Wenn du mich liebst... von Yatimu (Ati x Teana) ================================================================================ Kapitel 1: Erste Veränderung... ------------------------------- „Ach, es ist schön wieder zuhause zu sein“, seufzte Taisa und lies sich auf die Kissen fallen. Auch wenn man es ihr kaum ansah, die Reise hatte sie schon ziemlich fertig gemacht. „Athala, kümmerst du dich bitte um das Essen? Kiki soll dir helfen. Teana kann derweil schon einmal mit dem auspacken beginnen“. Athala nickte und machte sich auch sogleich an die Arbeit. Taisa war nicht arm. Sie besaß das schöne große Anwesen, indem sie mit ihren drei Mädchen lebte, die sie als ihre Töchter ansah. Dennoch vermied sie es Diener oder dergleichen zu beschäftigen. Sie hatte es lieber, wenn sie alleine war, auch wenn das bedeutete, dass sie die Arbeiten selbst erledigen mussten. Dazu sah sie es als wertvolle Erfahrung an, wenn ihre Mädchen lernten sich selbst zu ernähren und Arbeit zu verrichten. Es konnte ihnen nicht schaden. Das war zumindest Taisas Meinung. „Hiaaaaah!“, kreischte auf einmal Kiki. Sie rannte einmal wieder durch das Haus. „Kiki!“, mahnte Taisa. „Du solltest doch Athala in der Küche helfen“. Sie konnte der Kleinen niemals richtig böse sein, aber gerade Kiki hatte es nötig, Grenzen gezeigt zu bekommen. Athala und Teana waren in dieser Hinsicht leichter zu erziehen. „Tut mir Leid“, entschuldigte sich Athala. „Ich habe einen Moment nicht aufgepasst und schon war sie weg“. „Ich will nicht kochen, das ist doof!“, meinte Kiki und verschränke die Arme. Taisa ging in die Knie, damit sie mit der Schwarzhaarigen auf einer Höhe war. Zärtlich nahm sie sie an den Schultern. „Kiki, jeder muss einmal etwas tun, was er nicht mag“, erklärte sie ihr mit sanften Worten. „Aber wenn du jetzt nicht in die Küche gehst, dann muss Athala ganz allein kochen. Das dauert länger und sie hat so viel zu tun. Ich glaube, sie könnte deine Hilfe gebrauchen!“ Kiki überlegte einen Moment ehe sie sagte: „Okay, dann helfe ich Athala eben. Wenn du mich brauchst?“ Die Frage war an Athala gerichtet. „Natürlich“, lächelte diese und streckte Kiki die Hand hin. Taisa sah den beiden nach, wie sie in die Küche gingen. Ja, Kiki war manchmal etwas schwierig, genauso wie Teana manchmal etwas faul und Athala manchmal etwas zu zickig war. Aber das machte gar nichts, denn Taisa wusste, dass jeder Mensch seine Schwächen hatte, auch ihre Mädchen. Das wichtigste war für sie jedoch, dass die drei zusammenhielten und sich zu jeder Zeit gerne gegenseitig unterstützen, wenn es denn nötig war. Taisa wusste aber auch, das einmal die Zeit kommen würde, in der sich die drei beweisen mussten, dass sie im Herzen Schwestern waren. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Zum ersten Mal hatte Atemus Vater ihn mitgenommen in einen Krieg. Das Land führte nicht häufig Kriege, denn Pharao Aknumkanon wollte unter allen Umständen den Frieden in Ägypten bewahren. Dieser Krieg war jedoch nicht zu verhindern gewesen und obwohl es Aknumkanon zutiefst wiederstrebte hatte er seinen Sohn mitgenommen. Wenn er das Land einmal führen wollte, so musste er im Ernstfall auch Krieg führen können und das konnte man nicht, wenn man es noch nie zuvor versucht hatte. Atemu war zuerst voller Freude gewesen, da sein Vater ihn bisher so etwas noch nicht zugetraut hatte. Er wollte seinen Vater stolz machen und hatte deshalb auch voller Tatendrang seine Sachen gepackt. Mahado war mit ihm gekommen, aber Mana durfte nicht mit. Sie war noch zu jung für das Schlachtfeld. Egal wie zuversichtlich der Kronprinz auch gewesen war: Nun wünschte er sich nichts mehr als wieder nachhause zu gehen und sich mit Mana irgendwelche Kindereien auszudenken. So schlimm hatte er sich einen Krieg nicht vorgestellt. Dabei war er noch gar nicht in einen Kampf geraten. Bisher war er nur mit der Truppe zur Grenze geritten, wo schon viele Soldaten Ägyptens dem Feind standhielten. Sie waren fast angekommen, aber schon jetzt war der Ritt einfach nur grausam. Sie ritten durch ein kleines Dorf, das die ägyptischen Soldaten als Unterschlupf genommen hatten. Die Bewohner waren zuvor evakuiert worden und offenbar war es auch kurz darauf zum Kampf gekommen. Die Leichen an denen Atemu vorbeiritt waren schon starr. Getrocknetes Blut war überall verteilt, der Geruch von verbranntem Fleisch stieg Atemu in die Nase und er musste mit dem Brechreiz kämpfen. Einige Männer stiegen nun vom Pferd ab, riefen nach möglichen Überlebenden. Atemu zuckte zusammen, als der Soldat neben ihm, der vom Pferd abgestiegen war, auf eine halb unter dem Sand begrabene Leiche trat und diese einen Ton von sich gab. Atemu wusste, dass der Mann nicht mehr lebte. Dadurch, dass der Lebende jedoch auf seinen Brustkorb getreten war und so ungewollt die Luft aus den Lungen des Toten gelassen hatte, war dieser Ton entstanden. Atemu bekam eine Gänsehaut vor Ekel, seine Augen füllten sich mit Tränen und er hielt sich die Nase zu, um den furchtbaren Gestank zu verbannen. Es funktionierte nicht. Er schloss die Augen, ganz fest. Doch die Bilder wollten nicht aus seinem Kopf entweichen. Abermals zuckte er zusammen, als Mahados Hand seine Schulter ergriff. Atemus Freund reichte ihm einen Beutel mit Wasser und in diesem Augenblick war der Prinz unglaublich dankbar dafür. Einen Moment lang spülte das Wasser den widerlichen Geschmack herunter und Atemu merkte erst danach, wie trocken seine Lippen eigentlich waren. Sein Herz schlug ihm noch immer bis zum Halse und er musste schlucken als er Mahado den Beutel zurück gab. „Ist schon gut“, sprach dieser sanft. „Jedem, der das zum ersten Mal sieht geht es so. Es sein denn, derjenige ist kein Mensch“. Atemu atmete zittrig aus, bevor er nickte. „Kommt schon. Wir müssen den anderen hinterher“, teilte Mahado Atemu mit, der daraufhin hinter ihm her ritt. Den ganzen Tag lang war Atemu in Schweigen verfallen. Nun war es schon spät am Abend und er saß- noch immer schweigend- am Feuer. Sein Vater setzte sich zu ihm, nachdem er alle Befehle für den morgigen Tag erteilt hatte. „Wie geht es dir?“, fragte Aknumkanon. „Ich weiß nicht“, gab ihm sein Sohn zur Antwort. „Du brauchst dich deiner Gefühle nicht zu schämen“. „Warum sagst du das?“ „Weil mein Vater es damals zu mir gesagt hat“, erklärte der Pharao. Atemu schwieg kurz um nachzudenken. „Dir ging es nicht anders?“ Aknumkanon schüttelte den Kopf. „Ich hätte dir das hier so gern erspart, glaub mir. Mein sehnlichster Wunsch ist eine Welt ohne Krieg. Eine friedliche Welt oder zumindest ein friedliches Ägypten. Leider klappt das nicht immer so, wie ich mir das vorstelle“. „Ist es schwer, als Pharao zu regieren?“ „Manchmal schon. Deshalb habe ich versucht dich zu lehren, dass du niemals aufgeben darfst. DU wirst einmal die Hoffnung des Landes sein!“ Atemu nickte um seinem Vater zu zeigen, dass er verstanden hatte. „Morgen wird es noch schlimmer, oder?“, fragte Atemu. Aknumkanon nickte. Er wollte seinem Sohn nicht die Hoffnung auf Besserung nehmen, aber er durfte ihn auch nicht anlügen. „Ich werde versuchen tapfer zu sein!“, versprach Atemu dann. „Ich bin sicher, dass du das sein wirst“. Es war schon so viel Zeit vergangen. Oder waren es doch nur einige Minuten? Atemu wusste es nicht, aber er hatte auch gerade nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Stattdessen hielt er sich mühsam auf seinem Pferd, neben ihm Mahado, der so gut es ging auf ihn aufpasste. Alle anderen außen herum waren verschwunden. Atemu konnte unmöglich sagen, wo sein Vater war oder sein Onkel. Er wusste noch nicht einmal wo er sich selbst befand. Alles was er wahrnahm war sein Blut, das ihm die Stirn hinunter lief und das Blut derer, die ihr Leben durch sein Schwert verloren hatten. Der Kronprinz war lange ausgebildet worden. Normalerweise war er in der Lage sein Ka mehr als drei Stunden zu rufen. Das Ka war ein Teil seiner Seele, das er in Gestalt eines Monsters rufen konnte. Doch jetzt war er nicht einmal in der Lage es hervor zurufen, geschweige denn es kämpfen zu lassen. Zu Anfang des Kampfes hatte er sein Monster gerufen. Der Soldat des schwarzen Lichtes hatte ihm geholfen, ihm Schutz gegeben. Doch Atemu war nicht mehr in der Lage ihn zu materialisieren und so war er auf sich gestellt. Sein Körper fühlte sich seltsam taub an. Er funktionierte nur noch, stellte Gefühle und Empfindungen zurück. Selbst Schmerz war wie fortgeblasen. Irgendwann hörte es auf. Irgendwann war nur noch eines da: Stille. Und erst jetzt, wo Atemu nicht mehr kämpfen musste, realisierte er, was alles geschehen war. Er sah das Gesicht jeden Mannes vor sich, den er getötet hatte und er konnte die stummen Tränen, die ihm über die Wange liefen, nicht unterdrücken. Er suchte in den Trümmern und zwischen den Toten nach Mahado, ignorierte alle, was er gerade nicht sehen wollte. Plötzlich hörte er wie jemand seinen Namen in der Stille rief. Es schien so fern, wie ein Echo, dass Atemu von der großen Halle im Palast kannte. „Atemu“. Der Prinz realisierte, dass Mahado vor ihm stand und ihn mitzog. Wie von selbst schaltete sich sein Gehirn plötzlich aus und er verlor das Bewusstsein. --------------------------------------------------------------------------------- So ich hoffe, es haben sich ein paar Fragen geklärt und Neue haben sich aufgetan^^ Im nächsten Kapi gehts dann richtig los... Ich bedanke mich, bei eurem großen Interesse an der ff... Ich hoffe, ich kann dem gerecht werde xD Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und freut euch auf ein neues Kapitel^.^ SlG Yatimu Hosted by Animexx e.V. 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