Die Dämonen in uns von Masshiro_No_Uchiha (Nur der Tod ist die richtige Medizin (Itachi X Sasuke)) ================================================================================ Kapitel 2: Teil 1 - Reisbällchen, Spatzen und andere Hindernisse ---------------------------------------------------------------- Itachi kam erst nach einer halben Stunde zurück in das Zimmer mit frischen Tee, Reisbällchen und Dangos. „Und wie geht es dir?“, fragte er spöttisch, „Wenn du was essen willst, sag bescheid“, stellte er den Teller mit den Reisbällchen und eine Tasse Tee auf den Nachtschrank. „Leck mich!“, knurrte ihn Sasuke an. Er fand es echt scheiße, dass er ihn hier festgemacht hatte und er sich auch nicht los bekam, das hatte er nämlich versucht, als Itachi draußen war, jedoch hatte dies nur zur Folge, dass ihm nun auch noch die Handgelenke brannten. Itachi schüttelte den Kopf und setzte sich in das Fenster, um dort seine Dangos zu genießen. Er war einfach vernarrt in die süßen Dinger. „Wer hat dir nur diese Ausdrücke beigebracht?“, schüttelte er verständnislos den Kopf und stand noch einmal auf, um ein Arm von Sasuke zu befreien, sodass er wenigstens an das Essen herankam. „Sonst verhungerst du mir noch.“ Es regte Sasuke einfach auf. Man sah und merkte es ihm deutlich an. „Ist doch egal! Und tu doch nicht so! Und wenn schon! Was geht dich das an?“, bewegte er sein Handgelenk etwas. //Autsch...//, jammerte er für sich, um sich seine Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Das wäre ihm nun doch zu peinlich. Itachi kaute ruhig an seine Dangos. „Hm... Ich möchte dich nicht umsonst gerettet und mir dein Generve angetan haben“, aß er fröhlich vor sich hin. „Also iss besser oder ich zwing dich dazu. Und das willst du doch nicht, oder?“ Sasuke sah seine Fesseln an, „Das nennst du retten? Das ist wohl ein Witz!“, funkelte Sasuke ihn böse an, „Versuchs doch!“, fügte er noch herausfordernd hinzu. Itachi bemerkte Sasukes Blick. „Würdest du dich mehr benehmen, wären die Fesseln auch nicht nötig“, stand er auf und nahm sich eines der Reisbällchen, „Du solltest mich nicht unterschätzen!“, zwang er Sasukes Mund auf, dieser presste noch schnell seine Lippen zusammen und zappelte, doch er verlor den Kampf und Itachi stopfte ihm das Essen in den Rachen. „Und jetzt schluck schön“, hielt er ihm Nase und Mund zu. Sein Bruder kaute aber nicht, obwohl er hungrig war und keine Luft bekam. Er fing an sich zu wehren und schlug nach Itachi. Dieser blieb kalt, hatte er ihn doch mehr als einmal gewarnt. „Los! Brav schlucken!“, meinte er im Befehlston und schaute ihn wütend an. In den Moment bekam er Sasukes Faust in das Gesicht. „Willst wohl ersticken, was? Also ich hab damit gerade kein Problem“, drückte er absichtlich auf Sasukes Wunden. Dieser ignorierte seinen Befehlston und grinste selbstgefällig. Er schlug weiter nach ihm, auch wenn er ihn lieber getreten hätte, und auch wenn ihm langsam aber sicher die Luft ausblieb, war er stur. „Hmm~“, versuchte er ihn wegzudrücken, was wohl dann für Itachi doch zuviel war und er ihm nun seine Faust in das Gesicht donnerte, wodurch Sasuke kurz schwarz vor Augen wurde und er Sternchen sah, was ihm dazu zwang letztendlich doch zu schlucken. Itachi entfernte sich zum Glück von ihm. Mit Genugtuung betrachte Sasuke die rote Stelle, die sein Schlag auf der Wange von Itachi hinterlassen hatte. „Jetzt sei ein braver Junge und iss vernünftig. Und lass deinen großen Bruder mal seine Ruhe“, lachte Itachi und setzte sich zurück auf das Fensterbrett. Er selbst aß seine Dangos weiter, wobei er draußen die Vögel beobachtete, die vor den nahenden Regen flüchteten. Sasuke rieb sich die Wange, der Schlag von Itachi hatte ebenfalls gut getroffen. „Ich soll dich in Ruhe lassen?“, fauchte er ihn an, „Dann lass mich gehen, verdammt!“, gab er dann etwas gequälter von sich, wodurch er sich einen erneuten Lacher von Itachis Seite her einfing. „Fängt man gleich an zu heulen?“, nippte Itachi gelassen an seinem Tee, //Hm... er ist mir mal wieder gut gelungen//, genüsslich schloss er kurz seine Augen, bevor er wieder ernst dreinblickte und sich erneut Sasuke zu wendete, „Nein, du nutzt mir noch was. Meine Mission geht vor, dafür halt ich auch so ein Kleinkind aus. Also stopf dir die Reisbällchen in den Mund und Ruhe jetzt!“ Draußen funkelten die Sterne am Himmel, auch wenn sie nur zögerlich durch die dicke Wolkendecke drangen. „Das wirst du noch bereuen. Das verspreche ich dir!“, drohte Sasuke ihm, „Du wirst schon sehen, was du davon hast!“, machte er sich die andere Hand los und schmiss die Reisbällchen vom Bett, „Stopf sie dir doch in den Arsch!“, polterte alles auf den Boden und die Reisbällchen kullerten munter umher. Ruckartig drehte sich Itachi bei den Lärm des herunterfallenden Tabletts um. Nun hatte Sasuke es geschafft und er hatte die volle Aufmerksamkeit von seinem Bruder. Sasuke machte große Augen, als plötzlich seine toten Eltern vor ihm standen. Mikoto und Fugaku redeten auf ihn ein. „Du bist nicht unser Sohn!“, meinte Mikoto abwertend und beide griffen Sasuke mit ihren Katanas an. „Aber...“, die Worte traf ihm sehr, aber er kam auch nicht zu Wort, als der Schmerz seinen Körper durchfuhr. Es machte ihn ziemlich fertig, vor allem weil seine geliebte Mutter so redete. „Aaahhh!“, hielt er sich schützend die Arme vor das Gesicht. Während Mikoto und Fugaku erneut an griffen und Sasuke von links und rechts ihre Katanas in die Seite stachen. „Nein...“, winselte er und rollte sich zusammen - keuchte und schrie auf, da er nichts gegen seine Eltern ausrichten konnte. „Du kannst nichts. Du hast nichts. Und du bist nichts!“, sagte Mikoto erneut. „Wir brauchen keinen Niemand als Sohn!“, fügte Fugaku noch bestätigend hinzu. Itachi stand auf und nährte sich Sasuke. „Das weckt Erinnerungen, nicht wahr? Genauso schwach wie eh und je“, flüsterte er und grinste dabei fies, während er sein Jutsu auflöste. „Na, wollen wir immer noch unseren eigenen Willen durchsetzen?“, fragte er und wirkte dabei etwas hochnäsig. Sasuke stöhnte nur leise und hielt sich die Ohren zu. „Nein! Geh weg!“, war er fertig mit den Nerven, auch wenn der Angriff nur so kurz war. Itachi schaute ihn noch einmal an, setzte sich dann aber an den Schreibtisch und arbeitete weiter an seinen Bericht. Konnte sich aber nicht wirklich auf diesen konzentrieren. //Vielleicht hab ich ihn doch zu hart ran genommen. Aber wenigstens wird er jetzt hoffentlich Ruhe geben.// Sasuke lag wirklich nur regungslos da - bewegte sich nicht mal etwas. Man hätte meinen konnte er wäre hinüber, wenn da nicht das leichte Heben und Senken seiner Brust gewesen wäre - er atmete aber sehr flach. Itachi stand kurz noch einmal auf, um Sasuke zu zudecken. Dieser drehte sich schnell von ihm weg und wischte sich über über das nasse Gesicht. Er wollte ihm seine Schwäche nicht zeigen. //Es muss sein Sasuke. Vielleicht holt dich Orochimaru hier weg. Du bist schließlich sein Lieblingsschüler//, seufzte er und begann damit den Boden zu reinigen. Itachi machte alles sauber und konnte Sasuke nicht so einfach da liegen sehen. Er stellte sich an das Bett und beugte sich kurz zu ihm herunter „Verzeih' mir...“, hauchte er liebevoll in Sasukes Ohr. Eigentlich wollte er ihn nicht so schwer treffen. Er hat einfach überreagiert. Sasuke nahm ihn gar nicht richtig wahr und reagierte deswegen auch nicht. Er hatte immer noch die Worte im Kopf, auch wenn es nur Illusionen waren, war es einfach schrecklich. Er drückte sein Gesicht in das Kissen. Itachi seufzte, als kurz seine Gefühle mit ihm durchgingen. Er setzte sich auf die Bettkante und strich Sasuke beruhigend durch das Haar. „Schhh…“, machte er leise. Doch zuckte Sasuke unter der Berührung heftig zusammen und rutschte von ihm weg, sodass er vom Bett herunter fiel. Dabei hielt er sich am Lacken fest, was aber nicht hielt und er von Kissen, Lacken und Decke begraben wurde. „Sasuke, verdammt!“, fluchte Itachi, hastete zu ihm und nahm das Lacken von ihm herunter, das er schnell wieder über das Bett warf und dann das Kissen hoch legte. Zum Schluss legte er Sasuke mit der Decke zusammen wieder in das Bett. //Was mach ich nur hier? Warum lass ich mich jetzt so sehr auf meine Gefühle ein? Aber er ist doch immer noch mein kleiner Bruder//, schnell schüttelte er den Kopf, um die Gedanken zu verdrängen und entschied sich dazu die Verletzungen seines Bruders doch noch einmal zu versorgen. //Das sieht nicht gut aus. Sie entzünden sich schon leicht. Dieser Sturkopf!//, schaute er sich die Wunden an, stellte den Verbandskasten auf seinen Schoss und schmierte vorsichtig eine Salbe auf die Wunden. Sasuke zitterte und merkte, wie sich Itachi an ihm zu schaffen machte. Er versuchte ihn dadurch auf der Stelle wegzudrücken, da er dachte, er wollte ihn erneut verletzen oder in eine andere Illusion schicken. - In seinen Zustand schaffte er es natürlich nicht und versuchte dann einfach wieder wegzurutschen. „Ngh... nein... nicht... lass mich...“ Aber Itachi machte sich wirklich Sorgen um ihn. „Sasuke... nicht, bitte... Ich will dir nur helfen“, flüsterte er beruhigend, nahm den Verband und legte ihn in Sasukes Hand, „Hier, das ist nur ein normaler Verband, den ich dir um deine Wunden wickeln will. Dann lass ich dich auch wieder in Ruhe“, flüsterte er ganz leise. Sasuke hielt zum Glück augenblicklich in seinen Bewegungen inne und sah zu ihm rauf, sah auf den Verband und betrachtete ihn genau. Nach dieser Aktion von gerade eben traute er ihm alles zu. Aber er sagte nicht, sondern sah ihn einfach nur an und ließ ihn machen, hielt dabei diesmal auch still. Sorgfältig wickelte Itachi ihm den Verband um und war dabei so sanft wie möglich, um ihn zu beweisen, dass er ihn wirklich nichts tun wollte. Itachi rieb sich die Augen, als er fertig war. //Ich bin geschafft. Nach dem Kampf mit den Anbu hat sich mein Chakra noch nicht richtig regeneriert... und dann das Genjutsu. Ich musste schon aufpassen, dass ich mich selbst damit nicht auch noch verletzte//, strich er Sasuke noch mal kurz durch das Haar. „Jetzt ruh dich aus“, flüsterte er und stellte den Verbandskasten auf den Nachtschrank. Um noch etwas auf Sasuke aufzupassen, setzte er sich auf einen Stuhl neben dem Bett. „Wieso?“, fragte Sasuke nach einige Zeit leise, „Wieso machst du das?“, verstand er nicht, wieso Itachi auf einmal so nett zu ihm war. Itachi entspannte sich etwas, als Sasukes Worte langsam an sein Ohr drangen. „Weil du einfach Mitleid erregend bist“, stellte er wieder auf kalt, „Ich habe einfach keine Lust, dass du wegen so ein paar Wunden vor meinen Augen stirbst!“, meinte er scharf, „Also ruh dich jetzt aus!“ Sasuke zuckte bei der Antwort zusammen, da er mit was anderes gerechnet hatte. //Mach dich nicht lächerlich. Als wenn er sich plötzlich Sorgen machen würde. Das gehört bestimmt zu seinem Plan. Ich weiß nur noch nicht, was er plant//, rollte er sich zusammen und versteckte sich halbwegs unter der Decke. Itachi schaute Sasuke kurz an und seufzte erleichtert. //Gut, er gibt Ruhe...//, gähnte er und konnte nach einiger Zeit nicht mehr. Erschöpft fiel sein Kopf mit einen leisen Murren auf die Bettkante neben Sasuke. - Er war eingeschlafen. Sasuke sah ihn nicht, hörte aber, dass er auf das Bett fiel. //Hm? Was ist jetzt los?//, vorsichtig kam er unter der Decke hervor und sah Itachi, //Meine Chance! Ich könnte jetzt abhauen//, zögerte er aber. Er konnte nicht anders und strich ihm eine Haarsträhne aus den Gesicht, //Ach Nii-san...//, wusste er nicht, was er tun sollte, //Soll ich gehen oder nicht?//, hielt er unschlüssig inne und knabberte auf seine Unterlippe rum. - Er könnte jetzt gehen, da ihm hier nichts mehr hielt. Außerdem war es unüberlegt, Itachi anzugreifen, um seine Rache zu bekommen. Itachi seufzte wollig unter den Berührungen, wachte aber nicht auf. Er war zu erschöpft vom Kampf, der Arbeit und dem Aufpassen auf Sasuke. Er atmete ruhig und hatte auch gedacht, dass sein Bruder eingeschlafen war. //Nani?//, merkte Sasuke, dass er reagierte und strich ihn mit einem Seufzer noch eine Strähne weg. Vorsichtig setzte er sich auf. //Und jetzt? Einfach gehen?//, konnte er Itachi nicht einschätzen. Dieser wurde auch leicht wach, da ihn die Berührungen doch etwas störten. „Schlaf, Sasuke!“, murrte er, „Ich brauch auch mal meine Ruhe. Ich hab fast kein Chakra mehr...“, gähnte er und nickte erneut weg. Sasuke zuckte leicht zusammen und erstarrte. Er dachte jetzt kommt sonst was. //Puh~ Glück gehabt//, atmete er erleichtert aus, //Kein Chakra? Das ist meine Chance! Tut mir leid Nii-san. Aber ich bleib nicht hier, um dein Sklave zu werden//, stand er leise keuchend auf, da seine Wunden doch noch ziemlich schmerzten. Er war auch noch ziemlich geschwächt, aber er nahm all seine Kraft zusammen und ging langsam, mit zusammengebissenen Zähnen und leicht nach vorne gebeugt los. //Bis dann. Vielleicht sieht man sich noch mal wieder//, blickte er noch einmal auf seinen großen Bruder. - Spätestens wenn er endlich eine Chance gegen ihn hatte. Itachi schlief wieder friedlich und ahnte nichts von Sasukes Fluchtversuch. Er fing an zu schnarchen und seine Finger zuckten, als er begann etwas zu Träumen und Worte zu murmeln. Schnell wurde sein Traum zu einem Albtraum und er schrie auf. „Nein! Zwingen sie mich nicht! Ich will, nicht auch noch ihn töten!“, wimmerte er. Normalerweise umging er solche Träume, indem er sich nicht ganz auspowerte, um nie zu fest einzuschlafen, aber heute hatte er es nicht geschafft. Sasuke zuckte zusammen und sah geschockt zu ihm. Er konnte jetzt nicht gehen. Er ging zurück zu ihm und legte eine Hand auf seine Wange. „Ssscht~ ruhig... Das ist nur ein Traum“, redete er leise auf ihn ein. Itachi wimmerte und wälzte sich hin und her. Er spürte auch die Hand und hörte Sasukes Stimme, aber er nahm die Worte nicht ganz wahr. Aber so wusste er, dass er nicht alleine war, und beruhigte sich nach einige Zeit. „Ssscht~ Ruhig... ist nur ein Traum. Nur ein Traum~“, wiederholte Sasuke noch einmal und sah seinen gequälten Gesichtsausdruck, „Ach Itachi~“, sanft streichelte er über seine Wange und versuchte ihn zu beruhigen. Itachi schreckte plötzlich auf und sprang auf, als er bemerkte was passiert war. Wie vom Blitz getroffen, flüchtete er sich in das Badezimmer. „Scheiß, Scheiß, scheiße!“, murmelte er und stützte sich am Waschbecken ab. //Wie konnte mir das passieren? Er wird nun sonst was von mir denken. Wie konnte ich mir nur diese Blöße geben?//, spritzte er sich hastig Wasser in das Gesicht. Er schlug sich immer wieder selbst gegen die Stirn und knurrte. Nur ganz langsam fing er sich wieder und trat dann mit seinem all währenden kalten Gesichtsausdruck aus dem Bad. Sasuke erschreckte sich total und taumelte zurück, wodurch er sich mit den Arsch auf den Boden setzte, sofort spürte er seine Verletzungen. Mit großen Augen sah er auf die Tür und blinzelte verwirrt. „Huh~!“, reflexartig hielt er sich schnell die Arme vor das Gesicht, als Itachi an ihn ran trat. Itachi packte ihn am Kragen. „Das bleibt unter uns!“, fauchte er, „Haben wir uns verstanden?“ Sasuke drehte den Kopf weg und kniff die Augen zu. „Nicht...!“, hatte er echt Angst vor ihm, da er den Schock von vorhin noch nicht verkraftet hatte. „Hmpf, ich verschwende doch nicht mein Chakra an dir!“, entgegnete Itachi kalt, zog Sasuke hoch und setzte ihn auf das Bett, „Jetzt ruh dich brav aus. Du hast es nötig, wenn ich dich gehen lassen soll“, setzte er selbst sich zurück in das Fensterbrett und schaute sich den Mond und die glitzernden Sterne an. Dabei ließ er seine kalte Maske fallen und ihm lief eine einzelne Träne über die Wange. Sasuke sah zu ihm und blinzelte verwirrt. „Du willst mich gehen lassen?“, fragte er verwirrt. //Das ist doch nicht sein ernst? Das glaub ich nicht. Er verarscht mich doch//, sah er ihn ungläubig an und sah die Träne, //Was hat er denn jetzt? Was ist nur los mit ihm? Er ist nett und dann wieder so kalt//, es verwirrte ihn, dass Itachi so offen seine Gefühle zeigte. Er war das nicht von ihm gewöhnt. „Ja, aber erst wenn deine Wunden so gut wie verheilt sind“, antwortete Itachi ruhig und schluckte die Trauer in seiner Stimme herunter. „Also gönne dir Ruhe. Deine Verletzungen haben sich jetzt schon entzündet. Bewegungen werden es nur schlimmer machen. Gleichfalls will ich, dir nicht wieder wehtun müssen, wenn du etwas anstellst oder einfach nicht hörst“, meinte er und betrachtete weiter den Nachthimmel. „Hmm... Du wolltest mich doch gar nicht gehen lassen. Wieso jetzt auf einmal?“, fragte Sasuke weiter misstrauisch. //Irgendwas stimmt da doch nicht? Das ist zu leicht.// Er legte sich zurück in das Bett und hatte dann wieder Itachi vor sich, wie dieser im Schlaf wimmerte. Itachi schaute ihn nicht an. „Man kann sich doch auch umentscheiden“, meinte er knapp. //Es ist besser wenn wir uns nicht zu nahe auf die Pelle rücken. Es ist noch zu früh für dich, um die Wahrheit zu erfahren. Am besten du erfährst sie nie!//, seufzte er. „Hm...~ Hm? //Wie? Umentscheiden? Er?// ja, kann man“, murmelte Sasuke nur und rollte sich zusammen. Itachi beobachtete einen kleinen Spatz, der draußen auf den Fensterbrett gelandet war. Er lächelte und öffnete das Fenster, sodass der kleine Vogel hereinflatterte. Er landete auf Itachis Hand. „Na, hast du dich verflogen?“, fragte dieser freundlich und tätschelte dem Spatz das Köpfchen. Sasuke bekam das mit dem Vogel mit. //Was soll das denn? Na toll! Zu dem blöden Vogel ist er nett und mich faucht er an. Danke auch!//, drehte er sich weg und zog die Bettdecke über sich. Irgendwie war er beleidigt und enttäuscht. //Baka!//, grummelte er, //Dann freu dich doch über den Vogel!//, meckerte er und blieb unter der Decke. Itachi lenkte sich mit dem Vogel von seinen traurigen Gedanken ab und ging mit diesen zu seinen Schreibtisch. „Ich hab hier noch ein paar Kümmel von den Reisbällchen, die Sasuke nicht wollte. Vielleicht schmecken sie dir“, redete er mit den Spatz. Er lächelte, setzte den Spatz auf den Schreibtisch zu den Krümeln und hockte sich davor. Er sah den Spatz beim Fressen zu und gähnte. //Ich bin immer noch sehr erschöpft//, kurzer Hand ging er zum Nachtschrank und holte eine kleine Dose heraus, die leicht klapperte, //Noch welche drinnen. Gut//, er öffnete sie, //Eine Chakrapille wird reichen//, dachte er sich und nahm auch gleich eine, //Vielleicht könnte Sasuke auch eine gebrauchen.// Der Spatz flog zum offenen Fenster. „Schau kleiner Vogel“, meinte er freundlich und ging zu seinen Bruder. „Sasuke?“, fragte er vorsichtig. Dieser grummelte leise vor sich hin und hatte immer noch die Decke über sich. //Pft... Blöder Vogel! Zu dem ist er nett. Aber mich quält er! Ganz toll! Was hab ich nur für eine kranke Familie?//, hatte er gar nicht mitbekommen, das der Vogel schon weg war. „Was denn? Ist dir der Vogel zu langweilig geworden?“, fragte er scharf. „Ich hab ihn doch nur etwas zu fressen gegeben. Du wolltest vorhin nichts essen“, entgegnete Itachi aufrichtig, „Ich wollte nur fragen, ob du auch eine Chakrapille haben willst, damit es dir schneller besser geht. Und willst du?“, fragte er monoton. Sasuke schlug die Decke langsam zurück und sah ihn skeptisch an. „Chakrapille?“, hob er eine Augenbraue, //Ob ich ihm glauben kann?//, nickte er dann aber. Itachi lächelte daraufhin leicht und hielt ihm die offene Dose hin. „Nimm ruhig, du kannst besser einschätzen, wie wenig Chakra du hast“, meinte er, „Aber ich warne dich, solltest du das ausnutzen, um mich anzugreifen...“, scharf sah er ihn an. Sasuke nahm sich eine und steckte sie sich in den Mund. „Was dann?“, sah er ihm in die Augen. Itachi grinste und holte einen Kunai hervor mit dem er über Sasukes Brust streifte. „Ich möchte es zwar nicht, aber in diesen Fall, müsste ich dich verletzen und dein Aufenthalt hier verlängern“, meinte er dazu nur ruhig. Aber Sasuke schlug ihm den Kunai aus der Hand und funkelte ihn böse an. //Das war es mit der Freundlichkeit! Das war ja wohl gespielt oder sonst was! Tz!//, dachte er angepisst. „Ja, natürlich willst du es nicht!“, meinte er ironisch und wand den Blick ab. „Lass mich einfach gehen und gut ist!“, fügte er laut hinzu. Itachi hingegen hob einfach das Kunai wieder auf, setzte sich auf die Bettkante und schwieg. Er wollte nicht schon wieder die Kontrolle über sich verlieren, so legte er seine Hände in den Schoss und betrachtete diese stumm. Sasuke schaute ihn derweil wieder an und verengte seine Augen. „Was denn? Hat es dir die Sprache verschlagen?“, fauchte er ihn an. Sasuke hasste es nur noch mehr, dass er gar nichts sagte und gar nicht reagierte. „Tz~“, verschränkte er die Arme vor der Brust. Jedoch war er dabei zu heftig und musste ein Keuchen unterdrücken. //Verdammte Wunden!//, fluchte er ungehört von Itachi. Itachi war immer noch müde. //Ich kann jetzt nicht schlafen, dafür muss Sasuke erst wieder weg sein. Warum musste ich ihn auch nach einer dreimonatigen Mission aufgabeln, in der ich eh schon so gut wie gar nicht geschlafen habe?//, hing er seinen Gedanken nach und rieb sich die Augen. Plötzlich tropfte Blut auf sein Shirt. „Ey! Ich rede mit dir!“, fauchte Sasuke ihn an, sah dann aber das Blut. „Nii-san?“, erschreckte er sich. //Seit wann nennt er mich wieder so?//, blieb Itachi selbst ruhig. Seine Augen schmerzten ziemlich. Er zog ein Tuch aus seiner Hosentasche und hielt es sich an die Nase. Dann stand er auf und nahm eine Schriftrolle, an der er gerade arbeitete, von seinen Schreibtisch und warf sie Sasuke zu. „Das sind die Verstecke deines Meisters, die ich in den letzten drei Monaten ausfindig gemacht habe“, erklärte er, „Wenn noch welche fehlen, markier sie bitte. Und das wo er sich gerade aufhält auch noch in einer anderen Farbe. Ich weiß, dass ihr jeden Monat das Versteck wechselt, also muss ich auch wissen wie lange ihr schon dort seit und dann... Kannst du gehen“, meinte er und gab Sasuke zwei verschiedene Stifte. //Ich kann ihn in meinem jetzigen Zustand hier nicht gebrauchen. Ich bin für jede Kleinigkeit viel zu angreifbar//, strengte es ihn sehr an, sich um Sasuke zu kümmern, auch wenn er sich bemühte es nicht offen zu zeigen. Für Sasuke war es mehr ein Reflex, dass er ihn so genant hatte. Er beobachtete Itachi genau und nahm die Schriftrolle - kurz überflog er sie und legte sie dann wieder zurück auf das Bett. „Willst du mich verarschen?“, er glaubte ihm nicht. „Nein!“, antwortete Itachi, „Es ist mein voller Ernst. Ich hab so schon genug Stress und wenn du dich weiter so aufführst, bekommt noch einer der anderen mit, dass ich dich hier festhalte und das ist nicht nur für dich gefährlich“, erklärte er. Das Tuch in seiner Hand hatte sich schon ziemlich rot gefärbt. Er lehnte sich an den Schreibtisch und schloss seine Augen, um sich zu beruhigen. Sasuke sah ihn weiterhin mehr als skeptisch an. //Und ich dachte, ihm macht das Spaß mich zu quälen. Aber das ich hier so leicht rauskomme//, das konnte er nicht wirklich glauben. Er sah zur Schriftrolle, dann wieder zu Itachi. Plötzlich fühlte er so was wie Mitleid bei dem Anblick und biss sich auf die Unterlippe. //Nein! Reiß dich zusammen!//, fauchte er sich selbst an, konnte es aber nicht mit ansehen. Es kostete ihn viel Überwindung, aber er stand auf, schwankte leicht und tapste auf ihn zu. Er nahm ihm das Tuch weg und drückte ihm was auf die Nase, was er vorher vom Bett abgerissen hatte. Sah dabei aber weg. //Ich glaub es nicht... Das ich das tue...// Er erntete einen verwirrten Blick von Itachi dafür. Dann schlug dieser aber seine Hand beiseite. „Lass das!“, meinte Itachi ernst. Es war ihn einfach unangenehm. „Mach lieber, was ich dir gesagt habe und verschwinde!“, deutete er in Richtung der Schriftrolle. Sasuke sah ihn kurz, aber auch nur ganz kurz, verletzt an, war dann aber wieder gefühllos. „Leck mich!“, schubste er ihn nach hinten und das nicht zimperlich. „Ich mach gar nichts!“, fauchte er und ging zur Tür. Durch den Stoß krachte Itachi mit den Rücken an den Schreibtisch, wobei ein schmerzliches Geräusch seinen Mund verließ. Der Stoß gab ihm den Rest. - Sein Körper gab nach. Er kippte zu Boden und blieb bewusstlos liegen. Sasuke hingegen merkte schnell, dass er nicht raus kam. Er fluchte leise und sah nach hinten. „Oh ja! Tu doch nicht so!“, knurrte er, verschränkte die Arme und hob eine Augenbraue. „Mach die scheiß Tür auf!“, wartete darauf, dass er sich bewegte, „Itachi!“, sah er aber, dass er es nicht tat. //Er spielt doch nur, oder?//, wurde er langsam nervös. „Itachi?“, langsam ging er auf ihn zu und stupste ihn mit den Fuß an. „Hey?“, fragte er leise und hockte sich zu ihm. Langsam bekam er Panik. „Nii-san?“, packte er ihn unter die Arme und schliff ihn keuchend zum Bett. //Verdammte Verletzungen!//, bemerkte er, wie ein paar wieder aufgingen, machte aber weiter. Er verfrachtete Itachi auf das Bett und hielt sich die Seite. Er merkte wie es dort langsam warm wurde, ignorierte es aber. Erst einmal wollte er sich um seinen Bruder kümmern. So ging er in das Bad und holte ein feuchtes Tuch, mit dem er ihm das Blut abtupfte, deckte ihn zu und setzte sich auf den Stuhl. „Ngh~“, hielt er sich erneut die Seite und lehnte sich zurück. Hier raus kam er so oder so nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)