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Showdown um Ace

Das Marinford-Tagebuch des Monkey D. Ruffy
von

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Das Schafott

Woooooooooom!

Die Explosion zerstörte das Schafott vollständig. Ace und 3 fielen ja eh schon, ich folgte ihnen. Im Augenblick der Detonation waren alle Sinne wie benebelt, aber wir fielen weiter. Der Schlüssel, den 3 mir eine Sekunde zuvor in die Hand gedrückt hatte, passte wie angegossen in die Handschellen meines Bruders. Das befreiende Klicken ging im Kanonenfeuer unter.

Jubel unter den Marinesoldaten. „Sehr gut! Die Feuerfaust kann sich nicht wehren, sie ist den Kugeln schutzlos ausgeliefert! Das hat er garantiert nicht überlebt!“ Fragt sich nur wieso. Ace, wie er uns im richtigen Moment mit einer Feuersäule umgab, und mich dabei am Hemd packte, damit ich nicht wegflog, sah eigentlich ganz lebendig aus. Das Kanonenfutter in weiß schien es nun auch zu bemerken, Verwirrung brach aus. „Hä? D-d-d-d-da! In der Mitte der Explosion... Ein Flammentunnel!“ Doch ich war glücklich.

„Du änderst dich nie, oder Ruffy?“, waren die ersten harschen Worte, die mein Bruder an mich richtete. Trotzdem ich vor Anstrengung keuchte, konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Hörst nicht mal auf eine verdammte Sache, die ich dir sage!“

Jetzt jubelten die Piraten. Mein Bruder zeterte weiter. „Du machst immer die dümmsten Sachen, zum Teufel!“ –Vor Freude hätte ich, wie ich von Ace festgehalten wurde, fast 3 losgelassen, den ich am Hemd festhielt.

„Aaaaaaaaaace!“ tönte es von überall her. Ich konnte es kaum glauben. Mein Bruder war gerettet!

Die Zeiten - sie ändern sich

„Ace ist frei!“ „Feuerfaust Ace ist frei!“ Von den Schafottresten stieg immer noch die Feuersäule auf, die diese nutzlosen Kanonen angerichtet hatten. Beifall von Seite der Piraten. „Du bist der beste, Strohhut!“ „Du hast uns den guten, alten Ace zurückgebracht!“ Die ehemaligen Gefängnisinsassen lobten mich sogar noch mehr. „Dieser Kerl hat seit Impel Down wirklich ein Wunder nach dem anderen vollbracht! Verdammt, er ist wirklich...“ Und Iva-chans Reaktion erst! Er heulte sich die Augen aus! „Öhöhö... Du kannst dich wirklich auf ihn verlassen!“

„Pass bloß auf, Ruffy!“ Ace hatte nun einen entschlossenen Gesichtsausdruck. „Okay!“~~~ -„Hibashira – Feuersäule!“ Sie fegte alle Feinde weg, die im Weg waren. Die Schmerzensschreie riefen sie zu Recht, gab es doch nichts, das sie mehr verdient hatten. Jimbei rief unsere Namen.

„Passt auf!“ Oh, ein Marine-etwas, das sich für wichtig hielt. „Nehmt die beiden nicht auf die leichte Schulter!“ War es für die Warnung nicht ein bisschen spät? –„Kannst du noch kämpfen, Ruffy?“ fragte Ace, als sein Körper noch halb in Flammen stand. „Klar kann ich!“ Ich kam zwar immer mehr der Erschöpfung nahe und keuchte immer heftiger und häufiger, doch ich hatte Ace gerettet, war nun an seiner Seite und mit ihm zusammen war mir alles andere egal.

Die Marinefritzen machten die nächsten schlauen Bemerkungen. „Feuerfaust Ace hat die Logiafrucht Typ Feuer! Lasst ihn nicht entkommen!“

Wir standen beide kampfbereit und schauten in verschiedene Richtungen, um den Überblick über die Marineleutchen zu behalten. Ace warf mir einen Seitenblick zu und verzog das Gesicht zu einem grimmigen Lächeln. „Ich hätte nie gedacht, dass einmal der Tag kommt, an dem du mich retten würdest. Danke, Ruffy!“ Das machte mich verlegen und ich freute mich. Ich grinste und rieb mir mit dem Zeigefinger unter der Nase. „Hi hi, ich muss sagen, dass mir der alte Mann und seine Crew ganz schön geholfen haben!“

Schon war es mit der schönen Wiedersehensstimmung vorbei. Die Nichtsnutze schossen aus einem ~Hinterhalt~ auf uns. Diesmal mit Gewehren. Anscheinend waren sie nicht besonders lernfähig. Die Kugeln konnten nichts anderes anrichten, als Ace schadenfrei zu durchschießen - die Löcher schlossen sich züngelnd wieder - und auf der anderen Seite nutzlos irgendwo einzuschlagen. Mir beulten sie die Gummihaut aus.

Unter normalen Umständen kratzte es mich nicht besonders, wenn man versuchte, mich mit Kugeln zu töten, aber in meinem Zustand ließ mich selbst dieses „Kitzeln“ kurz aufstöhnen. Die Kugeln kamen etwa einen Meter weit, bis ich mich streckte, um sie ihren Besitzern zurückzugeben. Die Normalsterblichen brachen wie erwartet bei einer Kugel zusammen.

Plötzlich kamen aus gegensätzlichen Richtungen zwei Schwertkämpfer mit erhobenen Waffen auf mich zu. Bevor ich nachdenken konnte, hatte sich mein Bruder schon mit einer Hand auf meinen Kopf gestützt und machte eine Art Handstand. Er drückte mich dadurch zu Boden, weshalb ich instinktiv in die Hocke ging. Der Angriff zerschnitt Ace’ Bauch und den stützenden Arm, ich war dadurch sicher.

Ace grinste die Idioten frech an und schrieb ihnen mit „Lasst meinen Bruder in Ruhe, ihr Bastarde!“ den Schrecken ins Gesicht, bevor er sie und ein paar weitere Soldaten mit „Hiken – Brennende Faust!“ ins Jenseits beförderte. Ich blieb auch nicht untätig und lichtete die Reihe der Feinde durch ein paar Gum-Gum-Peitschen im ersten Gear, für mehr hatte ich einfach keine Energie mehr.

Irgendwer lobte unser Teamwork und beschloss, uns eine Schneise freizukämpfen. Ace und ich standen in wachsamer Stellung Rücken an Rücken von Feinden umringt, als ein Wichtigtuer brüllte: „Erledigt Feuerfaust Ace und Strohhut Ruffy!“

Wir keuchten beide. An uns klebte getrocknetes Blut, zu einem guten Teil unser eigenes. Scheinbar traute sich keiner an uns heran. „Du bist stärker geworden. Oder, Ruffy?“ Ich freute mich über sein Kompliment, nannte aber auch meinen Grund. „Und es wird der Tag kommen, an dem ich dich übertreffe, Ace!“

„Eisblock!“ –Oh, der Eisadmiral, unter dem schon Robin leiden musste, griff nun an. „Der schon wieder!“ Ace antwortete auf meine vorherigen Kommentar. „Bis dahin decke ich dich! Bleib hinter mir!“ Der „Fasanenkuss“ wurde von „Kyou Kaen – Flammenspiegel!“ perfekt abgeblockt.

Alle riefen wild durcheinander. Auf einmal erhob sich das Wal-Schiff aus dem Tumult, einer von der Crew des alten Mannes stand vorn und rief, er würde die anderen decken, damit wir abhauen konnten. Doch so heftig, wie das Schiff voran raste, wurde es gestoppt. Der alte Mann selbst – er stand da und hielt es auf!

„Squardo! Was denkst du, wie sich ein Vater fühlt, wenn der eigene Sohn vor ihm stirbt? Überschätz’ dich nicht; als ob ein Kratzer von dir mich umbringen würde. Du, ich, die anderen... wir alle haben unsere eigene Lebenserwartung.“ Er keuchte. „Wir sind hergekommen, um etwas zu erledigen... und wir waren erfolgreich.“

„Vater!“, riefen viele seiner Crewmitglieder.

„Es gibt nichts, das uns noch hier hält. Nun... werde ich euch eine Anweisung erteilen...! Es wird meine letzte als Kapitän sein...! Also hört gut zu, Whitebeard-Piraten!“ –Alle waren geschockt. Er solle doch nicht solche Scherze machen. Sie wollten doch zusammen in die neue Welt zurückkehren! Auch Ace rief „Vater!“ und wollte seinen Ohren nicht trauen.

Blutüberströmt und voller Verletzungen, doch mit aufrechter Haltung und fester Stimme brüllte der Käpt’n seinen letzten Befehl. „Das ist der Ort, an dem wir uns trennen werden. Ihr müsst überleben und sicher in die Neue Welt zurückkehren!“ –Protestrufe wurden laut. „Vater!“ „Du willst dich für uns opfern?!“

„Ich bin nur ein Relikt der Geschichte! Ich finde keinen Platz auf einem Schiff, das der neuen Ära zusegelt!“ Mit einem kräftigen Armstoß fügte der alte Mann dem Hauptquartier das nächste Luftbeben zu. „Geht, meine Kinder!“

Die Piraten waren uneins. Sie würden ihren Kapitän niemals verlassen. Und doch war es ein Befehl. Auch Ace und ich wussten nicht, was wir tun sollten. Der Befehl hatte uns überrascht.

„Meine Reise war lang genug, so wie sie ist! Lass’ es uns zu Ende bringen, Marinehauptquartier!“

Diese Ära heißt Whitebeard!

„Marinford ist in Gefahr! Whitebeard, hör auf!“ - Das ganze Marinehauptquartier wurde von Luftbeben erschüttert. Die Mauern erzitterten und rissen in großen Staubwolken auf. Aufgesetzte Gebäudeteile fielen herab. Und das nur durch Whitebeards Gewalt. „Argh! Er will wirklich die gesamte Insel zerstören!“

„Vater!“ Doch wir wollten nicht gehen. „Vater, lass uns nicht allein! Lass uns zusammen zurückkehren!“ „Vater!“

„Habt ihr nicht gehört, dass es ein Befehl des Käpt’ns ist? Geht, ihr Idioten!“

Die Marinehemdchen ließen sich die Chance nicht entgehen. „Schießt ihn ab! Er ist schon fast tot!“ Der Kugelhagel umrauchte ihn, doch er hob ohne eine Geste des Schmerzes sein Schwert und hieb auf diese armen Würstchen ein, die es nicht besser wussten. Die erst Ace hatten umbringen wollen und nun dasselbe mit seinem Käpt’n versuchten. Durch den gewaltigen Aufprall flog die Erde in alle Richtungen.

Langsam rührten wir uns. „Schnell, befolgt Vaters Worte!“ „Vater!“ Viele waren den Tränen nahe, doch alle wandten sich nach und nach um und begannen die Flucht. Auch ich wandte mich zum Gehen, hatte ich doch die Tat nicht vergessen, dass ich nur durch diesen alten Mann, der für uns, für Ace, für die Zukunft alles aufgab, die Chance bekommen hatte, meinen Bruder zu retten. Doch genau dieser Ace stand nun da, starrte seinen ‚Vater’ an und rührte sich nicht. Wieso? Reichte ihm dieses Opfer nicht?

Ich hatte es gehasst, Leute zurückzulassen in diesem Krieg. Iva-chan und Scheren-chan gegen den Giftmenschen, auch wenn sie es überlebt hatten, und dann Bon-chan, der uns dadurch das Tor der Gerechtigkeit öffnete. Von meinen Nakama gar nicht zu reden. Jedes Mal, wenn ein selbstverständliches Teilchen aus dem Netz irgendwo anders hängen blieb, zog es erst das ganze Netz auseinander, bevor es ebendieses unter großen Schmerzen auseinander riss, es in sich zusammenfallen ließ und doch verloren ging. Diese Löcher in meiner Brust würden sich nie wieder füllen. Auch beim alten Mann begann ein Teilchen, das Netz erneut in die Länge zu ziehen. Doch wäre der Verlust von Ace um ein Vielfaches größer, so ungefähr das ganze Netz wäre dann dahin, einen leeren Rahmen zurücklassend und außer Schmerz, Wut und Hoffnungslosigkeit aller Dinge beraubt. So sehr war Ace’ Dasein mit meiner Existenz verknüpft, er war alles für mich.

Und gerade darum sollte Ace sich seiner Wichtigkeit bewusst sein! Dass es sich nicht vermeiden ließ, Opfer zuzulassen, an deren Stelle man am liebsten selbst getreten wäre, musste für Ace neu sein. Oder Whitebeard war sein Netz. Aber er war mein Netz, und darum wollte ich, dass er lebte und jetzt floh, verdammt!

Alle anderen machten sich kampf- und fluchtbereit. Die Piraten rannten, die Marine verfolgte. Die übliche Jagd auf Leben und Tod. Iva-chan wollte, dass ich ging. Doch für mich Nebensache. Wieso bewegte Ace sich nicht? „Ace! Lass uns gehen! Oder der Beschluss des alten Mannes wird...“

Er sah mich mit Grabesblick an. Sein Netz war augenscheinlich schon zum Zerreißen gespannt, fast schon bereit, das Opfer zu bringen. „Ich weiß! Ich werde es nicht verderben!“ Ace wurde zur Feuerwolke, die alles in ihrem Umkreis verbrannte. „Verschwindet! Alle miteinander!“

In der freien Schneise zwischen Ace und dem alten Mann züngelten immer noch Flammen, als mein Bruder sich auf die Knie warf und den Kopf keuchend zu Boden drückte. Der Vater betrachtete seinen Sohn. Langsam riss das Netz. „Du brauchst nichts zu sagen... Beantworte mir bloß eine Frage, Ace... Bin ich... ein guter Vater...?“ „Natürlich!“ Ace brüllte es aus tiefster Überzeugung. Das Netz löste sich. Der alte Mann lachte rau auf.

Jimbei tauchte vor uns auf und unterbrach den Blickkontakt. Ace erhob sich ruckartig. „Beeilt euch und rennt! Rennt dorthin, wo die Schiffe sind!“ Ich war über sein Auftreten überrascht, doch er ließ mir keine Zeit zum Nachdenken. „Sie haben es auf euch abgesehen! Es ist der Wunsch des alten Mannes, dass ihr so lange wie möglich weiterlebt!“ Auch er hatte Tränen in den Augen. Ich glaube, es gab keinen Piraten, der nun floh, der nicht selbst für den alten Mann gestorben wäre und nun mit Tränen dessen Opfer in Ehren hielt. „Wir haben ein Kriegsschiff erobert! Rauf hier!“ Die ersten winkten schon von oben.

Wir rannten. Rannten um unser Leben. Für den alten Mann. Für Ace. Für uns. Für unsere Gerechtigkeit. Für unser Leben.

Hinter uns fegte eine riesige Faust aus Magma die Nachhut davon. Irgendwer schrie „Achtung! Es ist Admiral Akainu (Roter Hund)!“

Er manifestierte sich hinter uns und begann zu sprechen.

„In dem Moment wegzurennen, in dem ihr Ace befreit habt, was für eine Bande von Feiglingen, die Whitebeard-Piraten... Genau wie der Käpt’n...“ Ace lief immer weiter. Immer, immer weiter. Versuchte, seinen Stolz zu unterdrücken, um sein Leben zu retten. So, wie es sein sollte. So, wie ich es wollte. Doch Magmafaust redete weiter.

„Es lässt sich nicht ändern... Whitebeard ist eben ein ,Fehlschlag’ der letzten Ära!“

Er hatte sein Ziel erreicht. Ace’ Gesicht verzog sich. Er hielt mitten im Lauf an. NEIN! Er keuchte, als er sprach.

„Ein Fehlschlag?“ Sein Gesicht war von Schatten überzogen, als er Magmafaust ansprach. In seinem Gesicht mischte sich Wut mit verletztem Stolz. „Nimm zurück...“ Er keuchte. „Was du gerade gesagt hast...!!“

NEIN! Alles, nur das nicht! Eine direkte Konfrontation war das gewesen, was Magma gewollt hatte. Weil er noch kämpfen konnte, während Ace völlig am Ende war. Auch die anderen versuchten, ihn davon abzuhalten. Doch Ace stieß sie beiseite. „Dieser Bastard hat Vater wirklich wie einen Dummkopf behandelt!“

„Von deinem leiblichen Vater Roger aufgehalten, und nicht mal nach dessen Tod Piratenkönig geworden... Whitebeard ist für immer ein Fehlschlag. Welcher Teil daran stimmt nicht? Wird von einem Pack Abschaum Vater genannt... tuckert übers Meer und spielt Familie!“

„Sei still!“ –„Schippert Jahrzehnte lang herum und wird weder König noch sonst irgendetwas! Am Ende ist er von seinem eigenen idiotischen Sohn verletzt worden, den man mit ein paar leichten Worten dazu bewegen konnte! Und für genau dieses Gesinde gibt er sein Leben! Ist das nicht das leerste Leben aller Zeiten?“

„Sei still!“ Ace konnte sich kaum noch beherrschen und begann, in Flammen aufzugehen. NEIN! So sollte es nicht enden! Aber was sollte ich bloß dagegen tun? –Eine Piratin versuchte ihn aufzuhalten. „Hör nicht auf ihn Ace! Lauf weiter und lass dich nicht provozieren!“ Doch Ace hörte sie gar nicht.

„Vater hat uns einen Ort der Zugehörigkeit geschenkt! Ihr werdet nie verstehen, wie großartig er ist!“ Er brannte weiter.

„Das Leben von Menschen, die nicht dem richtigen Pfad folgen, hat keinen Nutzen! Die Welt hat keinen Platz für euch Piraten! Whitebeard ist ein Fehlschlag auf dem Weg ins Jenseits! Das passt zum Feldherrn einer Bande von Versagern!“ Ob ihm nun persönlich daran gelegen oder es allein eine Finte war, konnte man beim wutverzerrten Gesicht von Magmafaust nicht mehr sagen. Doch er würde Ace nur noch weiter reizen! Bis er ihn irgendwann zu einem wutverblendeten Angriff provoziert hatte. Was in Ace’ Zustand das letzte war, das ihn weiterbringen würde.

Natürlich hatte ich auch das Ziel, Ace zu retten, aus den Augen verloren, als ich Blackbeard, dem Verursacher allen Übels, in Impel Down gegenüberstand. Doch Jimbei hatte mich aufgehalten und, auch wenn ich es in dem Moment nicht wahrhaben wollte, zu meinem Besten zur Vernunft gebracht. Irgendwer musste Ace irgendwie dazu bringen, seinen Stolz zu vergessen! Irgendwer! Irgendwie!

„Whitebeard ist derjenige, der diese Piraten-Ära begründet hat! Beleidige nicht unseren Retter! Der Name dieser Ära...“, er hob einen Arm zur Faust und ließ ihn in Flammen aufgehen „Ist „Whitebeard“!“

NEIN! „Ace, hör’ auf!“ NEIN! Feuer krachte auf Magma, eine heftige Explosion wirbelte alles auf. Mein Bruder schrie. Er hielt sich eine Hand. Sie war kohlrabenschwarz. Verbrannt. Seine Hand. Von ihm, der aus Feuer war. Verdammt, ACE!

„Nur weil wir beide Logiakräfte haben, bist du unvorsichtig geworden? Du bist bloß ‚Feuer’, ich bin ‚Lava’, die selbst Feuer verbrennt! Auch bei unseren Kräften herrscht eine Rangordnung!“

Ich starrte ihn an. Scheinbar hatte ich so sehr mitgefiebert, dass es auch mich erschöpft hatte, denn mein Körper sank einfach auf die Knie. „Hey, Ruffy! Du bist am Ende!“ Jimbei klang so besorgt wie ermahnend. Ich keuchte. Etwas fiel vor mir auf den Boden. Es war Ace’ Vivre Card. Ich wollte sie aufheben und war einen Moment lang abgelenkt.

„Piratenkönig Gol D. Roger! Revolutionär Dragon! Ihre Söhne wurden wirklich Brüder, wie erschreckend...!! Schon euer Blut allein hat sich zu einer großen Sünde entwickelt! Selbst wenn ich alle anderen entkommen lasse...“ Der Magmamann ging auf Ace zu. „Werde ich euch beide niemals entkommen lassen! Schau gut zu...“

Ich hatte die Vivre Card aufgehoben und hielt sie nun in der Hand. „Hey, warte!“ Mein Bruder schrie. „Ruffy!“ Ich schaute auf. Verblüffung ließ meine Gesichtszüge entgleisen. Bewegen konnte ich mich nicht. Und einen Meter vor mir war bereits der Magmamann, der schon Ace’ Hand verbrannt hatte, und dessen Faust nun zum tödlichen Schlag gegen mich ansetzte. Musste ich sterben?

Ich ließ mich zurückfallen, halb hockend, halb stützend. Ich wartete auf den Schmerz. Und wartete. Und es kam nichts.

Verunsichert schaute ich auf. Das erste, was ich sah, war, dass die Magmahand kurz vor meinem Gesicht gestoppt worden war.

DOCH ZU WELCHEM PREIS?

Mein Bruder hatte sich vor mich gestellt. Er schaute mich an. Die Hand, die so glühend brannte, war von seinem Oberkörper umrahmt. SIE HATTE SICH DURCH IHN DURCH GEBRANNT! In voller Größe! Zwischen Brust und Nabel klaffte ein riesiges Loch. Gefüllt von der magmanen Hand. Umzüngelt von Flammen.

WARUM WAR ES NICHT DURCH IHN DURCH GEGANGEN, OHNE IHM ZU SCHADEN?

Die Antwort durchfuhr mich so scharf wie ihn die Magmafaust. Er hatte sich manifestiert, um mich zu retten. Wäre sie durch ihn durch gegangen, hätte er sich nicht erst vor mich gestellt; sie hätte mich auch so getroffen.

NEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!

Das war es, was ich am wenigsten gewollt hatte. Ace hatte mein Leben geschützt.

Ich, der ich immer wieder fast gestorben war, um ihn zu retten, was ich auch immer und immer wieder tun würde, war von ihm geschützt worden.

Magmaflammen stiegen aus ihm auf.

Er keuchte.

Die Vivre Card fiel mir aus der Hand.

Sie verbrannte fast ganz.

Der Tod

Langsam zog der Feueradmiral die Faust aus dem Bauch meines Bruders, der mit dem Rücken zu ihm gewandt stand.

Ace brannte. Ob von seinem oder Magmas Feuer, wusste ich nicht.

War auch egal. Ace brannte. Für mich.

NEIN! So sollte es nicht sein. Ich sollte brennen! Darum war ich hier, etwas anderes war nie mein Ziel gewesen. Ich wollte für ihn sterben! Was tat dieser Idiot denn da? Wusste er nicht, dass sein Leben mir am meisten bedeutete?

Irgendwer beschoss den Admiral mit Kanonen. Sie durchdrangen ihn wie Butter und die Löcher schlossen sich auch ebenso leicht wieder. Aber es war sinnlos.

Nun hob er die Faust erneut gegen Ace. „Scheinbar bist du noch nicht tot...“

Ich rief das erste und einzige, das mir einfiel.

„Hör auf!“ Doch im gleichen Moment schob sich Jimbei dazwischen. „Das lasse ich nicht zu!“ Er hielt die glühende Magmafaust mit bloßen Händen fest. Es tat ihm sichtbar weh, doch er gab keinen Laut von sich.

„Ich empfehle dir, mit deinen Versuchen, Zeit zu schinden, aufzuhören, Jimbei. Als ehemaliger Shichibukai solltest du meine Kraft nur all zu gut kennen...“ Doch Jimbei blieb standhaft. „Wenn ich dich dadurch, dass mein Körper zerrissen wird, auch nur das kleinste bisschen aufhalten kann, bin ich zufrieden! Ich habe niemals vorgehabt, in diesem Kampf Wert auf mein eigenes Leben zu legen!“ Der Admiral war nicht im Geringsten beeindruckt.

„Scheint so, als müsste ich diesen Verräter ein wenig bestrafen!“ –„Jimbei, weg da!“ Ein blauer Feuervogel und ein Hutträger-Schwertkämpfer griffen den Magmamann nun an. Er verzog keine Miene. „Seht ihr nicht, dass es für die Feuerfaust zu spät ist?“

Ace fiel erst auf die Knie und kippte dann vorn über. Mit den letzten mir verbleibenden Kraftreserven, die sich wie von allein mobilisiert hatten, machte ich einen Satz zu ihm hin und fing ihn auf. Ich kniete, er hatte den Kopf über meine rechte Schulter fallen gelassen. Mit der linken stützte ich seinen rechten Arm, der über meine linke Schulter fiel. Mit der rechten umfasste ich seinen Oberkörper von der Seite. Sein Rücken war heiß, rau, und klebrig. Ich war zu perplex, um irgendwie nachzudenken.

Mit matter Stimme richtete Ace seine Worte an mich. „...! Tut mir leid.... ..... ......... Ruffy ...“ Ich hob meine Hand von seinem Rücken. Klebriges, schwarzes, verbranntes Blut bedeckte meine gesamte Handfläche. Es erschreckte mich.

Ich wollte nicht wahrhaben, wie ernst es um ihn stand. WIESO AUCH HATTE ER SICH WEGEN SEINEM STOLZ DIESEM KAMPF GESTELLT? „Ace, wir müssen uns beeilen und dich-“

Er keuchte, während er sprach.

Blut lief ihm aus Nase und Mund, meine Schulter herab.

„Es tut mir leid, dass ich mich von dir nicht richtig habe retten lassen........! Vergib mir......!“

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich schrie ihn an. „Wovon redest du? Red’ doch nicht so einen Schwachsinn!“ Irgendwer schrie: „Schnell! Einen Arzt!“ Und irgendwer kam auch.

Ace’ Stimme wurde immer leiser.

„Es ist nicht gut...“ *keuch* „Ich weiß, wenn es mit meinem Leben zu Ende geht...“ *keuch* NEIN ODER??????? „Er hat meine Innereien verbrannt...“ *keuch* „Ich werde nicht mehr zurückkehren... Darum will ich, dass du mir jetzt zuhörst, Ruffy...“ Ich konnte mich kaum zurückhalten und sprach selbst so laut, wie es den aufgewühlten Gedanken in meinem erschöpften Körper entsprach.

„...Wovon redest du? Ace, wirst du sterben?“ Mit eiskalten Fingern begann jemand, das Netz in mir, das Ace war, in unerträgliche Längen zu ziehen. „W-Wir hatten ein Versprechen, oder nicht?“ Ich atmete schwer. „Du hast es mir gesagt, stimmt doch, oder?!?! Dass du niemals sterben würdest, egal, was passiiiiiiiiiiiiiiiiiert!“ Ich konnte mir das Heulen nicht verkneifen. Nun zupften die Eishände jeden einzelnen Faden des zum Bersten gespannten Netzes in mir. Schön hintereinander, damit auch jeder Schmerz mich einzeln traf. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben.

Auch meinem Bruder schien es schwer zu fallen, das alles zu sagen.

„Ja... Weißt du... Wenn nicht die Sache mit Sabo gewesen wäre, und ich keinen kleinen Bruder wie dich gehabt hätte, der dauernd nur Ärger macht... hätte ich wahrscheinlich niemals weiterleben wollen. Keiner wollte, dass ich lebte... So sind die Dinge nun mal!“

WAS?! WER WOLLTE DENN NICHT, DASS ACE LEBTE??? Er war mein Lebensinhalt, der mir gerade aus meinen eigenen Händen zu entrinnen drohte. Wieso stellte er sich dann so eine dumme Frage, verdammt?

„Ach ja... Wenn du jemals... Dadan über den Weg läufst... Kannst du ihm von mir Lebwohl sagen...? Es ist schon komisch... Nun, da ich weiß, dass ich sterben werde... Vermisse ich selbst einen Kerl wie ihn...“ Ich starrte ihn weiter an. Dass immer noch Rauch von dem Rücken, den ich so fest in den Händen hielt, aufstieg, nahm ich nur aus einem Augenwinkel wahr. Sein Blut war warm, er zitterte leicht.

„Es gibt nur eins... das ich bereue... Dass ich nicht sehen werde... wie du dein Ziel erreichst...“ Er keuchte immer heftiger. NEIN, ACE, NEIN!!!

„Aber so wie ich dich kenne... Wirst du das ganz bestimmt schaffen...! Du bist doch mein kleiner Bruder...!“ NEEEEEEEEEEIN! So, wie er sprach, schien er es wirklich ernst zu meinen! ACE!

„So, wie... wir es uns damals versprochen haben... Bereue ich nichts... das ich getan habe!“

NEIN ACE, NEIIIIIIIIIIIIIIN! Ich konnte es nicht glauben. Er log mich doch an, das konnte er doch nicht ernst meinen!

„LÜGNER, DU LÜGNER!“ So ruhig und besänftigend, wie er sprach, log er nicht. Es war der selbe Ton wie sonst, wenn ich etwas angestellt hatte. Nur von Keuchen und schwerem Atem begleitet. Er versuchte einfach, mich zu beruhigen und gleichzeitig noch ein paar weise Worte mit auf den Weg zu geben. Ich wusste, dass er nicht log. Er war immer ehrlich zu mir gewesen. Tief in meinem Innern wusste ich das. Doch in meinem Innern waren auch die Fäden, die so schmerzhaft gezupft wurden, und wollten, dass er log.

„Ich lüge nicht... Es scheint als ob... ich am Ende keinen Ruhm oder Erfolg wollte... Sondern einfach eine Antwort auf die Frage... ob ich... hätte geboren werden sollen.“ Seine Stimme wurde immer leiser. Je leiser sie wurde, desto mehr hatte ich das Gefühl, seine Existenz würde wie Sand zwischen meinen Fingern zerrieseln.

„Ich kann nicht... mehr so... laut sprechen... Ruffy... Bitte sag nachher allen... was ich dir jetzt... sage.“ NEIN! SOLLTEN DAS JETZT ABSCHIEDSWORTE SEIN ODER WAS???

„Alter Mann...! Und... all ihr andern...! Und... Ruffy.... Obwohl ich in meinem ganzen Leben zu nichts gut war...Hah... hah... Obwohl ich das Blut eines Dämons in mir trage... Habt ihr mich trotzdem geliebt... Vielen, vielen Dank...!“ Sein rechter Arm hatte mich umarmt. Meine Schulter wurde feucht. Ace weinte. MEIN BRUDER WEINTE?!?! Dann musste ihm das echt viel bedeuten. Moment mal, waren das etwa seine Abschiedsworte?

Abschied?!

Er sagte nichts mehr. Ich hörte nur noch einmal, wie er schluckte.

Dann ließ sein Arm mich auf einmal los. Er rutschte mir von der Schulter. WIESO? Ich musste ihn auffangen. Aber bevor ich mich rühren konnte, war sein Oberkörper mit einem leisen Aufprallgeräusch auf dem Boden gelandet.

Ich hörte ein Knistern. Die Vivre Card. Ich rief Ace’ Namen. Keine Reaktion. Mit einem weiteren Knistern verbrannte die Vivre Card ganz. Darauf folgte ohrenbetäubende Stille

Das war das Zeichen. Ace war tot. Er lag vor mir auf dem Bauch, den Kopf zur Seite gewandt, getrocknetes Blut aus Nase und Mund, und lächelte. ER LÄCHELTE!! Er konnte nicht tot sein. Was war am Tod schön?? Und noch viel mehr beschäftigte mich, dass Ace nicht tot sein konnte.

Wie zur Bestätigung fiel mir eine Erinnerung ein, in der Ace mich anschrie. „Was, du dachtest, ich sei tot?“ Ich heulte rum, wir waren beide noch klein. „Aber...“ „Was heulst du hier rum? Tu nicht so als wären Leute tot, wenn sie es nicht sind, du Dummkopf!“ Die harschen Worte wurden durch eine Kopfnuss unterstrichen. Nur dass in meinem Kopf das Netz nun nicht mehr zu hart gezupft, sondern Faden für Faden einfach zerrissen wurde, mit einem Schmerz, den der nächste Faden noch übertraf.

Ich war wie betäubt.

„Ich werde nicht sterben, egal was passiert! Das versprech’ ich dir! Oder denkst du etwa, ich könnte jemals meinen schwachen kleinen Bruder allein zurücklassen?“ Diese Worte von Ace flammten in mir auf. Nun griff die kalte Hand nach den Überresten meines Netzes, packte sie und riss sie mit einem Ruck heraus.

Ace war... Ich hatte ihn nicht beschützt. Er wiederum hatte sein Versprechen gebrochen. Auf wen sollte ich denn nun sauer sein? ACE!

In mir war es leer.

Alles wurde schwarz.

ACE!



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  -Nami
2010-05-22T17:16:35+00:00 22.05.2010 19:16
TT.TT
schön geschrieben
und verdammt nochmal traurig
ich hab bis jetzt alle kapis gelesen
und ruffy tut mir total leid !!
ace wiederum auch..
ach verdammt nochmal wieso stirbt ace??? -.-

lg -Nami



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