Wenn du mich liebst... von Yatimu (Ati x Teana) ================================================================================ Prolog: Der Anfang... --------------------- „Teana, beeilst du dich bitte ein bisschen? Wir müssen los, wenn wir heute noch ankommen wollen!“, rief Taisa. Teana nickte und verstaute das restliche Hab und Gut in den Taschen, die die Esel trugen. „Komm, ich helfe dir!“, bot Athala an, die mit ihrer eigenen Arbeit bereits fertig war. Sie nahm Teana einige Dinge aus der Hand. Zum Glück, denn genau in diesem Moment wurde Teana so heftig gestoßen, dass die umfiel. „Kiki!“, schimpfte sie sofort los. „Ich habe dir schon hundertmal gesagt, dass du das lassen sollst! Mach dich lieber nützlich!“ Kiki drehte sich um, streckte Teana frech die Zunge raus und grinste sie auch noch an. Plötzlich wurde sie am Ohr gepackt. „Ah!“ „Teana hat Recht, du sollst nicht immer so ein Unsinn machen. Und dann brauchst du auch nicht so frech zu sein, junge Dame!“, ermahnte sie Taisa. Teana war inzwischen wieder aufgestanden. „Immer hat sie anderes im Kopf und wir müssen ihre Arbeit machen!“, beschwerte sie sich. „Stimmt doch gar nicht“, entgegnete Kiki sofort. „Schluss jetzt!“, befahl Taisa und packte sie beide an den Ohren. „Wir reiten jetzt nachhause“. Wie immer wurden Taisas Befehle befolgt. Sie war die älteste der Vier und eigentlich war sie schon eine alte Dame, aber immer noch sehr fit, wie Teana fand. Das war kein Wunder, denn Taisa war außerdem eine Magierin. Die drei anderen Mädchen lernten von ihr. Athala, die älteste von ihnen kam nicht aus Ägypten. Sie war irgendwoher aus dem Norden, was man an ihren blonden Haaren und ihren hellen Augen, sowie an der fast weißen Haut sofort erkannte. Sie war sehr hübsch, fand Teana, und außerdem war sie sehr lernwillig und fleißig. Wie die anderen beiden war auch sie eine Waise. Wie die anderen beiden wusste auch Athala nichts von ihrer Herkunft. Taisa war ihre Familie, sie hatte bisher nichts anderes gekannt. Ebenso wie Teana und Kiki, war sie von Taisa aufgegabelt und erzogen worden. Die alte Magierin hatte erzählt, dass sie zu den drei Mädchen geführt worden war, wie genau, dass wusste keiner. Teana war die zweitälteste der Mädchen und ebenfalls nicht, wie Taisa, ägyptischer Abstammung. Auch sie hatte Taisa nördlich des Landes gefunden. Ihre hellblauen Augen und die braunen Haare gaben Zeugnis davon, auch wenn Teana, im Gegensatz zu Athala, von der Sonne eine gesunde braune Hautfarbe hatte. Einzig und allein Kiki war aus einem der Nachbarländer Ägyptens. Sie kam aus Nubien, daher hatte sie auch die dunkle Hautfarbe und die fast schwarzen Augen und Haare. Kiki war mit fast zehn Jahren die Jüngste von allen. Sie hatte gerade ihre erste Reise mit den anderen gemacht. Erst vor kurzem hatte ihr Taisa die praktische Magie beigebracht. Dazu waren alle Vier in die Wüste geritten. Weit weg von Taisas Anwesen in Theben. Sie hatten eine ruhige menschenleere Oase gewählt, da Magie bei Anfängern oft schief ging und in der Stadt hätte dies wohl keinen allzu guten Eindruck gemacht. Magier gab es im Palast genug, aber Taisa, wie auch die drei anderen Mädchen hatten ein besonderes Talent. Sie benutzen die Magie nicht lediglich, sowie die anderen Magier es taten. Sie waren vielmehr ein Teil davon, auch wenn Teana und Kiki diesen Unterschied bisher noch nicht verstanden hatten. Taisa hatte ihnen ans Herz gelegt, ihre Magie so gut es ging versteckt zu halten und wie alles, was Taisa sagte, wurde ihr Rat befolgt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es war ein heißer Sommernachmittag an dem Atemu nach seinen Lehrstunden einfach auf sein Bett fallen ließ. Es war sehr heiß, die Sonne schien unerbittlich und am liebsten hätte Atemu blau gemacht. Stattdessen hatte er sich Stunden um Stunden die Vorträge Shimons anhören müssen. Auch wenn er es nicht gewollt hatte, ihm war klar gewesen, dass er sich das anhören musste. Schließlich war er der Kronprinz von Ober- und Unterägypten und musste einmal das Land führen. Trotzdem… Shimon, der königlicher Berater und Atemus Lehrer hätte etwas nachsichtiger sein können. Atemu seufzte und schloss einen Moment die Augen. Da ging plötzlich die Tür auf und Mana stürmte herein. Sie war, seit Kindesbeinen an, seine beste Freundin und Magieschülerin im Palast. Eines Tages würde sie mit Mahado, ebenfalls der bester Freund Atemus, die Magiedivision des Palastes anführen. Atemu stöhnte auf. Nicht ein Moment der Ruhe war ihm gegönnt! „Prinz!“, rief Mana aufgeregt. „Los steh auf! Lass uns an den See im Palastgarten gehen!“ Atemu setzte sich auf und sah sie an. „Was sagt denn Mahado dazu? Solltest du nicht eigentlich lernen?“ Mana verzog das Gesicht. „Ach, Mahado, der alte Miesepeter soll sich ja nicht so anstellen. Ich habe die letzten Tage und Nächte gelernt und ich brauche jetzt unbedingt eine Pause. Und du auch! Also komm schon, lass uns gehen!“, erklärte sie und zog Atemu am Arm. „Und was war gestern, als du mit Isis in der Stadt warst?“, fragte Atemu verwirrt. „Das war… Keine Pause, das war etwas anderes! Isis musste etwas Wichtiges besorgen! Sie ist schließlich angehende Priesterin und hat auch ihre Aufgaben!“ „Meinst du jetzt, das Kleid, das du dir gekauft hast, oder das Amulett?“, grinste Atemu und Mana drückte die Fingerspitzen ihrer Zeigefinger aneinander. Dann grinste auch sie: „Sei doch nicht immer so kleinlich“. „Mein Vater wird mich meucheln“, meinte der Kronprinz. „Ach Quatsch! Er wird davon gar nichts merken! Pharao Aknumkanon hat genug zu tun, vor allem weil ihn dein Onkel und Wesir von Ägypten ihm wieder den letzten Nerv raubt“. „Akunadin meint es nur gut!“, gab Atemu zu bedenken. „Und der finstere Gott Seth ist in Wirklichkeit eine Lotusblüte… Komm jetzt! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“ Langsam raffte sich Atemu auf und wurde von Mana aus der Tür gezogen. Unglücklicherweise liefen sie ausgerechnet gegen Mahado. „Wo wollt ihr denn hin?“ „äh… Wir wollten….ähm… gerade zu Shimon… Atemu hatte eine Frage zu… äh… seinen Arbeiten“, stammelte Mana beisammen und erntete einen halb bösen, halb verwirrten Blick von dem Kronprinzen. Doch egal wie gut Mana improvisieren konnte, Mahado hatte sie sofort durchschaut. Er brauchte sie nur noch zu entlarven: „Also, mein Prinz, was habt ihr denn für eine Frage? Ich helfe Euch gern!“, lächelte er und Atemu wusste, dass er gewonnen hatte. „Schon gut, wir gehen zurück an unsere Arbeit“, resignierte er und drehte sich wieder um, um in sein Gemach zu verschwinden. Mana folgte ihm, während sie ihm zuflüsterte: „Seit wann gibst du denn so leicht auf?“ Atemu schüttelte dazu nur lächelnd den Kopf. -------------------------------------------------------------------------------- So das muss für den Anfang erst mal reichen^^ SlG Yatimu Kapitel 1: Erste Veränderung... ------------------------------- „Ach, es ist schön wieder zuhause zu sein“, seufzte Taisa und lies sich auf die Kissen fallen. Auch wenn man es ihr kaum ansah, die Reise hatte sie schon ziemlich fertig gemacht. „Athala, kümmerst du dich bitte um das Essen? Kiki soll dir helfen. Teana kann derweil schon einmal mit dem auspacken beginnen“. Athala nickte und machte sich auch sogleich an die Arbeit. Taisa war nicht arm. Sie besaß das schöne große Anwesen, indem sie mit ihren drei Mädchen lebte, die sie als ihre Töchter ansah. Dennoch vermied sie es Diener oder dergleichen zu beschäftigen. Sie hatte es lieber, wenn sie alleine war, auch wenn das bedeutete, dass sie die Arbeiten selbst erledigen mussten. Dazu sah sie es als wertvolle Erfahrung an, wenn ihre Mädchen lernten sich selbst zu ernähren und Arbeit zu verrichten. Es konnte ihnen nicht schaden. Das war zumindest Taisas Meinung. „Hiaaaaah!“, kreischte auf einmal Kiki. Sie rannte einmal wieder durch das Haus. „Kiki!“, mahnte Taisa. „Du solltest doch Athala in der Küche helfen“. Sie konnte der Kleinen niemals richtig böse sein, aber gerade Kiki hatte es nötig, Grenzen gezeigt zu bekommen. Athala und Teana waren in dieser Hinsicht leichter zu erziehen. „Tut mir Leid“, entschuldigte sich Athala. „Ich habe einen Moment nicht aufgepasst und schon war sie weg“. „Ich will nicht kochen, das ist doof!“, meinte Kiki und verschränke die Arme. Taisa ging in die Knie, damit sie mit der Schwarzhaarigen auf einer Höhe war. Zärtlich nahm sie sie an den Schultern. „Kiki, jeder muss einmal etwas tun, was er nicht mag“, erklärte sie ihr mit sanften Worten. „Aber wenn du jetzt nicht in die Küche gehst, dann muss Athala ganz allein kochen. Das dauert länger und sie hat so viel zu tun. Ich glaube, sie könnte deine Hilfe gebrauchen!“ Kiki überlegte einen Moment ehe sie sagte: „Okay, dann helfe ich Athala eben. Wenn du mich brauchst?“ Die Frage war an Athala gerichtet. „Natürlich“, lächelte diese und streckte Kiki die Hand hin. Taisa sah den beiden nach, wie sie in die Küche gingen. Ja, Kiki war manchmal etwas schwierig, genauso wie Teana manchmal etwas faul und Athala manchmal etwas zu zickig war. Aber das machte gar nichts, denn Taisa wusste, dass jeder Mensch seine Schwächen hatte, auch ihre Mädchen. Das wichtigste war für sie jedoch, dass die drei zusammenhielten und sich zu jeder Zeit gerne gegenseitig unterstützen, wenn es denn nötig war. Taisa wusste aber auch, das einmal die Zeit kommen würde, in der sich die drei beweisen mussten, dass sie im Herzen Schwestern waren. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Zum ersten Mal hatte Atemus Vater ihn mitgenommen in einen Krieg. Das Land führte nicht häufig Kriege, denn Pharao Aknumkanon wollte unter allen Umständen den Frieden in Ägypten bewahren. Dieser Krieg war jedoch nicht zu verhindern gewesen und obwohl es Aknumkanon zutiefst wiederstrebte hatte er seinen Sohn mitgenommen. Wenn er das Land einmal führen wollte, so musste er im Ernstfall auch Krieg führen können und das konnte man nicht, wenn man es noch nie zuvor versucht hatte. Atemu war zuerst voller Freude gewesen, da sein Vater ihn bisher so etwas noch nicht zugetraut hatte. Er wollte seinen Vater stolz machen und hatte deshalb auch voller Tatendrang seine Sachen gepackt. Mahado war mit ihm gekommen, aber Mana durfte nicht mit. Sie war noch zu jung für das Schlachtfeld. Egal wie zuversichtlich der Kronprinz auch gewesen war: Nun wünschte er sich nichts mehr als wieder nachhause zu gehen und sich mit Mana irgendwelche Kindereien auszudenken. So schlimm hatte er sich einen Krieg nicht vorgestellt. Dabei war er noch gar nicht in einen Kampf geraten. Bisher war er nur mit der Truppe zur Grenze geritten, wo schon viele Soldaten Ägyptens dem Feind standhielten. Sie waren fast angekommen, aber schon jetzt war der Ritt einfach nur grausam. Sie ritten durch ein kleines Dorf, das die ägyptischen Soldaten als Unterschlupf genommen hatten. Die Bewohner waren zuvor evakuiert worden und offenbar war es auch kurz darauf zum Kampf gekommen. Die Leichen an denen Atemu vorbeiritt waren schon starr. Getrocknetes Blut war überall verteilt, der Geruch von verbranntem Fleisch stieg Atemu in die Nase und er musste mit dem Brechreiz kämpfen. Einige Männer stiegen nun vom Pferd ab, riefen nach möglichen Überlebenden. Atemu zuckte zusammen, als der Soldat neben ihm, der vom Pferd abgestiegen war, auf eine halb unter dem Sand begrabene Leiche trat und diese einen Ton von sich gab. Atemu wusste, dass der Mann nicht mehr lebte. Dadurch, dass der Lebende jedoch auf seinen Brustkorb getreten war und so ungewollt die Luft aus den Lungen des Toten gelassen hatte, war dieser Ton entstanden. Atemu bekam eine Gänsehaut vor Ekel, seine Augen füllten sich mit Tränen und er hielt sich die Nase zu, um den furchtbaren Gestank zu verbannen. Es funktionierte nicht. Er schloss die Augen, ganz fest. Doch die Bilder wollten nicht aus seinem Kopf entweichen. Abermals zuckte er zusammen, als Mahados Hand seine Schulter ergriff. Atemus Freund reichte ihm einen Beutel mit Wasser und in diesem Augenblick war der Prinz unglaublich dankbar dafür. Einen Moment lang spülte das Wasser den widerlichen Geschmack herunter und Atemu merkte erst danach, wie trocken seine Lippen eigentlich waren. Sein Herz schlug ihm noch immer bis zum Halse und er musste schlucken als er Mahado den Beutel zurück gab. „Ist schon gut“, sprach dieser sanft. „Jedem, der das zum ersten Mal sieht geht es so. Es sein denn, derjenige ist kein Mensch“. Atemu atmete zittrig aus, bevor er nickte. „Kommt schon. Wir müssen den anderen hinterher“, teilte Mahado Atemu mit, der daraufhin hinter ihm her ritt. Den ganzen Tag lang war Atemu in Schweigen verfallen. Nun war es schon spät am Abend und er saß- noch immer schweigend- am Feuer. Sein Vater setzte sich zu ihm, nachdem er alle Befehle für den morgigen Tag erteilt hatte. „Wie geht es dir?“, fragte Aknumkanon. „Ich weiß nicht“, gab ihm sein Sohn zur Antwort. „Du brauchst dich deiner Gefühle nicht zu schämen“. „Warum sagst du das?“ „Weil mein Vater es damals zu mir gesagt hat“, erklärte der Pharao. Atemu schwieg kurz um nachzudenken. „Dir ging es nicht anders?“ Aknumkanon schüttelte den Kopf. „Ich hätte dir das hier so gern erspart, glaub mir. Mein sehnlichster Wunsch ist eine Welt ohne Krieg. Eine friedliche Welt oder zumindest ein friedliches Ägypten. Leider klappt das nicht immer so, wie ich mir das vorstelle“. „Ist es schwer, als Pharao zu regieren?“ „Manchmal schon. Deshalb habe ich versucht dich zu lehren, dass du niemals aufgeben darfst. DU wirst einmal die Hoffnung des Landes sein!“ Atemu nickte um seinem Vater zu zeigen, dass er verstanden hatte. „Morgen wird es noch schlimmer, oder?“, fragte Atemu. Aknumkanon nickte. Er wollte seinem Sohn nicht die Hoffnung auf Besserung nehmen, aber er durfte ihn auch nicht anlügen. „Ich werde versuchen tapfer zu sein!“, versprach Atemu dann. „Ich bin sicher, dass du das sein wirst“. Es war schon so viel Zeit vergangen. Oder waren es doch nur einige Minuten? Atemu wusste es nicht, aber er hatte auch gerade nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Stattdessen hielt er sich mühsam auf seinem Pferd, neben ihm Mahado, der so gut es ging auf ihn aufpasste. Alle anderen außen herum waren verschwunden. Atemu konnte unmöglich sagen, wo sein Vater war oder sein Onkel. Er wusste noch nicht einmal wo er sich selbst befand. Alles was er wahrnahm war sein Blut, das ihm die Stirn hinunter lief und das Blut derer, die ihr Leben durch sein Schwert verloren hatten. Der Kronprinz war lange ausgebildet worden. Normalerweise war er in der Lage sein Ka mehr als drei Stunden zu rufen. Das Ka war ein Teil seiner Seele, das er in Gestalt eines Monsters rufen konnte. Doch jetzt war er nicht einmal in der Lage es hervor zurufen, geschweige denn es kämpfen zu lassen. Zu Anfang des Kampfes hatte er sein Monster gerufen. Der Soldat des schwarzen Lichtes hatte ihm geholfen, ihm Schutz gegeben. Doch Atemu war nicht mehr in der Lage ihn zu materialisieren und so war er auf sich gestellt. Sein Körper fühlte sich seltsam taub an. Er funktionierte nur noch, stellte Gefühle und Empfindungen zurück. Selbst Schmerz war wie fortgeblasen. Irgendwann hörte es auf. Irgendwann war nur noch eines da: Stille. Und erst jetzt, wo Atemu nicht mehr kämpfen musste, realisierte er, was alles geschehen war. Er sah das Gesicht jeden Mannes vor sich, den er getötet hatte und er konnte die stummen Tränen, die ihm über die Wange liefen, nicht unterdrücken. Er suchte in den Trümmern und zwischen den Toten nach Mahado, ignorierte alle, was er gerade nicht sehen wollte. Plötzlich hörte er wie jemand seinen Namen in der Stille rief. Es schien so fern, wie ein Echo, dass Atemu von der großen Halle im Palast kannte. „Atemu“. Der Prinz realisierte, dass Mahado vor ihm stand und ihn mitzog. Wie von selbst schaltete sich sein Gehirn plötzlich aus und er verlor das Bewusstsein. --------------------------------------------------------------------------------- So ich hoffe, es haben sich ein paar Fragen geklärt und Neue haben sich aufgetan^^ Im nächsten Kapi gehts dann richtig los... Ich bedanke mich, bei eurem großen Interesse an der ff... Ich hoffe, ich kann dem gerecht werde xD Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und freut euch auf ein neues Kapitel^.^ SlG Yatimu Kapitel 2: Schmerzlinderung... ------------------------------ Atemu schreckte aus dem Schlaf hoch. Er schwitze und atmete schwer, versuchte sich zu beruhigen. Die Tage im Krieg, den Ägypten ganz nebenbei gewonnen hatte, waren nun schon über einen Monat her. Doch in Atemus Kopf war alles, als wäre es erst vor ein paar Minuten passiert. Seit diesen Tagen hatte er Alpträume. Jede Nacht. Jeden Schlaf. Selbst tagsüber musste er daran denken. Die Männer, die er getötet hatte verfolgten ihn ständig, der Geruch der Leichen war immer noch in seiner Nase und die Schreie der Menschen dröhnten noch immer in seinen Ohren. Diese Tage hatten ihn verändert. Noch wusste er aber nicht wie. Er wusste, dass er den Schmerz, den er fühlte nicht haben durfte, er fühlte, dass er sich eigentlich hätte zusammen reisen müssen. Er wusste ebenfalls, dass er es konnte. Und dennoch tat er es nicht. Warum? Das war selbst für den Kronprinz selbst ein Rätsel. Vermutlich hatte er Angst. Angst seine Menschlichkeit zu verlieren, wenn er die Erinnerungen bewältigte. Alles in ihm war seltsam leer. Er wusste nicht, ob er überhaupt noch fühlen konnte. Konnte er, bei der Grausamkeit, mit der er diese Soldaten getötet hatte, jemals wieder mitfühlend, liebend oder gar zärtlich sein? Er wusste es nicht. Auch der Versuch darüber nachzudenken, schlug kläglich fehl. Es war zum Verrücktwerden. Auch seine Freunde hatten Atemus Veränderung bemerkt. Mana war von Anfang an der Meinung gewesen, dass mit dem Prinzen etwas nicht stimmte. Die anderen waren dachten, dass sich Atemu nur wieder beruhigen musste. Doch nun wusste sie alle, dass er es nicht verarbeiten konnte oder wollte. Sie alle machten sich jetzt Sorgen um ihn und versuchten ihm zu helfen, aber Atemu lies niemanden an sich heran. Noch nicht einmal sein eigener Vater, der sich mittlerweile schreckliche Vorwürfe machte, seinen Sohn mitgenommen zu haben, konnte zu ihm durch dringen. Atemus Atem normalisierte sich nun wieder etwas. Er stand auf und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Den Vorhang zog er beiseite und trat hinaus auf den riesigen steinernen Balkon, der sein Gemach zierte. Es war noch dunkel, aber es dauerte nicht mehr lange, bis die Sonne aufgehen würde. Der Kronprinz sah über das Land hinweg, weit hinauf in die Ferne. Er seufzte. Schlafen konnte er jetzt nicht mehr und auch sonst konnte er nichts Weiteres mehr tun. Da hatte er eine Idee. Schnell zog er sich um und schlich sich aus dem Palast hinunter in die Stadt. Er war noch nie allein dort gewesen, immer nur in Begleitung anderer, die ihn Beschützen sollten. Doch nun war niemand da. Selbst die Stadt war fast menschenleer. Einige Verkäufer waren schon auf den Beinen und begannen ihre Marktstände aufzubauen, aber sonst war wirklich niemand da. Atemu schlenderte durch die Straßen, genoss das Gefühl der Freiheit und vergaß für einen Moment all seine Sorgen. Er bemerkte gar nicht, wie die Zeit vorüber ging. Die Sonne begann langsam aufzugehen. Die Gassen füllten sich mit den ersten Menschen. Die Luft war herrlich an diesem Morgen und die Lichtstrahlen, die sich auf den flachen Dächern der Häuser brachen ließen alles Unwirklich erscheinen. Ein seltsames, aber schönes Gefühl beschlich Atemu. Er fühlte eine innere Ruhe, die im richtig gut tat. Er atmete gerade tief durch, als er um die Ecke lief und mit jemandem zusammenstieß. Das nächste, was er hörte war ein Korb, der auf den Boden fiel und seinen Inhalt entleerte. Die Person, mit der er zusammen gelaufen war hatte das Gleich Gewicht verloren und war auf ihren vier Buchstaben gelandet. „Entschuldigung, das war keine Absicht“, sagte Atemu und betrachtete das Mädchen vor sich. Sie war braunhaarig und hatte blaue Augen, die so hell funkelten und Atemu gleich in ihren Bann zogen. „Ist alles in Ordnung?“, fragte der Prinz nach und half dem Mädchen, das herunter gefallene Obst wieder einzusammeln. „Schon gut“, antwortete sie und stand wieder auf. Atemu tat es ihr gleich. Plötzlich fiel ihm auf, dass ihre Handflächen bluteten. Bei dem Sturz musste sie wohl darauf gefallen sein und sie sich aufgerissen haben. Wie gebannt starrte Atemu auf ihre blutende Hand. Sofort schwirrten wieder die Bilder des Kampfes durch seinen Kopf. „Ist irgendetwas?“, fragte das Mädchen, als es bemerkte, dass Atemu irgendwie abwesend zu sein schien. Als ihre Stimme Atemu Ohr erreicht hatte, riss er sich zusammen und entgegnete: „Du blutest“. Mit dem Finger zeigte er auf ihre Hand. „Ach das ist halb so schlimm. Nur ein Kratzer“. „Nein, ist es nicht. Wir müssen es sauber machen, bevor es sich entzündet“, befahl Atemu, nahm ihr den Korb aus der Hand und ergriff ihr Handgelenk. Ohne, dass sie etwas sagen konnte, schleifte Atemu sie zu dem Brunnen, den es mitten in der Stadt gab. Dort stellte er den Korb ab, setzte sich an den Rand des Brunnens und gebot der Fremden es ihm gleich zu tun. Viel zu interessiert an seinen magentafarbenen Augen ließ sie sich von Atemu die Wunde säubern und sie mit einem Tuch, das er bei sich trug, verbinden. „So, jetzt ist es doch viel besser, oder?“, fragte Atemu und zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, danke“. „Hast du einen Namen?“, wollte Atemu plötzlich wissen. Er wusste nicht einmal warum er das fragte. „Teana. Ich heiße Teana. Und du?“ „Ich bin Atemu“. „Freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Auch wenn sie etwas…“ Teana hob die Hand: „Schmerzhaft war“. Sie lächelte gleich darauf und Atemu fand ihr Lächeln sofort sympathisch. Doch er war noch immer abwesend und sah durch sie hindurch, als wäre sie gar nicht da. Teana bemerkte sie Abwesenheit ihres Gegenübers. Er hatte sich so rührend um sie gekümmert, dabei war er gar nicht allein schuld an ihrem kleinen Unfall gewesen. „Geht es dir gut? Du siehst so bedrückt aus“, sprach sie deshalb und sah ihm sanft in die Augen. „In letzter Zeit bin ich irgendwie nicht so gut drauf. Aber mach dir keine Sorgen um mich“, erwiderte er und zwang sich abermals zu einem Lächeln. Teana sah sofort, dass es nicht echt war und sie hatte Mitleid mit Atemu. Er schien so verlassen und so leidend und dabei fand Teana ihn doch so nett. Sie hätte ihm so gerne geholfen. „Nun denn“, sagte er plötzlich um weiteren Fragen auszuweichen und stand auf. „Ich muss wieder nachhause. Es war mir eine Freude dich kennen gelernt zu haben!“ Teana konnte gar nicht so schnell gucken, wie er verschwunden war. „Was war das denn?“, hörte sie plötzlich eine Stimme von der Seite. Athala und Kiki kamen auf sie zu. Sie hatten alles mit angehört. „Was meinst du?“ Teana sah zu ihrer Schwester hinauf. Athala setzte sich neben sie, Kiki blieb vor den beiden stehen. „Du solltest eigentlich das Obst einkaufen und nicht mit dahergelaufenen- zugegeben süßen- Jungs flirten“, lächelte sie Athala an. „Ich wusste schon immer, dass Teana eine ganz Schlimme ist!“, grinste Kiki und wedelte mit dem Zeigefinger. „Es geht ihm nicht gut. Er leidet. Ich wünschte, ich könnte ihm helfen“, sprach Teana ihre Gedanken aus. „Tja, da können wir selbst mit Magie nichts ausrichten Teana. Ein leidendes Herz bleibt ein leidendes Herz“, philosophierte Athala. „Ich würde zu gern wissen, wo der her kam. Ich hab ihn noch nie gesehen und noch dazu sah er ziemlich gepflegt aus. Ob er wohl zu den Adligen gehört?“, dachte Kiki laut nach. „Ist ja auch egal. Kommt jetzt, Mädels! Taisa wartet sicher schon auf uns!“, beendete Athala die Diskussion und die drei machten sich auf den Weg nachhause. Es war schon spät und immer noch lag Teana wach. Zum hundertsten Mal hatte sie Atemus Gesicht vor Augen. Er war so süß und doch so verletzt. Der Drang ihn wieder zu sehen und ihm helfen zu wollen wurde immer größer. Vielleicht, dachte Teana nach, wenn sie wieder so früh auf den Markt ginge… Vielleicht würde sie ihn dann wieder treffen. Aber es würde auffallen, wenn sie am frühen Morgen durch die Stadt spazierte und noch dazu würde Atemu sich ihr nie anvertrauen, so verschlossen, wie er war. Es musste also einen anderen Weg geben. Lange dachte Teana darüber nach. Da kam ihr plötzlich eine Idee. Atemu war wieder zu früh aufgewacht und da der vorherige Morgen in der Stadt so schön gewesen war hatte er beschlossen auch diesen Morgen wieder einen Spaziergang zu machen. Als er an der Stelle vorbei lief, an der er mit Teana zusammengerempelt war, musste er lächeln. Es war eine schöne Erinnerung und wenn Atemu die Hoffnung gehabt hätte, dieses Mädchen erobern zu können, so wäre er garantiert länger geblieben, oder zumindest wieder gekommen. Aber er wusste, dass er eines Tages eine Prinzessin heiraten musste. Sie war schon so gut wie ausgesucht und Atemu machte sich darüber auch wenig Gedanken. Es war eben das Los, das er gezogen hatte. Das Los eines zukünftigen Pharaos. Nun kam Atemu am Brunnen an und setzte sich dorthin. Er erinnerte sich an den gestrigen Morgen, an seine Begegnung mit Teana und an ihr Lächeln. Aus irgendeinem Grund wurde er von einem warmen Gefühl durchflutet. Während er so vor sich hin träumte wurde er plötzlich aus den Gedanken gerissen: „Miau“. Atemu erschrak fürchterlich bevor er realisierte, dass nur eine Katze neben ihm saß. „Miau“, machte es noch einmal neben ihm. Atemu hob die Hand um vorsichtig über den kleinen Kopf des Kätzchens zu streicheln. „Du hast mich ganz schön erschreckt!“, lächelte er. „Miau“, bekam er zur Antwort. Das Kätzchen streifte sanft durch seine Hand und schnurrte. „Du bist ja wirklich eine Süße“, sagte Atemu und streichelte sie weiter. Wieder versank er in Gedanken, bis er merkte, dass die Stadt langsam wieder belebt wurde. „Ich muss jetzt gehen“, sprach er zu der Katze die den Kopf leicht nach rechts kippte und ihn ansah. Erst jetzt fielen Atemu die Augen der Katze auf. Sie waren durchdringend blau und erinnerten ihn irgendwie an Teanas Augen. Es musste seltsam aussehen, wie er hier saß und gebannt in die Augen einer kleinen schwarzen Katze schaute. Der Kronprinz streichelte ihr noch einmal über den Kopf: „Mach’s gut“, verabschiedete er sich und ging wieder in Richtung Palast. Doch er war noch keine fünfzig Schritte gegangen, als er bemerkte, dass die Katze ihm hinterherlief. Als er sich zu ihr umdrehte setzte sie sich und sah ihn mit gespitzten Ohren an. „Ich muss jetzt nachhause. Da kannst du nicht mitkommen. Du hast sicher jemanden, der auf dich warten“, meinte er und hielt sich im selben Moment für verrückt. Er redete hier mit einer Katze. Diese legte jedoch nur den Kopf schief und sah ihn noch einmal aufmerksam an, als hätte sie es verstanden. Atemu drehte sich nun wieder um und lief weiter. Doch als er am Palasttor angekommen war, merkte er, dass ihm das Kätzchen immer noch auf den Fersen war. „Du gibst wohl nicht auf, was? Würden mir Frauen so hinterherlaufen. Das wäre doch etwas!“, redete Atemu, aber die Katze blieb brav sitzen. „Na geh schon“, versuchte Atemu ihr zu zureden und zeigte in Richtung Stadt, doch sie rührte sich kein bisschen. Also musste der Kronprinz eine andere Taktik versuchen. Er lief durch das Palasttor, den Hof, den Garten. Die kleine Katze folgte ihm überall hin. Selbst als Atemu in einem Kreis lief, ging sie hinter ihm her. Verzweifelt kniete sich der Prinz zu ihr herunter. „Na gut. Du hast also einen Narren an mir gefressen. Dann komm eben mit, ich werde mich um dich kümmern und in der Stadt fragen lassen, wer eine kleine schwarze Katze vermisst“, gab sich Atemu schließlich geschlagen. Er hätte schwören können, dass die Katze gelächelt hatte, als er sie auf den Arm genommen hatte. --------------------------------------------------------------------------------- Wie immer hoffe ich, dass es euch gefallen hat... Tut mir Leid, dass es so spät kommt... Ich hatt viel zu tun in letzter Zeit^^ SlG Yatimu Kapitel 3: Verbot... -------------------- „Er ist der Kronprinz!“, erzählte Teana aufgeregt, als sie wieder zuhause angekommen war. „Wer ist was?“, fragte Taisa verwirrt. „Teana hatte gestern einen kleinen Zusammenstoß mit so einem Typen. Er war wohl recht niedlich und Teana wollte ihm unbedingt helfen, weil es ihm nicht gut ging“, erklärte Athala kurz. „Wie hast du herausgefunden, dass er der Kronprinz ist?“, wollte Kiki wissen. Teana grinste. „Ein Verwandlungstrick“, sagte sie nur. „Ich bin ihm gefolgt und er hat mich praktisch aufgenommen“ „Wie bist du denn auf diese Idee gekommen?“, fragte Athala nach. „Nun ja, ich dachte mir, wenn ich ihm als Mensch nicht helfen kann, so kann ich es vielleicht als Tier“. Teana freute sich immer noch sehr, denn sie hatte den ganzen Mittag mit Atemu verbracht und er hatte ihr allerlei Dinge erzählt und sich mit ihr beschäftigt, wenn er nicht arbeiten musste. „Du wirst ihm gar nicht helfen! Du wirst dich von ihm fernhalten!“, riss Taisa Teana plötzlich aus ihren Träumen. Die Art wie sie es sagte lies die Mädchen sofort aufmerksam werden. Es war ein Befehl gewesen und ein sehr Energischer noch dazu. Auf jeden Fall war klar, dass Taisa solch einen Ton nicht oft anschlug. „Wieso?“, war das erste, was Teana dazu einfiel. „Weil ich es so sage!“ „Aber…“ „Keine Diskussion mehr Teana! Setz dich und iss etwas!“ Widerwillig tat Teana das, was man ihr sagte. „Kätzchen? Wo bist du? Hallo?“ Atemu verstand die Welt nicht mehr. Er war doch bloß zu einer Besprechung gegangen und als er wieder gekommen war, war die kleine schwarze Katze verschwunden gewesen. Atemu kratze sich am Kopf und sah sich um. Dann lies er sich auf sein Bett fallen und seufzte tief. „Dann hattest du wohl doch jemanden, der auf dich gewartet hat“. „Ich verstehe das einfach nicht! Warum soll ich denn nicht zu ihm“ „Taisa wird schon ihre Gründe haben. Sie hat immer ihre Gründe“, entgegnete Athala und wandte sich wieder ihren Aufgaben zu. „Dann soll sie sie mir doch verraten“. „Du hast sowieso keine Wahl. Wir müssen immer tun, was Taisa sagt, schon vergessen?“, steuerte Kiki bei. Teana ließ sich auf den Stuhl fallen und seufzte. „Das weiß ich doch. Es ist nur… Ich spüre, dass er meine Hilfe braucht, versteht ihr?“ „Deshalb kannst du es trotzdem nicht ändern“, gab Athala zu bedenken. „Mana, hast du hier vielleicht eine kleine schwarze Katze herumlaufen sehen?“ Atemu blickte Mana hoffnungsvoll an. „Klein schwarze Katze? Nö! Wieso denn? Vermisst du eine?“ „Kann man so sagen“. „Soll ich dir beim Suchen helfen?“ „Nein, danke. Ich gebe es jetzt sowieso auf. Sie ist wahrscheinlich wieder zurück zu ihrem Besitzer gegangen“. Mana merkte, dass Atemu sich leicht traurig anhörte. Sie wusste ja auch nicht, dass er die kleine Katze in den paar Stunden, die sie bei ihm gewesen war, sehr lieb gewonnen hatte. Er hatte gemerkt, dass er ihr alles erzählen konnte. Sie verriet nichts weiter und verstand ihn. Jedenfalls meinte Atemu das. Sie sah ihn immer so verständnisvoll und sanft an. „Ich kann dir eine eigene Katze besorgen“, schlug Mana vor. Atemu lächelte. Es war wieder ein Versuch seiner besten Freundin ihn aufzumuntern. „Nein, Mana. Schon gut. Aber danke“. „Dann eben nicht. Aber dafür lenk ich dich jetzt ein bisschen ab. Komm, wir gehen zum See“. Ihr Stimme lies kein Nein zu. Als Atemu an nächsten Morgen erwachte erschrak er fürchterlich. Da saß doch tatsächlich ein kleiner schwarzer Klumpen auf seiner Brust und sah ihm mit zwei großen blauen Augen an. Atemu atmete hörbar aus, als er erkannte, dass es sich um die kleine Katze handelte. „Was machst du denn hier?“, entkam es ihm. Er nahm sie in die Hände und setzte sie ein Stück zurück, damit er sich aufsetzen konnte. Dann lächelte er und strich der Katze über den Kopf. „Ich dachte schon, du wärst einfach so gegangen, ohne dich zu verabschieden!“, sagte er. Als wollte sie Antwort geben schmiegte sie sich in seine Hand und schnurrte genüsslich. „Du lässt mich also nicht allein?“ „Miau!“ „Das ist ein Versprechen oder?“, lachte Atemu. Aufmerksam sah sie mit großen Augen in die seinen. „Wenn du jetzt öfter vorbei kommst, dann muss ich dir einen Namen geben. Ich kann dich ja nicht immer Kätzchen nennen! Was hältst du von…“ Atemu dachte einen Moment nach. „Was hältst du von Teana? Ist doch ein schöner Name, oder nicht? So hieß das Mädchen das ich einen Tag getroffen habe bevor du mir hinterher gelaufen bist. Ihr habt beide so tiefe blaue Augen und ich finde es ist ein schöner Name. Geht das in Ordnung, wenn ich dich Teana nenne?“ „Miau!“ „Also abgemacht!“ Atemu lächelte Abermals und hielt ihr die Hand hin. Es wurde ihm gerade bewusst, dass er mit einer Katze sprach, als diese ihre Pfote erhob und versuchte damit Atemus Hand zu fangen. Es war wie, als hätte die Katze eingeschlagen und Atemu wunderte sich, wie menschlich ein solches Tier doch wirken konnte. „Na komm, Teana“, sagte er schließlich. „Ich hatte schon wieder einen Alptraum. Von dem Krieg, von dem ich dir erzählt habe, weißt du? Und jetzt bin ich ganz verschwitzt und muss unbedingt baden. Kommst du mit?“ Ohne eine Antwort zu erwarten nahm er sie hoch und lies sich von den Bediensteten Badewasser einlassen. De kleine Katze setzte er vor dem Steinbecken ab, in das er stieg, nachdem er sich ausgezogen hatte. „Willst du auch herein kommen?“, fragte er und lachte, als Teana die Pfote ins Wasser hielt und doch gleich darauf zurückschreckte. „Magst wohl kein Wasser, oder?“, meinte Atemu und beobachtete wie Teana anfing mit der Seife zu spielen. Diese flutschte ihr immer wieder weg und der Kronprinz amüsierte sich köstlich über sie. „So verspielt war ich auch einmal. Aber weißt du, irgendetwas hat sich in mir verändert“ Auf einmal wurde Atemu ernst und sah an die Decke. „Ich weiß, dass ich darüber hinweg kommen kann. Ich könnte es einfach so hinnehmen. Aber würde mich das nicht zu einem schlechten und grausamen Menschen machen, wenn ich einfach so über diese Ereignisse hinweg sehen würde? Wenn ich die Alpträume verschwinden lasse, was wird dann aus mir? Ich möchte kein grausamer Mensch werden!“ Teana hatte aufgehört mit der Seife zu spielen und saß nun bei Atemu, hörte ihm aufmerksam zu. Atemu holte seine Hände aus dem Wasser hervor und sah sie sich an. „Können diese Hände, die so grausam getötet haben, je wieder sanft sein?“ „Miau“, machte Teana. Es war ein wehmütiger Laut und Atemu streckte seinen Arm aus, um sie zu streicheln. Sofort schnurrte Teana, sah ihn aber dabei an. Plötzlich traf es Atemu wie ein Blitz. Diese kleine Katze hatte ihm eben klar gemacht, dass er doch schon die ganze Zeit zärtlich war. Zu ihr. Teana konnte nun wirklich nicht von der Grausamkeit seiner Hände zeugen! Sie war der Beweis, dass Atemu noch menschlich war. Und dass er es immer bleiben würde, denn sein Herz würde immer dasselbe sein. Es würde immer das Herz sein, das Teana so gern hatte. Das Herz, indem sich Atemus Vater und seine Freund befanden. Egal wie grausam er sein würde. Er hatte doch immer einen Rückhalt. Alle waren da und würden ihn immer Unterstützen. Außerdem würden ihn die anderen niemals unmenschlich werden lassen. Jetzt erst verstand der Kronprinz, wie wichtig seine Freunde waren, wie sehr er sie liebte. Jeden von ihnen, wenn auch auf verschiedene Weise. Und plötzlich verstand er, dass Grausamkeit manchmal zu seinen Aufgaben, als Kronprinz gehörte, die Liebe aber, war seine Natur. Wie gebannt starrte Atemu die kleine Katze an. Wie konnte ein so kleines Tier ihn zu einer solch überragenden Erkenntnis bringen? Oder war das alles nur Zufall gewesen? Wie auch immer, es war passiert. „Danke!“, flüsterte Atemu Teana zu und stieg aus dem Becken um sich anzuziehen. Mana wartete schon in seinem Gemach auf ihn. „Hi. Du, ich soll dir das hier von Mahado bringen“, erklärte sie und legte einige Papyrusrollen auf den Tisch. „Sollst du fertig machen. Und… Noch irgendetwas. Aber das habe ich schon wieder vergessen. Tut mir leid!“ Betroffen sah sie zu Boden. Sie schalt sich nutzlos. Wieder einmal hatte sie nicht richtig zugehört und die Hälfte vergessen. Atemu war bestimmt sauer auf sie. „Danke, Mana. Ich frage Mahado nachher selbst“. „Du bist nicht sauer auf mich?“ „Wieso sollte ich das sein?“ „Weil du schon genug Arbeit hast und ich so dumm bin und wieder alles vergesse! Ich bin einfach nicht zu gebrauchen“, leierte sie die Vorwürfe herunter, die Atemu ihr schon unzählige Male gemacht hatte. „ Unsinn, Mana. Du bist meine beste Freundin und ich danke Amun, das es dich gibt!“, erwiderte Atemu und als Mana ihm in die Augen sah, sah sie, dass seine Worte ehrlich gemeint waren. „Ich freue mich auch, deine Freundin sein zu dürfen, Kronprinz! Gehen wir heute Mittag zum See?“, fragte Mana im Gehen. „Nein, Mana, tut mir Leid. Ich habe noch einen Berg voller Arbeit vor mir“. „Okay bis dann!“ Atemu sah ihr kopfschüttelnd hinterher. Dann drehte er sich um und erblickte Teana, die direkt hinter ihm gestanden hatte. „Das ist alles dein Verdienst!“, lächelte er. ---------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 4: Unbeabsichtigte Wahrheiten... ---------------------------------------- Teana lag in ihrem Bett, die Hände hinter den Kopf verschränkt und blickte nach oben. Sie war stolz auf sich. Sie hatte Atemu schon so sehr geholfen und noch dazu erzählte er ihr ständig von ihr selbst. Dem Mädchen Teana, das er gesehen hatte. Immer wieder schwärmte er ihr von ihr selbst vor und das freute Teana ungemein. Sie wusste aber auch, dass sie ihn vorerst als Mensch nicht wiedertreffen durfte. Unter anderem auch wegen Taisa, der sie ihre Ausflüge verschwieg. Teana besuchte Atemu abends, natürlich immer nur in Katzengestalt. Anders durfte sie den Palast gar nicht betraten. Gleich war es wieder soweit. Sie würde Atemu wiedersehen. Es war Zeit. Teana stand auf und schlich sich nach draußen. Gerade als sie ins Freie treten wollte bemerkte sie, dass jemand hinter ihr stand. „Was machst du da?“, fragte Kiki leise um niemand anderen zu wecken. „Sie geht den Kronprinz besuchen, wie jeden Abend“. Teana zuckte zusammen. Athala hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Gleich würde auch noch eine Moralpredigt von ihr kommen: „Du weißt doch, was Taisa gesagt hat“, meinte Athala wie erwartet. „Sie hat überhaupt keinen Grund dafür es mir zu verbieten!“ „Sie ist der Grund, warum wir alle drei noch am Leben sind!“, erwiderte die Ältere ernst. „Du hast ja Recht. Aber ich kann einfach nicht anders. Wenn ihr ihn nur sehen könntet!“ „Teana er ist unerreichbar für dich und wird es immer bleiben“, sagte Athala. Es war kein Vorwurf, mehr eine traurige Feststellung. „Warst du es nicht, die einmal zu mir gesagt hat: Es ist wichtig den Moment zu erleben?“ Athala nickte schwach und Kiki warnte: „Aber wenn dich nun Taisa erwischt… Du wirst einen Haufen Ärger bekommen!“ „Sie wird mich nur erwischen, wenn ihr nicht dicht haltet“. Es war die indirekte Frage danach, was Teanas Schwestern nun tun würden. „Werdet ihr mich verraten?“, fragte sie noch einmal direkt, als sie keine Antwort bekam. „Also ich nicht. Wir sind doch Schwestern. Petzen ist also nicht“, meine plötzlich Kiki. „Danke!“, strahlte Teana. „Ich geh dann ins Bett“, gähnte Kiki nur und wandte sich um. Athala zögerte noch immer. „Schwesterchen?“ „Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich dir damit nicht doch schade, wenn ich die Klappe halte“. „Und selbst wenn… Es ist meine Entscheidung. Ich übernehme die Verantwortung“. „Weißt du denn, was das ist, Teana?“ Die Angesprochene stockte. Was sollte denn diese Frage? „Was meinst du?“ „Weißt du, manchmal bedeutet Verantwortung mehr, als man sich erstmals darunter vorstellt“. „Erklär mit bitte, was du meinst!“ „Du wirst es sicher bald herausfinden. Gute Nacht!“ Mit diesen Worten drehte sich Athala um und lief hinter Kiki her. „Hey, da bist du ja!“, freute sich der Kronprinz und nahm die kleine Katze hoch. „Miau“, kam es zurück und Atemu setzte sie wieder ab. „Du bist spät, aber du kommst genau im richtigen Moment. Ich bin gerade fertig geworden mit der Arbeit. Komm, lass uns einen kleinen Spaziergang machen“. Atemu öffnete die Tür und Teana schlüpfte hindurch. Der Kronprinz folgte. Die beiden liefen, wie so oft auch, durch den Garten des Palastes, der eher einem Park glich. Aber auch wenn er groß war, so war er jedoch keinesfalls ungemütlich, im Gegenteil: Teana mochte die wunderschönen großen, teilweise exotischen Blumen die überall blühten. Teana blieb auf einmal stehen und begann mit der Blüte einer Blume zu spielen, die so groß war, wie die kleine Katze selbst. Sie hatte nicht mit dem Blütenstaub gerechnet, der eben in ihre Nase gelangt war und sie dort frech kitzelte. Die schwarze Katze stieß einen spitzen Ton aus, der dem Nießen eines Menschen sehr ähnlich war. Atemu lachte, nahm sie hoch und klopfte ihr den Stau aus dem Fell. „Die gefallen dir wohl, oder? Aber ich glaube die hier sind etwas zu groß für dich“, stellte der Kronprinz fest und pflückte eine sehr kleine Blume, die er Teana hinter das Katzenohr steckte. „Die hier passt viel besser zu dir. Sie ist viel zierlicher und viel hübscher, finde ich“. Teana sah ihn fragend an. „Behalt sie nur, sie blüht eine ganze Weile, auch ohne Wasser und im Wasser sogar noch viel länger“, erklärte Atemu und strich Teana noch einmal über das Fell ehe er sie wieder absetzte. „Wie war dein Tag heute?“ Er bekam nur ein Miauen zur Antwort, aber er hatte auch nichts anderes erwartet und gab sich damit zufrieden. „Meiner war auch ganz in Ordnung. Ich hatte viel Arbeit, aber seit ich die Sache mit dem Krieg verarbeitet habe geht es mir schon viel besser. Morgen gibt es ein Fest. Es kommen viele Leute und ich glaube mein Vater wird wieder versuchen mich mit einer der Prinzessinnen zu verkuppeln. Prinzessin Basha ist seine Favoritin, aber ich kann sie nicht leiden“. Er machte eine abwertende Geste, während Teana zu ihm aufschaute. „Sie mich leider schon“, erklärte Atemu weiter und verzog das Gesicht. „Ich meine, ich hatte ja schon mit so einigen Frauen etwas und Basha sieht ja im Allgemeinen auch nicht schlecht aus… Aber sie ist so… dämlich!“ Das Wort „dämlich“ wurde absichtlich sehr betont. „Ich meine, ich hab da ja vorher auch nicht so drauf geachtet. Ich hatte sicher noch nie Leuchten im Bett, aber die waren ja auch nur zum… naja du weißt schon was ich meine. Aber Basha, die ist richtig dämlich. Richtig dämlich. Weißt du was ich meine?“ „Miau“ „Du bist die erste, die mich versteht“, lächelte Atemu. „Das liegt wahrscheinlich daran, dass du kein Mensch bist und um ehrlich zu sein, würde ich dir so etwas auch nicht erzählen, wenn du ein Mensch oder gar eine Frau wärst. Weißt du, ich bin nicht stolz auf meine Vergangenheit, besonders im Bezug auf meine…“ Er suchte nach dem richtigen Wort: „Partnerinnen“. Einen Moment entstand Stille. Atemu und Teana waren bei einem Brunnen angekommen, an dessen Rand Atemu sich nun setzte. „Ich hab erst ein Mädchen getroffen, von der ich gleich ganz hin und weg war. Ich hab dir schon von ihr erzählt. Du trägst ihren Namen“. Teana sah Atemu an und wäre sie in diesem Augenblick keine Katze gewesen, wäre sie nun rot angelaufen. Atemu sah Teana nicht an, stattdessen sah er gen Himmel und lächelte vor sich hin. „Ich wünsche mir ein anständiges Mädchen, weißt du. Und Teana war so ein Mädchen. Schon ihre Augen… Sie waren so offen, das hättest du sehen müssen! Leider bekommt so jemand wie ich immer nur die dämlichen Prinzessinnen ab. Ich wette Teana würde sich noch nicht einmal mit mir abgeben. Kein Mädchen, das Halbwegs normal ist würde das tun. Dazu ist mein Leben einfach viel zu durcheinander und zu anstrengend und zu gefährlich. Niemand will mit einem Kronprinzen zusammen sein, den man mit einem Land teilen muss“. Ein mitleidiges Miauen ertönte von der Seite und Atemu schaute die kleine Katze an. „Ja, ich weiß: Niemand bis auf dich!“ Als Teana am nächsten Morgen erwachte war sie hundemüde. Sie war erst spät zurück gekommen und hatte dann nicht einschlafen können. Atemus Worte dröhnten noch immer viel zu laut in ihrem Kopf. Sie hätte sich am liebsten zurück verwandelt und wäre ihm um den Hals gefallen. Aber, ob er dann noch immer so von ihr denken würde? Wohl eher nicht! Er würde sie viel eher für verrückt halten. Lieber blieb sie als Katze seine Freundin, als dass sie gar nicht mehr bei ihm verweilen konnte. Mit noch halb geschlossenen Augen murmelte sie ein: „Morgen“ und setzte sich zu ihren Schwestern und Taisa an den Frühstückstisch. „Nanu? Hast du schlecht geschlafen?“, wunderte sich Taisa. „Ja, irgendwie war die Nacht heute nicht so toll“, log Teana. „Das nächste Mal solltest du dir einen Schlaftrunk holen!“, gab Kiki Teana einen Ratschlag, ehe sie sich wieder ihrem Essen zuwendete. Morgens hatte sie immer großen Hunger. Tana nickte und widmete sich ihrerseits dem Frühstück. „Du solltest eher einen Aufmunterungstrunk probieren“, meinte Athala plötzlich. „Wieso?“, wollte Teana wissen. „Wir sind eingeladen in den Palast vom Pharao höchstpersönlich“. Taisa klang nicht gerade fröhlich, als sie das sagte. „Was?“ „Wieso?“ Teana und Kiki, für die diese Information neu war, hatten gleichzeitig gesprochen. „Es findet ein Fest statt“, erklärte Taisa knapp. Natürlich, das war das Fest, von dem Atemu Teana gestern noch berichtet hatte. Na toll. Teana konnte nur hoffen, dass Atemu nicht in ihrer Nähe war, beziehungsweise sie nicht sehen würde. Taisa würde sie erschlagen, wenn sie Teana mit dem Kronprinzen sehen würde! ------------------------------------------------------------------------------------- Hallo!^^ Also erst mal vielen lieben Dank für die Kommis *freuz*. Dieses Kapitel war jetzt glaub ich auch noch nicht soooo spannend, aber es ist nötig, dass ihr das alles wisst, um den Weiteren Verlauf der Geschichte zu verstehen. Ich hoffe, ihr bleibt mir trotzdem treu... Im nächsten Kapi wird es dann zur Sache gehen. Dann gehts richtig los -.^. Jetzt bin ich leider erst einmal zwei Wochen in Frankreich und das ohne Internetanschluss T^T... Deshalb muss euch dieses Kapi erst einmal reichen^^... Ich hoffe (wie immer eigentlich^^), dass es euch Spaß gemacht hat zu lesen... Wie gesagt das nächste Kapi wird aufregender... Also dann bis in zwei Wochen^^ SlG Eure Yatimu ^.^ Kapitel 5: Ein dummer Unfall... ------------------------------- Teana stand mitten in dem riesigen Thronsaal, der größer war, als das ganze Haus von Taisa und sah sich um. Sie war fein gekleidet und ordentlich geschminkt. Der Aufmunterungstrunk hatte sie wach gemacht, doch nun hielt sie Ausschau nach Atemu. Sie stand direkt hinter Athala, und sich jederzeit rechtzeitig verstecken zu können. „Was machst du nur, Teana?“, fragte diese, da sie langsam aber sicher die Nerven verlor. „Tut mir leid!“, murmelte Teana zurück und stellte sich nun ordentlich neben ihre Schwester. Plötzlich kam Kiki an den beiden vorbei geschossen. Athala griff geschickt nach ihrem Arm, sodass die das Mädchen noch im Rennen festhielt. Gebremst von Athalas Griff taumelte Kiki zurück. „Du sollst hier doch nicht herum rennen!“, ermahnte die große Schwester. „Aber warum denn nicht? Hier ist doch so viel Platz! Teana, komm mal mit ich will dir jemanden zeigen!“ „Wen denn?“, wollte Athala gleich wissen. „Eine neue Freundin von mir. Sie lebt hier im Palast und kann total coole Tricks. Bitte komm mit, Teana“. „Schon gut“, gab diese sich geschlagen. „Sehr gut, dann kannst du auch gleich aufpassen, dass Kiki keinen Unsinn macht. Ich gehe Taisa suchen“. „Okay“. Schon hatte Kiki Teana an der Hand gepackt und sie mit gezogen. Teana versuchte währenddessen so wenig andere Menschen wie möglich anzurempeln, was ihr aber nicht gelingen wollte. Vor einem braunhaarigen Mädchen machte Kiki dann letztendlich Halt. „Hallo Mana. Darf ich dir meine Schwester vorstellen? Das ist Teana“, sagte Kiki und Teana war über den höflichen Ton Kikis sehr überrascht. Das Mädchen ihr gegenüber hatte sie schon einmal gesehen, allerdings wusste ja Mana nichts von der Begegnung. „Teana heißt du? Das ist seltsam“. „Wieso?“, fragte Teana, um dem Schein zu wahren. Sie wusste natürlich ganz genau wieso. „Weil die kleine Katze des Kronprinzen auch so heißt“, erklärte Mana. „Ehrlich? Darf ich die mal sehen? Ich liebe kleine Katzen. Ich darf aber leider keine eigene haben“, redete Kiki darauf los und Teana war froh, dass sie nicht gepeilt hatte, was eigentlich Sache war. „Das liegt daran, dass du keine Verantwortung für ein Haustier übernehmen kannst. Du kannst es ja nicht einmal für dich selbst“, entgegnete Teana und vertiefte somit das Thema, um von dem anderen abzulenken. „Kann ich wohl“, gab Kiki zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Vielleicht bekommst du eine, wenn du größer bist“, beruhigte Mana sie und lächelte. „Vielleicht… Mana zeigst du uns einen Trick?“, fragte Kiki nach. Mana verzog das Gesicht. „Ich darf eigentlich nicht rumzaubern hier. Ich hab es meinem Meister versprochen“. „Aber ich wollte schon immer mal einen Zaubertrick sehen“ Teana war beruhigt, dass Kiki wenigstens begriffen hatte, dass sie niemandem von ihrer eigenen Fähigkeit als Magiern erzählen durfte. Für ein noch sehr junges Kind spielte Kiki ihre Rolle erstaunlich gut. „Na gut. Ein ganz kleiner dürfte nicht schaden“, gab Mana sich geschlagen und hob ihren Zauberstab, etwas, das weder Kiki noch Teana zum Zaubern brauchten. Dieser Unterschied sie vor allem von normalen Magiern, wie Mana eine war. Auch konnte Mana sich selbst nicht verwandeln. Eine Fähigkeit, die ihr Teana und Kiki ebenfalls voraus waren. Selbst Kiki konnte seit neustem die Gestalt eines Ibis und eines Kaninchens annehmen. Ein großer Fortschritt, wenn man bedachte, dass Kiki erst mit der praktischen Magie angefangen hatte. Mana würde so etwas nie können. „Was zauberst du?“, wollte Kiki wissen bevor es losging. „Ich werde wohl etwas Einfaches machen… mh… Ich glaube, ich lass etwas schweben… nur was?“ „Du kannst doch einfach mich fliegen lassen“, hatte Kiki die Idee. Teana war das nicht so ganz geheuer: „Kiki, meinst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?“ „Ach, das ist gar kein Problem“, meinte Mana und murmelte schon den Zauberspruch. Und tatsächlich: Kiki hob vom Boden ab. „Wow, ist das cool!“ Sie begann mit den Armen zu wedeln. „Was machst du da?“, fragte Mana. „Ich will mich vorwärts bewegen“ „Kein Problem! Ich mach das für dich!“ „Du solltest jetzt lieber da runter kommen!“, befahl Teana, aber es war schon zu spät. Mana hatte ihren Zauberstab geschwungen und Kiki war los geflogen. Leider mit einer Geschwindigkeit, die Mana nicht vorausgesehen hatte. „Oh nein!“ Kiki war nicht mehr zu bremsen. Schneller als ein Pferd im Galopp brauste sie durch den Saal, die verwirrten Blicke der Menschen folgten ihr. Plötzlich erblickte Teana etwas, das sie als gar nicht gut einstufte. Doch sie konnte gar nicht lange darüber nachdenken, denn schon in diesem Moment stieß Kiki mit jemandem zusammen. „Autsch!“ Sofort waren Teana und Mana am Unfallort. Kiki lag auf demjenigen, der ihren Flug so rüde und schmerzhaft unterbrochen hatte: Dem Kronprinzen! „Ist alles in Ordnung?“, rief Teana und half Kiki von Atemu herunter. „Was ist denn jetzt passiert?“, stellte Atemu die Gegenfrage. Er wusste gar nicht, was sich gerade ereignet hatte. „Es tut mir leid. Meine Schwester wollte, dass Mana ihr einen Zaubertrick zeigt, der furchtbar schief gegangen ist. Geht es Euch gut?“ Wie gebannt starrte Atemu sie auf einmal an. „Du bist Teana. Wir haben uns schon einmal getroffen“, stellte er ganz sachlich fest. „Äh… Ja“, gab Teana zur Antwort und wurde etwas rot um die Nase. Atemu, der inzwischen aufgestanden war lächelte sie an. „Mana, was hast du jetzt schon wieder verbrochen? Du hast doch nicht etwas gezaubert, oder?“ Mahado war eben dazu gekommen und er war stinksauer, weil Mana einmal mehr nicht auf ihn gehört hatte. Das braunhaarige Mädchen wurde ganz klein und fiepte nur noch ein: „Entschuldigung“. Mahado öffnete den Mund um ein Donnerwetter auf Mana niederprasseln zu lassen, doch Atemu hielt ihn zurück: „Ist schon gut, Mahado. Es ist niemandem was passiert“. „Doch es ist etwas passiert“. „Ja, aber das war nicht so schlimm. Lass es gut sein. Du willst doch nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregen. Die Leute sind gerade dabei ihre Blicke wieder auf etwas anderes zu richten, als auf uns“. Mahado sah sich um und gab sich dann geschlagen. Mit erhobenem Zeigefinger wandte er sich noch einmal an Mana: „Wir sprechen uns nochmal!“ Damit drehte er sich um und ging. „Er wird mir den Kopf abreisen!“, stellte Mana fest. „Ja, das wird er“, pflichtete Atemu bei. „Dankschön, Prinz, du bist echt eine wahnsinnig große Hilfe! Ich geh jetzt was essen!“ Und schon war auch Mana fort. Kiki und Teana standen nun allein bei Atemu. „Geht es dir gut?“, richtete Atemu eine Frage an Kiki, die nur ganz vorsichtig nickte und sich hinter Teana versteckte. „Das ist schön!“, lächelte Atemu und wandte sich dann an Teana. „Sie ist deine Schwester?“ „Jahhh“. „Ihr seht euch aber wenig ähnlich“. „Wir haben ja auch unterschiedliche Eltern“. „Häh?“ Atemu verstand nicht was sie sagen wollte. Sie waren Schwestern, hatten aber verschiedene Eltern? Wie ging denn das? „Ist nicht so wichtig“, winkte Teana ab. Stille. „Ich geh dann mal Athala suchen!“, unterrichtete Kiki die anderen beiden schnell und war dann auch schon verschwunden. „Wer ist Athala?“, wollte Atemu wissen. „Auch meine Schwester“. „Wie viele Schwestern seid ihr denn?“ „Drei“. „Ist bestimmt toll Geschwister zu haben.“ „Hast du denn keine?“ „Nein, meine Mutter starb bei meiner Geburt“. „Oh“. Wieder Stille. Atemu sah an die Decke, als überlegte er. Dann zog er sie zu sich, kam ihr ganz nahe. Seine Lippen verharrten gleich neben ihrem Ohr und sie hörte, wie er flüsterte. „Lass und woanders hin gehen“. Kurz darauf nahm er ihre Hand und zog sie hinter sich her. Teana ließ sich Widerstandslos mitziehen, viel zu fasziniert war sie von seiner Berührung. Erst als sie am Ziel angekommen waren, erkannte sie, wo Atemu sie hingeführt hatte. Es war der Brunnen auf dessen Rand sie gestern noch mit ihm gesessen hatte. Sie wurde etwas rot um die Nase bei den Gedanken daran, was er ihr gestern alles erzählt hatte, unwissentlich natürlich. „Wie geht es eigentlich deinen Händen?“, wollte Atemu plötzlich wissen und riss sie damit aus ihren Gedanken. „Ähm… Gut. Danke“. „Ist schön hier im Garten, oder?“ „Ja“. Schüchtern sah Teana zu Boden. Atemu war derjenige, der wieder anfing zu reden: „Ich wollte mich für das letzte Mal entschuldigen. Ich war nicht gerade höflich zu dir. Mir ging es nicht besonders gut“. „Das habe ich bemerkt“, gab Teana zu und wagte es, ihm in die Augen zu schauen. Sofort wurde sie von ihnen in den Bann gezogen, verlor sich voll und ganz in ihnen. Atemu erging es wohl nicht anders, denn auch er starrte sie gebannt an. Eine Spannung baute sich zwischen ihnen auf, die Teana als wundervoll empfand und ohne, dass sie es selbst bemerkten kamen sich ihre Gesichter immer näher. Teanas Herz pochte wie wild gegen ihren Brustkorb, der sich in dem Rhythmus, den ihr Atem vorgab hob und senkte. Denken konnte sie schon seit einiger Zeit nicht mehr, zu sehr war sie eingenommen von diesem Moment. Ein Moment, von dem sie schon hunderte Male geträumt hatte. Nie hätte sie gedacht, dass er wirklich war werden könnte. Und dann passierte es… ------------------------------------------------------------------------------- Soso ich hoffe, dass es euch gefallen hat... Ich hoffe ich kann in nächste Zeit wieder regelmäßiger was hochladen...*knuddels* SlG yatimu Kapitel 6: Konsequenzen... -------------------------- Teanas Herz pochte wie wild gegen ihren Brustkorb, der sich in dem Rhythmus, den ihr Atem vorgab hob und senkte. Denken konnte sie schon seit einiger Zeit nicht mehr, zu sehr war sie eingenommen von diesem Moment. Ein Moment, von dem sie schon hunderte Male geträumt hatte. Nie hätte sie gedacht, dass er wirklich war werden könnte. Und dann passierte es…. Atemus Lippen fanden die ihren, legten sich zärtlich darauf und begannen einen langsamen und zärtlichen Kuss. Teana dachte gar nicht daran zu widersprechen, vielmehr stieg sie darauf ein und lies auch ihre Lippen vorsichtig über die Seinen Wandern. Alles in ihr kribbelte, besonders in ihrem Bauch und auf ihren Lippen, die nun von Atemu auf so wundersame berührt wurden. Auch seine Zunge spürte sie plötzlich: Sie bettelte um Einlass, den Teana ihm zu gern gewährte. Auch seine Hände waren nicht still und begannen behutsam Teana zu streicheln. An jeder Stelle die der Kronprinz berührte bekam sie augenblicklich Gänsehaut. Immer mehr breitete sich ein warmes wohltuendes Gefühl in ihr aus, sodass sie letztendlich in den Kuss stöhnte. Atemus Zunge fuhr über ihre Lippen und verstärkte das Gefühl erneut. Teana wünschte, die Zeit würde stehen bleiben. Dieser Kuss, dieser Moment, diese Verbindung zwischen ihnen beiden jetzt, das war etwas, dass sie für immer leben wollte. Doch irgendwann ging der Kuss zu Ende. Atemu löste sich von Teana und sah sofort peinlich berührt zu Boden. „Ähm..“, kam es von ihm. „Tja…“, pflichtete Teana bei. Eine grausame Stille entstand bis Teana plötzlich wieder Worte fand: „Es… war… schön…“ „Ja“, brachte Atemu heraus ehe er fragte: „Nochmal?“ Teana riss überrascht die Augen auf und ihr Blick flog in sein Gesicht. Auch der Kronprinz sah sie nun wieder an. Doch ihr Blick hielt nicht lange. Der verwirrte Gesichtsausdruck wich schnell einem Lächeln und Teana nickte. Wieder bewegten sich ihre Köpfe aufeinander zu, wieder berührten sich ihre Lippen und dann… „TEANA!“ Erschrocken fuhren Teana und auch Atemu zusammen. Taisa war auf der Suche nach Teana gewesen und hatte sie dann hier, auf frischer Tat mit dem Kronprinzen erwischt! Wütend stapfte sie in Richtung der beiden und dem Mädchen wurde sofort angst und bange. So voller Zorn hatte sie Taisa noch nie erlebt. Natürlich, sie hatte Teana verboten sich mit dem Kronprinzen zu treffen, aber dass sie deshalb gleich so ausrasten würde, das hätte Teana nicht gedacht. Als Taisa bei ihnen war packte sie die Braunhaarige am Arm und zerrte sie gewaltvoll in die Höhe. „DU KOMMST SOFORT MIT!“, brüllte sie und Teana wusste gar nicht, wie ihr geschah. Auch Atemu konnte alles nur hilflos mit ansehen. Selbst Kiki und Athala, die sich einige Meter hinter ihnen aufhielten wusste nicht, warum Taisa plötzlich so ausrastete. „Wieso? Ich verstehe nicht…“, stammelte Teana. Taisa drehte sich zu ihr um. „DU HAST AUCH NICHTS ZU VERSTEHEN! DU HAST ZU TUN WAS ICH DIR SAGE! IST DAS DER DANK DAFÜR, DASS ICH DICH AUFGEZOGEN HABE?“ Taisas Geschrei war wohl im ganzen Palast zu hören und als sie sich wieder schwungvoll umdrehte um Teana mit nach Hause zu schleifen knallte sie mit einer weiteren Person zusammen. Es war Atemus Vater, der Pharao persönlich. „Was ist denn hier los?“, fragte er ruhig. „DU!“ Taisas Gesicht wurde noch böser, wenn das überhaupt noch möglich war. „Ich freue mich, dass du dich mal wieder im Palast hast blicken lassen“, sagte Aknumkanon, als wäre überhaupt nichts. „DU KANNST MICH MAL! ES WAR EIN FEHLER HIER WIEDER AUFZUTAUCHEN!“, kreischte Taisa ihm entgegen. „Du brauchst nicht so zu schreien. Ich bin nicht taub“, unterrichtete Aknumkanon sie monoton. „DU BIST DER LETZTE DER MIR BEFEHLE GIBT!“ „Bist du etwa immer noch sauer auf mich, Taisa? Kannst du die Vergangenheit nicht einfach ruhen lassen?“ „Ich werde niemals vergessen, was du mir angetan hast! NIEMALS, HÖRST DU!“ Und damit ging sie an Aknumkanon vorbei, der ihr nur kopfschüttelnd und traurig nachsah. Kiki und Athala folgten ohne ein weiteres Wort. „Was war denn los?“, fragte Aknumkanon seinen immer noch vollkommen ratlosen Sohn. „Keine Ahnung. Teana und ich wir… Wir haben uns nur geküsst und dann kam diese Frau und… Ich versteh gar nichts mehr“, resignierte Atemu und seufzte. Mit einem überraschten Gesichtsausdruck blickte der Pharao seinen Sohn an. „Woher kennst du das Mädchen?“, wollte er wissen. „Wir haben uns mal getroffen. Auf dem Markt“. „Und du hast sie gern?“ Atemu nickte und sah in die Richtung in die Taisa mit den anderen verschwunden war. „Ich habe irgendwie das Gefühl, als ob uns etwas verbindet. Wer war die Frau, die ebenso geschrien hat?“ „Das war ihre Mutter“. „IHRE Mutter?“ „Wie meinst du das?“ „Naja sie hat mir erzählt, dass sie und die anderen beiden Geschwister sind, aber jeweils verschiedene Eltern haben. Ich habe es nicht so ganz verstanden“. „Teana und die anderen beiden Mädchen sind ausgesetzte Kinder. Taisa hat sie aufgenommen. Sie sind von da an eine Familie geworden“. „Warum hat man sie ausgesetzt?“ „Weil sie nicht sind wie andere Menschen, Atemu“ „Was meinst du?“ „Das sollte ich dir besser nicht sagen“. „Wieso nicht?“ „Weil ich versprochen habe es geheim zu halten. Deshalb“. „Okay, dann werde ich nicht weiter danach fragen“. „Guter Junge“. „Ich habe gesagt, ich werde nicht mehr danach fragen. Ich sagte nicht, dass es mich nicht mehr interessiert“. Aknumkanon lächelte schwach. „Das habe ich mir schon gedacht. Aber mach dir keine Mühe. Du wirst darüber nichts herausfinden“. In Taisas Haus angekommen wurde Teana mit einem Ruck in ihr Zimmer befördert. Zum Glück landete sie einigermaßen weich auf ihrem Bett. „So, mein Fräulein und hier bleibst du die nächsten Tage! Vielleicht überlegst du dir es das nächste Mal zweimal, bevor du meine Regeln missachtest“. Teana blickte zu ihr auf. „Warum Taisa? Ich verstehe es nicht! Bitte erklär mir doch, warum ich mich nicht mit dem Kronprinzen treffen darf“. „Weil er ein Arschloch ist! Darum!“, knurrte Taisa und pfefferte die Tür hinter sich zu. Teana blieb stumm in ihrem Zimmer zurück. Erst als sie das Ganze erst Revue passieren ließ und realisiert hatte, was gerade geschehen war, brach sie in Tränen aus. Sie wusste nicht wie lange sie weinte. Sie wusste nur, dass sie von einem Augenblick auf den anderen aus ihrem Paradies gerissen und in die Hölle gestoßen worden war. Was Atemu jetzt wohl von ihr dachte? Er hasste sie bestimmt. Athala und Kiki hatten sich ebenfalls zurück gezogen. Sie hatten entschieden, dass es wohl das Beste war, Taisa für eine Weile aus dem Weg zu gehen. „Das war irgendwie es erschreckend“, meinte Athala flüsternd. „Es war grausam“, pflichtete Kiki bei und fuhr dann fort: „Hast du die beiden gesehen? Ich glaube sie haben sich wirklich gern“. „Du hast Recht, aber das spielt doch keine Rolle, Kiki. Sie dürfen sich nicht mehr treffen“. „Warum denn nicht?“ „Da bin ich genauso schlau wie du!“ „Das ist aber nicht fair! Wenn sie sich schon nicht treffen dürfen, warum bekommen sie dann nicht einmal den Grund gesagt?“ „Schsch“, machte Athala, da Kiki ihrer Meinung nach etwas zu laut gesprochen hatte. „Es ist trotzdem nicht richtig“. „Da gebe ich dir Recht, aber wir können nichts dagegen tun“. „Vielleicht können wir Teana helfen?“ „Nichts da. Damit reiten wir uns selbst hinein“ „Sie ist unsere Schwester“, argumentierte Kiki. „Und Taisa unsere Mutter. Wir würden sie damit hintergehen“. Kiki überlegte kurz: „Vielleicht hast du Recht“. ----------------------------------------------------------------------------------------- So bitte schön^^ ICh hoffe ihr hattet Spaß am lesen^^ SlG Yatimu Kapitel 7: Der wahre Feind... ----------------------------- Teana lag, wie den vorherigen Tag auch schon auf ihrem Bett, auf ihrem Bauch, den Kopf in die Arme gelegt. Noch nicht einmal umgezogen hatte sie sich, geschweige denn abgeschminkt. Plötzlich klopfte es an die Tür. Diesmal war es Kiki, die ihr das Essen brachte. Das Frühstück hatte Athala gebracht, die sie nur besorgt angesehen und den Raum dann wieder verlassen hatte. Kiki stellte das hölzerne Tablett neben das von heute Morgen und setzte sich neben Teana auf das Bett. „Du hast gar nichts gegessen und du siehst furchtbar aus. Hast du schon einmal daran gedacht, die die Schminke aus dem Gesicht zu wischen?“ „Ich habe keinen Hunger“, antwortete Teana auf die erste Frage, wobei sie die zweite einfach überging. „Ach komm schon, Teana! Sei doch bitte nicht traurig!“ Kiki hasste es ihre Schwester so bedrückt hier liegen zu sehen. Normalerweise war Teana gut drauf und sie war auch diejenige, die sich am meisten mit Kiki befasste. Nun hatte Kiki niemanden mehr, der mit ihr herumalberte. Athala saß an ihren Aufgaben und Taisa war momentan sowieso nicht ansprechbar. Teana reagierte aber nicht auf ihre Worte. Kiki wurde es immer unerträglicher. „Wenn du dich wieder mit dem Kronprinzentriffst, bist du dann wieder fröhlich?“, fragte sie leise. „Das ist leider ein Ding der Unmöglichkeit. Ich komme nämlich nicht aus der Tür“, erwiderte Teana. „Aber aus dem Fenster“, meinte Kiki. Teana sah nach oben zu dem kleinen Fenster, das mit einer Binsenmatte verhangen war. Als Mensch würde sie da niemals herauskommen. Als Katze aber schon! Und das war genau da worauf Kiki anspielte. „Aber wenn Taisa merkt, dass ich weg bin…“ „Ich deck dich“, versprach Kiki. „Aber du musst auch beim Kronprinz eine Katze bleiben! Denn wenn dich jemand sieht, und es herum erzählt, dass du beim Prinzen warst, dann hast nicht nur du, sondern auch ich ein Problem!“ Damit verlies Kiki das Zimmer. Teana überlegte einen Moment. Dann aß sie etwas wusch sich und zog sich um, ehe sie sich in eine Katze verwandelte und heimlich durch das kleine Fenster sprang. Es dauerte nicht lange bis sie im Palast angekommen war. Als Katze fiel es ihr auch nicht schwer, sich an den Wachen vorbei zu stehlen. Schnurstracks lief sie zu Atemus Gemächern. Die Tür war zu, aber da gerade niemand auf dem Gang war konnte sie sich wieder in einen Menschen verwandeln und die Tür sehr einfach öffnen, da sie nicht verschlossen war. Sogleich schloss sie auch die Tür hinter sich um nicht entdeckt zu werden. Anschließend sah sie sich um. Sie hatte die Zimmer in denen sie sich befand schon häufiger gesehen, allerdings immer aus der Perspektive einer Katze. Als Mensch war es jedoch noch einmal etwas ganz anderes. Der riesige Vorhang, der zum Balkon führte war gänzlich zur Seite gezogen worden. Von hier aus hatte man eine unglaubliche Aussicht auf Ägypten. Selbst die Pyramiden konnte man von dort aus erkennen. Teana atmete tief durch und genoss für einen kurzen Moment diesen Ausblick. Was würde sie darum geben sich jeden Abend hier mit Atemu den Sonnenuntergang ansehen zu dürfen! Plötzlich vernahm sie Geräusche. Ohne groß nachzudenken versteckte sie sich hinter einem der Vorhänge. Gerade noch rechtzeitig, denn in diesem Moment öffnete sich die Tür und Atemu trat mit Mahado zusammen ein. Er nahm einige Notizen von seinem Tisch, zeigte sie Mahado und begann mit ihm zu reden. Teana spähte hinter dem Vorhang hervor, hoffend einen Blick auf Atemu erhaschen zu können. Sie sah ihn tatsächlich und ihr Herz begann augenblicklich gegen ihren Brustkorb zu donnern. Am liebsten wäre sie einfach hinter dem Vorhang hervorgesprungen und hätte ihn geküsst. Als Mahado dann ging setzte sie bereits zum Sprung an, doch ihr Verstand hielt sie zurück. Kikis Worte hallten in ihrem Kopf wieder und Teana zwang sich dazu ruhig zu bleiben. Sie durfte sich einfach nicht als Mensch zeigen. Deshalb vollzog sie die Verwandlung schnell, damit sie gleich darauf hervor schlupfen konnte. Ein lautes Miauen sollte Atemu auf sie aufmerksam machen, der mittlerweile in Gedanken versunken auf seinem Bett lag. „Teana!“ Freudig hob er die kleine Katze in die Höhe und knuddelte sie einmal kräftig ehe er sie auf seinem Bett absetzte. „Ich dachte schon auch du hättest mich allein gelassen!“ Teana lächelte innerlich und schmiegte sie an Atemu. „Ich muss dir eine ganze Menge erzählen“, sagte dieser dann und wenig später war er dabei zu erzählen. Teana kam mehrmals in der Woche wieder, sodass Atemu ihr alles ausführlich schildern konnte. Als er fertig war zu erzählen, machte er sich, wenn er frei hatte und Teana bei ihm war, mit ihr auf die Suche nach einer Antwort. Die Frage war natürlich folgende: Warum war Taisa so gegen die Beziehung von Atemu und Teana? Der Kronprinz suchte überall. In der Bibliothek hielt er sich wohl am meisten auf, immer in der Gesellschaft seiner Teana. Doch trotz allen Bemühungen blieb ihre Suche erfolglos. Nach einigen Wochen des Suchens, wussten weder Atemu noch Teana weiter. „Jetzt haben wir wirklich alles und jeden durchsucht! Ich kann nicht mehr!“, seufzte Atemu und lief sich hilflos auf einen Stuhl sinken. „Hast du noch eine Idee, Teana?“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf. Eine Gestik, die Atemu bereits gewohnt war. „Ich verstehe es einfach nicht“. Es klopfte auf einmal an der Tür. Mahado wollte Atemu zu einer Versammlung abholen. „Kommst du mit?“, richtete Atemu die Frage an Teana. Natürlich kam sie mit. Sie ging oft mit dem Kronprinz in Besprechungen und nicht selten hatte sie auch etwas zu sagen, was sie natürlich aber für sich behalten musste. Auch dieses Mal war es wieder nur Routine. Der Pharao saß auf seinem Thron, um ihn herum seine Priester. Atemu stand rechts von seinem Vater und Teana lag ein Stückchen hinter ihm. Nun wartete man auf das Volk. Einer nach dem anderen durfte eintreten um persönlich mit dem Pharao zu sprechen. Oft ging es um Bitten und Fragen, um die sich der Pharao kümmern sollte. Teana fand es bemerkenswert, dass sich der Pharao so viel Zeit für sein Volk nahm. Sie wusste auch, dass Atemu ihm eines Tages nach eifern würde, denn nach Teanas Meinung, würde Atemu ein mindestens genauso guter Pharao werden, wie Aknumkanon selbst, wenn nicht sogar besser. Das Ganze verlief zunächst wie immer etwas langweilig. Doch dann passierte etwas, womit keiner an diesem Tag gerechnet hatte. Als ein Mann mit weißem Haar durch das Tor schritt wussten alle sofort, dass seine Ankunft nichts Gutes zu verheißen hatte. Es war, als würde die Luft kühl werden und die dicken Wände des Palastes beim Anblick dieses Mannes erzittern. Er war in einen roten Umhang gehüllt und grinste. Schließlich machte er eine Verbeugung. Doch sie war viel zu tief, als dass die ernst gemeint sein konnte. Der Pharao merkte sofort, dass der Unbekannte ihn und seine Priester bloß verhöhnen wollte. „Wer seid Ihr?“, wollte Atemus Vater wissen. Er war bemüht seine Stimme ruhig zu halten. „Erlaubt mir mich vorzustellen, Eure Hoheit. Mein Name ist Bakura“. „Und was ist Euer Anliegen?“ Bakuras Grinsen verwand aus seinem Gesicht und wich einer unergründlichen kalten Miene. Sein Gesicht war wie erstarrt, sodass es Angst einflößend war. „Ich will Euch alles nehmen, was Euch lieb ist! So wie Ihr es bei mir getan habt!“, zischte er ihn einem Ton, bei dem Teana eine Gänsehaut bekam. Es ging alles unglaublich schnell. Alles was Teana sah war ein plötzlich auftauchendes riesiges Monster. Im nächsten Moment hörte sie den Befehl Bakuras: „Diabound, greif dir den Kronprinzen!“ Niemand hatte reagieren können! Dazu war das massive Monster einfach zu schnell gewesen.Es hatte nicht einmal einen Augenblick gedauert, da hatte es Atemu gepackt und so heftig nach vorn gezogen, dass er ein ganzes Stück weit geflogen war, eher er hart auf dem Boden landete. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag er nun da, unfähig wieder aufzustehen. „Nein, Bakura! Tu das bitte nicht!“, versuchte der Pharao auf den Eindringlich einzureden, doch dieser begann nur laut zu lachen: „Was ist das für ein Gefühl, Pharao? Den einzigen Menschen zu verlieren, der dir so viel bedeutet? Ich werde ihn langsam sterben lassen, damit du zuschauen kannst!“ Wieder ein heftiger Ruck und Atemu krachte mit voller Wucht gegen die schweren Mauern des Palastes. Teana erschrak fürchterlich. Nur am Rande bekam sie mit, wie die Priester ihre eigenen Monster riefen um den Prinzen zu retten. Doch Diabound wurde mehr oder weniger spielend mit ihnen fertig. Atemu lag noch immer am Boden. Jeder Versuch sich aufzurichten scheiterte. Mit großem Entsetzen starrte Teana auf das Ganze geschehen. Sie konnte helfen, doch dazu musste sie sich in einen Menschen zurück verwandeln! Aber dann würden alle nicht nur wissen, dass sie bei Atemu gewesen war, sondern auch von ihrer besonderen Begabung. Und wenn sie Pech hatte, dann würde man sogar die Kräfte ihrer Familie entdecken… Was sollte sie nur tun? Sie konnte das nicht tun! Aber Atemu war in Gefahr! Er würde sterben, wenn Teana nocht eingreifen würde! Es geschah in einem Bruchteil einer Sekunde: Diabound hatte das letzte Ka besiegt und wandte sich nun wieder Atemu zu. Das Monster holte zum Schlag aus und dann… Ein blaues Licht blendete alle Anwesenden. Es war unbeschreiblich hell und die Quelle unbekannt. Dann verzog sich das Licht. Diabounds Schlag hatte Atemu verfehlt. Vor dem Kronprinzen stand das Mädchen mit den braunen Haaren und den blauen Augen und schaute Bakura mit festem Blick an. „Fass ihn noch einmal an und ich schwöre dir, ich mache dich fertig!“, drohte sie. Bakura begann zu lachen. „Du? Du kleines Mädchen willst mich fertig machen? Na dann komm!“ „Du solltest mich lieber nicht herausfordern!“, fauchte Teana ernst zurück. „Ach nein?“ „Nein“. Teanas Entschlossenheit verwirrte Bakura. „Wenn du meinst. Diabound, greif die Kleine an! Attacke!“ --------------------------------------------------------------------------------- So das wars erst mal^^ Kapitel 8: Ein kleines bisschen Wahrheit... ------------------------------------------- „Wenn du meinst. Diabound, greif die Kleine an! Attacke!“ Teana schloss die Augen. „Sammle deine Kraft!“, sprach sie zu sich selbst. Sie konnte förmlich spüren, wie sie stärker wurde, wie alle Energie in ihre Hände glitten und von dort ihren Körper verlies und gegen den Angriff Diabound prallte. Wieder erhellte das Licht den Raum. Teana musste sich sehr anstrengen um dem Angriff stand zu halten. Ihr ganzer Körper begann zu zittern, ihr Kopf pochte und ihre Lungen brannten. So etwas hatte sie noch niemals gemacht. Gegen so einen Gegner hatte sie noch nie kämpfen müssen. Teana musste sich eingestehen, dass er zu stark für sie war! Nein! Er durfte nicht stärker sein. Sie durfte nicht aufgeben! Für Atemu musste sie kämpfen! Teana spürte, wie sich Blut den Weg aus ihrer Nase bahnte als sie ihre restlichen Reserven zusammenkratze. Doch das war ihr egal! Mit einer letzten harten Anstrengung war es ihr gelungen. Sie hatte Diabounds Angriff tatsächlich abgewehrt! Unverletzt, jedoch ohne jegliche Kraft ging Bakura in die Knie. Überraschung und sogar einen Hauch von Furcht war in seinen Augen zu sehen! Teana atmete schwer, schaute aber Bakura mit tödlichem Blick an. „Diabound, zieh dich zurück“, befahl er, ehe er aus dem Thronsaal stürmte. Jedoch nicht ohne sich vorher noch einmal zu Teana umzudrehen. „Wir haben uns heute nicht zum letzten Mal gesehen!“ Teana sah ihm nach und wischte sich mit dem Arm das Blut von der Nase. Dann wandte sie sich zu Atemu, dem schon alle anderen zur Hilfe gekommen waren. „Teana!“ Mana wich zur Seite, als sich Teana zu Atemu kniete. „Hey! Ist alles in Ordnung?“ Sie spürte, dass er ihr antworten wollte, doch er schaffte es nicht mehr, denn er verlor das Bewusstsein. Als Atemu die Augen aufschlug lag er im Zimmer eines Heilers. Er hatte einen ganzen Tag geschlafen. Seine Brust fühlte sich schmerzhaft an und so konnte er sich auch nicht rühren. Das einzige was er tun konnte war den Kopf zu drehen. Neben ihm saß eine kleine schwarze Katze, die ihn besorgt ansah. „Teana“, hauchte Atemu. Es entstand eine Pause. Teana war sich nicht sicher, ob Atemu durchschaut hatte, dass das Mädchen und die Katze Teana ein und dieselbe Person waren. „Du hast mir das Leben gerettet. Danke!“ Als hätte sie darauf gewartet sprang sie von dem Bett, um sich zu verwandeln. Teanas Hand wanderte zu Atemus und hielt sie fest. „Jetzt weißt du es also!“ „Ich habe es schon länger geahnt“, gab Atemu zu und Teana schaute ihn überrascht an. Dann jedoch wandte sie ihren Blick zu Boden. „Dann magst du mich jetzt nicht mehr?“, fragte sie unsicher. „Nein“, gab Atemu zur Antwort und Teana ließ langsam seine Hand los. Doch nicht für lang, denn Atemu ergriff sie gleich darauf wieder und zog sie zu sich hinunter. „Ich liebe dich!“, sagte er und küsste sie. Wie beim ersten Mal schloss Teana ihre Augen. Es war als hätte sie viel zu lange darauf gewartet. Atemus Zunge, die mit ihrer eigenen spielte, verwöhnte sie unaufhörlich. Er schmeckte so wundervoll, dass es in ihrer ganzen Magengegend zu kribbeln anfing. Wie gerne wollte sie mehr. Mehr von diesem Mann, den sie über alles liebte. Der Kuss dauerte lange und doch war er viel zu kurz für die beiden Liebenden. Teana sah in Atemus Augen, die sie zugleich in ihren Bann zogen und begann zu lächeln. „Teana!“ Eine böse vorwurfsvolle Stimme riss Teana aus ihrer Trance. Zutiefst erschrocken drehte sich Teana um. Ihr Herz schlug heftig, doch nicht mehr aus Liebe, sondern aus Angst. Taisa stand in der Tür mit einer verhassten Miene. Teana wusste, dass sie zu ihr gehen sollte. Doch ihre Füße wollten sich nicht von der Stelle rühren. „Komm-sofort- hierher!“, befahl Taisa. Teana sah zu Atemu. Eigentlich wollte sie jetzt nicht weg, aber sie musste sich nun dem stellen, was sie verbrochen hatte. Taisa hatte sicherlich gehört was passiert war. Ein solches Ereignis ging in Theben herum wie ein Lauffeuer. Atemu sah sie mitleidig an und drückte ihre Hand. Teana atmete tief durch und drückte ebenfalls kurz Atemus Hand, bevor sie ihn los lies um ihren Todesmarsch zu beginnen. Taisa nahm ihren Zögling an der Hand und zog sie heftig mit in einen leeren Säulengang, ehe sie den Mund öffnete. Doch bevor sie auch nur anfangen konnte piepste Teana: „Es tut mir so leid, Taisa“ „Es tut dir leid? Ist dir eigentlich klar, dass du nicht nur dich, sondern auch deine Geschwister da mit hinein gezogen hast?“ Teana nickte. „Es tut mir so leid!“, wiederholte sie. Es tat ihr wirklich leid! Aber nun hatte sie sich entschieden. Es war nichts mehr rückgängig zu machen. Eine Träne der Verzweiflung löste sich aus ihrem Auge. „Du liebst ihn sehr, nicht wahr?“ Taisas Stimme war auf einmal ganz sanft. Teana nickte und noch mehr Tränen folgten der Ersten. „Es tut mir so leid, Taisa!“, wiederholte sie ein drittes Mal. Nun war es endgültig vorbei! Teana warf sich weinend und schluchzend in Taisas Arme. Ja, es tat ihr leid. Dass sich in Atemu verliebt hatte, dass sie nicht auf Taisa gehört hatte, dass sie ihre Geschwister in Gefahr gebracht hatte: Das alles tat ihr so unendlich leid. Im selben Moment jedoch wusste sie, dass sie nicht anders gekonnt hatte. Sie hatte einfach gehandelt. War es nicht immer Taisa gewesen, die ihr gepredigt hatte, sie solle immer auf ihr Herz hören? Taisa zog ihr Mädchen in eine feste Umarmung. „Ist schon in Ordnung“, flüsterte sie beruhigend. „Auch ich habe nicht immer alles richtig gemacht. Ich verzeihe dir!“ Glücklich über diese Worte löste sich Teana aus der Umarmung und sah Taisa an. „Du hasst mich nicht?“, fragte sie ungläubig. „Wie könnte ich? Ich bin noch immer deine Mutter“ Teana drückte Taisa ganz fest. „Ich danke dir!“ Noch immer liefen ihr Tränen über das Gesicht. „Jetzt hör aber auf zu weinen. Wir haben viel zu tun!“ Fragend sah Teana ihre Ziehmutter an. Doch diese deutete ihr nur ihr zu folgen. „Du hattest wahnsinniges Glück, diesem Bakura zu verscheuchen. Er ist nicht gerade ein netter Zeitgenosse, wenn du weißt, was ich meine“. Taisa saß mit den Mädchen am Tisch und redete momentan mit Teana. „Woher kennst du ihn?“, wollte Athala gleich wissen. „Er war derjenige, der mir schon einmal eine meiner Töchter genommen hat“. „Du hattest noch mehr Töchter?“, fragte Kiki nach. „Ich bin schon eine alte Frau und vor euch hatte ich schon einige Töchter. Alle waren so wie ihr. Jede von ihnen habe ich ausgebildet. Sogar Söhne hatte ich schön. Aber das war lange vor euch. Die letzte Tochter die ich hatte war Ägypterin gewesen. Bakura hat sie umgebracht. Von da an wollte ich keine Kinder mehr, aber dann kamt ihr drei und ihr brauchtet meine Hilfe und ich konnte sie euch nicht verwehren. Ich bin sehr glücklich, dass es euch drei gibt“ „Wieso hat Bakura sie umgebracht?“ Teana war aufmerksam geworden. „Weil er Aknumkanon schaden wollt“. „Was hat das mit dem Pharao zu tun?“ Taisa seufzte. „Nun, normalerweise bleiben Menschen wie ihr alleine, oder ihr nehmt euch, in eurem Falle einen Jungen, der so ist wie ihr. Nefert, so hieß meine Tochter, hatte sich aber jemand ganz anderen ausgeguckt“. „Wen?“, wollte Kiki wissen. Teana war die Antwort schon klar. „Aknumkanon, den damaligen Kronprinzen von Ägypten“. „WAS?“ Die drei Mädels hatten im Chor gesprochen und langsam verstanden sie, warum Taisa etwas gegen Aknumkanon hatte. „Ja. Zuerst einmal war das gar nicht schlimm. Mit der Ausbildung war sie ja schon fertig gewesen. Nur, dass sie ihm erzählte was sie war, dagegen war ich von Anfang an. Aknumkanon wurde schließlich Pharao und er und Nefert bekamen einen Sohn. Den einzigen den Aknumkanon bis heute hat“. „Atemu“, stellte Athala fest und Taisa nickte. „Ägypten geriet zu der Zeit in Gefahr. Aknumkanons Bruder Aknadin wurde damit beauftragt, die Milleniumsgegenstände herzustellen. Das sind die Gegenstände mit dem Auge, die die Priester tragen. Der Pharao wusste aber nicht, welch böse Magie dazu notwendig war. Ein ganzes Dorf musste dafür geopfert werden. Der einzige Überlebende des Dorfes ist Bakura. Ägypten wurde gerettet, aber Bakuras Hass auf den Pharao stieg ins unermessliche. Er wollte Rache. Er wollte, dass der Pharao, wie auch er alles verlor, was ihm lieb war. Und so tötete er Atemus Mutter und meine Tochter. Atemu hat er nicht mehr töten können. Nefert hat sich natürlich gewehrt. Sie starb an den Folgen des Kampfes erst nachdem Bakura weg war. Aknumkanon hat sie noch lebend gesehen, deshalb erfuhr er von der Vernichtung des Dorfes. Ich glaube, er macht sich heute noch schreckliche Vorwürfe. Nefert hat Bakura ganz schön übel zugerichtet, aber offenbar hat er sich nun erholt und ist zurück gekehrt um sein Werk zu vollenden“. „Aber Atemu sagte mir seine Mutter sei bei der Geburt gestorben“, erinnerte sich Teana. „Natürlich sagte man ihm das. Man wollte ja jegliche Erinnerung vermeiden. Wärst du nicht aufgetaucht, dann hätte es vielleicht geklappt“. „Machst du deshalb Aknumkanon solche Vorwürfe?“ „Nein, deshalb nicht. Ich schätze ich bin immer noch wütend, weil er Nefert allein gelassen hat, obwohl ich weiß, dass er dafür nichts kann! Verstehst du jetzt, Teana? Ich wollte dich doch nicht einsperren. Ich möchte nur nicht, dass es sich wiederholt“. „Warum hast du mir das denn nicht gleich gesagt?“ „Ich denke, wie Aknumkanon es auch tut, wollte ich dich einfach von allem Übel fernhalten. Als ich dich dann gesehen habe, als du bei ihm warst, da ist mir erst klar geworden, dass das nicht richtig ist. Du bist jetzt alt genug um deine Entscheidungen selbst zu treffen. Ich als Mutter habe nur Ratschläge mehr für dich, für euch alle“. Die Mädchen nickten. „Aber jetzt hör mir bitte genau zu Teana! Bakura ist gefährlich! Sehr gefährlich! Und er wird nicht aufhören bis er tot ist oder bis Atemu es ist. Nefert konnte ihn nicht besiegen und auch du hattest Probleme ihn zu vertreiben! Allerdings gibt es einen anderen Weg ihn zu schlagen. Aber dazu wirst du Atemus Hilfe brauchen!“ --------------------------------------------------------------------------------- So keine Angst... Wie die Überschrift schon sagt, weiß Teana noch immer nicht alles... Das heißt ein bisschen spannend wird es noch... In nächster Zeit werd ich allerdings sehr wahrscheinlich nicht mehr so schnell Kapis hochladen können... Meine Ferien sind nämlich vorbei und es geht aufs Abi-.- Da bleibt leider nicht mehr allzuviel Zeit zum Schreiben... Ich hoffe ihr verzeiht mir das. Ich werde mein Bestes geben, dass die ff kontinuierlich weiterläuft... SlG Yatimu PS: ICh hoffe natürlich wie immer das euch das Kapi gefallen hat und ich bedanke mich vor allem ganz ganz dolle für eure Kommis *vorFreudeTränenindenAugenhabs*!!! Ihr seid die Besten!!! *knuddels* Kapitel 9: Böses Erwachen... ---------------------------- Wie so oft in letzter Zeit stand Atemu auf dem riesigen Balkon seiner Gemächer und blickte über das weite Land. Es sah nicht aus wie sonst. Ein dunkler Schleier hatte sich darüber gelegt und dunkle Wolken verdeckten die sonst so strahlende Sonne. Der Kronprinz von Ägypten stand schon länger hier, die Ellbogen auf das Geländer gestützt und dachte nach. Er hatte viel zu verdauen, nicht zuletzt wegen Teana und dem Pharao, der Atemu ebenfalls alles erzählt hatte. Mit aller Kraft versuchte Atemu sich nun an seine Mutter zu erinnern. Wie sah sie noch einmal aus? Er wusste es nicht. Wie hatte ihre Stimme geklungen? Er wusste es nicht. Atemu seufzte und richtete sich auf. Im Grunde wusste er gar nichts von seiner Mutter. Nur das was er eben aus Erzählungen kannte, aber Erzählungen ersetzten im noch lange nicht die Mutter. Plötzlich lächelte Atemu. Ein kleiner schwarzer Klumpen war eben auf die Brüstung gesprungen und sah ihn nun mit großen blauen Augen an. „Hallo Teana“, begrüßte Atemu mit sanfter Stimme die Katze. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen wurde er Zeuge von Teanas Magie: Vor seinen Augen wurde sie wieder zum Menschen. Komischerweise störte Atemu dies gar nicht. Strahlend sah er in Teanas lächelndes Gesicht. „Ich habe dich vermisst“, piepste sie verschämt. „Ich dich auch“, meinte Atemu und nahm ihre Hand. „Ist alles in Ordnung bei dir?“ Teana nickte zur Antwort, doch kaum hatte sie damit angefangen wandelte sich das Nicken in ein Kopfschütteln. „Was ist denn passiert?“ „Du bist in Gefahr“, schoss es aus dem Mädchen heraus. „Ich weiß. Mein Vater hat mir alles erzählt“. Atemu drehte sich wieder nach vorn, sodass er wieder Blick auf die Stadt und die Wüste hatte, die sich dahinter erstreckte. „Und Taisa hat es mir gesagt. Was willst du jetzt tun?“ „Ich weiß es noch nicht so Recht. Ich muss erst noch ein wenig überlegen“. „Dann überleg schneller!“, regte sich Teana auf. Atemus Augen flogen zu Teana. Perplex blickte er in ihr sorgenvolles Gesicht. „Du brauchst nicht laut zu werden“. Atemus Stimme war ganz sachlich. Teana schluckte um Tränen zu verhindern. „Tut mir Leid. Das wollte ich nicht“. „Schon in Ordnung“, flüsterte Atemu und nahm ihre Hand. Ganz sanft zog er sie zu sich, bis er sie in die Arme nehmen konnte. „Ich will dich nicht schon wieder verlieren“, nuschelte sie während sie sich fest an ihn drückte. Atemu drückte sie vorsichtig zurück, damit er in ihre Augen sehen konnte. „Und ich habe, bei Ra, keinen Grund, warum ich mein Leben aufs Spiel setzen sollte, Teana. Glaubst du ich will dich hier allein lassen? Nein. Ich habe ein Leben lang nach jemandem wie dir gesucht. Jetzt bist du hier, bei mir und ich möchte für immer mit dir zusammen sein“. Nachdem er diese Worte gesprochen hatte verschloss er seine Lippen mit den ihren. Es war ein langer zärtlicher Kuss aber gleichzeitig drückte er gegenseitiges Verlangen aus. Als ihre Zungen sich berührten um ein Spiel zu beginnen, glaubte Teana ihr Herz würde ihr jeden Moment aus der Brust springen und tausende Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen. Es war ein wundervolles Gefühl wie Atemu sie in die Arme nahm und sie wollte ihm das zurück geben, irgendwie. Doch das brauchte sie gar nicht. Atemu selbst war schon so in dem Kuss versunken, dass alles andere um ihn herum an Bedeutung verlor. Alle Gedanken, die er vorher noch gehabt hatte, waren wie fortgeblasen und er genoss das Gefühl der Sorgenlosigkeit und Liebe zutiefst. „Lass und rein gehen“, schlug er vor. Atemu setzte sich auf sein Bett und zog Teana auf seinen Schoß, ehe er sie erneut küsste. Seine Hände fuhren über ihre Schultern, berührten sie hauchzart an der Brust, bis sie an ihrem Bauch angekommen waren. Teana wusste was nun folgen würde. Sie hatte es schon gewusst als er sie geküsst hatte, draußen, auf dem Balkon. Um ehrlich zu sein machte es ihr ein wenig Angst. Noch nie hatte sie ein Mann berührt, schon gar nicht auf diese Weise. Dennoch vertraute sie Atemu und sie freute sich gleichzeitig, auf das, was noch kommen würde, denn sie würde es mit ihm erleben. Es war bizarr dass die Situation ihr zwar sehr gut gefiel, ihr aber gleichzeitig solche Angst machte. Sie hatte aber keine Zeit darüber nachzudenken, denn eben in diesem Moment glitten Atemus Hände unter den Stoff ihres Kleides und ließen Teana erzittern. Sie spürte wie er mit einer Hand ihrer empfindlichsten Stelle immer näher kam, wie er mit der anderen ihre Brust liebkoste und sich seine Zunge an ihren Hals schmiegte. Sie stöhnte auf, als er mit einem Finger in sie eindrang und als sie es bemerkte wurde sie röter als zuvor. Doch sie liebte es. Sie liebte diese Gefühle, die Atemu in ihr auslöste und sie bemerkte, dass sie zu schwitzen anfing. Für kurze Zeit löste sich Atemu von ihr, damit er ihr das Kleid abstreifen konnte. Bereitwillig hob Teana die Arme, suchte aber gleich wieder seinen Mund nachdem das Kleid in der Ecke gelandet war. Wieder spürte sie Atemus Finger. Diesmal war es ihr ganz und gar nicht mehr unangenehm. Es gefiel ihr. Dennoch… Das Stöhnen wollte sie doch lieber unterdrücken. Sie lag mittlerweile schon auf Atemus Bett, der Kronprinz über ihr und er schien ihren ganzen Körper auf einmal zu berühren. Auch seine Kleider lagen schon auf dem Boden und sein unglaublich gut aussehender Körper bereitete Teana eine Gänsehaut. Erst als von ihr ein erstickter Laut kam, bemerkte Atemu ihre Scheu. „Lass dich gehen!“, hauchte er ihr verführerisch zu. Es war als hätte sie darauf gewartet, dass er ihr das sagte. Ihr Schamgefühl verschwand nun fast gänzlich und auch das Stöhnen wurde nun nicht mehr zurück gehalten. Sie hätte es auch gar nicht mehr gekonnt, denn Atemu hatte ihr mittlerweile schon so sehr die Gedanken vernebelt, dass sie gar nicht mehr in der Lage war darüber nachzudenken. Es gab nur noch eins was sie wollte und das war Atemu zu gehören. Sie wollte eins mit ihm werden. Er sollte ihr geben was sie so sehr brauchte. „Atemu“, keuchte sie. Ihr war warm, so warm und das Gefühl gleich vor Lust zu zergehen löste einen süßen Schmerz in ihr aus. Der Kronprinz teilte ihr Verlangen und hielt nun inne um ihrer Bitte nach zu kommen. „Es wird ein bisschen wehtun“, flüsterte er und Teana nickt. Ihr ganzer Körper spannte sich an und zitterte, als Atemu langsam in sie eindrang. Er bemühte sich ihr nicht wehzutun, doch er konnte es nicht verhindern. Teana schrie leise auf und biss die Zähne zusammen. Nur nicht weinen! Atemu wartete ab, bis seine Geliebte sich an ihn gewöhnt hatte, bevor er sich zu bewegen begann. Langsam verschwand in Teana auch das Gefühl des Schmerzes und machte der Lust Platz. Ihre Hüfte begann sich rhythmisch mit der Atemus zu bewegen. Wie oft er sich zurückzog nur um dann wieder in sie einzudringen, das konnte Teana nicht sagen. Das einzige war sie spürte war das Glücksgefühle mit Atemu eins zu ein und ein plötzlich aufkommendes Gefühl, das ihr schlagartig Angst machte: „Atemu, ich…“ „Bleib ganz ruhig. Lass es zu“, beruhigte Atemu sie, doch er bemerkte, dass diese Worte allein nicht genügten. Mit rauer Stimme begann er ihr zuzuflüstern, ohne mit seinen Stößen aufzuhören. Dann war es soweit. Teana hatte den Höhepunkt erreicht und auch Atemu ließ sich mit ihr mitziehen. Beide stöhnten laut auf und ein Gefühl der Erleichterung schoss durch beide Körper. Erschöpft ließ sich der Kronprinz neben Teana fallen. Immer noch schwer atmend streichelte er ihr durch das seidige Haar. „Ich liebe dich“, flüsterte er und nahm sie sanft in den Arm. „Ich möchte bei dir bleiben. Für immer“, wisperte Teana und drückte sich fest an ihn. Sie wollte ihn nie wieder loslassen. Es war so schön warm in seinen Armen und Teana fühlte sich mehr als geborgen. Sein Geruch umhüllte sie und sie ließ sich voll und fallen. Irgendwann wurde sie müde und mit Atemus kräftigem Herzschlag im Ohr schlief sie dann ein. Es ging ihm nicht gut irgendetwas drohte ihn zu erdrücken oder wurde er viel eher in zwei gerissen? Ihm war warm, um nicht zu sagen unerträglich heiß und das Klopfen seines Herzens dröhnte laut in seinen Ohren. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm, das wusste er genau. Er atmete schwer, drehte sich ein paar Mal herum, doch es fiel ihm so schwer sich zu bewegen. Keuchend schreckte er aus dem Schlaf hoch, das drückende Gefühl immer noch in seinen Knochen. Seine Brust schmerzte und er bekam keine Luft. Er versuchte aufzustehen um eine Kerze anzuzünden. Doch als er aus dem Bett stieg konnten ihn seine Beine nicht tragen. Geräuschvoll krachte er zu Boden. Teana schreckte auf. Sie tastete das Bett nach Atemu ab, griff jedoch ins Leere. „Atemu?“, fragte sie besorgt. „Te- ana“, kam es aus der Dunkelheit. Der Kronprinz hörte sich keinesfalls gut an. Schnell war Teana aus dem Bett gehüpft und hatte Licht gemacht. Sie erblickte Atemu auf dem Boden und mit ihrer Hilfe gelang es ihm aufzustehen und sich wieder auf das Bett zu setzen. Teana entzündete noch schnell eine Fackel, da ihr die Kerze allein zu dunkel war. „Geht es dir gut“, fragte sie und ging zurück zu Atemu. „Ja, ich denke schon“, meinte dieser. Er wollte Teana nicht beunruhigen und die Schmerzen klangen auch langsam wieder ab. Trotz allem wurde Teana plötzlich kalkweiß und sah ihn entsetzt an. „Was hast du?“, wollte Atemu wissen. „Bei Isis! Schau dir das an“, zitterte Teana und zeigte auf Atemus Brust. Dort wo Bakura ihn getroffen hatte klaffte nun ein schwarzer Fleck, der so aussah, als würde er noch ein ganzes Stück wachsen. Der Kronprinz sah auf sich hinunter, versuchte den Fleck mit der Hand wegzuwischen, doch er blieb. „Was ist das?“, fragte Teana und Atemu schüttelte nur den Kopf. „Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht!“ --------------------------------------------------------------------------- Kapitel 10: Böses Erwachen...(Für die Kleinen^^) ------------------------------------------------ Wie so oft in letzter Zeit stand Atemu auf dem riesigen Balkon seiner Gemächer und blickte über das weite Land. Es sah nicht aus wie sonst. Ein dunkler Schleier hatte sich darüber gelegt und dunkle Wolken verdeckten die sonst so strahlende Sonne. Der Kronprinz von Ägypten stand schon länger hier, die Ellbogen auf das Geländer gestützt und dachte nach. Er hatte viel zu verdauen, nicht zuletzt wegen Teana und dem Pharao, der Atemu ebenfalls alles erzählt hatte. Mit aller Kraft versuchte Atemu sich nun an seine Mutter zu erinnern. Wie sah sie noch einmal aus? Er wusste es nicht. Wie hatte ihre Stimme geklungen? Er wusste es nicht. Atemu seufzte und richtete sich auf. Im Grunde wusste er gar nichts von seiner Mutter. Nur das was er eben aus Erzählungen kannte, aber Erzählungen ersetzten im noch lange nicht die Mutter. Plötzlich lächelte Atemu. Ein kleiner schwarzer Klumpen war eben auf die Brüstung gesprungen und sah ihn nun mit großen blauen Augen an. „Hallo Teana“, begrüßte Atemu mit sanfter Stimme die Katze. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen wurde er Zeuge von Teanas Magie: Vor seinen Augen wurde sie wieder zum Menschen. Komischerweise störte Atemu dies gar nicht. Strahlend sah er in Teanas lächelndes Gesicht. „Ich habe dich vermisst“, piepste sie verschämt. „Ich dich auch“, meinte Atemu und nahm ihre Hand. „Ist alles in Ordnung bei dir?“ Teana nickte zur Antwort, doch kaum hatte sie damit angefangen wandelte sich das Nicken in ein Kopfschütteln. „Was ist denn passiert?“ „Du bist in Gefahr“, schoss es aus dem Mädchen heraus. „Ich weiß. Mein Vater hat mir alles erzählt“. Atemu drehte sich wieder nach vorn, sodass er wieder Blick auf die Stadt und die Wüste hatte, die sich dahinter erstreckte. „Und Taisa hat es mir gesagt. Was willst du jetzt tun?“ „Ich weiß es noch nicht so Recht. Ich muss erst noch ein wenig überlegen“. „Dann überleg schneller!“, regte sich Teana auf. Atemus Augen flogen zu Teana. Perplex blickte er in ihr sorgenvolles Gesicht. „Du brauchst nicht laut zu werden“. Atemus Stimme war ganz sachlich. Teana schluckte um Tränen zu verhindern. „Tut mir Leid. Das wollte ich nicht“. „Schon in Ordnung“, flüsterte Atemu und nahm ihre Hand. Ganz sanft zog er sie zu sich, bis er sie in die Arme nehmen konnte. „Ich will dich nicht schon wieder verlieren“, nuschelte sie während sie sich fest an ihn drückte. Atemu drückte sie vorsichtig zurück, damit er in ihre Augen sehen konnte. „Und ich habe, bei Ra, keinen Grund, warum ich mein Leben aufs Spiel setzen sollte, Teana. Glaubst du ich will dich hier allein lassen? Nein. Ich habe ein Leben lang nach jemandem wie dir gesucht. Jetzt bist du hier, bei mir und ich möchte für immer mit dir zusammen sein“. Nachdem er diese Worte gesprochen hatte verschloss er seine Lippen mit den ihren. Es war ein langer zärtlicher Kuss aber gleichzeitig drückte er gegenseitiges Verlangen aus. Als ihre Zungen sich berührten um ein Spiel zu beginnen, glaubte Teana ihr Herz würde ihr jeden Moment aus der Brust springen und tausende Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen. Es war ein wundervolles Gefühl wie Atemu sie in die Arme nahm und sie wollte ihm das zurück geben, irgendwie. Doch das brauchte sie gar nicht. Atemu selbst war schon so in dem Kuss versunken, dass alles andere um ihn herum an Bedeutung verlor. Alle Gedanken, die er vorher noch gehabt hatte, waren wie fortgeblasen und er genoss das Gefühl der Sorgenlosigkeit und Liebe zutiefst. „Lass und rein gehen“, schlug er vor. Atemu setzte sich auf sein Bett und zog Teana auf seinen Schoß, ehe er sie erneut küsste. „Ich liebe dich“, flüsterte er und nahm sie sanft in den Arm. „Ich möchte bei dir bleiben. Für immer“, wisperte Teana und drückte sich fest an ihn. Sie wollte ihn nie wieder loslassen. Es war so schön warm in seinen Armen und Teana fühlte sich mehr als geborgen. Sein Geruch umhüllte sie und sie ließ sich voll und fallen. Irgendwann wurde sie müde und mit Atemus kräftigem Herzschlag im Ohr schlief sie dann ein. Es ging ihm nicht gut irgendetwas drohte ihn zu erdrücken oder wurde er viel eher in zwei gerissen? Ihm war warm, um nicht zu sagen unerträglich heiß und das Klopfen seines Herzens dröhnte laut in seinen Ohren. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm, das wusste er genau. Er atmete schwer, drehte sich ein paar Mal herum, doch es fiel ihm so schwer sich zu bewegen. Keuchend schreckte er aus dem Schlaf hoch, das drückende Gefühl immer noch in seinen Knochen. Seine Brust schmerzte und er bekam keine Luft. Er versuchte aufzustehen um eine Kerze anzuzünden. Doch als er aus dem Bett stieg konnten ihn seine Beine nicht tragen. Geräuschvoll krachte er zu Boden. Teana schreckte auf. Sie tastete das Bett nach Atemu ab, griff jedoch ins Leere. „Atemu?“, fragte sie besorgt. „Te- ana“, kam es aus der Dunkelheit. Der Kronprinz hörte sich keinesfalls gut an. Schnell war Teana aus dem Bett gehüpft und hatte Licht gemacht. Sie erblickte Atemu auf dem Boden und mit ihrer Hilfe gelang es ihm aufzustehen und sich wieder auf das Bett zu setzen. Teana entzündete noch schnell eine Fackel, da ihr die Kerze allein zu dunkel war. „Geht es dir gut“, fragte sie und ging zurück zu Atemu. „Ja, ich denke schon“, meinte dieser. Er wollte Teana nicht beunruhigen und die Schmerzen klangen auch langsam wieder ab. Trotz allem wurde Teana plötzlich kalkweiß und sah ihn entsetzt an. „Was hast du?“, wollte Atemu wissen. „Bei Isis! Schau dir das an“, zitterte Teana und zeigte auf Atemus Brust. Dort wo Bakura ihn getroffen hatte klaffte nun ein schwarzer Fleck, der so aussah, als würde er noch ein ganzes Stück wachsen. Der Kronprinz sah auf sich hinunter, versuchte den Fleck mit der Hand wegzuwischen, doch er blieb. „Was ist das?“, fragte Teana und Atemu schüttelte nur den Kopf. „Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht!“ -------------------------------------------------------------------------------- So ich hoffe wie immer das euch das Lesen Spaß gemacht hat. Bis zum nächsten Mal^^ SlG Yatimu Kapitel 11: Kul Elna... ----------------------- Atemu Finger gruben sich in den Stuhl. Er atmete kontrolliert. Fragend sah er Teana an, die nur daneben stand und beobachtete, wie Taisa Atemu untersuchte. Er war gerade in dem kleinen Anwesen, da Teana vorgeschlagen hatte Taisa um Rat zu fragen. Schon eine ganze Weile ging sie um ihn herum, brummte und grummelte einige Male. Auch Kiki und Athala hatten sich hinzugesellt und standen nun bei ihrer Schwester. „Schlecht sieht er ja keineswegs aus“, kicherte Athala, um Teana ein wenig aufzumuntern. Doch diese hörte gar nicht zu, viel zu besorgt war sie um Atemu. „Offenbar findet Teana das nicht. Also dann kannst du ihn ja haben, Athala“, gab Kiki zum besten. Sie verfehlte ihr Ziel nicht, denn diese Aussage hatte Teana sehr wohl gehört. „Waaaas?“ „Ich geh dann mal“, grinste Kiki und raste aus dem Zimmer. Teana schnaubte immer noch rot vor Wut im Gesicht. „Nimm sie doch nicht ernst. Du weißt doch, dass Kiki nur witzig sein wollte“, beruhigte Athala sie. „War sie aber nicht!“ „Eifersüchtig?“, kam es nun plötzlich von dem immer noch stillsitzenden Kronprinzen. „Du bist still da drüben!“, zischte Teana zurück. Gerade als Atemu etwas erwidern wollte richtete Taisa sich auf und räusperte sich. „Irgendetwas stimmt nicht mit dir!“, stellte sie nun fest und sah Atemu an. Anschließend herrschte Schweigen. „Ähm, das weiß ich irgendwie schon“, meinte Atemu dann plötzlich. „Ich weiß, dass du es weißt. Ich überlege nur noch …“ „Was denn?“, fragte Teana, nachdem Taisa ihren Satz offen gelassen hatte. „Nicht so wichtig. Kronprinz, diesen Fleck hast du Bakura zu verdanken! Es ist ein Zauber, um genauer zu sein, ein Fluch. Der Fleck wird sich sehr langsam über deinen gesamten Körper ziehen und dich jedes Mal schwächer machen. Bis du irgendwann zu schwach zum Überleben bist“, erklärte Taisa sachte. Teana schlug die Hand vor den Mund. Sie war kurz davor in Tränen auszubrechen. Selbst Atemu schluckte. Doch er fand relativ schnell die Sprache wieder. „Kann ich… Es aufhalten?“ Taisa warf ihm einen kurzen Blick zu bevor sie sagte: „Dieser Fluch ist aus dem Reich der Schatten entstanden. Bakura konnte dich nicht direkt dorthin schicken, aber er konnte die Finsternis in deinen Körper einzupflanzen auf das das Reich der Schatten dich von Innen zerfrisst. Aber du weißt sicher auch, dass du jemanden der im Reich der Schatten gefangen ist befreien kannst indem du denjenigen, der dafür verantwortlich ist seinerseits ins Reich der Schatten schickst“. „Das heißt wir müssen Bakura dorthin schicken um Atemu zu retten?“ Taisa nickte. „Dann sollten wir uns sofort auf den Weg machen!“, schlug Teana vor. „Da hast du Recht! Atemu bleibt nicht mehr viel Zeit“, mischte sich nun Athala ein. „Da gibt es nur ein Problem!“, warf Atemu ein. „Wo finden wir Bakura? Ist ja nicht so, dass er alle zwei Tage zum Weintrinken vorbei kommt!“ Er hatte Recht. Keiner von ihnen wusste, wo man Bakura finden könnte. „Ihr findet ihn im Dorf Kul Elna“, sagte Taisa mit monotoner Stimme. „Woher…?“ „Ich weiß es einfach. Es spielt keine Rolle woher ich es weiß. Aber er ist dort und vielleicht solltet ihr euch ein wenig beeilen und euch auf den Weg machen!“ Mana und Mahado, sowie auch Athala begleiteten den Kronprinzen und Teana. Sie waren fest entschlossen hinter ihnen zu stehen und ihnen zu helfen. Kiki hatten sie mit Absicht nichts gesagt. Taisa wollte das kleine Mädchen nicht in Gefahr bringen und so war sie mit ihr zurück geblieben. Es würde ein langer Ritt durch die Wüste werden. Es war nicht einfach eine Wüste zu durchqueren, besonders, wenn man es zuvor noch nie gewagt hatte und dennoch waren alle noch recht zuversichtlich. Als Nut Ra letztendlich verschluckt hatte, waren die Zelte schon aufgebaut. Es waren zwei Tagesmärsche bis nach Kul Elna. Einen hatten sie an diesem Abend jedoch bereits hinter sich gelassen. Nun saßen sie am Feuer. „Hier, Teana, iss!“, forderte Athala sie auf und hielt ihr eine Schüssel hin. Schweigend nahm ihre Schwester sie an. Athala warf ihr einen besorgten Blick zu. Seit Taisa den Fluch festgestellt hatte, war Teana sehr still. Selbst auf dem Weg hatte sie fast nichts gesagt. Es war offensichtlich, dass sie sich große Sorgen machte. Während die anderen früh zu Bett gingen blieb Teana noch vor dem Feuer sitzen und starrte in die Flammen. So hörte sie auch nicht, wie Atemu sich ihr näherte. „Teana“, riss er sie aus ihren Gedanken. Sie sah sich um und lächelte ihn sanft an. „Ja?“ „Was ist denn mit dir los? Die ganze Zeit bist du schon so still“, gab Atemu zu bedenken und setzte sich hinter sie, damit er sie in seine Arme ziehen konnte. Teana kuschelte sich an ihn. „Ich habe schreckliche Angst“, flüsterte sie. „Wovor?“ „Dich zu verlieren!“ „Das wird nicht passieren!“ „Woher weißt du das?“ Atemu nahm sanft ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und zwang sie so sie anzusehen. „Ich weiß es einfach. Vertrau mir!“ Diese Worte beruhigten Teana ungemein und sie versank plötzlich wieder einmal in seinen wundervollen Augen. Zaghaft küsste sie ihn und sprach dann: „Ich vertraue dir!“ „Lass uns schlafen gehen. Wir haben morgen einen langen Ritt vor uns!“ „DU HAST SIE OHNE MICH GEHEN LASSEN?“ Kikis Stimme hallte im ganzen Anwesen wieder. Sie stand Taisa gegenüber und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Ihr Gesicht war rot vor Wut. „Kiki…“ „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass sie aufbrechen?“ „Ich wusste nicht, dass du so sehr mit wolltest“, versuchte sich Taisa rauszureden. „Außerdem bist du noch nicht so weit um helfen zu können. Deine Kräfte sind noch nicht ausgereift“. „Denkst du etwa ich bin zu schwach, um meiner Schwester zu helfen?“ Taisa schwieg. Sie wusste keine Antwort darauf, denn sie wollte ihren kleinen Schützling nicht verletzten. Kiki wusste jedoch, dass sie Recht hatte. Mit Tränen in den Augen rannte sie in ihr Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Taisa blieb zurück und hoffte, dass Kiki sich bald beruhigen würde. Am liebsten wäre das kleine Mädchen den anderen nach geritten, aber sie wusste, dass sie sie niemals rechtzeitig einholen würde. Zumal sie den Weg nicht genau kannte. Warum war sie nur so schwach. Sie wünschte sich, sie wäre etwas fleißiger gewesen, vielleicht wäre sie dann jetzt so klug wie Athala. Dann wüsste sie ganz sicher einen Ausweg. In ihrer Hilflosigkeit setzte sie sich vor ihr Fenster und starrte nach draußen. Es war eigentlich ein schöner Tag, die Sonne schien fröhlich vor sich hin und passte und so gar nicht zu Kikis Stimmung. Der Himmel war blau und einige Vögel flogen gerade über den Horizont. Das war es! Die Lösung auf die Kiki gewartet hatte! Wenn sie sich in einen Vogel verwandeln könnte, dann wäre sie in der Lage den anderen zu folgen. Dieser Versuch konnte aber auch verdammt schief gehen, denn in einen Vogel, der auch fliegen konnte, hatte sie sich bis jetzt noch nicht verwandeln können. Taisa konnte sie auch nicht fragen. Also war Kiki auf sich allein gestellt. „Ich muss es versuchen“, murmelte sie leise und begann ihre Magie bewusst durch ihren Körper fließen zu lassen. „Wir sind da“, stellte Mahado überflüssigerweise fest, als sie ihn das Dorf Kul Elna ritten. Um ehrlich zu sein, war es keine Stadt mehr. Nur noch ein paar Ruinen zeugten davon, dass hier einmal Leben geherrscht hatte. Ein dunkler Schatten lag über dem Land, den weder Atemu noch die anderen zuvor bemerkt hatten. Außerdem war es vergleichsweise kalt und Atemu konnte sehr genau die Präsenz von etwas Bösem spüren. Er selbst, Mana, Mahado, Teana und Athala stiegen von den Pferden und liefen ein Stück. Selbst den Pferden war diese Umgebung nicht geheuer. Unruhig stampften sie mit den Hufen und schnaubten. „Wollen wir nicht lieber warten bis Bakura zu uns kommt?“, fragte Mana, die sich gerade wieder umgedreht hatte, um zu sehen, ob jemand hinter ihnen war. Sie fühlte sich beobachtet. „Du weißt, dass das nicht geht!“, antwortete Teana. „Lasst uns die Pferde hier anbinden“, schlug Atemu vor um eine Diskussion zu vermeiden. „Gut“. Einzig und allein Athala rührte sich nicht. „Hast du was?“, fragte Mahado, dem das als Einziger aufgefallen war. „Irgendetwas stimmt hier nicht“, wisperte Athala, so als hätte sie Angst, dass sie jemand hören konnte. „Was meinst du?“ Teana richtete ihren Blick auf ihre Schwester. Wenn sie sagte, dass etwas faul war, dann konnte man sich auf sie verlassen. „Ich glaube, dass sie Recht hat“, pflichtete Atemu bei. Auch ihm war die Stille nicht geheuer, die hier herrschte. Plötzlich stieß Mana einen spitzen Schrei aus und der Gruppe zuckte zusammen. „Mana, was ist denn?“ Mahado blickte sie erwartungsvoll an. „Da war ein Schatten! Direkt hinter euch!“ „Wir sollten auf jeden Fall zusammen bleiben“, meinte Atemu und nahm vorsichtshalber Teanas Hand. Kurz darauf begann sich die Stille in Luft aufzulösen. Stimmern flüsterten, ohne, dass man ihre Worte verstehen konnten und es schien von irgendwoher Nebel aufzuziehen. „Das gefällt mir gar nicht!“, zitterte Mana und hängte sich an Mahados Arm. „Was passiert hier?“, rief Atemu. Er konnte die anderen schon nicht mehr sehen. „Atemu“, schrie Teana plötzlich auf. Irgendetwas hatte sie von ihren Füßen gerissen, schleifte sie von Atemu weg. „Teana!“, brüllte Atemu, doch es war schon zu spät. Teana war im dichten Nebel verschwunden und gab ihm keine Antwort. Die flüsternden Stimmen wurden immer lauter, sodass Atemu noch so viel rufen konnte: Seine Freunde hörten ihn nicht. Er war allein, allein von der Dunkelheit des Nebels umgeben. Er irrte darin umher auf der Suche nach seinen Freunden. Aber er fand sie nicht. Mahado schütze Mana indem er sie festhielt. Sie hatte schon fast angefangen zu weinen. Ihre Knie schlotterten und ihr Herz donnerte gegen ihren Brustkorb. Sie war unfähig sich zu bewegen, weshalb Mahado sie auf den Arm genommen hatte. Mittlerweile waren die Stimmen verklungen und wieder der schrecklichen Stille gewichen. Trotz allem konnten weder Mana noch Mahado die anderen hören. Sie hatten schon die Orientierung verloren, denn es war ihnen unmöglich auch eine Elle lang zu sehen. Hin und wieder sahen sie wie sich ein Schatten hinter dem Nebel bewegte. Diesen konnten sie allerdings nicht ausmachen. „Kannst du wieder laufen?“, fragte Mahado, dem seine Schülerin allmählich etwas schwer wurde. Er vernahm ein leises nicken und setzte sie behutsam ab. „Was glaubst du ist mit den anderen passiert?“ „Ich weiß es nicht Mana. Aber wir müssen alles daran geben, dass wir sie wiederfinden. Lass uns also gehen“. Mana klammerte sich wieder an seinen Arm, doch diesmal nutze es nichts. Sie waren noch keine zwei Schritte gegangen, da brach die Erde unter ihnen zusammen und sie stürzten in die Tiefe. Das war das letzte, was Mana spürte, bevor sie ihr Bewusstsein verlor. --------------------------------------------------------------------------------- So ihr Lieben! Ich hoffe, das Ganze gewinnt etwas an Spannung und ich kann euch trotz der immer längeren Wartezeiten als treue Leser behalten. Ihr seid mir nämlich alle unheimlich wichtich *schluchz* Ich danke euch für eure schönen Kommis^^ In den nächsten Kapis wird noch unheimlich viel passieren und ich hoffe, dass ich euch das so rüberbringen kann, dass ihr nicht den Überblick verliert. ich bin mal gespannt.xD In der Hoffnung, dass ihr das Kapitel genossen habt! Eure Yatimu ^.^ Kapitel 12: Rettung von einem Vogel... -------------------------------------- Athala war immer noch ungewöhnlich ruhig, dafür, dass sie schon seit Stunden hier umher zu irren schien. Es war ihr auch mittlerweile schon zu blöd geworden und da sie nicht mehr stehen konnte, hatte sie sich einfach in den Sand gesetzt und überlegte nun, wie sie wieder aus dem Nebel heraus kam. „Wenn ich den Ursprung des Nebels doch nur finden könnte!“, murmelte sie und zog die Knie heran und senkte den Kopf, was sie immer tat, wenn sie nachdachte. Auch um sie herum war Ruhe eingekehrt, deshalb wunderte es sie, dass sie auf einmal eine Stimme vernahm. Konzentriert versuchte sie die Worte der Stimme zu verstehen. Es funktionierte: „Ich …sehe… dich!“ „Ich dich nicht!“, rief Athala zurück und stand schnell auf. „Also komm und zeig dich!“ „Dummes… Mädchen“. Das nächste was Athala sah, waren zwei Augen und im nächsten Moment wurde sie von den Beinen gerissen und landete unsanft auf dem Boden. „Autsch“, machte sie und hielt sich die blutende Nase. „Dafür wirst du bezahlen!“ Ein Lachen und dann sah Athala die Augen wieder. Schnell startete sie einen Gegenangriff, doch sie war zu langsam. Ihr Gegner konnte sie offenbar zu jeder Zeit sehen, daher war sie ganz klar im Nachteil. Dieses Mal war der Stoß um einiges heftiger. Auch schlug sie nicht auf dem Boden auf, sondern viel eher war es eine Wand gegen die sie schlug, bevor sie an ihr herunterrutschte. „Uh“. Mühevoll richtete sich Athala ein weiteres Mal auf. „Du… solltest… lieber… aufgeben!“, zischte die Stimme und für einen Moment überlegte das Mädchen, ob die Stimme nicht Recht hatte. Sie konnte sich ja jetzt schon kaum auf den Beinen halten! Aber Athala war niemand, der sich so leicht aufgab. Ihr Gehirn schaltete sich in Sekundenschnelle wieder ein und arbeitete mit Höchstgeschwindigkeit. Wenn sie das Wesen, dem die Stimme gehörte, nicht sehen konnte, so überlegte sie, würde sie jedes Mal zu langsam sein, um es zu treffen. Es blieb ihr also nur eine Möglichkeit: Sie würde in alle Richtungen angreifen und hoffen, dass sie traf… Mana und Mahado waren währenddessen wieder bei Bewusstsein. Sie befanden sich nicht mehr im Nebel, dafür aber in einem unterirdischen Labyrinth, wie Mana bereits festgestellt hatte. Sie hasste Labyrinthe, denn sie schaffte es ja schon, sich in der Residenz zu verlaufen. Sie würde niemals alleine herausfinden. Ein Glück, dass Mahado an ihrer Seite war. Er war geschickter in solchen Dingen als sie. „Hast du einen Plan wie wir hier wieder rauskommen, Meister?“ „Wir müssen uns wohl oder übel auf unsere Instinkte verlassen, Mana. Lass uns gehen!“ Atemus Herzschlag dröhnte in seinen Ohren. Der Schweiß lief ihm die Stirn herunter und er atmete heftig. Dazu war er ganz heißer, denn er war ununterbrochen hin und her gerannt um Teana zu suchen. Ohne Erfolg! Langsam war er am Verzweifeln. Ob er Teana überhaupt wiederfinden würde. Außerdem machte ihm der Fleck auf seiner Brust zu schaffen. Er war ein ganzes Stück gewachsen und Atemus Anstrengung hatte seinen Zustand nicht gerade verbessert. Der Kronprinz blieb stehen und rang nach Luft. „Teana, wo bist du nur?“ „Keine Sorge ihr geht es gut“, antwortete plötzlich eine Stimme und Atemu blickte auf. Er kannte diese Stimme genau: „Bakura!“ Der Nebel öffnete sich ein Stück, aber nur so weit, dass er die Sicht auf Bakura freigab. „Ich freue mich, dass du mich besuchst. Hier in meinem wundervollen Heimatdorf. Na wie gefällt es dir? Es ist ein bisschen heruntergekommen, aber es hat immer noch einen gewissen Reiz, findest du nicht?“ „Mein Vater wusste nichts von der Vernichtung des Dorfes! Er trägt keine Schuld an deinem Leid!“ „Du hast doch keine Ahnung! Weißt du eigentlich, dass dein Vater nicht nur mein Dorf vernichtet hat, sondern auch deine Mutter getötet hat?“ „Lügner!“ „Das hat er dir verschwiegen, nicht wahr? Warum wohl glaubst du hat Taisa dir den Umgang mit Teana verboten? Sie wollte ihre sogenannte Tochter beschützen! Du hast keine Ahnung wer Teana und ihre Geschwister sind, oder?“ Atemu warf Bakura einen misstrauischen Blick zu. „Kein Wunder. Sie wissen es ja nicht einmal selbst. Alle drei sind völlig ahnungslos!“ „Ich verstehe nicht…“ „Ich will es dir erklären. So wie ich ein Handlanger von Zorg, der Verkörperung des Bösen bin, so sind sie die kleinen Helfer, der Schöpferin des Lichtes. Sie werden in manchen Teilen der Erde Engel genannt“. „Wenn das wirklich wahr ist. Warum erzählst du mir das dann?“ „Engel und Menschen sind nicht dafür gemacht zusammen zu sein. Deshalb müssen Engel sterben, wenn sie sich in einen Menschen verlieben und beschließen, bei ihm bleiben zu wollen. Frag Taisa! Ich habe selbst gehört wie sie es deinem Vater gesagt hat. Aber er wollte ja nicht hören. Du siehst ja selbst was dabei heraus gekommen ist.“ Atemu riss die Augen auf. Konnte das wirklich sein? Konnte es sein, dass sein Vater gewusst hatte, dass seine Mutter sterben würde, würde sie eine Beziehung mit ihm eingehen? Das würde auf jeden Fall erklären, warum Taisa so einen Groll gegen seinen Vater hegte! Atemus Gedanken schwirrten hin und her. Nein, er wollte Bakura nicht glauben! Aber trotzdem war alles so logisch. Das was er erzählte stimmte von vorne bis hinten. Plötzlich wurde sich der Kronprinz einem weiteren Umstand bewusst: Wenn Engel tatsächlich nicht mit einem Menschen zusammen sein konnte, dann konnte Teana auch keine Bindung zu ihm eingehen. Früher oder später müsste er sie gehen lassen und das machte ihm mit einem Mal Angst: Er WOLLTE Teana nie und nimmer hergeben, denn sie war alles für ihn, sein Leben. Sein Körper begann zu zittern, zu hoffen, dass Bakura falsch lag! Nun konnte er ein Stück weit auch seinen Vater verstehen. Wenn ihm auch nur halb so viel an seiner Mutter gelegen hatte, wie Atemu an Teana, so wäre es unerträglich schmerzhaft gewesen sie gehen zu lassen. Was, wenn Atemu ebendiese Entscheidung treffen musste? Er fühlte sich so hilflos, denn er wusste einfach nicht, wie er Entscheiden würde! Teana erwachte im Nebel, Hände und Füße gefesselt. Sie war anscheinend an einen Holzpfahl gebunden und konnte sich kein Stückchen rühren. Die Seile hatten sich schon tief in ihr Fleisch gegraben, sodass es auch noch verdammt weh tat, wenn sie versuchte sich zu bewegen. Ein paar Mal rief sie nach Atemu, doch als keiner antwortete gab sie auf und wurde still. Sie schloss die Augen und ging voll und ganz in sich. Was hätte sie nun dafür gegeben, wenn Atemu nun bei ihr wäre! Es geschah in einem Moment, als Teana eine Träne die Wange hinunter lief, aus Hilflosigkeit, Verzweiflung: Sie spürte ihn! Jetzt, in diesem Augenblick konnte sie seine Gegenwart fühlen, es war, als stünde er neben ihr. Ein leises Gefühl der Geborgenheit regte sich in ihr und die Hoffnung stieg mit einem Mal wieder durch ihren Körper und belebte ihn neu. Teana gab sich dem Gefühl voll und ganz hin, atmete tief durch. Dann schlug sie die Augen auf und flüsterte gen Himmel: „Atemu, Kronprinz von Ägypten… Ich liebe dich über alles!“ Es war als käme seine innere Stärke zurück. Vor Atemus Augen liefen Szenen ab: Teana, als er sie das erste Mal gesehen hatte, damals, als er mit ihr am Brunnen gesessen hatte. Teana, die kleine Katze, wie sie mit ihm schmuste, ihn mit großen Augen ansah. Teana, wie sie ihn geküsst hatte, wie süß sie rot angelaufen war, als ihr Blick auf ihn fiel. Teana, Teana, Teana. Sie war überall und nirgendwo und sie machte ihn zum glücklichsten Menschen auf der Welt! Und plötzlich wusste Atemu, dass es nur einen Weg geben konnte zu entscheiden: Wenn er Teana gehen lassen musste, damit sie leben konnte, dann sollte es so sein! Er könnte niemals die Schuld ertragen, ihr das Leben genommen zu haben. Dazu war sie viel zu lebhaft, viel zu lebensfreudig und gut! Er würde sie niemals sterben lassen, auch wenn das hieße, dass er sie nie wieder sehen durfte, halten, küssen. Er würde es ertragen, irgendwie. Aber jetzt galt es erst einmal sie zu finden, sie wieder zu holen und Bakura zu besiegen! Mit erhobener und fester Stimme rief Atemu seinem Gegner zu: „Es ist Zeit für ein Duell!“ Athala war mit ihren Kräften am Ende. Sie war in die Knie gegangen und stütze sich schwer atmend auf dem Boden ab. Alle ihre Angriffe waren gescheitert! Es war aussichtslos! Zu allem Übel erklang auch noch das Lachen ihres nicht zu sehenden Gegners. Athala wusste: Wenn sie Teana helfen wollte, dann musste sie diesen Kampf gewinnen! Lieber würde sie bei dem Versuch sterben als aufzugeben! Mit letzter Kraft kam sie wieder auf die Beine. Sie hatte nur noch diese eine Chance. „Verdammt! Allein schaffe ich das nie“, keuchte sie. Und wie als wollte ihr jemand antworten ertönte über ihr ein Schrei. Es war der Schrei eines Falken, der nun im Sturzflug war und nur wenige Sekunden später auf Athalas Schulter landete. Ein Blick auf den Vogel verriet ihr jedoch seine wahre Gestalt. „Kiki!“ Der Falke schlug mit den Flügeln und piepste als wollte er bejahen. Dann schoss er in in Höchstgeschwindigkeit in eine bestimmte Richtung. Athala hörte einen Schrei: „Au! Geh weg von mir, du Mistvieh“. Es war die Stimme ihrer Gegnerin. Die Augen des Falken in den Kiki sich verwandelt hatte waren so gut, dass sie die Umrisse hatte erkennen können. Nun wusste Athala augenblicklich wohin sie Feuern musste, denn jetzt konnte sie Stimme hören und ihr Gegner war noch dazu von Kiki abgelenkt. Es ging alles sehr schnell. Athala feuerte mit allem was noch in ihrem Körper steckte in Richtung der Stimme. Kiki sah den Angriff und schoss in die Höhe, um selbst nichts abzubekommen und zugleich wurde das Monster dem die Stimme gehörte zu Staub. Ein letzter gellender Schrei ertönte. Danach war es still. Athalas Körper sackte in sich zusammen und Kiki landete sanft auf dem Boden, ehe sie sich zurück verwandelte und gleich zu ihrer Schwester lief. „Athala! Athala, hast du dir was getan?“, rief sie und lies sich neben sie fallen. Die Angesprochene drehte den Kopf zu ihrer Schwester und schimpfte: „Du solltest doch nicht herkommen! Dieser Ort ist zu gefährlich für dich!“ Kiki hatte Tränen in den Augen. „Sei doch froh, dass ich gekommen bin! Du wärst fast draufgegangen!“ „Du hast ja Recht! Dankeschön!“, lächelte die Ältere zurück. -------------------------------------------------------------------------------- So ich lad euch jetzt regelmäßig was hoch, denn ich habe irgendwie ein Schreibfieber bekommen und den Rest der ff fertig geschrieben. Ich muss es nur noch kontrollieren. Es folgen (für alle Neugierigen) noch drei Kapitel und ein Epilog. Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen^^. Wie immer hochachtungsvoll eure Yatimu Kapitel 13: Wofür es sich zu kämpfen lohnt… ------------------------------------------- Mana und Mahado waren noch immer in dem Labyrinth unterwegs. Sie fanden allerdings keinen Ausweg. Mahado wurde allmählich sauer, denn je mehr sie hier unten herumirrten, desto mehr verlor er die Geduld. Mana war zur Abwechslung mal still und lief ihrem Meister brav hinterher. Die Stille behagte ihr gar nicht, das Einzige, was sie hören konnte waren ihre Schritte. Doch sie sagte nichts, Mahado zuliebe. Er würde an die Decke gehen, wenn sie jetzt irgendetwas sagen würde. „Das gibt’s doch nicht! Schon wieder eine Sackgasse! Ich meine, langsam reicht es!“ Er ging wieder ein Stück zurück und stand einmal mehr vor einer Weggabelung. „Mh“, überlegte er. „Lass uns nach links gehen“. Er war schon dabei die ersten Schritte zu tun, als Mana ihn zurückhielt: „Nein, nicht da lang!“ „Wieso nicht?“, fragte Mahado verwirrt. „Da waren wir schon!“ „Woher willst du das wissen? Hier sehen alle Gänge gleich aus!“ „Nun ja ich… äh…“ „Mana!“ „Du weißt doch das letztens jemand die Palastwände beschmiert hat, oder?“ „Ja und?... Halt! Bitte sag mir nicht, dass du das warst“. „Naja ich… Ich habe einen Zauber geübt und nicht gewusst, dass die Farbe nicht mehr weg geht!“ „MANA!“ Das braunhaarige Mädchen grinst unsicher. Mahado grummelte: „Das wird ein Nachspiel haben, wenn wir wieder in der Residenz sind!“ Er wollte gerade wieder losgehen, als ihm etwas einfiel. „Wie kommst du eigentlich darauf mir das gerade jetzt zu erzählen?“ „Also ich habe alle Gänge beschmiert durch die wir gegangen sind. Siehst du? Der linke ist voll mit Farbe, also waren wir hier schon einmal! Mahado?“ Der Magier schien irgendwie abwesend. „Mana, du bist ein Genie! Das war eine tolle Idee von dir! Also gut, gehen wir den rechten Weg“. Mana nickte und hängte sich wieder an Mahados Arm. Kiki hatte ihrer Schwester geholfen auf zustehen und stütze sie nun beim Laufen. Gemeinsam waren sie ein ganzes Stück durch den Nebel gegangen. Es war Kiki, die plötzlich etwas entdeckte. Es war wohl wieder eine Hauswand und Kiki tastete sich langsam daran entlang. Tatsächlich fand sie auch einen Eingang und half Athala hinein zu gelangen. Sie bemerkten, dass sie auf einer Treppe standen, die hinunter führte und sie gingen sie ein Stück. Irgendwann waren sie so tief gegangen, dass der Nebel sie nicht mehr erreichen konnte. Jetzt konnten sie die Treppe sehen, auf der sie sich befanden und auch die dicken Wände, die sie einschlossen. Weit und breit war kein Ende in Sicht. Die Treppe schien endlos nach unten zu führen. „Was da unten wohl sein mag?“, dachte Athala laut nach. „Ich weiß nicht, ob wir das wissen wollen!“, gab Kiki zu bedenken. „Wir müssen wohl oder übel eine Entscheidung treffen: Der Nebel oder die Treppe“. „Wenn das so ist dann nehmen wir lieber die Treppe. Hier sehen wir wenigstens wo wir hinlaufen“. Athala nickte, ehe sie sich mit Kikis Hilfe wieder daran machte hinunter zu steigen. Der Weg schien eine halbe Ewigkeit zu dauern! Am Ende aller Stufen angekommen, mussten sie einen langen Flur entlang gehen bis irgendwann… „Das ist eine Sackgasse!“, stellte Athala nüchtern fest. „Den Weg hätten wir uns sparen können!“ „So ein Mist!“, fluchte Kiki laut und trat mit voller Wucht gegen sie Wand. Diese schien allerdings nicht gerade stabil zu sein, denn sie brach sofort an der Stelle, an der Kiki getroffen hatte. „Oje ich hab es kaputt gemacht!“, jammerte Kiki und sah Athala entschuldigend an. Diese war jedoch schon dabei, den Riss zu untersuchen. „Irgendetwas ist hinter der Mauer!“ „Okay, Schwester, geh da weg! Ich versuche den neuen Zauber, den ich auf unserer Reise mit Taisa gelernt habe“, mahnte Kiki und ging in ihre Ausgangsstellung. „Nein!“, wiedersprach Athala. „Vergiss es! Du beherrschst diesen Zauber noch nicht. Was ist, wenn du uns alle in die Luft sprengst?“ „Ich kann das. Bitte vertrau mir!“ Flehend sah das kleine Mädchen ihrer großen Schwester in die Augen. „Wie soll ich denn so stark werden wie du, wenn ich immer alles dir überlasse?“ Athala zögerte einen Moment. In Kikis Augen konnte sie Entschlossenheit sehen. Eine Entschlossenheit, die sie ihr nicht ausreden konnte. „Ich will Teana auch helfen!“, fügte Kiki hinzu. „Also gut!“, beschloss Athala. Sie ging beiseite und lies Kiki machen. Sie vertraute ihr uneingeschränkt. Und tatsächlich: Kiki zertrümmerte gezielt die Mauer und lächelte dann triumphierend der Blondine entgegen. Diese lächelte. „Schon gut. Das hast du gut gemacht. Jetzt lass uns sehen, was hinter der Wand ist!“ Kiki nickte und ging hinter ihrer Schwester her. Plötzlich standen sie in einem Raum, der in etwa die Größe des Thronsaals hatte. Die Wände waren über und über mit Bildern und Zeichnungen bedeckt. „Schau dir das an!“, staunte Kiki. Mana und Mahado hatten nunmehr jeden erdenklichen Weg ausprobiert und schienen nun dem einzig Richtigen zu folgen. Tatsächlich dauerte es nicht lange bis Mana plötzlich vor Freude in die Luft sprang. „Meister, Meister! Sieh mal, da vorne ist ein Ausgang!“ Schon wollte sie losrennen, doch Mahado packte sie und hielt sie zurück. „Kannst du nicht ein einziges Mal denken bevor du handelst. Was, wenn es hier Fallen gibt oder etwas Ähnliches? Mach langsam und handle nicht immer so überstürzt“, belehrte er sie und Mana nickte ehe sie langsam hinter ihm herging. Fallen gab es keine, doch auf einmal vernahmen die beiden Stimmen. „Hörst du das auch?“, flüsterte Mana. Mahado nickte zur Bestätigung und machte dann eine Kopfbewegung, die Mana auffordern sollte ihm leise und unauffällig zu folgen. Noch war weder auszumachen, wo die Stimmen herkamen, noch, wem sie gehörten. Die beiden näherten sich einer Tür. Mana hielt ihren Zauberstab zur Deckung nach oben. Mahado nickte ihr zu und öffnete dann mit einem Ruck die Tür während Mana auf den potenziellen Gegner zielte. Zwei gellende Schreie waren zu hören, die in dem riesigen Raum wiederhallten in dem sich Mana und Mahado nun befanden. Mana feuerte mit geschlossenen Augen in irgendeine Richtung. „BIST DU WAHNSINNIG?“, kreischte Kiki, die Manas Angriff gerade noch ausgewichen war. Mana öffnete langsam die Augen, als ihr klar wurde, wer da vor ihr stand. „Was machst du hier?“ „Ich bin euch gefolgt. Das ist eine längere Geschichte!“, antwortete Kiki auf Manas Frage. „Wie sei ihr hier her gekommen?“, wollte Mahado wissen. „Wir haben erst gegen ein Nebelmonster gekämpft und dann in einem Haus die Treppe dort gefunden. Durch sie sind wir hier hinein gelangt“, erklärte Athala. „Und ihr?“ „Der Boden gab nach und wir sind runter gefallen, in ein Labyrinth, das uns direkt hierher führte“, gab Mana zum Besten. „Wie lange seid ihr denn schon hier?“ „Mana, das ist doch wohl jetzt nicht von Belang. Viel wichtiger ist doch die Frage, wo wir hier sind!“, tadelte Mahado seine Schülerin. „Das hier scheint so eine Art Geschichtsraum zu sein. Es sind so viele Bilder und Texte an den Wänden. Allerdings weiß ich gar nicht, wo ich hier drin anfangen soll!“, bemerkte Athala. „Wie wäre es mit diesem Teil?“, fragte Mana, deren Blick auf ein Bild hinter Athala gefallen war und ihn gefangen hatte. Die anderen drehten sich zu dem Bild um. Es zeigte den Herrscher der Dunkelheit und die Herrscherin des Lichtes im Kampf. Es war ein unheimlich imposantes Bild mit vielen Farben und Dynamik darin. Athala ging auf die Wand zu und begann die Texte dazu zu lesen. Plötzlich wurde sie aschfahl. „Athala? Was ist?“, sorgte sich Kiki. „Wir müssen sofort Atemu und Teana finden!“ Atemu atmete schwer. Der Schweiß lief ihm die Schläfe herunter und sein Körper zitterte vor Anstrengung. Diabound, Bakuras Monster schien einfach zu mächtig zu sein. Atemu hatte zwar seinerseits ein Monster gerufen, das für ihn kämpfte aber der Krieger des schwarzen Lichtes hatte bereits seine Kraft so gut wie aufgebraucht und würde sehr wahrscheinlich bald vernichtet werden. Auch Atemus eigene Kraft näherte sich langsam aber sicher seinem Ende. Dabei hatte er noch keinen einzigen Gegenangriff gestartet und war nur Bakuras Angriffen ausgewichen. Zu Atemus Glück hatte sich zumindest der Nebel ein wenig gelichtet, sodass er mittlerweile gute zehn Meter weit sehen konnte. Im Moment lehnte er an einer Hauswand und stützte seine Hände auf den Knien ab. „Teana“, brachte er hervor und nahm ein paar kräftige Atemzüge. „Ich werde dich retten. Koste es, was es wolle“. „Gib doch einfach auf!“, hörte Atemu plötzlich die Stimme Bakuras in seinen Ohren. „Du hast nichts mehr mit dem du noch kämpfen kannst. Du bist am Ende“. Atemu ballte die Fäuste und mobilisierte alle seine verbliebenen Kräfte. Dann trat er hinter der Wand hervor. „Ich hab vielleicht nichts mehr MIT dem ich noch kämpfen kann. Aber ich habe etwas WOFÜR ich kämpfen kann! Und das ist um einiges wertvoller. Aber das wirst du niemals verstehen, Bakura!“ ------------------------------------------------------------------------------------ Hope you liked it!^^ Eure Yatimu Kapitel 14: Endlich Wahrheit... ------------------------------- „Ich hab vielleicht nichts mehr MIT dem ich noch kämpfen kann. Aber ich habe etwas WOFÜR ich kämpfen kann! Und das ist um einiges wertvoller. Aber das wirst du niemals verstehen, Bakura!“ „Ha, du bist ein armer Wurm. Nichts weiter!“ „Wenn du meinst“. „Ich werde es dir gern beweisen! Diabound attacke!“ „Der Nebel hat sich ein weinige gelichtet“, stellte Mana fest, als sie die Oberfläche wieder erreicht hatte. „Ja, aber es reicht noch nicht um Atemu und Teana zu finden“, bemerkte Kiki. „Lass uns unsere Magie benutzen“, schlug Athala vor, die mittlerweile wieder einigermaßen zu Kräften gekommen war. „Wie machen wir das?“, wollte Mahado wissen. „Es ist nicht einfach, aber wir können versuchen unsere Herzen mit dem Atemus oder Teanas zu verbinden“, erklärte Athala. „Teana ODER Atemu?“ Mana sah die Blondine fragend an. Athala nickte. „Am besten wir suchen zuerst nach Atemu. Wenn wir Glück haben, dann hat er Teana bereits gefunden!“, schlussfolgerte Mahado. „Gute Idee! Also los! Stellt euch in einen Kreis und halten euch an den Händen! Schließt die Augen!“ Ohne zu fragen, wurde der Befehl ausgeführt. „Denkt an Atemu und nur an ihn. Versucht eine Verbindung zu ihm zu erschaffen“. Eine Weile passierte nichts. Dann spürte Athala, dass es tatsächlich funktioniert hatte. Vor allem die Bindung von Manas Bindung zu Atemu, ihrem ältesten und besten Freund, war so stark, dass der Zauber doch tatsächlich funktioniert hatte. „Öffnet die Augen!“, forderte sie die anderen auf. Mana blickte verdutzt auf ihre Brust aus der ein goldener Faden hervorging und sich im Nebel verlief. Kiki zeigte zusätzlich mit ihrem Finger dorthin: „Dort finden wir Atemu“. Teana hang noch immer an dem Pfahl und konnte kaum etwas durch den Nebel erkennen. Hin und wieder sah sie einen Lichtstrahl, der durch das Weiß des Nebels zischte. Ihre Arme waren schon taub und ihr war kalt. Sie hatte sich zu befreien versucht, aber es war ihr nicht gelungen. Ein paar mal hatte sie Atemus Namen gerufen, ohne Erfolg. Es war zum Verrücktwerden! Langsam Teana müde. Doch da! Plötzlich konnte sie vier goldene Fäden erkennen. Sie waren nicht weit von ihr entfernt, ungefähr dort, wo sie die Blitze vermutete. Moment mal. Sie kannte diesen Zauber doch! ---Flashback--- „Was ihr heute lernen werdet ist von immenser Bedeutung!“ Taisas Stimme unterstrich die Wichtigkeit ihrer Aussage. Kiki, die gerade erst n ganzen Sätzen sprach hob die Hand und wartete bis Taisa ihr den Blick zuwandte. „Ja, Kiki?“ „Warum?“ „Warum was?“ „Warum ist der Zauber so wichtig?“ „Weil er euch und alle die euch lieb sind miteinander verbindet“. „Wie kann ein Zauber Menschen verbinden?“, wollte Athala wissen. „Nun du hast Recht. Ich habe mich etwas falsch ausgedrückt: Der Zauber kann niemanden verbinden aber er kann die Verbindung zweier Menschen zueinander sichtbar machen“. Jetzt war es an Teana eine Frage zu stellen. „Warum muss man eine solche Verbindung denn sichtbar machen?“ „Weißt du, Teana, manchmal gehen einem die, die uns am meisten bedeuten verloren und man kann sie nicht mehr wieder finden, so sehr man sich auch anstrengt“. „Wir werden uns nie verlieren“, steuerte Kiki altklug bei. „Wir sind doch Schwestern“. „Es spricht auch niemand davon, dass ihr euch absichtlich aus den Augen verliert, Kiki. Aber wie du schon sagst, ihr seid Schwestern und als solche müsst ihr auch handeln. Ihr müsst mir versprechen, dass ihr immer zueinander steht, egal was passiert und dass ihr einander immer die Wahrheit sagt“. Die drei Mädchen nickten. „Und solltet ihr euch doch einmal verlieren, so habt ihr noch diesen Zauber. Ich zeig ihn euch“. Plötzlich ging ein goldener Faden von Taisas Brust aus und in Teanas hinein. „Wow, der ist aber hübsch!“ Kiki war sofort fasziniert. Auch Athala beobachtete den Faden. „Auf diese Weise findet ihr immer den Weg zu den anderen. Merkt euch aber, dass der Zauber nur eine einzige Verbindung sichtbar machen kann“. „Warum nicht mehrere?“ Athala legte fragend den Kopf schief. „Eine Macht, die mehrere Verbindungen eines Menschen auf einmal sichtbar machen würde, würde über unendliche Stärke verfügen. So etwas ist selbst uns nicht möglich“. ---Flashback Ende--- Atemu war dem Angriff Diabounds ausgewichen und taumelte einige Schritte zur Seite. Bakura schüttelte nur den Kopf: „Schwach, so schwach!“ Atemu schloss die Augen, überlegte, was er noch tun konnte. Er griff an seine Brust, die ihm fürchterlich wehtat. Plötzlich fiel ihm der goldene Faden auf, der aus seiner Brust kam. Woher kam der nur. Verlor er jetzt endgültig, den Verstand. Nein! Kurz darauf hört er einige Stimmen seinen Namen rufen. Es dauerte nicht lange bis er vier schemenhafte Gestalten erkennen konnte, die sich als Mana, Mahado, Kiki und Athala entpuppten. Sie kamen auf ihn zugerannt. „Ach, nein. Die Kindergruppe ist wieder beisammen. Wie niedlich!“, heuchelte Bakura insgeheim wütend darüber, dass die anderen es geschafft hatten zu kommen, bevor er Atemu hatte vernichten können. „Alles in Ordnung?“, fragte Mana Atemu. Dieser nickte. „Und bei euch?“ „Wo ist Teana?“ „Ich weiß es nicht! Aber ich habe eine andere wichtige Frage. Athala, Kiki wisst ihr was Engel sind?“ Kiki schüttelte den Kopf. Doch Athala schwieg und sah zu Boden. „Athala?“ „Engel sind Menschen die auf die Erde gesandt wurden. Sie sind Helfer der Schöpferin des Lichtes und sorgen für das Gleichgewicht von Gut und Böse hier auf Erden. Wir, Kiki, Tana und ich, wir sind solche Menschen“. „Was redest du da?“ rief Kiki. „Warum weiß Kiki nichts davon?“, fragte Atemu. „Teana weiß ebenfalls nichts davon. Und ich wüsste es auch nicht, wenn ich nicht so sehr hätte herausfinden wollen, wer meine Eltern sind“. „Du hast es also von allein herausgefunden?“ „Ich habe so viel herausgefunden, dass Taisa mir die Wahrheit sagen musste!“ „Dann weißt du auch, dass Engel und Menschen nicht füreinander geschaffen sind und Engel sterben, wenn sie sich mit einem Menschen einlassen“. „Das ist nicht wahr!“ Der letzte Satz kam von einer anderen Stimme, die einer weiteren Gestalt gehörte, die nun aus dem Nebel trat. Es war Taisa. „Aber Bakura sagte, du hättest es meinem Vater gesagt!“ „Und damit habe ich nicht gelogen!“, sang Bakura dazwischen. Taisa schaute Atemu ins Gesicht. Seltsamerweise hatten sich Tränen in ihren Augen gesammelt. „Es stimmt. Ich habe es gesagt. Aber das bedeutet nicht, dass es wahr ist“. „Ich verstehe nicht“. „Nefert war meine beste Schülerin. Und nicht nur das: Ich habe sie über alles geliebt, denn im Gegensatz zu Teana, Kiki und Athala, war Nefert tatsächlich meine Tochter. Weißt du, eigentlich können Engel keine Kinder bekommen. Doch meine Aufgabe ist eine ganz besondere. Ich bilde die Fähigkeiten der Engel aus! Diese Stellung ist einzigartig und muss von derselben Blutlinie fortgeführt werden. Deshalb war mir eine Tochter vergönnt, die eines Tages meine Aufgabe übernehmen sollte. Sie sollte von göttliche Töpfe gemacht werden nur um diese Aufgabe zu erfüllen. Ich brachte sie zur Welt, bildete sie aus, brachte ihr alles bei, was sie wissen musste. Doch irgendetwas ist irgendwann fürchterlich schief gegangen. Statt ihren Pflichten nachzukommen verliebte sie sich in den damaligen Kronprinzen. Ich wusste mir nicht zu helfen und verbat ihr jeden Umgang mit diesem Menschen. Ich forderte mich selbst auf, denjenigen zu hassen, der mir meine Tochter wegnahm. Doch je mehr ich versuchte, Nefert von Aknumkanon zu lösen, destomehr trieb ich sie in seine Arme. Ich bekam erst heraus, dass sie schwanger war, als sie dich, Atemu, auf die Welt setzte. Wie sie das gemacht hat, ist mir bis heute nicht klar. Auch ihr war die Sonderaufgabe zugewiesen und somit hätte sie auch nur eine Tochter bekommen können. Als du dann da warst platzte mir der Kragen, denn nun hatte sich Nefert endgültig ihrer Aufgabe entzogen. Ich sah nur noch einen einzigen Ausweg. Ich ging zu Aknumkanon und verriet ihm, wer Nefert war. Ich sagte ihm, dass ich so sauer auf ihn sei, weil Nefert sterben müsse, würde sie noch länger mit ihm zusammen sein. Aknumkanon liebte sie so sehr, dass er sich tatsächlich von ihr trennte. Auf mein Geheiß hin ohne Nefert einen Grund zu nennen. Meine Tochte verstand die Welt nicht mehr und rannte Tränen überströmt in ihr Zimmer, wo auch du warst Atemu. In ihrer Trauer bemerkte sie nicht, wie ER in ihr Zimmer kam. Er hat sie ermordet!“ Taisa zeigte mit dem Finger auf Bakura. „Ist das wahr?“ Atemus Frage war an Bakura gerichtet. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Es ist so einfach jemandem ein gebrochenes erz heraus zu reißen!“, war alles, was er dazu zu sagen hatte. „Warum?“, schrie Atemu nun. „Warum? Aus demselben verdammten Grund aus dem ich auch deine kleine Freundin und die zwei da töten möchte. Zorg kann nur auferstehen, wenn die Engel sterben und sich das Gleichgewicht der Erde auf die Seite des Bösen verschiebt, deshalb!“ „Das wirst du nicht schaffen! Ich werde dich aufhalten!“, brüllte Atemu ihm nun entgegen und ballte die Faust. „Wollen wir wetten? Falls du es vergessen haben solltest, ich habe immer noch meinen Trumpf!“ --------------------------------------------------------------------------------- Wie immer hoffe ich sehr, dass es euch gefallen hat und ich wollte mich nochmal ganz doll bei meinen Lesern bedanken^^ Ihr seid die Besten. SlG Yatimu Kapitel 15: Das große Finale: Wir sind für immer verbunden… ----------------------------------------------------------- „Wollen wir wetten? Falls du es vergessen haben solltest, ich habe immer noch meinen Trumpf!“ Bakura schnippte mit dem Finger und der Nebel löste sich augenblicklich vollständig auf. Jetzt erst konnten die anderen erkennen, dass Teana gar nicht so weit von ihnen entfernt gewesen war. „Teana“, riefen alle gleichzeitig, doch Teana konnte nur noch einen kümmerlichen Laut von sich geben. Physisch war sie am Ende. „Meine liebe Tochter!“ Taisa wischte ihre Tränen beiseite. „Atemu, hol Teana, schnell!“, sprach sie noch ehe sie sich Bakura zuwandte. „Jetzt wirst du das Leben Neferts mit deinem eigenen bezahlen!“ Auf einmal ging alles ganz schnell. Atemu lief zu Teana und machte sich daran mithilfe von Kiki die Fesseln zu lösen. Mana und Mahado waren den beiden gefolgt und halfen ihnen. Athala war wie gebannt stehen geblieben und starrte nun auf den weißen Lichtstrahl von Taisa, der mit Bakuras schwarzen Lichtstrahl kollidierte. Sie wollte Taisa helfen. Sie wollte ihrer Mutter helfen. „Lass das Athala! Sie brauchen dich!“, schrie Taisa unter größter Anstrengung. „Woher wusstest du das ich dir helfen wollte?“, rief Athala zurück. Taisa blickte ein letztes Mal auf ihre Töchter und dann Athala in die Augen. „Weil ich deine Mutter bin!“ Ihre letzte Worte hallten in Athalas Ohren wieder. Der Lichtstrahl explodierte plötzlich mit einem riesigen Knall und Taisa stürzte zu Boden. Athalas Augen füllten sich mit Tränen. Sie wusste sofort: Ihre Mutter war tot! Bakura atmete heftig und stützte sich auf seinen Knien ab. „Dummes Weib! Sie hat doch tatsächlich geglaubt sie könnte mich besiegen!“ „Taisa!“ Kiki wollte auf den leblosen Körper ihrer Mutter zulaufen, doch Athala hielt sie fest. Sie wollte Kiki diesen Anblick ersparen. „Dafür wirst du büßen!“ Kiki sah das erste Mal Zorn in den Augen ihrer Schwester. „Athala!“, von Teana, die von Atemu gestützt wurde. „Du schaffst das nicht allein“, beendete Atemu ihren Satz. „Er hat meine Mutter getötet!“, schrie Athala den Kronprinzen an. „Meine auch. Aber alleine gegen Bakura sind wir nur verlorene Funken in der Finsternis“. „Wie Recht du hast Pharao. Ich glaube, es wird Zeit, euch alle zu vernichten! Diabound…“ „Athala“, begann Teana. „Was sagte Taisa sollen wir tun, wenn wir uns verloren haben?“ Athala riss die Augen auf. „…Attacke!“, befahl Bakura und der schwarze Lichtstrahl preschte auf die Freunde ein. Plötzlich waren da goldene Fäden. Sie waren überall. Und sie ließen das schwarze Licht nicht durch Schwächten es. Teana sah auf ihre Brust. Es waren mehrere Bänder zu sehen! Zwei zu ihren beiden Schwestern, die ihr so wichtig waren. Zwei zu Mahado und Mana, die sie über die Zeit, als gute Freunde gewonnen hatte. Und dann natürlich noch eines zu Atemu, den sie über alles auf der Welt liebte! Auch bei den anderen waren mehrere Fäden zu. Die Dunkelheit, die an ihnen abprallte wurde zu Bakura zurück geschleudert und er verschwand mit einem Mal. Dann wurde alles wieder klar. „Wo ist er?“ fragte Kiki. „Wir haben ihn ins Reich der Schatten geschickt!“, antwortete Atemu. „Und da bleibt er hoffentlich für alle Ewigkeit!“ Er blickte umher in die ernsten Gesichter der anderen. Zurück blieben die goldenen Fäden, die sie wie ein Schleier umhüllten. Es war Taisas Beisetzung. Der Tag war dunkel. Athala beobachtete, wie Taisa in ihr Grab gelegt wurde und umschloss Kikis Schultern mit festem Griff. Für sie stand fest: Sie würde Taisas Aufgabe übernehmen. Schließlich hatte Kiki noch einiges zu lernen und außerdem gab es vielleich da draußen noch andere Engel, die ihre Hilfe brauchten. Aknunkanon sah ebenfalls mit traurigem Blick auf Taisas Leichnamen. Atemu hatte ihm alles erzählt. Die Schuld, die der Pharao all die Jahre verspürt hatte war noch immer nicht ganz gewichen aber sie war gelindert. Atemu selbst hielt Teana fest in den Armen. Er war unglaublich froh, dass er sie nicht hergeben musste und auch Teana war sehr froh endlich mit Atemu vereint zu sein. Die beiden waren sich einig, dass sie ihr Leben Seite an Seite verbringen wollten. Ein Jahr später stand Atemu auf dem Balkon seiner und Teanas Gemächer und sah über das weite Land Ägyptens. Teana hatte vor wenigen Wochen einen Sohn geboren und Atemu würde bald die Thronfolge antreten. Er seufzte, als er plötzlich eine vertraute Stimme hörte: „Miau!“ Er lächelte und lies seine Hand über das weiche Fell der Katze wandern, die auf dem Geländer saß. „Teana“. Schnell wurde die Katze zum Menschen und gab ihm einen sehnsüchtigen Kuss. „Worüber denkst du nach?“ „Weißt du noch, was Taisa damals gesagt hat, über Engel? Sie können keine Kinder kriegen. Meine Eltern haben mich und du und ich wir haben nun einen Sohn. Wie kann das sein?“ „Ich schätze eine wirkliche Antwort darauf gibt es nicht. Nur meine, ganz persönliche Theorie“. „Und die lautet?“ „Liebe“. „Häh?“ Atemu sah Teana völlig perplex an. „Liebe überwindet viele Grenzen und Gesetzte. Wieso soll sie nicht auch dieses übergehen?“ „Deine Theorie ist auf eine seltsame Art und Weise logisch“, gab Atemu zu. „Ich weiß!“, grinste Teana und küsste ihn erneut. Es war ein langer intensiver Kuss, der Atemu alles um ihn herum vergessen ließ. Zurück blieb Teana und ein goldener Faden, der ihre Herzen für immer verbinden würde. -------------------------------------------------------------------------------- Erst mal: FROHES NEUES JAHR EUCH ALLEN! Ich wünsche jedem von euch viel Glück, Gesundheit und jede Menge Kreativität!!^^ Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat! Ideen für eine neue ff sind schon gegeben. Mal sehen, wann und ob ich überhaupt Zeit finde. Mein Abi rückt mit jedem Tag näher. *Zitter* Also dann… VIELEN LIEBEN DANK AN MEINE TREUEN LESER UND FLEIßIGEN KOMMISCHREIBER! IHR SEID EINFACH DIE BESTEN! Ich hab euch sooooooooo lüb! *knuddels* Eure Yatimu PS: Falls mal was Neues aus meiner Feder kommen sollte: Wenn jemand möchte sag ich gern per ens Bescheid^^ Nur so zur Info. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)