Leere von Zorroline (ZoSa >.<) ================================================================================ Kapitel 1: one shot ------------------- Unsere Beziehung war schön.. Wir liebten uns vom ersten Tag an, an dem wir uns begegnet sind. Es traf uns wie ein Blitz, ein Kribbeln, ja beinahe ein Zucken, jagte durch unsere Körper. Unsere Blicke trafen sich, konnten sie beinahe gar nicht mehr abwenden. Wir konnten nicht mehr klar denken, sahen nur noch uns. Alles um uns herum verschwamm, selbst unser Gehör schien alle Geräusche auszublenden. Ich wusste gleich, wie waren für einander bestimmt gewesen. Doch das täuschte. So sehr wir uns auch liebten, uns vertrauten und respektierten, es sollte nicht sein. Ich habe immer gedacht, wir wären glücklich. Auch er dachte das eine Weile. Aber so war es nicht. Wir hatten unsere Probleme, doch anders, als andere Paare, fanden wir keine Lösungen. Wir entschuldigten uns zwar, doch mit einer Entschuldigung kann ein Problem nicht gelöst werden. So schluckten wir es einfach runter, verdrängten es. Bis es zum Knall kam. Wir beide fingen so ziemlich gleichzeitig an, uns mit anderen Männern zu treffen. Wir gaben vor, Überstunden schieben zu müssen, logen uns an. Wenn wir zusammen in unserer Wohnung waren, wenn es zum Beispiel Wochenende war, gaben wir wieder vor, wir seien glücklich. Wir suchten ständig die Nähe des Anderen, doch kam man zu nah, ging man wieder auf Abstand. Wir liebten uns wirklich, doch die Probleme in als auch außerhalb unserer Beziehung machten sie kaputt. Einerseits wussten wir beide, dass der andere eine Affäre hat. Mal öfter mit dem selben Mann, mal wieder Verschiedene. Andererseits sagten wir deshalb aber auch nichts und ließen es einfach so weiterlaufen. Wir waren wirklich lange zusammen, mehrere Jahre. Doch schon nach den ersten paar Monaten gingen die Probleme los. Trotzdem zogen wir zusammen. Wir lebten uns auseinander, obwohl wir uns so sehr liebten und zusammenlebten. Wir ließen es zu, dass die Umstände alles kaputt machten. Wir taten aber auch nichts dagegen, ließen es einfach so laufen. Auch, als deutliche Anzeichen der Affären auftraten und wir beide wussten, dass der Andere keine Überstunden macht, auch da taten wir nichts dagegen. Aber eine Trennung kam für uns nicht in Frage, auch, wenn wir darüber nie sprachen. Doch die Trennung, die kam. Viel zu bald. Doch anstatt sich zusammenzuraufen und Lösungen für all das zu finden, sprachen wir nicht mit einander. Ich kam von der Arbeit. Seine paar Koffer standen schon gepackt vor der Tür. Erst da begriff ich, was los war. Was eigentlich schon die ganze Zeit, die ganzen Jahre über mit uns los war. Er saß auf der Couch. Ich kam ins Wohnzimmer. Er saß da und rauchte. Ich sah ihn auch, auch er sah zu mir, doch war sein Blick leer. Und anstatt meiner Entsetzen über das, was gerade vor sich geht, ausdrückte, konnte man in meinem Blick erkennen, dass ich ihn einfach nur fragte: 'Wieso nicht schon früher?' Er drückte die Zigarette aus, stand auf, kam zu mir. Er legte seine rechte Hand auf meine linke Brust, gab mir einen Kuss auf die Wange und ging. Als ich die Tür ins Schloss fallen hörte, stand ich noch immer da mit meinem dünnen, schwarzen Mantel, meinem Anzug, den schwarzen Lackschuhen und dem Schwarzen Aktenkoffer. Erst in diesem Moment realisierte ich, was war. Was gerade geschehen war. Was die letzten Jahre war. Was wir uns gegenseitig eigentlich angetan haben. Ich fühlte mich plötzlich leer, so wie sein Blick, als er mich ansah. Seitdem ist es, als hätte er meine Seele mitgenommen. Er war meine Seele, mein Herz. Ich bin nur noch eine Hülle, die auf Erden wandert und tut, was getan werden muss. Arbeiten, um leben zu können. Essen, um leben zu können. Doch was ist ein Leben ohne ihn? Nichts. Es ist nicht einmal einen Krümel Brot wert. Ich habe versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Um mit ihm über alles zu reden. Mit ihm Lösungen für die Probleme zu finden. Mich zu entschuldigen. Doch er war wie spurlos verschwunden. Niemand wusste, wo er war. Wo er sich aufhielt. Wo er wohnte. Ob er überhaupt noch lebte. Ich fand ihn nie. Natürlich tat ich alles, um ihn zu finden, doch ich fand ihn nie. Mein Körper ist leer. Mein Kopf ist leer. Ich kann nicht mehr denken. Es ist, als hätte ich keine Gefühle mehr. Wäre emotionslos. Als er ging, nahm er all dies mit. Meine Seele, mein Herz, meine Gedanken und meine Gefühle. Ohne ihn ist mein Leben kein Leben und es ist auch nichts wert. Schuldgefühle, Vorwürfe und Schmerz. Das ist das, was seit deinem Weggang noch übrig ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)