Wenn die Jahre dahingleiten... von sunny3291 ================================================================================ Kapitel 2: ... kann die Welt sich ändern ---------------------------------------- „Rose?“, fragte eine leise Stimme neben ihr. „Mh?“, kam es noch ganz verschlafen von der Weasley. „Wir müssen glaube ich aufstehen!“ „Noch fünf Minuten!“, murmelte Rose in ich Kissen. „Das hast du schon vor über einer Stunde gesagt und wir liegen immer noch im Bett!“, beschwerte sich der Blonde. „Hab keine Lust aufzustehen. Mir ist schlecht!“, verteidigte sich Rose. „Du willst heute nur nicht zu unseren Eltern und ihnen alles beichten.“ „Warum müssen wir das überhaupt tun?“, fragte Rose und hob ihren Kopf an. „Es ist doch bis jetzt alles perfekt und mein Leben ist mir eigentlich wichtig. Dein Dad wird mich umbringen, weil ich eine Weasley bin.“ „Es ist nichts perfekt. Rose, wir wollen heiraten. Willst du das ohne deine Familie machen? Und was regst du dich eigentlich auf. Mein Dad wird es mit Sicherheit kurz und schmerzlos machen, während dein Vater mich vorher noch schon quälen wird.“, beschwerte sich Scorpius. „Warum müssen wir denn heiraten?“, kam noch immer verschlafen die Antwort. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, Rose!“, schrie Scorpius auf und sprang aus dem Bett. „Wenn es dir nur darum geht, etwas Verbotenes zu tun und mit mir ins Bett zu springen, dann mach nur weiter so. Aber ohne mich. Ich habe jahrelang mein Herz verraten und das werde ich nicht noch einmal tun.“ „Herz verraten?“, fragte Rose nach. „Rose, ich liebe dich seit der Vierten. Drei Jahre lang hab ich mir immer wieder eingeredet, dass das nicht so ist.“, erklärte Scorpius und auf Rose Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab. „Das ist aber auch nur fair gewesen. Immerhin liebe ich dich auch schon so lange.“ „Dann steh jetzt auf. Ich mach uns Frühstück und dann sagen wir es auch endlich unseren Familien.“, befahl Scorpius und marschierte bereits in die Küche. Rose schmiss sich kurz zurück in die Kissen und seufzte auf. Es würde sowieso nichts bringen, wenn sie sich nicht endlich ihrer Familie stellen würde. Ein Donnerwetter war sowieso vorherbestimmt. Als Rose aus dem Bad kam duftete es schon herrlich in der Wohnung, die sie sich jetzt seit drei Jahren mit Scorpius teilte. Nach Hogwarts waren sie beide schnell von zuhause ausgezogen und hatten sich diese Drei-Zimmerwohnung im Herzen Londons gekauft. Sie war eigentlich eine Bruchbude gewesen, doch mit vereinten Kräften und viel Liebe hatten die beiden sich ein kleines Heim geschafften. Dabei hatte es aber auch oft Streit gegeben, da Scorpius auf die Hausfarben von Slytherin bestanden hatte und Rose unbedingt ein Bad in Strandoptik haben wollte. Hinterher hatten sie sich darauf geeinigt, dass Scorpius das Schlafzimmer gestalten durfte und Rose ihren Strandtraum im Bad austoben durfte. „Mh, das riecht aber wieder köstlich!“, meinte Rose und setzte sich an den gedeckten Tisch. Da sie selbst kaum kochen konnte, geschweige denn backen, hatte Scorpius diese Aufgabe übernommen. Und Rose wunderte sich jeden Tag aufs Neue, woher er die Kochkunst so gut beherrschte. Immerhin hatte er zuhause einen Hauself gehab, der ihm immer das Essen gemacht hat. „Da wir ja in die Schlacht ziehen heute, dachte ich mir, dass wir wenigstens ein gutes Frühstück haben sollten.“, meinte Scorpius und holte die frischen Croissants aus dem Backofen. Ihr Duft steigerte Rose Hunger, doch auch etwas anderes. „Bin gleich zurück!“, meinte sie und lief wieder in Richtung Bad. Scorpius sah ihr nur lächelnd hinterher und setzte sich bereits an den Frühstückstisch und trank seinen frisch gepressten Orangensaft. Dann machte es sich daran für Rose schon einmal ein Croissant mit Butter und Erdbeermarmelade zu schmieren. Als Rose zurückkam biss sie genüsslich in ihr Frühstück und lächelte Scorpius dankbar an. „Weißt du, dass es ziemlich gemein von dir ist, Kaffee zu trinken, während ich nur Tee trinken darf?“, fragte Rose und Scorpius hob eine Augenbraue. „Möchtest du mich heute total mies gelaunt erleben?“, fragte er nach und trank genüsslich seinen Kaffee. „Nein. Aber ich will auch Kaffee!“, maulte Rose und Scorpius musste lachen. „Kriegst du aber nicht. Trink deinen Himbeertee und gut ist. Es reicht, wenn einer von uns Stimmungsschwankungen hat.“ Rose streckte ihm die Zunge entgegen und trank wiederwillig ihren Tee. Sie vermisste den Kaffegeschmack, aber Scorpius ließ einfach nicht mit sich reden. Es war wirklich blöd einen Heiler in der Wohnung zu haben! Nach dem Frühstück machte sich Scorpius schnell frisch und Rose räumte alle Sachen wieder zurück in ihre Schränke. An der Garderobe trafen die beiden sich dann wieder. „Müssen wir das wirklich machen, Scorpius? Können wir das nicht morgen machen. Mir geht es heute ganz schlecht!“, versuchte Rose erneut aus der fahrigen Situation wieder herauszukommen. „Rose, hör auf mir hier was vorzuspielen. Du bist nicht blass um die Nase herum und zeigst auch sonst keine Anzeichen, dass es dir schlecht geht. Du bist putzen munter und willst dich nur drücken.“ „Ich will aber nicht!“, maulte Rose und Scorpius nahm sie in den Arm. „Wir wussten ja alle schon, dass in dir kein Gryffindormut ist, Rose. Aber das du wirklich so feige bist, hätte ich echt nicht gedacht.“, neckte er sie. „Merlin, ich bin nur eine Ravenklaw. Ich hab was im Köpfchen. Da brauche ich keinen Mut!“ „Kannst gerne was von meinem Mut abhaben!“, meinte Scorpius und Rose schlug ihm gegen die Schulter. „Slytherins sind nicht mutig, sondern hinterlistig.“ „Uuu … und das ist der Grund warum du mich liebst. Weil ich so hinterhältig bin!“, lachte Scorpius und küsste seine Verlobte. „Zu wem zuerst?“, fragte er dann und Rose seufzte auf. „Zu dir. Dann erspar ich mir den Anblick von meinem Vater!“, murmelte Rose und Scorpius nahm sie in den Arm bevor sie beide zusammen apperierten. ••••• Die beiden Verlobten tauchten kurz vor dem Malfoyschen Anwesen wieder auf und Scorpius stützte Rose, der es schwindelig geworden war. „Alles soweit in Ordnung?“, fragte er und Rose schnaufte auf. „Klar, ich gehe gerade zu meiner Ermordung!“ „Ich beschütze dich schon!“, meinte Scorpius und nahm Rose Hand in die seine. Gemeinsam gingen sie auf die große Eingangstür zu. „Ihr Malfoys mögt es wohl nicht gerade klein und kuschelig, oder?“, fragte Rose und Scorpius lachte auf. „Komisch, ich dachte, dass unsere Wohnung nicht gerade groß und ziemlich kuschelig ist.“ „Das meine ich nicht!“, beschwerte sich Rose und Scorpius gab ihr sanft einen Kuss auf die rotbraunen Haare. Er liebte diese Haarfarbe. Seit über sechs Jahren verfolgte sie ihn auch schon in seine Träume. „Aber du hast Recht. Das Haus ist riesig und man fühlt sich auch einsam darin!“, erklärte Scorpius. „Aber es ist schon seit über dreihundert Jahren in unserer Familie und steht noch immer!“ „Ich will gar nicht wissen mit wie vielen Zaubersprüchen ihr das Haus noch zusammenhaltet!“, murmelte Rose und Scorpius blieb stehen. „Rose, könntest du vielleicht mal aufhören mich ständig runterzuputzen?“ „Hey, ich habe das Recht dazu. Ich bin immerhin…“, begann Rose und wurde unterbrochen, als die Haustür geöffnet wurde und eine schwarzhaarige Frau sie von oben herab ansah. „Wer sind Sie?“, fragte sie arrogant und Rose schluckte. „Rose Weasley!“, antwortete sie leicht eingeschüchtert. „Dann verlassen Sie auf der Stelle mein Grundstück!“, befahl die Hausherrin und Rose hätte nichts lieber getan, als die Flucht anzutreten, doch Scorpius zog sie mit sich. „Guten Morgen, Mama. Es ist auch schön dich wieder zusehen!“, meinte er und ging neben seiner Mutter in das Haus. Rose hielt er dabei fest an der Hand. Der Malfoy wusste, dass Rose am liebsten ihre Beine in die Hand genommen hätte, aber das hier mussten sie jetzt gemeinsam durchstehen. Sie hatten so schon viel zu lange darauf gewartet. „Wo ist Dad?“, fragte Scorpius und seine Mutter ging vorweg in das große Wohnzimmer. „Draco, dein Sohn ist mal wieder hier!“, meinte sie abfällig und Rose sah sich mit großen Augen in dem gigantischen Raum um. Er war ziemlich dunkel gehalten. Es dominierten hier die Farben dunkelgrün und braun und jede Kleinigkeit sah unheimlich kostbar und teuer aus. Aber der Raum lud nicht gerade zum Verweilen ein. Rose merkte, dass das hier niemals ein Raum in ihrer eigenen Familie sein würde. Dort dominierten die Herzlichkeit und Gemütlichkeit, während hier im Malfoy Manor mehr auf Ansehen und Geld Wert gelegt wurde. „Wie schön. Nach drei Jahren kommst du uns endlich mal wieder besuchen, Scorp!“, sagte der Hausherr begeistert, doch das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand, als er Rose erblickte. „Scorpius Hyperion, was hat das zu bedeuten?“, fragte Draco auch sofort nach. „Mama, Dad, ich möchte euch gerne Rose Weasley vorstellen. Ich wohne mit ihr zusammen!“, begann Scorpius. Er hatte sich bereits eine Taktik heute Morgen, während Rose noch neben ihm schlief, ausgedacht. Er musste erst einmal mit harmloseren anfangen und dann sich dann langsam zum Höhepunkt hinarbeiten. „Du wohnst mit einer Weasley zusammen?“, fragte Astoria geschockt. „Aber warum, Scorp? Hast du nicht genug Geld für eine eigene Wohnung?“ „Nein, Mama. Ich wohne freiwillig und auch gerne mit Rose zusammen.“ „Seit wann?“, war Draco einzige Frage. „Seit ich von zuhause ausgezogen bin!“, antwortete Scorpius und Draco nickte leicht. „Deswegen hast du uns nie verraten, wo deine Wohnung ist, oder?“ „Ja!“, antwortete Scorpius kurz. Rose stand schweigend neben ihm und sah immer wieder zwischen den Familienmitgliedern hin und her. „Ok, du wohnst also mit einer Weasley zusammen. Kein Problem, wenn du das aushälst.“, meinte Draco und sah seine Frau an. „Aber du kannst jederzeit zurück kommen, Scorpius. Die Tür zu deinem Zuhause wird dir immer offen stehen!“ „Das ist nett, Dad!“, meinte Scorpius. „NEIN!“, schrie auf einmal Astoria auf und alle sahen sie an. „Draco, er lebt nicht nur mit ihr zusammen, sondern schläft mit ihr!“, erklärte sich die Hausherrin und sofort sah Draco seinen Sohn an, der Rose an sich gezogen hatte, da sie vor Schreck zusammengezuckt war. „Stimmt das?“, fragte Draco Malfoy zischend und Scorpius nickte. „Ja, ich wohne nicht nur mit Rose zusammen, sondern lebe mit ihr zusammen!“ „Das ist nicht dein Ernst, Scorpius!“, donnerte Draco los. „Mit einer Weasley bist du zusammen? Ausgerechnet mit so einem Abschaum? Ist dir deine Familie denn gar nichts wert?“ „Doch ich liebe euch beide wirklich sehr, Dad. Aber mein Herz gehört auch Rose. Und sie ist kein Abschaum. Rose ist die wunderbarste Hexe, die ich kenne. Sie ist schlau, wissensdurstig, zielstrebig, lieb, stark und so viel mehr.“ „Zielstrebig? Ist das Ihr Ziel, Miss Weasley? Wollen Sie unbedingt eine Familie zerstören? Das reine Blut verdrecken?“, fragte Astoria nun die Weasley. „Ich… ich…“, begann Rose zu stottern. „Ich will Ihnen Scorpius nicht wegnehmen.“ „Das tun Sie aber!“, meinte die Hausherrin und Scorpius funkelte sie wütend an. „Mutter, hör auf. Rose nimmt mich euch nicht weg. Die einzigen, die unsere Familie zerstören, dass seid ihr beiden. Denn eins kann ich euch versichern. Wenn ich mich zwischen euch entscheiden müsste, dann würde Rose gewinnen. Ich werde nicht noch einmal mein Herz verleugnen, denn es bringt nur Schmerz und den hab ich lang genug gespürt.“ „Schmerz? Den kannst du gerne haben, wenn du nicht langsam zur Besinnung kommst, Scorpius!“, meinte Draco und hob seinen Zauberstab. „Crucio!“ „Nein!“, schrie Rose auf und bedeckte Scorpius mit ihrem Körper, der vor Schmerzen zuckte. „Dad, hör auf. SOFORT!“, schrie Scorpius auf und kniete sich neben Rose. „Rose, alles in Ordnung?“, fragte er besorgt nach und strich ihr über die Stirn. „Mm!“, brachte Rose nur hervor. Ohne große Probleme hob Scorpius Rose auf seine Arme und trug sie zu dem Sofa, auf dem bis jetzt seine Eltern gesessen hatten. Vorsichtig legte Scorpius seine Verlobte ab und setzte sich neben sie. „Braucht du irgendwas?“, fragte Scorpius nach, doch Rose schüttelte den Kopf. Eine einzelne Träne kullerte über ihre Wange und Scorpius wischte sie weg. Rose lächelte leicht zu ihm auf und strich mit ihrer rechten Hand über seine Wange. „NEIN!“, schrie Astoria erneut auf und auch Draco konnte nicht glauben, was er gerade gesehen hatte. „Verlobt? Verlobt, Scorpius?“, fragte Astoria nach und ihr Sohn nickte. „Ja, verlobt. Seit einem Monat!“, erzählte er und hielt Rose Hand fest. „Das kann nicht dein Ernst sein!“ „Doch ist es. Ich werde Rose heiraten in zwei Monaten. Wir haben bereits einen Hochzeitstermin!“, behauptete sich Scorpius und seine Eltern sahen ihn geschockt an. Rose setzte sich vorsichtig auf und sah in die Gesichter ihrer zukünftigen Schwiegereltern. Sie blickte nicht gerade in Begeisterte, doch Rose hoffte, dass sie sie trotzdem anerkennen würden – um Scorpius Willen. Denn Scorpius würde unter dem Verlust seiner Eltern genauso leiden, wie unter ihrem Verlust. „Mister Malfoy, Mrs Malfoy, es tut mir leid, dass Sie es erst jetzt erfahren. Es war nicht richtig, Sie so lange im Unklaren zu lassen und jetzt so zu überfallen, aber die Vergangenheit hat uns keine andere Wahl gelassen. Die Weasleys und Malfoys sind doch schon viel zu lange verfeindet. Aber ich bitte Sie, vergessen Sie die Vergangenheit.“ „Was erhoffen Sie sich denn von all dem hier?“, frage Astoria und Rose sah sie fragend an. „Ich versteh nicht.“ „Kommen Sie. Sie wollen doch nur der Armut Ihrer Familie entfliehen und in der Oberschicht mitspielen. Und Scorpius soll sie dorthin bringen!“ „WAS? Mutter, hör auf. Rose ist nicht so eine falsche Schlange, wie die meisten Töchter deiner Freundinnen.“, verteidigte Scorpius Rose, die geschockt war. „Außerdem verdient Rose ihr eigenes Geld, von dem sie sehr gut leben kann!“ „Aber nicht genug, um in unserer Gesellschaft anerkannt zu werden!“, warf Astoria ein und Scorpius funkelte seine Mutter finster an. „Scorpius, überleg dir das noch mal. Du kannst jede haben. Zabini, Goyle, Crabbe, Eastwood und O´Leary. Sie sind doch alle wunderschön…“ „Und oberflächlich, geldgeil und arrogant.“, beendete Scorpius ihren Satz. „Und ich will nichts von ihnen. Ich liebe Rose und werde auch mein Leben mit ihr teilen. Mir ist es jetzt egal, was ihr davon haltet.“ Scorpius stand auf und half auch Rose auf. „Ihr könnt es euch noch mal überlegen. Am 15. Oktober heiraten wir. Ihr seid herzlich eingeladen, aber nur, wenn ihr Rose akzeptiert. Sonst habt ihr ab dem Tag keinen Sohn mehr!“, meinte Scorpius und verließ sein Elternhaus. „Scorpius?“, fragte Rose zögerlich. „Geht es dir gut?“ „Nein. Ich habe so gehofft, dass meine Eltern uns beide akzeptieren, und nichts sehnlicher gewünscht, als dass sie auch bei der Hochzeit dabei sind. Aber wenn sie von dir denken, dass du nur mit mir zusammen bist wegen meinem Namen, dann kann ich auch gut auf sie verzichten.“ „Scorpius, soll ich noch mal mit ihnen reden?“ „Nein.“, kam es bestimmt von Scorpius. „Hoffentlich haben wir bei deiner Familie mehr Glück.“ „Du weißt, dass heute die versammelte Mannschaft bei meinen Großeltern ist, oder?“ „Ja.“ „Scorpius, lass uns lieber alleine mit meinen Eltern sprechen.“ „Nein. Ich will mich nicht mehr verstecken und vielleicht hilft Harry uns. Immerhin hat er mich auch als besten Freund seines Sohnes akzeptiert.“ „Er wird immer hinter dir stehen!“ „Ja, das Schwerste wird es wohl sein, deinen Vater von mir zu überzeugen.“, murmelte Scorpius und Rose lächelte leicht. „Und das wird nicht gerade einfach.“ „Wann ist schon etwas einfach?“ „Stimmt. Also auf in die Irrenanstalt?“ „Ja, aber deine Familie ist keine Irrenanstalt!“ „Kommt mir aber manchmal so vor!“, lachte Rose und apperierte mit Scorpius vor den Fuchsbau. ••••• Sofort hörte man die Familie Potter-Weasley. Es war aber auch kein Wunder. Bei einer so großen Familie kam Stille nie auf. Scorpius half Ros zunächst wieder einmal mit ihrer Übelkeit vom Apperieren klar zukommen und ging dann mit ihr im Arm in Richtung des Lärms. „Hast du gar keine Angst?“, fragte Rose und Scorpius sah sie erstaunt an. „Hattest du bei meinen Eltern Angst?“ „Naja, als dein Vater den Crucio benutzt hat, hatte ich mich fast schon darauf eingestellt, dass wir nicht mehr heil daraus kommen würden.“ „Rose, ich werde niemals zulassen, dass dir nochmal jemand weh tut!“, versprach Scorpius. „Dann musst du dich aber wirklich anstrengen!“, erwiderte Rose und ging lachen mit ihm an der Hand in die Höhle der Füchse. „Ah, Rosie-Schatzi!“, wurden sie auch sofort von Ron Weasley begrüßt, der freudenstrahlend seine Tochter hochhob. „Dad, lass mich runter!“, meinte Rose jedoch, als er begann sie durch die Luft zu schleudern. „Außerdem bin ich nicht alleine da!“, lachte sie und Ron wandte sich dem Malfoy zu. „Ach, Malfoy. Auch mal wieder hier?“, fragte er unfreundlich und Rose sah entschuldigend zu ihrem Verlobten. Doch Scorpius machte die abweisende Haltung von Ron schon nichts mehr aus. So ging es ja auch schon seit Jahren. Der ehemalige Slytherin hatte eher Angst davor, wie der Weasley reagierte, wenn er herausfand, dass ein Malfoy seine kleine Prinzessin angefasst hatte. „Es ist immer wieder nett hier zu sein!“, meinte Scorpius charmant und die Frauen der Familie lachten auf. „Scorpius, du Charmeur!“, meinte Molly und zog ihn mit sich. Die älteste Weasley hatte ihn sofort in ihr Herz geschlossen und nun hoffte Scorpius sehr auf ihre Unterstützung. Aber erst einmal gab es Mittagessen a la Weasley. Der Tisch ging unter all den Speisen, die aufgetischt wurden, in die Knie und die gesamte Familie verteilte sich im Garten, da es keinen Tisch gab, an dem alle sitzen konnten. Familie George Weasley verzog sich in Richtung Küche, Familie Percy Weasley ging zum Hühnerstall, der eigentlich eher Mister Weasleys Werkstatt war. Familie Bill Weasley mit Teddy Lupin und dem kleinen Theodore machten es sich an dem großen Gartentisch bequem und nahmen auch die glücklichen Urgroßeltern mit dazu. Charlie Weasley schlenderte zu George herüber und alberte mit ihm herum. Und dann waren da noch die Familien Ron Weasley und Potter. Wie immer saßen sie gemeinsam unter dem großen Ahorn im Garten auf einer Decke. Während Ron und Harry über die laufende Quidditchsasion diskutierten, Ginny mit ihrer einzigen Tochter schimpfte, da sie sich mit einem Punk eingelassen hatte, Hermine wieder in ein Buch versunken war, die beiden Pottersöhne über ihre Aurorenausbildung sprachen und Hugo immer mal wieder in die Mangel nahmen, sah Scorpius wie sich Rose vom Essen fern hielt. „Rose, du musst was essen!“, flüsterte er ihr zu. „Wenn ich Essen nur sehe, wird mir schon schlecht!“, meinte sie und drehte sich demonstrativ von dem Buffet weg. „Rose!“, sprach Scorpius eindringlich auf sie ein, doch sie hatte wieder ihre bockige Phase, da kam Scorpius sowieso nicht gegen sie an. Also setzte er sich neben seine beiden Freunde und hörte ihnen dabei zu, wie sie sich über die Ausbildung zum Auror aufregten. Doch lange war die Idylle, in der sie sich befanden, nicht mehr vorhanden. „Rose, was ist das da eigentlich an deinem Finger?“, fragte Lucy neugierig und packte nach Rose rechter Hand. „Wow, ist der schön.“ „Was macht ein Ring an deinem Ringfinger der rechten Hand, Rose Weasley?“, fragte Ron zornig und Rose zuckte leicht zusammen, doch ihre Mutter sprang ihr zur Seite. „Also wirklich, Ron. Das solltest du doch eigentlich wissen. Unsere Rose ist verlobt!“, meinte sie und betrachtete ebenfalls den kleinen Diamanten an Rose Hand. „Er ist wirklich außergewöhnlich schön!“ „VERLOBT? Wie denn das? Rose hat doch gar keinen Freund!“, empörte sich Ron. „Doch. Ich habe seit vier Jahren einen Freund!“, entgegnete Rose und Ron sah seine Tochter geschockt an. „Aber Prinzesschen, du hast niemals jemanden mitgebracht. Woher willst du denn wissen, dass er der Richtige ist? Vielleicht will er dich einfach nur ausnutzen! Wo ist er überhaupt?“, fragte Ron und strich seiner Tochter über den Kopf, wie er es schon immer getan hatte. „Der Freund und Verlobte ist hier!“, meinte Scorpius und alle Blicke richteten sich auf ihn. „WAS?“, fragte Hermine und ihr Gesicht erhellte sich. „Du bist mit Rose zusammen gewesen und jetzt verlobt? Oh, Scorpius, ich freu mich ja so für euch. Du hast schon immer mit zu unserer Familie gehört!“ Und schon hatte Scorpius seine zukünftige Schwiegermutter in den Armen, doch sein Blick war nicht auf sie gerichtet, sondern auf ihren Mann. „Einen Malfoy? MALFOY?“, schrie er immer wieder und sah seine Tochter enttäuscht an. „Rosie-Schatzi, du kannst jeden haben, aber doch nicht einen Malfoy! Diese widerlichen Arschkriecher, die nur Spaghetti im Kopf haben!“ „DAD!“, empörte sich Rose, doch Ron sprach einfach weiter. „Meine kleine Prinzessin heiratet auf keinen Fall einen Malfoy. Sie ist auch auf keinen Fall mit einer solchen Schlange zusammen. O Merlin, ich will mir gar nicht vorstellen, wie man so einen Typen überhaupt küssen kann, geschweige denn mit ihm schlafen kann.“ Ron stoppt kurz und sah seine Tochter mit großen Augen an. „Du schläfst niemals mit einem Malfoy. Sowieso kommt mir kein Mann zu nah an dich heran, wenn du nicht dreißig bist.“ Rose lief rot an und Scorpius musste ein Lachen unterdrücken. Ron Weasley war wirklich nicht einer von der schnellen Sorte und ein überaus vorsichtiger Vater. „Ron, ich glaub, du bist zu spät!“, meinte Hermine und alle mussten über Rons geschockten Gesichtsausdruck lachen. „Wie? Rosie, du hast schon …“ „Ja, DAD!“, fauchte sie ihn an. „Aber nicht mit Malfoy!“ „Doch mit Scorpius. Und nur damit du es weißt, Dad, ich werde Scorpius in zwei Monaten heiraten und noch weiter mit ihm schlafen!“ Ron sah wie ein Fisch auf dem Land aus, wie er immer wieder den Mund öffnete und kein Ton heraus kam. Scorpius hatte irgendwie Mitleid mit ihm. „Es tut mir leid, Mister Weasley, dass Sie erst so spät erfahren haben, was Sache ist. Aber ich verspreche Ihnen, dass ich Rose mit meinem Leben beschützen werde und alles tun werde, damit sie glücklich ist.“ „Siehst du, Ron. Rose hat den Richtigen gefunden!“ „Aber sie ist doch noch mein kleines Baby!“, schniefte Ron auf und alle in der Familie mussten ein Lachen verstecken. „Dad, ich liebe Scorpius wirklich sehr und ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, als das du mich zum Altar führst!“, sprach Rose auf ihren Vater ein. Dabei kniete sie vor ihm und hielt Scorpius Hand feste. Ron konnte seiner Tochter einfach nicht antworten, doch dafür hatte er ja seinen besten Freund, der jetzt schon Angst vor dem Tag hatte, wo seine eigene kleine Tochter ihm verkündigte, dass sie einen anderen Mann hatte, der die wichtigste Rolle in ihrem Leben einnahm. „Natürlich wird dich dein Vater zum Altar führen.“, meinte er und schlug Ron auf die Schulter. Dankbar küsste Rose ihren Vater auf die Wange und machte sich dann auf den Weg zum Buffet. Scorpius sah ihr nach und als er ihr Ziel erkannte, hastete er ihr sofort nach. „Ähm, Rose…“, sprach er doch schon passierte es. Rose hielt sich eine Hand vor den Mund und die andere auf den Bauch und rannte so schnell sie konnte ins Haus, wo sie die nächste Toilette aufsuchte. Scorpius sah sich nun alleine der Familie Weasley gegenüber, die ihn fragend ansah. Er lachte leise. „Ja, öhm. Ich glaub… Rose hat eine Magenverstimmung… oder so!“, stammelte er und verschwand dann ebenfalls ins Haus, wo er bereits einen Kessel mit heißem Wasser aufsetzte. Rose würde gleich wieder ihren Tee gebrauchen können. Gerade als das Wasser heiß genug war und Scorpius es über den Teebeutel schüttete, kamen sowohl Rose als auch Molly, Hermine und Ginny in die Küche. „Wie geht es dir, Rose?“, fragte Scorpius besorgt und stellte ihr den Tee auf den Tisch. „Zum Kotzen?“, fragte Rose und schlürfte ihren Tee. „Scorpius, ich kann keinen Tee mehr sehen. Zwei Monate ohne Kaffee sind die Hölle!“, jammerte sie und Scorpius strich ihr über den Rücken. „Ich weiß, Rose. Aber du weißt, du sollst nicht mehr Kaffee trinken.“, murmelte er und küsste sie auf die Stirn. „O, Merlin. Rose, du bist schwanger!“, schrie Hermine auf und lief auf ihre Tochter zu, die erschrocken aufgefahren war und Scorpius von der Sitzbank geschubst hatte. „Mum, ich…“ „O, mein kleiner Engel. Das ist einfach wunderbar. Du wirst bald heiraten und auch Mutter sein.“, sprach Hermine einfach drauf los. „Du wirst sehen, wie schön es ist, wenn das eigene Kind um einen herumspringt. Hach, ich werde Großmutter. Molly, hast du das gehört? Ich werde Großmutter!“ Rose lächelte leicht verlegen und auch Scorpius schien sich nicht ganz in seiner Haut wohl zu fühlen. „Rosie, warum habt ihr beiden denn noch nichts davon gesagt?“, fragte Molly ihre Enkelin. „Weil die Verlobung doch schon ein Schock ist!“, murmelte Rose und Hermine strich ihrer Tochter eine Strähne aus dem Gesicht. „Hättet ihr früher etwas gesagt, dann wäre doch vieles einfach gewesen.“ „Nein, Mum.“, meinte Rose. „Wissen eigentlich schon deine Eltern, dass sie eine Schwiegertochter und ein Enkelkind bekommen, Scorpius?“, fragte Ginny und Scorpius seufzte auf. „Sie wissen, dass sie eine Schwiegertochter bekommen, die es in ihren Augen nicht wert ist. Von dem Baby wissen sie nichts.“, erklärte er und Ginny nickte. „Willst du es ihnen sagen?“ „Sie haben die Wahl. Wenn sie zur Hochzeit kommen und Rose als meine Frau akzeptieren, dann werden sie auch von ihrem Enkelkind erfahren. Wenn nicht, dann wird unserem Kind auch nichts fehlen, denn ich weiß, dass ihr euch alle für uns mitfreut.“ „Worüber freuen wir uns mit?“, fragte Ron, der gerade in die Küche trat nach. „O, Ron, ich hab dich gar nicht kommen gehört. Hast du etwa noch Hunger? Im Kühlschrank habe ich noch Nachtisch gesichtet!“, versuchte Hermine ihren Mann abzulenken, doch der hob nur eine Augenbraue. Hermine war sonst immer die strenge, die darauf achtete, dass er nicht zu viel Süßes zu sich nahm und jetzt sprach sie über Nachtisch? „Was ist hier los?“, fragte er nach und Rose schluckte und suchte Scorpius Hand. Dieser erhob sich aus seiner hockenden Haltung. Er wollte wenigstens mit seinem Gegenüber auf einer Augenhöhe sein, wenn er eine geknallt bekam. „Rose ist schwanger von mir!“, klärte er auf und drückte Rose Hand feste. „Sie ist was?“, fragte Ron und Rose wiederholte noch einmal ihren Zustand. Ron schien geschockt zu sein und ließ sich auf den nächsten Stuhl sinken. „Freund, verlobt, schwanger!“, murmelte er nur so vor sich hin und alle sahen ihn besorgt an. Eine Weile murmelte Ron nur diese drei Worte vor sich her, doch dann sah er auf. „Müsst ihr erst in zwei Monaten heiraten? Könnt ihr nicht schon morgen heiraten?“ Rose lächelte und stand auf. Wie früher setzte sie sich bei ihrem Vater auf den Schoss und legte ihren Kopf an seine Schulter. „Dad, du bist der Beste. Aber ich will unbedingt am 15. Oktober heiraten!“, sprach sie und hielt dann die Hand nach Scorpius aus, der näher trat. „Und zwar werde ich dann in einem Traum aus Weiß den Mann heiraten, den ich seit über sechs Jahren liebe!“ ••••• Heute war es soweit. Der 15. Oktober war heran gebrochen und in der Kapelle in der Nähe von London versammelten sich die Hochzeitsgäste. Die meisten waren Mitglieder der Familie Weasley, doch auch viele Freunde waren gekommen. Scorpius stand bereits am Altar und wartete darauf, dass Ron Weasley mit seiner Tochter den Gang entlang schritt. Eigentlich hätte dies der schönste Tag in seinem Leben sein sollen, doch irgendetwas fehlte Scorpius. Er hatte seine Eltern bis heute nicht mehr gesehen und auch nichts mehr von ihnen gehört und dabei hatte er doch so gehofft, dass seine Eltern wieder zur Vernunft kommen würden. Aber es schien nicht der Fall zu sein. Sobald Scorpius sein Eheversprechen abgegeben hätte, hatte er keine Eltern mehr. Scorpius seufzte, denn die beiden würden ihm fehlen. Sie mochten noch so kalt und oberflächlich sein, sie waren seine Eltern und er hätte sie gerne sein Leben lang an seiner Seite gehabt. „Scorpius, ich hab sie nirgends entdeckte!“, flüsterte Albus ihm ins Ohr und Scorpius nickte leicht. „Sie haben sich entschieden!“, murmelte er und schloss seine Augen. Der Schönste Tag war für ihn doch nicht perfekt. Die Kapelle füllte sich weiter und Scorpius traute sich kaum noch in die Gesichter der Versammelten zu schauen, denn er würde immer noch Ausschau nach zwei bekannten Gesichtern machen. „Scorp?“, fragte Albus auf einmal neben ihm. „Ja?“, fragte der Angesprochene zurück und sah seinen Trauzeugen an. „Sieh mal, wer gerade gekommen ist!“ Und schon wandte sich Scorpius den Gästen zu. Ein platinblonder Haarschopf, der seinem so ähnlich war, fiel ihm sofort ins Auge. Daneben der schwarze Lockenkopf seiner Mutter. Scorpius Herz machte einen Sprung. Sie waren doch gekommen. Er lief fast schon zu seinen Eltern und umarmte seinen Vater. „Danke. Danke, dass ihr gekommen seid!“, murmelte er immer wieder. „Scorpius, du hattest Recht. Wir haben in der Vergangenheit gelebt. Aber dein Herz gehört nun mal Rose und sie wird wohl die Richtige sein, wenn du sie so lange vor uns versteckt hast.“ Scorpius nickte. „Ja, sie ist die einzig Richtige! Und ich kann es kaum noch erwarten, dass sie endlich in ihrem Brautkleid diesen Gang hinunter kommt.“ „Sie wird bestimmt wunderbar aussehen!“, meinte Astoria und Scorpius nickte. „Das ist mir sofort aufgefallen. Sie kleidet sich einfach wunderbar und ich freu mich schon jetzt auf eine gemeinsame Shoppingtour. Schade, dass ich so lange gebraucht habe um zu verstehen, dass es nicht wichtig ist, was man für Blut hat. Jetzt hab ich doch tatsächlich verpasst mit meiner Schwiegertochter ihr Brautkleid auszusuchen.“ Scorpius lachte. „Mutter, du kannst bestimmt noch oft mit Rose shoppen gehen. Sie will sowieso bald nach Babysachen Ausschau halten und wäre sicherlich glücklich, wenn ihr jemand dabei hilft.“ „Babysachen?“, fragte Astoria verwirrt nach. „Ja, Rose ist im fünften Monat!“, erzählte Scorpius stolz und sah eine Träne über das wunderschöne Gesicht seiner Mutter rollen. „Du wirst Papa. Wie wunderbar!“, hauchte sie und ging dann gemeinsam mit Draco zu ihrem Platz in der ersten Reihe. Scorpius trat wieder vor den Altar und wartete darauf, dass seine Frau endlich zu ihm kam. Als der Hochzeitsmarsch begann atmete er noch einmal tief ein und drehte sich dann um. Er sah seine wunderbare Rose an, die in einem Traum aus Weiß am Arm ihres Vaters durch den Gang auf ihn zu kam. Ihr Bäuchlein, das in den letzten Wochen gewachsen war, zeichnete sich deutlich ab und in Scorpius schwoll der Stolz an. Bald würde er endlich sein Happy End mit der wunderbarsten Frau der Welt haben und sich sehnlichst auf seinen Nachwuchs freuen. Seine Eltern waren ebenfalls an seiner Seite und auch Ron, der zwar noch immer nicht ganz erfreut war, hatte sich damit abgefunden, dass seine Tochter einen Malfoy liebte. Die Weasley und der Malfoy, was noch vor Jahren undenkbar war. Es war die Veränderung, die sich alle für die Welt sehnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)