His Butler, for Finny von Yumielle (Alone in the dark) ================================================================================ Kapitel 1: Vergangenes ---------------------- Der Morgen dämmerte und alles war schon auf den Beinen im Haushalt der Phantomhives. Nur Zwei Personen schliefen noch. Ciel Phantomhive würde erst in einigen Stunden von Sebastian geweckt werden, wenn das Frühstück bereit war. Doch im Zimmer von Finnian und Baldroy schlief ebenfalls noch eine Person. Finnian, der Gärtner. Der Koch war längst hoch und hantierte mehr oder weniger erfolgreich in der Küche, wo ihm Sebastian zur Hand ging, damit nicht alles zu Bruch ging. Der junge Gärtner dagegen war allein und wälzte sich in dem Bett hin und her. Er hatte sich schon ganz fest in seine Bettdecke gewickelt und murmelte leise unzusammenhängende Dinge vor sich hin. Man konnte sehen, dass er träumte. Die blonden Haare hingen ihm wirr ins Gesicht, wurden sie beim schlafen ja nicht von den roten Spangen zurück gehalten. Der junge Mann drehte sich hin und her, bis er schließlich auf dem Bauch zum liegen kam. Dabei waren ihm die Haare zur Seite gerutscht und man konnte ein Tattoo in seinem Nacken sehen. "S-012", das Zeichen, was ihn seit seiner Vergangenheit immer begleitete. Schmerzen. Kälte. Lachende Gesichter. Der Junge schrie und zappelte, doch es nützte nichts, die Hand- und Fußschellen waren aus Eisen und somit konnte er nichts gegen sie ausrichten. Die Männer über ihm waren nur dunkle Schemen. Für sie war er nur ein Versuchsobjekt. Er wimmerte auf, als er spürte wie wieder eine Nadel in seine Vene am Arm gedrückt wurde. Finnian spürte wie sich das Mittel in seinem Körper ausbreitete. Ihm wurde kalt, so unsagbar kalt. Die Episode verschwand. Zerran wie Wasser. Eine neue erschien. Finnian war in einer Zelle. Seiner Zelle. Er lag auf dem harten Boden, zitterte. Sein Blick glitt unfokussiert über die Wände, bis er an einem Fenster stehen blieb. Das kleine Fenster, was ganz oben in der Wand eingelassen war, mit Gittern davor zeigte den blauen Himmel. Langsam streckte Finnian seinen Arm aus, dem Fenster entgegen. Der Freiheit. Doch dann hörte er ein knirschen, als ein Schlüssel im Schloss an der Tür rumgedreht wurde und er ließ den Arm wieder fallen. Sinnlos. Sie kamen wieder und wieder wurde er festgeschnallt. Er wusste nicht, wie oft sie diesmal Nadeln in ihn steckten um irgendwelche Mittel zu testen, doch irgendwann wurde der Schmerz unerträglich. Mit einem leisen Schrei wachte Finnian auf und saß kerzengerade in seinem Bett. Sein Atem ging schnell und panisch sah er sich in dem Raum um. Langsam wurde ihm bewusst, wo er sich befand und er entspannte sich langsam wieder. "Finnian?" fragte da eine Stimme von der Tür her und der junge Mann erschrak. Es war Sebastian. Der Butler stand in der Tür und beobachtete ihn aufmerksam. "Ja Sebastian?" antwortete dieser zögerlich. Er hatte einen heiden respekt vor dem Butler, was nicht nur an dessen speziellen Fähigkeiten lag. "Du solltest aufstehen." Mit diesen Worten wendete Sebastian sich ab und ließ Finnian wieder allein im Zimmer zurück. Dieser seufzte leise. Dann gab er sich einen Ruck, verscheuchte die Geister aus seinen Gedanken und stand auf. Er wusch sich das Gesicht mit dem kalten Wasser aus einer Schüssel, die Sebastian ihm wohl hingestellt hatte und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Langsam klemmte er mit den Haarklammern die widerspenstigen Strähnen zurück und machte sich dann an die Arbeit. Einige Stunden später stand er im Garten des Anwesens. Er hatte eine Heckenschere in der Hand und schnibbelte gedankenverloren an einem Busch rum. Nicht so hektisch und übereifrig wie sonst, sondern langsam und mit bedacht. Als er sich umwandte, um sich die Hecke vorzunehmen, stand dort plötzlich Sebastian. Finnian schrie erschrocken auf und ließ die Schere fallen. Jedesmal wieder fragte er sich, wie Sebastian sich zur Hölle so lautlos bewegen konnte. Wie er jedesmal die Fehler von ihnen ausbügelte und das ohne jede Mühe. Als wäre er nicht von dieser Welt. Finnian schüttelte den Kopf um die Gedanken zu vertreiben. "Was ist los Sebastian?", fragte er dann betont fröhlich und hob die Heckenschere auf. Doch der Butler antwortete nicht, sah ihn einfach nur an. Langsam wurde es Finnian unwohl. Dann unterbrach ein Schrei die Stille. Es hörte sich nach Meirin an. Sebastian drehte sich um und lief los. Finnian folgte ihm so schnell er konnte. Als die beiden am Eingang des Hauses ankamen, sahen sie warum Meirin so geschrieben hatte. Elizabeth war vorbeigekommen um Ciel zu besuchen und hatte dabei unendlich viele Stoffballen mitgebracht, die sie alle Meirin aufbürdete, wobei diese langsam unter der Last zusammen gebrochen war da Elizabeth, aufgeweckt wie sie war, nicht darauf geachtet hatte, dass es viel zu viel für die arme rothaarige war. Sebastian begrüßte Elizabeth höflich und nahm einen großteil der Stoffe selbst, wärend er die kleine Dame in den Speiseraum zu Ciel führte. Finnian half Meirin hoch und grinste sie an. "Stürmisch wie eh und je die gute", sagte er dann grinsend. Meirin lächelte verlegen. Dann sah sie ihm angestrengt ins Gesicht. "Irgendwie siehst du blass aus, geht es dir gut?", fragte sie dann. "Nein warum? Mir gehts eigentlich ganz gut", wehrte Finnian ihren fragenden Blick ab und lächelte. "Hast du eigentlich schon das Zimmer von Miss Elizabeth fertig gemacht?", fragte er dann, woraufhin Meirin einen panischen Schrei ausstieß und durch den Eingang in das große Haus flitzte. Finnian lachte leise. Meirin war zwar sehr aufmerksam, doch man konnte sie so gut ablenken. Mit einem Schulterzucken ging er also wieder zurück zu der Hecke, die er stutzen wollte. Als es dunkel wurde, zog er sich in das Haus zurück und ging Meirin ein bisschen zur Hand. Er aß noch mit den anderen zusammen, beteiligte sich aber nicht am Gespräch. Besonders Sebastian und Meirin bemerkten die mentale Abwesenheit des sonst so lauten Blondschopfs. Finnian entschuldigte sich früh von Tisch und ging in den Raum, den er und Baldroy zusammen bewohnten. Kaputt ließ er sich auf sein Bett fallen. Langsam hob er eine Hand zur Decke. Er hatte doch alles was er sich je gewünscht hatte. Freiheit, Freunde... Warum verfolgten ihn diese Träume denn noch? Langsam, wärend er am grübeln war, dämmerte Finnian weg. Schmerzen. Kälte. Lachende Gesichter. Schonwieder. Finnian wusste genau was passierte, doch er konnte nichts dagegen tun. Dieser Traum verlief immer genau gleich. Er schrie und zappelte, doch es nützte nichts, die Hand- und Fußschellen waren aus Eisen und somit konnte er nichts gegen sie ausrichten. Er wollte aufwachen, doch das war nicht möglich. Er war nur ein Versuchsobjekt, was versuchte aus der traurigen Realität zu entkommen. Er wimmerte auf, als er spürte wie wieder eine Nadel in seine Vene am Arm gedrückt wurde. Ihm wurde kalt, so unsagbar kalt. Wie fast jede Nacht... Er fand sich in seiner Zelle wieder. Der Zelle, die dem Versuchsobjekt S-012 gehörte. Die er seit Jahren bewohnte. Er lag auf dem harten Boden, zitterte. Er wollte das nicht sehen, doch gegen den Zwang des Traumes konnte Finnian nichts ausrichten. Sein Blick glitt unfokusiert über die Wände, bis er an einem Fenster stehen blieb. Das kleine Fenster, was ganz oben in der Wand eingelassen war, mit Gittern davor zeigte den blauen Himmel. Langsam streckte Finnian seinen Arm aus, dem Fenster entgegen. Der Freiheit. Doch dann hörte er ein knirschen, als ein Schlüssel im Schloss an der Tür rumgedreht wurde und er ließ den Arm wieder fallen. Sinnlos. Sie kamen wieder. Doch das knirschen endete abrupt. Finnian drehte den Kopf und sah dunkle Schuhe. Eine dunkle Hose. Das war neu. So etwas kam nie in seinen Träumen vor. Er wollte weg, einfach nur aufwachen und wissen, dass er in Sicherheit war. Finnian schrie. So endete jeder seiner Träume, doch er wachte nicht auf. Die Gestalt beugte sich über ihn und stützte ihn, so das er halb saß. Finnian blickte hoch und sah in die roten Augen von Sebastian. Sie glühten, und sein Gesicht war verzerrt, wie das eines Dämons aus der Unterwelt. Doch merkwürdigerweise hatte Finnian keine Angst. Er wusste einfach, wie man Sachen nur in Träumen sicher wusste, dass ihm von Sebastian keine Gefahr drohte. Lächelnd schloss er die Augen. Und schlug sie gleich daraufhin wieder auf. "Sebastian?" fragte er verwirrt und setzte sich auf. Er hatte wieder geträumt. Doch diesmal endete er nicht mit den vielen Nadeln und den Wissenschaftlern, sondern er hatte von dem Butler geträumt. Dieser saß neben ihm an seinem Bett und betrachtete ihn aus seinen dunklen Augen. Finnian bekam eine Gänsehaut, als er daran dachte wie echt Sebastian mit seinen roten Augen ausgesehen hatte. "Was machst du hier?", fragte er dann zögerlich. Sebastian erhob sich und lächelte dabei. Wie immer. Ein bisschen Angst hatte Finnian ja schon vor dem Mann, doch er brachte ihm auch tiefste Dankbarkeit entgegen, genauso wie Ciel. Hatten die beiden ihn doch gerettet. "Ein Butler muss doch auf die anderen Angestellten Acht geben.", gab Sebastian als Antwort. Dabei lächelte er weiter, nickte Finnian zu und verließ den Raum langsam in seiner typischen raubkatzen Gangart. In der Tür drehte er sich nocheinmal um. "Du musst keine Angst vor der Vergangenheit haben Finny. Menschen stehen nie von den Toten auf." Damit ließ er Finnian mit einem merkwürdigen Gefühl der Geborgenheit zurück. Er sah rüber zum anderen Bett, in dem Baldroy laut schnarchend schlief. Ja, hier hatte er seinen Schutz, seine Familie gefunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)