39 One- Shot von shironeko4869 ================================================================================ Kapitel 1: Greif nach den Sternen --------------------------------- Keuchend renne ich durch die dunklen, verschneiten Straßen. Nur die Sterne erhellen meinen Weg. Das ist aber nur ein kleiner Trost. Denn sie sind hinter mir. Ich drehe meinen Kopf nach hinten um zu sehen, wie nah meine Verfolger mir schon sind. Ich schau wieder nach vorn und muss mich verbessern. Nicht SIE sind hinter mir, ER ist hinter mir. Und er sitzt mir im Nacken. Während mein Blut panisch durch meinen Körper rast, scheint er es nicht eilig zu haben. Nun schaue ich im Sekundentackt über meine Schulter. Er grinst hämisch. Auch er weiß, dass diese Verfolgung zwecklos ist. Doch ihm scheint unser Hetzjagd Spaß zu machen. Schon an seinem Blick weiß ich was er denkt. Plötzlich rutschte mein Bein weg, mein Knöchel knackt und ich falle auf den harten Boden. Ich spüre wie mein Knie aufplatzte und mein warmes Blut auf den kalten Schnee fließt. Sofort springe ich wimmernd zurück auf meine zitternden Beine. Hastig renne ich weiter. So einfach würde ich nicht aufgeben. Ich werde um mein Leben laufen. Mein Knie pocht doch ich darf nicht stehen bleiben. Ich bete zu Gott, dass die Zeit stoppt. Wenn auch nur für wenige Sekunden. Sie würden für eine kleine Pause reichen. "Na, komm schon Sherry! Wegrennen bringt dir nichts mehr!", höre ich ihn hinter mir rufen. Wie wild schüttel ich mit den Kopf. Vor mir sehe ich wie der Weg sich gabelt. Dort ist ein Schild, dass mir zwei Wegmöglichkeiten zeigt. Auch wenn ich weiß, dass mir das nur wenige weitere Minuten meines Leben sichern wird, nehme ich ohne nachzudenken den linken Weg. Ein erschöpftes Lachen legt sich auf mein Gesicht. Für wenige Meter schließe ich meine Augen. Meine Lugen fühlen sich an, als platzen sie jeden Moment. Doch ich laufe weiter. Ich öffne meine Augen und erschrecke. Ich habe den falschen Weg genommen und bin in eine Gasse gelaufen. Ein finsteres Lachen ertönt. Verzweifelt und wütend lasse ich mich in den nassen Schnee niedersinken. Ich muss es mir jetzt eingestehen. Ich habe verloren. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und Tränen beginnen mir über die Wange zu rinnen. "Du hasst mich Gott! Du musst mich wirklich so hassen!", kreische ich gen Himmel. Den Sternen zu. "Du gibst Gott die Schuld? Das ist doch gar nicht deine Art, Sherry!", weist er mich zurecht. Er hat mich eingeholt. Ängstlich ziehe ich den Kopf ein. Er kommt auf mich zu und sieht zu mir herunter. Sein Blick brennt auf mir wie Feuer. Er streckt seine Hand nach mir aus und will mich vermutlich hochziehen. Genau das hatte ich auch erwartet. Doch bevor er mich berührt, stehe ich von selbst auf. "Herzlichen Glückwunsch, Sherry. Du bist als erste am Ziel angekommen. Doch trotzdem hast du verloren.", haucht Gin mir ins Ohr sobald ich wieder stand. Ich zucke mit den Schultern und sehe ihn in die Augen. "Wollen wir es nicht endlich beenden?", ich klinge erstaunlich stark. Aber er kennt mich viel zu gut, um zu wissen, dass es gelogen ist. In mir sieht es anders aus. Mein Herz rast noch immer. Ob es vom Laufen ist, oder vor Angst. Ich weiß es nicht... "Beenden wir es.", murmel ich als leise Antwort. Ich habe mit meinem Leben abgeschlossen. Ich muss einsehen, dass ich sterbe. Ich bin bereit meine Schwester wieder zu sehen. Auf mein Wort bringt Gin seine Waffe zum Vorschein. Der kalte Stahl berührt meinen Kopf. "Hast du noch etwas zu sagen? Dann tu es jetzt.", fordert er mich auf. "Weißt du was mich erwartet?", frage ich Gin und sehe ihn fragend an. Er scheint über meine Frage verwundert zu sein, denn er schielt ernst zu Boden. "Ich weiß nicht.", flüstert er zurück. Ich nicke. "Das war alles.", berichte ich ihm. Er soll es hinter uns bringen. So wär ich ihn ein für alle Mal los. Bei diesem Gedanken lächel ich. Gin bemerkt dies und legt die Finger um den Halft seiner Baretta. "Mach es gut, Sherry. Aber freu dich nicht zu früh. Wir werden uns in der Hölle wider sehen.", sagt er und streicht mir übe meine Wange. Seine Waffe wandert von meinem Kopf zu meiner Brust. Er will also doch mein Herz. Den kläglichen Rest meins Herzens, sollte man sagen. Ich schließe die Augen und warte auf den Schuss. Die Sekunden ziehen sich endlos hin. Doch schließlich ertönt der gedämpfte Knall. Ich falle zu Boden. Ich sehe wie mein Blut auf Gins Gesicht spritzt. Ich höre Sirenen auf mich zukommen. Die Plozei? Anscheinend. Auch Gin hat sie bemerkt. Eilig hockt er sich neben mich. "Doch bevor wir uns wiedersehen, sollst du nach den Sternen greifen. Du hast es verdient." hauchte er mir ins Ohr und küsste meine Wange. Dann verschwindet er in der Dunkelheit. Mit viel Mühe sehe ich ihm nach. "Was meist du damit?", rufe ich mit letzter Kraft verwirrt hinterher. Natürlich antwortet er nicht... Traurig sinkt mein Rücken wieder zu Boden. Ich sehe zum Himmel. Die Sterne funkel so wunderschön. Plötzlich höre ich Akemis Stimme und verstehe, was Gin meinte. Auch wenn ich mit einem Herzschuss langsam und elendig verende, sehe ich das, was ich mit einem Kopfschuss nie gesehen hätte. Ein unbeschreibliche schönes Licht erscheint. Es lindert meine Schmerzen nicht. Es lässt sie verschwinden. Erlöst mich von ihnen. "Danke, Gin...", murmel ich und schließe meine Augen. Akemi wartet auf mich. Sie wird mich in den Arm nehmem. Wir werden wieder vereint sein. Ich werde nach den Sternen greifen.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)