Showdown um Ace von Tsumugu-Tachibana (Das Marinford-Tagebuch des Monkey D. Ruffy) ================================================================================ Der Tod ------- Langsam zog der Feueradmiral die Faust aus dem Bauch meines Bruders, der mit dem Rücken zu ihm gewandt stand. Ace brannte. Ob von seinem oder Magmas Feuer, wusste ich nicht. War auch egal. Ace brannte. Für mich. NEIN! So sollte es nicht sein. Ich sollte brennen! Darum war ich hier, etwas anderes war nie mein Ziel gewesen. Ich wollte für ihn sterben! Was tat dieser Idiot denn da? Wusste er nicht, dass sein Leben mir am meisten bedeutete? Irgendwer beschoss den Admiral mit Kanonen. Sie durchdrangen ihn wie Butter und die Löcher schlossen sich auch ebenso leicht wieder. Aber es war sinnlos. Nun hob er die Faust erneut gegen Ace. „Scheinbar bist du noch nicht tot...“ Ich rief das erste und einzige, das mir einfiel. „Hör auf!“ Doch im gleichen Moment schob sich Jimbei dazwischen. „Das lasse ich nicht zu!“ Er hielt die glühende Magmafaust mit bloßen Händen fest. Es tat ihm sichtbar weh, doch er gab keinen Laut von sich. „Ich empfehle dir, mit deinen Versuchen, Zeit zu schinden, aufzuhören, Jimbei. Als ehemaliger Shichibukai solltest du meine Kraft nur all zu gut kennen...“ Doch Jimbei blieb standhaft. „Wenn ich dich dadurch, dass mein Körper zerrissen wird, auch nur das kleinste bisschen aufhalten kann, bin ich zufrieden! Ich habe niemals vorgehabt, in diesem Kampf Wert auf mein eigenes Leben zu legen!“ Der Admiral war nicht im Geringsten beeindruckt. „Scheint so, als müsste ich diesen Verräter ein wenig bestrafen!“ –„Jimbei, weg da!“ Ein blauer Feuervogel und ein Hutträger-Schwertkämpfer griffen den Magmamann nun an. Er verzog keine Miene. „Seht ihr nicht, dass es für die Feuerfaust zu spät ist?“ Ace fiel erst auf die Knie und kippte dann vorn über. Mit den letzten mir verbleibenden Kraftreserven, die sich wie von allein mobilisiert hatten, machte ich einen Satz zu ihm hin und fing ihn auf. Ich kniete, er hatte den Kopf über meine rechte Schulter fallen gelassen. Mit der linken stützte ich seinen rechten Arm, der über meine linke Schulter fiel. Mit der rechten umfasste ich seinen Oberkörper von der Seite. Sein Rücken war heiß, rau, und klebrig. Ich war zu perplex, um irgendwie nachzudenken. Mit matter Stimme richtete Ace seine Worte an mich. „...! Tut mir leid.... ..... ......... Ruffy ...“ Ich hob meine Hand von seinem Rücken. Klebriges, schwarzes, verbranntes Blut bedeckte meine gesamte Handfläche. Es erschreckte mich. Ich wollte nicht wahrhaben, wie ernst es um ihn stand. WIESO AUCH HATTE ER SICH WEGEN SEINEM STOLZ DIESEM KAMPF GESTELLT? „Ace, wir müssen uns beeilen und dich-“ Er keuchte, während er sprach. Blut lief ihm aus Nase und Mund, meine Schulter herab. „Es tut mir leid, dass ich mich von dir nicht richtig habe retten lassen........! Vergib mir......!“ Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich schrie ihn an. „Wovon redest du? Red’ doch nicht so einen Schwachsinn!“ Irgendwer schrie: „Schnell! Einen Arzt!“ Und irgendwer kam auch. Ace’ Stimme wurde immer leiser. „Es ist nicht gut...“ *keuch* „Ich weiß, wenn es mit meinem Leben zu Ende geht...“ *keuch* NEIN ODER??????? „Er hat meine Innereien verbrannt...“ *keuch* „Ich werde nicht mehr zurückkehren... Darum will ich, dass du mir jetzt zuhörst, Ruffy...“ Ich konnte mich kaum zurückhalten und sprach selbst so laut, wie es den aufgewühlten Gedanken in meinem erschöpften Körper entsprach. „...Wovon redest du? Ace, wirst du sterben?“ Mit eiskalten Fingern begann jemand, das Netz in mir, das Ace war, in unerträgliche Längen zu ziehen. „W-Wir hatten ein Versprechen, oder nicht?“ Ich atmete schwer. „Du hast es mir gesagt, stimmt doch, oder?!?! Dass du niemals sterben würdest, egal, was passiiiiiiiiiiiiiiiiiert!“ Ich konnte mir das Heulen nicht verkneifen. Nun zupften die Eishände jeden einzelnen Faden des zum Bersten gespannten Netzes in mir. Schön hintereinander, damit auch jeder Schmerz mich einzeln traf. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Auch meinem Bruder schien es schwer zu fallen, das alles zu sagen. „Ja... Weißt du... Wenn nicht die Sache mit Sabo gewesen wäre, und ich keinen kleinen Bruder wie dich gehabt hätte, der dauernd nur Ärger macht... hätte ich wahrscheinlich niemals weiterleben wollen. Keiner wollte, dass ich lebte... So sind die Dinge nun mal!“ WAS?! WER WOLLTE DENN NICHT, DASS ACE LEBTE??? Er war mein Lebensinhalt, der mir gerade aus meinen eigenen Händen zu entrinnen drohte. Wieso stellte er sich dann so eine dumme Frage, verdammt? „Ach ja... Wenn du jemals... Dadan über den Weg läufst... Kannst du ihm von mir Lebwohl sagen...? Es ist schon komisch... Nun, da ich weiß, dass ich sterben werde... Vermisse ich selbst einen Kerl wie ihn...“ Ich starrte ihn weiter an. Dass immer noch Rauch von dem Rücken, den ich so fest in den Händen hielt, aufstieg, nahm ich nur aus einem Augenwinkel wahr. Sein Blut war warm, er zitterte leicht. „Es gibt nur eins... das ich bereue... Dass ich nicht sehen werde... wie du dein Ziel erreichst...“ Er keuchte immer heftiger. NEIN, ACE, NEIN!!! „Aber so wie ich dich kenne... Wirst du das ganz bestimmt schaffen...! Du bist doch mein kleiner Bruder...!“ NEEEEEEEEEEIN! So, wie er sprach, schien er es wirklich ernst zu meinen! ACE! „So, wie... wir es uns damals versprochen haben... Bereue ich nichts... das ich getan habe!“ NEIN ACE, NEIIIIIIIIIIIIIIN! Ich konnte es nicht glauben. Er log mich doch an, das konnte er doch nicht ernst meinen! „LÜGNER, DU LÜGNER!“ So ruhig und besänftigend, wie er sprach, log er nicht. Es war der selbe Ton wie sonst, wenn ich etwas angestellt hatte. Nur von Keuchen und schwerem Atem begleitet. Er versuchte einfach, mich zu beruhigen und gleichzeitig noch ein paar weise Worte mit auf den Weg zu geben. Ich wusste, dass er nicht log. Er war immer ehrlich zu mir gewesen. Tief in meinem Innern wusste ich das. Doch in meinem Innern waren auch die Fäden, die so schmerzhaft gezupft wurden, und wollten, dass er log. „Ich lüge nicht... Es scheint als ob... ich am Ende keinen Ruhm oder Erfolg wollte... Sondern einfach eine Antwort auf die Frage... ob ich... hätte geboren werden sollen.“ Seine Stimme wurde immer leiser. Je leiser sie wurde, desto mehr hatte ich das Gefühl, seine Existenz würde wie Sand zwischen meinen Fingern zerrieseln. „Ich kann nicht... mehr so... laut sprechen... Ruffy... Bitte sag nachher allen... was ich dir jetzt... sage.“ NEIN! SOLLTEN DAS JETZT ABSCHIEDSWORTE SEIN ODER WAS??? „Alter Mann...! Und... all ihr andern...! Und... Ruffy.... Obwohl ich in meinem ganzen Leben zu nichts gut war...Hah... hah... Obwohl ich das Blut eines Dämons in mir trage... Habt ihr mich trotzdem geliebt... Vielen, vielen Dank...!“ Sein rechter Arm hatte mich umarmt. Meine Schulter wurde feucht. Ace weinte. MEIN BRUDER WEINTE?!?! Dann musste ihm das echt viel bedeuten. Moment mal, waren das etwa seine Abschiedsworte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)