Wenn die Jahre dahingleiten... von sunny3291 ================================================================================ Kapitel 3: ... kann die Liebe stärker werden -------------------------------------------- „Und wie geht es jetzt weiter?“, fragte Ginny, die an Harry gekuschelt auf dem Sofa ihrer Eltern saß. „Weiß ich noch nicht!“, kam leise die Antwort. „Also ich geh zurück nach Hogwarts!“, verkündete Hermine und Ron sah sie geschockt an. „Wie?“ „Ich mache meine UTZ´s!“, meinte Hermine. „Das heißt, dass wir uns nur in den Ferien sehen?“, fragte Ron nach und Harry musste leicht grinsen. „Du kommst doch mit!“, meinte Hermine, doch man hörte ihrer Stimme an, dass sie sich nicht sicher war. „Sehe ich so aus, Hermine? Ich bin froh, dass ich kein Klassenzimmer mehr von innen sehen muss!“, erklärte Ron und Hermine sah traurig wieder zu Harry. „Und du? Gehst du zurück nach Hogwarts?“ „Ich weiß es noch nicht. Kingsley hat mir angeboten, dass ich sofort mit Ron eine Aurorenausbildung machen kann und das war ja eigentlich mein Wunsch nach Hogwarts. Aber jetzt gibt es auch Ginny!“, erklärte er und sah auf die kleine Weasley herunter. „Ich will nicht nur in den Ferien in ihrer Nähe sein.“ Ginny lächelte ihn an und kuschelte sich noch näher an Harry. „Also kommst du mit?“, fragte Hermine. „Vielleicht.“, kam als Antwort. ‹…› Es herrschte das gleiche Treiben an Gleis 9 ¾ wie es jedes Jahr am 1. September war. Hier lief ein Kind noch zu seinen Eltern um sich zu verabschieden, dort rügte eine Mutter ihren Sohn. Ginny liebte dieses Treiben, denn es erinnerte sie immer sehr daran, wie sie Harry zum ersten Mal getroffen hatte. Sofort hatte sie sich in ihn verliebt und dann so lange warten müssen bis sie beide endlich ihre Liebe leben durften. Dieses Jahr war jedoch auch etwas Besonderes. Zunächst einmal war es Ginny´s letztes Jahr in Hogwarts, doch viel wichtiger war ihr, dass Harry mit ihr zurück ging um selbst noch die UTZ´s nachzumachen. Eine erneute Trennung von ihm hätte sie ihm auch krumm genommen, auch wenn sie es ihm nie gesagt hätte. „Harry, musst du wirklich zurück?“, quengelte Ron und Harry und Hermine lachten. „Ja, Ron. Ich gehe zurück. Ich werde dich aber auch vermissen!“, meinte Harry und drückte seinen besten Freund. Ginny wunderte sich selbst, dass Harry wirklich ohne ihren Bruder sein letztes Jahr in Hogwarts antreten wollte. Die beiden hatten doch bis jetzt immer wie Pech und Schwefel aneinander gehangen. „Warum machst du dann diese komische Sache?“, jammerte Ron weiter. „Weil ich bei Ginny bleiben will und nicht aus Almosen meine Ausbildung anfangen will. Ich werde das genauso schaffen, wie alle anderen auch!“, erklärte sich Harry nun schon zum tausendsten Mal seit er letzte Woche seine Entscheidung gefällt hatte. „Du bist nicht mal mehr Quidditchkapitän!“, wandte Ron ein und Ginny strafte ihn mit einem finsteren Blick. Kurz nachdem Harry seine Entscheidung verkündet hatte, waren die Eulen mit den Bücherlisten eingetrudelt. Und in allen drei Umschlägen, die in den Fuchsbau gekommen waren, waren auch noch Abzeichen gewesen. Hermine und Harry hatten die Schulsprecheraufgaben angeboten bekommen und sehr zum Entsetzen der Familie hatte Ginny das Abzeichen des Quidditchkapitäns ausgepackt. „O, da ist Gonny aber ein Fehler unterlaufen!“, hatte Ron nur gemeint und Harry das Abzeichen hingehalten, der es jedoch nicht seinem Freund abnahm, sondern einfach nur Ginny anlächelte. „Wirklich, wie könnte Gonny auch nur auf die Idee kommen, Ginny als Kapitän zu nehmen, wenn sie Harry wieder da hat?“, hatte George noch hinzugefügt und Ginnys Augen hatten sich mit Tränen gefüllt. Warum traute ihr niemand zu ein Quidditchteam zu führen? Warum sahen alle in ihr nur das Anhängsel Harry Potters? „Ginny-Schatz, gibst du mir mal den Brief?“, hatte ihre Mutter lieb gefragt und sich dann den Brief der neuen Schulleiterin gründlich durchgelesen. „Jungs, hört auf hier weiter zu spekulieren. McGonagall hat wirklich Ginny zum Kapitän ernannt. Und ich muss sagen, ich bin richtig stolz auf meine Kleine!“, hatte sie dann ihre Söhne zurecht gewiesen und ihre Tochter umarmt. „Und wie stolz ich erst bin!“, hatte Harry gemeint und Ginny für einen zärtlichen Kuss an sich gezogen. „Ginny wird ein besserer Kapitän sein als ich, da sie den Kopf frei für Quidditch hat und nicht wie ich immer noch im Hinterkopf Voldemort hat!“, erklärte er. „Aber wie will Ginny mit ihrem Sauberwisch hinter ihrem Team herkommen?“, hatte Charlie eingeworfen und alle hatten auf den Boden gestarrt ‹…› Charlie hatte Recht gehabt. Ein Kapitän musste auch einen guten Besen haben, doch die Weasley hatten trotz ihrer guten Taten nicht mehr Reichtum bekommen. Sie mussten sogar noch mehr auf ihr Ersparrtes aufpassen, da sie in der Zeit der Widerstandskämpfer nicht arbeiten konnten. Doch gestern war Harry mit Ginny und Teddy durch die Winkelgasse gestreift. Neben Eis und noch einigen neuen Umhängen, die sie hatten kaufen wollen, war jedoch viel mehr auf die Einkaufsliste gekommen. In einem Spielzeugladen hatte sich Harry nicht zurückhalten können und hatte Teddy fast den ganzen Laden gekauft und Ginny fand die Babystrampler einfach zu putzig. Als selbst Harry einen der Strampler gesehen hatte, hatte er sofort zu seinem Geld gegriffen. Das blaue Exemplar mit der Aufschrift Baby Voldy – Achtung Spuckgefahr hatte ihn einfach zum Lachen gebracht und er fand ihn passend. Auch ein grüner Strampler, der Ginny gefiel, landete in der Einkaufstasche. „Hey, sein Papa war ein Werwolf!“, hatte Ginny nur gemeint, als Harry die Aufschrift gelesen hatte – Bin ein Werwolf, will kuscheln. Und als Ginny dachte, dass sie auf dem Heimweg seien, zog Harry sie in den Quidditchladen und blieb vor den neusten Modellen der Fliegerei stehen. „Magst du deinen Feuerblitz nicht mehr?“, hatte Ginny gefragt und Harry hatte sie verwirrt angesehen. „Meinen Feuerblitz werde ich nie wieder hergeben. Er ist von Sirius und ist heilig!“, antwortete der Auserwählte. „Warum siehst du dir dann die neusten Modelle an? Teddy ist noch nicht alt genug!“ „Teddy braucht auch noch keinen Besen, sondern du!“ „ICH?, fragte Ginny geschockt nach. „Harry, ich kann mir keinen Besen leisten.“ „Ich will dir auch einen schenken!“ „Nein, das will ich nicht!“ „Warum nicht?“ „Weil ich meine Sachen selbst kaufen will. Ich will nicht dein Geld!“ „Mmm, ich hab doch sowieso viel zu viel. Außerdem sieh es als Entschädigung für all die letzten Jahren an.“ Ginny sah ihn fragend an. „Na, wegen meiner Jagd nach Voldemort und meiner Blindheit. Es ist ja wohl meine Schuld, dass wir erst so spät zusammengekommen sind und dann hab ich dich auch einfach wieder allein gelassen!“ „Harry, das waren die Umstände.“ „Nein. Wir hätten es auch hinbekommen, aber ich musste mich wieder durchsetzen.“ „Naja, wenigstens hast du nicht so lange gebraucht wie Ron. Himmel, ich weiß gar nicht, wie das Hermine all die Jahre ausgehalten hat. Fast acht Jahre!“ „Ja, da war ich wirklich noch einer von der schnellen Sorte!“, meinte Harry und lachte sie an. „Darf ich dir jetzt den Besen kaufen?“ „Du gibst nicht früher Ruhe, oder?“ „Nein!“ „Na dann…“ „Danke, ich liebe dich!“, meinte Harry und küsste sie mitten im Laden vor allen anderen Käufern, die klatschten. Das war halt der Nachteil, wenn man mit Harry Potter zusammen war. Alle waren an einem interessiert! ‹…› In Hogwarts war es genauso. Viele Schüler interessierten sich nicht mehr für die Auswahl der Erstklässler, sondern betrachteten lieber Harry. Ginny schnaufte mehrmals auf, als sie wieder Fetzen aus den Gesprächen ihrer Mitschülerinnen aufschnappte. „Ginny, was ist?“, fragte Harry und Ginny funkelte wütend in eine Gruppe Viertklässlerinnen. „Die überlegen sich gerade, wie sie mit dir zusammenkommen können!“ Harr lachte und zog Ginny näher zu sich heran. „Sie haben keine Chance. Mein Herz gehört dir!“, versicherte er und die Weasley schloss die Augen. Wie sie es liebte, wenn er das sagte. „Unsere diesjährigen Schulsprecher kennen Sie bereits alle, doch möchte ich kurz Mister Potter und Miss Granger bitten aufzustehen, damit sie sich alle ihre Gesichter einprägen.“, unterbrach McGonagall die Kuschelstunde und Ginny hasste sie dafür. Harry stand nur widerwillig auf und auch Hermine sah nicht sehr glücklich aus. „Wenn Sie irgendwelche Sorgen haben, dann wenden Sie sich bitte an diese beiden.“, erklärte die Schulleiterin. „Sie beiden werden die Schulsprecherwohnung beziehen und ich möchte Sie alle bitten, die beiden nicht weiter so anzustarren. Sie sind hier genauso Schüler wie Sie alle!“ „Ich sehe es schon kommen. Ich werde keine ruhige Minute mehr haben!“, seufzte Harry auf. „Wenn dir die Mädels zu viel werden, helfe ich dir gerne. Mein Furunkulus-Zauber ist, glaube ich, nicht mehr so perfekt, wie im Mai!“, meinte Ginny und Hermine lachte auf. „Ich sehe schon, Ginny wird sich vor Eifersucht nicht mehr einkriegen!“, war ihr Kommentar und die kleine Weasley funkelte sie böse an. „Du kriegst ja auch nicht mir, wie die ganzen Weiber Ron anschmachten!“ „Ginny!“, kam es leise von Harry, doch die Rothaarige ignorierte ihn. „Ginny, du weißt, dass Harry dich liebt. Also mach dir keine Sorgen. Ich mach mir auch keine um Ron.“, meinte Hermine und beruhigte Ginny etwas. „Außerdem werde ich schon nicht hinter der nächsten Ecke mit einer knutschend verschwinden.“, murmelte Harry und Ginny hob eine Augenbraue. „Bei dir kann man nie wissen!“ In den ersten Wochen zurück in Hogwarts merkten Hermine und Harry sehr stark, dass sie sich doch von den anderen Schülern unterschieden. In Verteidigung gegen die Dunklen Künste hängten sie alle ab und Hermine war trotz der Auszeit schnell wieder die Jahrgangsbeste. Für Harry kam aber das übliche Problem auf. Er war noch nie ein großer Tränkemeister gewesen und auch jetzt gelangen ihm die Tränke nicht zu hundert Prozent. Ginny hatte ein super Team für Gryffindor aufgestellt und so gewannen sie locker das erste Spiel gegen Hufflepuff. Selbst die Meinung von manchen Mitschülern, dass Ginny Harr nur die Position des Suchers zurückgegeben hätte, da er ihr Freund sei, war vergessen. Doch waren Harry und Ginny irgendwie froh, als sie am 23. Dezember im Zug nach Hause saßen. Hermine war ganz aufgeregt neben ihnen, da sie endlich Ron wiedersah. Harry und Ginny hingegen waren einfach nur froh, dass sie endlich mal wieder nur Zeit für sich hatten, denn die Schule hatte sie schon ziemlich eingenommen. „Weißt du schon, was du zuhause machen wirst?“, fragte Ginny leise, die mit ihrem Kopf auf seinem Schoss lag und die Beine auf der Bank ausstreckte. Harry sah vom Fenster auf. Er hatte die ganze Zeit die Landschaft betrachtete, wie sie an ihm vorbeiflog, und mit Ginnys Haaren gespielt. „Ich wollte Teddy gerne zu uns holen, aber nur wenn es dir nichts ausmacht!“ „Warum sollte es?“ „Weil er ein Baby ist?“ „Na und? Er ist so süß und erinnert mich stark an Tonks.“ „Mich eher an Lupin. Er ist so ruhig und…“ „…chaotisch? Das hat er von Tonks!“ „Er ist nicht chaotisch! Er weiß nur noch nicht, was er alles kann!“ „ Er ist chaotisch!“ Harry seufzte auf. Vielleicht hatte Ginny ja doch Recht und der kleine Teddy war wirklich eine Mixtur von seinen beiden Eltern. „Und was möchtest du machen, sobald du zuhause bist?“, fragte Harry und lenkte die Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema. „Mhm… ich werde sobald ich nach Hause komme, meinen Freund schnappen und ihn auf mein Zimmer entführen!“, meinte Ginny und lächelte frech. „Und wenn sich dein Freund wehrt?“ „Tut er nicht!“ Harry hob eine Augenbraue. „Wenn sich mein Freund wehren würde, dann gäbe es keine Geschenke für ihn!“, lachte Ginny und strich eine Strähne aus Harrys Gesicht. ‹…› „O endlich seid ihr da!“, wurden sie auch sofort freudig von Molly Weasley begrüßt. Sie herzte wieder alle und Ginny verzog das Gesicht vor Schmerzen, als Molly sie zu feste drückte. „Mum, LUFT!“, meinte sie nur und Mrs Weasley ließ ihre einzige Tochter wieder frei. „Hach, Ginny-Schätzchen, was hab ich dich vermisst!“, beteuerte die mollige Frau und Harry sah, wie Ron das Gesicht hinter seiner Mutter verzog. Er wollte sich nicht vorstellen, wie sie ihn in den letzten drei Monaten betüttelt hatte. „Und Harry. Ach komm her, Junge!“, wand sich nun Rons Mutter ihm zu. Harry schnappte schnell noch nach Luft, bevor auch er in den Armen der rothaarigen Frau gefangen war. „Mama, hör auf Harry wie deinen Sohn zu behandeln!“, meckerte Ginny und Harry war ihr dankbar, denn sofort löste sich die Umarmung. „Aber er ist doch bald mein Schwiegersohn!“, meinte die ältere Weasley und Harry und Ginny standen die Münder offen. Schwiegersohn bedeutete Ehe, Ehe bedeutete Hochzeit, Hochzeit meinte Verlobung, Verlobung… Soweit wollte Harry noch gar nicht denken und Ginnys Gesicht nach zu schließen sie auch nicht. „Ich glaube, das ist noch kein Thema, Mrs Weasley!“, murmelte Harry und Ginny zog ihn hinter sich her nach oben in ihr Zimmer. „Sag mir, dass ich gerade geträumt habe!“, meinte sie, sobald die Tür geschlossen war. „Ich würde auch gerne träumen!“, war Harrys Antwort und er setzte sich auf Ginnys Schreibtischstuhl. „Das ist so peinlich. Mum hat bestimmt schon in der gesamten Winkelgasse herumerzählt, dass wir zusammen sind und dann noch eine baldige Verlobung dazu gedichtet.“ Ginny tigerte durch ihr Zimmer und regte sich weiter über ihre Mutter auf. „Merlin, ich bin doch erst 17. Ich will doch noch nicht verheiratet sein!“ „Denkst du ich?“, warf Harry ein. „Ich bin gerade mal 18 und habe letzten Mai Voldemort mal eben um die Ecke gebracht. Die gesamte Zauberergesellschaft zerrt an mir herum und jetzt das!“ „Wie kommt sie überhaupt auf die Idee?“, fragte Ginny und warf die Hände in die Luft. „Vielleicht weil dein ältester Bruder letztes Jahr geheiratet hat?“ „Aber Bill ist doch viel älter als ich! Außerdem war er über ein Jahr mir Fleur zusammen bevor sie sich dazu entschieden haben.“ „Deine Mutter denkt wohl, dass wir bereits sieben Jahre zusammen sind.“ „Hä?“ „Wenn Hermine recht hat, dann bist du doch schon seit sieben Jahren in mich verliebt.“ „Acht! Und woher weißt du davon?“ „Hermine hat es mir erzählt!“, murmelte Harry vor sich hin und spürte nur noch einen Luftzug, als Ginny an ihm vorbei aus dem Zimmer stürmte. „HERMINE!“, schrie sie durch das ganze Haus und lief bereits die Treppen zu Rons Zimmer herauf. Harry folgte ihr in sicherer Entfernung. Ohne anzuklopfen marschierte Ginny in das Zimmer ihres Bruders, der erschrocken von seinem Bett fiel. Ginny merkte in ihrer Wut gar nicht, dass ihr Bruder nur noch eine Boxershorts trug, denn sie war voll und ganz auf Hermine fixiert. „Wie konntest du nur? Du hattest versprochen, es niemandem zu erzählen. Und was machst du? Ausgerechnet Harry gestehst du, dass ich ihn seit sieben Jahren liebe!“ „Es sind acht!“, kam es amüsiert von der Tür und Ginny warf Harry einen giftigen Blick zu. „Öhm, Ginny, es tut mir leid… aber letztes Jahr war vieles einfach nicht mehr normal!“ „Nicht normal? Und dann plaudert man mal eben heraus, dass ich den besten Freund meines Bruders liebe? Moment mal… hier ist irgendwas auch nicht normal!“, meinte Ginny, der auf einmal die komische Situation bewusst wurde. „Habt ihr beiden gerade …?“ „Nein, da du ja beschlossen hast mein Zimmer zusammen zu schreien!“, maulte Ron und rappelte sich auf. Dann ging er schnurstracks auf seine kleine Schwester zu und zog sie am Arm in Richtung Tür, wo er sie seinem besten Freund übergab. „Hier! Beschäftige sie mal und halt sie von ihr oben fern!“, befahl Ron und Harry grinste noch einmal entschuldigend zu Hermine, die noch immer verzweifelt versuchte ihren Körper mit der Bettdecke zu bedecken. Dann nahm er Ginny mit sich herunter und ging zurück in das einzige Mädchenzimmer im Hause Weasley. „Ich hab die beiden nicht gerade wirklich dabei erwischt, oder?“, stotterte Ginny, die sich geschockt auf ihr Bett setzte. Harry lachte leise vor sich hin. „Noch nicht. Aber wenn du ein paar Minuten später rein spaziert wärest, dann schon.“ „Aber warum schließen die nicht die Tür ab?“ „Vielleicht, weil nur selten einer da oben hingeht?“ „O Merlin, ich hab gerade einen meiner Brüder beim Sex erwischt.“ Ginny schlug sich die Hände vors Gesicht und schüttelte immer wieder das Gesicht. Harry setzte sich zu ihr und nahm sie in den Arm. „Hey, ich hab gerade meine beiden besten Freunde erwischt. Ist das nicht genauso schlimm?“, lachte er seine Freundin an. Ginny sah ihn nachdenklich an, doch dann musste sie grinsen. „Den beiden ist es wohl peinlicher als uns, oder?“ „Würde ich auch sagen!“, lachte Harry und zog Ginny zu sich hin. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte war, dass Ginny sich mit ihrem gesamten Gewicht gegen ihn warf und ihn somit auf die Matratze legte. „Es hat aber etwas Gutes, das die beiden beschäftigt sind.“, murmelte Ginny und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Als Harry ihr durch das Haar strich seufzte sie leise auf und Harry lächelte in den Kuss hinein. „JA?“, fragte er nach dem Kuss und Ginny nickte ihn leicht verunsichert an. „Dann können sie uns nicht stören!“, meinte sie und küsste Harry wieder. Dieses Mal jedoch feuriger und sie versuchte seinen Pullover auszuziehen. „Ginny?“, fragte Harry erstaunt, doch viel mehr konnte er nicht sagen, da Ginny ihm wieder den Mund verschloss. Danach fand Harry Reden auch nebensächlich, denn Ginny streichelte ihn vorsichtig über die Halsmulde. Er zuckte leicht zusammen, doch dann schickte auch er seine Hände auf Wanderschaft. Nach und nach verloren beide ihre Klamotten und kuschelten sich näher aneinander. „Du bist so süß und unberechenbar!“, murmelte Harry, als er sich herum rollte und Ginny nun unter ihm lag mit nichts mehr als ihrer Unterwäsche. Harry musste auch leicht grinsen, als er die rot-weiß gepunktete Unterwäsche sah. Dann küsste er zärtlich ihre Stirn und streichelte über ihre Seite weiter nach unten zu ihrem Höschen. Ginny streckte sich seiner Hand entgegen und suchte seinen Mund. „Ginny-Schatz, hast du schon ausgepackt?“, hörten die beiden auf einmal die Stimme von Molly Weasley und sahen sich geschockt an. Das konnte jetzt nicht wirklich wahr sein. Schnell erhob sich Ginny von Harry und suchte sich ihre Sachen zusammen. Die Hose war viel zu eng und Ginny kam nicht schnell genug hinein, sodass sie sich einfach auf ihr Bett schmiss und die Bettdecke, die zerwühlt war, über sich. Harry hatte ebenfalls versucht seine Sachen zusammen zu suchen, doch hatte er erst seine Brille suche müssen und Zeit zum Anziehen blieb ihm nicht mehr. Also sprang er mitsamt seinen Sachen unter Ginnys Bett. Im nächsten Moment ging auch schon Ginnys Zimmertür auf. „Ah, Ginny, hier bist du. Und hast du schon alles ausgepackt?“, fragte Molly. „Nein, Mum, ich lese gerade dieses Buch für Geschichte der Zauberei.“ „Ist es spannend?“ „Nicht wirklich, Mum!“ „Naja, aber es muss sein. Weißt du wo Harry ist?“ „Nein. Vielleicht macht er auch gerade Hausaufgaben. Wir haben voll viel über die Ferien aufbekommen.“ „Hach, was seid ihr beiden fleißig. Mich wundert es, dass Hermine noch nicht über ihren Aufgaben hängt. Vielleicht sollte ich sie mal daran erinnern. Bis gleich beim Abendessen, Schatz!“ „Dank, Mum. Du suchst jetzt aber nicht Hermine, oder?“ „Doch, Schatz, immerhin will ich auch ihr sagen, dass es in zehn Minuten Abendessen gibt.“ „Öhm, Mum, lass das lieber. Sie hat schon in Hogwarts vorgearbeitet, damit sie hier mehr Zeit mit Ron hat. Du weißt ja, drei Monate nicht gesehen und gestritten und so.“, versuchte Ginny ihre Freundin und ihren Bruder zu retten. „Hast Recht, Schatz. Die beiden wollen sicher noch allein sein. Bis gleich!“ Und schon war die Tür wieder zu und Ginny ließ sich in ihre Kissen fallen. „Puh, das war knapp!“ „Knapp? Ginny, wenn wir Hogwarts hinter uns haben, nehmen wir uns eine Wohnung.“, schnaufte Harry, der wieder unter dem Bett hervorkam. „Alles in Merlins Ehre, das machen ich nicht noch einmal mit. Ich mag deine Familie wirklich gerne, aber ständig tauchen sie auf, wenn ich einfach nur mit dir allein sein will.“ Ginny lächelte ihn schüchtern an. „Es tut mir leid.“ „Muss es nicht. Du kannst doch nichts für ihr Timing.“ „So ist das halt mir Brüdern.“ „Merlin sei Dank, habe ich keine!“ „Du, Harry?“ „Ja?“ „Ich hab dich lieb!“ ‹…› Sie hatten es geschafft. Hogwarts war vorbei. Die Prüfungen und der Abschlussball waren vergessen und die Zeit des Lernens abgeharkt. Schnell hatten Harry und Ginny eine gemeinsame Wohnung gefunden, die so zentral lag, dass Ginny leicht zu ihrem täglichen Training bei den Holyhead Harpies kommen konnte. Die gesamte Familie Weasley war erstaunt gewesen, dass Ginny die Karriere einer Quidditchspielerin anstrebte. Percy hatte sie bereits zum Scheitern verurteilt und Ginny damit sehr getroffen. Doch Harry hatte sie in allem unterstützt und ihr neuen Mut gegeben. Vor ihrem aller ersten Spiel war er die ganze Zeit, in der er bei ihr bleiben konnte, für sie da gewesen. Mit Mutmachsprüchen und Umarmungen hatte sie es dann geschafft und war als die beste Jägerin aus dem Spiel hervorgegangen. Harry hatte auch seinen Traum verwirklicht und die Ausbildung als Auror angetreten. Sie war nicht leicht und neben seiner Ausbildung, seiner Beziehung und seinen Freundschaften musste er auch mit der Erziehung von Teddy Lupin kämpfen. Teddys Großmutter, die sich bis jetzt immer um ihn gekümmert hatte, war krank geworden und nicht mehr in der Lage für ihren Enkel zu sorgen. Also hatte Harry kurzerhand Teddy zu sich genommen. Er selbst wusste zwar nicht immer, was er tun musste, doch Ginny und auch Molly Weasley halfen ihm so gut es ging. So lebten sowohl Harry als auch Ginny ihren Traum und konnten gleichzeitig zusammen bleiben. Teddy wuchs bei ihnen, wie ein eigener Sohn auf, und bekam auch bald eine Spielkameradin, da im Mai Victoire Weasley, die Tochter von Bill und Fleur, geboren wurde, die einen Narren an Teddy gefressen hatte. Doch es war noch nicht perfekt. ‹…› Das entscheidende Spiel der Saison stand für die Holyhead Harpies an. Es ging um die Meisterschaft. Ginny war furchtbar aufgeregt, obwohl sie nun schon seit fünf Jahren Profi-Spielerin war. Es war einfach jedes Mal etwas Neues. Und heute fehlte ihr Glücksbringer. Harry hatte keine Zeit, da es einen Notfall in der Aurorenzentrale gegeben hatte. So fehlte Ginny ihr Ruhepol, denn Harry hatte bis jetzt kein einziges Spiel von ihr verpasst. Nicht eins in den letzten fünf Jahren. Er hatte es jedes Mal noch geschafft, pünktlich hier zu sein. Ginny atmete tief ein und aus. Sie würde das heute schaffen, auch wenn er nicht da war. „Ginny? Machst du für mich ein Tor?“, fragte Teddy sie. Lächelnd blickte sie auf den blauhaarigen Patensohn ihres Freundes. Er war ihr richtig ans Herz gewachsen und sie konnte es noch nicht glauben, dass er bereits sechs Jahre alt war. Wie schnell die Zeit doch verflogen war. „Aber klar, mach ich für dich ein Tor. Alle Tore heute Abend, die ich erziele, mach ich nur für dich, Teddy!“, versprach sie und ein Strahlen erschien auf dem Gesicht des kleinen Jungens. „Ich hab dich lieb, Ginny. Du bist meine Mama!“, sprach der Blauhaarige und Ginny traten die Tränen in die Augen. Es war einfach zu süß, wie er ihr das sagte und sie dabei noch umarmte. Sie waren eine Familie – nur ein Mitglied fehlte. „Weasley, ab aufs Feld!“, schrie der Trainer und Ginny umarmte noch einmal ihren Ziehsohn, bevor sie sich auf den Besen schwang. Teddy blickte ihr hinterher und verfolgte das Spiel von der Ehrentribüne, auf der die Familienmitglieder der Spieler das Spiel betrachteten. Kurz vor Ende kam ein abgehastetet Harry Potter hinzu und sah gerade wie seine Freundin ein Tor erzielte. „Wow, es ist jedes Mal aufs Neue ein atemberaubender Anblick!“, entfuhr es ihm und Teddy drehte sich zu ihm um. „Heute sind alle Tore nur für mich!“, verkündete er stolz und Harry nahm ihn auf den Arm. „Das ist dann wirklich etwas Besonderes. Für mich hat Ginny noch nie ein Tor erzielt.“ „Sie hat mich ganz dolle lieb!“, verkündete Teddy stolz und Harry knuddelte ihn an sich. „Das hab ich auch.“ Gemeinsam betrachteten die beiden wie die Dame ihres Herzens zusammen mit ihren Kolleginnen gewann. Der Jubel war groß, doch Harry entzog sich geschickt dem Freudentaumel. Er wusste nicht wie er es schaffte, dass er unbemerkt in die Umkleidegänge kam, doch er war mit sich zufrieden. Und als Ginny aus der Umkleide kam, füllte sich sein Herz wieder mit der Liebe. „Hei, wartet ihr auf mich?“, fragte Ginny lächelnd und kam mit ausgestreckten Armen auf ihre beiden Männer zu. „Wir haben eine Überraschung für dich!“, verkündigte Teddy stolz. „Ja? Was denn?“, bohrte Ginny sofort nach und Harry zog sie mit sich in einen weniger gefüllten Gang unter dem Stadion. Gegen eine Wand gelehnt, kam Ginny zum Stehen und Harry stellte sich vor sie mit Teddy auf dem Arm. „Ginny, ich liebe dich über alles. Und ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass du mit mir zusammenlebst und gemeinsam Teddy aufziehst. Ohne dich würde ich vieles nicht schaffen, denn du bist meine Energiequelle, mein Ruhepol, meine Seelenverwandte… Ich könnte noch so viel mehr aufzählen. Aber ich kann es auch einfach ausdrücken. Ginny, ich liebe dich vom ganzen Herzen und du würdest mich zum glücklichsten Zauberer aller Zeiten machen, wenn du meine Frau wirst.“, sagte Harry und sah Ginny dabei tief in die Augen. „Oh!“, kam es leise von Ginny, denn sie war überrascht. Sie hätte niemals in so einer Situation mit einem Antrag gerechnet. „Teddy, könntest du Ginny jetzt den Ring geben?“, fragte Harry und Ginnys Augen wurden riesengroß. Er hatte ihr sogar einen Ring gekauft? Und Teddy hatte er auch mit in den Antrag eingebracht. Ginny wusste gar nicht, dass ihr Herz noch weiter mit Liebe gefüllt werden konnte, doch als sie dann den feinen und schlichten Diamantring in dem Samtkästchen sah, flossen ihr die Tränen nur so über die Wangen. Denn es war perfekt. Einfach alles war perfekt. „Ja, ich will deine Frau werden!“, murmelte sie und küsste Harry mit tränenreichen Augen. Harry lächelte sie an und überließ es Teddy Ginny den Ring überzustreifen. Der Kleine gab sich sehr viel Mühe damit und Ginny gab ihm als Dank einen Kuss auf die Haare. „Willst du nach Hause oder sofort zu deiner Familie?“, fragte Harry und Ginny lachte leise. „Nach Hause. Ich will nicht verheult vor meine Familie treten!“, antwortete sie und ging dann Hand in Hand mit Harry nach Hause, wo sie zu dritt die Verlobung feierten. Harry konnte es selbst nicht glauben. Sie hatte wirklich ja gesagt und das obwohl er ihr so viel zugemutet hatte. Aber das Sprichwort schien zu stimmen. Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)