Good at Heart von Sunrisepainter ================================================================================ Kapitel 2: Not So Pacific ------------------------- Not So Pacific Die Woche verging schneller als Tenten es für möglich gehalten hätte. Gleich am Tag nach ihrem Versprechen Neji gegenüber traf sie sich mit Kiba und Sakura. Zusammen setzten sie sich an einen Tisch und redeten darüber, wie sie sich am besten organisierten. Wie es sich Tenten schon gedacht hatte, war Kiba ebenso wütend über den Entschluss des Ältestenrates wie sie selbst. Immer wieder verkündete er, dass er es nicht zulassen würde, dass man seine Hinata – chan mit einem Psychopathen verheiratete. „Ach ja und was willst du dagegen machen? Willst du Kogoro – sama und all den anderen Verschwörern ans Bein pinkeln, Hundejunge?“, spottete Tenten. „Das tust du doch schon, wann immer dieser Hyūga in der Nähe ist“, höhnte er. Blitzschnell zuckte sie ihr Kunai und hielt es ihm unters Kinn. „Pass auf, was du sagst, du Lustmolch!“ „Leute, es reicht jetzt!“, schaltete sich Sakura jetzt ein, „Tenten in meinem Haus wird niemand bedroht, also steck das verdammte Ding weg. Und du, spar dir deine Worte für eure schmutzigen Männerrunden.“ „Hai“, murmelten Kiba und Tenten gleichzeitig. Es war eindeutig, wer die Führung in ihrem Team übernehmen würde. Zufrieden wischte sich Sakura die Haare zurück und blickte beide ernst an: „Ich kann verstehen, dass euch das nicht gefällt, aber wir haben eine Mission und es ist unsere Pflicht Hinata sicher nach Sungakure zu bringen. Es war ihre Entscheidung und wenn wir uns weigern die Eskorte zu übernehmen, dann wird sie jemand anderes übernehmen.“ Tenten fiel keine Gegenargument ein, deshalb schwieg sie. „Aber wir könnten die ganze Sache doch etwas hinaus zögern“, Kibas Augen begannen zu glänzen und in seinem Kopf schienen sich schon die ersten Ideen festzusetzen. „Ach, das bringt doch nichts“, die Brünette schüttelte den Kopf, „dann würde Hinata später in Suna ankommen und müsste den Kazekagen trotzdem heiraten.“ „Sie hat Recht“, seufzte Sakura und stützte ihren Kopf auf ihre Hände. Kiba schob beleidigt die Unterlippe vor und murmelte leise: „Warum musste man mich ausgerechnet gleich mit zwei von diesen hysterischen Schnepfen stecken.“ „Die zwei hysterischen Schnepfen haben aber noch sehr gute Ohren“, knurrte die Waffenexpertin und holte zum Schlag aus, wurde jedoch von Sakura ein weiteres Mal besänftigt. „Lass es, Tenten. Er würde dadurch nur zum Weitermachen animiert werden.“ Sie ließ die Hand senken und Kiba grinste sie überheblich an. Doch zu seinem Pech entging sein arroganter Blick Sakura nicht und keine Sekunde später hatte er ein blaues Auge. Daraufhin riss sich Kiba für den Rest des Nachmittags zusammen. Sie entschlossen sich dazu, dass sie in der V – Formation mit Kiba und Akamaru an ihrer Spitze reisen wollten. Hinata sollte sich dabei besonders in Sakuras Nähe aufhalten. Im Falle eines Kampfes würden Kiba und Tenten die anderen beiden schützen und in die Offensive gehen. Um Hinatas Sicherheit ging es an erster Stelle und Sakura brauchte ihr Chakra, um möglichst schnell Verletzungen der anderen heilen zu können. Zur Not stände dann auch immer noch sie zwischen dem Feind und ihrem „Schützling“. „Soweit so gut, aber ich glaube nicht, dass Hinata dabei zu sieht wie wir für sie kämpfen“, gab Kiba zu bedenken, „sie ist nicht stolz, aber es würde ihr das Gefühl geben nicht stark genug zu sein.“ „Da könntest du Recht haben“, nachdenklich tippte sich das Mädchen mit den pinken Haaren mit dem Zeigefinger gegen ihr Kinn. „Hinata gehört nicht zu den Sturen. Vielleicht können wir ihr zumindest eine kleine Aufgabe geben, damit sie sich nicht überflüssig vorkommt“, schlug Tenten vor. „Und woran hättest du gedacht?“ „Keine Ahnung“, gab die brünette Konuichi zu. Aber Kiba wusste zum Erstaunen der beiden Mädchen eine Antwort auf diese Frage. „Ihr Byakugan“, er schnippte mit den Fingern, „sie könnte uns damit sagen, ob gerade Feinde in der Nähe sind oder nicht und auch wie stark sie sind. Das hat sie öfters für uns getan. Es ist bringt sie nicht in Gefahr und sie hält sich nicht unbrauchbar.“ „Mensch, das ist eine klasse Idee“, stimmte Sakura ihm zu und Kiba grinste übers ganze Gesicht. „Also treffen wir uns dann nächste Woche im Morgengrauen am Haupttor“, wiederholte Tenten, was sie bereits zu Beginn besprochen hatte. „Vergesst nicht genug Verpflegung und andere wichtige Dinge mitzunehmen. Wir wissen nicht, was uns erwartet“, erinnerte Sakura. „Na dann steht unserer Reise ja nichts mehr im Wege“, Kiba knirschte mit den Zähnen. Er hielt immer noch nichts von dem ganzen. Sakura blickte ihn mitleidig an. Die Mädchen wussten, dass er die ganze Zeit versuchte seine wahren Gefühle zu verstecken. Nämlich, dass er Hinata schrecklich vermissen würde und ihnen allen graute schon vor dem Abschied. „Vielleicht können wir nochmal mit Gaara reden. Eventuell sieht er ein, dass die Hochzeit keine gute Idee ist und entscheidet sich dagegen“, überlegte Sakura, doch sehr überzeugt klang das nicht. Die anderen beiden zuckten nur mit den Schultern und Kiba stand auf, um nach Akamaru zu sehen, der geduldig vor der Tür wartete. Als er weg war wechselten die beiden Mädchen einen besorgten und einstimmigen Blick. Sie wollten diese Mission erfolgreich beenden, egal was passieren würde. Doch dies sollte sich schwieriger Gestalten als sie es für möglich hielten. Kiba lag nämlich falsch in der Annahme, dass ihnen nichts mehr im Weg stand. Um es zusammenzufassen: Er irrte sich gewaltig. Und die Schwierigkeiten begannen schon damit, dass Kiba und Tenten sich andauernd in die Haare bekamen. Wegen den unwichtigsten Dingen beleidigten sie sich und zogen damit eine Menge Blicke auf sich. Verzweifelt versuchte Sakura immer wieder zwischen den beiden zu vermitteln, doch scheiterte kläglich. Es fing damit an, dass Kiba plötzlich etwas gegen die Route einzuwenden hatte, die Tenten bei ihrem Treffen vorgeschlagen hatte. Dann ging es damit weiter, dass Tenten von ihm verlangte als einziges männliches Wesen des Teams ein Zelt für sich zu beanspruchen, während Kiba sich eines mit Hinata teilen wollte. „Ich weiß, dass du sie schon seit Jahren kennst, aber sie ist jetzt jemanden versprochen und das heißt, dass du deine perversen Gedanken vergessen kannst!“, zischte Tenten und stemmte wütend die Hände an die Hüften. Kiba wurde rot im Gesicht und erwiderte ihren Blick zornig: „Wollt ihr euch etwa zu dritt in ein Zweimannzelt“, er hielt ihr zwei Finger vor die Nase, „quetschen?“ „Wenn ich mir sicher sein kann, dass Hinata nicht deinen Trieben ausgesetzt ist, würde ich mir sogar mit den beiden einen Schlafsack teilen“, erklärte Tenten. „Was denkst du eigentlich von mir?“, er rollte wild mit den Augen. Sie wollte den Mund öffnen, um diese Frage wahrheitsgemäß zu beantworten, da kam ihr Sakura zuvor. „Schluss jetzt! Was sollen denn die Hyūgas von uns denken, wenn sie sehen, dass ihre Tochter von zwei Ninja beschützt werden sollen, die sich beinahe gegenseitig an die Gurgel gehen“ „Aber du willst doch nicht zulassen, dass wir Ärger mit dem Kazekagen kriegen, nur weil der da seine Hormone nicht unter Kontrolle hat“, meinte Tenten geschockt und deutete abfällig auf den Inuzuka. Sakura seufzte: „Natürlich nicht. Deshalb machen wir es so, dass du und Hinata ein Zelt teilen und ich mit Kiba. Alles klar?“ „Wenn du meinst, dass du den Schwerenöter ertragen kannst“, die andere zuckte nur mit den Schultern. „Keine Angst, ich weiß wie man damit umgeht. Du vergisst, dass ich jahrelang mit Naruto auskommen musste“, Sakura verzog das Gesicht. Tenten lachte leise. „Ach komm schon, Sakura. Wir machen uns eine schöne Zeit“, Kiba grinste süffisant und legte ihr einen Arm um die Schulter. Verärgert schüttelte das Mädchen mit den pinken Haaren ihn ab und funkelte ihn an: „Wenn du auch nur auf die Idee kommst mich schief anzugucken, dann endest du als Hundefutter!“ Damit warf sie ihre Haare zurück und stolzierte ohne sich nochmal umzusehen auf die Hyūga – Residenz zu. Kiba warf Tenten einen Killerblick zu, als diese sich gar nicht mehr ein bekam vor Lachen. Sogar Akamaru sah aus, als würde er die ganze Sache unheimlich lustig finden. „Verräter!“, zischte Kiba ihm zu und folgte Sakura auf den Schritt. „Ich glaube, dass wird noch interessant werden“, kicherte die Brünette und zwinkerte dem Hund zu, der zustimmend bellte. Der ganze Hyūga – Clan hatte sich bereits am Eingang des Haupthauses zusammengefunden als das neu gebildete Team ihre Residenz erreichte. Die drei Shinobi verbeugten sich tief, um ihren Respekt zu zeigen. Akamaru hockte hechelnd auf seinen Hinterpfoten und ließ das Hyūga – Oberhaupt nicht einen Moment aus den Augen, als wäre dieser unberechenbar. Hiashi Hyūga verzog nicht eine Miene als er ihnen zu nickte: „Ich kann davon ausgehen, dass ihr meine Tochter ohne Umschweife ihrem Verlobten übergebt. Sollte sie irgendwelche Schwierigkeiten machen, dann lasst es mich sofort wissen und sie wird die Konsequenzen zu spüren bekommen.“ Tenten hörte Kiba neben sich mit den Zähnen knirschen. Sakura warf ihm einen warnenden Blick zu. Sie durften sich mit diesem Mann nicht anlegen. Tenten wusste das auch, trotzdem konnte sie sich ein bissiges Kommentar nicht verkneifen. „Aber natürlich, wenn sie nicht pariert, dann prügeln wir sie Notfalls in ihr Unglück.“ Der Inuzuka machte neben ihr eine Geräusch, dass sich anhörte wie eine Mischung aus einem Husten und unterdrücktem Lachen. Hiashi beachtete sie nicht mal, stattdessen redete er weiter mit Sakura: „Wenn ihr in Sunagakure angekommen seit, dann gebt ihr das hier dem Kazekagen.“ Er überreichte ihr eine Schriftrolle, die äußerst wichtig aussah. „Hai“, Sakura verbeugte sich noch einmal kurz und ließ dann ihre grünen Augen über die einzelnen Gesichter wandern. „Aber wo ist denn Hinata – hime?“ „Sie wird in wenigen Minuten hier auftauchen. Sie verabschiedet sich nur noch von ihrer Schwester und ihrem Cousin“, erklärte Hinatas Vater objektiv. „Dann lassen wir ihr noch ein wenig Zeit. Sicher fällt ihr der Abschied nicht einfach. Wir warten einfach einen Moment“, Sakura lächelte. „Sie muss verstehen, dass sie jetzt mit einem mächtigen Shinobi verlobt ist. Sie darf sich zukünftig so etwas nicht mehr erlauben“, Hiashis Stimme war leise und eindringlich. Tenten fröstelte es. Wie konnte man mit so einem Vater nur leben? An Hinatas Stelle hätte sie schon längst das Weite gesucht. Es war geradezu paradox, dass die kleine Hyūga dem Hass und der Härte ihrer Familie nur entkam, indem sie letztendlich den skrupellosesten und kaltherzigsten Shinobi heiratete, den Tenten je getroffen hatte. „Kiba – san, Sakura – san, Tenten – san“, flüsterte Hinata als sie im Türrahmen des gewaltigen Tores auftauchte, „es tut mir Leid, dass ich euch so lange habe warten lassen.“ Sie machte eine so tiefe Verbeugung, dass sie mit ihrer Nasenspitze fast den Boden berührte und ein Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Sakura strahlte ihre Freundin an: „Schon in Ordnung, Hinata – hime.“ Leider waren sie in der Gegenwart der anderen Hyūgas dazu gezwungen so förmlich miteinander umzugehen. Hinata schien sich damit genauso unwohl zu fühlen wie die anderen drei. Nervös biss sie auf ihrer Unterlippe herum und spielte mit den Ärmeln ihre hellblauen Kimonos. Er passte perfekt zu ihren Augen. Er lenkte sogar ein wenig davon ab wie blass und abgemagert das Mädchen aussah. Sie schien tagelang nicht viel gegessen zu haben, doch das wunderte Tenten nicht. Sie hatte immer mehr Mitleid mit dem armen Ding. Es fehlte nicht mehr viel und sie hätte Hinata beim Arm gepackt und sie mit zu sich nach Hause genommen, nur um sie dort vor ihrem schrecklichen Schicksal zu verstecken. Im selben Moment, in dem ihr dieser Gedanke durch den Kopf ging, tauchte Neji mit Hanabi an seiner Seite auf. Die neue Erbin des Hyūga – Clans hatte einen traurigen Gesichtsausdruck. Immer wieder blickte sie zwischen ihrem Vater und ihrer Schwester hin und her, als wüsste sie nicht, wessen Partei sie ergreifen sollte. Neji hingegen versteckte seine wahren Gefühle wie immer hinter einer Maske der Apathie. Nur für einen Moment flimmerte etwas wie Sorge und Trauer in seinen Augen und das war, als sein und Tentens Blick sich begegneten. Sie hatte ihr Versprechen noch nicht vergessen und gab ihm das mit einem kurzen Nicken zu verstehen. Nejis Mundwinkel zuckten nur als Antwort, dass er ihr vertraute. „Hinata“, die Art wie Hiashi den Namen seiner Tochter aussprach war nicht wie die Art mit denen andere Väter zu ihren Kindern sprachen. Seine Stimme war scharf und kontrolliert. „Ha- hai, otou-san“, flüsterte Hinata und senkte ihren Kopf. Auch wenn sie mit ihren Freunden inzwischen deutlich und ohne stottern reden konnte, gab es zwei Personen denen sie nicht in die Augen schauen konnte und in ihr altes Verhaltensmuster zurück verfiel: Naruto und ihr Vater. Als Hiashi seine große Hand auf ihrer Schulter platzierte, zuckte sie kurz zusammen, aber wich seiner Berührung nicht aus. „Sei eine treue und stolze Ehefrau.“ Das waren die einzigen Worte, die ihr Vater ihr mit auf den Weg gab. Kein Lebewohl. Keine Umarmung. In einer flüssigen Bewegung wandte er sich um und trat zurück ins Haus. Die anderen Hyūgas folgten ihm als hätte er den Befehl dazu gegeben. Zuletzt blieben noch Hinata, Sakura, Neji, Kiba und Tenten zurück, während letzteres die Situation mehr als befremdend fand. Hinata wagte es immer noch nicht den Kopf zu heben. Sofort war Kiba an ihrer Seite und berührte sie zärtlich am Arm. Ihr Kopf schoss in die Höhe und sie lächelte ihren Teamkameraden traurig an. „Von Shino habe ich mich gestern verabschiedet“, wisperte sie mit zerbrechlicher Stimme. Kiba nickte. Der Rest ihrer Konversation bestand aus kurzen Blicken und Gestiken. Neji wandte sich bei der Gelegenheit an die beiden Kunoichi: „Macht es auch etwas aus, wenn ich Hinata – hime noch bis zum Haupttor begleite?“ Sakura schüttelte den Kopf und auch Tenten hatte nichts dagegen einzuwenden. Seufzend schulterte sie ihre Schriftrolle und blinzelte in die Sonne: „Wir sollten so schnell wie möglich aufbrechen, wenn wir noch vor Dunkelheit unser erstes Ziel erreichen wollen. Es ist bald Mittag.“ Ihr Gang durch Konoha kam ihnen fast vor wie ein Trauermarsch. Schweigend liefen an der Spitze Sakura und Tenten, während hinter ihnen Neji, Hinata, Akamaru und Kiba genauso wortlos folgten. Der außergewöhnliche Zug erntete viele neugierige Blicke, doch die sechs beachteten die Zivilisten gar nicht, die nicht wussten, was das alles zu bedeuten hatte. Sie hatten ihr Ziel fast erreicht, als das Schicksal noch einmal zuschlug. Gerade in dem Moment, indem die beiden Mädchen an der Spitze um die letzte Ecke bogen,trat im selben Moment aus einem Geschäft ein gewisser Blondschopf auf die Straße. Bei Sakura schrillten die Alarmglocken, doch es war zu spät: Naruto hatte sie bereits gesichtet und kam nun grinsend auf sie zu. „Hallo Sakura – chan, was habt ihr vor?“ Neugierig musterte er die ungewöhnliche Konstellation und runzelte die Stirn: „Seit wann gibt's du dich freiwillig mit dem Eisklotz ab?“ Sakura warf ihm einen verärgerten Blick zu. Aus den Augenwinkeln beobachtete wie Hinata sich hinter ihrem Cousin zu verstecken. Einerseits war sie immer nervös, wann immer ihr Schwarm in der Nähe war und andererseits schien er noch nichts von den Neuigkeiten zu wissen. „Hau ab, Naruto! Wir haben eine Mission zu erfüllen, also geh uns nicht auf den Keks“, schaltete sich Kiba ein. Der Blonde machte große Augen: „Eine Mission? Aber warum hast du davon nichts gesagt, Sakura – chan? Hey, warum bin ich nicht dabei?“ Ärgerlich zog er die Stirn in falten. Tenten kicherte leise über seine Entrüstung. „Das kannst du dir ja mal überlegen, während du artig nach Hause gehst“, meinte Sakura und gab ihm einen Stoß in den Rücken. Doch er war nun mal nicht so leicht abzuwimmeln. „Moment mal, wo wollt ihr überhaupt hin und dann ausgerechnet zu fünft?“ Er kratzte sich am Kopf. Tenten verfluchte es, dass der Idiot gerade einen hellen Moment hatte und ihm einfiel, dass Missionen höchsten von einem Team mit vier Mitgliedern erfüllt worden. Sakura wechselte einen schnellen Blick mit Kiba und Tenten. Sollten sie es ihm sagen? Zu ihrer aller Überraschung schoss Hinata hinter Nejis Rücken hervor und flüsterte Sakura schnell etwas ins Ohr. Diese machte ein erstauntes Gesicht: „Bist du dir sicher?“ Hinata nickte und vermied es dabei auffällig in Narutos Richtung zu schauen. Der Uzumaki wiederum war schon immer nicht der geduldigste gewesen und befand das Verhalten seiner Freunde als äußerst verdächtig. Tenten runzelte sie Stirn, als Hinata wieder hinter Kiba und Neji verschwand. „Also gut, wenn du es unbedingt wissen willst“, seufzte Sakura, „Neji begleitet uns nur bis zum Haupttor, um sich dort von Hinata zu verabschieden. Tsunade hat Tenten, Kiba und mich dazu beauftragt sie nach Sunagakure zu eskortieren.“ „Nach Sunagakure? Wieso?“, er zog die Augenbrauen zusammen. Ein schmerzlicher Ausdruck trat auf das Gesicht der pinkhaarigen Kunoichi: „Sie soll verheiratet werden.Die Ehe wurde von ihrem Vater veranlasst.“ Narutos Gesicht entwich jegliche Farbe und er blickte zwischen allen hin und her: „Das ist ein Scherz, oder? Sag, dass das nicht wahr ist, Hinata – chan?“ Doch das Mädchen antwortete ihm nicht, sondern vergrub ihr gerötetes Gesicht in Nejis Gewand. „Hinata – chan?“, krächzte Naruto und machte einen Schritt auf sie zu. Hinata gab ein Quieken von sich. „Das reicht jetzt, Naruto – kun!“, resolut packte Sakura in am Arm und zog ihn von Hinata weg, „das ist kein Scherz. Wenn es einer wäre würden wir dann so ernst bleiben?“ „Wen soll sie heiraten?“, fragte er anstatt auf ihre rhetorische Frage zu antworten. Sakura seufzte: „Den Kazekagen.“ „Den Kazekagen?“, wiederholte Naruto fassungslos. „Ja verdammt! Bist du ein Papagei oder was?“, Sakura riss beinahe der Geduldsfaden. Ihnen blieb nicht mehr viel Zeit. Sie hatten jetzt schon Probleme die verschwendete Zeit aufzuholen. „Aber das heißt ja...“, Naruto machte große Augen, „...Gaara?“ „Immer noch so langsam wie eh und je“, seufzte Kiba theatralisch, doch es war niemanden zum Lachen zumute. Ganz besonders nicht Naruto, dessen Gesicht sich zu einem grimmigen Grimasse verzog. „Aber Hinata – chan kann Gaara nicht heiraten!“ „Erzähl uns mal etwas neues“, knurrte Tenten. „Aber Hinata – chan, dass darfst du nicht zulassen“, aufgeregt und aufgebracht gestikulierte der Blonde mit den Händen, „du musst dich dagegen wehren. Dein Vater kann doch nicht einfach bestimmen, wen du heiraten darfst. Gaara hat es zwar wirklich verdient jemanden wie dich als Frau zu haben, aber ihr liebt euch doch gar nicht.“ Hinata wurde hinter Nejis Rücken immer kleiner. Es fehlte nicht mehr fiel und sie würde in die altbekannte Ohnmacht fallen. „Das reicht jetzt, Naruto!“, erklärte Sakura erneut, „es ist nicht unsere Entscheidung gewesen, auch wenn wir alle etwas dagegen einzuwenden haben. Auch du wirst Kogoro – sama und Hinatas Vater nicht umstimmen können. Und jetzt mach platz, damit wir die Sache schnell hinter uns bringen können.“ „Nein“, Narutos Miene verhärtete sich und er reckte das Kinn in die Höhe, „ich werde euch nicht vorbei lassen ehe diese Verlobung nicht rückgängig gemacht wurde!“ Hinata gab ein leise Schluchzen von sich. „Naruto!“, knurrte Sakura und hob die Faust, „du machst sofort den Weg frei!“ „Nö, keine Lust“, er verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Gut, dann bring ich dich dazu“, murmelte die Kunoichi und krempelte die Ärmel ihres Gewandes hoch. Doch bevor sie etwas unternehmen konnte, traf Naruto etwas hart am Kopf und er ging bewusstlos zu Boden „Hups, ich glaub mein Bō hat heute wieder ein Eigenleben“, Tenten grinste verschmitzt und verstaute ihren hölzernen Kampfstab wieder in ihrem Rücksack. Alle, ausgenommen Neji, starrten sie geschockt an. „Da hast du ihn aber sauber erwischt“, Kiba fand als erster seine Sprache wieder. „War das wirklich notwendig?“, seufzte Sakura. Tenten zuckte mit den Schultern: „Sonst hätte er uns doch nie gehen lassen.“ „Hoffentlich ist er nicht ernsthaft verletzt“, Hinatas besorgtes Gesicht tauchte wieder auf. Sie zitterte am ganzen Körper. „Jedenfalls können wir ihn hier nicht so liegen lassen“, meinte Kiba, „die Leute gucken schon.“ „Ich werde ihn ins Krankenhaus bringen sobald ihr verschwunden seit“, erklärte sich Neji bereit und hievte zusammen mit Kiba den bewusstlosen Shinobi auf Akamarus Rücken. „Uff, der sollte wirklich mal weniger Nudelsuppe verdrücken“, schnaufte Kiba. „Naruto – kun“, flüsterte Hinata und warf ihrem Schwarm einen traurigen Blick zu. „Er wird schon wieder zur Besinnung kommen. Vielleicht ist es besser, dass du dich nicht von ihm verabschiedet hast. Es hätte doch nur alle schlimmer gemacht, oder?“, tröstend legte ihr der Hunde- Ninja einen Arm um die Schulter. „Wahrscheinlich hast du Recht“, murmelte sie und konnte jedoch ihre unendliche Trauer nicht vor den anderen verbergen. Die Sonne hatte bereits ihren höchsten Stand erreicht, als die vier Shinobi und der weiße, große Hund ihrem Heimatdorf den Rücken zukehrten. Für eine von ihnen war es der letzte Blick auf Konhogakure gewesen. Aus Rücksicht auf die Hyūga trieb Sakura die Gruppe nicht an, sondern legte ein gemächliches Tempo vor. Hinata hatte Tränen in den Augen und Kiba sowie Akamaru wichen keinen Zentimeter von ihrer Seite. Tenten kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum, als sie noch einmal über ihre Schulter blickte und in weiter Ferne zwei Personen erkannte, deren Schatten immer kleiner wurden. Neji stützte Naruto ab, der wie ein nasser Sack über seiner Schulter hing. Sie wollten sich gar nicht ausmalen, was er tat, wenn er wieder zur Besinnung kamen. Sakura, die ihren Teamkameraden besser kannte als jeder von ihnen, hatte Neji noch letzte Anweisungen zu gewispert, was er in dem Falle, dass Naruto vor hatte ihnen nachzukommen, zu tun hatte. Hinatas Cousin hatte kurz mit den Kopf genickt und sich dann sehr steif von ihnen verabschiedet. Die Waffenexpertin hätte ihm am liebsten dafür erwürgt, aber sie musste ihre Kräfte schließlich für die lange Reise sparen, die ihnen bevorstand. Als sie den Waldrand erreichten gab Hinata einen leises Schluchzen von sich. Kiba nahm ihre Hand und flüsterte ihr beruhigend ins Ohr. Akamaru sah aus, als hätte er am liebsten mit geweint und die beiden anderen Kunoichi wechselten einen kurzen Blick. „So traurig hat eine Mission noch nie angefangen“, flüsterte Sakura, damit Hinata sie nicht hören konnte. Tenten nickte zustimmend mit dem Kopf und ballte ihre Hände zu Fäuste. „Von mir aus können wir gehen“, energisch wischte sich Hinata die Tränen weg und reckte ihr Kinn in die Höhe. Es braucht ihren ganzen Hyūga – Stolz für diese Geste, der im allgemeinen sehr minimal war. „Bist du dir sicher?“, fragte Kiba sanft. „Es nützt nichts. Ich bin ein Shinobi aus Konoha und deshalb muss ich meinem Schicksal sicher und auf beiden Beinen entgegentreten. Was soll denn der Kazekage eines mächtigen Dorfes mit einem weinenden, schreckhaften Mädchen anfangen?“, der Ausdruck in ihren Augen war hart, dass Tenten für einen Moment glaubt, da stehe Neji höchstpersönlich. Verwirrt zwinkerte sie mit den Augen und schüttelte ihren Kopf. Nein, man konnte immer noch den Schmerz in Hinatas Stimme hören. „Du hast dich mit Tsunade unterhalten“, stellte Sakura fest. Hinata presste die Lippen zusammen und wurde rot. Ihre Stimme war wieder weich und klang viel mehr nach ihr selbst als sie erneut sprach: „Sie hält von dem ganzen auch nicht viel, aber sie will, dass ich stark bleibe. Doch trotzdem tut es weh.“ Die anderen drei nickten verständnisvoll. Eine andere Wahl hatte sie sich nicht als sich mit ihrer Bestimmung abzufinden. „Was wird eigentlich aus Hanabi, wenn du weg bist, Hina – chan?“, überlegte Kiba, als sie kurz darauf den Wald betraten. Hinata schaute auf ihre Füße, sodass die dunklen, langen Haare ihr Gesicht verdeckten. „Ich glaube ihr fiel der Abschied schwerer als mir“, wisperte sie traurig, „jetzt hat sie niemanden mehr mit dem sie reden kann. Und dabei verändert sich ihr Leben doch genauso wie meines, jetzt wo sie die nächste in der Erbfolge ist. Ich hoffe Neji hält meinen Vater davon ab genau so einen Druck auf sie auszuüben wie auf mich.“ „Keine Angst, wenn wir wieder zurück sind, werden wir auf deine Schwester schon aufpassen“, Sakura lächelte zuversichtlich. Doch Hinata schaute nicht auf. Tenten hingegen richtete ihren Blick gen Himmel. „Jetzt sollten wir aber wirklich einen Zahn zulegen, sonst sind wir in einer Woche immer noch nicht da.“ Und damit konzentrierten sie alle ihr Chakra in ihre Füße und sprangen in das Geäst der hohen Bäume. Es wurde genauso gemacht wie es sich das Team Hinata gedacht hatte: Kiba setzte sich mit Akamaru an die Spitze, ums sie zu koordinieren und Hinata aktivierte ihr Byakugan, damit sie zusammen mit Tenten und Sakura nach möglichen Feinden umschauen konnte. Stundenlang sprangen sie in blitzartiger Geschwindigkeit von einem Ast zum anderen und kamen schneller voran als sie gedacht hatten. Tenten triumphierte als sie bemerkte, dass sie ihren ersten Rastplatz schon in weniger als einer Stunde erreicht haben würden. Doch plötzlich blieb Hinata stehen und starrte fieberhaft auf einen bestimmten Punkt. „Was ist passiert?“, Sakura geriet fast aus dem Gleichgewicht, als sie auf einem Ast landetet. „Ich sehe ein fremdes Chakra“, wisperte Hinata und spannte ihren Körper an. Tenten tat das gleiche und langte nach ihrem Kunai, Kiba und Sakura taten es ihr gleich. Der Hunde – Ninja reckte die Nase in die Höhe und schnupperte. „Du hast Recht. Nur wenige Kilometer westlich von uns, wittere ich einen fremden Geruch.“ „Sind es Feinde oder Freunde?“, wollte Sakura wissen. „Ich kann es nicht genau sagen“, murmelte Hinata, „aber wir sollten vorsichtig sein.“ „Wissen sie, dass wir hier sind?“ „Noch nicht.“ „Dann sollten wir zusehen, dass wir hier wegkommen. Für einen Kampf haben wir keine Zeit“, erklärte Sakura und niemand hatte etwas dagegen einzuwenden. Zur Sicherheit überprüfte Hinata immer wieder, ob die fremden Ninja sie verfolgten, stellte jedoch mit Erleichterung fest, dass dies nicht der Fall war. Tenten jedoch hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend und stellte schon mal sicher, dass sie im Falle eines überraschenden Angriffs so schnell wie möglich nach ihren Shuriken greifen konnte. „Wir sind gleich da“, rief Kiba nach einiger Zeit und Akamaru bellte leise. Er hatte vorgeschlagen, dass Hinata doch auf dem Rücken seines Gefährten reiten konnte, doch diese hatte demonstrativ abgelehnt. Tenten konnte das verstehen. Sie war weder verletzt noch zu schwach um mit ihnen mithalten zu können also warum sie wie ein Kind behandeln? Tenten kam der leise Verdacht, dass Kiba Angst hatte, dass Gaara zornig wurde, wenn seine Verlobte verschwitzt und erschöpft bei ihm ankam. Absolut albern. Aber den Inuzuka musste man einfach nicht verstehen. Das hatte sie persönlich noch nie, was vielleicht daran lag, dass sie vorher noch nicht viel miteinander zu tun gehabt hatten. „Ha! Was hab ich euch gesagt?!“, brüllte er und sprang auf eine kleine Lichtung. „Sei leise! Oder willst du, dass die unbekannten Shinobi uns doch noch entdecken?“, zischte Sakura ärgerlich und landete direkt neben ihn. Kiba grinste sie nur verschmitzt an. Tenten glaubte sie so etwas wie „Unverbesserlich“ murmeln zu hören. „Meint ihr hier sind wir sicher?“, fragte Hinata besorgt und sah sich um. „Das ist man nirgendwo“, erklärte Tenten. Sie warf ihren Rucksack auf den Boden und fischte nach ihrem Wasserbeutel. „Aber wenn wir uns still verhalten und einer von uns immer Wache hält, dann kann uns nichts passieren.“ „Dann lasst uns mal die Zelte aufbauen“, enthusiastisch klatschte der einzige Junge im Team in die Hände. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)