aber.." fügte Bob dann in ruhigen Tonfall hinzu, "Du bist ja nicht allein!" Peter sah ihn verwundert an, wobei er leicht rot um die Nase wurde. Justus hatte Glück, er erwischte Inspektor Cotta noch, bevor dieser Feierabend machte. Allerdings war dieser wenig davon angetan, jetzt noch einmal raus zu fahren. Da sie aber mittlerweile gut befreundet waren, und ihn der Einbruch auch in gewisser Weise interssierte, vor allem weil ja die drei Fragezeichen davon betroffen waren, versprach er, sich sofort auf den Weg zum Haus der Familie Shaw zu machen. Justus verabschiedete sich dankbar und legte den Hörer auf. "Ich habe Inspektor Cotta noch erreicht, er wird gleich ..." Er hielt kurz die Luft an, als er die merkwürdige Szene vor sich sah. Bob kniete vor Peter auf dem Boden und hielt dessen Hand. `Was ist denn hier los?` Der Blonde drehte sich herum und ließ sofort Peter`s Hand los, als er Justu`s Stimme hörte. "...da sein!" vollendete Justus seinen Satz. Wortlos nahm er das Foto entgegen. Das die Ferien mit so einem Fall anfangen mussten, gefiel ihm nicht. Erst recht nicht, weil sie sehr persönlich davon betroffen waren. Er sah wieder zu seinen Freunden. "Gut, ich bin froh, wenn die Sache schnell aufgeklärt wird." entgegnete Peter, jetzt schon etwas gefasster. Als Peter ihm die Hand auf die Schulter legte und ihn mit seinen schönen braunen Augen ansah, setzte für einem Moment sein Herzschlag aus. Der Blonde nahm kaum war, was der Zweite da sagte. Dass Bob bei diesem Satz ganz besonders Peter ansah, dass er es übehaupt die ganze Zeit tat, seit er den Raum wieder betreten hatte, entging dem ersten Detektiv nicht. Seufzend lehnte er den Kopf an die Wand und sah an die Decke. Irgendwie wusste er nicht, wie er sich gerade fühlen sollte. Genervt, verwirrt, müde, irgendwie von Allem ein wenig. "Lasst uns rüber ins Wohnzimmer gehen und auf ihn warten, er müsste ja eh gleich da sein..." Bob glaubte nicht daran, das die Polizei sich besonders viel Mühe geben würde, diesen Fall zu lösen. So ein Einbruch kam mindestens einmal im Monat vor. Die wenigstens Diebstähle wurden aufgeklärt. Tatsächlich klingelte es wenige Minuten später an der Tür, als die Drei es sich gerade mit etwas Kühlem zu trinken im Wohnzimmer bequem gemacht hatten. Peter stand auf und ließ Inspektor Cotta ein, der die drei Detektive je mit einem warmen Händedruck begrüßte. Im Schlepptau hatte er zwei weitere Polizisten die sich nachdem Peter ihnen den Weg gewiesen hatte, daran machten das Zimmer und das Blumenbeet genauer anzuschauen. Es dauerte seine Zeit, bis alles Nötige aufgenommen worden war und sich der Inspektor schließlich wieder verabschiedete. Der Inspektor ging von einem einfachen, nicht geplanten Einbruch aus und meinte, dass es bei Peter wohl nichts gegeben hatte, dass sich zu stehlen gelohnt hätte. "In den meisten Fällen, gehen solche Geschichten, leider schlecht aus." wandte sich der Inspektor an die Drei. "Manchmal fehlen einfach die nötigen Indizien, um einen Einbrecher dingfest zu machen. Tut mir leid Jungs. Du wirst dir wohl ein neues Handy kaufen müssen, Bob!" Er klopfte ihm entschuldigend die Hand auf die Schulter. Bob nickte niedergeschlagen. `Ich wusste es` Nachdem sie sich wieder von den drei Beamten verabschiedet hatten, merkte Bob erst, wie müde er bereits war. Das Schwimmen und die Hitze zeigten ihre Wirkung. Am Liebsten würde er sich jetzt in seinen Pyjama werfen und eine DVD ansehen..aber wie er Justus kannte, war der sicher wieder Feuer und Flamme. Er konnte nur hoffen, das ihn der lange Tag genauso die Kraft geraubt hatte. Doch auch der erste Detektiv war froh, als er endlich die Tür hinter der Polizei schließen konnte. Ruhe. Das war alles, was er jetzt wollte. Er fühlte sich, als hätte er dem ganzen Tag auf dem Schrottplatz gearbeitet. Mittlerweile war es dunkel geworden, und in der Ferne konnte man einen leichten Donner hören. "Kollegen, ich weis ja nicht, was ihr noch machen wollt, aber meine Wenigkeit geht nun erstmal duschen." Eigentlich hatte er dies nach dem Abendessen vorgehabt, aber daraus war dann nichts geworden. Und mittlerweile nervte ihn die Tatsache, dass er immer noch nach Meer roch. So machte er sich auf in Peter`s Zimmer zu gehn, wo er mittlerweile auch seine Sachen untergebracht hatte. "Was?" Bob war verblüfft. Justus hatte tatsächlich keine Lust mehr dem Fall heute noch nach zu gehen. Welche Erleichterung. Bob atmete hörbar auf. "Na schön, da will ich dir mal nicht widersprechen, ich bin auch ziemlich geschafft." Auch Peter verspürte mittlerweile eine bleierne Müdigkeit und er war echt froh, das Justus duschen gehen wollte und nicht noch endlos ermitteln oder was ihm auch sonst eingefallen wäre, was sie noch unbedingt tun mussten. "Okay Justus. Bob und ich hauen uns wohl noch auf die Couch und gucken einen Film. Du weisst ja wo alles liegt, oder?" Es war eher eine rethorische Frage, da Justus ja nicht zum ersten Mal bei ihm war und auch nicht zum ersten mal bei ihm duschte. Nachdem der erste Detektiv dann nach oben verschwunden war, ging Peter wieder ins Wohnzimmer und kniete sich vor ein großes Regal indem die gesamte DVD Sammlung der Famile Shaw Platz gefunden hatte. "Also, Bob, nach was steht dir der Sinn?", fragte er an den dritten Detektiv gewandt, der hinter ihm stand. "Wie wär`s mit nem richtig gruseligen Film? Das passt so schön zum düsteren Wetter!" Mit diesen Worten huschte der Dritte ebenfalls noch in Peter`s Zimmer. Er wollte sich noch schnell umziehen. Er zog sich aus und schlüpfte dann in seinen dunkelblauen Pyjama. Das Justus noch im Zimmer war, nahm er kaum zur Kenntnis. Dieser vermied es ihn auch nur einmal anzusehen und verschwand eilig Richtung Badezimmer. Als Bob fertig war, kuschelte er sich in die Kissen der Couch und griff nach seinem Glas Limonade, welches auf dem Tisch vor ihm stand. Peter krabbelte zu ihm und lag nun bedenklich nahe neben ihm.. `Endlich allein..` schoss es Bob durch den Kopf. Kapitel 4: 4:00 --------------- Die unheimlich, anmutende Melodie des Menübildschirms erklang und in der Ferne hörte Peter einen Donnerschlag. Unbewusst rutschte er etwas näher zu dem dritten Detektiv, kaum, dass dieser sich zu ihm gesetzt hatte. Bob legte sich auf ein Kissen, Peter lag vor ihm. `Am Liebsten...` Bob dachte den Gedanken nicht weiter und starrte wie gebannt auf den Fernseher. Er spürte wie seine Finger leicht feucht wurden. Nein, er konnte es einfach nicht zu lassen, dass er seinen Arm um ihn legte..ihn vielleicht sogar an sich zog. Bob riskierte mit seinem Verhalten nicht nur eine Blamage, sondern viel mehr den Verlust seiner Freundschaft. Was sollte Peter denn von ihm denken? Nervös griff er nach der weichen Decke, die neben ihm lag und deckte sich damit zu. `Mein Gott..es ist doch nur Peter!!` schallte er sich in Gedanken und bemühte sich, sich auf den Film zu konzentrieren. Doch das gelang ihm nicht, wie auch? Er nahm seinen Geruch wahr, seine Körperwärme, das brachte ihn fast um den Verstand. Peter ahnte nicht im geringesten etwas von Bob`s Gedanken, er sah nur leicht ängstlich auf den Bildschirm. Nein er mochte Gruselfilme wirklich nicht und der begann ja schon in den ersten Minuten gruselig zu werden, wirklich ganz klasse. Denoch ließ es sich aushalten, nicht zuletzt weil er nicht alleine war, sondern Bob genau neben sich hatte. Eigentlich konnte er schon sehr gut die Wärme fühlen die von ihm ausging und er empfand es als recht angenehm. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Film zu, griff dabei dann blind nach der Decke,die sich Bob schon geschnappt hatte und die eigentlich ja auch groß genug für zwei war. Ein Stückchen rutschte er dabei noch an Bob heran. "Ich klau mir mal ein Stück von der Decke...", meinte er leise und sah kurz zu Bob, dann schwenkte sein Blick wieder auf den Bildschirm. Bob spürte wie sein Herz schneller schlug. "Ist dir auch so kalt.." begann er unsicher, jedoch hätte er sich im selben Moment dafür ohrfeigen können. `Wie bescheuert, sowas zu fragen..` Während dessen lag Justus in der Badewanne und ließ in Gedanken, den ersten Ferientag revue passieren. Er dachte an den Strand..und Bob, wie er durch das Wasser gerannt war. So unbekümmert und fröhlich. Wie er dann seinen Rücken eingecremt hatte, seine weiche Haut berührt hatte. Justus biss sich auf die Lippen. Das hatte sich so gut angefühlt. Der erste Detektiv öffnete die Augen, die er bis dahin geschlossen hatte und starrte an die Wand. Wieso kamen ihn auf einmal solche wirren Gedanken? Er schüttelte den Kopf. Gleich würde er sich noch mit Peter und Bob irgendeinen Film ansehn, er musste sich zusammen reissen. Sie warteten ja schon im Wohnzimmer auf ihn. Bevor er hier noch Ewigkeiten mit seltsamen Gedanken verbrachte, kletterte er lieber wieder aus der Wanne und begann sich abzutrocknen. Als er frisch umgezogen im Rahmen der Wohnzimmertür stand, musste er erst einmal kurz durchatmen. Bob und Peter lagen aneinander gekuschelt auf dem Sofa. Ein unangenehmes Gefühl stieg in ihm hoch. Bob hob den Kopf und zuckte leicht zusammen, als er Justus in der Tür stehen sah. ´Oh gott..was soll er jetzt denken?..Ach unsinn, er wird gar nichts denken..wieso sollte er etwas ungewöhnliches vermuten?..` "Es donnert ganz schon draussen..oder?" Das war das Einzige, was ihm in der Eile einfiel. Er wich ein Stück von Peter weg und setzte sich auf, um Justus Platz zu machen. "Ja..es zieht wohl ein Sturm auf!" entgegnete dieser kühl. "Sollen wir den Film noch mal zurück zum Anfang schalten?" fragte Peter, der nicht unhöflich sein wollte. "Nicht nötig.", antwortete der Erste knapp und setzte sich auf den freien Platz neben Peter. Er würde sich nun auf den Film konzentrieren, zur Ruhe kommen und hoffentlich keine dummen Gedanken mehr haben. 'Was ist nur Heute wieder los mit mir?' Innerlich schüttelte er dem Kopf über sich selbst. Justus wusste, dass er sich durch Gefühle, nur allzu leicht aus dem Konzept bringen ließ und Dinge tat, die er sonst nie tun würde. Die Sache mit Brittany hatte es ja gezeigt. Da hatte er einfach die Tür der Zentrale offen stehen lassen und dann fast die Klärung eines Falls verhindert. Er beugte sich vor und nahm sein Glas mit der Limo und trank einen Schluck. Wollte er sich nicht auf den Film Konzentrieren? Kurz sah er nach draußen als einige Blitze zuckten und es darauf laut donnerte. Er konnte nicht verhindern zusammenzuzucken, so pötzlich wie das kam. Bob kicherte über Justus kleinen Schreckenslaut. Normalerweise war es ja immer Peter, der Panik schob. "Es wird immer lauter..das Gewitter scheint bald über uns zu sein.." Ein greller Blitz zuckte auf, dann war alles stockdunkel. Der Fernseher war mit einem Schlag aus! "Was ist passiert?" rief Peter ängstlich. "Verdammt, ich glaube die Sicherung ist raus geflogen.." . Bob sah sich um, konnte aber nichts erkennen, da sich seine Augen noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt hatten. "Peter wir brauchen eine Kerze oder eine Taschenlampe. Wo ist denn euer Sicherheitskasten?" Suchend tastete sich Bob vom Sofa. "Toll... es war wohl schon genau über uns...", murmelte Peter mürrisch. Seufzend schlug er die Decke beiseite und tastete sich wie Bob durch die Dunkelheit, dass er dabei gegen Bob stieß war wohl nicht weiter verwunderlich. "Komm!" Kurzerhand griff er nach dem Handgelenk des dritten Detektiv`s und zog ihn einigermaßen sicher erst in den Flur und dann in die Küche. "Hier müsste zumindest irgendwo ein Feuerzeug sein...", nuschelte Peter und kramte in der Dunkelheit in den Schubladen. "Au!" Peter riss erschrocken die Hand zurück. Vermutlich hatte er in eine Schere gefasst, gleich darauf ertastete er das Feuerzeug und ließ es aufflammen. Ein bisschen gruselig war es nun schon, mit einem flackernden Feuerzeug in der Hand in einem stockdunklen Haus zu stehen. Zudem tobte draußen noch immer das Gewitter. Schließlich wandte sich Peter um und griff nach einer Kerze die ebenfalls in der Schublade lag und zündete sie an. "Der Sicherungskasten hängt im Flur....", meinte Peter dann und ging schon mal dahin zurück. Das es plötzlich duinkel war, störte Justus nicht weiter, dass Peter scheinbar Bobs Handgelenk nahm und mit ihm umher lief umso mehr. Wortlos folgte er seinen Freunden in die Küche und dann zum Sicherungskasten. Ab und zu erhellten Blitze für Millisekunden das Haus. Peter hielt immer noch Bobs Handgelenkt und diesen schien das wohl nicht zu stören, jedenfalls sagte er kein Wort. Der erste Detektiv atmete kurz durch um das aufkeimende ärgerliche Gefühl wieder zu unterdrücken und fuhr sich mit einer Hand durch die immer noch feuchten Haare. Es war Zeit, dass er ins Bett kam. Morgen würde die Welt schon ganz anders aussehn und er hoffentlich wieder normal sein. 'Wieso reagiere ich nur so? Als wenn ich Eifersüchtig wäre, ..aber das kann nicht sein!..' Er sah den dritten Detektiv an, der nun mit der Kerze einen Blick in den Kasten warf, konnte erkennen wie die Flamme der Kerze sich in seinen Augen spiegelte. 'Wie schön..', dachte er und lächelte. Dann stutze er. Wieso dachte er sowas? Er senkte den Kopf und sah dann die nächstbeste Wand an. 'Die Sonne tut mir anscheinend nicht gut..` versuchte er sich einzureden.' Mit pochendem Herzen hatte sich Bob mitziehen lassen. Angestrengt musterte er die Sicherungen. "Sieht schlecht aus!" Bob`s Stimme erfüllte die Stille, bis der nächste Donner erklang. "Ihr habt überhaupt keine neuen Sicherungen im Kasten liegen..Haben deine Eltern noch ein anderes Fach, in der sie die aufbewahren könnten?" "Mist, ja kann sein." Der Blonde sah leicht verunsichert auf Peter`s Hand, die schüchtern sein Handgelenk festhielt. "Vielleicht sollten wir überall ein paar Kerzen aufstellen..hat ja irgendwie was...ähm...oder?" `romantisches...` ging es Bob durch den Kopf. Wie albern das klang! Dennoch schlug er es vor, da er wusste, wie sehr Peter unter solchen Umständen litt. "Justus sieh doch mal in der Schublade der Kommode nach, vielleicht finden sich da ein paar Kerzen!" "Hm, was?" Justus wurde aus seinen Gedanken gerissen. "Ach, Kerzen..ja moment..ich seh mal nach!" Er öffnete eine der Schubladen. Ganz hinten fand er tatsächlich eine. Nachdem ihm Peter das Feuerzeug gereicht hatte, erleuchtete schon bald eine rote Stilkerze die Dunkelheit. Justus reichte sie an Bob weiter. Dieser nahm die Kerze von Justus entgegen und wanderte damit zum Wohnzimmer zurück. Bob bemerkte das Peter bereits müde wurde. Seine Hand wurde los gelassen. Peter wollte ins Bad zum Zähneputzen. Er selbst war noch munter.Justus und er waren nun allein im Wohnzimmer. Vorsichtig ging Bob auf eine Kommode zu, auf der ein leerer Kerzenständer stand. Er drückte seine Kerze hinein und setzte sich dann mit der Decke vom Sofa auf den Boden neben Just. Eine ungewohnte Stille entstand. Allerdings war auch die ganze Situation relativ seltsam. Er saß hier allein mit einer seiner besten Freunde im dunkeln bei Kerzenschein, während draußen ein Gewitter tobte. 'Würde ich nicht grad mit ihm hier sitzen, könnte man das schon fast als romantisch bezeichnen.' Er sah zu Bob. Wenn jetzt ein Mädchen neben ihm säße, das er mochte, würde er vielleicht einen Arm um sie legen, oder ihr noch näher kommen. Doch da gab es ja lange keine mehr, die ihn interessiert hatte, lieber hatte er die Nähe seiner Kollegen bevorzugt. Es gab keinen Grund der dagegen sprach, dies bei Bob zu tun, oder? Bob unterbrach die Stille. "Du Just,..ich hab euch was verschwiegen.." begann Bob vorsichtig. Es brachte nichts, es noch weiter für sich zu behalten, schließlich hatte er nun allen Grund an die Wahrheit seines Verdachts zu glauben. Justus sah verwirrt auf. `Was meint er?` "Ich habe seit einer Woche das Gefühl auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden." Er stockte kurz. "Nachts höre ich Schritte im Garten..oder Schritte hinter mir, wenn ich von der Schule nach Hause gehe. Zuerst dachte ich, das wäre alles nur Einbildung..aber inzwischen glaube ich, das es etwas mit den Vorfällen heute, zu tun haben könnte." Er zog die Knie an und schlang seine Arme schützend um seine Beine. "Was? Aber wieso hast du uns nicht früher..?" Einen Vorwurf wollte er seinem Freund nicht machen, dazu hatte er keinen Grund. Allerdings beunruhigte ihn der Gedanke, was Bob hätte passieren können, wenn er alleine überfallen worden wäre. "Es würde allerdings zu meinem Verdacht passen. Jetzt wo unser Unbekannter hat, was er haben wollte, sollte er keinen Grund mehr haben, dich noch weiter zu verfolgen." 'Hoffe ich jedenfalls.' Aufmunternd sah er Bob an und legte eine Hand auf seine Schulter. "Es wird sich alles aufklären, du wirst schon sehn!" "Meinst du? Ich hoffe du hast Recht." Just schaffte es, dieses unbehagliche Gefühl für einen Augenblick zu vertreiben. Dankbar legte Bob seine Hand auf die des Ersten. Er war froh, so gute Freunde, wie Peter und ihn zu haben. Einen Augenblick sahen sie sich lächelnd an. Für einen Augenblick hielt Justus die Luft an, sah dabei in die himmelblauen Augen des dritten Detektivs. Er spürte die angenehme Wärme seiner Hand, die nun auf seiner eigenen lag. Justus merkte, wie sich sein Herzschlag etwas beschleunigte, wie sich ein leichtes Kribbeln in seinem Körper breit machte, das danach verlangte, Bob einfach an sich zu ziehn und nicht mehr loszulassen. "Wenn Skinny dahinter steckt, kann er was erleben!" knurrte Bob. "Wehe, wenn ich es nicht wieder bekomme!" Und er meinte damit nicht das Handy. Immer noch dieses kleine Geheimnis hütend, biss er sich auf die Unterlippe. Das mit dem Foto von Peter und ihm, konnte er einfach nicht erzählen. Wieso hatte der Einbrecher es mitgenommen? Wieso??? "Dann wird seine Bestrafung noch schmerzhafter ausfallen, als die mit den Mausefallen!", versprach der erste Detektiv lachend. Bob lachte ebenfalls, als er daran zurück dachte. "Aus ihm wird wohl nie ein guter Mensch.." Als es plötzlich still im Raum, wie auch Draussen war, vernahmen die beiden Jungs ein merkwürdiges Geräusch, das aus dem Garten zu kommen schien. Es hörte sich an wie ein Kratzen an der Wand. "Just..was ist das?" "Ich weiss nicht, lass uns nachsehen!" Ein Stein wurde gegen eines der Fenster geworfen. Als Bob aufstand und hin rannte, sah er wie ein greller Lichtblitz aufleuchtete und ihn für ein paar Sekunden erblinden ließ. "Arg, ..Mist!" Er rieb sich die Augen, aber als er nach unten sah, war niemand mehr zu sehen. "Das muss ein Fotoapparat gewesen sein!" Justus rannte an Bob vorbei, um das Fenster aufzureißen. Das dort jemand gestanden hatte, hatte er von seiner Position aus genau erkennen können. "Verdammt!", fluchte er, als er niemanden entdecken konnte. Schnell drehte er sich um, um zur Hintertür zu laufen. Diese riss er auf, sprang die zwei Stufen hinunter und lief in den Regen. Natürlich war Bob ihm sofort nach gerannt, als er sich wieder gefangen hatte. Sie fegten hinaus in den Sturm, doch leider erfolglos. Der erste Detektiv konnte niemanden entdecken, darum lief er den kürzesten Weg Richtung Straße, von wo er einige Lichter aufleuchten sah und kurz darauf ein Auto mit quitschenden Reifen davon fuhr. Zwar hoffte er noch das Kennzeichen erkennen zu können, aber dies war ihm durch den Regen nicht möglich. Die unheimliche dunkle Gestalt, war bereits mit dem Auto davon gerast. "Mist!" Enttäuscht, und mittlerweile wieder klatschnass, gingen sie um das Haus herum, fanden aber auch im Garten nichts als ein paar Fußspuren. Sie hatten die gleichen Muster, wie die am Nachmittag. Enttäuscht gingen sie zurück zum Haus. Ausser Atem, sah der Dritte Detektiv zu seinem Freund. "Hast du irgendwas erkennen können?" "Nicht viel.", antwortete er, wobei er an ihm vorbei zur Straße sah. Das konnte doch alles nich wahr sein! Justus brauchte ein paar Sekunden, um wieder zu Atem zu kommen, doch dann fuhr er fort: "Das Kennzeichen konnte ich nicht erkennen. Aber das es ein dunkler Wagen war, grau oder vielleicht schwarz, mit Stoffdach. Vermutlich also ein Cabrio." Da Peter wohl wenig begeistert wäre, wenn sie das halbe Haus volltropfen würden, blieb er an der Tür stehen und wartete auf den zweiten Detektiv. Er lehnte sich, mit den Händen hinter dem Rücken, an die Wand und sah zu Bob. "Wenn Peter jetzt nicht zufällig im Bad wäre, hätten wir wohl zumindest ein Kennzeichen." "Oh, ach man!" niedergeschlagen lehnte er im Türrahmen, seine Haarsträhnen hingen ihm tropfend in die Stirn. Der Wind kam von Norden und brachte eine unangenehme Kälte mit sich. Bob starrte in die Dunkelheit. Die Bäume bogen sich im Wind. Seine Kleidung klebte triefend an seinem Körper. "Gehen wir lieber wieder rein. Wir können uns ja hier am Eingang bis auf die Shorts, ausziehen! Dann machen wir nicht so eine Sauerei am Boden." Er trat ins Haus, schloss die Tür und begann sich von der nassen Kleidung zu befreien. Justus nickte. "Vielleicht sollten wir das tun. Dann müssen wir nich auf Peter warten." Den Blick immer noch auf ihn gerichtet bemerkte er, das Bob mindestens genauso klatschnass war, wie er selbst. Er sah, wie sich einzelnde Tropfen aus den Haaren lösten, ihm über die Wange und dann den Hals hinab liefen. Er schluckte. Spürte wieder dieses Verlangen wie vorhin schonmal, merkte wie er fast die Hand gehoben hätte, um ihn den Tropfen von der Wange oder vom Hals zu streichen. Das Bob sich daran machte sich auszuziehn, machte das Verlangen nur noch schlimmer. Etwas unbeholfen strampelte Bob die Hose, die zu einem schweren nassen Lappen geworden war, von sich. Der Pyjamastoff hatte sich richtig mit Wasser vollgesogen. Das Oberteil ging da schon schneller. Bob öffnete noch einmal die Haustür, um die Sachen vor der Tür auszuwringen. Er spürte, wie ihm immer kälter wurde. Die Klimaanlage in Peter`s Haus hatte den ganzen Tag für angenehme Temeraturen gesorgt, doch nun schien es viel zu kalt zu sein. "Jetzt wäre ein Kamin ganz schön.." kicherte er leise. Mühsam zog er die Tür wieder zu. Der Wind riss sie ihm fast aus den Händen. Dann warf er das Bündel in eine Ecke, neben dem Schuhregal. Er hoffte, das dort nichts wichtiges stand. Der Strom war ja immer noch weg. Bevor Bob noch bemerkte, dass Justus ihn die ganze Zeit anstarrte, machte dieser sich lieber selbst daran, seine nassen Sachen loszuwerden. Diese wrang er dann ebenfalls aus. "Ein Kamin?" Damit konnte er Bob nicht ganz zustimmen, denn ihm war warm, ziemlich warm. Zumindest auf den Wangen. Doch das konnte man in der Dunkelheit zum Glück nicht erkennen. Seine nassen Sachen hing er an einen Haken, den er zufällig hinter sich entdeckte. "Wir sollten uns schnell abtrocknen." Mit diesen Worten ging er die Treppen hoch in Peters Zimmer, wo er sein Handtuch über einen Stuhl gehängt hatte und fing an sich abzutrocknen. Die Füße würde er sich aber wohl nochmal waschen dürfen, wenn Peter endlich das Bad verließ. Bob ertastete sich ebenfalls den Weg in Richtung Zimmer. Während Justus versuchte sich abzutrocknen, berührten ihn Bob`s Hände suchend am Rücken. "Oh Just, du bist das.." Er streichelte ihn entschuldigend über die nackte Haut und schlängelte sich an ihm vorbei zur Tasche, die noch immer am Boden liegen musste. Gut, dass er mehrere T-shirts und Shorts eingepackt hatte. "Gibst du mir dein Handtuch..bis Peter wieder da ist.." bat er ihn und streckte erneut suchend die Hand nach ihm aus. Ihre Finger berührten sich dabei fast zärtlich. Kapitel 5: 5:00 --------------- Justus kommte nicht verhindern etwas zusammen zu zucken. Er selbst hatte schon an den Schritten erkannt, das Bob ihm direkt gefolgt war. Auf die Berührung war er aber nicht gefasst gewesen. Als Bob ihm dann auch noch über den Rücken strich und sich dann ziemlich dicht an ihm vorbeidrängte, spürte er wie sich die Hitze auf den Wangen bis zu den Ohren ausbreitete. 'Gut das jetzt kein Strom da ist', dachte er und seufzte innerlich. Bei ihm sah man es leider besonders gut, wenn er rot wurde. "Wer.. wer soll es denn sonst sein?" Sich zusammenreißend, versuchte er seiner Stimme einen halbwegs normalen Klang zu geben. Plötzlich spürte er Bobs Finger an seinen und erstarrte einen kurzen Moment. Dann aber ergriff er dessen Hand und gab ihn mit der anderen Hand das Handtuch. Ihn wieder loslassend, strich er wie zufällig über dessen Handrücken. 'So weich..', stellte er fest. Stumm sah er seinem Freund, soweit dies in der Dunkelheit möglich war, beim abtrocknen zu. Peter war mit einer kleinen Stabtaschenlampe, die er noch rasch in einer Schublade der Kommode hatte finden können, ins Bad verschwunden. Er beschloss sich Bettfertig zu machen, Die Taschenlampe, so klein sie auch war, spendete genügend Licht für dieses Vorhaben Als er fertig war, ließ Peter noch einmal den Lichtkegel der Taschenlampe durch das Bad wandern und versank so nebenbei ein wenig in Gedanken. Sie betrafen den Fall der wohl auf sie wartete, es war schon irgendwie beunruhigend zu wissen, dass jemand ins Haus eingebrochen war. Jetzt, wo auch noch der Strom ausgefallen war, war der Gedanke daran irgendwie noch unheimlicher. Er hoffte es würde nicht noch einmal eingebrochen werden, wobei es bei den gegebenen Umständen, ganz leicht wäre. Nicht mal die Alarmanlage, die an der Tür angebracht war, hatte nun Strom. Bei diesem Gedanken, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Das Fenster in seinem Zimmer, war nur notdürftig zugedrückt worden, es hielt, schloss aber nicht mehr richtig, erst in den nächten Tage würde sich jemand darum kümmern. Das war vor allem bei diesem Wetter eher weniger gut, Peter konnte hier im Bad selbst mit geschlossenen Fenstern das Gewitter und den Sturm deutlich hören. Es war wohl ein heftiges Sommergewitter und wie es aussah, würde es auch noch eine Weile weiter toben. Schließlich drehte sich Peter zur Tür und verließ durch jene das Bad. Er wollte lieber wieder bei den Anderen sein. Unwissend, was in den letzten Minuten vorgefallen war, betrat Peter schließlich sein Zimmer, natürlich immer noch mit der Taschenlampe bewaffnet. Dort bot sich ihm dann ein etwas seltsames Bild. In fast vollkommener Dunkelheit, nur beleuchtet durch den schwachen Lichtkegel, befanden sich Justus und Bob. Beide waren nur in Unterwäsche und wie Peter bemerkte waren beide wohl im Regen gewesen, denn ihre Haare waren klatschnass. „Was... ist denn mit euch passiert?“, fragte Peter schließlich, hob allerdings die Hand bevor sie antworten konnten. „Egal... geht erst mal ins Bad und erklärt es mir dann...“ Justus machte einen nervösen Eindruck, als er ihn bemerkt hatte. Eilig schnappte er sich seinen Schlafanzug und verließ das Zimmer. Verwundert sah Peter ihm nach. "Was hat er denn?" Bob blinzelte, als das Licht der Taschenlampe sein Gesicht streifte. "Es war jemand im Garten. Ich sah, wie jemand einen mit einem Fotoapparat davon rannte. Wir kamen leider zu spät, um zu erkennen, wer es gewesen ist, aber die Person hat anscheinend einen Führerschein, denn sie fuhr mit einem dunklen Wagen davon. Was auch immer sie hier gewollt hat..ich denke wir werden es heraus finden." Zuversichtlich nickend zog Bob sich die frischen Sachen an. 'Es war jemand im Garten?', dachte Peter und rieb sich ängstlich über die Arme. Schon seltsam, wie sich seine Vermutungen bewahrheiteten. "Wo schlafen wir denn heute Nacht?" "Nun ich könnte dir hier die Schlafcouch anbieten..., wenn man sich klein macht, dürften auch zwei darauf Platz haben...", meinte Peter während er über den Bezug der Couch strich. So alt war das Teil noch nicht, allerdings quietschte sie dennoch ziemlich wenn man sich all zu sehr bewegte. Peter lief weiter zu seinem Bett und ließ sich auf der Bettkante nieder. "Oder wir schlafen all in meinem Bett, ist zwar ein Doppelbett, aber wenn Justus sich nicht zu breit macht.." er kicherte. Bob überlegte. `Neben Peter im Bett? Oder allein auf der Schlafcouch..?` Eigentlich wusste er, was ihm lieber war..aber es riskieren..? Doch seine Gefühle waren stärker, als der Verstand. Daher entschied er sich doch für das Doppelbett. Ausserdem lag ja dann noch Justus neben ihnen, somit konnte er nichts dummes anstellen. `Was für ein merkwürdiger Gedanke...` Der erste Detektiv lehnte sich von innen gegen die Badezimmertür. Er hatte sich bereits umgezogen und gewaschen. Unschlussig stand er in der Dunkelheit, die nur durch den schwachen Schein des Mondes einigermaßen zu ertragen war. "Was ist heute nur mit mir los?", murmelte er und schloss für ein paar Sekunden die Augen. Er fing an, sich auf Grund der Gefühle, die er sich selber nicht erklären konnte, gehen zu lassen. Hoffentlich hatte Bob vorhin nichts bemerkt, wenn doch, würde es ihm ziemlich peinlich sein. Anstatt sich Gedanken, um den seltsamen Vorfall zu machen, dachte er unentwegt an Bob. An seinen schlanken Körper, die blonden nassen Haaren... Justus schüttelte den Kopf, um die wirren Fantasien aus dem Kopf zu bekommen. Die Augen wieder öffnend atmete er kurz durch, um wieder zu klaren Verstand zu kommen. Er durfte sich nicht zu Tagträumen hinreissen lassen, wenn er diese Vorfälle aufzuklären hatte. Das hatte äußerste Priorität. Zuversichtlich nickend öffnete er die Tür und ging zurück in Peter`s Zimmer. "Wie ich sehe, macht ihr euch schon für`s Bett fertig. Gute Idee, ich bin müde." "Ja, ich habe Peter erzählt, was vorgefallen ist. Ähm, dir Ist es doch Recht, neben mir im Bett zu schlafen? Dann schlafe ich in der Mitte." "Äh.. also meinetwegen, ich habe nichts dagegen." Der Gedanke löste in ihm allerdings ein unsicheres Gefühl aus. Natürlich hatten sie schon oft neben einander geschlafen, doch diesmal war es anders. Als Bob ebenfalls ins Bad ging, setzte sich Justus neben Peter auf das Bett. "Es scheint, als wird unser Dritter schon seit einigen Tagen verfolgt. Er erzählte mir, dass er sich desöfteren beobachtet vor kam. Es könnte sein, dass es sich dabei auch um diesen Unbekannten vom Garten handelt. Er hatte uns durchs Fenster fotografiert, dies konnte ich an der Spiegelung im Fensterglas erkennen. Als ich dann raus bin, fuhr er auch schon mit seinem Wagen davon. Leider konnte ich weder das Kennzeichen, noch die Marke erkennen, nur das er ziemlich dunkel war und ein Stoffdach hatte, also war es wohl eine Art Cabrio." Unterdrückt gähnend tappste Peter noch einmal zu seinem kaputten Fenster, während er Justus zuhörte und drückte prüfend mit der flachen Hand dagegen. Ein klein wenig schloss es sich dabei noch, auch wenn es wirklich verwunderlich war, dass es bei diesem Sturm draußen, überhaupt zu blieb. Wahrscheinlich hatte er Glück und der Wind kam von einer günstigen Seite, sodass das Fenster nicht aufgedrückt wurde. Peter nahm sich noch einmal seine Taschenlampe und durchsuchte seine Schreibtischschublade. Er fand, was er gesucht hatte. Eine kleine Lampe, die man anmachte indem man leicht auf die Plastikbehausung drückte. Sie funktionierte batteriebetrieben und man konnte sie leicht an der Wand befestigen. Genau das tat Peter und zwar genau neben dem Bett. Zwar war das nicht zu vergleichen mit einer richtigen Lampe, aber dennoch praktischer als eine Taschenlampe. Genügend Ersatzbatterien hatte er zum Glück vorrätig. Dann wandte er sich wieder Justus: "Mehrere Tage also? Aber warum? Was das wohl zu bedeuen hat? Mh..wenn es dem Phantom nur um das Handy ging, warum taucht es dann erneut auf und macht Bilder?" "Ich weiss es nicht, aber das werden wir schon heraus finden!" Justus legte sich ins Bett und deckte sich nur soweit zu, dass ihm nicht zu warm wurde. Auch Bob machte sich so seine Gedanken. Als er zurück kam, kletterte er ebenfalls ins Bett und verkroch sich unter der kuschligen Decke. `Was, wenn es jemand auf mich abgesehen hat?` spuckte es ihm im Kopf herum. Er biss sich nachdenklich auf den Lippen herum. Hatte er denn Feinde? Wieder wusste er keine Antwort darauf. Vielleicht ein Gauner, den sie vor langer Zeit überführt hatten? Als die Matratze leicht nach gab und er einen Körper neben sich spührte, waren die Gedanken wie weg geblasen. Er schluckte leise und schob Peter mit dem Ellenbogen bei Seite. "Musst du dich so ausbreiten? Ich dachte wir passen alle in das Bett!" begann er ihn zu triezen. "Jetzt lieg ich schon fast auf der Kante und du hast noch nicht genug Platz, Bob?", gab er mürrisch zurück. "Ja, ja..übertreib nicht!" "Ich übertreibe nich, aber du brauchst anscheinend die ganze Decke! Oder wie sehe ich das?" ruckartig zerrte er an der Bettdecke, die sogleich aus Bob`s Händen glitt. "Hey! Soll ich mich erkälten?" "Kannst dich ja an Justus kuscheln!" kicherte Peter neckisch und wandte ihm den Rücken zu. Bob zog eine Schnute und rutschte gezwungenermaßen enger an den ersten Detektiv, der noch genug Decke für ihn hatte. Dieser hustete daraufhin verlegen und schloss schnell seine Augen. "Schluss jetzt Kollegen! Gute Nacht!" "Pass ja auf, dass du nicht zu nah am Fenster liegst..." Bob konnte sich diesen Satz einfach nicht verkneifen.. Peter riss sofort wieder die Augen auf und starrte ängstlich zu dem klappernden Fenster. "Psscht, jetzt!" ermahnte Justus verärgert. "Schlaf gut Peter..." kicherte Bob und drehte sich Justus zu. Der Zweite vergrub sich tief in seiner Decke und versuchte krampfhaft an etwas anderes zu denken. Bob würde ihn nicht um seinen wohlverdienten Schlaf bringen. Er biss sich auf den Lippen herum. Nach wenigen Minuten fielen ihm jedoch vor Müdigkeit die Augen zu. Der Morgen begann nicht sonderlich friedlich und eigentlich war es noch recht früh am Morgen wenn nicht noch fast Nacht, als durch einen heftigen Windstoß, das kaputte Fenster aufgerissen wurde und der Wind durchs Zimemr pfiff. Peter, der davon aufwachte, fiel vor Schreck fast aus dem Bett. Dabei bemerkte er so nebenbei, dass er im Laufe der Nacht näher zu Bob gerutscht war, nur das alleine hatte nun verhindert, dass er nicht auf dem Boden gelandet war. Nach dem Schreck lief er sofort zu dem Fenster, um es wieder zu schließen, was gar nicht so einfach war, da der Wind heftig dagegen fegte. Er verriegelte das Fenster profisorisch, indem er einen schweren Gegenstand dagegen lehnte. Die metallische Buchstütze, kam ihm da sehr gelegen. Peter blickte durch die Fensterscheibe nach draußen. Es war noch alles andere als hell und auf den Straßen draußen sah man rein gar nichts. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es erst 5 Uhr in der Früh war. Wirklich keine Uhrzeit um wach zu sein. Weshalb Peter auch wieder ins Bett zurück krabbelte, nachdem er sich versichert hatte, dass das Fenster jetzt auch zu blieb. Als er nun aber wieder im Bett lag, konnte er dennoch nicht recht einschlafen. Irgendwie war er nervös und er kannte keine Ursache dafür. Peter schaute zu seinen Kollegen, die nicht wirklich durch diesen Zwischenfall wach geworden waren und schloss dann wieder die Augen. Allerdings lag er die nächsten Stunden unruhig wach, bis er es irgendwann nicht mehr aushielt und gegen neun Uhr aus dem Bett stieg, um in der Küche etwas zu trinken. Die ruckartige Bewegung von Peter, ließ den ersten Detektiv erwachen. Er blinzelte und streckte sich erstmal und gähnte ausgiebig bevor er die Augen ganz öffnete. `Wo bin ich..? Achja, bei Peter!` Er hatte sie ja zu sich eingeladen, weil er Sturmfrei hatte, dachte er beruhigt. Noch etwas müde schloss er wieder die Augen, als sich neben ihm etwas zu rühren schien. Justus hob den Kopf und sah neben sich. Dort sah er Bob zusammen gerollt auf der Seite liegen, der anscheinend noch schlief. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Stimmt ja, sie hatten sich ja alle in das große Doppelbett gelegt. Ein paar Sekunden lang sah er ihn, einfach nur an. Es hatte etwas angenehm beruhigendes, ihn so friedlich da liegen zu sehen. Dann erhob sich Justus mit einem Ruck, legte seine Decke zur Seite und stand auf. Draußen war mittlerweile die Sonne zu sehn, auch wenn es noch ein paar kleine Wolken gab. Nachdem er sich noch einmal gestreckt hatte, fiel ihm auf, das Peter gar nicht da war. Der hatte doch auf der anderen Seite von Bob gelegen. Anscheinend war er schon aufgestanden. 'Vielleicht hat er schon Frühstück gemacht', dachte er hungrig und grinste. Justus öffnete die Tür und ging Richtung Küchte. "Guten Morgen Zweiter.", begrüßte er seinen Kollegen, der soeben mit dem Kopf im Kühlschrank steckte. "Morgen, Erster... gut geschlafen?", wandte dieser sich kurz an ihn und spähte dann weiter in den Schrank. "Danke, ganz gut..und du?" "Frag bloß nicht..ich war ständig wach.." konterte er mürrisch, als er sich eine Flasche Saft aus dem Türregal griff. "Was willst du trinken, Just?", fragte er in einem Anflug von Gastfreundlichkeit. In dem Moment betrat auch Bob die Küche und Peter wandte sich nun auch jenem zu. "Saft ist ok! Oh hey, Bob auch schon wach?" wandte sich Justus an seinen verstrubbelten Freund, der nun verschlafen neben ihm stand und sich am Kopf kratzte. "Was macht ihr denn für einen Lärm.." "Es ist schon neun Uhr Kollege, wenn wir diesen Fall schnell aufklären wollen, können wir uns nicht erlauben den halben Tag im Bett zu verbringen!" belehrte ihn Justus und griff nach einer Scheibe Toast, die er dick mit Butter bestrich, "Ist schon Schluss mit deiner Diät, Pummel?" Peter warf einen skeptischen Blick auf dessen Teller. "Hey! Ein reichliches Frühstück am Morgen, wird doch wohl erlaubt sein!" empörte sich der erste Detektiv und belegte seinen Toast mit drei Scheiben Käse, woraufhin Peter entnervt die Augen verdrehte. "Ich möchte nur einen Kakao." meldete sich nun Bob zu Wort. Er öffnete den Kühlschrank, um die Milch heraus zu holen. Das Kakaopulver fand er in einem der oberen Küchenvitrinen. Der Klang des plötzlichen Regens auf dem Dach ließ Bob etwas melancholisch drein blicken. `Peter sieht total süß aus mit diesem müden Gesichtsausdruck..` dachte der Blonde verträumt. Jäh unterbrach das Telefon diesen Gedanken. "Ich geh mal hin!" Er schob den Stuhl nach hinten und stand auf. "Ha..." Bob hielt inne, denn bevor er etwas sagen konnte, hörte er bereits eine aufgeregte Jungenstimme am Apparat. Wie sich schnell herausstellte gehörte die Stimme, einen Jungen namens Jimmy Harris. Er war der Sohn eines bekannten Juweliers in Rocky Beach. Hektisch berichtete dieser Bob von einem Einbruch in ihr Geschäft vor zwei Tagen. "Die Polizei ist den Verbrechern bereits auf der Spur..aber ihr wisst ja, wie lange sich das immer hin zieht. Tut mir leid, dass ich euch hier anrufe. Eure Tante hat mir die Nummer gegeben. Es ist aber wirklich dringend. Mein Vater wurde vor zwei Monaten schon einmal ausgeraubt. Ich vermute das waren dieselben Einbrecher. Ich halte das nicht mehr aus. Könnt ihr uns nicht helfen?" Justus musterte Bob neugierig: "Wer ist es denn?" "Es ist der Sohn vom Juwelier unten in der Stadt. Er sagt bei seinem Vater wurde nun schon zum zweiten Mal eingebrochen. Er möchte unsere Hilfe in Anspruch nehmen, da die Polizei zu lange braucht, um die Einbrecher zu finden." "Könnt ihr mir helfen?" ertönte die flehende Stimme erneut im Hörer. "Just..übernehmen wir?" wandte sich Bob an den Chef der drei Fragezeichen. Der erste Detektiv überlegte ein paar Sekunden und meinte dann: "Sag ihm, wir kommen am Nachmittag mal vorbei." Als Bob ihm dies ausgerichtet hatte, beendete Jimmy das Gespräch und sie konnten weiter Frühstücken. "Also eigentlich haben wir ja schon einen Fall." grummelte Peter. "Ja, aber wir können uns dort ja mal umsehen. Zuvor wirst du Bob, uns allerdings mal berichten, wo du dein Handy überhaupt her hast. Dann werden wir uns erst mal in diesem Geschäft umsehen. Ich weiss zwar nicht, ob es eine Rolle spielt, aber irgendwo müssen wir ja anfangen!" "Ok, mh..lass mich nachdenken..das war in diesem kleinen Handyshop der erst seit ein paar Monaten in Rocky Beach geöffnet hat! Wie heisst der noch gleich?" "Randy`s Handy`s! Diesen bekloppten Namen, kann man einfach nicht vergessen!" Seufzend griff Peter zu seinem Glas und trank einen Schluck. Das wurde ja immer schöner, da fiel ihm plötzlich etwas anderes ein. "Hey, Leute! Mir fällt gerade ein, dass in letzter Zeit immer wieder Einbrüche in unserem Umkreis ereignet haben, wisst ihr noch? Deswegen hat doch die Polizei in unserer Schule überhaupt diesen Vortrag über Häusliche Sicherheit gehalten!" "Ach, ja stimmt ja!" Bob sah überrascht auf. Wie konnten sie das vergessen? "Und da hast du anscheinend geschlafen!" warf er grinsend in den Raum. "Und du warst wohl in Gedanken, bei irgendeinem deiner Liebesbriefe, du hast doch ständig verträumt aus dem Fenster gestarrt!" konterte Peter trocken. "Tss.." Bob wurde rot um die Nase, dass der Größere, seine Abwesenheit bemerkt hatte, war ihm peinlich. "Übrigends, weil du das gerade erwähnst.." versuchte sich Bob wieder zu sammeln, "Schau mal was ich gestern bekommen habe Just!" In der Aufregung des gestrigen Tages, war es Bob total entfallen, Justus einen Brief zu geben. "Hier! Riecht nach Lavendel!" mit einem schon fast frechen Grinsen überreichte Bob den pinken Briefumschlag dem Ersten Detektiv. "Fanpost~" flötete er, nun etwas breiter grinsend. "Ach nein!" meinte Peter verdutzt. "Du Dicker?" Mit einem Stirnrunzeln nahm Justus den Brief entgegen und öffnete ihn. Es kam ausgesprochen selten vor das ein Mädchen sich für ihn interessierte. Das nun ausgerechnet er einen Brief bekam, wunderte den ersten Detektiv. Schweigend faltete er den rosa Briefbogen auseinander und las ihn. Zwar war das, was dort stand, ganz nett geschrieben, stieß aber bei ihm nicht auf Interesse. Seit mehreren Wochen hatte es kein Mädchen mehr gegeben, dass ihn auch nur ansatzweise interessiert hätte. Sichtlich unbeeindruckt faltete er den Bogen wieder zusammen, griff hinter sich um einen Stift aus der Dose, die dort auf der Ablage stand, zu ziehen und kritzelte ein paar Worte auf das Papier. Dann steckte er es zurück in den Umschlag. "Der kann zurück an die Absenderin! Wer ist eigentlich Kathy Pitburg?" "Pffffff! Die Dürre aus dem Buchklub?!" Peter gröhlte vor Lachen. "Jaja, genau!" stimmte nun auch Bob laut mit ein. "Oh mein Gott, Justus! Wo gabelst du nur immer diese Schönheiten auf!" Bob konnte es sich nicht verkneifen, mit zu lachen. Kathy war wirklich alles andere als hübsch. Das merkwürdige Humpeln, wenn sie über den Schulhof ging, machte die Sache nicht besser. Bildlich begannen die Beiden, sich auszumalen, wie Justus und Kathy gemeinsam vor einem romantischen Sonnenuntergang am Strand Händchen hielten. Wobei Kathy, ihr vermutlich dauerhaft verstauchtes Bein, hinter sich herzog. Der Erste Detektiv zog eine Schnute. Über das alberne Verhalten, seiner Kollegen konnte er nur den Kopf schütteln. "Nun hört schon auf! Also,..!" Justus räusperte sich übertrieben, um wieder für Ruhe zu Sorgen. "Auf jeden Fall, scheint bei den Einbrüchen mehr dahinter zu stecken. Wahrscheinlich eine gut organisierte Diebesbande, Kollegen.." Justus strich sich grübelnd über das Kinn. "Solange es noch nicht allzu warm ist, sollten wir uns auf den Weg machen! Wenn ihr fertig seit, fahren wir mit Peter`s MG zu "Randy`s Handy`s". Da das Wetter unbeständig ist, sind die Fahrräder sind zu riskant!" "Gut, so machen wir es!" nickte Bob. "Ok, Just!" Peter stand auf, um den Tisch abzuräumen. Kapitel 6: 6:00 --------------- Als sich die Drei fertig gemacht hatten, verließen sie das Haus und setzten sich in Peter`s MG. Bob war nach hinten geklettert und grübelte. Irgendwas hatten sie vergessen.. Dann fiel es ihm ein: "Hey Leute! Warum haben wir eigentlich nicht schon früher daran gedacht!" Er sah die Beiden aufgeregt an. "Warum haben wir noch nicht auf meinem Handy angerufen?" "Weil zumindest ich, noch nicht deine neue Nummer habe." entgegnete Justus, der sich wie gewöhnlich auf den Beifahrersitz gesetz hatte. "Ausserdem würde unser Dieb dann wissen, dass wir ihm auf der Spur sind. Wir müssten von irgendwo aus anrufen, wo unsere Nummer nicht angezeigt wird. Vielleicht von einer Telefonzelle." "Mhm, Justus hat Recht!" meinte Peter konzentriert, während er den Blinker setzte und in die nächste Straße einbog, die sie näher zu ihrem Ziel bringen würde. Da klingelte ein Handy. "Oh!" Der erste Detektiv griff in die Tasche und zog sein Handy heraus. "Justus Jonas hier!...Ah, hallo Jeremy!" Bob und Peter hörten schweigend zu, bis er das Telefonat beendet hatte. "Jeremy möchte, dass wir sofort bei ihm vorbei fahren. Anscheinend will die Versicherung der Familie den Schaden nicht mehr übernehmen, da seit dem ersten Einbruch nicht genug für die Sichherheit des Ladens unternommen wurde. Der Kleine war total aufgelöst, weil sein Vater womöglich an den Kosten pleite gehen könnte, was bedeutet, dass sie das Juweliergeschäft schließen müssten." "Ohje, ok, dann bieg ich da vorne ab, dann kommen wir direkt zu dem Geschäft!" "Gut, Zweiter!" Als sie um die Ecke bogen, sahen sie bereits das Schild des Juweliers. Die große Glasscheibe, war zersprungen nur notdürftig mit Klebestreifen dekoriert worden. "Sieht ganz schön schlimm aus." Es erinnerte nichts mehr an das teuere Juweliergeschäft, dass es einmal war.. Alles war abgesperrt und von Schmuck war weit und breit nichts zu sehen. Sie stiegen aus dem Wagen und Bob drückte die Klingel. Auch Peter war von dem Anblick des Ladens erst mal ein wenig geschockt. "Die Einbrecher waren anscheinend nicht gerade zimperlich!" "Sieht so aus. Mh, ziemlich noble Gegend hier", bemerkte der erste Detektiv als er ausstieg und sich umsah. Peter folgte Bob der zur Tür marschiert war und einfach geklingelt hatte. Eine ältere Dame öffnete ihnen. "Guten Tag...", begrüßte Peter die Dame höflich. "Wir wollten zu Jeremy..." "Ach, der ist oben. Seit ihr Freunde von ihm?" Die Drei nickten. "Ich werde ihn holen gehen!" Sie stieg die Stufen zur Wohnstube hinauf.. Justus riskierte einen Seitenblick in das Innere des Geschäfts. Ein paar Männer waren gerade dabei den Laden einigermaßen in Ordnung zu bringen, doch noch immer lagen viele Splitter und Holzteile am Boden verstreut. Der Diebstahl war nun schon zwei Tage her, doch es würde wohl noch länger dauern, um alle Spuren des Einbruchs zu beseitigen. Jeremy trat in die Eingangstür und begrüßte sie mit verbissenem Gesichtsausdruck. "Hallo Jeremy!" begrüßte ihn Justus höflich. "Danke das ihr so schnell gekommen seid. Wie ihr seht, stecken wir immer noch in den Aufräumarbeiten. Ihr könnt euch hier gerne umsehen." Die drei Fragezeichen folgten den Jungen in das Juweliergeschäft und sahen sich gründlich um. Leider konnte der Tatort ihnen auf den ersten Blick, keine besonderen Hinweise auf die Täter geben. Nachdem sie sich umgesehen hatten, stiegen sie mit Jeremy die Treppenstufen nach oben. Er führte sie direkt in sein Zimmer und schloss dann die Tür hinter sich. Oben erwarteten sie bereits Gläser mit Cola und eine Schale Kekse. "Die hat meine Mum für euch hin gestellt." Jeremy war ungefähr 14 Jahre alt, wirkte aber in diesem Moment etwas zu ernst für sein Alter. "Und ihr seid richtige Detektive?" fragte Jeremy zögernd. "Ja, das sind wir. Wir haben schon den ein oder anderen schwierigen Fall gelöst. Hier unsere Karte!" Der Junge streckte die Hand aus und nahm die Visitenkarte entgegen. "Oh eine richtige Visitenkarte! Cool!" Leise begann er sie vorzulesen. "Die drei Detektive..., Mh? Wozu stehen da drei Fragezeichen?" "Die stehen für alles Geheimnisvolle, für ungelöste Rätsel!" erklärte Justus schnell. "Verstehe..mh. Erster Detektiv Justus Jonas, .. Zweiter Detektiv, Peter Shaw, .. Recherchen und Archiv, Bob Andrews." Die Drei nickten ihm freundlich zu. "Ok, ihr habt mich überzeugt. Hört zu.." Stockend begann Jeremy Ihnen alles von dem Diebstahl zu berichten. Da Peter noch satt vom Frühstück war, nahm er sich nur einen Keks, während er Jeremy zuhörte. Der erste Einbruch hatte sich vor einer Woche ereignet und lief noch relativ harmlos ab, es wurden 'nur' zwei wertvolle Diamantringe und ein paar Armbänder gestohlen. Scheinbar waren die Diebe durch etwas gestört worden, sodass sie ihre nächtliche Aktion abbrechen mussten. Beim ersten Einbruch hatte er Geräusche gehört und war die Treppe hinunter gegangen. Als er unten angekommen war, waren die schwarz gekleideten Männer gerade auf der Flucht gewesen. Beim zweiten Versuch, hatte die Diebesbande nur die Thekenauslage mitgehen lassen und die wirklich teueren Stücke im Safe übersehen. Zudem schienen die Diebe wirklich in großer Hast vorgegangen gewesen zu sein, da man einige verlorene Schmuckstücke auf dem Boden verteilt, gefunden hatte. Der zweite Raub war nur deshalb so spät bemerkt worden, da die gesamte Familie zu der Zeit außer Haus gewesen war. "Vorgestern waren wir nicht zu Hause. Also,.. am Dienstag!" sagte Jeremy und zeigte ihnen eine Broschüre. Sie waren auf einer Messe gewesen. "Mein Dad war den ganzen Abend mit uns in einem der Restaurants gewesen." Auch die neu bestellte Alarmanlage, war zwischen dem Ersten und dem Zweiten Überfall noch nicht geliefert worden, sodass auch die Nachbarn ziemlich spät etwas bemerkt hatten. "Ich fühle mich hier nicht mehr sicher.." fügte der Junge traurig hinzu. "Immer wenn ich Nachts ein Geräusch höre, glaube ich, dass sie wieder zurück kommen." Bob nickte. Dieses Gefühl kannte er nur zu gut. Er erzählte ihnen auch von seinen Albträumen. Justus hegte den Verdacht, dass sie hier nicht viel unternehmen konnten. Alle Spuren hatte die Polizei schon aufgenommen und natürlich waren alle Beweise durch die Aufräumarbeiten zu nichte gemacht worden. Dennoch wollte er noch nicht aufgeben. "Hm, da leider schon wieder so viel aufgeräumt worden ist, können wir nicht allzu viel tun. Die Polizei wird uns kaum Einblick in die Sachlage gewähren." Er nahm sich ebenfalls einem Keks, den er genüsslich verspeiste. "Zudem sind wir gestern Abend selbst Opfer eines Einbruchs geworden, den wir erst einmal aufklären müssen. Falls wir aber zufällig etwas zu eurem Einbruch erfahren sollten, werden wir es dich wissen lassen." Bob sah Justus flehend an. Jeremy tat ihm Leid. "Warte mal Just! Gibt es Videoaufnahmen von den Einbrüchen, Jeremy?" "Ja...es gibt Videoaufzeichnungen, aber man sieht nichts darauf, also fast nichts, da nur die Straßenlaterne um die Ecke für etwas Licht im Raum gesorgt hatte. Die Polizei hat die Bänder natürlich mitgenommen... ich konnte leider auch keine Kopie davon machen...", meinte der Junge betrübt. Peter schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Auch Peter konnte Jeremy`s Angst gut nachvollziehen, auch er hatte gestern Nacht dieses Gefühl gehabt es könnte jemand im Haus herum schleichen. "Na, nur nicht gleich so negativ, die Polizei wird schon alles nötige tun und ich denke nicht, dass die Einbrecher noch ein drittes Mal kommen, das dürfte zu riskant sein.. Wir werden alles tun, um euch zu helfen!." ermunterte ihn der zweite Detektiv und gab ihm einen kleinen Klapps auf die Schulter. Daraufhin nickte Jeremy tapfer. "Ich hoffe es... ich schlafe keine Nacht mehr, ohne vorher mein Zimmer abgeschlossen zu haben." Dieses Mal kam sich Bob ziemlich machtlos vor. Was sollten sie tun..? Wahrscheinlich würde Justus zuerst Leute in Betracht ziehen, die vielleicht nicht gut, auf Jeremy`s Vater zu sprechen waren, vielleicht ein Konkurenzgeschäft? Bob sah Peter liebevoll an. Es rührte ihn, wie er den Jungen tröstete. "Wir werden uns wieder bei dir melden, keine Sorge!" Sie mussten los. Vorerst konnten sie hier nichts ausrichten. Als sie die Treppenstufen hinunter gingen, kam ihnen ein älterer Herr entgegen, der die Drei misstrauisch musterte und es nicht für nötig hielt, sie zu grüßen. "Guten Tag, Sir.", begrüßte Justus den älteren Herren, doch dieser blieb still und rauschte eilig an ihnen vorbei. Unten angekommen gingen sie sofort zur Tür, die zum Parkplatz führte. "War das dein Vater?" fragte Justus verwundert. Jeremy schüttelte den Kopf: "Mein Onkel, er hilft beim aufräumen, aber er ist kein sehr angenehmer Zeitgenosse..." Man konnte heraus hören, dass Jimmy seinen Onkel nicht sonderlich mochte. "Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt...". Peter drückte nochmals kurz seine Schulter, ehe er sich umwandte und zurück zum Wagen ging. "Das wird schon..." Nachdem auch Justus und Bob eingestiegen waren, startete er den Motor, setzte den Blinker und fuhr los. "Ist ja ein netter Onkel.." bemerkte Bob abfällig und strich sich durch das blonde Haar. "Ich schätze in Anbetracht der Geschichte, fällt es den Geschädigten sicher nicht leicht, das Geschehne im Geschäft zu verarbeiten. Ich denke dieses Verhalten können wir Jeremy`s Onkel verzeihen!" "Könntest du diesen Satz noch mal wiederholen Just?" meinte Peter lachend und bog mit einer eleganten Rechtskurve auf die Hauptstraße. Den Weg zum Handyladen fand er wie im Schlaf, schließlich war er ganz in der Nähe ihrer Schule. Ein rascher Blick auf die Uhr, zeigte Bob, dass sie noch genug Zeit bis Ladenschluss hatten. Als er wieder auf die Rückbank geklettert war, konnte er sich nicht verkneifen, Peter ab und an durch den Rückspiegel zu mustern. Dann fiel sein Blick auf Justus. Man sah ihm an, wie es schon wieder in ihm arbeitete. "Also wie gehen wir nun vor, Just?", wandte er sich an den ersten Detektiv,denn dass sollten sie vielleicht besprechen bevor sie in den Laden gingen. "Dort in der Seitengasse steht eine Telefonzelle!" Justus deute nach vorne. "Ich schlage vor, dass ich mich erst einmal allein in dem Laden umsehe. Ihr zwei ruft während dessen auf deinem Handy an, Bob. Aber sagt kein Wort, falls jemand ran gehen sollte!" Die beiden waren einverstanden. Peter parkte auf dem Kundenparkplatz, von "Randy`s Handy`s" und sie stiegen nacheinander aus dem Wagen. Gelassen ging der erste Detektiv auf das Geschäft zu und betrat es. "Na dann lass uns mal anrufen gehen Peter!" Bob sprang aus dem Wagen und folgte Peter in die enge Telefonzelle. Peter nahm seine Geldbörse heraus und kramte nach Kleingeld. Davon besaß er reichlich und er war recht froh, ein wenig davon los zu werden. Nacheinander warf er ein paar Münzen ein und ließ dann Bob an den Apperat, da er selbst die Nummer nicht auswendig kannte. "Ok, ich wähle die Nummer." Eifrig tippte er die Handynummer ein und wartete ab. Es tutete. Nervös sahen sie einander an. Dann ein ertönte ein Klicken. Eine gedämpfte männliche Stimme meldete sich am anderen Ende. "John? Na endlich! Man, ich dachte schon sie hätten dich erwischt! Hast du die Steinchen? Ich dachte wir verladen die heute Nacht! Der Boss meinte, wir treffen uns heute Nacht am Pier! John?" Bob legte schnell auf. Sie hatten genug gehört. "Peter! Hast du das gehört? Was soll das bedeuten?" Fassungslos sahen sie sich an. Na das klang doch sehr verdächtig. Peter sah Bob an und bemerkte erst jetzt wie nah sie sich eigentlich gerade waren. Er biss sich auf die Lippen. Bevor er Bob antwortete ging er einen Schritt nach hinten und verließ somit die Telefonzelle. "Klingt als wäre da etwas illegales im Gange..." vermutete Peter etwas verlegen. "Was er wohl mit den Steinchen gemeint hat?" "Damit sind sicher Edelsteine gemeint! Scheinbar wollen sie die los werden. Anscheinend heute Nacht, am Pier!" fasste Bob zusammen. "Unser Fall scheint weitreichender und gefährlicher zu werden als angenommen..." Peter klang bei dieser Feststellung alles andere als glücklich. Während dessen nahm Justus den Handyladen unter die Lupe. Kopfhörer, Ladegeräte, neue und alte Handymodelle in zig verschiedenen Variationen und Farben. An sich konnte er nichts ungewöhnliches feststellen. "Kann ich ihnen behilfllich sein?", fragte ihn der Verkäufer. `Sicher der Inhaber des Ladens. Demnach wäre sein Name: Randy!` grübelte Justus, während er den kräftigen Mann vor sich musterte. "Nein, danke, ich sehe mich nur um.", gab der erste Detektiv freundlich zurück. Ein etwas zwielichtig wirkender Herr betrat das Geschäft und ging zum Tresen. "Ich möchte dieses Handy zur Reperatur abgeben." Ein kleines Grinsen legte sich auf die Lippen des Verkäufers. "Achja, wir haben Telefoniert!" Der Geschäftsführer nickte und nahm das Handy entgegen. "Bitte füllen sie noch diesen Bogen aus, damit alles seine Richtigkeit hat und wir ihre Einwilligung haben." "Sie übernehmen auch Handyreperaturen? Das ist aber sehr zuvorkommend.", sprach der erste Detektiv zu den Chef an, als der Kunde den Laden verlassen hatte. "Oh, ja, das ist ein besonderer Service, für unsere Kunden." Plötzlich klingelte im Hinterzimmer ein Telefon. "Entschuldige, ich bin gleich wieder da. Sieh dich ruhig noch etwas um." 'Privatgespräche während der Arbeit?´ Justus hob eine Augenbraue. Naja, war ja sein Geschäft. Nachdem nichts weiter geschah und auch sonst nichts verdächtiges zu finden war, entschied sich Justus, zu seinen Freunden zurück zu gehen. Diese warteten bereits ungeduldig auf seine Rückkehr. "Ok, Kollegen. Leider Fehlanzeige. Ich konnte nichts besonderes entdecken." "Nicht so schlimm. Wir haben eine ganz heisse Spur!" sprudelte Bob los und erzählte dem ersten Detektiv sogleich von dem merkwürdigen Telefonat. "Das hat ganz sicher etwas mit der Einbruchserie zu tun!" Peter klang ebenso aufgeregt. "Vielleicht sind ja auch die Klunker, die aus dem Juwelierladen von Jeremy`s Vater.., aber wär das nicht ein großer Zufall?" Justus` Augen weiteten sich. Sie kamen endlich einen Schritt voran. "Bis jetzt können wir das nur vermuten. Dennoch Kollegen! Heute Nacht läuft eine große Sache.." Justus setzte sich zu ihnen in den Wagen und schnallte sich an. "Und desshalb werden wir uns heute Nacht am Pier auf die Lauer legen." Es würde ein Leichtes sein, die Übergabe des Diebesgutes zu beobachten. Schließlich gab es am Pier genügend Versteckmöglichkeiten zwischen den Kisten und Booten. "Falls wir mit unserer Vermutung richtig liegen, werden wir sofort die Polizei einschalten!" Damit war die Sache beschlossen. `Heute Nacht!` dachte Bob und biss sich auf die Unterlippe. Kapitel 7: 7:00 --------------- Sie aßen schweigend zu Abend. Es gab ein paar Brote, da sie sich noch nicht um das Stromproblem gekümmert hatten. Nach dem Essen rief Peter die Handwerker für das Fenster an. Noch eine Nacht mit klappernden Scheiben würde er nicht ertragen. Er hatte Glück und in wenigen Minuten war die Sache erledigt. Beruhigt ließ der Größere sich die Rechnung in die Hand drücken und bedankte sich für den schnellen Service. Dann machten sie sich mit regenfesten Klamotten, fertig für die nächtliche Spionageaktion. Das Wetter meinte es leider nicht gut mit ihnen, als sie gegen 23 Uhr am Hafen auftauchten. Es regnete in Strömen und ein starker Wind fegte über Rocky Beach. "Oh man..wir hätten einen Schirm mit nehmen sollen." Bob der kein Regencape hatte, stellte sich so gut er konnte, unter ein Dach einer Bootskneipe, doch der Wind war erbarmungslos. Immer wieder fegte ein nasser Schwall in Bob`s Gesicht. Justus stellte sich schützend vor ihn. "Ein Schirm brächte uns bei diesem Wind auch nicht viel!" "Ach, scheisse!" Schützend hielt Bob sich die Arme vor das Gesicht. "Hier können wir doch nicht bleiben! Was sollen wir tun Just?" Auch Peter war von dem Wetter wenig erbaut, zumindest hatte er eine Regenjacke übergezogen, was gegen den Wind aber nichts brachte. Seine Ärmel flatterten im Wind. Suchend sah er sich um, es musste doch einen Ort geben an dem sie halbwegs regengeschützt waren, der Wind ihnen nicht so um die Ohren bließ und sie trotzdem genug verstehen und sehen konnten. Sie waren also auf der Suche nach dem perfekten Versteck, welches es wohl so nicht gab. "Lasst uns zu den Kistenstapel gehen. Dort dürfte es etwas windgeschützt sein... vielleicht liegt ja noch irgendwo eine Plane rum, unter der wir uns verstecken können." Schlug Peter vor. "Ich hatte gerade genau dieselbe Idee, Zweiter." Justus hatte auch nur eine einfache Regenjacke an, die ihren Zweck schon darin verfehlte, das sie wohl an den Nähten etwas undicht zu sein schien. "Vielleicht ist zwischen einigen großen Kisten eine freie Stelle, wo wir uns auf die Lauer legen können." Er sah sich um und ging auf die kleine Lagerhalle zu, wo überall große und kleine Holzkisten herum standen. Zum Glück war dies nur ein kleiner Hafen, sonst könnten sie ihr vorhaben wohl vergessen. "Kommt Kollegen!" Sie folgten ihrem selbsternannten Anführer geduckt durch engen Gänge zwischen den Lagerbeständen am Hafen. Dort fanden sie auch eine Plane, die sie gemeinsam von einer Plakete rissen und über sich warfen. Jetzt hatten sie, was sie gesucht hatten und richteten sich ein einigermaßen geschütztes Versteck ein. Dort lauerten sie Stunde um Stunde. Frierend harrten sie aus, drängten sich eng aneinander, um nicht zu sehr zu frieren. "Das ist doch verrückt..." nuschelte Bob. "Da kommt keiner mehr.." Verkrampft hielt er die Plane in seinen kalten, wie erstarrten Händen. Der Wind versuchte unerbittlich, sie ihnen zu entreissen. Justus wurde zunehmen unruhiger, was wohl damit zusammenhing, dass Bob ihm ganz schön nahe kam. Er spürte dessen Wärme und nahm dessen angenehmen Geruch wahr. Verstolen sah er ihn an. Sein zerzaustes nasses Haar, die zitternden Finger, die verkrmpften Finger, die unerbittlich die Plane festhielten. Am Liebsten würde er ihn in seine Arme ziehen, um ihn etwas von seiner Wärme abgeben zu können. Es war bereits ein Uhr, als Bob, bleich vor Kälte, den Vorschlag machte, doch endlich nach Hause zu gehen. Doch gerade in diesem Moment wurde es interessant. Ein Wagen tauchte in der Nähe eines Steg`s auf. Zwei Männer stiegen aus. Dann hielt ein dunkles Caprio mit überdachten Verdeck in unmittelbarer Nähe, der düsteren Gestalten. Ein dürrer Mann stieg aus dem Auto und ging geradewegs auf die zwei Männer zu. Die Drei Fragezeichen, konnten kaum ein Wort verstehen. Die Wellen rauschten einfach zu laut. Peter biss sich angespannt auf die Lippen. "Na toll, ich verstehe nicht, was die sagen! Wir könnten doch etwas näher ran rutschen..?" "Ja, kommt!" Als Justus langsam aufstand, lockerte er kurz den Griff um die Plane. Seine Finger schmerzten, so verkrampft hatte er die Plane festgehalten. In diesem Moment flog sie auch schon in hohen Bogen davon. "Ach du Schreck!" Die drei Detektive sahen entsetzt, wie die Plane über das Pier fegte. Direkt auf die Gauner zu. Justus erstarrte für einen Augenblick, als die weisse Schutzplane aus ihren Händen gerissen wurde, hatte er das Gefühl, sein Herz wäre für eine Sekunde stehn geblieben. Dann fing er sich, sprang auf seine Beine und rannte los. Peter und Bob taten es ihm gleich. Jeder rannte in eine andere Richtung, um die Verfolger zu irritieren. Diese bemerkten das weisse Plastikverdeck, welches nun auf sie zu fegte und sahen sich daraufhin suchend um. Dann deutete einer der Drei fluchend zur Lagerhalle. "Verdammt! Sie haben uns gesehen! Los lauft!" schrie Bob und rannte so schnell er konnte. Sie waren schutzlos und weit und breit gab es kein Versteck. Peter stolperte fast über seine eigenen Füße. Eigentlich war er ja der Schnellste, der drei Fragezeichen, doch das lange Verharren in ein und der selben Position hatte seinen Tribut gefordert. Mit der Hand stützte er sich an einem Bretterstapel ab, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Obwohl es keinen Unterschlupf gab, in den sie hätten schlüpfen konnten, war das Glück doch auf ihrer Seite. Im Zick Zack rannten sie zwischen den Kisten und dem Treibgut, welches am Hafen gestapelt wurde, hin und her. Daraufhin konnten sie ie Verfolger eine Weile abschütteln. Eine Pistole feuerte einen Warnschuss ab. Bob zuckte ängstlich zusammen. Er wusste nicht, wo seine beiden Freunde gerade waren. `Hoffentlich passiert ihnen nichts..` dachte er ängstlich, als er sich gegen ein Segelboot fallen ließ Plötzlich hörte er schnelle Schritte hinter sich. Erschrocken sprang er auf. Da packte ihn auch schon jemand grob am Arm. "Nein, NICHT!" entsetzt versuchte Bob sich los zu reissen, doch der Kerl hielt ihm die Hand vor den Mund. "Pssscht, sei doch still! Ich bin es Peter!" zischte der zweite Detektiv hektisch. Erleichtert seufzend schloss Bob kurz die Augen. Hoffentlich hatte ihn niemand schreien gehört. "Ach du bist es! Man, hh...ha..hast du mich erschreckt." keuchte er ausser Atem. "Ich glaube..hhh..wir haben sie ....hha...abgehängt!" Beruhigte ihn Peter. Seine Klamotten trieften vor Nässe, der Regenmantel, hatte sich während des Laufens geöffnet. "Wo ist Justus..?" "War er nicht gerade noch hinter uns?" Panisch sahen sie sich nach ihm um. "Hoffentlich haben sie ihn nicht erwischt! Wir müssen ihn finden! Komm!" Bob packte Peter am Arm und zog ihn eiligst mit sich. Sie huschten hinter geparkten Autos herum und zischten leise Justus Namen. Justus rannte, um sein Leben. Die Gauner waren dicht hinter ihm. Das viele Laufen machte sich jetzt bezahlt. Noch vor einigen Wochen wäre er jetzt schon völlig ausser Atem gewesen,doch nun schaffte er es seine Verfolger abzuschteln. Als er niemanden mehr hinter sich sehen konnte, rannte er um die Ecke, einer kleinen Hafenkneipe. Allerdings übersah er dabei einen leeren Berkasten. Er geriet ins straucheln und knallte der Länge nach auf den glitschigen Boden. 'Verdammt!!!' Seine Knie schmerzten, sicher waren sie durch den Sturz aufgeschürft worden. Doch damit konnte er sich jetzt nicht aufhalten. So schnell er konnte, rappelte er sich auf und rannte weiter. Dabei hatte er seine beiden Kollegen aus den Augen verloren und zum Suchen blieb ihm jetzt keine Zeit. Er hörte Stimmen näher kommen. Er lief weiter zwischen einigen größeren Kisten hindurch. Der Regen, die Dunkelheit und die spärliche Sicht dadurch, machten es ihm nicht gerade leicht, den richtigen Weg zu finden. Vielleicht würde er Das auch zu seinem Vorteil nutzen können. Am Rand der Lagerhalle stapelte sich alle möglichen Gegenstände: Kisten, abgedeckte Motoren, Boote, Werkzeug und Taue, hinter denen er sich verstecken konnte. Weiter vorne ging es um die Ecke und zu einem Zaun, der einen Teil des Geländes umgab. Justus rannte darauf zu und schlüpfte in einen Vorsprung zwischen dem Gerümpel und der Hallenwand. Er machte sich ganz klein, sodass ihn niemand entdecken konnte. Ausser Atem wartete er ab. "Verdammt, wo ist der Kerl?" Einer der Gauner kam der Halle bedenklich nahe. Sie waren um die Ecke weiter gelaufen und nicht stehn geblieben. "Ich weiss nicht..", antwortete der Andere, der wohl der Anführer der Bande war. "Findet ihn!" "Ne, man! Ich verpiss mich, ich habe was ich haben wollte! Das wird mir zu heiss. Sie sollten lieber auch das Weite suchen, bevor die uns die Bullen auf den Hals hetzen!" Zwei der Gestalten machen sich daran, den Weg zurück zu laufen. Nach einigen Minuten folgte auch der Dritte. Bob ließ sich weiterhin von Peter mitziehen, entwand sich auch nicht aus seinem Griff, da es ja nun wirklich sehr dunkel war und hier weiter ab vom Hafen, auch keine Laternen mehr standen. Nachdem sie eine Weile durch das Kistenlabyrinth geirrt waren, schlug Peter vor, da zu suchen, wo sie noch nicht gewesen waren und das war nun mal die Lagerhalle. Hier schien auch wieder etwas mehr Licht, das von der Laterne an der Kneipe herkam. Immer wieder riefen sie den Namen des Ersten Detektives. Der Wind riss ihre Stimmen allerdings mit sich, sodass man sie wirklich nur leise hörte. "Hoffentlich laufen die Kerle nicht Peter und Bob über den Weg." dachte Justus angespannt. Nachdem er noch einige Minuten in seinem Versteck gesessen hatte, hatte er sich langsam wieder aus diesem gewagt und schlich vorsichtig an der Halle entlang. Außer dem Regen und dem Wind war nichts zu hören oder zu sehen und darüber war der erste Detektiv auch ganz froh. Am Ausgang der Halle gab es auch wieder etwas Licht. Gerade als er um die Ecke biegen wollte, vernahm er eine Bewegung. Regungslos blieb er an der Wand stehen und versuchte etwas zu erkennen. Nach einigen Sekunden vernahm er Stimmen, die seinen Namen riefen. Erleichtert, aber angespannt, löste er sich von der Wand und lief auf die beiden Gestalten zu. "Peter! Bob! Bin ich froh das es euch gut geht!", rief er und kam vor den Beiden zum stehen. "Aber jetzt los, lasst uns verschwinden!" Noch waren sie nicht außer Gefahr. Ihre Verfolgen könnten immer noch irgendwo auf dem Gelände herumlungern und auf die passende Gelegenheit warten, um sie zu überwältigen. Sie hatten keinen Wagen gehört. Bob atmete erleichtert auf. Justus war nichts passiert. Erleichtert lief er mit den Beiden, Richtung Wagen. "Man, das hätte böse ausgehen können." Der dritte Detektiv setzte sich wie üblich nach hinten. "Ohje, jetzt machen wir das Auto total nass.." Seine Kleidung klebte triefend nass an ihm. "Brr.." Bob schüttelte sich vor Kälte. "Jetzt aber ab nach Hause! Just! Hast du die Männer erkennen können? Mir fiel auf, das einer von Ihnen einen Vollbart hatte und...er trug eine rote Cappi! Ich bin ganz sicher." ""Ja, den habe ich auch erkennen können. Hätte er noch eine Sonnenbrille aufgehabt, hätte er mich an einen Regisseur erinnert," grinste er. "aber für diese Überlegungen haben wir später noch Zeit. Ich will jetzt erstmal ganz schnell unter die Dusche!" Auch Peter war ziemlich erleichtert, dass Justus nicht entdeckt worden war und nickte zustimmend. "Das war wirklich gefährlich..man, man. Brrr, Mistwetter aber auch..." Er rieb sich die kalten Arme. Als sie endlich im Auto saßen, startete Peter sofort den Motor und fuhr den kürzesten Weg zu sich nach Hause. Die Kälte war kaum zu ertragen und seinen Kollegen ging es nicht anders. Kaum hatte er das Auto geparkt verließen die Drei so schnell sie konnten den Wagen und Peter schloss eilig die Haustür auf. Er ließ Bob und Justus den Vortritt und folgte den Beiden dann in sein Zimmer. Sie zogen ihre Schuhe im Flur aus und warfen die Regencape`s über einen Stuhl neben der Garderobe. Sie wollten ganz schnell raus, aus den nassen Sachen. "Also zwei Duschen reichen mir für heute!" bibberte Bob lachend und warf die nassen Klamotten in eine Ecke. "Die werde ich morgen zum trocknen aufhängen!" versprach er Peter. In seinen hellblauen Shorts wirkte er noch schlanker, als er es sowieso schon war. Peter stand neben ihm und trocknete sich bereits mit einem Handtuch ab. Nachdem er auch eines zugeworfen bekam, machte auch er sich daran. Verstohlen betrachtete er den muskulösen Körper seines Freundes. Frierend hielt er sich die Arme vor die Brust. Ein kleines Niesen entwischte ihm und er musste sich die Nase reiben. Dann noch eines. "Oh man..ich hoffe ich werde nicht krank!" Peter hatte sich recht rasch abgetrocknet und zog sich genau so rasch die trockenen Klamotten über. Sein Blick ging zu Bob, als dieser nieste. "Das wäre ja bei dir nicht sehr überraschend...", meinte er mitleidig. Während Justus sich abtrocknete, beobachtete er Bob. Justus musste an den vergangenen Abend denken, wo sie schon einmal vom Regen durchnässt worden waren. Als er bemerkte, das sich ein Rotschimmer in sein Gesicht schleichen wollte, senkte er schnell den Kopf, sah Bob aber wenige Sekunden später wieder an. Er folgte dessen Blick, merkte, das dieser Peter ansah, der sich nun abgetrocknet hatte und sich nun trockene Klamotten anzog. Justus spürte einen Anflug von Eifersucht in sich aufsteigen. Gut, gegen Peter hatte er körperlich absolut keine Chance. Er sah echt nicht schlecht aus, das musste er zugeben. Dennoch störte es Justus irgentwie, das Bob ihn so musterte. Wieso tat er das eigentlich? "Also.." Peter der davon gar nichts bemerkte, hatte Lust auf was Warmes. Mit einer Hand fuhr er sich durch die Haare und sah dann in die Runde. "Wie wärs mit einem heissen Tee, zum aufwärmen?" "Dazu fehlt uns leider noch immer der Strom!" stellte Justus trocken fest. Peter war wirklich nicht der Hellste, dachte Just grinsend. "Achja...stimmt ja, der Strom! Mist! Ich schlage vor wir ziehen uns schnell Morgenmäntel über und sehen schnell im Keller nach, ob wir da noch Sicherungen für den Sicherungskasten finden. Diese Dunkelheit ist ja nicht zu ertragen!" schlug Peter vor. Bob nickte nur und schlüpfte in den blauen Mantel, den ihm der zweite Detektiv aus seinem Schrank reichte. "Gut, macht ihr das mal. Dann gehe ich derweil ins Bad und genehmige mir eine heisse Dusche!" Voller Vorfreude lief Justus an ihnen vorbei und die Treppen hinunter. "Wie nett von dir.." grummelte Peter ihm nach. Im Keller fanden Bob und Peter tatsächlich noch ein paar neue Sicherungen. Sie lagen auf einer kleinen Werkbank. "Gott sei Dank!" Der Größere atmete auf. Jetzt mussten sie auch nicht mehr im Dunkeln herumirren. Obwohl es gerade schon fast drei Uhr Nachts war, waren sie noch putzmunter. Die Aufregung der letzten Minuten hallten noch nach. Justus trat aus der Dusch, zog sich seinen Pyjama an und setzte sich auf die Toilette, um seine blutigen Knie zu versorgen. Da die Tür jetzt offen stand, erhaschte Peter einen Blick. "Hast du dich verletzt?" fragte er besorgt und schob die Tür zum Bad weiter auf. "Kommt ja nicht oft vor, dass man dich so rennen sieht." grinste er neckisch, als er merkte dass es nicht so schlimm war, wie es zuerst gewirkt hatte. "Bist halt nicht in Form." Er legte ihm grinsend eine Hand auf den Oberschenkel. "Tss, wenn du meinst, immerhin ist mein Körper nicht regelmäßig von blauen Flecken übersät, wie das bei dir der Fall ist!" Justus hatte Recht, das Fußballspielen hinterließ desöfteren seine Spuren auf seinem Körper. "Die vielen Pokale haben eben ihren Preis." konterte er vergnügt und schnitt ihm zwei große Stücke Pflaster von der Rolle aus dem Verbandskasten. Natürlich hatten sie alle Lust auf eine Tasse Kakao. So saßen sie frisch umgezogen und mit feuchten Haaren in der Küche und warteten auf die Milch im Kochtopf. "Leute...irgendwie habe ich auch Hunger.." meldete sich der erste Detektiv jammernd zu Wort. "Ja..ich hätte auch nichts gegen einen Nachmitternachtsimbiss Just!" lachte Bob auf und kniff ihm in die Hüfte. Zur Seite zuckend stupste er Bob grinsend zurück. "Wo hast du denn das Toastbrot versteckt Peter?" Der Blonde durchforstete alle Schränke, fand aber nichts. "Meine Güte, hier findet man aber auch gar nichts.." Peter sah Bob amüsiert beim durchsuchen der Schränke zu. Dann stand er lässig auf und ging in die kleine Speisekammer, um aus einem der Regale den Toas zu holen. Fast schon feierlich legte er das Päckchen vor Bob auf den Tisch. "Versuchs mal damit..." Nebenbei ging er zum Herd und nahm die Milch runter, die nun fertig war. Er füllte sie in drei Tassen und gab jeweils zwei Löffel Kakaopulver dazu. Na dann fütter mal den Toaster.", grinste er. "Wie lustig!" Bob verdrehte die Augen und steckte vier Scheiben Weissbrot in den Toaster. Peter reichte Justus und Bob jeweils eine Tasse heisse Schokolade und setzte sich dann mit seiner eigenen wieder an den Tisch. Der Toast sprang aus dem Toaster. Justus stand auf, ging zum Kühlschrank und holte etwas Aufschnitt heraus. Sie konnten mit dem Essen beginnen. Der zweite Detektiv hatte im Gegensatz zu seinen beiden Kollegen keinen Hunger und begnügte sich mit dem Kakao. Nach dem Essen rutschte Bob in Justus` Richtung. "Heute schlafe ich lieber näher bei dir, Just! Peter wäre heute Nacht fast aus dem Bett geflogen..." grinste er neckisch. Justus, der gerade einen Schluck von seinem Kakao nehmen wollte, hätte sich fast an diesem verschluckt. Kurz hustete er, ehe er zu Bob sah. Dann aber bemerkte er, was da tat und sah schnell woanders hin. Er räusperte sich verlegen. "Ja, tu das Bob! Ich hatte das Gefühl, dass du mich die halbe Nacht verbrügelt hast!" entgegnete Peter unbeeindruckt. "Also Kollegen! Morgen sollten wir auf jeden Fall mit Jimmy`s Vater sprechen. Vielleicht hat er eine Ahnung, wer ihm das mit dem Einbrüchen angetan haben könnte." lenkte Justus das Gespräch der Beiden auf das Wesentliche zurück. Peter pusteste leicht in seinen Kakao und musterte Bob mit einem fieß grinsenden Seitenblick. "Wer von uns beiden wollte, dass wir alle Drei in deinem Bett schlafen, du oder ich? Ich hab nur deinen Wunsch erfüllt...", meinte Bob dann etwas grummelnd und nahm einen Schluck Kakao, dass er sich dabei mit der Zunge an der noch zu heissen Schokoladenmilch verbrannte, merkte man nur an einem kurzen Verziehen seines Gesichtes. Er hielt sich die Hand vor den Mund, woraufhin Peter schadenfroh kicherte. Missmutig pustete Bob abermals in den Kakao und nickte dann zu Justus Vorschlag. "Es soll ja noch andere Einbrüche gegeben haben... vielleicht waren es ja dieselben Täter. Ich weiß nur nicht mehr genau wo noch eingebrochen wurde, ich hab nur mit halben Ohr auf das Radio gelauscht, da meine Mutter die ganze Zeit um mich herumgewuselt ist..." "Es könnte sein das wirklich ein Zusammenhang besteht, aber zur Zeit gibt es relativ wenig Indizien dafür. Wir haben bis jetzt nur den Anruf und die Übergabe der dafür spricht. Allerdings konnte es da auch um etwas ganz anderes gehen. Uns fehlen die Beweise." Kurz überlegte er, bevor er weiter sprach. "Aber wir können uns ja mal erkundigen wo sonst noch eingebrochen wurde." "Soll ich mal bei meinem Vater im Büro anrufen? Er weiss sicher am Besten, wo vor kurzem eingebrochen wurde. Die Polizei wird genug zu tun haben." schlug Bob vor und lehnte sich mit fragendem Blick zurück. "Ist schließlich meine Aufgabe, die Recherchen zu übernehmen!" sagte er in leicht albernen, wichtigen Tonfall. "Oho, der Archivist hat gesprochen!" kicherte er. "Archivar!" konterte Justus, woraufhin Peter genervt die Augen verdrehte. "Dann eben: Unser ARCHIVAR!" korrigierte er sich übertrieben. "Gute Idee, Bob." nickte Justus. Nach einem weiteren Schluck Kakao musste er ein Gähnen unterdrücken. Die Uhrzeit war mittlerweile schon weit vorangeschritten. "Also, ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber ich trink das noch aus und dann gehe ich schlafen..." Die anderen Beiden stimmten ihn zu. Erst jetzt spürten sie die bleiernde Müdigkeit. Bob legte seine Hand auf Justus Schulter, als er sich erhob um die Teller aufzuräumen. Justus hielt daraufhin in seiner Bewegung inne und starrte vor sich auf den Tisch. "Mh..ich glaube es ist besser, wenn ich das zum Arbeitsende erledige. Sonst erwische ich ihn jetzt im größten Stress, vor Drucktermin." entschied Bob und ließ seine Hand an Justus Rücken hinab gleiten und stand auf. Ein wohliger Schauer überkam dem ersten Detektiv. Er musste sich beherrschen nicht leise zu Seufzen. "Dann lasst uns jetzt endlich ins Bett gehen! Sonst verschlafen wir den Tag noch.." Bob wurde durch Peter`s Gähnen angesteckt und folgte ihm ins Zimmer. Der Gößere zog sich um und kuschelte sich in das Bett, woraufhin er die Augen schloss. Zu gern hätte Bob sich eng an seinen Freund geschmiegt und einen Arm um dessen Hüften gelegt, doch das kam absolut nicht in Frage. Seufzend setzte er sich auf das Bett und kuschelte sich neben ihn. Irgendwie lag der Blonde doch viel mehr neben ihm, als in der Mitte des Bettes und so konnte Peter die Wärme des fremden Körpers recht nah fühlen. Was ihn irritierte war, dass er gerne nähergerutscht wäre... näher zu dieser Wärme, die irgendwie fremd und doch vertraut schien. Bevor Justus den Beiden ins Zimmer folgte, ging er noch einmal ins Bad um seine Zähne zu putzen. Nachdenklich sah er dabei aus dem Fenster. 'Was ist bloß los mit mir. Wieso fühle ich ausgerechnet bei ihm so etwas? Das kann doch nicht sein.' Er wusste, dass er sich zusammen reissen musste. So konnte es nicht weiter gehen. Nach ein paar Minuten betrat auch er Peter`s Zimmer, wo er dann auch sofort unter seine Decke kroch. Aber sofort einschlafen konnte er nicht. Zu viel schwirrte ihm im Kopf rum. Er sah zu seinen Kollegen. Direkt neben ihm lag Bob. Nur einige cm weiter entfernt. Würde er diese kleine und doch groß wirkende Entfernung überbrücken, könnte er sich an ihn schmiegen und.. Sich auf den Rücken drehend starrte er an die Decke. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Er löschte das Licht. Als es nach einer Stunde still im Zimmer war glaubte Bob, dass seine beiden Freunde bereits eingeschlafen waren. Immer wieder war er, bei einer Bewegung seines langjährigen Freundes zurück geschreckt, sodass er ihn auch ja nicht aus Versehen berührte. Was bedeutete das er weiter in die Richtung von Justus gerutscht war. Er lag so nah neben Just, dass er bereits dessen Knie an seinem Oberschenkel spüren konnte. Bob atmete ganz behutsam. Während er sich auf die Lippen biss, streckte er wie in unendlicher Zeitlupe. eine Hand nach Peter aus. Ganz langsam, wie in Trance glitten seine Finger über den kräftigen Rücken vor ihm. Er hielt angespannt den Atem an und wiederholte die fast unmerkliche Berührung. Justus schien ja schon zu schlafen, denn von ihm war kein Ton zu hören...oder bildete er sich das nur ein..? Tatsächlich war der erste Detektiv nach einer Weile weggedämmert Bob zugewandt schlummerte er vor sich hin. Allerdings ließen ihn Bob`s Bewegungen und das Gefühl, das etwas direkt neben ihm lag langsam wieder aufwachen. Er blinzelte, konnte aber nicht viel erkennen. Nur Bob`s Rücken vor ihm war zu erkennen. Sein Körper strahlte eine angenehme Wärme aus. Wenn er einen Arm um ihn legen würde, könnte er ihn zu sich heran ziehen, sich an ihn kuscheln, um noch mehr von der Wärme zu haben. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Gerade als er im Halbschlaf einen Arm heben wollte, um ihn um Bob zu legen, ließ ihn eine Bewegung von ihm nun doch ganz aufwachen. Was tat er denn da? Er hätte beinahe das getan, was er am besten tunlichst vermeiden wollte. Erst recht wenn einer seiner Freunde gerade direkt neben ihn lag und nur noch die Decke einen noch direkteren Kontakt vermied. Justus spürte wie die Hitze in seine Wangen stieg und er nervös wurde. Würde Bob so liegen bleiben, könnte er die Nacht wohl nicht mehr schlafen, dafür war der drang, ihm nahe zu sein und auch berühren zu wollen zu groß. Als Bob sich erneut bewegte, sah er vorsichtig auf, um ihm besser sehn zu können. Zwar konnte er nicht viel mehr erkennen, aber er sah, dass er einen Arm ausgestrekt hatte und seine Hand bei Peter lag. Oder bewegte sie sich? Die Augen etwas zusammenkneifend, sah er genauer hin, konnte erkennen wie die Finger anscheinend über Peters Rücken zu gleiten schienen. Unschlüssig was er nun tun sollte, verharrte er und wartete ab. Bob`s Herz klopfte wie wild. Es wurde schwieriger leise zu sein. Er durfte sich nicht verraten. Mit einem kleinen Seufzer blieben seine Finger auf Peter`s Hüfte liegen. Das genügte ihm vorerst. Einfach nur diese kleine Berührung und er war glücklich. Doch wie lange sollte er sich darauf beschränken? Egal..jetzt brachte es ihm was, jetzt konnte er schlafen. Er schloss die Augen und versuchte sich von dem Herzklopfen zu verabschieden. Justus lag derweil schon so dicht an ihn dran, dass er fast in seinen Armen lag. Mit gleichmäßigen Atemzügen versuchte Bob einzuschlafen. Justus schluckte, spürte wie sich sein Herzschlag ebenfalls beschleunigte. Still sah er Bob bei dem was er tat zu bis er sich verwirrt wieder in sein Kissen sinken ließ. Er wusste nicht so recht was er darüber denken sollte. Ihn hatte dieser Anblick seltsamer Weise nicht wirklich gestört, im Gegenteil, aber dann wieder doch, weil es Peter war, der diese Zärtlichkeiten bekommen hatte. Etwas in ihm wollte das nicht, fühlte sich verletzt, wollte selbst von Bob beachtet und berührt werden. Aber wieso dies alles? Wobei, ...lag die Antwort nicht auf der Hand? Jedenfalls wusste er nun, das er, so aufgewühlt wie er im Moment war, nicht weiterschlafen konnte. Wahrscheinlich würde er irgendwann seinen Gefühlen nachgeben und Bob noch sehr viel näher kommen, auch wenn er es dann vielleicht so machen würde, wie dieser es bei Peter getan hat. So tun als würde es ihm Schlaf passieren. Etwas anderes traute er sich nicht zu. Ob Bob nun schon schnell eingeschlafen oder noch wach war, war ihm egal. Er musste hier raus. Der erste Detektiv richtete sich auf, schob seine Decke weg und stand einfach auf. Kurz drehte er sich noch mal zu Bob um, ehe er das Zimmer verließ und in die Küche ging. Er lag da und schien zu schlafen. Justus entschied sich, sich ins Wohnzimmer zu verkrümeln. Hier würde er kein Auge zumachen. Bob öffnete ein wenig die Augen. Als Justus das Bett verlassen hatte, war er erneut wach geworden. Vielleicht musste er nur zur Toilette? Sicher war der erste Detektiv nur davon aufgewacht. Versuchte Bob sein Gewissen zu beruhigen. Er wartete ab, bis Justus das Zimmer verlassen hatte. Dann sah er sich langsam im Zimmer um. Peter schien immer noch friedlich zu schlafen. Sanft strich er über dessen Hüfte. Der Größere sah so friedlich aus, wenn er schlief. Bob beugte sich vor und gab ihm einen unscheinbaren Kuss auf die Wange. Dann legte er sich wieder hin und zog den Körper vor ihm, leicht an sich. Dann schloss er die Augen wieder. Peter bekam von diesem ganzen nächtlichen Szenario nicht wirklich etwas mit. Dennoch, wirklich tief und fest schlafen tat er nicht mehr, als Bob ihm fast unmerklich nahe kam. Peter bekam es in seinem Zustand zwischen wachen und träumen zumindest unterbewusst mit, wachte allerdings nicht wirklich auf und schlief auch wenig später wieder tief und fest. Allerdings nicht mehr all zu lange, denn ein paar Stunden später schlug er die Augen auf und war von jetzt auf gleich hellwach. Vorallem war ihm ziemlich warm und das kam vor allem davon, dass Bob, es musste Bob sein, so nahe an ihm lag. Vielleicht hätte ihn das gar nicht so sehr gestört, wenn nur die Hitze nicht einfach extrem unangenehm gewesen wäre. So rutschte Peter erst mal ein wenig bei Seite und blieb dann einfach wach liegen. Irgendwie war ihm wirklich etwas seltsam zu Mute und er konnte nicht mal einordnen ob es jetzt schlimm war oder nicht. Langsam drehte er sich mit dem Gesicht zu Bob und sah ihn einfach nur an. Es war eigentlich nichts ungewöhnliches Bob schlafen zu sehen, immerhin waren sie schon ziemlich lange Freunde, dennoch irgendetwas war anders, als sonst und wenn es nur Peter`s seltsames Gefühl war, dass noch zuzunehmen schien, während er ihn beobachtete. Der Seufzer, den er bei dieser Erkenntnis austieß war leise und unterdrückt. In der Küche nahm Justus sich ein Glas und füllte es mit Wasser. Justus nippte daran und sah auf die Uhr. Es war gerade mal eine Stunde, nachdem sie ins Bett gegangen waren. Er seufzte und sah aus dem Fenster. Der Regen war in Nieselregen übergegangen und man konnte weiter entfernt ab und zu den Mond durch die Wolken schimmern sehn. Wahrscheinlich würde es bald aufhören zu regnen. An die Arbeitsfläche der Küche gelehnt, ließ er das gerad Geschehende Revuè passieren. Mochte Bob, Peter so sehr? Beziehungsweise mehr, als einen normalen besten Freund? Es musste wohl so sein, sonst hätte er dies doch nicht getan, und im Schlaf tat man sowas eigentlich nicht so einfach. Ihm fiel die Situation, als sie sich umgezogen hatten wieder ein. Auch da war es ihm schon aufgefallen, wie sehr Bob Gefallen an Peter gefunden hatte. Aber es waren seine eigenen Gefühle, die ihn verwirrten. Könnte es sein, dass er selbst Bob mehr mochte, als ihm lieb war? Nein, das konnte nicht sein! Allerdings schoss ihm allein bei dem Gedanken das Blut in die Wangen. Der erste Detektiv schüttelte den Kopf. Wieso sollte er Bob plötzlich mehr mögen als normal? Oder hatte er es immer getan und es nicht gemerkt? Und was ist mit Peter? Immerhin war er auch sein bester Freund. Doch im Gegensatz zu ihm sah er gut aus und war sportlich. Allerdings kam er auf intellektueller Ebene nicht immer ganz mit, was ihn in manchen Situation ziemlich dämlich wirken ließ. Justus zweifelte des öfteren an der Allgemeinbildung seines Kollegen. Wie konnte man soetwas attraktiv finden? Jedenfallls störte es ihn, das Bob nur Peter so nahe kam. Und das gewaltig. Beneidete ihn aber auch etwas dafür, das er sich dies traute. Justus wünschte sich von ihm auch so berührt zu werden. Diese Gefühle waren sogar so groß, dass er die Flucht antrat und das Zimmer verließ. Ein erneutes Seufzen entwich ihm. Das er wohl eifersüchtig war, musste er sich eingestehen, er konnte daran nichts ändern, auch wenn er es versuchte. Als er das Glas geleert hatte, sah er wieder auf die Uhr. In wenigen Stunden würde es wieder hell werden und er hatte bis jetzt kaum schlaf. Mit einem unsicheren Gefühl ging er wieder in Peter`s Zimmer. Bob hatte sich etwas an Peter gekuschelt. Einmal tief durchatmend, um die aufkeimenden Gefühle zu unterdrücken, kletterte er wieder in seinen Teil des Bettes, mit den Rücken zu Bob und Peter. Irgendwann gelang es ihm schließlich doch noch einzuschlafen, wenn auch unruhig. Kapitel 8: 8:00 --------------- Am nächsten Morgen war es Bob, der zuerst aufwachte. Zu seinem Glück, denn er spürte sehr bald, dass er schleunigst ins Bad sollte, bevor die Anderen ihn sahen. Es war wirklich zum Kotzen. Er sah verärgert an sich hinunter. Warum passierte "soetwas" immer zum unpassensten Zeitpunkt. Vorsichtig krabbelte er über Justus. Bob wollte ihn auf keinen Fall wecken. Er dankte allen Göttern, dass er vor den Anderen aufgewacht war. Was ging nur in ihm vor? Nachdenklich ging er die Stufen hinunter. ´Wenn ich mich nicht bald jemanden anvertraue, dann drehe ich sicher durch..` Vielleicht sollte er eine zeitlang zu Hause bleiben, den Kontakt zu "ihm" vermeiden... `Ach, Unsinn! Das würde eh nicht funktionieren...!` Er beschloss, sich jetzt einfach kalt abzuduschen und sich auf etwas Anderes zu konzentrieren. Das Wackeln des Bettes und das anschließende Geräusch an der Tür, ließen Justus aufwachen. Er blinzelte benommen. Der Helligkeit im Zimmer nach zu urteilen, musste die Sonne scheinen. Sich auf den Rücken drehend sah er neben sich. Sein Blick fiel auf den schlafenden zweiten Detektiv, der ihm den Rücken zuwandte. Bob war nicht mehr im Bett. Irgendwie war er froh darum, denn so konnte erst einmal kein Gefühlschaos ausgelöst werden. Gähnend streckte er sich. Er war immer noch müde. Die gestrige Anstrengung spürte er in allen Gliedern. So blieb er erst einmal eingekuschelt liegen. Nach einer Weile drehte sich Peter zu ihm herum. "Morgen..." "Morgen Zweiter!" "Wo ist Bob?" "Ich weiss nicht.." Justus gähnte erneut. "Ich hoffe er macht das Frühstück. Mein Magen fühlt sich unangenehm leer an!" "Wann tut er das denn nicht?" Peter beschloss aufzustehen und setzte das auch gleich in die Tat um. Mit wenigen Schritten trat er zum Fenster und öffnete es. Draußen war es wohl noch nicht all zu warm, eine angenehme kühle Brise wehte ins Zimmer. Peter atmete die frische Luft tief ein. Gedankenverloren sah er aus dem Fenster auf das Blumenbeet hinunter. Die Ereignisse der vergangene Nacht beschäftigten ihn und ein kleiner Schauer lief ihm über den Rücken. Sie waren nur knapp entkommen. Es hätte auch anders ausgehen können. Zumindest wussten sie jetzt, dass Bob`s Handy irgendjemand hatte, der in diese Juwelenübergabe verwickelt war und wahrscheinlich wurde es deshalb auch gestohlen, weil es eben nicht für Bob bestimmt gewesen war. Das ganze Nachdenken machte Peter irgendwie durstig und er drehte sich herum, um der Küche einen Besuch abzustatten. Justus schien ja noch zu dösen. "Oh man!" Bob lehnte in der Dusche und ließ das kühle Wasser über seinen Körper laufen. ´Das tut gut.´ Er fühlte sich bereits hellwach und schon optimistischer. Die unangenehmen Gedanken waren verschwunden, aber ein leichtes Gefühl der Übelkeit blieb. Er tappste aus der Dusche und schlang sich ein Handtuch um den schlanken Körper. "Reiss dich zusammen!" knurrte er sich im Spiegel zu. "Du ruinierst sonst alles!" Er trocknete sich ab und knotete das lange Handtuch um seine Hüften. Dann ging er zum Zimmer zurück, um frische Kleidung zu holen. Als er Peter`s Zimmer betrat, saß nur noch Justus im Bett und rieb sich die Augen. "Guten Morgen!" lächelte er ihn mit nassen Haaren zu. Der erste Detektiv hob den Kopf, sah zu ihm hoch. Schlagartig änderte sich seine blasse Gesichtsfarbe in ein leichtes rosa. Dort stand er, sein Bob! Nur mit einem Handtuch bekleidet. Ihm wurde heiß und kalt zugleich. "M..Morgen, Bob." Sein Herzschlag nahm wieder zu und er spürte wie seine Wangen zu glühen begannen. 'Ganz ruhig. Mach jetzt nichts unüberlegtes!` Er wollte sich nichts anmerken lassen und räusperte sich albern. Bevor er Bob weiter anstarren konnte, stand er lieber schnell auf und schnappte sich ein paar Klamotten aus seiner Tasche. Als Bob sich umgezogen hatte, war Justus bereits aus dem Zimmer verschwunden. `Der hat es aber eilig..` dachte er lächelnd und machte sich daran, das Bett zu machen. Zu Hause machte er das auch jeden Morgen. Er mochte es nicht, wenn man ihm etwas nachsagen konnte. Sanft strich er die Bettdecke glatt und ging hinunter zur Küche, wo sie alle gemeinsam Frühstücken würden. Bob schnappte sich eine Tasse und wünschte Peter schnell einen "Guten Morgen". Es regnete nicht mehr und die Sonne blitzte durch die vereinzelnden Wolken. Er öffnete das Küchenfenster und ließ die Wärme hinein. Eine kleine Böe, erfasste sein nasses Haar. "Ach...wie schön.." Peter blinzelte verschmitzt, als er Bob so verträumt am Fenster stehen sah. "Willst du Rühreier? Dann hau ich dir auch zwei in die Pfanne!" "Joa, wenn du dich schon als Köchin anbietest!" schmunzelte Bob zurück. "Also, wenn dann bitte CHEFKOCH!" betonte der Zweite übertrieben und Bob kniff ihm dafür in den Arm. "Von mir aus, solange ich was zu essen bekomme!" Im Badezimmer war Justus gerade in die Dusche gestiegen. Mit den Händen fuhr er sich über das Gesicht. 'Ganz ruhig, einfach nicht dran denken.' Bob`s Anblick ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, dabei hatte er ihn doch schon öfter so gesehen. Er schüttelte den Kopf. "Das ist ja albern!" Justus schloss die Augen und ließ das warme Wasser auf sich nieder rieseln. Er wusch sich die Haare und verließ die Duschkabine. Nachdem er sich fertig gemacht hatte, legte er seinen Pyjama in Peter`s Zimmer und machte sich auf den Weg in die Küche. "Morgen, Dritter." begrüßte er den blonden Wuschelkopf, der sich soeben Kakao einschenkte. Dann setzte er sich auf einen der herumstehenden Stühle. "Ach verdammt!" fluchend kratzte Peter mit einer Gabel in der Pfanne herum. "Was ist denn?" erkundigte sich Justus. Ein unangenehmer Geruch breitete sich in der Küche aus. "HACH! Diese blöden Eier sind angebrannt, und jetzt fängt es auch noch an zu qualmen!" "Haha, von wegen Chefkoch!" höhnte Bob. "Rühreier sind ja auch wirklich nicht so einfach.." "Jaja, du könntest mal die Terassentür öffnen, anstatt dich lustig zu machen!" Bob grinste und schlenderte in Richtung Wohnzimmer. Mit einem Ruck öffnete er die Tür zur Terasse. Er lehnte sich gegen die Hauswand und betrachtete die vorbei ziehenden Wolken. Vögel kreisten am Himmel. In der Nachbarschaft hörte man eine Kreissäge aufsurren. `Das klingt ja wie auf dem Schrottplatz...` Augenrollend wollte Bob gerade wieder ins Haus gehen, als ihm auf einmal ein ungutes Gefühl überkam. Irgendetwas stimmte nicht. Es war, als ob ihn jemand beobachtete. Jemand war in seiner Nähe. Bob sah sich unsicher um. Niemand war zu sehen. Die Hecke, die den Garten abteilte war undurchsichtig. Ob dahinter jemand saß...? Aber warum sollte dort jemand sein..? Es wusste ja niemand, dass sie gestern am Pier waren..oder hatte man sie ausfindig gemacht? .. Nein, da war niemand. Bob schüttelte den Kopf und ging schnell nach Drinnen und schloss die Tür. Der Qualm hatte sich verzogen und Peter hatte die Rühreier weggeworfen. "Also stattdessen gibt es Cornflakes!" entschied der Zweite. Bob wollte gerade von seinem unguten Gefühl berichten, als Peter ihm das Wort abschnitt. "K e i n e W i e d e r r e d e ! !" Justus seufzte lächelnd. Dass die Beiden sich ständig triezten kannte er ja schon. Peter schaltete das Radio ein. Der Sender spielte daraufhin einen Sommerhit nach dem anderen. Der Wetterbericht sagte gutes Wetter voraus und scheinbar hatte es keine neuen Einbrüche in Rocky Beach gegeben. "...noch immer keine neuen Erkenntnisse bezüglich der Einbrüche in Rocky Beach...die Polizei...", der Rest ging in einem leisen Rauschen unter und kurz danach wurde ein neues Lied angesagt. Peter setzte sich zu seinen Kollegen an den Tisch. Dabei sah Justus ihn hin und wieder von der Seite an. Er ließ sich wohl von dem, was letzte Nacht war, nichts anmerken. Aber er würde ihn wohl irgendwann zur Rede stellen, wenn er nicht von sich aus etwas sagte. Um die Müdigkeit zu vertreiben und seine Gedanken zu sortieren, machte er sich zur Abwechslung mal einen Kaffee. Zwar war er kein großer Fan davon, aber heute brauchte er etwas stärkeres zum Wach werden. Er setzte sich wieder und wartete darauf, dass das heisse Wasser durch die Maschine lief. Seine Gedanken kreisten endlich wieder um den Fall. `Die Polizei war also noch nicht voran gekommen...` Das konnte doch nicht sein. Warum brach jemand zweimal in dasselbe Geschäft ein? Doch nur, weil es jemand persönlich auf die Familie abgesehen hatte...oder? Peter fragte sich während dessen, wie viel die Männer wohl von ihnen erkannt hatten, außer ihre ungefähre Statur. Er hoffte einfach mal, dass sie genau so wenig gesehen hatten, wie er selbst. Alles was sie gesehen hatten war, das einer von den Gaunern einen Vollbart hatte. Sicher gab es in Rocky Beach einige Männer die einen Vollbart trugen. Bob saß still schweigend neben ihm. `Wieso sieht der so gelassen aus? Hat er keine Angst, dass die Typen uns erkannt haben? Arg, diese Stille ist ja nicht auszuhalten!` Peter hustete. Es lag etwas in der Luft das ausgesprochen werden wollte, aber nicht wurde, man konnte es deutlich spüren. "Ich werde heute meinen Vater im Büro besuchen!" beendete Bob die Stille. "Er kann mir sicher mehr zu den Einbrüchen sagen!" Der erste Detektiv nickte: "Mach das Bob. Peter und ich werden noch einmal zu Jimmy fahren. Vielleicht kann erfahren wir etwas mehr über die Familienverhältnisse. Und dann sehen wir weiter." Nachdem er aufgegessen hatte, wartete er, bis die Anderen fertig waren und räumte dann mit ihnen den Tisch ab. Bob war froh, dass er jetzt eine zeitlang allein unterwegs sein konnte. "Also ich geh dann..wir treffen uns um 15 Uhr am Parkcafe, ok?" Er verließ das Haus und schwang sich auf sein Rad. Ein tiefes Seufzen entwich seinen Lippen. `Jetzt erstmal in die Redaktion..` Der Wind, der ihm entgegen kam, war angenehm warm. Für einen Moment lächelte er. Wirklich ein schöner Tag, nach dem Sturm gestern. `Vielleicht habe ich mir das im Garten auch nur eingebildet...` versuchte er sich zu beruhigen. Nach etwa zehn Minuten, hatte er das große Verlagsgebäude erreicht. Er stellte sein Fahrrad neben das Auto seines Vater`s ab und ging die Stufen hinauf. Wie gewohnt saß er geschäftig in seinem Büro und tippte einen Bericht ab. Gleichzeitig balancierte er einen Telefonhörer auf der Schulter. "Halllo Pa!" wisperte Bob und setzte sich neben ihm, als sein Vater ihm lächelnd den Stuhl heran zog. Der dritte Detektiv nahm Platz und sah sich abwartend um. `Das alltägliche Chaos..` dachte Bob schmunzelnd, als er den zerstreuten Papierberg auf dem Schreibtisch überflog. Nachdem sein Vater aufgelegt hatte unterhielten sie sich eine Weile, über die Diebstähle. Bob`s Vater war nicht überrascht seinen Jungen, hier anzutreffen. Schon zu oft hatte er ihn wegen eines Fall`s um Hilfe gebeten. Auch Mr. Andrews war jedesmal neugierig, wenn die Jungs mit einer interessanten Story bei ihm an kamen. Meist bekam er dadurch als Erster die Chance, etwas sensationelles für seine Zeitung berichten zu können,- aus erster Hand, sozusagen. Als Bob alle Infos hatte, die ihm weiter helfen konnten, verließ er das Gebäude dankend wieder. Eine Überwachungskamera hatte beim ersten Einbruch im Juwelierladen, ein Gesicht festgehalten, das ihm bekannt vorkam. "Das ist der Kerl von gestern Nacht..der mit dem Vollbart..." murmelte er leise, als er auf das schwarz- weiss Foto in seinen Fingern sah. Zeitgleich, veließen auch Justus und Peter das Haus. Allerdings stiegen sie, auf Justus` Wunsch, ins Auto und fuhren damit zum Juwelier. Während der Fahrt drifteten die Gedanken des ersten Detektives ab und so hätte er fast nicht mitbekommen, das Peter schon wieder aus dem Wagen stieg, da sie vor dem Geschäft angekommen waren. Sie parkten wieder auf dem Parkplatz, neben dem ehemaligen Schaufenster. Nachdem die beiden Detektive ausgestiegen waren, drückte Justus die Klingel. Schon nach ein paar Sekunden öffnete Jimmy die Tür. "Oh. Justus! Peter! Ich habe euch nicht so schnell erwartet. Kommt doch rein! Habt ihr schon eine Spur?" "Hallo Jimmy, wie geht es dir?" "Eigentlich ganz OK." "Das freut mich. Leider noch nicht.." beantwortete Peter die Frage. Er lächelte den Jungen aufmunternd an und folgte ihm in sein Zimmer. Man konnte nicht erwarten, dass es dem Jungen super ging, immerhin war das Geschäft seiner Eltern zweimal überfallen worden, und das war nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine psychische Belastung, von Imageschäden mal ganz zu schweigen. Peter hatte gesehen, dass neue Fenster geliefert worden waren und die Unordnung im Laden selbst, sah nur noch halb so schlimm aus. Abwartend sah er zu Justus. Wollte er Jimmy eigentlich die Sache von gestern Nacht erzählen? Doch der Chef der drei Fragezeichen verlor kein Wort darüber. "Gibt es was neues was den Einbruch betrifft?" "Nein, nichts, garnichts." Jimmy sah geknickt aus dem Fenster. Das hatte sich der erste Detektiv schon gedacht. "Hat dein Vater irgendwelche Feinde oder Neider, die den Einbruch begangen haben könnten? Kam er dir in letzter Zeit irgendwie komisch vor oder war alles so wie immer." "Nein", Jimmy schüttelte den Kopf, "nicht das ich wüsste. Wir sind in dieser Gegend der einzige Juwelier." "Hm, dann hängt der Einbruch sehr wahrscheinlich mit der Einbruchsserie zusammen, die hier in der ganzen Gegend momentan stattfindet." "Der Meinung ist die Polizei auch." "Sag mal, als du dir das Video angesehn hast, ist dir irgendetwas aufgefallen? Hatte einer der Personen vielleicht etwas auffälliges im Gesicht oder trug vielleicht etwas auffälliges? Weist du, wir vermuten das die Einbrüche mit unserem anderen Fall auf irgendeine Weise in verbindung stehen, aber dafür gibt es bis jetzt aber noch keinerlei Beweise." Jimmy verschränkte die Arme und überlegte. Der dritte Detektiv, war unterdessen schon auf dem Weg, Richtung Parkcafe, als er plötzlich seinen Namen hörte. "Bob? Bob Andrews?" Der Blonde machte auf dem Absatz kehrt und drehte sich herum. Ein dürres Mädchen tauchte hinter ihm auf. Sie trug ein buntgemustertes Minikleid. Ihre braunen Locken, hatte sie sich mit einem Haargummie hochgesteckt. Bob hatte dieses Mädchen noch nie gesehen. Verwundert nickte er. "Äh, Ja...? Ich bin Bob Andrews." Sie hielt ihm daraufhin lächelnd ihre Hand hin. "Ich bin July! Ich weiss, wir kennen uns nicht!" "Mh...hallo!" unsicher reichte Bob ihr die Hand. "Ich soll dir etwas übergeben." schnatterte sie weiter auf ihn ein. Er spürte ein gefaltetes Papier in seiner Hand, als er die Ihre los ließ. "Was ist das?" "Sieh selbst nach! Ich muss dann mal...hab noch ein Date!" Mit diesen Worten, verschwand sie auch schon wieder in einem grünen Fiesta, der am Rande des Cafe`s geparkt hatte, indem ein älterer Junge saß. "Aber...wer hat dich denn geschickt?" Ohne eine Antwort, ließ sie ihn stehen und fuhr davon. Ratlos faltete Bob das Blatt Papier auseinander und las, den mit Schreibmaschine geschriebenen Text: "Es war eimal in einen fernen Land ein gütiger und wohlhabender Sultan, der seinen ganzen Reichtum seinen 3 Weisen verdankte. Eines Tages jedoch ließ sein neidischer Großwisier ihn ermorden und übernahm die Macht. Jetzt stand er vor dem Problem, ob er den 3 Weisen vertrauen konnte. Er überlegte sich, sie am Leben zu lassen, wenn sie schlau genug waren und ein Rätsel lösen konnten. Also ging er mit ihnen in einen Raum ohne Fenster oder sonstige Gegenstände, es war nur eine Tür und 3 Stühle vorhanden. Die Stühle waren so aufgestellt, dass sie in einer Linie hintereinander standen. Die 3 Weisen setzten sich und konnten nur den Rücken ihrer Vordermänner sehen. Sonst nichts. Der Wisier kam mit einem Tablett. Darauf waren 2 weiße und 3 rote Hüte und erklärte dann das Rätsel: "Ich setze jetzt jedem von euch einen Hut auf, ohne dass ihr erkennt welche Farbe euer Hut hat. Wenn einer von euch mir sagt welche Farbe sein Hut hat, dürft ihr weiterleben, ansonsten sterbt ihr. Ihr dürft weder reden, euch bewegen oder euch sonst irgendwie verständigen, sonst sterbt ihr auch. Wenn jemand eine falsche Farbe nennt, sterbt ihr ebenfalls!" Nachdem die Hüte verteilt waren, war einige Zeit Stille im Raum. Dann sagte der Weise, der am Anfang der Reihe saß plötzlich die richtige Farbe seines Hutes. Nun ist die Frage: Welche Farbe war es und woher wusste er diese?" Da ihr Drei Dussel überall damit angebt, so schlaue Detektive zu sein, dürfte dieses Rätsel für euch kein Problem darstellen. Ich lasse euch Zeit bis Morgen, Punkt Mitternacht. Kommt dann zum alten Fabrikgebäude am Pier. Dort wird euch die Lösung des Rätsel von Nutzen sein! Wenn nicht..." An dieser Stelle endete die Schrift auf dem vergilbten Blatt. "Was zum...." Bob verstand natürlich nur Bahnhof. Er musst schleunigst mit den anderen Beiden reden. Der Blonde schwang sich auf sein Fahrrad und sausste los. Kapitel 9: 9:00 --------------- Peter lauschte dem Gespräch von Justus und Jeremy halbwegs aufmerksam, dabei ließ er seinen Blick durch das Zimmer schweifen, erst als Justus erneut nach den Videoaufzeichnungen fragte, wandte er sich ganz den Beiden zu. "Mein Vater hat die Aufnahmen gestern zurück bekommen. Es wurde anscheinend eine Kopie davon gemacht. Heute Vormittag, hat er mir das Band gegeben. Ihr könnt es euch gerne ansehen!" Jeremy erhob sich und ging zu dem Bücherregal, neben seinem Schulranzen. Dort lag tatsächlich eine kleine Videokassette. "Kommt mit! Wir können sie uns nur im Wohnzimmer ansehen. Dort steht ein Fernseher." Peter und Justus erhoben sich und folgten ihm. Als das Band lief, saßen die drei Jungs gemeinsam auf dem Sofa und beobachteten jede noch so kleine Bewegung der beiden Diebe auf dem Bildschirm. Die Gauner waren rabiat in den Laden eingebrochen. Das Türschloss wurde heraus gebrochen, die Tür eingetreten. Die beiden dunklen Gestalten zertrümmerten die Schmuckschränke und packten in windeseile, den wertvollen Schmuck in ihre Taschen. Ihre Gesichter blieben dabei, zur Enttäuschung der zwei Fragezeichen und Jeremy, unerkannt. Bei der letzten Aufnahme, sah man nur noch wie der dickere, der Beiden aus dem zerstörten Schaufenster stieg. "Moment!" Justus beugte sich aufmerksam nach vorne. "Spul noch mal zurück!" Jeremy tat ihm den Gefallen. "Mhh..naja es ist nicht viel, aber immerhin sieht man an genau dieser Stelle hier," Justus war aufgestanden und zum Fernseher geeilt, "das der dickere einen Vollbart hat!" Peter verdrehte die Augen. "Ach, also brauchen wir nur nach einem dicken Mann mit Vollbart suchen und SCHWUPPS, haben wir den Dieb!" "Peter! Nicht so unprofessionell!" tadelte ihn der erste Detektiv verärgert. "Überleg doch mal! Mensch, denk doch an gestern!!" Stirnrunzelnd sah der Junge zu Peter. Dieser runzelte nachdenklich die Stirn. Er versuchte sich zu erinnern. Am Pier waren zwei Männer gewesen, die Statur der Männer hatte man recht deutlich erkennen können und ein etwas dickerer Mann war da auf jeden Fall dabei gewesen. Peter sah erschrocken auf, wenn er sich nicht irrte hatte dieser einen Vollbart gehabt. Allerdings waren dickere Männer in Rocky Beach genau so wenig eine Seltenheit, wie Männer mit Bart. "Du meinst...!" Justus nickte. Bob radelte währenddessen zur nächsten Telefonzelle, warf ein paar Münzen ein und wählte die Nummer des Juweliers. Er wartete das Tuten geduldig ab und wurde dann von Jeremy`s Mutter mit Justus verbunden. "Es gibt Neuigkeiten. Wir sollten uns umgehend am Parkcafe treffen! Könnt ihr los?" Seine Stimme klang aufgeregt. Sicher konnte Justus viel mehr mit dem Rätsel anfangen, als er selbst. Der erste Detektiv erkannte sofort, was dieser Tonfall zu bedeuten hatte. "Natürlich Bob!" "Gut, ich warte dort auf euch!" Justus legte den Hörer zurück auf die Station und ging zurück zu Jeremy, um Peter Bescheid zu geben. "Bob scheint brisante Neuigkeiten zu haben, wir treffen uns deswegen gleich im Parkcafe." Er warf ihm einen durchdringenden Blick zu. Peter erhob sich. "Gut!" "Wir müssen jetzt wieder los Jeremy. Danke nochmal. Wir melden uns, sobald wir mehr wissen! Komm, Peter!" "Ok, danke Leute!" Eilig ging Justus die Treppen hinunter, er wollte am liebsten sofort erfahren, was Bob herausgefunden hatte. Oder freute er sich so, weil er Bob wieder sah? Der kribbeln in seinem Bauch sprach jedenfalls dafür. Diese Erkenntnis ließ ihn innerlich seufzen. Er hatte jetzt besseres zu tun, als darüber nachzudenken, schließlich gab es einen Fall zu lösen. Bob wartete schon ungeduldig im Cafe. Er hatte sich eine Cola bestellt. Während er da saß versuchte er das Rätsel zu entschlüsseln. Er hatte bereits ein ganzes Papier bekritzelt, hatte aber immer noch kein Ergebnis. "Mist, das gibt`s doch nicht!" grummelte er herum und trank das Glas leer. Von weitem sah er ein Auto heran fahren. Es waren die beiden Detektive. Sie betraten das Cafe und kamen mit schnellen Schritten auf ihn zu. "Na endlich..ich werde hier noch wahnsinnig!" "Bob, was ist denn so dringend?" Justus` Blick fiel auf ein Blatt Papier, welches der Dritte in den Händen hielt. Er setzte sich zu ihm und sah ihn erwartungsvoll an. "Was hast du da?" fragte auch Peter und setzte sich rechts neben Bob. Die Kellnerin gesellte sich zu ihnen und fragte, was sie denn gerne trinken möchten. Der Chef der Detektive bestellte zwei weitere Gläser Cola und die Lady huschte davon. Bob erzählte natürlich sofort von seinem Besuch bei der L.A Post. Dann kam er auf den Brief und die seltsame Übergabe zurück. "Kann ich mal sehen!" "Hier!" Bob reichte Just das Blatt Papier. Aufmerksam studierten seine Kollegen den Brief, wurden aber vorerst nicht schlau daraus. "Es ist ein Rätsel Just! Ich komme einfach nicht drauf. Was erwartet uns in diesem Fabrikgebäude..? Ob das eine Falle ist?" "Anscheinend kommen wir nur weiter, wenn wir das Rätsel lösen.." Der erste Detektiv knetete seine Unterlippe. "Glaubt ihr der Brief ist von den Gaunern am Pier?" meldete sich Peter zu Wort. "ich weiss es leider nicht, Zweiter! Das gilt es herauszufinden." Die Kellnerin brachte die Cola und die Drei Detektive machten sich über das Rätsel her. "Mh..der erste Weise kann sich ja eigentlich nicht sicher sein, er sieht ja die Beiden hinter sich nicht. Der Zweite sieht nur eine Farbe, kann sich auch nicht sicher sein, nur der 3te kann sich sicher sein wenn beide einen weissen Hut hätten. Hätten die Beiden vor ihm rot und weiss, hätte er auch keine Ahnung!" "Also ich versteh da mal gar nichts... zwei Weisse, drei rote Hüte... und keiner darf das Falsche sagen... sonst stirben sie? Na, da muss der, der sich traut ja ganz sicher sein..." "Genau..." "Hm.. Also momentan fällt mir da auch keine Lösung ein. Aber mir macht der Brief weitaus weniger Gedanken, als die Tatsache, dass der Absender es gezielt auf uns abgesehen hat. Es muss jemand sein, der uns kennt und anscheinend auch von der Sache von letzter Nacht weiß, sonst würde er oder sie uns nicht ausgerechnet dort hin bestellen. Das müsste schon ein großer Zufall sein." Bob nickte. Auf diese Idee, war er noch gar nicht gekommen. "Mensch Just, du hast Recht! Meinst du sie haben uns erkannt?..Ich meine, wir sind nicht gerade unbekannt in Rocky Beach...." "Nein, das glaub ich nicht. Dafür war es zu dunkel und es ging alles zu schnell. Außerdem haben wir doch keinen Verfolger bemerkt. Nein, es muss jemand sein, der uns kennt. Nur Namen hätten der Person schließlich auch nicht geholfen, außer sie hätte sie recherchiert. Außerdem scheint die Person ein persönliches Problem mit uns zu haben. Sie her!" Er deutete auf einen speziellen Satz auf dem Papier und las ihn vor. "Da ihr Drei Dussel überall damit angebt, so schlaue Detektive zu sein, dürfte dieses Rätsel für euch kein Problem darstellen." Bob und Peter sahen sich angespannt an. "Vielleicht ein überführter Täter aus einem früheren Fall?" "Gut möglich Peter!" Justus beugte sich wieder mit Peter über das Blatt Papier. "Also...nur der letzte der drei Weisen, kann wissen, was die anderen Beiden für eine Farbe haben...folglich...sagt er..." Erneut las Bob sich das Rätsel durch. "Drei Weise in einer Reihe, die nichts wissen welchen Hut sie aufhaben." murmelte er. "Drei rote, zwei weiße Hüte.." "Irgendwie macht mir das alles Kopfschmerzen, außerdem habe ich Angst, dass hinter jeder Ecke jemand lauern könnte..." Peter rutschte auf seinem Platz hin und her, wobei er sich ängstlich im Café umsah. Der beängstigende Ausspruch des Zweiten, ließ Bob zusammen zucken. Sie könnten tatsächlich in diesem Moment beobachtet werden. Vielleicht waren sie sogar in Gefahr. Bob begann sich immer unwohler in seiner Haut zu fühlen. "Just, lass uns schnell das Rätsel lösen und dann zurück nach Hause fahren! Oder lieber in die Zentrale. Ich fühle mich hier irgendwie auch nicht so sicher.." Justus sah die Beiden unbeeindruckt an. "Der letzte der drei Weisen würde sagen, er hat den roten Hut auf, wenn die anderen Weisen vor ihm, die weißen Hüte aufhaben! Die würden dann ihrerseits wissen das ihre Hüte weiß sind!" "Ja, schon. Das klingt logisch.., aber im Brief heisst es ja: "Der Erste", also der, der ganz vorne sitzt. Er kann die Beiden hinter sich nicht sehen, heisst also, dass die anderen Beiden einen guten Grund haben, nichts zu sagen!" konterte Bob. "Ja, daher schlussfolgert er, dass er nur diese eine Farbe haben kann." So sehr sich der erste Detektiv gerade auch den Kopf zerbrach, er kam auf kein logisches Ergebnis. Er seufzte und sah von Blatt hoch. Den ganzen Mittag hier zu verbringen machte eh keinen Sinn. "Lasst uns in die Zentrale fahren. Bei diesem Gedudel, kann ich nicht klar denken." Er warf dem Lautsprecher, aus dem karibische Trommeln dröhnten, einen bösen Blick zu. "Wenn wir am Schrottplatz sind, werden wir einen der Geheimgänge nehmen. Denn wenn wir tatsächlich von einem Unbekannten beobachtet werden, muss er nicht wissen wo genau wir sind." Justus nahm den Brief an sich und stand auf. Sie bezahlten ihre Rechnung an der Theke und verließen das Cafe. "Hm, können wir Bob`s Fahrrad auf dein Auto binden Zweiter? Oder darf unser dritter den Weg unmotorisiert zurück legen?", grinste er den zweiten Detektiv fragend an. "Bob`s, Fahrrad? Eh... ja klar... ich denke schon. Ich befestige auf dem Dach ja auch mein Surfbrett. Mit vereinten Kräften schafften sie es tatsächlich das Fahrrad auf das Autodach zu heben. Peter befestigte es mit den dort oben angebrachten Gurten und sie konnten los fahren. Peter setzte sich ans Lenkrad. Während er so langsam anfuhr und dann zielsstrebig den Weg zum Schrottplatz einschlug, murmelte er leise vor sich hin. "Wenn ich der zweite Weise wäre... könnte ich doch meinen beiden anderen vertrauen... die müssen zuammenarbeiten, so wie wir eben und wenn zwei nichts sagen... der Dritte, Bob kann nichts sagen... außer er sieht das wir weiße Hüte aufhaben... und weil Bob nichts sagt, sage ich auch nichts... weil... Bob eben nichts gesagt hat und wir keine zwei weißen Hüte aufhaben..." Als Peter vor sich hinzumurmeln begann, sah Justus ihn an. Er merkte, dass er des Rätsels Lösung plötzlich ganz nah war. Den Vergleich mit den drei Fragezeichen und den drei Weisen fand er allerdings schon sehr auffällig, als das es wirklich Zufall sein könnte. Da sie auch schon auf dem Schrottplatz angekommen waren, stiegen sie aus und zerrten gemeinsam das Fahrrad von Peter`s MG, sodass Bob es, vor Mathilda`s Haus abstellen konnte. Sie nahmen unabhängig voneinander, jeder einen der Geheimgänge und als sie sich in der Zentrale wiedersahen, hatte Justus diesen besonderen Blick auf dem Gesicht. Er legte eine Hand ans Kinn und sah seine beiden Kollegen triumphierend an. "Der zweite Weise, also du, Peter.. könntest nur was sagen, wenn.. der erste Weise, also ich.. einen weißen Hut auf hätte. Aber da du nichts sagst..", sein Blick hellte sich auf und er blieb stehn, um sich zu seinen Kollegen um zu drehen, "habe ich einen roten Hut auf!" "Genial!" Peter blieb der Mund offen stehen. "Mensch Just! So muss es sein! Du hast es!" Bob strahlte und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. Der erste Detektiv grinste etwas verlegen und sah Bob schüchtern an, als dieser ihm auf die Schulter klopfte. Dessen Lob machte ihn im Moment besonders Stolz. Bevor sich aber ein Anflug von Röte in sein Gesicht schleichen konnte, sah er kurz zu Peter, der ihn ebenfalls für des Rätsels Lösung Lobte. Dann nahm er den Brief aus der Tasche und setzte sich mit ihm an den Schreibtisch. "Also die Lösung hätten wir. Nun sollten wir überlegen wie wir weiter vorgehen." Peter zog sich ebenfalls einen Stuhl heran und ließ sich darauf nieder. Er selbst blickte gerade gar nicht mehr so wirklich durch, was sie jetzt unternehmen sollten. Wenn man ihn fragen würde, würde er wahrscheinlich sagen, nach Hause gehen und Türen und Fenster veriegeln. Aber ihn fragte man ja nicht. "Wollen wir da echt hin?", wandte er sich an Justus. "Naja, ich nehme an, wir werden morgen Nacht zur Halle gehen.." antwortete stattdessen Bob. "Wir werden einen roten Knopf drücken..und mh..sehen was dann passiert." Ganz geheuer war ihm das allerdings nicht. Ganz und gar nicht, aber was sollten sie sonst tun? Abwarten, bis man sie irgendwann getrennt voneinander auf der Straße erwischte? "Ich glaube, wenn uns wirklich jemand etwas antun wollte, dann würde derjenige nicht so viel Zeit aufwenden, uns mit einem Rätsel zu locken..oder?" Er zog eine Schnute. "Hier ist übrigends ein Foto, der Überwachungskamera. Ich glaube das ist einer der Kerle, die wie am Pier beobachtet haben." Er reichte es dem ersten Detektiv. "Dasselbe denke ich auch Bob," Justus nickte, "desshalb glaube ich auch nicht, wir es hier mit einem der Ganoven der letzter Nacht zu tun haben. Eher jemand der ein Persönliches Interesse an uns hegt, warum auch immer. Und er schrieb auch noch, das uns das Rätsel dort von nutzen sein wird.. Was es damit auf sich hat wissen wir nicht, das werden wir erst sehen wenn wir dort sind. Heißt: Wir werden dieser Einladung nachgehen und uns morgen dort hin begeben!" Das seine Kollegen davon wenig begeistert waren, konnte er ihnen nicht übel nehmen, hatte er doch selbst ein ungutes Gefühl bei der Sache. Aber noch hatten sie über einen Tag Zeit sich auf die nächtliche Aktion vorzubereiten. Und darüber war der erste Detektiv auch ganz froh, denn die letzte Nacht steckte ihnen allen noch in den Knochen. "Das Bild deckt sich mit dem Typen, den wir heute auf der Videoauzeichnung gesehen haben. Ich nehme an, es ist auch dergleiche wie am Pier..der Dicke mit dem Vollbart!" Peter erhob sich und lief ein wenig in der Zentrale herum. Es war ziemlich warm in dem engen Raum und er hatte plötzlich das große Verlangen einfach rauszugehen, an den Strand zu fahren und sich ins kühle Wasser zu stürzen. Stattdessen waren sie mal wieder mitten in einen Fall verwickelt, der mit jedem Tag gefährlicher wurde. Ja, genauso hatte er sich die Sommerferien vorgestellt. Er rollte mit den Augen und seufzte. Bob hatte den Größeren verstohlen beobachtet. Er wusste, was in ihm vorging. Dafür kannte er ihn schon zu lange. "Heute Abend werden wir den Handyladen beschatten. Ich habe das Gefühl, dass wir den nicht aus den Augen lassen sollten. Aber wir müssen vorsichtig sein. Wenn der Laden wirklich da mit drin steckt, könnten wir ungebetenen Besuch bekommen oder bereits dort antreffen, wobei zweiteres auch was für sich hätte." Justus hatte es sich bereits im Kopf ausgemalt wie es laufen würde. Er wischte sich den Schweiss von der Stirn. Einer würde auf jeden Fall im Auto warten und aufpassen, das sie nicht erwischt werden. Verständigen würden sie sich über Walkie Talkies. Aus diesem Grund kramte er aus einer Schublade drei dieser Geräte heraus. Aus einer anderen noch Taschenlampen und Batterien. Sie würden die Geräte noch vor dem Einsatz kurz testen und sich dann auf den Weg machen. Aber bis dahin hatten sie ja noch den halben Tag Zeit. "Irgendwelche Vorschläge was wir bis dahin machen?" gab Justus sich nach einem weiteren tiefen Seufzer von Peter geschlagen. "Wir könnten an den Strand fahren und Volleyball spielen." meldete sich Bob. Er wusste, wie gern Peter im Meer herumtobte. Nur das würde seine Laune jetzt noch heben. "Wohin könnten wir gehen ohne das uns jemand sieht? Kennt ihr eine abgelegene Stelle am Meer?" Er sah in die Runde. Peter`s Augen begannen zu leuchten. Er sah aus, als würde er ihm jeden Moment in die Arme springen. Bob blinzelte ihm neckisch zu. In Gedanken stellte er sich bereits vor, wie er Peter den Ball zu spielte, und dieser ihn auf seine gewohnt anbetungswürdige Weise zurück schlug., wobei sein Haar im Wind wehte. "Also ich hätte Lust auf ein Picknick!" gab Justus zu, der versuchte Bob`s Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. "Hmm.." Justus lehnte sich zurück und überlegte. "Erinnert ihr euch noch an den Fall mit unseren Rätselpiraten? Der Ort, an dem wir seinen Schatz gefunden haben, das war doch so ein kleiner unbesuchter Strand. Er ist nicht gerade in Stadtnähe, also perfekt für unsere Zwecke!" Den Rest des Tages an einem unbelebten Strand zu verbringen, hielt er für eine gute Idee. Vielleicht würde er dann die Ruhe finden, um seine Gedanken zu ordnen. "Na dann... worauf warten wir noch?" Peter sah in die Runde. Immerhin würde sich sein momentaner Wunsch nach Frischer Luft und Wasser, gleich tatsächlich erfüllen. Da musste man doch nicht extra noch herumtrödeln. In der Zentrale wurde es schließlich auch nicht kühler. Bob warf ein paar Flaschen Limonade, aus dem kleinem Kühlschrank der Zentrale, in eine kleine Einkaufstasche. Peter holte eine dünne Decke aus einem Schrank, während er Justus beauftragt hatte, für das leibliche Wohl zu sorgen. Das konnte der Erste schließlich am Besten. Er ging hinüber zum Haus der Familie Jonas und durchwühlte den Kühlschrank. Seine Tante stand ihm tatkräftig zur Seite und half ihm bei Brote schmieren. Nachdem die Sandwiches in einem Korb verstaut waren, holte er Tittus` altes Fahrrad aus dem Schuppen. Sein eigenes stand ja noch vor dem Haus der Familie Shaw. Peter war der Erste, der auf seinem Fahrrad saß und Füße scharrend am Tor des Schrottplatzes auf die anderen wartete. Es dauerte nicht lange und die anderen Beiden, gesellten sich zu ihm. Bob hatte ihren Volleyball auf dem Gepäckträger. "Also! Auf zum Strand Leute!" rief er fröhlich. Kapitel 10: 10:00 ----------------- Sie durchquerten Rocky Beach und achteten darauf, möglichst nicht über die Hauptstraßen zu fahren. Sie erreichten den kleinen Feldweg zum Strand und holperten die Wiesen entlang, vorbei an der Straße, die Richtung LA führte. Es gab hier zwar kein Eiscafe, aber eine kleine Tankstelle, die Eis anbot. "Wollen wir uns hier was mit nehmen?" Bob hielt genau vor der Zapfsäule an. Als seine Freunde nickten, machten sie kurz Halt und besorgten sich jeder ein Eis und eine Tüte Gummiebärchen Kurze Zeit später waren sie auch schon am Strand. Es war wirklich keine Menschenseele anwesend. "Gut, Jungs! Ich denke hier sind wir vorerst sicher!" rief Bob zuversichtlich und warf sein Rad, nachdem er die Tasche vom Gepäckträger gezerrt hatte, gegen einen Busch. Justus dachte bei diesen Worten, sofort an einen dunklen Sportwagen, den er in der Nähe des Schrottplatzes gesehen hatte, bevor sie los gefahren waren. Wenn er sich richtig erinnerte, stand der, als sie den Platz betreten hatten, noch nicht dort. Der Wagen hatte ein Stoffdach, war also ein Cabrio. Er ähnelte dem Wagen, der ihm vor einigen Tagen verdächtig aufgefallen war. Vielleicht war es auch nur Zufall, schließlich waren solche Autos in der Gegend nicht allzu selten. Immerhin hatte der Fahrer sie nicht verfolgt. "Also ich hätte schon ein paar vereinzelne Leute erwartet, Fischer zum Beispiel.", meinte der erste Detektiv und stellte sein Rad so ab, dass es nicht umkippen konnte. Dann nahm er seine Sachen und suchte sich mit den Anderen einen Platz am Strand. Sie fanden einen schönen Platz, an dem ihnen ein paar Bäume idealerweise Schatten spendeten. "Echt Cool! Das ist ja fast so, als hätte man einen Privatstrand zur Verfügung." freute sich Peter und breitete die Decke aus. Peter sah sehnsüchtig aufs Meer hinaus und schnappte sich deshalb auch als Erstes die Sonnencreme um sich wie eh und jeh, großzügig damit einzucremen. Dann sprang er auch schon auf. "Ich muss jetzt erst mal ne Runde schwimmen~", meinte er und damit lief er dann auch schon los, ging langsam ins Wasser. "Aber Peter, die Sonnencreme ist noch gar nicht...ach vergiss es!" Justus Belehrungsversuche kamen zu spät. Peter war bereits unter Wasser. Bob lächelte und folgte Peter. "Ach komm schon Just!" Im Laufen streifte er sich das Shirt vom Körper und warf die Hose achtlos in den Sand. "Aber wenn wir uns nicht ordnungsgemäß eincremen, riskieren wir einen Sonnenbrand, die Sonne Kaliforniens ist nicht zu unterschätzen und was daraus folgen kann ist: Hautkrebs! Der allerdings erst in ein paar Jahren auftauchen kann." "Jaja...." antworte Bob monoton. Mit der Zeit, hatte er es aufgegeben auf diese Art der Disskusion einzugehen. Ausserdem gab es etwas viel interessanteres. Er beobachtete, wie die Wellen an Peter`s Beinen hochschlugen, als er ins Meer rannte. Das Glitzern des Schaum`s vervollständigte das verträumte Bild, dass sich ihm bot.. Bob rannte ihm nach und streckte die Hand nach ihm aus. Er packte ihn am Arm, sodass der große Junge sich nach ihm umdrehen musste. Spielerisch zog er ihn an sich und sie fielen rücklings ins Wasser. Lachend sah Bob, Peter an und wuschelte ihm durchs Haar. `Er sieht so gut aus...ich liebe es, wenn er lacht..` Peter sah Bob dabei, genau in die Augen. Daraufhin grinste er nur noch verlegen. "Lass das...", meinte er schließlich und strich sich eine der nassen Haarsträhnen aus den Augen. Dann schuppste er Bob leicht von sich und tauchte ins Wasser ein. "Hey...", rief er ihm über die Schulter zu. "Ich schwimm weiter raus...kannst ja versuchen mich einzuholen..." `Oder du wartest, bis Justus auch mal endlich im Wasser ist` Fügte er in Gedanken hinzu. Der erste Detektiv schien auf der Decke festgefroren zu sein. Jedenfalls starrte er ihn ununterbrochen an, was ihn irritierte. Justus ließ es ruhig angehn. Nachdem er sein Shirt und die Hose ausgezogen hatte, cremte er sich ein und setzte sich auf die Decke, dabei ließ er die Beiden nicht aus den Augen. Er nahm einen Schluck aus der Limoflasche. Es gefiel ihm sie so ausgelassen zu sehn, wenn man bedachte, in welcher Situation sie sich zur Zeit befanden. Schließlich konnte es von einen Moment auf den anderen gefährlich werden. Sein Blick fiel schließlich auf Bob und blieb an ihm hängen. Die Gedanken von letzter Nacht kamen wieder, verdrängten die an den Fall. Bob`s Verhalten nach zu urteilen, schien er Peter wirklich zu mögen. Erst recht nachdem er selbst das Zimmer betreten hatte und ihn an Peter gekuschelt vorgefunden hatte. Eigentlich sollte nichts dagegen sprechen, wenn sich zwischen den Beiden etwas anbahnte. Es konnte ihm doch eigentlich egal sein. Doch dem ersten Detektiv war es nicht egal. So sehr er sich auch bemühte, die Eifersucht blieb. Justus starrte Peter unverwandt an. Alles was er tat und sagte, schien Bob zu gefallen. Er selbst wollte Bob nahe sein, ihn zum Lachen bringen und diesen sehnsüchtigen Blick an ihm sehen, wenn er mit ihm sprach. Doch das bewirkte nur Peter. Der erste Detektiv erschrak über diese Gedanken. Mochte er ihn? Mehr als einen Freund? Es muss wohl so sein. Das würde einiges erklären. Justus spürte wie sich bei dieser Erkenntnis, eine leichte Röte auf seine Wangen schlich. Seufzend ließ er sich auf den Rücken fallen, drehte sich anschließend auf den Bauch und schloss die Augen. 'Das kann doch alles nicht wahr sein. Warum ausgerechnet ich und warum ausgerechnet Bob?` Angespornt durch Peter`s freches Grinsen, jagte Bob ihm hinterher, immer tiefer ins Wasser. Verzweifelt versuchte er ihn einzuholen. Bob hatte leider nicht so viel Kondition, wie der zweite Detektiv. Er war eben mehr an Büchern, als an sportlichen Aktivitäten interessiert. Keuchend paddelte er hinter ihm her, streifte dann mit der Hand eines seiner Beine. Ruckartig zog er seine Hand zurück. Irgendwie kam ihm die Berührung zu intim vor. Er hielt abrubt inne. "Ok, ok du hast gewonnen!" Er hatte Mühe sich still zu halten. Das Wasser war an dieser Stelle schon sehr tief geworden. Peter hätte sich schon sehr gewundert, wenn Bob in der Lage gewesen wäre IHN einzuholen. Ruhig drehte er sich um und schwamm ein wenig auf der Stelle. "Just, komm doch auch rein!!!", rief er so laut er konnte, damit Justus ihn auch ja hörte. So nebenbei warf Peter allerdings Bob, ein zwei Blicke zu. Der dritte Detektiv war wirklich über die Jahre immer gut aussehender geworden, vor allem jetzt im Wasser... mit der Sonne am Himmel, die, die Wassertropfen regelrecht glitzern ließ. Seltsam, seine Gedanken an den Fall waren vergessen und auch die Angst vor Angriffen. Der erste Detektiv schlug die Augen auf und drehte sich zum Meer, von wo aus er seinen Namen gehört hatte. Fast wäre er eingenickt. Er streckte sich, verdrängte die Gedanken und stand auf. "Sagt bloß, ihr kommt ohne mich nicht zurecht.", rief er lachend zurück und lief träge auf das Meer zu. Als das Wasser tief genug war, ließ er sich fallen und schwamm zu seinen Kollegen. Kurz tauchte er unter und vor seinen Freunden wieder auf. "Na also!" Bob paddelte auf ihn zu. "Endlich ist sie da, meine Rettungsboye!" mit diesen Worten, legte Bob einen Arm um Justus, damit er nicht mehr auf der Stelle paddeln musste. "Was soll das denn heissen?" beschwerte sich der Erste mit gespielten Unterton, wobei er versuchte nicht unter Bob`s Gewicht unter zu gehen. "Ich ...hey..Moment mal...!" Der Blonde sah irritier an Justus vorbei. Am Strand war doch jemand. "Just, da ist jemand an unseren Sachen! Der Kerl wühlt in unseren Taschen!" Seine Freunde sahen sofort zum Strand. Tatsächlich. Ein dunkel gekleideter Mann machte sich an ihren Sachen zu schaffen. Total hektisch versuchte Bob zurück ans Ufer zu schwimmen. "Hey! Lassen Sie das!" schreiend und drohend versuchte der Dritte, den Dieb zu verscheuchen, bis er endlich das Ufer erreicht hatte. Die Anderen folgten seinem Beispiel. Leider war der Unbekannte bis dahin schon über alle Berge. Nach Luft hechelnd stürzte sich Bob auf die Taschen, während Peter dem Unbekannten nachjagte. "Bei mir fehlt nichts..." Er kramte weiter. "Justus, verdammt dein Handy ist weg!" "Der Kerl ist auch spurlos verschwunden..." keuchte Peter und stemmte die Hände in die Hüften. "So ein Mist! Wie kann das sein?" Wütend und enttäuscht, dass sie ihn nicht erwischt hatten, ließ sich Justus neben ihm in die Hocke nieder. "Was?" Er hattte doch darauf geachtet, das keiner ihnen folgte. Wieso war da plötzlich jemand? Hatten sie sich nicht mal ein paar Stunden Ruhe verdient? Just`s Handy war weg. Kein Zweifel. Bob suchte den Strand ab. Lief hin und her. Nichts. "Verdammt!" Wütend ließ er sich auf die Decke Fallen und schlug mit der Faust in den Sand. "Wie konnte er uns finden?" Langsam stand er auf und ging in die Richtung, in die der Fremde verschwunden war. Die Spuren endeten in einer Höhle im Felsen. Verwundert blieb er stehen. "Peter, Just..seht euch das an! Eine Höhle! Eine Höhle in den Klippen." Er konnte es kaum glauben. Anscheinend hatte er ihnen hier aufgelauert. Zigarettenspuren fanden sich am Eingang der Höhle. Ein kalter Schauer lief Bob über den Rücken. Er hatte sie von hier aus beobachten können. Justus seufzte:"Vor allem, was will er mit meinem Handy?" Im Gegensatz zu den beiden anderen hatte er nur ein uraltes Handy, welches nur dem Zweck diente, für den es erfunden wurde. Er folgte Bob zu der Höhle und sah sich dort um. "Also sehr gescheit ist er jedenfalls nicht, sonst hätte er uns nicht so viele Spuren hinterlassen." "Also es war auf jeden Fall ein Mann, nicht so sehr groß... aber ziemlich schnell... also ich schätze sportlich... vielleicht ja der, der schon bei uns eingebrochen ist...", berichtete Peter und sah ebenfalls auf den Aschehaufen. "Spuren? Die Asche da?" Leicht rieb sich Peter über die noch leicht feuchten Arme. "Ich bekomm eine Gänsehaut wenn ich dran denke, dass wir scheinbar die ganze Zeit beobachtet wurden... ehrlich gesagt will ich jetzt lieber nach Hause... oder noch besser irgendwohin wo man uns nicht kennt.." Letzteres war wohl nicht möglich, aber Peter konnte es eben nicht verhindern, diesen Satz mit leicht ängstlicher Stimme hinzuzufügen. Justus schenkte ihm einen vorwurfsvollen Blick. "Ich meine nicht die Asche, Peter, sondern die Filter. Sollten wir ihn irgendwann erwischen oder noch einmal Spuren finden, dann kann man es an einer Speichelprobe nachweisen, dass er hier war. Vielleicht ist es auch jemand, der der Polizei bereits bekannt ist." "Achso." gab sich Peter geschlagen. "Was sollen wir jetzt tun? Sollen wir die Höhle untersuchen?" Bob war Peter`s ängstlicher Vorschlag nicht entgangen, aber einfach nach Hause gehen, kam nicht in Frage. Natürlich hatte er auch Angst. Die Höhle war stockdunkel und sie hatten keine Taschenlampen dabei..doch halt! Peter`s batteriebetriebene Fahrradlampe! "Just, wollen wir Peter`s Lampe abmontieren? Dann können wir hinein gehen..falls es dort überhaupt was zu entdecken gibt." schlug Bob vor und kratzte sich abwartend am Hinterkopf. "Ja, so machen wir es! Gute Idee, Bob. Ich glaube, dass wir es hier mit unserem heimlichen Fotograf zu tun haben. Hier liegt ein kleiner Plastikdeckel, wie von einer Kameralinse. Ob er aber auch der Einbrecher ist können wir noch nicht sagen, doch der Verdacht liegt nahe, da er oder sie es schon wieder auf ein Handy abgesehen hatte!" Er dachte wieder an den Wagen, den er vor dem Schrottplatz hatte parken sehn. Justus beschloss den Beiden davon zu berichten. "Wie unheimlich. War es derselbe Wagen den du in der Nacht vor Peter`s Haus gesehen hast?" erkundigte sich Bob. "Es war zu dunkel, aber das Verdeck des Wagens war dasselbe." Der erste Detektiv sah sich weiter um, konnte aber keine weiteren Spuren entdecken. Der feine Sand gab leider keine Schuhabdrücke preis, da der vom Meer wehende Wind die leichten Sandkörner aufwirbelte und auch an einigen Stellen dünnes, langes Gras gewachsen war. "Hm, ich bezweifle, dass wir in der Höhle irgendetwas verwertbares finden, Bob, aber wir können uns ja mal umsehen. Peter, du passt in der Zwischenzeit auf unsere Sachen auf und wickelst die Zigarettenfilter in ein Taschentuch ein." Sie nickten. Peter`s zufriedener Gesichtsausdruck sprach Bände. Als sie die Lampe von dessen Rad gelöst hatten folgte Bob, dem ersten Detektiv in die Höhle. Er schaltete sie ein und leuchtete ihnen den Weg. "Geht ganz schön tief rein.." Sie tasteten sich immer weiter vor. Leider kam im Schein der kleinen Lampe, nichts besonderes zum Vorschein. Als sie schon ziemlich weit gegangen waren, hatte Bob plötzlich das Gefühl, nicht mehr richtig atmen zu können. Ihm war unwohl und er ahnte auch warum. Er und Justus waren das erste Mal seit langem wieder unter sich. Jetzt drängte sich dieses Geheimnis bewusst zwischen sie. Bisher war es ihm nie in den Sinn gekommen, sich überhaupt jemanden anzuvertrauen, doch nun wo sie beide allein waren, hatte er das Gefühl es nicht mehr länger für sich behalten zu können. Er ertrug es nicht, weiter so zu tun, als wäre alles ok. Bob schluckte. Konnte er sich ihm anvertrauen? Oder würde er ihn auslachen? Nein, das sicher nicht, aber vielleicht würde er es nicht akzeptieren... "Just.." seine Stimme klang sehr leise. Der Blonde blieb stehen und starrte vor sich auf den Boden. "..." Stille. Wie sollte er es ihm sagen? Bob kam sich plötzlich so albern vor. "Ich..muss dir was sagen.." Die Worte waren schwer wie Blei. Seine Kehle fühlte sich unangenehm trocken an. Justus war schweigend neben Bob her gegangen. Ab und zu hatte er unauffällig zu ihm rüber gesehen. Er war angespannt. Bob`s Nähe machte ihn nervös, was sich vor allem dadurch äußerte, das sein Herz anfing schneller zu schlagen und sich wieder ein kribbeln in seinem Bauch bemerkbar machte. Je länger sie gingen und schwiegen, desto angespannter schien die Atmosphäre zwischen ihnen zu werden. Auch weil Bob anscheinend ein gewisses Geheimnis mit sich herum trug, was ihn selbst momentan zur Verzweiflung brachte. Der erste Detektiv erschauderte, als Bob ihn plötzlich ansprach. Er schluckte. Wusste nicht so recht was er sagen sollte. "Um.. um was geht es denn?" Seine Stimme klang nicht so fest wie er es wollte, zitterte etwas in einem Anflug von Nervosität. Eigentlich konnte er sich bereits denken, was Bob ihm zu sagen hatte. Nur wahr haben, wollte er diese Tatsache nicht. Die Finger des blonden Detektiv`s krallten sich fest um die kleine Lampe. Er wagte nicht, seinen Freund anzusehen. `Gut, dass es hier drin so dunkel ist..` dachte Bob, während er fieberhaft versuchte einen ordentlichen Satz über die Lippen zu bringen. "Ich hab dir nicht alles erzählt, was den Einbruch angeht.." Vielleicht war es besser, damit anzufangen. "Der Dieb hat nicht nur mein Handy gestohlen..sondern auch..ein Foto.." Er räusperte sich angestrengt. "Ein Foto ..ein Foto von Peter und mir..!" "Ein Foto?" Damit hatte der erste Detektiv jetzt nicht gerechnet. Umso mehr war er überrascht, schon fast erleichtert. "Aber wieso.. wieso klaut jemand ein Foto? Und wieso.." Er brachte es nicht übers Herz es auszusprechen. 'Wieso hast du ein Foto mit ihm dabei?', beendete er die Frage in seinem Kopf. Die Antwort darauf konnte er sich sofort selbst geben. Es lag auf der Hand. "Ich weiss es auch nicht.., was ich aber weiss ist, dass ich es auch in meiner Tasche hatte. Es war in der Seitentasche, zusammen mit dem Handy!" Er biss sich auf die Unterlippe, dass es schmerzte. "Irgendwie ist Peter mehr für mich.." fügte er zögernd hinzu. Bob kam sich vor, als hätte er etwas verbrochen und beichtete soeben sein Vergehen. "Mehr, ...als nur ein Freund..." Justus starrte ihn nur an. Irgendetwas zerbrach in ihm, ließ einen Schwall negativer Emotionen frei. Enttäuschung, Hilflosigkeit, Eifersucht, Wut. Die Gelassenheit von eben, war wie weggeblasen. Er hatte es ja gewusst. Doch jetzt war es ausgesprochene Realität und tat mehr weh, als er es zulassen wollte. Justus, der seit sie stehen geblieben waren Bob angesehn hatte, wandte den Blick Richtung Boden. Unfähig sich weiter zu rühren. Verbissen versuchte er seine Gefühle wieder so unter Kontrolle zu bekommen, dass er klar denken konnte. Sekundenlang herrschte absolute Stille. Dann seufzte er hörbar. "Bob, ich.. ich weiss es. Ich habe.. dich letzte Nacht beobachtet. Und es ist auch sonst.. mehr als deutlich gewesen." Justus sah Bob kurz an, um dessen Reaktion zu sehn. Sah dennoch schnell wieder woanders hin. Es tat gerade einfach zu weh. Leicht irritiert hob Bob den Kopf und sah Justus an. War es bereits so offensichtlich gewesen? Er schämte sich. Wieso hatte er angenommen, dass sein sonst so cleverer Freund das nicht gemerkt hatte? Dennoch war er etwas erleichtert, dass Justus so gefasst reagierte. Die Lampe flackerte etwas. Sie schien langsam den Geist aufzugeben. "Ich glaube Peter weiss nichts davon. Ich habe Angst, dass meine Gefühle alles zwischen uns ruinieren..." Er merkte, wie Tränen in seine Augen stiegen. Es wurde ihm plötzlich alles zu viel. Soviele Emotionen war er nicht gewöhnt. Bob kam sich hilflos und dumm vor. "Ich weiss nicht was ich tun soll..er wird mich hassen.." Bei diesem Gedanken kullerten ihm Tränen über die Wangen. Warum konnte man diese Gefühle nicht einfach abstellen? 'Wenn du wüsstest, wer hier alles Gefühle hat..' Jetzt wo er wirklich wusste, was Bob für Peter empfand, hatte es da noch Sinn Bob seine Gefühle zu gestehen? Er hatte ja doch kein Interesse an ihm. Aber noch waren Bob und Peter ja nicht zusammen. Vielleicht würden sie es auch nie. Sie wussten ja nicht wie Peter darüber dachte. Es war zum verzweifeln. Eigentlich waren sie Beide in derselben verzweifelten Situation. Desshalb konnte er auch nachvollziehen, wie sein Freund sich im Moment fühlte. "Das.. glaube ich nicht. Wirklich nicht." Justus versuchte seine Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen, um nicht zu zeigen, wie es ihm selbst momentan ging. Als er Bob erneut ansah, sah er die Tränen, die ihm über die Wangen liefen. So gern der erste Detektiv ihn am liebsten getröstet hätte, er konnte es nicht, denn es fehlte nicht viel und er würde seine eigenen Tränen nicht mehr zurückhalten können. Den Blick zu Boden richtend biss er sich auf die Unterlippe, ballte die Hände zu Fäusten. Es herrschte erneut eine unangenehme Stille im Inneren der Höhle. Nur ab und zu hörte man Bob aufschluchzen. Auch wenn Justus versucht hatte ihn zu beruhigen, fühlte er sich immer noch elend. Wie sollte es nun weiter gehen? Ihre Freundschaft stand auf dem Spiel. War es das wert? Sollte er alles zu nichte machen? Aber was, wenn er ebenfalls etwas mehr für ihn empfand? `Unsinn..` Bob schüttelte wütend den Kopf. Warum konnte nicht alles wie immer bleiben? "Was soll ich jetzt tun?.." Er stellte diese Frage viel mehr an sich selbst. Unschlüssig sah Justus auf den Boden vor sich. Zu sehen wie es seinem Freund genauso schlecht ging wie ihm selbst tat ihm noch mehr weh. Justus wollte etwas sagen, doch der Klos, der ihm im Hals saß, ließ es nicht zu. Zittrig atmete er durch, schluckte hart. Es gab eigentlich nur eine Antwort darauf. Eine die alles klären würde, eine die alles entscheiden würde. Ob nun zum positiven oder negativen. Eine, die ihm am Ende selber vielleicht noch mehr weh tun würde. Ein Geständnis, welches er sich selbst eigentlich auch zu Herzen nehmen sollte, dies aber nicht konnte, da er gerade erst anfing zu verstehen was in ihm vorging. Außerdem wäre jetzt weder der richtige Zeitpunkt, noch die Situation dafür. "Bob, du solltest.. du solltest vielleicht.. du solltest mit ihm reden.." Mehr konnte er nicht sagen, gab es nicht zu sagen. Überrascht sah Bob auf und nickte zögernd. Vor Justus kam er sich wenigstens nicht ganz so lächerlich vor. "Ok.." Schnell wischte er die Tränen von seinen Wangen und versuchte sich ein wenig zu beruhigen. Peter sollte nicht mitbekommen, dass er geweint hatte, wenn sie die Höhle wieder verließen. Es war gut einen Freund wie Justus zu haben. "Dumm oder?...Ich meine, dass ich mich deswegen so aufführe.." "Ganz und gar nicht." Bob war dankbar für seine Worte. "Gehen wir wieder?..Es scheint hier ja nichts Auffälliges zu sein." Justus bemühte sich, wieder klar denken zu können. "Mhm.." Zusammen machten sie sich wieder auf den Weg Richtung Ausgang. Justus ging hinter Bob her. Er sah seinen Freund an. 'Was hast du nur aus mir gemacht..?' Nur einen Schritt mehr, oder eine Armbewegung und er wäre ihm fast so nah wie er es sich wünschte. Aber das konnte er nicht tun, nicht unter diesen Umständen. Als langsam das Licht des Ausgangs zu sehen war, gab die stets flackernde Lampe auf und es wurde dunkel. Er fühlte sich nicht gerade besser, als sie aus der Höhle, hinaus ins Freie traten und dort Peter wieder trafen. So schwer es auch war ruhig zu bleiben und sich nichts anmerken zu lassen, irgendwie schaffte er es. "Da drin ist nichts. Wir haben die ganze Höhle untersucht." antwortete er auf Peter`s fragenden Blick. Mit gemischten Gefühlen, ging Bob zum Strand zurück und holte seine Sachen. Als sie wieder bei Peter waren, griff der erste Detektiv zu seiner Wasserflasche und nahm einige schlucke daraus. Er musste erstmal über das gerade erfahrene hinweg kommen. Dabei sah er zu Peter, der es sich auf den Decken bequem gemacht hatte. 'Wenn du wüsstest, was für ein Glück du hast..' "Ist euch auch die Lust vergangen?" fragte Bob die Anderen, während er die Tasche auf seinem Gepäckträger verstaute. Warum musste auch alles auf einmal auf ihn herein brechen? "Das Gefühl zu haben, nicht einmal hier sicher zu sein ist nicht gerade angenehm." Noch stand die Frage im Raum, wie sie überhaupt gefunden werden konnten und warum nun Justus` Handy geklaut wurde. Allerdings hatte der erste Detektiv im Moment alles andere, als die Konzentration, sich darüber Gedanken zu machen. Es war zwar erst Nachmittag, doch er hatte das Gefühl, es wäre schon der ganze Tag vergangen. Wahrscheinlich wäre er, wenn er nun ins Bett gegangen wäre, sofort eingeschlafen. Justus räumte seine Sachen ebenfalls wieder in die Tasche und packte diese dann auf den Gepäckträger. Peter war mit der ihm zugedachten Aufgabe wirklich mehr als zufrieden gewesen. Nur ungern wäre er in die, unheimliche und vorallem dunkle Höhle gegangen. Er hatte sich also ganz gewissenhaft daran gemacht, die Beweisspuren zu sichern. Nachdem er die Kippen aufgelesen hatte, hatte er sich noch ein wenig umgesehen. Dass währenddessen noch etwas anderes in der Höhle vorgefallen war, ahnte Peter nicht. „Ja, mir ist die Lust auch ziemlich vergangen. Übrigends habe ich noch ein Streichholzbriefchen gefunden, das lag in der Nähe der Höhle. Der Name darauf sagt mir allerdings nichts…“ Peter reichte Justus die Sachen, worraufhin dieser stirnrunzelnd das Briefchen untersuchte. Kapitel 11: 11:00 ----------------- "Ein Streichholzbriefchen?" Justus nahm es entgegen, betrachtete es. "Ravens Nest.. " Er zog eine Schnute. "Also wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist das eine Hafenkneipe wo sich allerlei düstere Gestalten herum treiben. Die Polizei hat so ihre Mühe mit denen. Es würde mich nicht wundern, wenn das etwas mit unserem Fall zu tun hat." Er gab das kleine Papier wieder Peter zurück, der es sicher in seiner Tasche verstaute. Nachdem dieser seine Sachen auf sein Fahrrad gespackt hatte, schoben sie ihre Räder zur Straße und machten sich auf den Heimweg. Der erste Detektiv fuhr hinter seinen Kollegen her. Der Fahrtwind tat gut, half ihm, seine Gedanken zu sortieren und zu überlegen was sie nun tun sollten. Wie er dabei mit seinen Gefühlen umgehen sollte, wollte ihm nicht einfallen. Ihm fiel nur das ein, was er Bob geraten hatte. Aber das traute er sich nicht. Zwar könnte er sich Peter anvertrauen, aber er konnte ihm doch nicht sagen, dass er nicht mit Bob darüber reden konnte, weil er ja wusste, dass dieser keine Gefühle für ihn hatte, sondern eben für den zweiten Detektiv. Es war zum verrückt werden! `Da soll mal einer sagen, der Kriminalfall sei kompliziert.` Bob ging es nicht gerade anders. ausend Gedanken irrten in seinem Kopf herum, dass Peter einen Hinweis gefunden hatte, begeisterte ihn gerade wenig. Er war zu verwirrt und aufgewühlt, um sich weiter mit dem Fall beschäftigen zu können. "Ich glaube, ich werde mal kurz zu mir nach Hause fahren. Mir geht es nicht besonders." Teilte er seinen Kollegen mit. "Wir können uns ja gegen Abend wieder treffen, wenn wir den Handyladen untersuchen. Ok, Leute?" Peter spürte, dass die Stimmung zwischen seinen Freunden gerade irgendwie seltsam war. Schweigend radelten sie nebeneinander her bis sie fast daheim waren. Dann teilte Bob ihnen plötzlich mit, dass er lieber zu sich nach Hause wollte und war auch schon im Begriff abzubiegen. Peter wusste nicht recht, ob es so gut war, sich jetzt alleine auf den Weg zu machen, aber Bob sah wirklich ziemlich fertig aus. "Okay, wie du willst. Falls irgendetwas seltsames passiert, ruf an. Bis später", meinte er etwas besorgt und warf danach einen prüfenden Seitenblick zu Justus. "Und was ist mit dir Just, mit zu mir oder auch nach Hause?" Während dieser Frage hatte er auch das Tempo ein wenig gedrosselt. Justus konnte verstehn das Bob grad genauso aufgewühlt war, wie er selbst. Er wollte Bob noch davon abhalten, aber da war er schon abgebogen. "OK, aber pass auf dich auf!" nuschelte er leise. Sich zu trennen, war unter diesen Umständen, nicht gerade die beste Idee, aber gut. So hatte sie wenigstens Zeit ihre Gedanken zu ordnen. Der erste Detektiv überlegte kurz und sah dann zu Peter: "Zu dir, aber vorher können wir trotzdem noch mal bei mir vorbei. Ich will mein Ersatzhandy holen." Irgendwo hatte er noch ein altes Handy mit einer anderen Nummer herum liegen, er würde es wohl erst noch suchen müssen. Und so trennten sich ihre Wege für`s Erste. Erleichtert, endlich Ruhe für seine Gedanken zu finden, fuhr Bob nach Hause. Es dauerte nicht lange und er erreichte das kleine Gartentor, das sein Vater vor ein paar Wochen in stundenlanger Arbeit frisch gestrichen hatte. jetzt glänzte es in kräftigen Braun im Sonnenlicht. Er schob sein Fahrrad in den kleinen Schuppen neben dem Garten und schloss die Haustüre auf. Drinnen, herrschte Totenstille. Anscheinend war seine Mutter wieder bei ihrer Nachbarin. Sie tauschten des öfteren Rezepte aus. Besonders heute freute er sich, alleine im Haus sein zu können. Seine Mutter hatte einen Hang dazu, nervige Fragen zu stellen. Sie würde ihm sofort ansehen, dass etwas nicht stimmte. Bob warf seine Tasche achtlos auf den Boden und holte sich aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser, die er mit in sein Zimmer nahm. Dort ließ er sich auf das weiche Bett fallen und schloss die Augen. Wenig später, bogen Justus und Peter in den Hof des Schrottplatzes ein und stellten die Räder ab. Es war immer noch sehr warm und Peter strich sich erst einmal die verschwitzten Haare aus der Stirn. "Weißt du denn wo dein altes Handy ist?", fragte er Justus während sie langsam den Schrottplatz überquerten, um zum Haus zu gelangen. "Äh..nicht direkt.." gab dieser verlegen zu. "Tante Mathilda wird es sicher irgendwo verwahrt haben." Es war recht ruhig auf dem Hof. Anscheinend war Onkel Titus geschäftlich unterwegs. Peter warf einen Blick auf die Uhr. Bis zum Abend würde es noch ein paar Stunden dauern, irgendwie war er unruhig. Andauernd blickte er sich um, ob nicht vielleicht irgendwo jemand auf sie lauern würde. Als plötzlich sein Handy in der Hosentasche zu vibrieren begann, zuckte er extrem zusammen, ehe er mit zittrigen Fingern abnahm. Die besorgte Stimme seiner Mutter klang aus dem Handy und Peter beruhigte sie, dass es ihm gut gehen würde. "Ja, Mum, das Haus steht noch und auch sonst ist alles in bester Ordnung!" Sie redete beschwichtigend auf ihn ein, doch bitte keine Unordnung zu veranstalten. Mrs Shaw wusste, dass ihr Sohn zu wilden Partys neigte und fürchtete nun um ihr Möbiliar. Der zweite Detektiv bemühte sich, so gelassen wie möglich zu wirken, damit sie keinen Verdacht schöpfen konnte. Sie musste nicht unbedingt wissen, was in den letzten Tagen vorgefallen war, geschweige denn, was noch auf ihn zukommen würde. Es klappte. Beruhigt legte sie auf. Die beiden Jungs betraten das Haus, wo ihnen Tante Mathilda schon entgegen kam. "Justus! Peter! Gut das ihr gerade da seit, Titus kommt gleich mit einer Ladung.." Entsetzt schnitt ihr der erste Detektiv das Wort ab: "Es tut mir leid, Tante! Ich habe jetzt weder Zeit, noch Nerven dafür, den Anhänger abzuräumen. Wir sind jetzt nur hier, um was aus meinem Zimmer zu holen. Wir befinden uns in einem Präzedensfall" "In einem was?" Bevor sie noch etwas erwiedern konnte, gingen die Beiden bereits die Treppen hinauf in Justus`Zimmer. Er war froh, dass seine Tante nicht nachfragte, was nun wieder los war. Besonders das mit Bob machte ihm zu sehr zu schaffen. Er verschaffte sich einen schnellen Überblick über sein Hab und Gut und ging dann zum Schreibtisch und fing an in einer der Schubladen herum zu kramen. "Gut abgewimmelt! Ein Präzedensfall..wo hast du den Quatsch schon wieder her." lächelte Peter amüsiert. "Du warst auch schon mal ehrlicher!" konterte Justus und spielte auf dessen unehrliches Telefonat an. "Ja, was hätte ich denn sonst sagen sollen? Also Mama, du wirst es nicht glauben, aber so ein komischer Stalker ist hinter uns her, beklaut Justus und beobachtet uns rund um die Uhr. Achjaaa, ausserdem wurde auch bei uns eingebrochen, aber keine Sorge, nur Bob`s Handy wurde geklaut. Ach und heute Abend, da beschatten wir einen Handyladen, obwohl ich mir vorher auch vorstellen könnte in einer alten Hafenkneipe mit unheimlichen Gestalten abzuhängen. Aber hey, keine Sorge: Das Haus steht noch und niemand hat deine Porzellansammlung angefasst!", empörte sich Peter schnaubend, Justus konnte sich das Lachen kaum vergneifen. "Schon gut!" Klar hatte es Justus nicht ernst gemeint, aber irgendwie musste er ja mal seinen Unmut loswerden. Etwas gelangweilt ließ sich Peter auf die nächstbeste Sitzegelegenheit nieder und sah Justus beim Suchen zu. "Wenn du mir helfen könntest, würde ich das sehr begrüßen." tadelte der Erste seinen Freund. Peter erhob sich daraufhin seufzend von seinem Platz. Bob lag eine Zeit lang einfach nur da und versuchte seine Gedanken einigermaßen zu ordnen. Bis er sich einbildete, ein seltsames Klappern aus der Küche zu hören. Bob öffnete die Augen und sah misstrauisch zum Flur hinaus. `Was war das..?` Langsam setzte er sich auf und lauschte erneut. Wieder schepperte es. Das Geräusch klang, als ob jemand eine Besteckschublade auf und wieder zu schob. Erschrocken hielt er den Atem an. `Da ist jemand in der Küche...` Vorsichtig rutschte Bob aus dem Bett und schlich sich leise zur Tür. Ein Schatten zeichnete sich an der Küchenwand ab. `Verdammt..` Bob nahm all seinen Mut zusammen und schlich hinaus in den Gang. Das Klappern hatte aufgehört. Zitternd setzte er einen Fuß vor den Anderen, als sich plötzlich hinter ihm eine Tür öffnete. Bevor Bob sich umdrehen konnte, wurde er bereits überwältigt und grob zu Boden geworfen. Sofort spürte er das Gewicht des Angreifers auf seinem Rücken. "AHHH! HILFE!! WER IST DA?" Bob versuchte sich verzweifelt zu wehren, doch sein Gegner war stärker. Sein arm traf das kleine Tischchen mit der Lieblingsvase seiner Mutter, die daraufhin klirrend auf dem Boden zerschälte. Als sich ein weiches Tuch auf sein Gesicht presste, wurde mit einem Mal, alles dunkel um ihn herum. "Mensch Justus ich finde diese blöde Handy nicht!" "Hm, seltsam, ich war mir doch ganz sicher ich hätte es hier." Justus setzte sich auf sein Bett und versuchte sich zu erinnern, was er damit gemacht hatte. Aber seine Gedanken waren wie gelähmt, er konnte sich nicht auf sie konzentrieren. Seufzend ließ er sich auf einen kleinen Sessel fallen. Heute war ein schlechter Tag, alles schien schief zu gehen. „Vielleicht hast du es ja auch in der Zentrale…“, meinte Peter, stand auf und lief ein wenig in Justus Zimmer umher. „Sollen wir Bob später nicht vielleicht abholen… ich mein…“ Peter sprach nicht zu Ende, was er hatte sagen wollen. Justus sah ihn nickend an. Er wusste, was der Große ihm damit sagen wollte Ihm wäre wirklich viel wohler wenn sie alle drei hier wären. Als Bob erwachte, hatte es bereits zu dämmern begonnen. Da ihm die Augen verbunden waren, konnte er nicht sehen, wo er sich befand. Er fühlte einen festen Strick um seine Armgelenke. Jemand hatte ihn an einen Stuhl gefesselt. `Scheisse, was ist hier los?` Panik breitete sich in ihm aus. Bob war vollkommen hilflos. Seinem Feind komplett ausgeliefert. Was sollte er tun? "Wo bin ich!! Was soll die Scheisse?" Er wusste, dass es nichts helfen würde, wenn er nach jemanden rief, der ihm freundlicher Weise, die Fesseln lösen sollte. Ein verächtliches Lachen war zu hören. Der dritte Detektiv war also nicht allein. "Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?" rief er ängstlich. Es war eine Männerstimme, soviel konnte er bereis erkennen. "Du hast recht Peter, ich habe auch kein gutes Gefühl." Justus ließ noch mal den Blick durch den Raum wandern, blieb anschließend an einen Karton hängen der auf dem Schrank stand. Er setzte sich auf, griff danach, öffnete ihn und fischte Sekunden später tatsächlich das Handy heraus. "Bingo.", grinste er. Es war bei technischem Spielzeug gelandet, welches in der Zentrale keinen Platz gefunden hatte. "Na endlich! Glückwunsch Just...", gratulierte Peter trocken. Fast sofort trat er zu ihm und musterte dieses recht antike Teil. "Bist du sicher, dass das noch funktioniert?", fragte Peter zweifelnd, zuckte dann allerdings die Schultern. "Natürlich, ich muss es nur aufladen. Hier ist auch die Ladestation. Mh.., es ist zwar noch nicht Abend, aber lass uns trotzdem zu Bob fahren oder zumindest anrufen." Er machte sich wirklich Sorgen. Doch die beiden Jungen sollten schon bald merken, dass sie mit einem Anruf nicht weit kommen würden. Denn der zweite Detektiv befand sich nicht mehr in seinem Haus. Peter folgte Justus schweigend zum Telefon, mit jedem Tuten, welches er schwach vernehmen konnte, wartete er angespannt darauf Bob`s Stimme aus dem Hörer zu hören. Doch niemand nahm ab. "Mh..nichts." Justus biss auf seiner Unterlippe herum. "Glaubst du.." "Vielleicht ist er nur in den Garten gegangen. Es ist doch so schönes Wetter." Peter nickte gutgläubig. "Ja, kann sein." Justus versuchte es erneut, doch ohne Erfolg. Lediglich der Anrufbeantworter meldete sich. "Vielleicht schläft er auch und hört es nicht.", versuchte er sie beide zu beruhigen. Mit mäßigem Erfolg. Justus schluckte. Was wenn er falsch lag, was wenn er in Gefahr war? Angst breitete sich in ihm aus. Er konnte und wollte nicht mehr bis heute Abend warten, um herauszufinden, ob etwas passiert war. "Komm, Zweiter." Eilig ging er aus dem Haus und lief zu seinem Rad. Peter fiel bei diesen Worten ein Stein vom Herzen. Diese Ungewissheit, war ja nicht zum aushalten. Den Weg zum Haus der Familie Andrews kannten Beide, wie im Schlaf und legten ihn, im Höchsttempo zurück. Völlig außer Puste kamen sie schließlich vor dem Haus an. Es war alles still. Peter lief die wenigen Schritte zur Haustür. Justus war dicht hinter ihm. Die Räder hatten sie einfach gegen den Zaun gelehnt. Sein Finger fand den Klingelknopf und er drückte ihn energisch. Von drinnen hörte man die Klingel, sonst nichts. Peter klingelte erneut. Wieder rührte sich nichts. Auf gut Glück drückte Peter danach gegen die Eingangstür und war doch erstaunt, als sie nachgab. Das unangenehme Gefühl wurde stärker.. "Bob?", rief Peter durch die leeren Zimmer. Langsam ging er durch den Flur und plötzlich knirschte etwas unter seinen Füßen. Der zweite Detektiv sah auf den Boden und erkannte Scherben und Peter wusste auch wovon sie stammten. Das war einmal die äußerst scheußliche Lieblingsvase von Bob`s Mutter gewesen. Justus Verdacht schien sich zu bestätigen. Hier war etwas faul. Er ließ alle Zurückhaltung fallen und ging direkt in Bob`s Zimmer. Doch wie er es schon befürchtet hatte, Bob war nicht hier und auch sonst nirgends im Haus. Um Bob herrschte weiterhin Stille. Anscheinend wollte sein Gegenüber kein Risiko eingehen, weshalb er keinen Ton mit ihm sprach. Nachdem der Fremde den Raum verlassen hatte, was der dritte Detektiv am quietschenden Scharnier einer Tür feststellen konnte, atmete Bob leise auf. Egal was Bob auch sagte, er ging nicht darauf ein und ließ ihm im Ungewissen. Während der unbekannte Entführer die Türe hinter sich abschloss, versuchte Bob mit aller Gewalt seine Hände aus der festen Schlinge zu befreien. Es gelag ihm nicht. Seufzend senkte der Dritte den Kopf und hoffte inständig, das seine Kollegen, die zerbrochene Vase im Flur, als einen Hilferuf erkennen würden. Bob war sich nicht sicher, ob er sich immer noch in Rocky Beach befand, sein Haus hatten sie allerdings verlassen, das war sicher. Er saß auf eine Art Schreibtischstuhl mit weicher Lehne, so einen Stuhl gab es bei ihnen im Haus nicht. Das wusste er. Nachdem der blonde Detektiv nun schon so lange ausgeharrt hatte, fiel ihm auf, dass es nur ein schwaches Licht im Raum gab. Es schien von einer Kerze zu kommen. Bob erkannte unter dem dünnen Stoff, der um seine Augen gebunden war, den kleinen Schein auf der Kommode vor ihm. Er überlegte nicht lange und schob sich mit den Füßen auf die Kommode zu. Sie war zum Glück, nicht allzu hoch, sodass er die Kerze vielleicht mit den Händen erreichen könnte, wenn er den Sitz des Stuhls weiter nach oben drehen würde. Leise rollte Bob sich im Stuhl voran. Als er genau vor der Kommode stand, begann er sich im Kreis zu drehen. Tatsächlich, der Stuhl nahm an Höhe zu. `Super!´ Bob wirbelte den Stuhl so herum, das er mit der Lehne zur Kommode stand. Dann hielt er vorsichtig die gefesselten Hände an die Kerze. Ein paar Mal verbrannte er sich am Feuer, doch dann spürte er, dass die Flamme das Seil verbrannte. Geduldig wartete der dritte Detektiv darauf, dass der Strick riss. Es klappte! Innerlich aufjubelnd löste Bob sofort die Augenbinde und befreite sich von einem weiteren Strick um seinen Bauch, der ihn an den Stuhl gefesselt hatte. Neugierig sah er sich um. Er kannte dieses Zimmer nicht. Wo war er? Langsam ging er zum Fenster. Es ließ sich nicht öffnen. Am Rahmen gab es ein kleines Schlüsselloch. `Abgeschlossen...so ein Mist!` Er befand sich in einer Hütte, in einem Wald. So viel stand fest. Draussen war es bereits stockdunkel und die Tannen nahmen bedrohliche Gestalten an. `Wie lange bin ich bewusstlos gewesen?` Das die Tür verschlossen war, hatte er bereits mitbekommen, als der Unbekannte den Raum verlassen hatte. Als er an ihr rüttelte und durch das verrostete Schlüsselloch sah, bemerkte er einen großen Gegenstand, der genau vor der Tür platziert worden war. Es sah aus wie ein Gerät für die Landwirtschaft, ein Mähdrescher oder so etwas. Das Haus war aus Stein und hatte sicher schon einmal bessere Tage erlebt. Bob sah sich angestrengt um. Es gab natürlich kein Telefon und auch kein Werkzeug, mit dem er sich hätte befreien können. Es war zum Verrückt werden! `Wie sollten die Anderen mich bloß HIER finden?` Doch ein Gedanke war noch viel schlimmer: Was hatte man mit ihm vor? Kapitel 12: 12:00 ----------------- "Bob?!" rief Justus noch einmal. Die Angst in seiner Stimme war kaum zu überhören. Er untersuchte alle Zimmer. Im Wohnzimmer bemerkte er, dass dort die Tür zum Garten offen stand. Das verbogene Brecheisen am Boden zur Terassentür, bestätigte seine Befürchtung. Bob war allem anschein nach entführt worden. "Verdammt!", schimpfte er und schlug mit einer Faust gegen die Wand. Hätten sie ihn bloß nicht allein gelassen. "Ja..." Peter trat hinaus in den Garten, um dort irgendwelche Spuren zu entdecken. "`Verdammt`, trifft es...", meinte er bitter, als er nichts fand. "Was machen wir denn jetzt, Just?" Sie hatten ja wirklich keinerelei Anhaltspunkte wo Bob sein könnte. "Ich weis es nicht.." Den Kopf schüttelnd setzte er sich auf einen der Sessel, er hatte das Gefühl, das seine Beine sonst unter ihm nachgeben würden. Was sollten sie tun? Sie konnten eigentlich nur darauf warten, dass sich der Entführer oder Bob selbst meldete. Vielleicht konnte er auch fliehen und zu ihnen zurückkehren, was wohl eher eine Wunschvorstellung bleiben würde. Er seufzte. Und dann mussten sie Mr. und Mrs. Andrews auch noch alles erklären. Sie würden sich mindestens genauso viele Sorgen machen und wahrscheinlich ihm und Peter auch noch Vorwürfe machen, dass sie sich mit ihrer Detektivarbeit immer in Gefahr brachten. "Wir müssen zumindest die Polizei informieren." Eine Weile saß Bob einfach nur unschlüssig herum. Es gab keine Möglichkeit zu entwischen. War ja klar, dass ihm heute auch noch soetwas passieren musste. Hatte er nicht schon genug gelitten? Wütend trat er gegen den Schreibtisch. Plötzlich öffnete sich eine kleine Klappe. Heraus fielen ein dutzend Handys. "Was zum...!" erstaunt kniete Bob nieder und besah sich die vielen Geräte. "Wozu braucht jemand so viele Handy`s? Das sieht ja aus wie Diebesgut..." grübelte er erstaunt vor sich hin. Dann fiel ihm etwas viel wichtigeres auf. Die Handy`s funktionierten und waren teilweise sogar eingeschaltet! "Ich bin ja doch nicht so ein Pechvogel.." schmunzelte Bob triumphierend und wählte sogleich die Nummer von Peter`s Handy. Gerade als dieser die Polizei informieren wollte, klingelte dessen Handy. Die Nummer war unbekannt und Peter erwägte eine Sekunde, ob er wirklich dran gehen sollte, nun war es doch erst mal wichtiger die Polizei anzurufen. Er entschied sich dann aber doch dafür abzunehmen. "Ja, Peter Shaw?", meldete er sich mit vollem Namen, wie er es immer tat, wenn ihm die Nummer unbekannt war. Ungeduldig war Bob in der kleinen Hütte auf und ab gelaufen, bis er endlich ein Klicken in der Leitung hörte. "Peter! Gott sei Dank! Ich wurde entführt!" "Bob! Wo bist du?", rief Peter vor Überraschung ins Handy und stellte den Lautsprecher ein, damit Justus auch gleich mithören konnte. "So genau, weiss ich das leider auch nicht. Ich bin in einer kleinen Hütte, mitten in einem Wald, aber ich weiss nicht wo genau!" Er trat an das Fenster und sah hinaus, ob er etwas Auffälliges entdecken konnte. Da die Flamme der Kerze die Scheiben spiegeln ließ, legte Bob eine Hand gegen das Glas, um hindurch sehen zu können. "Ich kann in der Dunkelheit nichts Besonderes erkennen, aber vor der Tür steht ein großer Mähdrescher..." "Keine Sorge wir finden dich... wir machen uns gleich auf die Suche... Womit rufst du eigentlich an?" Peter war während des Sprechens schon aufgestanden und befand sich mit Justus schon auf den Weg zu ihren Rädern. Bob kniete nieder und durchforstete den Elektronikhaufen vor sich. "Ich habe in der Hütte, jede Menge Handy`s gefunden. Sie wurden sicher gestohlen! Einige sind sogar noch eingeschaltet! Leider sind Justus` und mein Handy nicht dabei." Der dritte Detektiv hoffte inständig, nicht mehr allzu lange in dieser Hütte sitzen zu müssen. Nicht auszudenken, wenn der Kidnapper wieder kam, bevor er sich befreit hatte. "Beeilt euch, ok?" "Wiir versuchen alles um dich schnell zu finden... . Wir schaffen das, keine Sorge..." Den letzten Satz sagte Peter aufmunternd, obwohl die Sorge um den dritten Detektiv ihn fertig machte. Erleichtert atmete Justus auf. Bob ging es gut. Er folgte Peter. Jedoch hatten sie nicht gerade viele Anhaltspunkte. Ein Wald und ein Mähdrescher waren nicht grad sehr präzise Anhaltspunkte. "Wir brauchen eine Karte. Wir werden wohl an mehreren Punkten suchen müssen." "Eine Karte? Woher bekommen wir denn jetzt auf die Schnelle eine Karte?", fragte er Justus. "Wie wäre es mit der in unserer Zentrale?", antwortete er mit einen Gegenfrage. Im Eiltempo fuhren sie zurück zum Schrottplatz, wo sie Minuten später ankamen. Dort stürzte der erste Detektiv sofort in die Zentrale, fing an die zusammengefaltete Karte aus einer Schublade zu holen und auf dem Tisch auszubreiten. Beinahe hätte er sie dabei fallen gelassen, da seine Hände vor Aufregung angefangen hatten zu zittern. Peter trat zu ihm und beugte sich über die Karte. "Wald, hm?" So viel Waldgelände gab es im Umkreis von Rocky Beach zum Glück doch nicht. "Sag mal ein Mähdrescher wird ja nicht mal eben so in einem Wald rumstehen... vielleicht ist in der Nähe ja ein Feld... oder eben mehrere Felder..." "Ja.", stimmte ihm Justus zu. Er hatte denselben Gedanken wie Peter gehabt. "Und es gibt noch weniger Gebiete wo ein Mähdrescher im Wald geparkt werden könnte. Also dort wo es keine steilen Hänge gibt." Angestrengt sah er sich die Karte an. Es fiel ihm schwer sich zu konzentrieren. "Ich bin mir sicher, dass Bob nicht allzu weit weg gefangen gehalten wird. Also ungefähr hier." Justus zeigte auf einen Teil der Karte, wo das Land relativ flach war und nur ein paar kleine Siedlungen einen Wald begrenzten. "Durch Hollywood und den Bereich darüber werden sie nicht gefahren sein, da ist zu viel los. Und die Gegend daneben hat zu viele steile Berge." Peter sah ihn mit hoffnungsvollem Blick an. Hoffentlich hatte er Recht, hoffentlich. Während Bob das Handy zurück zu den Übrigen gelegt hatte, musste er wieder an Justus` Worte in der Höhle denken. Diese Gedanken schienen übermächtig, und ließen eine Weile keine Anderen zu. Grübelnd biss er sich auf die Lippen. Wie würde Peter auf ein Liebesgeständnis reagieren? Die alles entscheidende Frage. Was, wenn er es einfach ignorieren würde? Das wäre fast genauso schlimm, wie wenn er ihn von sich stoßen würde. Nicht auszudenken, wie es dann weiter gehen sollte. Aber traute er das seinem Freund tatsächlich zu? Seufzend lehnte sich der blonde Junge an die Wand. Seine Augen schmerzten. `Die Kontaktlinsen sollten mal wieder gewechselt werden` dachte er und rieb sich die Augen. Nach einer Weile hörte er von draussen Stimmen. Jemand unterhielt sich. Durch das Fensterglas drangen die Worte zweier Männer, gedämpft zu ihm herein. Bob lehnte an der Tür und versuchte angestrengt aus den wenigen Wörtern einen Satz heraus zu hören. Das, was er mit bekam, reichte, um ihm einen gehörigen Schauer über den Rücken laufen zu lassen. "...23§"§$%&%/&% aufpassen..dass "§%$$%&%$&$%&$$$, sonst bekommen wir noch Ärger! §$%$§%&&%&%&%===beeilen, am Besten wir..§$§%$§%§ ihn um!" Plötzlich leuchteten zwei Scheinwerfer zum Fenster herein. Ein Auto hielt vor der Hütte. Kurze Zeit später, wurden die Stimmen lauter. Anscheinend hatten die Männer sich in die Wolle bekommen. Es wurde lautstark geflucht, woraufhin ein anderer panisch um Ruhe zischte. `Was geht da draussen bloß vor?` Bob spürte Panik, wie sie ein Kanninchen im Käfig spüren musste, das jedem Moment damit rechnen musste, herausgezerrt und geschlachtet zu werden. "Just...Peter...bitte beeilt euch!" wisperte er ängstlich vor sich hin und umklammerte den Kerzenhalter, den er vom Tisch genommen hatte, wie eine Waffe. Hektisch erhob er sich und suchte nach einem besseren Gegenstand mit dem er sich in der Not verteidigen könnte. Alles was er fand war ein Stapel Blätter. Als er diese überflog, fiel ihm auf, dass es sich hierbei nur um Reperatur Rechnungen für verschiedene Handymodelle handelte. Doch auf den Rechnungen stand nie ein Betrag. "Seltsam..." Es gab lediglich ein paar Scheinangaben, die letztendlich mit 0,00$ endeten. Was hatte das zu bedeuten? "Na schön!" Justus räusperte sich. "Dann werden wir dort zuerst suchen. Wir sollten mit dem Auto dort hin fahren, mit den Rädern dauert das viel zu lange. Ich werde den Inspektor informieren, die Polizei soll sich die anderen Gebiete vornehmen." Er griff zum Telefon. Schnell erklärte er Inspektor Cotta die Sachlage. Einige Sekunden lang stütze sich der erste Detektiv mit den Händen auf dem Schreibtisch ab, hielt den Kopf gesenkt. 'Bob, wir werden dich finden! Und wenn es das Letzte ist, was ich tue!' Peter faltete die Karte zusammen und schob sie in das Seitenfach der Autotür. Dann fuhr er los. Sie waren bereits eine gute halbe Stunde unterwegs, als ihm etwas auffiel. "Schau mal Just, das sieht mir doch sehr nach den Feldern aus...", meinte Peter plötzlich. "Vielleicht finden wir ja auch noch den passenden Wald dazu..." Der erste Detektiv nickte. Abwechselnd sah er aus dem Front- und dem Seitenfenstern, aber noch waren keine Bäume in Sichtweite. Doch, wenn er sich die Karte richtig angesehen hatte, sollte über dem nächsten flachen Hügel bald einer zu sehen sein. Justus sah zum zweiten Detektiv. Er sah recht mitgenommen aus. Im Gegensatz zu ihm, wäre er wohl nicht in der Lage gewesen Auto zu fahren, nicht mit dieser Angst im Nacken. Dann sah er wieder nach vorn, auf die menschenleere, spärrlich beleuchtete Straße. "Wenn Bob, wenn er.. wenn ihm irgendetwas schlimmes passiert.. werde ich mir das nie verzeihen können." brach es aus ihm heraus. "Ich hätte.. ich hätte ihn nicht allein nach Hause fahren lassen dürfen. Dann wäre das nicht passiert." "Ich bin genauso Schuld daran, aber wer ahnt denn gleich sowas?... Mach dir keine Vorwürfe, Erster. Lass uns lieber die Augen aufhalten... gleich müsste der Wald in Sichtweite kommen..." "Leichter gesagt als getan, Zweiter. Erst recht wenn.." Justus verstummte, als er bemerkte was er gerade im Begriff war zu sagen. '..wenn man so viel für einen Menschen empfindet, dass einem die Angst halb wahnsinnig macht!` Langsam wurde sein Verhalten auffällig, auch wenn er selbst in den brenzligsten Situationen gelassen bleiben konnte, selbst der erste Deteltiv war nicht vor seinen Gefühlen gefeit. Gerade das hinderte ihn womöglich jetzt daran, einen klaren Kopf zu behalten. "Da vorne fängt ja schon der Wald an.", warf er schnell ein. "Die Felder führen in einem Bogen drum herum, wie es auf der Karte zu sehen war. Auf der anderen Seite müssen die eingezeichneten Felshänge sein." Justus behielt Recht. Ab und zu tauchten kleine Wege am Rand auf, aber keiner der von einem großen, schweren Mähdrescher befahren werden könnte. Peter gab sich gelassen, doch in seinem Inneren sah es ganz anders aus. Natürlich machte er sich die gleichen Gedanken wie Justus, aber das brachte ihm jetzt wenig. `Sie werden ihm doch nichts antun..?` dachte er ängstlich. Seine Hand umklammerte zitternd die Gangschaltung. Stur sah er auf die Straße vor sich und ließ den Blick über die langezogenen Felder schweifen. Er hatte ein recht hohes Tempo gewählt, so machte der Wagen bald einen Satz nach vorn als Peter plötzlich energisch auf die Bremse trat. Um ein Haar, hätte er den kleinen Waschbären vor sich überfahren. "Ganz ruhig!" beruhigte ihn Justus, als dieser sah, wie beich Peter aussah. "Schon gut, es geht schon wieder." Peter`s Blick ging wie von selbst zu der Stelle, an der das Tier die Straße wieder verlassen hatte. Er riss die Augen auf. Da war ein Weg, breit genug, dass ein Mähdrescher durchfahren konnte und außerdem durchzogen die Erde frische Reifenspuren. "Justus!" Der erste Detektiv folgte seinem Blick und nickte siegessicher. "Ich denke dieser Weg führt uns zu dem Wäldchen! Folge ihm." Peter nickte und folgten den Spuren auf dem holprigen Feldweg. `Wir sind gleich da Bob! Bob starrte die Tür vor sich an. Der Streit war leiser geworden. Jemand kam auf die Hütte zu. Leicht zitternd stellte sich der dritte Detektiv neben die Tür, um einen möglichen Angreifer abzuwehren, wenn dieser vorhatte herein zu kommen. Wenn er hier jetzt sterben musste, dann wollte er wenigstens einen der Gauner mit sich nehmen. Ein gewaltiger Motor jaulte auf. Jemand schmiss den Mähdrescher an und fuhr zurück. Bob schloss die Augen und keuchte ängstlich. Seine Finger pressten sich noch fester um den schlanken Kerzenleuchter in seiner Hand. Der Mähdrescher kam zum Stehen. Das Auto vor dem Fenster fuhr davon. Stille. Was war passiert? Irritiert hielt Bob die Luft an und lauschte. Dann sperrte jemand seine Tür auf. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Die Tür wurde vorsichtig aufgeschoben. Als er dann einen Fuß in der Türschwelle sah, holte er aus und schlug dem Fremden mit aller Kraft, den metallischen Gegenstand auf den Kopf. Ein kurzer Aufschrei unterbrach die angespannte Stille. Der Eindringling sackte vor ihm in die Knie und blieb am Boden liegen. Wie leblos lag er da. Heftig keuchend lehnte Bob an der kalten Steinwand der Hütte und überlegte, ob er ihn nicht vielleicht zu hart getroffen hatte. Sofort wollte er sich vom Gegenteil überzeugen, als seine Hand, wie erstarrt inne hielt. Er kannte diese Person vor ihm. Erschrocken beugte er sich sofort zu ihr hinunter. "Skinny, oh Gott! Was machst du denn hier?" `Verdammt!!` Machte er mit den Gaunern gemeinsame Sache? Er untersuchte seine Stirn nach einer Wunde. Doch da war nichts. Etwas seitlicher klebte Blut in seinen Haaren. Entsetzt besah er sich die Verletzung genauer. `Hoffentlich ist es nicht so schlimm, wie es aussieht..` Während seine Kollegen draussen im Wald herum irrten und sich entschlossen hatten, den Wagen stehn zu lassen, um nicht unnötig Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, versuchte Bob alles damit Skinny wieder zu sich kam. Nach einer Weile öffnete dieser endlich die Augen und sah daraufhin in Bob`s sorgenvolle Augen. Der dritte Detektiv atmete erleichtert auf. "Skinny, mensch! Alles in Ordnung?" Er half ihm dabei, sich aufzusetzen. "Bob...du.." Weiter kam er nicht. Bob`s Hand in seiner irritierte ihn. "Was machst du überhaupt hier?" prasselten die Fragen auf den Verletzten ein. Der dritte Detektiv wusste einfach nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Die Tür öffnete sich erneut und seine beiden Freunde betraten die Hütte. "Justus! Peter!" Endlich hatten sie ihn gefunden. "Bob... was zum...", verwirrt starrte Peter auf Skinny. "Bin ich froh, dass es dir gut geht." Der erste Detektiv strahlte, als er seinen Freund unversehrt vor fand. Er hätte ihn am Liebsten sofort umarmt, doch das Bild das sich ihm bot ließ ihn misstrauisch innehalten. Skinny lag vor ihnen auf den Boden und hielt Bob`s Hand. "Skinny Norris. Was machst du denn hier?" funkelte Justus ihn zornig an. "Ach die super Detektive sind auch hier..!" Das war alles was er heraus brachte. Mühsam erhob sich der Erzfeind der drei Fragezeichen. Sein Kopf schmerzte. "Die Kidnapper sind vorhin weggefahren. Die Tür öffnete sich, da hab ich einfach zugeschlagen..ich hätte ja nie damit gerechnet, dich hier zu treffen Skinny." klärte Bob die Situation in wenigen Sätzen auf. "Seht euch den Elektrohaufen hier an Kollegen. Alles neue Handy`s! Ich weiss nicht genau, was es damit auf sich hat, aber was ich weiss ist, das ich vor ein paar Minuten echt Todesangst hatte. Tut mir leid Skinny! Ich wollte dich nicht schlagen, ich dachte, dass du einer dieser Ganoven bist." Entschuldigte sich Bob bei ihm. Er war sich sicher, dass dieser keine bösen Absichten gehabt hatte. Justus hingegen blieb skeptisch. "Was wolltest du hier Skinny?" fuhr er ihn unverwandt an. "Ich habe zu einem der Typen Kontakt gehabt. Ich wusste aber nicht, was sie im Schilde haben..wirklich! Ein Kumpel meinte zu mir: wenn du schnell Geld verdienen willst, dann hab ich da was für dich." Äusserte sich Skinny und sah verschämt zur Seite. Als ich bemerkte, dass sie etwas Übles mit dir vor haben, habe ich versucht, sie abzulenken. Wirklich Bob, du musst mir glauben!" Skinny versuchte sich zu verteidigen. "Schon gut, Skinny. Es ist ja noch mal gut gegangen." Beruhigte Bob ihn. "Hat der gleiche Typ dich auch beauftragt bei Peter einzubrechen? Und mit wem warst du unterwegs, als du bei uns an die Tür geklingelt hast, um uns abzulenken? Was sollten diese Papparazzifotos und was hat Bob`s Handy mit den Diebstählen zu tun? Oder besser gesagt: Das Handy-Geschäft." Viele Fragen, die eine Antwort verlangten. Justus verschränkte die Arme, lehnte sich an die Wand und blickte Skinny auffordernd an. "Raus mit der Sprache Skinny. Es geht hier doch um viel mehr, als du zugibst." "Wohoo, ganz langsam!" Der Ältere hasste es, wenn sich Justus so profilieren musste. "Der Kerl gehört der Diebesbande an, ja.." "Bist du dafür verantwortlich, dass diese Leute wussten wer wir sind?" funkelte der erste Detektiv sein Gegenüber bedrohlich an. "Ich hatte keine Lust darauf, dass ihr mir schon wieder dazwischen funkt! Was treibt ihr euch Nachts am Pier herum? Kleine Kinder haben um Acht Uhr in ihren Betten zu liegen!" fauchte er zurück. Nun war es Peter, der die Fassung verlor. Wenn Skinny nicht reden wollte, dann würde er die Wahrheit eben aus ihm heraus prügeln. Doch bevor er sich auf ihn stürzen konnte, hielt ihn Bob zurück. "Peter, nicht!! Er ist verletzt, vielleicht hat er sogar eine Gehirnerschütterung..oder muss genäht werden. Er sollte zu einem Arzt!" Es fiel dem zweiten Detektiv nicht leicht, sich wieder zu beruhigen. "Dank ihm, stecken wir doch in dieser bescheuerten Situation!!" Während die beiden Freunde abgelenkt waren, machte Skinny sich daran so schnell wie möglich zu verschwinden. Er wusste nur, dass er schnell hier weg musste, bevor ihnen noch einfiel die Polizei zu rufen. "Nicht so schnell, Skinny!" Der erste Detektiv packte ihn am Arm. "Du hast uns noch nicht alle Fragen beantwortet!" Doch der Erzfeind riss sich mit Gewalt los, stieß Justus grob gegen den Türrahmen und rannte aus der Hütte. In der Ferne hörte man einen Wagen aufheulen. "Verflixt, er ist mir entwischt!" Die beiden Detektive drehten sich zu ihm um. "Zumindest haben wir jetzt wieder eine Spur." Bob überreichte Justus die Handyrechnungen vom Schreibtisch. "Unser nächstes Ziel ist definitiv der Handyladen. Vielleicht bekommen wir noch etwas raus, bevor Skinny seine Komplizen informiert." Peter bückte sich daraufhin nach den Handy`s. "Nicht schlecht...hey so eines wollte ich auch mal." "Peter!" ermahnte ihn Justus, er telefonierte gerade mit Inspektor Cotta, um Entwarnung zu geben. "Schaut mal, das kann man aufschieben..ich finde sowas toll!" Ein kleines Zettelchen fiel daraufhin aus dem Handy. "Heeey...was haben wir denn hier?" Er bückte sich und besah sich den Fetzen Papier. "Schaut mal..da steht ja was drauf!" Neugierig traten die beiden Detektive näher. Kapitel 13: 13:00 ----------------- "Kollegen", verkündete Justus, "Ich glaube, wir sind in unserem Fall gerade ein ganzes Stück weiter gekommen. Das hier soll wohl ein Auftrag für einen der nächsten Einbrüche sein." Er gab Peter den Zettel zurück. "Sogar mit einem Namen oder Spitznamen des Auftraggebers. Allerdings ohne Kontaktdaten. Die sind wohl entweder im Handy, oder auf einer der Scheinrechnungen notiert. Jedenfalls erklärt das nun die Existenz dieser Rechungen." Um sich noch einmal zu vergewissern, griff er nach einem der anderen Handys und öffnete es. Darin befand sich tatsächlich ein weiterer Zettel. In diesem stand ebenfalls ein Auftrag für einen Einbruch, nur waren die Anweisungen diesmal für einen Spitzel bestimmt. "Hier möchte sogar jemand was aus dem Steadman Museum entwenden!" Die drei Detektive waren fassungslos. Nun hatten sie endlich etwas in der Hand und was noch viel besser war, sie hatten nun die Chance den Schurken zuvor zu kommen. Sie könnten die Handys und die Aufträge an die Polizei übergeben, aber ob diese damit auch die ganze Einbrecherbande kriegen würden? Justus wollte ihnen lieber selbst eine Falle stellen. Das Datum auf dem Zettel war bereits in drei Tagen. "In Bobs Handy war aber damals kein so ein Zettel, nicht?", murmelte er dann vor sich hin und griff sich dann eine der Rechungen. "Das wissen wir nicht. Aber wir müssen davon ausgehen, dass Bob allem Anschein nach eines dieser Handys übergeben wurde. Warum sonst, sollte jemand klammheimlich einbrechen und nach Bob`s Handy suchen?" "Und was ist mit deinem Handy?" fragte Bob stirnrunzelnd. "Deines ist doch schon uralt!" "Stimmt, Dritter, das passt nicht ganz ins Bild." Justus knetete seine Unterlippe und besah sich noch einmal die Scheinrechunungen. Als Auftragseadresse war eine Firmenadresse angegeben, die, wie er vermutete, nicht einmal existierte. "Jedenfalls benutzen die Gauner die Mobiltelefone anscheinend auch, um sich mit ihren Leuten zu verständigen. Das können wir nun aus unserem Anruf auf Bobs Handy schließen." Er untersuchte eines der Telefone, wobei er versuchte eine Telefonnummer oder eine Notiz zu finden. Je moderner die Handys wurden, desto komplizierter schienen sie auch zu werden. Als er nicht damit umgehen konnte gab er das Handy resignierend an Peter weiter. "Mach du das, Zweiter." Bob nickte zustimmend, wobei er sich ein Kichern nicht verkneifen konnte. "Ist wohl besser.." Justus hatte noch nie etwas für Trends übrig gehabt, daher hatte er auch keine Ahnung, wie man ein Touchscreenhandy benutzte. Peter entdeckte ein paar Telefonnummern, die sie sich für alle Fälle notierten. "Ich schlage vor, dass wir die Handys und Scheinrechungen wieder da hin räumen, wo sie versteckt waren." Sie wollten kein Risiko mehr eingehen und wahrscheinlich würden sie mit den Sachen im Moment sowieso nichts weiter anfangen können. Zusammen räumten sie die Sachen wieder sorgfältig dorthin, wo sie vorher gewesen waren. Danach verließen die Drei das unheimliche Gefängnis, dass die Hütte vor Kurzem noch gewesen war. Bob tat es leid, dass er Skinny verletzt hatte. Er war gekommen, um ihm zu helfen. Da war sich Bob ganz sicher. Skinny Norris hatte verhindert, dass die beiden Ganoven vor dem Haus, ihn umgebracht hatten. Seufzend folgte er seinen Freunden nach Draussen. Diesen Tag konnte man besten Gewissens aus dem Kalender streichen. Bob fühlte sich müde. Er wollte nur noch nach Hause. Am Liebsten zu sich nach Hause. Weiter mit Peter und Justus abzuhängen hatte jetzt etwas verkrampftes. Das Geständnis in der Höhle und die schreckliche Angst, der er ausgesetzt war, nagten an ihm. Er musste so tun, als ob alles in Ordnung wäre und Bob war sich nicht sicher, ob er dazu noch die nötige Kraft hatte. "Leute..lasst uns bloß schnell weg hier..!" Sie erreichten Peter`s Wagen. Seufzend strich sich Bob die blonden Strähnen von der Stirn, ließ sich auf den Rücksitz fallen und schloss die Augen. Die Ereignisse zerrten ganz schön an seinen Nerven. "Kollegen, irgendwie habe ich total Hunger!" Justus streckte sich ausgiebig, bevor er in den MG stieg. Die Sorge um den dritten Detektiv war so groß gewesen, dass daran gar nicht mehr zu denken war. Auch Peter war seltsam erschöpft, als er endlich hinter dem Lenkrad Platz nahm. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen und merkte das eine große Last von ihm abfiel, nun da sie alle zusammen in seinem Auto saßen. Ihn hatte die Sorge um den dritten Detektiv ebenfalls ziemlich mitgenommen und das merkte er jetzt in vollem Ausmaß. Als er die Augen wieder öffnete fiel sein Blick in den Rückspiegel, durch den er Bob gut sehen konnte. `Gut das wir dich wieder haben..` dachte er beruhigt. Um sich zu vergewissern das Bob wirklich da war, drehte er sich so weit es ging zu ihm um. Er hatte die Augen immer noch geschlossen. Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des zweiten Detektivs. Ja, sie hatten ihn wieder und ihm ging es gut. "Geht mir genauso." murmelte Peter. Nachdem Peter endlich los gefahren war, fiel Bob in einen kurzen Schlaf. Seufzend warf er den Kopf zur Seite. Er schlief, bis sie vor dem Haus der Familie Shaw hielten und Justus ihn sanft weckte, indem er ihn am Arm anstubste. "Sind wir schon da?" Bob hätte gern noch weiter geschlafen, doch er sah ein, dass es in einem Bett bequemer war, als hier auf dem Rücksitz von Peter`s Wagen. Träge rutschte er vom Sitz und folgte den Beiden ins Haus. "Ich glaube..ich nehme ein Bad." teilte Bob den anderen Beiden müde mit. "Ich denke, das wird mir ganz gut tun." Mit diesem Worten schlurfte er in Peter`s Zimmer und packte sich dort seinen Pyjama und frische Unterwäsche auf den Arm. "Lass uns in der Zeit was zu essen machen, Just...", wandte Peter sich an den ersten Detektiv. Zwar hatte die bleiernde Müdigkeit das Hungergefühl verdrängt, doch er brauchte jetzt ein wenig Ablenkung. "Das musst du mir nicht zweimal sagen!" antwortete der erste Detektiv und folgte ihm in die Küche. Dort nahm er sich erst einmal was zu trinken und trank das Glas in einem Zug leer. Dann überlegte er sich mit Peter, was sie denn kochen könnten. Die Entscheidung war schnell gefallen und so machten sie sich daran ein Päckchen Nudeln mit Tomatensoße zu kochen. Als sie das Wasser und die Soße aufgesetzt hatten, lehnte sich Justus an die Arbeitsfläche und sah zu Peter. "Ich hatte wirklich Angst um ihn.", murmelte er. „Ich hatte auch Angst, Just, aber es ist jetzt vorbei, hm… zumindest im Moment…“ Ganz sicher fühlen konnten sie sich ja nicht, wenn da draußen lauter Verbrecher herumrannten die anscheinend genau wussten, wer die drei Detektive waren und wo sie sich aufhielten. „Der Fall ist ganz schön gefährlich geworden und wir könnten ihn nicht mal mehr einfach abbrechen, selbst wenn wir wollten…“, nickte Peter und genehmigte sich dann ebenfalls ein Glas Wasser. "Ich habe das Gefühl, diese Leute sind zu allem in der Lage. Wenn man bedenkt, was für einer Sache wir hier auf der Spur sind. Eine Einbruchsserie ist kein einfacher Diebstahl. Wir müssen wirklich verdammt vorsichtig sein." Stimmte ihm Justus zu. Hoffentlich würde Bob nicht noch einmal so etwas passieren. Das würde er nicht ertragen. Warum kam nur immer alles auf einmal? Bob hatte die Badezimmertür hinter sich geschlossen und legte seine Sachen auf den kleinen Kosmetikschrank neben der Toilette. Dann drehte er den Wasserhahn an der Wand über der Badewanne an und lehnte sich, wie ermattet, gegen die Badezimmertür. Langsam ließ er sich an ihr herab sinken. `Wenn Justus doch nur mit ihm reden könnte...` Natürlich dachte er dabei an niemand geringeren, als an Peter. Justus hatte so eine angenehme Art mit den kompliziertesten Dingen fertig zu werden. Sicher würde Peter ihm schweigend zuhören und am Ende wäre sicher alles nur halb so schlimm, wie er es sich jetzt ausmalte. Als das gut temperierte Wasser, die Badewanne fast über die Hälfte gefüllt hatte, erhob sich Bob mühsam und stellte den Hahn ab. Langsam, wie in Zeitlupe begann er sich auszuziehen. Er vermied es, sich dabei im Spiegel zu betrachten. Er fühlte sich zu mies, um sich selbst in die Augen sehen zu können. Vorsichtig stieg er in die Wanne, ließ sich in das Wasser sinken und schloss dann seufzend die Augen. Die angenehme Wärme umhüllte ihn und ließ ihn für ein paar Minuten an nichts anderes denken. Das warme Wasser rann an Bob`s Arm herab. Nachdenklich sah er dabei zu, wie die einzelnen Tropfen an seinem Armgelenk hinunter tropften. Immer wieder entwich seinen Lippen ein leises Seufzen. Er musste sich ihm stellen. Es gab keinen anderen Weg. Wenn er Nachts wieder ruhig schlafen wollte, musste er mit Peter reden! Am Besten so schnell wie möglich. Das alles, wuchs ihm buchstäblich über den Kopf. Er würde noch wahnsinnig werden. Nachdem er das Shampoo in seinem blonden Haar verteilt hatte, fasste er den Entschluss Peter bei der nächstbesten Gelegenheit über seine Gefühle aufzuklären. Komme was wolle! Der zweite Detektiv stellte das Essen warm und hoffte einfach mal, dass Bob bald sein Bad beendet hatte, mittlerweile hatte er nämlich doch wieder Hunger bekommen. Rein gewohnheitsmäßig machte Peter das Radio an, aus dem auch sofort fröhliche Musik klang. Peter seufzte lautlos. Sommer, Freude, Spaß, weggehen, es sich gut gehen lassen und vielleicht ein nettes Mädchen finden, so sollte ein Sommer eigentlich aussehen. Eben genauso wie es der Sänger soeben im Radio besang. Niemand sang von Einbrüchen, Entführungen und Diebstählen, dachte er verächtlich. Nun ja, aber so war es eben, statt in die Disco, gingen sie eben Nachforschungen nach und anstatt Mädchen abzuchecken, riskierten sie mal eben ihr Leben. Wobei Zweiteres, bei näherem Betrachten ja nicht mal so sonderlich schlimm war. Kein Mädchen konnte neben seinen beiden Freunden bestehen. Die Freundschaft zu den Beiden, war mit das Wichtigste in seinem Leben, da musste sich alles andere hinten an stellen. Peter war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht merkte, wie Justus ihn musterte. Er fragte sich, wann Bob wohl mit ihm reden würde. Vielleicht später wenn er selbst duschen war? Dann konnten die Zwei unter vier Augen reden. Je früher desto besser. Wahrscheinlich könnte er dann auch Bob sagen, was er für ihn empfand, ohne noch alles komplizierter zu machen. Es würde wohl nicht viel ändern, aber wenigstens war er dann von dieser großen Last befreit. Er konnte es nicht ewig für sich behalten, es zerrte ja jetzt schon an seinen Nerven. Nachdem Bob mit dem Baden fertig war, ließ er das Wasser ablaufen und wickelte sich in ein großes, weiches Handtuch. Als er einigermaßen trocken war, zog er sich seinen Pyjama, frische Shorts und ein paar neue Socken an. Er tappste nach unten in die Küche und schüttelte seine noch feuchten Haare, die ihm strähnig ins Gesicht fielen. "Hey..." Bob gesellte sich zu seinen Freunden an den Tisch. "Was gibt es denn leckeres?" Er setzte sein unbekümmertes Lächeln auf und schenkte sich etwas Cola in sein Glas. Justus schluckte. Bob sah richtig niedlich aus in seinem Pyjama. Das Oberteil hatte er nicht zugeknöpft, weil es in Peter`s Haus noch unangenehm schwül war. Die Augen des ersten Detektivs wanderten über die leicht gebräunte Haut. "Ähm..." Schnell entschloss sich Justus woanders hin zu sehen. "Weiß nicht, ob es gut geworden ist." meldete sich stattdessen Peter zu Wort. "Ich hab gedacht, du spielst sicher gern den Vorkoster... ", aberte dieser herum und reichte ihm die Nudeln. "Sind extra viele Tomaten drin. Die magst du doch so!" flötete er. Bob schmunzelte und verstellte kindisch die Stimme: "Ach, danke Peter! Ich bin sicher es schmeckt vorzüglich!" Er wikelte ein paar Nudeln auf seine Gabel und schob sie sich prüfend in den Mund. Kritisch kaute er herum und ließ dabei ein kritisches "Aha..mhja!" hören. "Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit Monsieur?" erkundigte sich der zweite Detektiv affektiert, als er sah wie kritisch sich Bob mit der Soße auseinandersetzte. "Doch, Jaaa mein Lieber! Exzellent!" Bob machte eine übertrieben Geste, woraufhin Peter sich vor Lachen fast an seinem Wasserglas verschluckt hatte. `Wie gut er sich verstellen kann..` dachte Justus besorgt und nahm die Nudelschüssel entgegen, die Bob soeben an ihn weiter reichte. "Sieht doch gut aus!" Bob bemühte sich um eine gelassene Stimmung, schließlich hatten sie heute schon genug durch gemacht. "Seid ihr auch so müde?" lächelte Bob, als sie fertig waren. Er erhob sich, um den Tisch abzuräumen. Schnell war die Spülmaschine voll, sodass sie nach wenigen Minuten gemeinsam ins Zimmer zurück gehen konnten. Justus lief vorraus, die Treppe nach oben. "Ich werde vor dem Zubettgehen noch schnell duschen." Natürlich wollte er Bob die Chance geben, mit Peter reden zu können. So weh ihm das auch tat. Er war immerhin sein bester Freund und wollte ihm auf keinen Fall im Weg stehen. `Jetzt oder nie!` dachte Bob und legte seine Hand auf Peter`s Ellenbogen, womit er ihm zum Stehen brachte. "Warte...!" Langsam zog er ihn in Richtung Wohnzimmer. "Was ist denn?", fragte dieser verwundert. Als sie im Wohnzimmer standen und Peter ihn erwartungsvoll ansah, verschlug es dem Kleineren erst mal die Sprache. Wie sollte er am Besten anfangen? Er hob den Kopf etwas und sah ihm in die fragenden Augen. "Nun..ich weiss nicht genau, wie ich dir das jetzt sagen soll..es gibt da ein paar Dinge, die du wissen solltest." Begann Bob zögernd und versuchte, Peter`s Blick stand zu halten. "Bei dem Diebstahl in deinem Zimmer...da wurde nicht nur mein Handy gestohlen...sondern auch ein Foto. Ein Foto von dir und mir." Er schluckte. Seine Kehle fühlte sich trocken an. So als hätte er seit Stunden nichts mehr getrunken. "Ich habe auch Justus vorerst nichts davon gesagt." Er strich sich die immer noch feuchten Haare aus der Stirn, um Zeit zu gewinnen. Als Bob ihn leicht hilflos ansah, wurde es Peter irgendwie selbst recht mulmig zumute und er senkte den Kopf etwas.. Ein Foto? Von ihnen beiden? Okay sie waren beste Freunde es war nicht verwunderlich, dass Bob ein Bild von ihnen zusammen hatte. Peter selbst hatte ebenfalls eines, eingeheftet in eines seiner Fotoalben. Allerdings trug er das nie mit sich herum, also war das schon etwas seltsam. Noch seltsamer war aber, dass nun ausgerechnet das Bild gestohlen worden war. "Wieso...hast du ein Foto dabei und wer bitte schön stiehlt so ein Foto?" Diese Kenntnis überforderte ihn und er beschloss, sich erst mal hin zu setzen. Der Sessel stand ja eh fast genau hinter ihm. "Ich weiss nicht, was derjenige mit dem Foto will." beantwortete Bob die zweite Frage. Auf die Erste wollte er vorerst nicht antworten. "Ich habe es euch verschwiegen, weil ich nicht wollte, dass du es mitbekommst..ich.." Jetzt musste Bob seinen Blick abwenden. "Ich ertrage es einfach nicht länger, vor dir so zu tun, als wäre mit mir alles in Ordnung." Seine Stimme war leiser geworden und hatte jegliche Stärke verloren. Wieder stockte er. Er rang um jedes Wort. Peter runzelte die Stirn. Bob schien eine große Last mit sich herum zu tragen, aber wieso war ihm das nie aufgefallen? Eben in der Küche war er doch auch wie immer gewesen? Peter zerbrach sich den Kopf darüber, was Bob ihm denn sagen wollte. "Dann sag mir, was nicht in Ordnung ist...", forderte er und stand dann doch wieder auf. Sitzen bleiben fühlte sich falsch an. Ermutigend legte er ihm die Hände auf die Schultern und sah ihn abwartend an. "Du druckst ja herum, wie ein Schulmädchen." versuchte er es ihm leichter zu machen. Bob`s Hände begannen zu zittern. Es kam ihm vor, als könne man seinen Herzschlag im ganzen Raum, widerhallen hören. `Wenn ich es jetzt nicht sage, werde ich wahnsinnig..` schärfte er sich tapfer ein. Peter`s Atem strich über seine Wangen. Er war ihm so nah. `Verdammt, wieso bekomme ich jetzt kein Wort heraus?` Bob presste die Lippen aufeinander. Dieser Druck war kaum zu ertragen. Nein, so ging das nicht. `Ich muss es ihm doch sagen, oder? Das muss ich doch..?` Erste Zweifel schlichen sich ein. Riskierte er mit einem Geständnis nicht, ihn für immer zu verlieren? Nichts wäre dann wie vorher. War es dann noch möglich sich so ungezwungen zu verhalten, wie sie es sonst immer getan hatten? `Ich kann unsere Freundschaft doch nicht so einfach aufs Spiel setzen..` "Bob! Hey..du machst mir langsam Angst.." Peter`s grüne Augen versuchten vergeblich seine Gedanken zu lesen. "Was sollte ich nicht mitbekommen? Das mit dem Foto?" Peter verstand nur Bahnhof. `Vielleicht findet er mich ja abstoßend..` tausend Reaktionen surrten durch seinen Kopf. "Bob, bitte sag was! Ich bin für dich da, mensch!" Peter verlor langsam die Geduld. `VERDAMMT, ICH LIEBE DICH!!! SIEHST DU DAS DENN NICHT??` Sein einsames Herz schrie nach Liebe, seine Arme wollten ihn an sich zerren, ihn innig umarmen, doch sie rührten sich nicht. Seine Lippen sehnten sich nach denseinen, doch alles was sie taten war: eisern zu schweigen. Schließlich gab er sich geschlagen. Er senkte den Kopf, sah ergeben zu Boden. Langsam löste sich die Anspannung aus seinen Gliedern. Das Aufbraussen in seinem Inneren verbannte er in die hinterste Ecke seiner Seele. `Ich will dich nicht verlieren..` Er ergab sich diesem Gedanken. Schließlich sagte Bob mit bleiernder Stimme: "Ach, Unsinn. Ich, bin einfach noch so durch den Wind, wegen dieser Sache heute. Entschuldige!" `Du bescheuerter Idiot!` heulte sein verletztes Herz. "Meine Güte, ich dachte schon. Mach das nie wieder." Peter atmete erleichtert aus. "Das wird schon nichts zu bedeuten haben. Sicher hast du es nur woanders reingelegt. Zu Hause zum Beispiel!" Seine Stimme war sanft. Zu sanft. Wie Rasierklingen zerschnitt jedes liebevolle Wort jede Hoffnung auf Rettung. Im Bad zog der erste Detektiv seine Klamotten aus und stellte sich unter die Dusche. Das warme Wasser tat gut und er enstpannte sich. Einen Moment lang dachte er einfach nichts, stand einfach da und ließ das Wasser über sich fließen. Dann aber griff er nach der Schampooflasche und fing an sich die Haare zu waschen. Was Bob und Peter wohl taten? Einerseits wollte er es wissen, andererseits auch nicht. Früher oder später, würde er es eh erfahren. Seit sie sich kannten, hatte er nie einen Gedanken daran verschwendet, das mal ersthaft etwas zwischen ihnen sein könnte, geschweige denn, dass überhaupt einer von ihnen schwul sein könnte. Schließlich hatten sie alle schon eine Freundin gehabt. Doch diese Beziehungen waren aus verschiedenen Gründen in die Brüche gegangen. Was dazu geführt hatte, dass die Bindung untereinander noch stärker geworden war. Justus fiel Skinny`s Kommentar wieder ein, als dieser an die Tür geklingelt hatte: 'Ihr Schwuchteln' hatte er gesagt. Jetzt bekam dieser Ausdruck eine völlig andere Bedeutung. `Vielleicht bin ich ja eine verdammte Schwuchtel!` dachte er wütend. Warum benutzten manche Menschen solche diskriminierenden Begriffe? Er seufzte. Es brachte nichts, sich über solche überflüssigen Dinge Gedanken zu machen. Verärgert wusch er sich das Waschgel vom Körper und stieg aus der Duschkabine. `Was wenn Peter dich nicht will? Was tust du dann?` Justus hatte nicht minder Angst vor den Konsequenzen, die dieses Geständnis mit sich bringen konnten. Natürlich wollte auch er, dass alles im Reinen blieb. Doch war das überhaupt möglich? `Sicher würde Bob sich niemals für mich entscheiden. Wer würde das freiwillig?` dachte er deprimiert und betrachtete sein unförmiges Spiegelbild. `Lys muss an Geschmacksverirrung gelitten haben! Sicher hat sie damals nicht ohne Grund, jedesmal das Licht im Schlafzimmer gelöscht, ` versuchte er sich noch weiter herunter zu ziehen. Es wirkte. Er fühlte sich hundeelend. `Am Besten ich geh ins Bett..` Justus zog sich seine Schlafsachen über und huschte so leise wie möglich zurück in Peter`s Zimmer. Beruhigt, dass seine Freunde noch nicht hier waren, legte er sich ins Bett. Er wollte jetzt auf keinen Fall auf die Beiden treffen. Den Tag konnte er sich auch noch in ein paar Stunden versauen lassen. Kapitel 14: 14:00 ----------------- Doch am nächsten Morgen schien alles wie immer. Irritiert beobachtete Justus, wie Bob und Peter im Badezimmer herum alberten. "Seid ihr bald fertig, oder darf ich mir auch mal die Zähne putzen?" Eigentlich gab es nur zwei Möglichkeiten dieses Verhalten zu deuten. Entweder hatte Bob sich Peter anvertraut, woraufhin dieser ihn freudestrahlend in seine Arme genommen hatte, so absurd das auch klang, oder Bob hatte sich gegen eine Aussprache entschieden. `Sicher Letzteres..` dachte Justus teils erleichtert, teils besorgt. "Ja, ja wir gehen ja schon." Peter legte die Hände auf Bob`s Rücken und schob ihn mit sich aus dem Bad. Dieser schämte sich, als Justus ihm einen fragenden Blick zuwarf. `Ich konnte es einfach nicht!` Sein niedergeschlagener Ausdruck sprach Bände. "Komm beweg dich, ich will was Essen." drängelt Peter und schob den Kleineren etwas aggressiver zur Treppe. Justus seufzte. Das konnte so nicht lange gut gehen. In der Höhle hatte er gesehen, wie sehr Bob bereits unter dieser Situation zu zerbrechen drohte. `Warum tust du dir das an?` Er beschloss zu einem günstigen Zeitpunkt mit Bob darüber zu reden. So ging das doch nicht weiter. Mit diesem Gedanken schloss er hinter sich die Tür. Beim Frühstück gab sich Justus ungewohnt still. Bob sollte spüren, dass er sein Verhalten nicht gut heissen konnte. Der versuchte seine ernsten Blicke zu ignorieren. "Was ist denn los? Nicht ausgeschlafen, Just?" Peter bemerkte die ungewohnte Stille sofort. "Doch eigentlich schon!" antwortete er knapp und biss in seinen Erdnussbuttertoast. Unruhig rutschte Bob auf seinem Stuhl herum. "Also Leute, wenn ihr mich sucht, ich bin im Garten." Nach dem Frühstück machte sich Peter daran den Rasen zu mähen. Seine Mutter hatte darauf bestanden, dass er sich um das Haus und den Garten kümmerte, solange sie weg waren. Da Peter wusste, wie sehr sie darauf wert legte, kam er dieser Bitte gewissenhaft nach. "Ja, geh nur. Wir räumen unterdessen hier auf." Justus kam diese Auszeit von Peter nur recht. Der zweite Detektiv verschwand daraufhin durch die Terassentür. Schon nach ein paar Minuten war das dröhnende Geräusch des Rasenmähers zu hören. "Also..." Er wandte sich vorwurfsvoll an Bob. Dieser wich daraufhin einen Schritt zurück und sah direkt in eine andere Richtung, um seinem bohrenden Blick zu entgehen. "Hast du mit ihm gesprochen?" Bob hatte keine Lust, ihm darauf eine Antwort zu geben. "Bob, ich rede mit dir!" "Just versteh doch, ich kann es nicht tun!" mit gesenktem Kopf stand er vor ihm. "Aber was ist mit dir? Du kannst nicht ewig davor weg laufen! Das macht dich kaputt!" Plötzlich realisierte Justus, was er da soeben gesagt hatte. `Ich bn ja nicht besser!` Hatte er wirklich das Recht, seinem Freund Vorwürfe zu machen? "Ich ertrage es einfach nicht, dich so zu sehen!" seine Stimme brach unter den aufkommenden Emotionen. Justus atmete tief ein. Bob stand immer noch regungslos da und schwieg. Stille Tränen bahnten sich einen Weg über seine Wangen. "Bob!" entsetzt ging der erste Detektiv auf ihn zu und legte seinen Arm um ihn. "Ich habe einfach Angst ihn zu verlieren..Justus.." wisperte dieser mit erstickter Stimme. Behutsam strich der Größere ihm über den Rücken. "Das verstehe ich!.." "DU VERSTEHST ÜBERHAUPT NICHTS!" fauchte der Blonde ihn aprubt an. Erschrocken wich Justus zurück. "Wie willst DU verstehen, was in mir vorgeht? Weisst du, was das für eine furchtbare Angst ist, die ich mit mir herumtrage?" Justus schluckte. Es dauerte etwas, bis er sich wieder im Griff hatte. "Doch Bob..ich weiss es." Bob funkelte ihn wütend an. Dabei bemerkte er den traurigen Gesichtsausdruck, mit dem Justus ihn nun ansah. "Es geht mir nicht anders...Ich weiss, was du durchmachst.." Verblüfft starrte der Blonde ihn an. "Aber du..." weiter kam er nicht. Justus Wangen wurden rot, sein Körper begann leicht zu zittern. "Just!..." "Ich weis nicht genau wann es angefangen hat, es ist mir auch erst über die letzten Tage wirklich bewusst geworden." Verwirrung machte sich in Bob breit. Der erste Detektiv hatte den Blick zu Boden gerichtet. Sah nur ab und zu kurz zu seinem Freund. Er spürte, wie sein Herzschlag zunahm, was ihm die Situation nicht gerade erleichterte. `Es geht ihm nicht anders, als mir? Wie meint er das?..Ist er etwa auch in jemanden verliebt? In jemanden, der seine Liebe nicht erwidert?` Bob sah ihn abwartend an. So kannte er Justus ja gar nicht. Er hatte gar nicht bemerkt, dass der erste Detektiv persönliche Probleme mit sich herum schleppte. Vielleicht war es auch im Eifer der vergangenen Ereignisse verdrängt worden, wer weiss.. "Just, was ist denn?.." begann Bob leise. Er sah wie aufgewühlt sein Gegenüber war und wollte ihn beruhigen. "Ich fühle mich so mies. Ich rate dir, ihm deine Gefühle zu gestehen, dabei verhalte ich mich nicht anders als du. Ich kann nicht verlangen, dass du so etwas tust und dann selbst davor kneiffen." Justus atmete nocheinmal tief ein. Er war stehen geblieben, sah Bob nun direkt an. "Bob, ich weis nicht wie du das geschafft hast.. wie es überhaupt so weit kommen konnte. Ich kann es selbst noch nicht so recht glauben, das es so ist. Aber du bringst mich um den Verstand.. bringst mich dazu Dinge zu denken und zu wollen, die mir vorher nicht einmal im Traum eingefallen wären." Seine Wangen gewannen mit jedem Satz, den er sagte, mehr an Farbe und er konnte mittlerweile jeden Herzschlag deutlich spüren. "Als diese Leute dich entführt hatten, wäre ich vor Angst fast verrückt geworden.. vor Angst um dich. Wenn sie dir etwas angetan hätten, hätte ich mir das niemals verziehen. Und wenn es noch schlimmer gekommen wäre, hätte ich es noch mehr bereut, das ich dir dies nicht früher gesagt habe. Ich.." Bob wollte ihm ins Wort fallen, doch er hielt sich zurück. Justus war so in Rage, dass er ihn aussprechen lassen wollte. Der erste Detektiv sah kurz zur Seite, dann wieder Bob direkt in die Augen. Langsam beschlich Bob die Ahnung zu wissen, worrauf er hinaus wollte. Seine Augen weiteten sich entsetzt. Der erste Detektiv zitterte am ganzen Leib. "Ich liebe dich." Das konnte doch nicht wahr sein! Er sah in die Augen seines Freundes. Fassungslos stand Bob vor ihm. Unfähig sich zu rühren. Konnte das wirklich sein? War er so dumm gewesen, dass all die Zeit nicht gemerkt zu haben? Wieder kullerten ein paar Tränen über seine Wangen. Das war ja besser als in jeder Soap, dachte Bob irritiert. Es musste ein schwerer Schritt gewesen sein, sich vor ihn hinzustellen und es einfach auszusprechen. Justus hatte echt Courage. Aber vielleicht ging es ihm, wie ihm selbst. Vielleicht hatte er lange genug schweigen müssen, so tun müssen, als wäre nichts. Nun war es Bob, der Justus am Liebsten in die Arme geschlossen hätte, doch dazu war er zu verwirrt. War denn die ganze Welt verrückt geworden? "Just..ich..es tut mir leid, dass ich so blind war.." flüsterte er leise. Dieser verstand Bob`s Reaktion. Langsam nickte er und wischte sich ein paar Tränen von den Wangen. "Schon ok.. Ich wollte nur.. dass du es weisst..", erwiederte der erste Detektiv deshalb fast tonlos und richtete den Blick Richtung Boden. "ich weiss, das ich eh keine Chance bei dir habe.." Langsam durchatmend versuchte er sich zu beruhigen. Mir mäßigem Erfolg. Justus spürte die Hitze auf seinen Wangen, die sich bis zu den Ohren hin zu ziehen schien. Sein Körper zitterte noch immer und er hatte das Gefühl, dass, wenn er nur einen Schritt machen würde, seine Beine unter ihm nachgeben würden. Er wusste, es war eine Liebe, wie so so eigentlich nicht sein sollte, aber sie war da und ließ sich nicht mehr verleugnen. Seine Gefühle ließen sich nicht mit denen von damals bei Brittany oder Lys vergleichen. Dieses Mal war es etwas komplett anderes. Bob seufzte schwer. Das wurde ja alles immer besser. `Immer wenn man denkt es geht nicht mehr schlimmer..geht es doch.`dachte der blonde Detektiv verzweifelt. Justus Worte hallten in seinen Gedanken nach. Er verstand nur zu gut, wie es ihm jetzt gehen musste. Natürlich mochte Bob seinen Freund, und das mehr als manch andere, aber konnte man dabei auch von einer Art Liebe sprechen? Ja, das konnte man tatsächlich. Es kostete ihm eine Menge Kraft, sich zu beruhigen. Er wollte Justus nicht einfach so hilflos im Raum stehen lassen. Also gab er sich einen Ruck, ging auf ihn zu, zog ihn an sich und umarmte ihn. Zögernd erwiederte Justus die Umarmung. Zwar fühlte er sich dadurch nicht besser, aber es tat ihm gut zu wissen, dass Bob seine Gefühle akzeptierte. Bob strich ihm sanft über den Rücken. Nie war ihm in den Sinn gekommen, das Justus mehr für ihn empfinden konnte. Naja, aber das gleiche könnte man auch von ihm behaupten. Sie hatten alle drei bereits Erfahrungen mit Frauen gemacht, von daher lag diese Vermutung nicht gerade nahe. Hilflos sah der Größere ihn an. Bob griff instinktiv nach Justus` Händen. "Just.. du hättest es mir schon viel früher sagen sollen..." Seine Finger verhakten sich mit denseinen. Er schloss die Augen und küsste den ersten Detektiv sanft auf die zitternden Lippen. `Du hast es nicht verdient so zu leiden...` "Bob..", flüsterte Justus leise. Es war als ob sein Herz für einen Moment ausgesetzt hatte, als er die weichen Lippen auf denseinen spürte. Mit einem leisen seufzen drückte er seine Lippen gegen die des dritten Detektives, erwiederte den sanften Kuss. Dem ersten Detektiv kam es vor, als würde das alles nur ein schöner Traum sein, aber es war real, sehr real. Bob wusste gar nicht, wie ihm geschah. Er wollte ihn nur trösten, doch es fühlte sich richtig gut an und er spürte eine Woge von Glücksgefühlen in sich aufsteigen. Leise keuchend wich er ein Stück zurück und sah ihm mit leicht geröteten Wangen in die halbgeöffneten Augen. Was taten sie denn hier? Es wurde immer verworrener. Dennoch hatte Bob das Bedürfnis weiter zu gehen. Irgendwie vertrieb seine Nähe, all den Stress und die Traurigkeit. Er spürte die feuchten Finger von Justus in seinen Handflächen. `Anscheinend ist er genauso durch den Wind, wie ich.´ dachte Bob. Und wie Justus durch den Wind war. Allein Bob`s Anblick schaffte es, ihn um den Verstand zu bringen und ihm die Sinne zu rauben. Sowas hatte der erste Detektiv bis jetzt noch nie erlebt. Aber es war schön und er wollte mehr davon. Doch was war mit Bob? Er war war doch in Peter verliebt, wieso küsste er dann ihn? War da doch mehr als nur Freundschaft? Wenn Justus nach Bob`s Blick ging war es so, aber er konnte sich auch täuschen. Also musste er es wohl heraus finden. Langsam beugte er sich vor, um ihre Lippen zu einem erneuten Kuss zu vereinen. Bob wurde ganz schwindlig, jetzt war er es der rot um die Nase wurde. Eigentlich träumte er schon lange davon, Peter einmal so küssen zu dürfen, doch das hier fühlte sich so schön an, dass er sich gar nicht wehren wollte. Wie von selbst öffneten sich seine Lippen. Leise keuchend berührte er mit der Zunge, die des Anderen. Plötzlich wusste er, was das für ein Gefühl war. Es war als stünde sein ganzer Körper unter Strom. Eine angenehme Hitze breitete sich in seinem Inneren aus. `Oh Gott..was tue ich da...` Er wollte Justus am Liebsten von sich stoßen, doch sein Körper siegte über den Verstand. Justus wusste nicht wie ihm geschah. Es war, als würd er den Boden unter den Füßen verlieren. Er spürte wie Bob`s Zunge plötzlich die eigene berührte. Ihm wurde heiß. Zögernd stupste er Bobs Zunge an, strich über sie. Wer hätte gedacht, das er dies jemals tun würde? Wohl niemand. Um nicht völlig den Halt zu verlieren, zog er Bob dichter an sich, krallte seine Hände leicht in sein Shirt. Er wollte nicht daran denken was wäre, wenn Peter plötzlich in der Tür stand. Ohne die Augen zu öffnen, legte Bob seine Hände auf Justus Hüften und zog ihn ebenfalls enger an sich. `Wenn ich jetzt nicht aufhöre, tue ich bestimmt etwas, was ich später bereue...` schoss es ihm durch den Kopf. "Just..." seine Stimme klang heisser. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Der Blonde schluckte. Am Liebsten hätte er ihn ewig geküsst, doch er fühlte, dass das alles nur noch komplizierter machte, oder war es das nicht schon? Irgendwie suchte er ständig nach einer Ausrede, warum das alles doch richtig war. Als er den Kuss unterbrach, öffnete Justus langsam wieder die Augen. Keuchend sah er ihn an. Es dauerte eine Weile, bis der erste Detektiv wirklich realisiert hatte was eben geschehen war. "Bob..ich.." Ihm fehlten die Worte. Er fühlte sich glücklich, war aber auch gleichzeitig verwirrt. "Danke.. Ich liebe dich.." Er legte den Kopf auf seine Schulter uns schloss wieder für einige Sekunden die Augen. Unfähig etwas zu sagen, sah der Kleinere zu ihm auf. Er schluckte trocken und zwang sich zu einem unsicheren Lächeln. Seine Hände ruhten noch immer auf Justus` Hüften. Als dieser seinen Kopf auf Bob`s Schultern gelegt hatte, atmete er ruhig aus. Ihm war, als hätte er die ganze Zeit die Luft angehalten. Oder hatte er das wirklich? Wie in Zeitlupe hob er einen Arm und streichelte zärtlich über Justus Rücken. `Er hat ganz schön abgenommen..` ging es ihm durch den Kopf. "Soll ich vielleicht mit Peter reden..?" fragte Justus leise. "Vielleicht ist das der einfachste Weg..." Er genoss die zärtlichen Berührungen und tat es Bob gleich und strich ihm über den Rücken. Wie sehnlich er sich doch die letzten Tage gewünscht hatte, dies tun zu dürfen. "Nein..das muss ich selbst tun. Das bin ich ihm schuldig." entgegnete Bob leise. Diesmal würde er es schaffen. Er war sich ganz sicher. Wenn Justus so stark sein konnte, schaffte er das doch auch. Während die beiden Jungs mit sich beschäftigt waren, hatten sie gar nicht bemerkt, dass das Geräusch des Rasenmähers schon eine ganze Weile verstummt war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)