Mirai von Tusukie_Mitzu ================================================================================ Prolog: Taions Traum -------------------- Seit ich denken kann habe ich nur diesen einen Traum, doch erst seit einigen Tagen fange ich an, ihn zu verstehen. Alles beginnt mit einer Stadt, die ich nur von weitem sehen kann. Ein großer Lichtstrahl erhellt das matte Grau der Häuser und legt sich wie ein Schleier auf die Erde. Dann ist da ein Junge im Licht. Diese Kraft, seine Kraft ist so schön und warm. Plötzlich wird alles dunkel. Angst beschleicht mich und erfüllt mich mit Kälte und Dunkelheit. Wieder sehe ich diese Stadt, jedoch vollkom men zerstört. Nichts ist mehr da. Tränen fließen mir über die Wangen. Ich weiß nicht, ob ich es verstehen will. Ich habe Angst. Kapitel 1: Die zweite Begegnung Teil 1 ( Taion Mirai ) ------------------------------------------------------ Mitten im Dezember bedeckte der Schnee die Erde. Eisige Kälte machte sich überall breit und man war froh, wenn man drinnen im Warmen saß. Es war schon mitten in der Nacht, als ich fasziniert von dem kleinen, schlichten, weißen Haus stand, das einst meiner Oma gehört hatte. Ein „Wow!“ kam mir laut über die Lippen. Ich schob das kleine Tor vor mir zur Seite und betrat das Grundstück. Der Garten zu meinen Füßen lies meine Gedanken vor Erinnerungen sprudeln. Wie eins, als ich hier mit meinem größeren Bruder Kiono kleine Flieger aus Papier bastelte und sie fliegen ließ oder Oma im Garten geholfen hatte. Es war ein schöner Garten mit vielen Blumen in allen verschiedenen Farben. Ich schaute mich um. Unkraut verschluckte ihn. Sträucher und Büsche wuchsen in allen Richtungen und es waren keine Blumen mehr da. Dieser Anblick machte mich ein wenig unglücklich. Ich ging weiter bis zur Haustür und klingelte. Doch niemand kam, um mir die Tür aufzumachen. Erschrocken schaute ich auf den Namen, um mich nochmal zu vergewissern, dass ich im richtigen Haus geklingelt hatte. Auf einem Schild über dem Drücker stand in Großbuchstaben „Mirai“. Erleichterung machte sich in mir breit, doch gleichzeitig stieg die Wut mir bis zum Hals. Ich drückte erneut auf die Klingel und es passierte wieder nichts. Diesen Ablauf wiederholte ich noch ungefähr sechs Mal. Stocksauer trat ich gegen die Hausmauer, rannte zurück zum Tor und schlug es mit aller Kraft zurück ins Schloss. Meine Füße trugen mich mechanisch und ohne Verstand die Straße entlang. Da es schon sehr spät war, brannte nur noch in wenigen Häusern Licht und das Prasseln des Regens erfüllte die Nacht, der gerade anfing, als ich los gestürmt war. Gedankenverloren ging ich weiter. Ein lautes Gelächter von mehreren Personen riss mich aus meinen Gedanken und machte mich neugierig. Ich bog rechts ab und kam zu einem kleinen Spielplatz auf dem es nicht viel gab, nur eine Rutsche und ein paar Schaukeln. Ich versteckte mich hinter einem Baum in meiner Nähe. vier Jugendliche standen um einen Jungen mit roten Haaren und blutverschmiertem Gesicht herum. Der größte von ihnen bückte sich zu ihm hinunter. Er hatte schwarzes langes Haar, seine Schultern wahren breit und kraftvoll und er trug einen langen schwarzen Ledermantel. „Das muss der Anführen sein“, dachte ich und ging hinüber zu einem anderen nah gelegenen Baum, um das Geschehen besser zu verfolgen. Nun konnte ich hören wie er dem am Boden liegenden Jungen etwas zuflüsterte. „Wenn du dich noch mal mit meiner Freundin triffst, dann werde ich dir noch mehr Schmerzen zufügen als jetzt. Hast du mich verstanden?“ Der rothaarige Junge machte jedoch keine Anstalten etwas zu sagen und bekam einen Tritt in den Magen. Der Tritt ging von einen anderen Jungen aus, der eher klein und schmächtig wirkte„ Ob du ihn verstanden hast hat er dich gefragt!“, schrie er den am Boden liegenden an, doch auch diesmal gab der rothaarige Junge keinen Mucks von sich und kassierte abermals einen Tritt. Jetzt platze mir der Kragen. „Drei gegen einen ist unfair. Wenn einer ein Problem hat, dann sollte er es alleine regeln!“ platze es aus mir heraus, ohne dass ich das wollte. Ich kam aus meinem Versteck und ging einen Schritt nach hinten. Mein Körper zitterte aber mein Geist war klar. Kapitel 2: Die zweite Begegnung Teil 2 ( Kumo Ho ) -------------------------------------------------- Ich schaute Nozomie Schweigend an. Ihr bis zur Hüfte langes weißes Haar, wehte im kühlen Dezember Wind. Ihre farblose Haut machte sie fast zu einer lebenden Puppe und die rot leuchtenden Augen schauten mich an. Mein Herz überschlug sich förmlich, als sie mich zum Abschied in den Arm nahm.„Sehen wir uns Morgen Kumo? Gleiche Zeit?“ Ich starrte sie eine ganze Zeit lang an, bis ich schließlich nickte und sagte.„ Ja, bis Morgen.“ Sie ging und als die Ecke sie verschlang, ging auch ich los. „Regen, och nö“, sagte ich und schaute zum Himmel. Er war bedeckt mit dicken schwarzen Regenwolken, die den Vollmond nur selten zu Sicht frei gaben. Mit einem Schlag ins Gesicht wurde ich von meinen Füßen gerissen. Der harte Asphalt auf dem ich aufschlug, schürfte beide Elenbogen auf und mein Gesicht schmerzte. Ich schaute auf und sah 3 Jungs in meinem Alter. Ich erkannte sie alle. „ Hiroshima, das war aber nicht nett. Also was kann ich für dich tun?“, fragte ich, stand auf und grinste. Er ging auf mich zu und ich konnte förmlich spüren, welche Wut er auf mich hatte. „Kumo“, knurrte er und packte mich am Kragen meiner Jacke. „ Kannst du mir verraten wieso du dich mit meiner Freundin triffst?“ „ Mh“, überlegte ich. „ Das ist eine gute Frage. Weil es vielleicht nur deine Ex ist und eine Freundin von mir?“, gab ich lässig zurück, dafür kassierte ich einen erneuten Schlag ins Gesicht. Meine Nase fing an zu bluten und ich versuchte es zu stoppen. Die Jungs waren am lachen, doch das interessierte mich wenig. Hiro packte mich erneut um mir mit einem Tritt in den Magen mich auf den Boden landen zu sehen. „Der hat gesessen.“, sagte einer der andren. Hiroshima kniete sich vor mir, als ich die Augen wieder öffnete. Da ich feststellte, dass ich keine weiteren Tritte einstecken musste. „Na, hast du genug? Du weißt was ich will, nicht?“ Er grinste zufrieden. Ich rappelte mich auf und klopfte mir den Staub aus meinen Klamotten. Mir war schlecht aber ich überwand das Gefühl zu kotzen und antwortete: „Nein, weiß ich nicht.“ Jetzt war das grinsen wieder auf meiner Seite und zeigte es auf meinen Lippen. „Was?“, dachte ich, als Hiroshima sich entfernte und zu den anderen beidensagte: „ Packt ihn euch und gibt ihm, was er haben will.“ Ich begriff erst, als die beiden anderen auf mich los gingen. Leicht wich ich aus und rannte los. Auf diesen Scheiß hatte ich wenig Lust. Ein Spielplatz mit angrenzendem Wald kam mir in Sicht. Ich bog ab und versteckte mich zwischen den Bäumen. „Was mach ich hier eigentlich?“ Meine Beine blieben einfach stehen. „Da ist er“, hörte ich nicht weit von mir Hiroshima rufen. Es dauerte auch nicht mal eine Minute, als die andren beiden auf mich zu liefen. Sie nickten und packten mich an meinen Armen, um mich am weiteren weglaufen zu hindern. Ich gab nach und bewegte mich nicht, während Hiro auf mich ein drosch. Wieder und wieder bekam ich einen Tritt oder eine Faust irgendwo hin. Erst waren die Schmerzen harmlos und dann unerträglich. Mir Kam es vor, wie eine Ewigkeit, bis sie mich los ließen und ich in den Schlamm vor dem Baum viel Kapitel 3: Die zweite Begegnung Teil 3 ( Kumo Ho ) -------------------------------------------------- Ich weiß nicht, wie lange ich dort zusammen gekrümmt auf den Boden lag aber es kam mir wie eine verdammte Ewigkeit vor, was mir total gegen den Strich ging. Meine Muskeln waren steif, jeder Knochen tat mir weh und aufstehen war nicht drin. Das wusste ich auch ohne dass ich es versucht hatte. Zu all dem spürte ich außer dem Schmerz rein gar nichts. „ Man, diese scheiß Kälte“, ging es mir durch den Kopf. Ich hasste den Winter und besonders die Kälte. Ich erschrak. Ein warmer Hauch ging mir über mein Gesicht. Meine Augen hielt ich geschlossen um nicht direkt in sein so hässliches Gesicht zu blicken. „Wenn du dich noch mal mit meiner Freundin triffst, dann werde ich dir noch mehr Schmerzen zufügen, als du jetzt schon hast. Hast du mich verstanden?“, fragte Hiroshima ganz gelassen mit ein wenig versteckter Schadenfreude. Seine Antwort konnte er sich sonst wo hin stecken. Ich würde nicht reden. Ich hatte genug damit zu tun mein Zittern durch den wärme Verlust zu unterdrücken, damit ich ihm nicht noch mehr Freude bereiten konnte. Als danke für mein schweigen, bekam ich einen Tritt genau in den Magen. Doch es war nicht Hiro. Der Tritt ging von jemand anderes aus. „ Man, einfach viel zu lasch.“, kam es mir in den Sinn. Meine Vermutung, die ich mir in meinen Kopf nach dem Tritt zu Recht gelegt hatte, bestätigte sich, als Kenta, der kleinste und schwächste von ihnen, nach seinem Tritt, zu mir runter kam. „Ob du ihn verstanden hast, hat er dich gefragt!“, schrie er mich an. Meine Lippen formten etwas, etwas Gemeines. Mit purer Absicht, nur um ihn zu reizen, doch ich bekam einfach kein Wort über die Lippen., so sehr ich es auch versuchte. Kenta gab mir einen erneuten Tritt der abrutschte und genau gegen meinen Brustkorb prallte. Ich schnappte heftig nach Luft. „Drei gegen einen ist unfair. Wenn einer ein Problem hat, dann sollte er es alleine regeln!“, meckerte jemand. Diese Stimme, sie kam mir irgendwie bekannt vor, jedoch konnte ich sie nirgends zuordnen. Sie war sehr ungehalten und mit viel Kraft, nur ein kleiner Hauch von Angst steckte in ihr. “Wo her kam der Junge und was machte er ihr?“, fragte ich mich, ohne das es jemand mitbekam. Die Stimme entfernte sich einige Schritte, da ich den Schlamm matschen hörte, auf dem er sich bewegte. Ich versuchte aufzuschauen, doch ich sah alles nur sehr verschwommen. Umrisse erkannte ich. Es waren Umrisse von einer nicht sehr großen Person. Soweit ich erkennen konnte, war er auch nicht stark gebaut. „Hey Junge, wer bist du, das du dich hier einmischst?“, fauchte der dritte in der Gruppe. Es war Lai, er war mindestens genauso gut gebaut wie Hiro und er hatte sehr kurz geschorene Haare, die er blond gefärbt hatte und seine Stimme war sehr dunkel. Ich hoffte inständig, das der Junge gehen würde und keinen Streit provozieren, aus dem er ohne Verletzungen nicht mehr rauskommen würde. Da ich Hiro kannte, wusste ich, das er nicht zögern würde, den Jungen zu packen und ebenfalls schlimm zuzurichten. Ich schloss und öffnete meine Augen einige male, um meine Sicht klar zu bekommen. Nun sah ich den Jungen sehr klar und musste feststellen, dass ich recht hatte. Er war sehr klein und sah eher zerbrechlich aus. Seine grünen Haare hingen platt durch den Regen herunter. Seine Augen waren echt cool, eins blau, das andre grün und sein Gesichtsausdruck zeigte nur Wut. Ich nahm den Jungen weiter unter die Lupe, bis ich verdutzt und verblüfft zugleich war. Kenta sprach genau das aus, was ich in diesen Moment gedachte hatte: „Schaut euch den an. Der läuft mitten im Winter in kurzer Hose und T-Shirt rum. Hey Junge, ist dir nicht kalt? Wie kalt ist es eigentlich?“, fragte er Lai Hiro ging auf ihn zu. „Ich wiederhole mich ungern, aber ich frage dich jetzt noch mal, wer bist du und wieso hast du dich hier eingemischt?“ Der Junge schaute ihn einfach nur böse an und ich bewunderte seinen Mut, bis er Schluss endlich sagte: „Das geht dich zwar einen feuchten Dreck an, aber ich heiße Taion Mirai. Bringt dich das jetzt weiter?“, fragte er höhnisch. Aus irgendeinem Grund kam mir das Gefühl der Vertrautheit hoch, das dazu führte, ihn beschützen zu müssen. Mit jeder Sekunde wurde das verlangen schlimmer, aber auch Wut und Hass stieg auf. Woher kamen diese Gefühle? Ich kannte den Jungen doch verflucht noch mal nicht. Hiro fing an zu lachen und ich schaute ihn verdutzt an. „Du bist echt klasse kleiner. Du hast echt Mut mir so frech zu antwortet….“ Ohne mit der Wimper zu zucken packte er den kleinen am Hals. Meine Wut kochte auf. „….aber das hilft dir jetzt auch nicht mehr.“ Der kleine grinste Hiro einfach nur an. „Was hat er vor?“, sagte Lai zu Kenta und beide schauten sich an. In dem Moment gab der kleine Hiro eine wirkungsvolle Kopfnuss. Hiro ließ ihn sofort los. Kenat reagierte einige Sekunden später als Lai. Die beiden rannten auf den grün haarigen zu, um ihn zu packen, doch er ließ sie geschickt mit den Köpfen zusammen krachen. Ich musste schmunzeln und versuchte erneut aufzustehen. Ich kam zumindest in eine angenehme Sitzhaltung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)