Die Piratenprinzessin von LadyShihoin (Das Blut eines Dämons) ================================================================================ Kapitel 26: Die Warnung ----------------------- Mein Gott, das hat vielleicht lange gedauert. Tut mir leid, aber ich hatte in letzer Zeit echt viel um die Ohren und kaum Zeit zum schreiben. Werde versuchen mir in den nächsten Wochen mehr Zeit zum Schreiben zu nehmen. Aber jetzt genießt erstmal das neue Kapitel. „Ja Vater“, wisperte sie leise in die Teleschnecke. „Dann ist ja alles klar“, sagte die vertraute Stimme und gerade als Carina dachte, er hätte aufgelegt, drang noch ein letztes Mal seine Stimme an ihr Ohr. „Pass gut auf dich auf, Carina und tue nichts Unüberlegtes.“ Schwach nickte sie. „Du kennst mich doch, Vater, ich komm schon zurecht. Bis bald.“ Mit diesen Worten legte sie auf und vergrub erneut den Kopf in den Händen. Es tat so weh. ^^ Derweil auf der Moby Dick ^^ „Warum macht Ace immer so einen Unsinn?“, seufzte Marco und strich sich durch die Haare. Als Carina sie über das Vorgefallene informiert hatte, hatte er zuerst an einen schlechten Scherz gedacht, doch Carinas Stimme war so leise und brüchig gewesen, dass es die Wahrheit sein musste. „Ich habe ihr gesagt, dass sie bis zum Sabaody Archipel reisen soll und dort erst mal auf uns warten soll. Allerdings habe ich ihr auch gesagt, dass sie sich viel Zeit lassen soll, denn bis wir dort ankommen, wird es wohl noch eine Weile dauern.“ Marco nickte und wandte sich seinem Vater zu. „Du hast ihr abgeraten Ace zu suchen, nehme ich an?“ Er erhielt ein Nicken als Antwort, aber wahrscheinlich war es auch besser so. Ace hatte sicherlich nur gute Absichten gehabt, aber dennoch war es eine schwierige Situation und zwar für alle Beteiligten. „Hoffentlich passt sie auch wirklich gut auf sich auf.“ ^^ Bei Carina ^^ Schweißgebadet schreckte sie aus ihrem Bett hoch und brauchte einige Sekunden, um sich zu orientieren. Ihr Atem ging keuchend und nur langsam löste sie ihre verkrampften Hände aus der Bettdecke. Schon wieder ein Albtraum. Seit der Nacht, in der ihr Bruder verschwunden war, hatte sie keine ruhige Nacht mehr gehabt. Es war zum Heulen. Immer wieder dieselben Bilder. „Was, wenn ihm was passiert? Wenn er von Blackbeard getötet wird oder gefoltert? Dann bin ich nicht da, um ihn zu retten, um ihm zu helfen. Das ist alles nur meine Schuld. Ich hätte besser auf ihn aufpassen sollen“, murmelte sie vor sich hin und erhob sich schwerfällig. Ein bisschen Bier würde ihr gut tun. „Noch eins“, ließ sie, immer noch schwer geknickt, verlauten und bekam auch sogleich ein weiteres Bier vor die Nase gestellt. Sie fühlte sich echt nutzlos. „Ich konnte Thatch nicht retten. Ich konnte Ace nicht aufhalten. Noch nicht mal richtig betrinken kann ich mich“, dachte sie frustriert und nahm einen tiefen Schluck des alkoholisierten Getränks. „Ach komm, wirklich? Ist nicht wahr?“ Auf einmal drangen lachende, und vor allem laute, Männerstimmen an ihr Ohr. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Irgendwelche Piraten oder Banditen, die jetzt in dem Gasthaus, wo sie sich einquartiert hatte, die große Nummer schieben mussten. Und das auch noch in dieser Lautstärke. Hatte Gott sie für heute nicht schon genug bestraft? Die Stimmen kamen immer näher und sie wurden noch lauter. Die schienen ja dringend ne Party nötig zu haben. Das erinnerte sie stark an die Zeit auf der Red Force. Plötzlich erstarrte sie. Erneut drang ein Lachen durch den Raum und dieses Lachen kam ihr wage bekannt vor. „Das … das ist unmöglich“, flüsterte sie und drehte sich komplett auf dem Barhocker herum, nur um das zu sehen, was sie für einen Moment befürchtet hatte. Das erste bekannte Gesicht, das sie identifizierte, war Ben. Er hatte sie anscheinend noch nicht bemerkt, denn sein Blick galt seiner Zigarette, an der er genüsslich zog. Yasopp unterhielt sich angeregt mit Lou und weiteren Leuten aus der Mannschaft des Rothaarigen. Und dann sah sie den Käpt’n der ganzen Chaoten. Er saß dicht neben Ben und redete mit einem Grinsen im Gesicht auf seinen Vizen ein. Natürlich mit einer Flasche Bier in der Hand. Dennoch wirkte er relativ nüchtern. „Ich wusste zwar, dass sich unsere Wege erneut kreuzen würden, aber doch nicht jetzt. Nicht sofort. Und nicht, wenn ich gerade alleine unterwegs bin.“ Mit einer heftigen Bewegung drehte sie sich wieder der Bar zu, was sich allerdings als Fehler herausstellte. Denn Ben, dessen Augen sowieso sehr wachsam waren, blieb diese schnelle Bewegung nicht verborgen. Er drehte seinen Kopf in Richtung des Barhockers und sah den Rücken einer jungen, schwarzhaarigen Frau. Es dauerte zwar wenige Sekunden, bis er sie erkannte, aber als ihm dann das bekannte „Licht“ aufging, schlich sich ein Lächeln auf seine Züge. Carina zuckte zusammen, als der Schwarzhaarige sich genau neben ihr niederließ und erneut Rauch ausstieß. „Lange nicht gesehen“, meinte er nur und auch auf ihrem Gesicht erschien nun ein Lächeln. „Ja, es ist jetzt ein halbes Jahr her“, sagte sie und trank erneut einen Schluck Bier, denn ihre Kehle wirkte seltsam trocken. „Ist Whitebeard auch hier?“, fragte er und Carina schüttelte nur leicht abwesend den Kopf. „Nein, ich bin alleine hier“, antwortete sie ihm. Plötzlich hörte sie Shanks Stimme, lauter als zuvor und sie wusste ihm nächsten Moment auch warum. „Hey Ben, was sitzt du denn hier so alleine? Komm …“, seine Stimme stoppte abrupt, als er die Schwarzhaarige erblickte und auf Anhieb erkannte. Für einen Moment sah sie nur seine schwarzen, leuchtenden Augen, hörte ihre Stimme wie von selbst „Hallo Shanks“ flüstern. „Jetzt nicht rot werden“, dachte sie alarmiert, als sie wieder an den Kuss dachte, den sie miteinander geteilt hatten. Shanks wirkte im ersten Moment verwundert sie zu sehen und das auch noch alleine. Nachdem er sich damals an seine peinliche Aktion erinnert hatte, hatte er sich fest vorgenommen, sich irgendwann bei ihr dafür zu entschuldigen. Durch seine Verwirrung brachte er schließlich nur ein Nicken zustande und wandte sich erneut seiner feiernden Crew zu. Carina seufzte. Ihm war das wohl auch ziemlich peinlich gewesen. „Also“, sagte plötzlich Ben neben ihr und stieß erneut einen Schwall Rauch aus, „ich weiß zwar nicht, was damals zwischen euch vorgefallen ist, aber vielleicht solltet ihr darüber reden.“ „Wie hoch war dein IQ noch mal?“, meinte die Prinzessin scherzhaft, als der Vize plötzlich einen Arm um ihre Schultern schlang und sie in Richtung der Crew drängte. „Hey, was soll das?“, sagte sie laut, aber bevor sie erneut etwas erwidern konnte, wurde sie schon neben dem Rothaarigen platziert. „Ich dachte, da wir uns gut kennen, musst du da hinten nicht ganz alleine sitzen. Nicht wahr, Käpt’n?“ Shanks nickte überrumpelt und Carina schnaubte. Wie es aussah, kam sie aus dieser Sache nicht mehr heraus. Wenige Sekunden später kamen auch Yasopp und Lou zu der kleinen Gruppe und erkundeten sich, wie es ihr in der Zwischenzeit ergangen war. „Gut“, sagte sie und versuchte, ein echt aussehendes Lächeln zustande zu bekommen, doch sowohl Ben, als auch Shanks durchschauten sie sofort. „Und was machst du hier? Und das ohne Whitebeard? Schon wieder ein Auftrag?“, fragte Yasopp neugierig und Carina nickte. „Ja. Ace und ich sind auf der Suche nach jemandem.“ Carina schlug sich innerlich dafür, dass sie sich verraten hatte und fügte noch etwas hinzu. „Aber wir haben uns aus den Augen verloren. Er wartet am anderen Ende der Insel auf mich.“ „Und wen sucht ihr?“, mischte Shanks sich nun endlich ein, woraufhin Carina zögerte. Konnte sie ihm wirklich davon erzählen? Shanks bemerkte ihr Zögern zwar, aber er wollte unbedingt wissen, was den anderen Kaiser dazu veranlasste, zwei seiner Leute jemanden suchen zu lassen und das auch noch hunderte von Kilometern entfernt von der Moby Dick. Seinen Informanten nach befand sich Whitebeard nämlich zurzeit in der neuen Welt. Carina nahm sich ein Herz. Was sollte schon dabei sein, wenn Shanks Bescheid wusste? Früher oder später würde er eh davon erfahren. „Unser Kommandant der 4. Division, Thatch, ist getötet worden.“ Bei der Erinnerung stieg erneut die Trauer in ihr auf und sie senkte ein wenig ihren Blick. „Der Mörder gehörte zu meiner Division. Deswegen haben Ace und ich uns auf die Suche nach diesem Verräter gemacht, um ihm zu zeigen was passiert, wenn man den Namen von Whitebeard beschmutzt.“ Stille herrschte für einen Moment. Ben und Shanks warfen sich ernste Blicke zu, während Yasopp und Lou einfach nur Mitleid empfanden. So wie Carina aussah und darüber sprach, war ihr die Sache sehr nah gegangen. „Du hast diesen Thatch wohl sehr gemocht, huh?“, fragte Yasopp und Carina lächelte leicht. „Ja, er war neben Marco mein bester Freund“, sagte sie und ballte unbewusst die Faust. Allein schon bei dem Gedanken an Teach, spürte sie, wie der Hass sich durch ihren ganzen Körper fraß. Auch die Piraten um sie herum konnten die Situation nachvollziehen. Es war eine der obersten Piratenregeln, niemals einem Nakama etwas anzutun. Shanks wollte sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn jemand aus seiner Mannschaft einem Anderen das Leben nehmen würde. „Wer war denn dieses Schwein?“, fragte Lou, der nun nicht mehr an seiner Fleischkeule kaute. „Sein Name ist Marshall D. Teach, doch zurzeit kursiert er unter dem Namen Blackbeard.“ Yasopp verschluckte sich vor Schreck an seinem Bier, Ben ließ seine Zigarette fallen und Shanks Augen weiteten sich ungläubig, bevor er sie schließlich verengte. „Teach also“, flüsterte er und Carina merkte sofort, dass sein ganzer Körper sich plötzlich angespannt hatte. „Ihr kennt ihn?“, fragte sie ungläubig und Ben nickte. „Ja“, erwiderte Shanks zerknirscht und erhob sich. „Dürfte ich mal kurz mit dir sprechen Carina? Unter vier Augen?“ Carina zog beide Augenbrauen in die Höhe, nickte dennoch und folgte Shanks nach draußen. Dieser blieb nach wenigen Metern stehen und drehte sich zu ihr um. „Hör auf nach Teach zu suchen, Carina.“ „Was?“, sagte sie fast sofort und zuckte zusammen, als Shanks sie sanft aber bestimmt an den Schultern packte. „Glaube mir, dieser Mann ist gefährlich. Ich weiß wovon ich spreche, ich habe vor langer Zeit einmal gegen ihn gekämpft. Seitdem …“, kurz unterbrach er sich und seine Finger strichen über die drei Narben in seinem Gesicht, „seitdem zieren diese Narben mein Auge.“ Carinas Augen weiteten sich. „Er hat dir diese Narben verpasst?“, würgte sie hervor und Shanks nickte. Ihre Gedanken rasten. Wenn das stimmte, dann war Teach noch gefährlicher, als sie gedacht hatte. Der Schraubstock um ihr Herz zog sich noch enger zusammen. „Ace“, dachte sie und biss sich aus Nervosität auf die Lippe. Shanks hatte bemerkt wie sie blass geworden war. „Ich habe gelogen“, flüsterte sie auf einmal ganz leise. „Ace und ich haben uns nicht aus den Augen verloren. Er hat mich zurückgelassen, um Teach alleine zu stellen. Vater hat gesagt, dass ich ihn nicht suchen, sondern später wieder zum Hauptschiff aufschließen soll.“ „Whitebeard, was soll das?“, dachte der Rothaarige, der nun fast wütend wurde. Wusste der alte Kaiser denn nicht, welcher Gefahr er Ruffys Bruder damit aussetzte? „Scheint so, als müsste ich mal dringend mit ihm sprechen“, dachte er nun und konzentrierte sich wieder auf die 18-Jährige. „Wann wirst du aufbrechen?“, fragte er und sie antwortete ihm mit einem schlichten „Morgen“. Carina bemerkte den besorgten Blick des Rothaarigen und seufzte erneut. „Keine Sorge, ich habe nicht vor mich dem Befehl von Whitebeard zu widersetzen. Ich werde nicht nach Teach suchen.“ „Das hoffe ich“, sagte Shanks und erneut herrschte Schweigen. Die Stille war der Schwarzhaarigen schon fast unangenehm, denn erneut kamen die Erinnerungen an den Kuss hervor. „Äh … i-ich sollte schlafen gehen“, stammelte sie und wandte dem Kaiser den Rücken zu. Dieser zögerte nun ebenfalls kurz. Er hasste es, wenn Dinge ungeklärt blieben und deshalb fasste er sich ein Herz. „Carina“, sagte er, hielt sie somit vom Gehen ab. Erneut drehte sie sich ihm zu und sah ihn nur fragend an. Was war denn jetzt noch? „Wegen damals auf dem Schiff“, fing er zögernd an, Carinas Wangen wurden erneut heiß. „Gott muss mich einfach hassen“, dachte sie und versuchte sich auf seine Worte zu konzentrieren. „Es tut mir leid. Ich hatte damals ein bisschen zu viel getrunken und hab nicht darüber nachgedacht, was ich tue. Ich bin immerhin auch nur ein Mann“, sagte er und fügte noch ein genuscheltes „Außerdem konnte ich ja nicht wissen, dass das dein erster Kuss war“ hinzu. Carina war kurz davor gewesen ihm zu sagen, dass sie den ganzen Vorfall einfach vergessen sollten, doch als sie seinen letzten Satz hörte machte sich Wut in ihr breit. „Wie bitte?“, zischte sie und wandte sich ihm jetzt mit ihrem ganzen Körper zu. „Woher willst du das denn bitteschön wissen?“, sagte sie jetzt mit lauterer Stimme und Shanks hielt schützend die Hände vor seinen Körper. „Na ja, immerhin hast du danach sofort mein Schiff verlassen, also muss dich das ja schon ziemlich überrumpelt haben.“ Die Prinzessin kochte vor Wut, aber das Schlimmste war, dass er mit seinen Schlussfolgerungen auch noch Recht hatte. „Und wenn schon. Mein Leben geht dich überhaupt nichts an, klar? Nur damit du es weißt, ich bin nur so schnell verschwunden, weil das der schlechteste Kuss war den ich je bekommen habe“, schnaubte sie und versuchte sich die faustdicke Lüge nicht anmerken zu lassen. Nun hatte sie ganz eindeutig Shanks Stolz verletzt, denn dieser verschränkte beleidigt die Arme. „Du weißt genauso gut wie ich, dass das eine Lüge ist. Ich küsse überhaupt nicht schlecht“, sagte er und grinste nun wieder schelmisch, während er sich weiter vorbeugte, sodass ihre Gesichter sich nun wieder sehr nahe waren. „Im Gegensatz zu dir habe ich nämlich Vergleichsmöglichkeiten.“ „Dieser …“, dachte die Kommandantin errötend und sah ihm in die Augen. Eigentlich wollte sie ihn anschreien, ihm sagen, was er mit diesem simplen Kuss in ihr ausgelöst hatte, aber sie brachte keinen Ton heraus. Seine Augen brannten sich in ihre und sie hatte das Gefühl, ihm erneut hilflos ausgeliefert zu sein. Auch der Rothaarige hatte das Gefühl etwas tun zu müssen. Zwar war Carina fast 18 Jahre jünger als er, aber auch er erkannte eine gut aussehende Frau, vor allem dann, wenn er ihr so nah war. Für ihn hatte das Alter sowieso nie eine große Rolle gespielt. Gerade, als er sie schon fast an sich gezogen hätte, ging sie mit einem großen Schritt auf Abstand. „Ich gehe schlafen“, sagte sie kalt und bevor Shanks auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, war sie schon wieder im Gasthaus verschwunden und die Treppe zu ihrem Zimmer heraufgestürmt. Als er die Kneipe des Gasthauses betrat, spürte er sofort den vielsagenden Blick seines Vizen auf sich. „Sag jetzt einfach nichts“, sagte der Rothaarige genervt und gönnte sich erneut ein Bier, mit dem Wissen, dass die Schwarzhaarige morgen früh nicht mehr da war, wenn er aufwachte. Carina warf sich mit dem Kopf voran auf ihr Bett und vergrub ihn im Kissen. Die Worte ihres Bruders spuckten erneut in ihrem Kopf umher. „Ach Carina, liegt das nicht klar auf der Hand? Du hast dich voll in ihn verguckt. Der Kuss hat dir doch gefallen oder irre ich mich?“ „Fick dich Ace“, stöhnte sie ins Kissen. „Fick dich einfach!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)